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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Leistungsschaltanordnung mit einer
Sperrschicht-Transistoreinheit mit einer ersten Teillaststrecke
zwischen einer Drain und einer Source sowie einer in Serie zur Sperrschicht-Transistoreinheit
geschalteten Steuer-Feldeffekttransistoreinheit mit einer zweiten Teillaststrecke
zwischen einer Drain und einer Source, wobei eine aus den beiden
in Serie geschalteten Teillaststrecken gebildete Laststrecke durch
ein Potential an einem Gate der Steuer-Feldeffekttransistoreinheit
steuerbar ist.
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Eine
Leistungsschaltanordnung mit einer Steuer-Feldeffekttransistoreinheit
und einer Sperrschicht-Feldeffekttransistoreinheit ist in der
DE 196 10 135 C1 beschrieben.
Dabei ist die Steuer-Feldeffekttransistoreinheit als n-Kanal-MOSFET
(metal oxide semiconductor field effect transistor) und die Sperrschicht-Feldtransistoreinheit
als n-Kanal-JFET (junction field effect transistor) ausgeführt. Der
MOSFET ist in herkömmlicher
Siliziumtechnologie ausgeführt,
während
der JFET auf Basis von Siliziumkarbid SiC ausgeführt ist. Siliziumkarbid weist
mit circa 10
6 V/cm eine um etwa den Faktor
10 höhere
Durchbruchfeldstärke
auf als Silizium.
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Der
MOSFET M und der JFET J sind in Art einer in der 1. dargestellten Kaskodenschaltung zusammengeschaltet.
Der MOSFET M und der JFET J weisen jeweils eine Teillaststrecke
zwischen einer Drain DM, DJ und einer Source SM, SJ auf. Der Strom
durch die Teillaststrecken wird jeweils durch eine Potentialdifferenz
zwischen einem Gate GM, GJ und der Source SM, SJ gesteuert. In der
Kaskodenschaltung sind die Source SJ des JFET J mit der Drain DM
des MOSFETs M und das Gate GJ des JFET J mit der Source SM des MOSFET
M elektrisch leitend verbunden.
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Das
Gate GM des MOSFET M ist ein Steuereingang der Leistungsschaltanordnung.
Die aus den beiden Teillaststrecken gebildete Laststrecke der Leistungsschaltanordnung
liegt zwischen der Drain DJ des JFETs J und der Source SM des MOSFETS M.
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Die
Leistungsanordnung ist im sperrenden Zustand, wenn der MOSFET M
sperrt. In diesem Fall liegt ein Großteil der über die Laststrecke DJ/SM abfallenden
Spannung zwischen den Anschlüssen
des JFET J an. Durch Übergang
des Steuer-Feldeffekttransistors M in den leitenden Zustand geht
die gesamte Leistungsschaltanordnung in den leitenden Zustand über.
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Die
Leistungsschaltanordnung wird mit der Gate/Source-Potentialdifferenz
oder Gatespannung UGS des selbstsperrenden
MOSFETs M gesteuert. Liegt am Steuereingang GM eine Spannung an,
bei der der MOSFET M leitend ist, so ist eine Drain/Source-Potentialdifferenz
oder Drainspannung UDS des MOSFETs M näherungsweise
Null. Durch die Kopplung des Gate GJ des JFETs J mit der Source
SM des MOSFETs M ist auch die Gatespannung UGS des JFETs
J näherungsweise
Null. In der Teillaststrecke des selbstleitenden JFETs J fließt annähernd ein
maximaler Drainstrom ID. Wird der MOSFET
M abgeschaltet, dann geht der MOSFET M in den nichtleitenden Zustand über. Die
Drainspannung UDS am MOSFET M steigt an.
Durch die Rückkopplung
der Drainspannung UDS des MOSFETs M auf
die Gatespannung UGS des JFETs J sinkt am
JFET J die Gatespannung ab. Unterschreitet sie eine Schwellenspannung
UTh, so wechselt der JFET J in den sperrenden
Zustand.
