Demgegenüber liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung für eine verstellbare
Fahrzeughaube zum Schutz von Fußgängern bereitzustellen,
welche gleichermaßen einfach
ausgebildet ist, wirksam in ihrer Funktionsweise und dennoch wenig
raumeinnehmend und kompakt ausgebildet ist.
Diese
Aufgabe wird mit der Schutzvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die
Schutzvorrichtung gemäß der Erfindung ist
vorgesehen an einer verstellbaren Fahrzeughaube, welche von einer
Ruheposition in eine demgegenüber
angehobene Schutzposition über
ein Kraftspeicherelement verstellbar ist, montiert zu sein.
Ein
Auslöser,
welcher beispielsweise über eine
Sensoreinrichtung betätigbar
ist, dient dem Aktivieren des vorgespannten Kraftspeicherelementes. Das
Kraftspeicherelement ist gemäß der vorliegenden
Erfindung mindestens eine quer zur Verstellrichtung der Fahrzeughaube
angeordnete Blattfeder, welche direkt oder indirekt mit der Fahrzeughaube koppelbar
ist und in der Ruheposition der Fahrzeughaube vorgespannt ist. Unter
Blattfeder wird vorliegend jede flach ausgebildete Federart oder
Federpaket verstanden, bei der die Federkraft über ein biegeverformbares,
flaches Materialstück
erzeugt wird. Durch das Vorsehen einer Blattfeder als Kraftspeicherelement
ist die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung
insbesondere in ihrer Bauhöhe
auf ein Minimum gehalten und kann daher auch in engen Zwischenräumen zwischen
einer Fahrzeughaube und den angrenzenden Karosserie-Rohbauteilen
eingebaut werden. Der ohnehin beengte Motorraum wird so besser ausgenutzt.
Die Schutzvorrichtung kann beispielsweise auch im vorderen Kühlerbereich
der Motorhaube direkt angeordnet werden, da ein sehr flaches Kraftspeicherelement
vorgesehen ist. Eine besondere Anpassung von angrenzenden Karosserieteilen
ist bei der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
nicht erforderlich. Die aus mindestens einer Blattfeder bestehende
Schutzvorrichtung kann direkt an ein Rohbauteil der Karosserie,
wie zum Beispiel eine Kühlerbrücke des
Kühlsystems
de Fahrzeugs, montiert und mit der Fahrzeughaube über entsprechende
Bauteile gekoppelt werden. Die Schutzvorrichtung ist gleichermaßen hocheffizient
und unanfällig
gegenüber
Störungen.
Ihre Funktion kann über eine
lange Zeitdauer aufrechterhalten werden. Die die Blattfeder aufweisende
Schutzvorrichtung ist reversibel und erfordert keine kostenintensiven
Reparaturen nach einer Auslösung
und Betätigung
der Schutzvorrichtung. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist nicht zuletzt
durch eine geringe Anzahl von einzelnen Elementen gekennzeichnet,
sodass ihre Herstellung und ihre Montage kostengünstig ist.
Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Blattfeder
am Karosserie-Rohbauteil in einem Randbereich der Fahrzeughaube
befestigt. Die Vorrichtung ist so in einem Bereich angeordnet, in
welchem sie einerseits äußerst wirksam
ist und andererseits keine Störung
im Innenbereich der Haube darstellt. Durch das direkte Befestigen
an einem Karosserie-Rohbauteil
und die relativ flache Ausbildung der Vorrichtung durch die Blattfeder
können
so auch sehr enge Randbereiche und Zwischenräume zwischen der Haube und
der Fahrzeugkarosserie ausgenutzt werden. Die direkte Befestigung
am Rohbauteil hat zudem den Vorteil, dass keine zusätzlichen Träger- oder
Flanschbauteile für
die Befestigung der Vorrichtung vorzusehen sind.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist direkt
an der Blattfeder mindestens ein Haubenschloss der Fahrzeughaube
montiert. Das Haubenschloss dient dem Einhaken und Festhalten der
Fahrzeughaube in ihrem geschlossenen Zustand. Die Vorrichtung weist
somit nicht nur eine Schutzfunktion, sondern gleichzeitig die Haltefunktion
auf, welche normalerweise von einem separaten Haubenschloss übernommen
wird. Unter Haubenschloss sind vorliegend jedwede Kopplungsmittel zu
verstehen, die einem Verschließen
und Halten der Haube im geschlossenen Zustand dienen. Als Haubenschloss
können
Haken, Öffnungen
oder Vorsprünge
an der Vorrichtung, insbesondere an der Blattfeder vorgesehen sein,
die mit entsprechenden Kopplungsmitteln seitens der Haube zusammenwirken.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Blattfeder haubenseitig, das heißt in Richtung nach oben zur
Haube, mit mindestens einem Scharnier der Fahrzeughaube gekoppelt.
Auf diese Weise kann die Schutzvorrichtung nicht nur die Fahrzeughaube
in der normalen Schwenk-Öffnungsbewegung
anheben, sondern die Haube kann insgesamt auch an den Scharnieren
angehoben werden. Die Wirksamkeit der Schutzvorrichtung ist weiter
vergrößert, da
in jedem Bereich die Haube in eine Schutzposition verstellbar ist.
