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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des aufnehmbaren
Momentes einer hydrodynamischen Kupplung im Bereich hohen Schlupfes, im
Einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruches 1;
ferner eine hydrodynamische Kupplung, im Einzelnen mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Anspruches 5.
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Hydrodynamische
Kupplungen, insbesondere steuer- bzw. regelbare hydrodynamische
Kupplungen sind in einer Vielzahl von Ausführungen aus dem Stand der Technik
bekannt. Diese weisen in der Regel einen gleichen Grundaufbau aus
einem in der Regel als Pumpenrad fungierenden Primärschaufelrad und
einem als Turbinenrad fungierenden Sekundärschaufelrad auf, die miteinander
einen torusförmigen und
mit Betriebsmittel befüllbaren
Arbeitsraum bilden. Die einzelnen Kupplungen unterscheiden sich jedoch
je nach Ausführung
ihrer Gehäuse
sowie den Möglichkeiten
der Steuerung bzw. Regelung, wobei hier insbesondere auf unterschiedliche
Stelleinrichtungen abgestellt wird. Bei der hydrodynamischen Kupplung
handelt es sich dabei um einen Drehzahlwandler. Dieser ist frei
von einem Leitrad. Die Steuerung bzw. Regelung erfolgt durch Steuerung
bzw. Regelung des Füllungsgrades,
der durch den Massenstrom bestimmt ist. Je nach Füllungsgrad
ergeben sich für
eine hydrodynamische Kupplung, insbesondere das durch das Primärschaufelrad
aufnehmbare und übertragbare
Moment MP in Bezug auf die während des
Hochlaufens der Kupplung sich ändernde Drehzahldifferenz
zwischen dem Primärschaufelrad und
dem Sekundärschaufelrad
bestimmte Kennlinien. Diese sind im Wesentlichen für konstant
gefüllte Kupplungen
durch einen nahezu konstanten Momentenaufnahmeverlauf bei gleicher
Füllung über einen großen Schlupfbereich
charakterisiert. Bei Stellkupplungen, bei denen der Füllungsgrad
durch den Schöpfrohrhub
gegeben ist, sind jedoch andere Kennlinienverläufe erzielbar. Häufig ist
es jedoch erforderlich, insbesondere beim Einsatz derartiger hydrodynamischer
Kupplungen als Anfahrelemente in Fahrzeugen, gerade im Anlaufbereich,
d. h. im Bereich sehr hohen Schlupfes, zur Vermeidung einer negativen Drückung der
Drehzahl der Antriebsmaschine, das durch die hydrodynamische Kupplung
aufnehmbare Moment, welches dem vom Primärschaufelrad aufnehmbaren Moment
entspricht, möglichst
gering zu halten. Dies wird gemäß den Ausführungen
aus dem Stand der Technik durch Einstellung eines minimalen Füllungsgrades
realisiert. Allerdings zeigt sich häufig, dass diese Maßnahme nicht
ausreicht, da gerade im Bereich sehr hohen Kupplungschlupfes zwischen
70 % und 100 % sehr hohe Momente durch die Kupplung aufgenommen
werden. Dadurch kann es zu einer unerwünschten Rückwirkung auf die Drehzahl der
mit der hydrodynamischen Kupplung gekoppelten Antriebsmaschine kommen,
so dass hier die gewünschte
Fahrdynamik nicht gegeben ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reduzierung
des aufnehmbaren Momentes durch die hydrodynamische Kupplung zu
entwickeln, das verlässlich
eine Minimierung des Leerlaufmomentes, d.h. insbesondere des durch die
hydrodynamische Kupplung bei maximalem Schlupf aufnehmbaren Momentes
ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung soll
sich dabei durch einen geringen konstruktiven und steuerungstechnischen Aufwand
auszeichnen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist
durch die Merkmale der Ansprüche
1 und 5 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen
wiedergegeben.
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Das
Verfahren zur Reduzierung des durch die hydrodynamische Kupplung
aufnehmbaren Momentes auf ein gewünschtes vordefiniertes Zielmoment
und damit die Minimierung des Leerlaufmomentes der hydrodynamischen
Kupplung während des
Anfahrvorganges ist dadurch charakterisiert, dass die Reduzierung
des Momentes in einer Kombination aus Einstellung des Füllungsgrades
und Wirkung von mechanischen Einbauten realisiert wird. Dazu wird
erfindungsgemäß der minimale
Füllungsgrad
eingestellt. Die Einstellung kann dabei gesteuert oder geregelt
erfolgen. Zusätzlich,
d. h. gleichzeitig oder aber geringfügig zeitlich versetzt, werden
mechanische Einbauten im sich im Arbeitsraum einstellenden Strömungskreislauf
des Arbeitskreislaufes wirksam. Diese bewirken eine Beeinflussung
des Übertragungsverhaltens,
insbesondere des durch die hydrodynamische Kupplung aufnehmbaren
Momentes, insbesondere des Momentes am Primärschaufelrad und damit auch
des übertragbaren
Momentes auf das Sekundärschaufelrad
im Bereich sehr hohen Schlupfes von einschließlich 70 % bis 100 % und damit
einer sehr hohen Drehzahldifferenz zwischen dem Sekundärschaufelrad
und dem Primärschaufelrad.
