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Die
Erfindung betrifft eine Absperrarmatur nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf einen Kugelhahn.
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Derartige
Absperrarmaturen sind einfach aufgebaut und werden beispielsweise
zum Absperren von Trinkwasser und Abwasser eingesetzt. In allen
Einsatzgebieten erweist sich das Vorhandensein eines Totraums als
problematisch. Wenn der auch als Küken bezeichnete Schließkörper in Öffnungsstellung
gedreht wird, so daß dessen
Durchgangsbohrung mit der Durchgangsbohrung des Gehäuses fluchtet,
wird der Totraum in dem Augenblick, in dem die Durchgangsbohrung
des Kükens
die Dichtelemente überstreicht,
mit Wasser gefüllt.
Ist die Absperrarmatur vollständig
geöffnet,
ist der Raum im Sitz des Kükens
verschlossen und das zuvor eingeströmte Wasser eingekammert. Wenn
es sich um Trinkwasser handelt, verliert das im Totraum stehende
Wasser seine Trinkwasserqualität
durch Keimbildung und verdirbt.
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Wenn
die Absperrarmatur zum Absperren von Abwasser verwendet wird, entsteht
dieses Problem nicht, unterschiedslos für Trinkwasser und Abwasser
verursacht der Totraum jedoch das Problem, daß bei Frosteinwirkung das Gehäuse der
Absperrarmatur platzen kann, weil das in dem durch den Sitz des
Kükens
und des Gehäuses
gebildeten Totraum eingeschlossene Wasser einfriert, denn die Eisbildung
führt zu
einer Ausdehnung, die extrem hohe Druckbelastungen auf das Gehäuse ausübt. Dieselbe
Gefahr besteht auch, wenn die Absperrarmatur in ihrer voll geöffneten
Stellung bleibt.
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In
erster Linie zur Vermeidung der Verkeimung des Trinkwassers ist
es deshalb bekannt, im Küken
Bohrungen vorzusehen, welche den Totraum in der Durchflußstellung
des Kükens
mit dessen Durchgangsbohrung verbinden und in der Schließstellung
mit einem Bereich der Durchgangsöffnung durch
das Gehäuse.
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Eine
derartige Lösung
erfüllt
nicht die gesetzlichen Anforderungen, die für bestimmte weit verbreitete
Einsatzfälle
gestellt werden:
Solche Absperrarmaturen werden in großem Umfang auf
Schiffen eingesetzt. Sie sind an Bord in Abwasserablaufleitungen
eingesetzt, welche durch den Schiffsrumpf hindurchgeführt sind
und unter der Wasserlinie münden.
Bei Stillegung von Schiffen oder Booten im Winter müssen die
Absperrarmaturen vollständig
geschlossen werden. Dabei besteht die Vorschrift, daß eine Abdichtung
des Kükens
nach beiden Seiten durch beide gehäusefesten Dichtungen erfolgen
muß. Es
genügt
also nicht eine bei dem vorbeschriebenen Stand der Technik nur mögliche einseitige
Abdichtung.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Absperrarmatur der als bekannt vorausgesetzten Art, so auszubilden,
daß sie
nicht nur eine vollständige
Entleerung des Totraums ermöglicht,
sondern auch die Durchgangsöffnung
durch das Gehäuse
im Schließzustand
nach beiden Seiten sperrt und ein Eindringen des Wassers in den
Totraum in Sperrstellung der Armatur sicher verhindert.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Das
Vorstehen eines das Gehäuse
nach außen
durchsetzenden, verschließbaren
Ablaufkanals, der ausschließlich
zur Außenseite
des Gehäuses führt und
mit dem vollständig
geschlossenen Totraum verbunden ist, erlaubt ein sicheres Entwässern des Totraums.
Unter "vollständig geschlossen" ist zu verstehen,
daß es
keine Verbindung vom Totraum zur Durchflußöffnung der Kugel oder zum Durchgangskanal
des Gehäuses
geben darf. Es darf also nicht möglich
sein, den Totraum nach dessen Entleerung beispielsweise irrtümlich wieder über den
Zulauf neu zu befüllen.
Dies wird durch die Erfindung sicher vermieden.
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Als
besonders einfach hat es sich erwiesen, den Ablaufkanal mittels
einer Sperrschraube zu verschließen. Es könnten aber auch andere Verschließelemente
vorgesehen sein, beispielsweise Ablaufhähne o. dgl., wie sie auch schon
an Wasserabsperrarmaturen vorgesehen sind.
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Besonders
zweckmäßig ist
es, die Absperrarmatur als Kugelhahn auszubilden.
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Nachstehend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben.
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Die
Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch
ein einziges Ausführungsbeispiel
der Erfindung in der Ausbildung der Absperrarmatur als Kugelhahn.