Beispielsweise kann im vorderen und im hinteren Bereich je eine
quer zur Fahrzeuglängsrichtung
angeordnete Blattfeder vorgesehen sein, die an feststehenden Karosseriebauteilen
unterhalb eines Randbereichs der Fahrzeughaube montiert sind.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Blattfeder quer zur Verstellbewegung der Haube starr ausgebildet.
Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass die Verstellbewegung durch die Blattfeder selbst geführt werden
kann. Die Blattfeder selbst ist somit lediglich in der Verstellbewegung
elastisch und quer zu dieser starr, wodurch keine seitlichen Verschiebungen
beim Anheben und Ausfahren der Haube in die Schutzposition möglich sind.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Wegbegrenzung
der Verstellbewegung der Blattfeder vorgesehen, welche gleichermaßen zur
Führung
der Fahrzeughaube dient. Eine Wegbegrenzung kann beispielsweise
in Form eines Führungsbolzens
mit Endanschlag ausgebildet sein oder durch hakenförmige oder
rahmenartige Bewegungsbegrenzungsteile. Da die Wegbegrenzung gleichermaßen eine
Führung
der Fahrzeughaube bereitstellt, sind keine zusätzlichen Führungselemente erforderlich.
Die Verstellbewegung von der Ruheposition in die Schutzposition
ist geradlinig und sicher gewährleistet.
Alternativ können
auch separate Führungsteile
vorgesehen sein.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Auslöser integriert
mit der Wegbegrenzung ausgebildet. Die Bauweise der Schutzvorrichtung
ist daher äußerst kompakt.
Die Wegbegrenzung kann beispielsweise durch Führungsbolzen mit einem Endanschlag
realisiert werden, die Einhak- oder Rastmittel aufweist, die mit
Rastschiebern oder dergleichen als Auslöser zusammenwirken können. Die vorgespannte
Blattfeder kann so auf einfache Weise in der Ruheposition gehalten
werden und schnell und sicher betätigt werden.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine
langgestreckte Blattfeder vorgesehen, die auf einer Kühlerbrücke mittig
befestigt ist und an den freien Enden je weils mit der Kühlerbrücke gekoppelte
Auslöser
und Wegbegrenzungen sowie Kopplungen für eine Verbindung mit einem Haubenschloss
aufweist. Die Blattfeder ist in Ruheposition der Haube gerade und
flach und sie ist in ausgefahrener Schutzposition an den Enden gegenüber der
Mitte nach oben gebogen. Die Stärke
der Federkraft und damit diejenige der Verstellkraft wird durch
geeignete Wahl des Federmaterials und der Federform der Blattfeder
bestimmt. Die freien Enden der Blattfeder sind jeweils mit einem
Auslöser
und einer Wegbegrenzung auf die Kühlerbrücke hin versehen. Die Verbindung
mit der Fahrzeughaube erfolgt über
Kopplungen für
ein Verbinden mit einem Haubenschloss. Der Bauraum für die Vorrichtung
ist somit begrenzt, da sie äußerst kompakt
ausgebildet ist. Die Anzahl von zu montierenden Teilen ist außerdem reduziert.
Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung ist
reversibel und auf rein mechanische Art und Weise betätigbar.
Die Auslösung
erfolgt über
herkömmliche
Sensoreinrichtungen, die es ermöglichen,
vor einem Aufprall eines Fußgängers die
Gefahrensituation festzustellen.
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Kraftspeicherelement ein Federpaket bestehend aus mehreren Blattfedern. Die
Stärke
der Federkraft kann so entsprechend variiert und insbesondere für ein schnelles
Betätigen der
Schutzvorrichtung vergrößert werden.
Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung zu entnehmen, in welcher die Erfindung mehr im Detail in
Bezug auf das in den beigefügten
Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel
beschrieben wird.
In
der Zeichnung zeigen:
1 eine
schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung zwischen
einer Kühlerbrücke und einer
Motorhaube in Ruheposition; und
2 eine
schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 1 in
der ausgefahrenen Schutzposition mit angehobener Motorhaube.
Die 1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Schutzvorrichtung
in Ruheposition. Die Schutzvorrichtung 10 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel
im vorderen Motorraumbereich eines Kraftfahrzeugs oberhalb eines Kühlers 11 und
direkt unterhalb der Motorhaube 1 angeordnet. Die Vorrichtung 10 ist über einen
Montageklotz 13 an einer Kühlerbrücke 9 mittels Schrauben 12 befestigt.