Ferner ist auch eine Beeinflussung im übrigen Schlupfbereich von 0
bis 70% möglich.
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Mit
der erfindungsgemäßen Lösung wird
es möglich,
neben einer Minimierung des Leerlaufmomentes, d. h. des aufnehmbaren
Momentes während des
Anfahrvorganges, und dadurch der Vermeidung der negativen Rückwirkung
auf die Antriebsmaschine auch gewisse Anfahrstrategien zu verwirklichen.
Somit kann eine Kennlinie der hydrodynamischen Kupplung mit diesen
beiden Maßnahmen
dahingehend variiert werden, dass das Leistungsübertragungsverhalten während des
Anlaufens der hydrodynamischen Kupplung gegenüber der sich sonst theoretisch
bei der Einstellung des entsprechenden Füllungsgrades ergebenden Übertragungsfähigkeit
gezielt verändert
wird. Vorrichtungsmäßig weist
die hydrodynamische Kupplung wenigstens ein Primärschaufelrad und ein Sekundärschaufelrad
auf, die miteinander einen mit Betriebsmittel befüllbaren
torusförmigen
Arbeitsraum bilden. Die hydrodynamische Kupplung ist frei von einem
Leitrad. Ferner sind dieser hydrodynamischen Kupplung Mittel zur
Einstellung der Befüllung
des torusförmigen
Arbeitsraumes mit Betriebsmittel zugeordnet und Mittel zur Beeinflussung
des sich im Arbeitsraum aufbauenden Strömungskreislaufes des Arbeitskreislaufes
vorgesehen. Bei diesen Mitteln handelt es sich
- a)
um zusätzliche,
vorzugsweise mechanische Einbauten oder
- b) um gegenüber
den anderen Bereichen von Primärschaufelrad
und Sekundärschaufelrad
verschiebbare Schaufelradteile.
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Bei
der Lösung
gemäß a) werden
dabei zusätzliche
Elemente verwendet, welche den sich im Arbeitskreislauf einstellenden
Strömungskreislauf beeinflussen
und zum Teil zumindest in dem Bereich hohen Schlupfes stören. Diese
können
dabei
- 1.) im Bereich des Innendurchmessers
des torusförmigen
Arbeitsraumes
- 2.) im Bereich des Außendurchmessers
des torusförmigen
Arbeitsraumes oder
- 3.) direkt im torusförmigen
Arbeitsraum auf einem beliebigen Durchmesser
wirksam werden.
Bei der Lösung
gemäß 1.) erfolgt dabei
vorzugsweise eine Anordnung einer Drosselscheibe im Bereich der
Trennebene am oder im Primärschaufelrad
oder aber am oder im Sekundärschaufelrad,
wobei die Drosselscheibe einen Außendurchmesser aufweist, der
größer als
der Innendurchmesser des torusförmigen
Arbeitsraumes ist. Die Drosselscheibe ist dabei in Strömungsrichtung im
Arbeitsraum betrachtet am Austritt aus dem Sekundärschaufelrad
oder am Eintritt in das Primärschaufelrad
angeordnet. Dies gilt in Analogie auch für die Anordnung gemäß 2.). Bei
dieser ist dann eine Blende bzw. Drosselscheibe im Bereich des Außenumfanges
des torusförmigen
Arbeitsraumes vorgesehen, die in Strömungsrichtung betrachtet dem
Primärschaufelrad
nachgeordnet oder aber dem Sekundärschaufelrad vorgeordnet ist.
Die Anordnung erfolgt dabei ebenfalls im Bereich des Austrittes
aus dem Primärschaufelrad
oder im Bereich des Eintrittes in das Sekundärschaufelrad. Die Blende oder Drosselscheibe
ist dadurch charakterisiert, dass deren Innendurchmesser kleiner
dem Außendurchmesser
des torusförmigen
Arbeitsraumes ist. Beide Maßnahmen
bilden somit eine sich in den Arbeitsraum erstreckende Wand.