Der Betätigungshebel
ist in der einzigen Zeichnung nicht dargestellt.
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Der
Kugelhahn besitzt ein erstes Gehäuseteil 1,
das zusammen mit einem eingeschraubten Anschlußstutzen 2 das Gehäuse bildet.
Der Anschlußstutzen 2 ist
in eine Gewindebohrung des ersten Gehäuseteils 1 eingeschraubt
und gegenüber
dem ersten Gehäuseteil 1 über eine
Dichtung 3 abgedichtet. Das erste Gehäuseteil 1 besitzt
eine Durchgangsöffnung 1c,
die mit einer Durchgangsöffnung 2a des
Anschlußstutzens 2 fluchtet.
Das Gehäuseteil 1 besitzt einen
einteilig damit verbundenen Anschlußstutzen 1a, der ein
Innengewinde 1b besitzt, das konzentrisch zur Durchgangsöffnung 1c angeordnet
ist. Der Anschlußstutzen 2 besitzt
ein Innengewinde 2b, das konzentrisch zur Durchgangsöffnung 2a angeordnet ist.
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Eine
Kugel 4 weist eine Durchgangsöffnung 4a auf und
wird in das Gehäuseteil 1 eingesetzt,
bevor der Anschlußstutzen 2 in
das Gehäuseteil 1 eingeschraubt
wird. Dichtungen 5 und 6 dichten die Kugel 4 gegen
das aus Gehäuseteil 1 und
Anschlußstutzen 2 bestehende
Gehäuse
und einen sich zwischen der Kugel 4 und dem Gehäuse befindlichen
Totraum 9 ab. Die Kugel 4 besitzt eine Durchgangsöffnung 4a, die
bei geöffnetem
Kugelhahn mit den Durchgangsöffnungen 1c und 2a fluchtet.
Die Zeichnung zeigt den Kugelhahn im geöffneten Zustand.
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Eine
Spindel 7, die durch einen O-Ring 8 abgedichtet
wird, ist durch das Gehäuseteil 1 geführt und
besitzt an ihrem unteren Ende einen Mehrkant 7a, der in
eine entsprechend geformte Ausnehmung 4b der Kugel 4 eingreift.
Am oberen Ende besitzt die Spindel 7 einen Vierkant 7b,
auf den ein nicht dargestellter Schwenkhebel aufsteckbar ist.
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Die
Kugel 4 ist aus der dargestellten Durchgangsstellung gemeinsam
mit der Spindel 7 um die gemeinsame Schwenkachse 12 über 90° verschwenkbar.
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Vom
vollständig
geschlossenen Totraum 9 führt ein Ablaufkanal 10 durch
das Gehäuseteil 1 ausschließlich zu
dessen Außenseite.
Der Ablaufkanal 10 besitzt ein Gewinde 10a. In
dieses Gewinde 10a ist das Gewinde 11b einer Sperrschraube 11 eingeschraubt,
welche, ggf. unter Verwendung einer nicht dargestellten Dichtung,
den Ablaufkanal gegen Wasseraustritt nach außen abdichten kann. Der Kopf der
Sperrschraube 11 besitzt eine Mitnahmeöffnung, beispielsweise einen
Schraubenzieherschlitz 11a, zum Ansatz eines Betätigungswerkzeugs.
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Zum
Entleeren des Totraums wird zunächst die
Kugel 4 aus der dargestellten Durchgangsposition in die
um 90° verschwenkte
Schließposition
verschwenkt. Wenn die unter dem Wasserspiegel mündende Ablaufleitung mit dem
Anschlußstutzen 2 verbunden
ist, bleibt das Wasser an der Dichtung 6 anstehend. Die
mit der Zulaufleitung von den Verbraucherstellen im Schiff verbundene
Zulaufleitung ist dann mit dem Anschlußstutzen 1a verbunden
und das durch die Zulaufleitung zufließende bzw. zugeflossene Wasser
steht an der Dichtung 5 an. Die nicht dargestellte Zulaufleitung
wird entleert und bei der Entleerung belüftet.
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Anschließend wird
der Ablaufkanal 10 durch Ausschrauben der Sperrschraube 11 geöffnet und das
im Totraum 9 eingeschlossene Wasser läuft durch den Ablaufkanal 10 aus.
Danach kann die Sperrschraube 11 wieder eingesetzt werden.
Nach der erfolgten Entleerung steht Wasser nur noch an der Dichtung 6 an.
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Ein
erneutes Eindringen von Wasser in den Totraum 9 durch versehentlich
in die wieder verschlossene Zulaufleitung eingelassenes Abwasser ist
ausgeschlossen, der Totraum bleibt zuverlässig entleert.