DE10350612A1

DE10350612A1 - Verfahren zur Herstellung eines mindestens ein hinterleuchtbares Symbol aufweisenden Anzeigefeldes

Info

Publication number: DE10350612A1
Application number: DE10350612A
Authority: DE
Inventors: Peter Dr. Bolte
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 2003-10-30
Filing date: 2003-10-30
Publication date: 2005-06-09
Also published as: FR2861885A1; ES2264615B1; FR2861885B1; ES2264615A1

Abstract

Die Erfindung offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens ein hinterleuchtbares Symbol aufweisenden Anzeigefeldes, insbesondere einer Tastenkappe oder einer Blende, mit den folgenden Verfahrensschritten: DOLLAR A - Erzeugung einer Vielzahl gleicher, die Symbole bildenden Ausnehmungen in einem Metallband (Schritt S1); DOLLAR A - Aufbringen einer lichtdurchlässigen Kunststofffolie auf das Metallband zur Herstellung eines kunststoffkaschierten Metallbandes (Schritt S2); DOLLAR A - dreidimensionales Verformen eines Teilbereichs des kunststoffkaschierten Metallbandes, der mindestens eines der die Symbole bildenden Ausnehmungen enthält, entsprechend einer Außenkontur des herzustellenden Anzeigefeldes (Schritt S13); DOLLAR A - Hinterspritzen des dreidimensional verformten Teilbereichs des kunststoffkaschierten Metallbandes mit einem lichtdurchlässigen Kunststoff (Schritt S15).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens ein hinterleuchtbares Symbol aufweisenden Anzeigefeldes, insbesondere einer Tastenkappe oder einer Blende. Weiterhin betrifft die Erfindung ein derartiges Anzeigefeld.

Zur Herstellung von Anzeigefeldern, wie beispielsweise Tastenkappen mit einem durchleuchtbaren Symbol, sind verschiedene Herstellverfahren bekannt. Beispielsweise können derartige Anzeigefelder gemäß der DE 44 33 580 A1 durch Hinterspritzen einer Kunststofffolie hergestellt werden. Nach einem anderen, aus der DE 43 03 497 A1 bekannten Verfahren kann ein solches Anzeigefeld auch derart hergestellt werden, dass zunächst ein Kunststoffgrundkörper aus einem farbigen Kunststoffmaterial hergestellt wird, auf den eine Beschichtung aufgebracht wird, in die abschließend durch mechanische, chemische oder thermische Bearbeitung Ornamenten entsprechende Fenster eingebracht werden. Auf diese Weise kann beispielsweise eine hinterleuchtbare Tastenkappe hergestellt werden, wobei im hinterleuchteten Zustand das Ornament als Symbol für die Funktion der Taste sichtbar ist.

Werden Anzeigefelder mit einer metallisch anmutenden Oberfläche gewünscht, so können diese ebenfalls nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden, wenn für den Grundkörper ein galvanisierbarer Kunststoff verwendet wird. Aus der nicht vorveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung DE 102 46 695.5 ist ein Verfahren zur Herstellung eines partiell galvanisierten, durchleuchtbaren Anzeigefeldes bekannt.

Es werden zunehmend Anzeigefelder verlangt, die nicht nur ein metallisches Aussehen sondern auch eine gute metallische Haptik ("cold-feeling"-Effekt) aufweisen. Weiterhin wird neben einem guten Kontrast im Tagdesign auch eine Durchleuchtbarkeit für das Nachtdesign gefordert. Weiterhin müssen im Tag-/Nachtdesign bestimmte Symbolfarben, wie beispielsweise eine schwarze Symbolik auf hellem Metall, und auch spezielle Streueigenschaften zur Erzielung einer guten Seitensichtbarkeit realisiert werden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein für die Großserienproduktion geeignetes Verfahren zur Herstellung eines Anzeigefeldes mit metallischer Oberfläche anzugeben, wobei das Anzeigefeld insbesondere auch eine gute metallische Haptik aufweist. Eine weitere Aufgabe besteht darin ein Anzeigefeld mit einer guten metallischen Haptik anzugeben.