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Bei
der Ausführung
gemäß 3.) erfolgt
eine Anordnung von beispielsweise ringförmigen Elementen im Arbeitsraum,
wobei die Anordnung mit beliebigem Durchmesser erfolgen kann. Bei
allen gemäß 1.) bis
3.) beschriebenen Ausführungen
handelt es sich um zusätzliche
mechanische Einbauten. Diese sind vorzugsweise lösbar mit dem jeweiligen Schaufelrad oder
je nach Anordnung mit einem anderen ortsfesten Element gekoppelt.
Vorzugsweise erfolgt jedoch immer eine Befestigung am jeweiligen
Schaufelrad. Konventionelle standardisiert ausgeführte hydrodynamische
Kupplungen bzw. Schaufelräder
können somit
je nach Einsatzfall mit beliebigen mechanischen Einbauten bestückt werden.
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Gemäß dem unter
2.) aufgeführten
Lösungsansatz
umfassen die Mittel zur Beeinflussung des Strömungskreislaufes des sich im
Arbeitsraum einstellenden Arbeitskreislaufes keine zusätzlichen
Elemente sondern werden von den Strömungskreislauf begrenzenden
Wänden
der Schaufelräder
gebildet. Dabei können
einzelne Wandbereiche, insbesondere in Form von Ringflächenbereichen
in axialer Richtung gegenüber
der Trennebene zwischen Primärschaufelrad
und Sekundärschaufelrad
verschoben werden, so dass eine äußere Führung nicht
mehr gegeben ist. Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführung
werden ganze Kreislaufteile in axialer Richtung verschoben, d. h.
vorzugsweise in Form von Segmenten. Die einzelnen Kreislaufteile
bzw. Wände sind
dabei drehfest am jeweiligen Schaufelrad bzw. einer mit diesem gekoppelten
Welle gelagert, jedoch in axialer Richtung gegenüber dieser verschiebbar.
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Gemäß einer
weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist wenigstens eines
der beiden Schaufelräder,
Primärschaufelrad
oder Sekundärschaufelrad,
drehfest in Umfangsrichtung jedoch in axialer Richtung verschiebbar
gelagert, so dass auch eine Beeinflussung des Strömungskreislaufes
während
des Anfahrvorganges im Anfahrbereich der hydrodynamischen Kupplung,
d.h. während
des Aufbaus des Strömungskreislaufes
sicher gewährleistet wird,
so dass hier noch kein Moment übertragen
wird. Damit wird es möglich,
die Antriebsmaschine im gewünschten
Betriebspunkt zu betreiben und die Leistungsübertragung unabhängig, d.
h. entkoppelt von der Motordrehzahl einzuleiten.
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Die
erfindungsgemäße Lösung ist
nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen
Folgendes dargestellt:
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1 verdeutlicht
anhand eines Diagramms das Ergebnis eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Reduzierung der Momentenaufnahme durch das Primärschaufelrad;
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2 verdeutlicht
eine Kennlinie einer hydrodynamischen Kupplung gemäß dem Stand
der Technik;
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3a bis 3e verdeutlichen
schematisch vereinfachte Darstellungen möglicher Ausgestaltungen der
Mittel zur Beeinflussung des sich im Arbeitsraum einstellenden Arbeitskreislaufes;
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4a und 4b verdeutlichen
anhand von Signalflussbildern den Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 2 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung die mit einer hydrodynamischen
Kupplung 1 erzielbare theoretische Kupplungskennlinie,
insbesondere Pumpenkennlinie, gemäß dem Stand der Technik für unterschiedliche
Füllungsgrade,
insbesondere einen maximalen Füllungsgrad
FGmax und einem minimalen Füllungsgrad FGmin. Die Pumpenkennlinie beschreibt dabei
das durch die hydrodynamische Kupplung 1 aufnehmbare Moment,
welches dem Moment MP am Primärschaufelrad
entspricht, aufgetragen über
dem Drehzahlverhältnis γ von der
Drehzahl am Sekundärschaufelrad
nT und der Drehzahl nP am
Primärschaufelrad.
Daraus wird ersichtlich, dass auch bei minimalem Füllungsgrad
FGmin ein Zielpunkt, d. h. ein minimales
Moment MPZiel im Leerlauf nicht erzielt
werden kann. Zur Lösung
dieses Problems wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, neben einer
Füllungsgradsänderung ΔFG in Richtung
des minimalen Füllungsgrades
FGmin zusätzlich im Bereich hohen Schlupfes eine
Drückung
des aufnehmbaren Momentes vornehmen zu können. Dabei wird durch die
Kombination aus einer Füllungsgradsänderung ΔFG in Richtung
des minimalen Füllungsgrads
FGmin und der Wirkung von zusätzlichen
Mitteln zur Beeinflussung des Strömungskreislaufes im Arbeitskreislauf
eine Drückung
des Zielpunktes in Richtung geringes Leerlaufmoment und damit geringes
durch das Primärschaufelrad
aufzunehmendes Moment MPmin vorgenommen.