Selbstverständlich
kann die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung 10 an
jedem anderen, feststehenden Karosseriebauteil unterhalb einer Fahrzeughaube
montiert werden. Die Schutzvorrichtung 10 dient einem Aufstellen
der Motorhaube 1, im Falle, dass eine Kollision mit einem
Fußgänger erwartet
wird. Hierfür
ist beispielsweise eine Sensorik am Fahrzeug vorgesehen, die in
der Zeichnung nicht wiedergegeben ist. Die Sensorik erzeugt ein
Signal, welches an die Auslöser 2, 3 der
Schutzvorrichtung 10 übermittelt
wird. Die Auslöser 2, 3 halten
die Blattfeder 4 in der in 1 gezeigten
Ruheposition unter Vorspannung fest. Die Auslöser 2, 3 können beispielsweise
Rastvorsprünge
oder hakenförmige
Elemente sein. Die vorgespannte Blattfeder 4 ist mittig über dem
Montageklotz 13 fest an der Fahrzeugkarosserie, in diesem
Fall der Kühlerbrücke 9,
montiert. An den freien Enden der Blattfeder 4 sind jeweils
die Auslöser 2, 3 an
der Unterseite und nach oben hin zur Haube 1 Kopplungen 6, 7 für ein Haubenschloss 5 vorgesehen.
Die Schutzvorrichtung 10 übernimmt somit gleichermaßen die
herkömmliche
Verschlussfunktion eines Schlosses einer Haube sowie die erfindungsgemäße Verstellfunktion
zum Schutz von Fußgängern. Die
Enden der Blattfeder 4 sind jeweils mit Wegbegrenzungen 8 versehen,
die als Endanschlag dargestellt sind und die Ver stellbewegung in
Richtung nach oben der Haube 1 begrenzen. Die Wegbegrenzung 8 kann
als haken- oder schulterförmiges Bauteil
realisiert werden, welches eine dafür vorgesehene Öffnung hintergreift.
Im Falle, dass eine Kollisionsgefahr mit einem Fußgänger festgestellt
wird, werden die Auslöser 2, 3 betätigt, sodass
die Blattfeder 4 aufgrund ihrer Vorspannung in die in 2 wiedergegebene,
gekrümmte
Form schnellt.
2 stellt
schematisch die ausgefahrene Schutzposition der Fahrzeughaube 1 dar,
in welcher die Blattfeder 4 in Richtung nach oben gekrümmt, das
heißt
im Wesentlichen entspannt ist und endseitig über die Wegbegrenzungen 8 in
dieser Stellung zurückgehalten
wird. Über
die Kopplungen 6, 7 des Haubenschlosses 5 ist
die Schutzvorrichtung 10 mit der Haube 1 gekoppelt.
Daher schnellt zusammen mit der Verformung der Blattfeder 4 die
Fahrzeughaube bei Betätigen
der Auslöser 2, 3 nach
oben. Die Länge
der Verstellbewegung wird über
die Blattfederform und die Wegbegrenzungen 8 definiert,
die an der Kühlerbrücke 9 in
Anschlag gelangen. Die Blattfeder 4 kann aus Federstahl
oder jedem anderen, hierfür
geeigneten Material bestehen. Die Blattfeder 4 kann aus
einem Federelement oder aus einem Paket von Blattfedern gebildet
sein. Die Befestigung und Montage der Schutzvorrichtung 10 kann
wie dargestellt über
einen zentralen Montageklotz 13 und Befestigungsschrauben 12 realisiert
sein oder jedes andere Befestigungsmittel. Der Klotz 13 dient
auch als Abstandhalter zum Karosseriebauteil und ist in seiner Größe auf die
Federbewegung der freien Enden der Blattfeder abgestimmt. Die Schutzvorrichtung 10 kann
direkt mit dem Haubenschloss 5 der Fahrzeughaube 1 gekoppelt
sein, wie in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel, oder unabhängig von
dem Haubenschloss separat vorgesehen sein. Insbesondere kann die
Schutzvorrichtung 10 auch mit Scharnieren einer Motorhaube
gekoppelt sein und beispielsweise im rückwärtigen Haubenbereich unterhalb
der für
die Verschwenkbewegung zum Öffnen
der Haube 1 vorgesehenen Scharniere (nicht dargestellt)
montiert sein. In diesem Fall können
beispielsweise zwei erfindungsgemäße Schutzvorrichtungen 10 vorgesehen
sein, eine oberhalb des Kühlers 11 und
eine im Bereich der Schwenkscharniere der Haube 1. Durch
die Blattfeder 4 als Kraftspeicherelement ist die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung 10 in
ihrer Bauhöhe
sehr reduziert und kann auch in sehr enge Zwischenbereiche zwischen
der Haube 1 und Karosserie-Rohbauteilen des Fahrzeugs eingebaut
werden. Die Funktionsweise ist sicher gewährleistet, da die Betätigung über die
Federkraft einer einfachen Blattfeder 4 erfolgt. Die Schutzvorrichtung 10 ist
mit einfachen Mitteln und bei geringen Kosten herstellbar, da keine
aufwendigen Kolben-Zylinder-Einheiten
mehr erforderlich sind. Die Führung der
Verstellbewegung kann über
die Wegbegrenzungen 8 realisiert werden. Alternativ hierzu
kann die Blattfeder selbst die Führung übernehmen,
wenn sie in Querrichtung zu der Verstellbewegung ausreichend starr
ausgebildet ist. Oder es sind separat Führungsteile für die Führung der
Verstellbewegung vorgesehen.