Die Aufgaben werden durch ein Verfahren bzw. ein Anzeigefeld nach den unabhängigen Ansprüchen 1 bzw. 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zunächst in einer bandförmigen Metallfolie (Metallband) durch ein chemisches Verfahren, insbesondere durch Ätzen, Ausnehmungen erzeugt, die den Symbolen des Anzeigefeldes entsprechen. Das Metallband enthält somit Ausnehmungen für Symbole einer Vielzahl von gleichen oder unterschiedlichen Anzeigefeldern. Das Metallband ist insbesondere hinsichtlich Farbe und Glanz an die gestellten Anforderungen angepasst. Auf das mit den Ausnehmungen versehene Metallband wird anschließend eine Kunststofffolie auflaminiert, so dass ein kunststoffkaschiertes Metallband als Rollenware für eine Großserienproduktion hergestellt wird. Die Funktion der Kunststofffolie besteht in der Darstellung der Symbolfarbe und der Streueigenschaften für das Nachtdesign. Ein Teilbereich des kunststoffkaschierten Metallbandes wird anschließend dreidimensional verformt, wobei der Teilbereich mindestens eine der die Symbole bildenden Ausnehmungen enthält. Das dreidimensionale Verformen erfolgt derart, dass der Teilbereich einer Außenkontur des herzustellenden Anzeigefeldes entspricht. Anschließend wird der dreidimensional verformte Teilbereich des kunststoffkaschierten Metallbandes mit einem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial hinterspritzt.

In einer ersten speziellen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das dreidimensionale Verformen des kunststoffkaschierten Metallbandes in einem Tiefziehvorgang erfolgt und der dreidimensional verformte Teilbereich des kunststoffkaschierten Metallbandes vor dem Hinterspritzen von dem Metallband abgetrennt wird. Der abgetrennte Teilbereich wird dann in eine Spritzgießform eingelegt und mit dem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial hinterspritzt.

In einer anderen Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass das dreidimensionale Verformen des Teilbereichs des kunststoffkaschierten Metallbandes in einem Spritzgießwerkzeug erfolgt und der dreidimensional verformte Teilbereich in demselben Spritzgießwerkzeug mit lichtdurchlässigem Kunststoff hinterspritzt und anschließend der mit Kunststoff hinterspritzte Teilbereich von dem kunststoffkaschierten Metallband abgetrennt wird. Diese Ausgestaltung ist für eine Großserienproduktion besonders geeignet. Nach Nachführen des Metallbandes kann unmittelbar anschließend direkt das nächste Anzeigefeld hergestellt werden. Das Verformen des Metallbandes im Spritzgießwerkzeug kann insbesondere zweistufig und mittels Druckluft erfolgen.