Der Zielpunkt im Leerlauf, d. h. bei noch stehendem Sekundärschaufelrad
gegenüber
der in der 2 gezeigten konventionellen Lösung wird
zu kleineren Momenten MP verlagert. Erst
bei geringer werdendem Schlupf gleicht sich die Kennlinie wieder
der einer konventionellen Ausführung
für eine
bestimmte Füllung,
insbesondere der minimalen Füllung
an.
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Die
Auswirkung der erfindungsgemäßen Kombination
der beiden Maßnahmen
sind in 1 sowohl für den minimalen als auch einen
beliebigen, vorzugsweise maximalen Füllungsgrad FGmax widergegeben.
Das Zielmoment bei γ =
0 für minimalen Füllungsgrad
FGmin ist MPmin (FGmin), während
das Zielmoment bei γ =
0 und maximalem Füllungsgrad FGmax mit MPZiel (FGmax) bezeichnet ist. Die Drückung des
aufnehmbaren Pumpenmomentes MP kann somit
auch zur Realisierung bestimmter Anfahrstrategien genutzt werden.
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Die 3a bis 3e verdeutlichen
beispielhaft mögliche
Ausgestaltungen der Mittel zur Beeinflussung des Strömungskreislaufes
im Arbeitskreislauf. Die hydrodynamische Kupplung 1 ist
hier in schematisch vereinfachter Darstellung nur schematisiert
wiedergegeben. Erkennbar ist ein Primärschaufelrad 2, welches
in der Regel als Pumpenrad fungiert und ein so genanntes Sekundärschaufelrad 3,
das beim Einsatz in Antriebssträngen
bei Leistungsübertragung
von der Antriebsmaschine zum Abtrieb als Turbinenrad fungiert. Das
Primärschaufelrad 2 ist
dabei mit einer hier nicht dargestellten Antriebsmaschine wenigstens
mittelbar, d. h. direkt oder indirekt, über weitere Übertragungselemente
drehfest verbunden, während
das Sekundärschaufelrad
mit einem hier im Einzelnen nicht dargestellten Abtrieb wenigstens
indirekt, d. h. entweder direkt oder über weitere Übertragungselemente,
verbindbar ist. Verbindbar bedeutet dabei, dass entweder eine ständige drehfeste
Verbindung vorgesehen ist, oder aber eine Schaltbarkeit gegeben
ist. Primärschaufelrad 2 und Sekundärschaufelrad 3 bilden
einen mit Betriebsmittel befüllbaren
Arbeitsraum 4. In diesem stellt sich bei Rotation des Primärschaufelrades 2 ein
Strömungskreislauf 5 ein.
Dieser Strömungskreislauf 5 ist
hier mittels eines Pfeils dargestellt. Bei der hydrodynamischen
Kupplung 1 kann es sich dabei um eine hydrodynamische Kupplung
mit stehendem Gehäuse
oder aber mit rotierendem Gehäuse
handeln. Im erstgenannten, hier nicht dargestellten Fall umschließt das Gehäuse Primärschaufelrad 2 und
Sekundärschaufelrad 3,
wie in der 3a beispielhaft dargestellt, unter
Bildung von so genannten Schaufelradnebenräumen 6 und 7 in
axialer Richtung und in radialer Richtung in Umfangsrichtung vollständig. Im
zweiten Fall ist das Gehäuse,
welches mit 9 bezeichnet ist, drehfest mit dem Primärschaufelrad 2 verbunden
und umschließt
das Sekundärschaufelrad 3 in
Umfangsrichtung vollständig
und in radialer Richtung teilweise. Das Gehäuse 9 kann dabei im
Primärschaufelrad 2 auch
als integrale Baueinheit ausgeführt
werden. Die hydrodynamische Kupplung, insbesondere der Arbeitsraum 4,
ist, wie bereits aufgeführt,
befüllbar. Das
bedeutet, es ist wenigstens ein Eintritt 10 in den Arbeitsraum 4 und
ein Austritt 11 aus dem Arbeitsraum 4 vorgesehen.