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Aus
den schnellen Schaltzeiten des MOSFET M in Verbindung mit im Lastkreis
zu schaltenden hohen Spannungen von 1000 V und mehr ergeben sich
beim Ein- und Ausschalten der Leistungsschaltanordnung sehr hohe
Steilheiten für
Spannung und Strom im Lastkreis. In Verbindung mit Induktivitäten in den
Zuleitungen führen
schnelle Spannungs- und Stromänderungen
zu Überspannungen
an der Leistungsschaltanordnung sowie zu einem starken elektromagnetischen
Streufeld. Das EMV-Verhalten (elektromagnetische Verträglichkeit)
einer solchen Leistungsschaltanordnung ist derart, dass es die Funktionsfähigkeit
von benachbarten bzw. in der Nähe
angeordneten elektronischen Baugruppen beeinträchtigen kann. Daher kann es
für manche
Anwendungen erforderlich sein, die Steilheit des Schaltvorgangs
zu reduzieren.
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Eine
Möglichkeit
dazu ist in der
DE
199 02 520 A1 angegeben und in der
2 dargestellt.
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Dazu
wird vor dem Steueranschluss GM ein Widerstand Ron/Roff vorgesehen. Der Widerstand Ron/Roff wirkt zusammen mit einer bauteilinternen Gate/Drain-Kapazität CGD der Leistungsschaltanordnung als Verzögerungsglied.
Durch einen verlangsamten Schaltvorgang am MOSFET M wird die Steilheit
des Anstiegs der Drainspannung UDS am MOSFET
M verringert. Durch die Rückkopplung
mit der Gatespannung UMS des JFETs J wird
auch die Steilheit des Schaltvorgangs am JFET J verringert.
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Durch
die Parallelschaltung zweier Widerstände Ron und
Roff, die jeweils mit einer Diode D1, D2 in
Serie geschaltet sind, sind Ausschalt- und Einschaltflanke unabhängig voneinander
beeinflussbar.
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Nachteilig
an dieser Anordnung ist insbesondere, dass durch die Verringerung
der Flankensteilheit des Steuersignals am Steuereingang nicht nur die
Steilheit der Schaltflanke abgeflacht, sondern auch die Ansprechzeit
des MOSFETs M verlängert und
daher die mit der Leistungsschaltanordnung realisierbare maximale
Schaltfrequenz deutlich reduziert wird.
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Alternativ
wird daher in derselben Druckschrift auch die in der 3 dargestellte Anordnung vorgeschlagen.
Darin wird durch verschiedene Koppelglieder zwischen dem MOSFET
M und dem JFET J, etwa dem dargestellten RC-Glied, zumindest ein Einschaltsignal
zwischen dem MOSFET M und dem JFET J verzögert. Nachteilig ist, dass
bei dieser Maßnahme
lediglich die Steilheit der Einschaltflanke, nicht aber die der
Ausgangsflanke maßgeblich
beeinflusst werden kann.
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In
der
DE 100 62 026
A1 ist eine elektronische Schalteinrichtung mit einer Leistungsschaltanordnung
beschrieben, die einen Sperrschicht-Transistor, einen in Serie zum
Sperrschicht-Transistor geschalteten Steuer-Feldeffekttransistor
sowie eine Ausschalteinheit umfasst. Mit der Ausschalteinheit wird
in einem Gefährdungsfall
die Leistungsschaltanordnung unter Ausnutzung der im Betriebsstrom
bzw. der Betriebsspannung enthaltenen Energie selbsttätig in den
ausgeschalteten Zustand gebracht, wenn der durch die Leistungsschaltanordnung
fließende Betriebsstrom
bzw. eine an der Leistungsschaltanordnung abfallende Spannung einen
vorgegebenen oberen Grenzwert überschreitet.
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Der
Erfindung liegt dagegen die Aufgabe zugrunde, eine Leistungsschaltanordnung
mit einem Sperrschicht-Transistor und einem mit dem Sperrschicht-Transistor
in Serie geschalteten Steuer-Feldeffekttransistor zur Verfügung zu
stellen, bei der die Flankensteilheit eines durch die Leistungsschaltanordnung
geschalteten Betriebsstroms, bzw. einer durch die Leistungsschaltanordnung
geschalteten Betriebsspannung sowohl während des Einschalt- als auch
während
des Ausschaltvorgangs ohne übermäßige Beschränkung einer
maximalen Schaltfrequenz reduziert und das EMV-Verhalten der Leistungsschaltanordnung
weiter verbessert werden kann.
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Die
Aufgabe wird bei einer Leistungsschaltanordnung der eingangs genannten
Art durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei
der erfindungsgemäßen Leistungsschaltanordnung
wird ein in Serie zum Steueranschluss geschalteter Gatevorwiderstand
in Abhängigkeit
einer innerhalb der Laststrecke erfassten Spannungsdifferenz gesteuert
und an einen internen Betriebszustand der Leistungschaltanordnung
angepasst.