Ein erfindungsgemäßes Anzeigefeld, insbesondere eine Tastenkappe oder eine Blende, weist einen Grundkörper aus einem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial auf, mit dem formschlüssig eine kunststoffkaschierte Metallfolie verbunden ist, wobei die Metallfolie mindestens eine Ausnehmung aufweist, die ein Symbol bildet.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
1 ein Ablaufdiagramm für ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren,
2 ein Ablaufdiagramm für ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren,
3 ein Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Anzeigefeld.
4 das Metallband mit Ausnehmungen
Gemäß einer in 1 dargestellten ersten Verfahrensvariante werden in einem Schritt S1 in ein dünnes Metallband Ausnehmungen geätzt, die den Symbolen einer Vielzahl von Anzeigefeldern entsprechen. Das Metallband ist insbesondere hinsichtlich Farbe, Glanz und Haptik an die jeweiligen Anforderungen angepasst. Durch die Präzisionsätzung können sehr scharfkantige Ausnehmungen für die Symbolbereiche hergestellt werden.
In Schritt S2 wird auf das Metallband eine Kunststofffolie auflaminiert. Somit entsteht ein kunststoffkaschiertes Metallband, das als Rollenware für die Großserienproduktion geeignet ist. Durch Einsatz einer farbigen Kunststofffolie wird die Symbolfarbe festgelegt. Weiterhin werden durch die Kunststofffolie weitgehend die Streueigenschaften bestimmt. 4 zeigt das kunststoffkaschierte Metallband 5 mit Ausnehmungen 7.
In Schritt S13 wird ein Teilbereich 6 (4) des kunststoffkaschierten Metallbandes, der mindestens eine der Ausnehmungen 7 enthält, dreidimensional verformt. Dies geschieht in einem Tiefziehvorgang. Anschließend wird der dreidimensional verformte Teilbereich 6 in einem Stanzvorgang von dem Metallband 5 abgetrennt (Schritt S14). Der so gewonnene Vorformling wird anschließend in Schritt S15 mit einem Kunststoffmaterial hinterspritzt. Hierzu wird der Vorformling in das Spritzgießwerkzeug eingelegt, das Werkzeug geschlossen und das Kunststoffmaterial in die Form eingebracht. Das so gewonnene Spritzgussteil wird dann der Form entnommen und kann gegebenenfalls weiter bearbeitet werden.
2 zeigt eine weitere Verfahrensalternative wobei die Herstellung eines kunststoffkaschierten Metallbandes in den Schritten S1 und S2 analog zu dem in 1 beschriebenen Verfahren erfolgt. In Schritt S23 wird das kunststoffkaschierte Metallband 5 einem Spritzgießwerkzeug zugeführt. Das Metallband 5 wird in dem Spritzgießwerkzeug fixiert und ein Teilbereich 6 wird direkt in dem Spritzgießwerkzeug dreidimensional verformt, beispielsweise mittels Druckluft (Schritt S24). Der so verformte Teilbereich 6 kann dann direkt in demselben Spritzgießwerkzeug in Schritt S25 mit einem Kunststoffmaterial hinterspritzt werden. Nach dem Hinterspritzen wird in Schritt S26 der hinterspritzte Teilbereich 6 des Metallbandes 5 von dem Metallband abgetrennt. Sowohl das dreidimensionale Verformen als auch das Hinterspritzen und das Abtrennen des hinterspritzten Teilbereichs 6 erfolgen somit in dem Spritzgießwerkzeug selbst. Hierdurch kann eine beson ders automatisierte Fertigung in Großserie erreicht werden. Nach dem Abtrennen des hergestellten Anzeigefeldes im Schritt S26 wird das kunststoffkaschierte Metallband 5 einfach in dem Spritzgießwerkzeug weitertransportiert, so dass der nächste Teilbereich verformt, hinterspritzt und abgetrennt werden kann.
3 zeigt einen Querschnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Tastenkappe. Die Tastenkappe 1 besteht aus der äußeren Metallfolie 2 und einer Kunststofffolie 3 sowie dem Kunststoffmaterial 4, das durch Hinterspritzen des aus Metallfolie 2 und Kunststofffolie 3 bestehenden kunststoffkaschierten Metallbandes erzeugt wurde.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können hinterleuchtbare Tasten oder Blenden mit Echtmetalloptik und Echtmetallhaptik hergestellt werden, wobei das geätzte Metallband sehr scharfkantige Symbole liefert. Weiterhin kann durch geeignete Galvanobeschichtung jeder mögliche Metallfarbton erzeugt werden. Die Streu- und Abdämpfungseffekte für das Nachtdesign sowie die Symbolfarbe für das Tagdesign können durch geeignete Wahl der Kaschierfolie unabhängig von der Oberfläche angepasst werden.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines mindestens ein hinterleuchtbares Symbol aufweisenden Anzeigefeldes, insbesondere einer Tastenkappe oder einer Blende, mit den Verfahrensschritten: – Erzeugung einer Vielzahl gleicher, die Symbole bildenden Ausnehmungen (7) in einem Metallband; – Aufbringen einer lichtdurchlässigen Kunststofffolie auf das Metallband zur Herstellung eines kunststoffkaschierten Metallbandes (5); – dreidimensionales Verformen eines Teilbereichs (6) des kunststoffkaschierten Metallbandes (5), der mindestens eine der die Symbole bildenden Ausnehmungen (7) enthält, entsprechend einer Außenkontur des herzustellenden Anzeigefeldes; – Hinterspritzen des dreidimensional verformten Teilbereichs (6) des kunststoffkaschierten Metallbandes (5) mit einem lichtdurchlässigen Kunststoff.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen in dem Metallband durch ein chemisches Verfahren, insbesondere durch Ätzen, erzeugt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das dreidimensionale Verformen des kunststoffkaschierten Metallbandes (5) in einem Tiefziehvorgang erfolgt und der dreidimensional verformte Teilbereich (6) des kunststoffkaschierten Metallbandes (5) vor dem Hinterspritzen abgetrennt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das dreidimensionale Verfor men des Teilbereichs (6) des kunststoffkaschierten Metallbandes (5) in einem Spritzgießwerkzeug erfolgt und der dreidimensional verformte Teilbereich (6) in demselben Spritzgießwerkzeug mit lichtdurchlässigem Kunststoff hinterspritzt und anschließend der mit Kunststoff hinterspritzte Teilbereich (6) von dem kunststoffkaschierten Metallband (5) abgetrennt wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformen zweistufig und mittels Druckluft erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des kunststoffkaschierten Metallbandes (5) eine farbige Kunststofffolie verwendet wird.
Anzeigefeld, insbesondere Tastenkappe oder Blende mit mindestens einem hinterleuchtbaren Symbol, mit einem Grundkörper aus einem lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial (4), mit dem formschlüssig eine kunststoffkaschierte Metallfolie verbunden ist, wobei die Metallfolie mindestens eine Ausnehmung (7) aufweist, die ein Symbol bildet.