Diese können
je nach Art der Durchströmung
der hydrodynamischen Kupplung unterschiedlich angeordnet sein. Dabei
können
bei Ausführungen
mit rotierendem Gehäuse 9 die
zwischen Primärschaufelrad 2 und
Sekundärschaufelrad 3 im
Bereich des Innendurchmessers dI4 des Arbeitsraumes
und im Bereich des Außendurchmesser dA4 gebildeten Öffnungen bzw. Spalten 12 und 13 genutzt
werden oder aber es sind entsprechende Kanäle an den einzelnen Schaufelrädern vorgesehen,
hier beispielsweise ein in strichpunktierter Darstellung wiedergegebener
Kanal 14, der sich vom Schaufelgrund 15 des Primärschaufelrades 2 durch
wenigstens eine Schaufel 16 der Beschaufelung des Primärschaufelrades 2 bis
in den Bereich des Schaufelendes 17 erstreckt und somit
in den Raum geringsten statischen Druckes, den so genannten Kernraum 18. Diese
Aussage gilt in Analogie auch für
die Auslassöffnungen.
Diese sind dann vorzugsweise am Sekundärschaufelrad 3 ausgeführt. Die
Befüllung über die Beschaufelung
erfolgt dabei vorzugsweise bei zentrifugaler Durchströmung. Es
ist jedoch auch eine Befüllung über den
Spalt 12 möglich.
Der Austritt erfolgt in diesem Fall über den Spalt 13 oder über den
in der 3a mit durchbrochener Linie
verdeutlichten Austritt 11, beispielsweise am Turbinenrad.
Bei zentripetaler Durchströmung
erfolgt die Versorgung mit Betriebsmittel um den Umfang der Schaufelräder herum in
radialer Richtung von außen
nach innen, d. h. von der Öffnung
bzw. dem Spalt 13 in den Arbeitsraum 4 und die
Entleerung erfolgt im Bereich des Spaltes 12 bzw. im Bereich
des Innendurchmessers dI4 des Arbeitsraumes 4.
Der hydrodynamischen Kupplung 1 sind dabei ferner Mittel
zur Einstellung eines vordefinierten oder gewünschten Füllungsgrades FG zugeordnet.
Diese sind mit 19 bezeichnet und umfassen wenigstens eine
Stelleinrichtung 20. Diese Stelleinrichtung kann vielgestaltig ausgeführt sein
und eine Reihe von Komponenten umfassen. Beispielsweise kann zur
Steuerung des Füllungsgrades
eine mit dem Eintritt 10 oder dem Austritt 11 gekoppelte
Ventileinrichtung benutzt werden, wobei der Druck in den mit dem
Eintritt 10 bzw. Austritt 11 gekoppelten Leitungen
variiert wird und/oder eine Druckdifferenz als Stellgröße gewählt wird.
Eine andere Ausführung
besteht darin, beispielsweise bei Kopplung zwischen Eintritt 10 und
Austritt 11 über
einen Kreislauf diesen mit einem statischen Überlagerungsdruck zu beaufschlagen
und somit den Füllungsgrad
massiv zu beeinflussen. Die konkrete Art und Weise der Beeinflussung
des Füllungsgrades
hängt dabei
von den Gegebenheiten, insbesondere den vorherrschenden Randbedingungen,
ab. Die Einstellung eines vordefinierten oder gewünschten
Füllungsgrades über die Mittel 19 erfolgt
dabei in Form einer Steuerung oder aber Regelung. Dazu ist der hydrodynamischen Kupplung 1 eine
Steuervorrichtung und/oder Regelvorrichtung 22 zugeordnet,
die wenigstens eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 23 umfasst.
Die Steuer- und/oder
Regeleinrichtung 23 kann dabei als bauliche Einheit in
Form eines Steuergerätes
vorliegen oder aber als so genanntes virtuelles Steuergerät, bei welchem
die einzelnen Komponenten in räumlicher Entfernung
voneinander angeordnet sind und über ein
Datenkommunikationsnetzwerk miteinander gekoppelt werden. Die Steuer-
und/oder Regeleinrichtung 23 ist dabei mit der Stelleinrichtung 20 gekoppelt.
Bei Integration der hydrodynamischen Kupplung in Antriebssträngen von
Fahrzeugen wird dabei in Abhängigkeit
einer gewünschten
Aktivierung der hydrodynamischen Kupplung 1 die Befüllung der
hydrodynamischen Kupplung 1 mit minimalem Füllungsgrad
FGmin eingeleitet. Durch die zusätzliche
Wirkung von Mitteln 24 zur Beeinflussung des Strömungskreislaufes
im Arbeitsraum 4 kann dabei bei minimalem Füllungsgrad
FGmin eine zusätzliche Drückung des aufnehmbaren Momentes
MP am Primärschaufelrad 2 realisiert
werden. Dies bedeutet, dass im Bereich des Anlaufens der hydrodynamischen
Kupplung 1 bei sehr hohen Schlupfwerten von 70 % bis 100
%, d. h. auch einem diesen charakterisierenden minimalem Drehzahlverhältnis γ, das minimal
von der hydrodynamischen Kupplung 1 aufnehmbare Moment,
welches dem Moment MP am Primärschaufelrad 2 entspricht,
beeinflusst werden kann und kleiner als das theoretisch bei diesem
Füllungsgrad
FGmin sich einstellenden aufnehmbaren Moment
MP eingestellt werden. Es ergibt sich dann
eine Verlagerung des durch das Primärschaufelrad 2 aufnehmbaren Moments
MP in Richtung zu einem Zielpunkt in der Kupplungskennlinie
bzw. Pumpenkennlinie in Richtung eines geringeren Momentes, wie
in der 1 dargestellt.