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Im
so genannten Triodenbereich eines Sperrschicht-Feldeffekttransistors
im Bereich einer Gatespannung UMS < UP wird
durch die Gatespannung ein leitfähiger
Kanal zwischen der Source und der Drain moduliert. Im Triodenbereich
ist der Laststrom ID zwischen der Drain
und der Source abhängig von
der Gatespannung. Bei einer Abschnürspannung UP erreicht
der Kanalquerschnitt seinen minimalen Wert. Bei größeren Gatespannungen
UGS > UP ist der Laststrom ID im
Wesentlichen unabhängig
von der Gatespannung UMS. Der JFET ist für UMS > UP im Sättigungsbereich.
Entsprechend ist eine Leistungsschaltanordnung mit einem JFET im
leitenden Zustand entweder im Triodenzustand oder im Sättigungszustand.
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Das
Verhalten der Ausschaltflanken wird durch die Rückwirkungskapazität Crss beeinflusst. Dabei wird die Rückwirkungskapazität im Wesentlichen
durch die Gate/Drain- Kapazität CGD des JFETs bestimmt. Die Ausgangskapazität sowie
die Rückwirkungskapazität sind abhängig vom
Betriebszustand der Leistungsschaltanordnung. Ein Kennlinienfeld mit
den Kurven für
die Eingangskapazität
Ciss, die Ausgangskapazität Coss und die Rückwirkungskapazität Crss in Abhängigkeit von der Gatespannung
UMS für
eine Leistungsschaltanordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 ist in der 4 wiedergegeben.
Dem Kennlinienfeld der 4 ist
zu entnehmen, dass sich im Übergangsbereich
zwischen dem Triodenbereich und dem Sättigungsbereich die Ausgangskapazität und die
Rückwirkungskapazität sprunghaft
um den Faktor 5 ändern.
Im Bereich einer kleinen Rückwirkungskapazität ist ein
großer
Gatevorwiderstand am Steuer-Feldeffekttransistor
notwendig, um die Schaltflanke am Ausgang abzuflachen. Ein großer Gatevorwiderstand
verzögert
aber das Ansprechen des Steuer-Feldeffekttransistors mehr als notwendig
gegenüber
der Schaltflanke des Eingangssignals. Die maximale Schaltfrequenz
wird mehr als notwendig reduziert.
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Der
erfindungsgemäßen Leistungsschaltanordnung
liegt die Überlegung
zugrunde, das Schaltverhalten und die Flankensteilheit der Leistungsschaltanordnung
dadurch zu verbessern, dass der Gatevorwiderstand an den jeweiligen
Betriebszustand der Leistungsschaltanordnung bzw. an den aktuellen
Wert der Rückwirkungskapazität angepasst wird.
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Dazu
wird bevorzugt die Gatevorwiderstandseinheit mit einer Regel/Schalteinheit
vorgesehen. Die Regel/Schalteinheit ist zur Registrierung des aktuellen
Arbeitsbereichs bzw. des Betriebszustandes der Sperrschicht-Transistoreinheit
geeignet. Ferner ist durch die Regel/Schalteinheit der Gatevorwiderstand
in Abhängigkeit
vom aktuellen Arbeitsbereich bzw. Betriebszustand steuerbar.
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Gegenüber dem
aus der
DE 199 02
520 A1 bekannten Leistungsschaltanordnung wird erfindungsgemäß sowohl
das Einschalt- als auch das Ausschaltverhalten verbessert. Gegenüber einer
Lösung
mit einem Gatevorwiderstand, der lediglich in Abhängigkeit
davon, ob die Leistungsschaltanordnung ausgeschaltet oder eingeschaltet
wird, steuerbar ist, wird eine maximale Schaltfrequenz erfindungsgemäß nicht
mehr als notwendig verringert.
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Bevorzugt
wird der Gatevorwiderstand dadurch gesteuert, dass der Gatevorwiderstand
in Abhängigkeit
des Arbeitsbereichs bzw. des Betriebszustandes der Leistungsschaltanordnung
zwischen mindestens zwei verschiedenen Widerstandswerten schaltbar
ist. Eine solche Lösung
ist einfach zu realisieren und ist zur Kompensation eines Sprungs
in der Rückwirkungskapazität Crss ausreichend.