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Die
Mittel 24 zur Beeinflussung des Strömungskreislaufes im Arbeitskreislauf
können
vielgestaltig ausgeführt
sein. Diese umfassen im einfachsten Fall mechanische Einbauten 25.
Bei der Ausführung
gemäß 3a erfolgt
dabei eine Anordnung einer Drosselscheibe 26, die in radialer
Richtung ausgerichtet ist, in Strömungsrichtung betrachtet bezogen
auf den Strömungskreislauf
im Arbeitsraum 4 im Bereich des Austrittes 21 des
Strömungskreislaufes aus
dem Sekundärschaufelrad 3 oder
aber im Bereich des Eintrittes 28 des Strömungskreislaufes
am Primärschaufelrad 2.
Die Drosselscheibe 26 ist dabei im Bereich der Trennebene
T zwischen Primärschaufelrad 2 und
Sekundärschaufelrad 3 angeordnet.
Diese ist durch einen Außendurchmesser
Dd charakterisiert, welcher größer als
der Innendurchmesser dI4 des torusförmigen Arbeitsraumes 4 ist.
Der Durchmesser Dd kann dabei fix gewählt werden oder ist variabel.
Da gerade im Bereich geringer Befüllung der Strömungskreislauf
im Arbeitsraum sich im Wesentlichen mehr im Bereich des Innendurchmesser
dI4 bei Umwälzung des Betriebsmittels durch
Rotation des Primärschaufelrades 2 bewegt,
erfolgt in diesem Bereich auch die größte Beeinflussung durch die
Drosselscheibe 26. Mit geringer werdendem Schlupf, d. h. Angleichung
der Drehzahlen in Richtung Gleichheit, und mit zunehmenden Füllungsgrad
FG in Richtung maximaler Füllungsgrad
FGmax stellt sich ein stabiler Strömungskreislauf
ein, wobei der Einfluss der Drosselscheibe 26 auf diesen
sich verringert.
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Dies
gilt in Analogie auch die für
die in der 3b beschriebene Ausführung. Der
Grundaufbau der hydrodynamischen Kupplung 1 entspricht
dem in der 3a beschriebenen, weshalb für gleiche
Elemente auch die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Im Gegensatz
dazu ist hier eine Drosselscheibe 29 vorgesehen, die jedoch
im Bereich des Austrittes 30 am Primärschaufelrad, d. h. des Übergangs
des Strömungskreislaufes
vom Primärschaufelrad 2 zur
Trennebene T, oder aber, wie hier dargestellt, am Eintritt 31 des Strömungskreislaufes
in das Sekundärschaufelrad 3 angeordnet
ist. Diese Drosselscheibe 29 bzw. Blende ist durch einen
Innendurchmesser DB charakterisiert, der
kleiner als der Außendurchmesser
dA4 des torusförmigen Arbeitsraumes 4 und
größer als
der Durchmesser dI4 des torusförmigen Arbeitsraumes
ist. Dabei kann der Innendurchmesser der Blende DB ebenfalls
fix oder variabel ausgewählt
werden. Auch wird eine ähnliche Wirkung
wie bei der in der 3a beschriebenen Ausführung erzielt.
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Die 3c verdeutlicht
eine weitere alternative Ausgestaltung der mechanischen Einbauten 25. Diese
sind in Form eines so genannten Drosselringes ausgeführt, der
entweder im Primärschaufelrad 2,
im Sekundärschaufelrad 3 oder
in beiden vorhanden sein kann. Bei der in der 3c dargestellten
Ausführung
sind derartige Drosselringe 32 und 33 im Primärschaufelrad 2 und
im Sekundärschaufelrad 3 angeordnet.
Die Anordnung erfolgt dabei auf einem Durchmesser, der größer dem
Innendurchmesser des Arbeitsraumes dI4 und
kleiner dem Außendurchmesser
dA4 des torusförmigen Arbeitsraumes 4 ist, vorzugsweise
erfolgt die Anordnung im Bereich der im Querschnitt in radialer
Richtung vorliegenden Symmetrieachse S des torusförmigen Arbeitsraumes 4.
Dieser Durchmesser ist mit DRT für das Sekundärschaufelrad 3 und
DRP für
das Primärschaufelrad 2 bezeichnet.
Vorzugsweise sind beide Drosselringe 32 und 33 auf
einem gemeinsamen Durchmesser angeordnet bzw. weisen den gleichen
Außendurchmesser
und Innendurchmesser auf. Eine Abweichung in radialer Richtung und
damit der Größe der Drosselringe 32 und 33 ist
möglich.
Dies gilt auch für
die Breite in axialer Richtung, die hier für den Drosselring 33 am
Primärschaufelrad 2 mit
a und für
den Drosselring 32 am Sekundärschaufelrad 3 mit
b bezeichnet ist. Diese kann je nach Einzelfall fix oder variabel
sein. Die Befestigung der Drossel an den einzelnen Schaufelrädern Primärschaufelrad 2 oder
Sekundärschaufelrad 3 kann
vielgestaltig erfolgen. Vorzugsweise werden stoffschlüssige oder
aber formschlüssige
Lösungen
gewählt.
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Die 3d und 3e verdeutlichen
alternative Ausgestaltungen gegenüber den 3a bis 3c.
Bei diesen werden keine zusätzlichen
Kreislauf ablenkenden oder störenden
Teile in den Arbeitsraum 4 eingebaut bzw. wirken in diesem, sondern
es werden Kreislauf führende
Teilbereiche, die von den einzelnen Schaufelrädern Primärschaufelrad 2 oder Sekundärschaufelrad 3 gebildet
werden, verschoben. Dabei zeigt die in der 3d dargestellte
Ausführung
die Möglichkeit
der Verschiebbarkeit eines Teils 34 der den Strömungskreislauf
führenden
bzw. begrenzenden Ringfläche
am Primärschaufelrad 2. Denkbar
ist auch eine derartige Ausgestaltung am Sekundärschaufelrad 3. Dabei
wird ein Teil der Ringfläche
in axialer Richtung gegenüber
der Trennebene T verschoben, vorzugsweise derart, dass ein Teil
der strömungsführenden
Begrenzungswand, die durch das entsprechende Schaufelrad – Primärschaufelrad 2 oder
Sekundärschaufelrad 3 – gebildet
wird, in diesem Funktionszustand nicht mehr zur Führung zur Verfügung steht.
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Demgegenüber offenbart 3e eine
Ausgestaltung, bei welcher nicht nur ein Teil der den Kreislauf
begrenzenden Ringfläche
vom Primärschaufelrad 2 oder
Sekundärschaufelrad 3 verschoben
wird, sondern ein Segment des Primärschaufelrades 2 und/oder
Sekundärschaufelrades 3,
so dass der sich zwischen Primärschaufelrad 2 und
Sekundärschaufelrad 3 ausgebildete
Strömungskreislauf überhaupt
keine Führung über einen
wesentlichen Teilbereich seines Strömungsweges erfährt. Das
einzelne Segment kann dabei beliebig groß ausgestaltet sein. Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst dieses das gesamte
Schaufelrad. Auch hier kann das Segment 35 in axialer Richtung verschoben
werden. Die Verschiebung erfolgt auch hier bei gewünschter
Beeinflussung des Strömungskreislaufes
von der Trennebene T weg.
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Die
axiale Verschiebbarkeit der einzelnen Randbereiche vom Primärschaufelrad 2 und
Sekundärschaufelrad 3 bzw.
der den Kreislauf führenden Teile
in Form von Segmenten 35 kann druckgesteuert erfolgen,
wobei gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung hier der ohnehin in der Kupplung
vorhandene Druck genutzt werden kann. Dies gilt insbesondere bei
zentripetaler Durchströmung
für Ausführungen
mit Überbrückungskupplung,
wobei in diesem Fall der zum Auseinanderhalten der einzelnen Elemente
der Überbrückungskupplung
erforderliche Betriebsmittelstrom teilweise genutzt wird, um diese Verschiebung
in axialer Richtung zu bewerkstelligen.
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Die 4a und 4b verdeutlichen
beispielhaft das Grundprinzip eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Einstellung eines minimalen Leerlaufmomentes, insbesondere zur
Drückung
des durch das Primärschaufelrad 2 aufnehmbare
Momentes MP. Gemäß 4a wird
auf eine Ausführung
mit fest eingestellten mechanischen Einbauten 25 verwiesen.
Nach dem Start im Antriebsstrang, welcher in der Regel durch eine
Inbetriebnahme einer Antriebsmaschine, vorzugsweise einer Verbrennungskraftmaschine,
charakterisiert ist, erfolgt ein Signal zur Vorgabe der Aktivierung
der hydrodynamischen Kupplung 1, das in der Regel mit einem
Füllsignal einhergeht.