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Durch
die Gatevorwiderstandseinheit wird während des Betriebs der Sperrschicht-Feldeffekttransistoreinheit
im Triodenbereich der Gatevorwiderstand mit einem niedrigen Widerstandswert
und während
des Betriebs im Sättigungsbereich
mit einem hohen Widerstandswert vorgesehen, so dass eine sprunghafte Änderung
der Rückwirkungskapazität Coss ausgleichbar ist.
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Bevorzugt
werden die beiden Widerstandwerte so gewählt, dass ein aus der Rückwirkungskapazität Crss und dem jeweiligen Gatevorwiderstand gebildetes
Produkt Crss(U) x Gatevorwiderstand in beiden
Bereichen einander entsprechen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Leistungsschaltanordnung
weist die Gatevorwiderstandseinheit einen ersten Widerstand und
einen. über
eine Hilfsschalteinheit parallel zum ersten Widerstand. schaltbaren
zweiten Widerstand auf.
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Die
Gatevorwiderstandseinheit ist in besonders bevorzugter Weise mit
dem Gate und der Drain des Steuer-Feldeffekttransistors verbunden
und durch eine Drain/Gate-Potentialdifferenz bzw. Drain/Gate-Spannung
UDG zwischen der Drain und dem Gate steuerbar.
Damit wirkt bei einer durchgeschalteten Steuer-Feldeffekttransistoreinheit
und damit einer kleinen Spannung zwischen dem Gate und der Source
der Hilfsschalteinheit lediglich ein sich aus der Parallelschaltung
der beiden Widerstände
ergebende geringer Gatevorwiderstand am Steuereingang der Leistungsschaltandordnung.
Dies hat ein schnelles Ansprechen des Steuer-Feldeffekttransistors
in diesem Arbeitsbereich der Leistungsschaltanordnung zur Folge.
Erreicht die Drain/Source-Spannung UDS des
Steuer-Feldeffekttransistors den zum Abschnüren des Kanals des JFETs notwendigen Wert,
so wird die Hilfsschalteinheit deaktiviert. Die Hilfsschalteinheit
sperrt. Es ist lediglich der größere erste
Widerstand als Gatevorwiderstand wirksam. Der Schaltvorgang am Steuer-Feldeffekttransistor wird
entsprechend der kleineren Rückwirkungskapazität im Sättigungsbereich
der Leistungsschaltanordnung verlangsamt und die Schaltflanke am
Ausgang der Leistungsschaltanordnung abgeflacht.
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In
besonders bevorzugter Weise wird die Hilfsschalteinheit als ein
durch die Drain/Gate-Potentialdifferenz UDG(M) steuerbarer
Hilfstransistor vorgesehen.
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Vorteilhaft
ist diese Anordnung insbesondere mit Sperrschicht-Transistoreinheiten,
die aus einem Halbleitermaterial mit hoher Durchbruchfeldstärke, etwa
aus den Materialien Galliumnitrid GaN, Indiumnitrid InN oder Siliziumkarbid
SiC ausgebildet sind.
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In
besonders bevorzugter Weise wird als Halbleitermaterial der Sperrschicht-Transistoreinheit Siliziumkarbid
SiC gewählt.
In Siliziumkarbid ausgeführte
Schottky-Dioden mit hoher Sperrspannung sind im Markt verfügbar, so
dass in vorteilhafter Weise auf eine Fertigungsumgebung für SiC-Bauteile zurückgegriffen
werden kann.
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Die
Steuer-Feldeffekttransistoreinheit wird bevorzugt als Niedervolt-MOS-Leistungstransistor
in herkömmlicher
Siliziumtechnologie als Schnittstelle zu auf Silizium basierenden
Schaltungsteilen ausgebildet. Die Technologie hierfür ist ausgereift
und zuverlässig
beherrschbar.
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Nachfolgend
werden die Erfindung und deren Vorteile anhand der Figuren näher erläutert. Einander
entsprechende Komponenten und Bauteile sind mit denselben Bezugszeichen
versehen. Es zeigen:
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1 ein vereinfachtes Schaltbild
einer herkömmlichen
Leistungsschaltanordnung mit einem Sperrschicht-Feldeffekttransistor und einem Steuer-Feldeffekttransistor,
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2 eine herkömmliche
Leistungsschaltanordnung mit verzögerter Gateansteuerung des Steuer-Feldeffekttransistors,
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3 ein schematisches Schaltbild
einer herkömmlichen
Leistungsschaltanordnung mit verzögerter Ansteuerung des Sperrschicht-Feldeffekttransistors,
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4 ein Diagramm zur Darstellung
von Eingangskapazität
Ciss, Rückwirkungskapazität Crss und Ausgangskapazität Coss in
Abhängigkeit
der Drain/Source-Spannung UDS einer Leistungsschaltanordnung,
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5 ein Diagramm mit Ausgangsschaltflanken
einer Leistungsschaltanordnung für
unterschiedliche Gatevorwiderstände,
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6 eine schematische Darstellung
eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Leistungsschaltanordnung
und
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7 einen schematischen Schaltplan
einer erfindungsgemäßen Leistungsschaltanordnung
nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Die 1 bis 3 wurden bereits eingangs erläutert.