Dabei wird während
des Anfahrvorganges ein minimaler Füllungsgrad FGmin vorgegeben und
eingestellt. Die Einstellung erfolgt dabei durch Ansteuerung der
entsprechenden der hydrodynamischen Kupplung 1 zugeordneten
Stelleinrichtung, wobei je nach Art der Stelleinrichtung ein Druck
oder Weg oder eine andere Größe als Stellgröße fungiert.
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Bei
ortsfesten mechanischen Einbauten in der hydrodynamischen Kupplung 1 beeinflussen
diese das Momentenaufnahmeverhalten durch die hydrodynamische Kupplung 1,
und bewirken insbesondere eine Verringerung des theoretisch aufnehmbaren
Momentes MP. Die Wirkung wird dabei durch
mechanische Einbauten erzielt, die derart ausgeführt sind, dass diese geeignet
sind, den Momentenverlauf für
das durch die hydrodynamische Kupplung 1 bzw. des Primärschaufelrads 2 aufnehmbare
Moment MP in Abhängigkeit vom Schlupf, d. h.
dem Drehzahlverhältnis
zwischen Sekundärschaufelrad
nT und Primärschaufelrad nP,
derart im Bereich höherer Schlupfwerte,
vorzugsweise im Bereich von 70 % – 100 % Schlupf eine Drückung des
aufnehmbaren Momentes MP gegenüber konventionellen
Lösungen zu
ermöglichen.
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Gegenüber der
in der 4a beschriebenen Ausgestaltung
anhand des Signalflussbildes verdeutlicht 4b das
Signalflussbild mit zusätzlich
veränderlichem
Füllungsgrad
FG und aktiver Beeinflussung durch Verschiebbarkeit der mechanischen
Einbauten während
des Betriebes. Auch hier wird nach dem Start im Antriebsstrang und
dem Hochlaufen der Antriebsmaschine ein minimaler Füllungsgrad
FG für die
hydrodynamische Kupplung vorgegeben. Allerdings wird parallel oder
mit geringem zeitlichen Versatz eine Verschiebung von Kreislauf
führenden Wänden oder
einzelnen Kreislaufteilen entsprechend den 3d und 3e vorgenommen,
so dass hier eine aktive Einflussnahme auf die Wirkung der Mittel zur
Beeinflussung des Strömungskreislaufes
im Arbeitskreislauf 14 gegeben ist.
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- 1
- hydrodynamische
Kupplung
- 2
- Primärschaufelrad
- 3
- Sekundärschaufelrad
- 4
- Arbeitsraum
- 5
- Strömungskreislauf
- 6
- Schaufelradnebenraum
- 7
- Schaufelradnebenraum
- 8
- ruhendes
Gehäuse
- 9
- Gehäuse
- 10
- Eintritt
- 11
- Austritt
- 12
- Spalt
- 13
- Spalt
- 14
- Kanal
- 15
- Schaufelgrund
- 16
- Schaufel
- 17
- Schaufelende
- 18
- Kernraum
- 19
- Mittel
zur Einstellung eines vordefinierten oder definierten bzw.
-
- gewünschten
Füllungsgrades
- 20
- Stelleinrichtung
- 21
- Austritt
aus dem Sekundärrad
- 22
- Steuer-
und/oder Regelvorrichtung
- 23
- Steuer-
und/oder Regeleinrichtung
- 24
- Mittel
zur Beeinflussung des Strömungskreislaufes
im Arbeitsraum
- 25
- mechanische
Einbauten
- 26
- Drosselscheibe
- 27
- Austritt
- 28
- Eintritt
- 29
- Drosselstelle
- 30
- Austritt
- 31
- Eintritt
- 32
- Drosselring
- 33
- Drosselring
- μ
- Drehzahlverhältnis
- nT
- Drehzahl
am Sekundärschaufelrad
- nP
- Drehzahl
am Primärschaufelrad
- MP
- vom
Primärschaufelrad
aufnehmbares Moment
- dI4
- Innendurchmesser
des torusförmigen
Arbeitsraumes
- dA4
- Außendurchmesser
des torusförmigen
Arbeitsraumes
- Dd
- Außendurchmesser
des Drosselringes
- DB
- Innendurchmesser
der Drosselscheibe bzw. Blende
- a,
b
- Breite
der Drosselringe
- dRP
- Anordnungsdurchmesser
des Drosselringes am Primärschaufelrad
- dRT
- Anordnungsdurchmesser
des Drosselringes am Sekundärschaufelrad