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Die 4 zeigt die Abhängigkeit
von Eingangskapazität
Ciss, Ausgangskapazität Coss und Rückwirkungskapazität Crss in Abhängigkeit von der Drain/Source-Spannung
UDS. Auf der Ordinate ist die Drain/Source-Spannung
UDS in Volt und auf der Abszisse im logarithmischen
Maßstab
der jeweilige Kapazitätswert
in Pikofarad dargestellt. Den drei Kurven für Ciss,
Coss und Crss sind
jeweils strichlierte Linien zugeordnet, die den Verlauf der jeweiligen
Kapazität
für einen
MOSFET wiedergeben. Die Eingangskapazität der Leistungsschaltanordnung
ergibt sich im Wesentlichen aus der Summe der Gate/Source-Kapazität CGS und der Gate/Drain-Kapazität CGD des
Steuer-Feldeffekttransistors. Die Rückwirkungskapazität Crss wird dagegen im Wesentlichen durch die Drain/Gate-Kapazität CDC des Sperrschicht-Feldeffekttransistors
bestimmt. Die Gate/Drain-Kapazität CSD verringert sich sprunghaft, wenn ein leitfähiger Kanal
zwischen Drain und Source vollständig
abgeschnürt
ist und einen minimalen Querschnitt aufweist. Unterhalb der Abschnürspannung
ist das Kapazitätsverhalten
des Sperrschicht-Feldeffekttransistors mit dem eines MOSFets vergleichbar.
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Die
hohe Steilheit der Rückwirkungskapazität im Abschnürbereich
führt zu
einer Verstärkung hochfrequenter
Anteile von durch die Leistungsschaltanordnung erzeugten Störspannungen
und Störfeldern.
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Auf
der Ordinate des Diagramms der 5 ist
in Mikrosekunden die Zeit und auf der Abszisse die geschaltete Drain/Source-Spannung
UDS in Volt aufgetragen. Die Kurven 1, 2,
3 und 4 geben die Schaltflanken für unterschiedliche Werte eines
Gatevorwiderstands einer Leistungsschaltanordnung wieder. Dabei
ist die Kurve 4 einem sehr kleinen Gatevorwiderstand, die Kurve
3 einem etwas größerem und
die Kurve 2 einem weiter größeren Gatevorwiderstand
kleiner 100 Ohm zugeordnet. Die Kurve 1 stellt eine Schaltflanke
bei Verwendung eines unüblich
hohen Gatevorwiderstands größer 100
Ohm dar. Dabei ist die Lage der Kurven 1, 2, 3 und 4 zueinander
nicht aus dem Diagramm ableitbar. Bezogen auf ein Eingangssignal
der Leistungsschaltanordnung weist die Kurve 1 eine größere Einschaltverzögerung auf
als die Kurve 2. Die geringste Einschaltverzögerung ergibt sich mit dem
kleinsten Gatevorwiderstand entsprechend der Kurve 4.
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Angestrebt
wird ein qualitativer Verlauf der Schaltflanke für UDS am
Ausgang entsprechend den Kurven 1, 2, 3 oder 4 mit einer geringst
möglichen Verzögerung zu
einer Schaltflanke am Gate des Steuer-Feldeffekttransistors.
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In
der 6 sind verschiedene
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Leistungsschaltanordnung
in einem allgemeinen Blockschaltbild dargestellt. Die Leistungsschaltanordnung
weist einen Leistungsschalter 1 und eine Gatevorwiderstandseinheit 2 auf.
Der Leistungsschalter 1 umfasst einen Sperrschicht-Feldeffekttransistor
J und einen Steuer-Feldeffekttransistor M, die in der Art einer Kaskodenschaltung
zusammengeschaltet sind. Dabei sind die jeweiligen Teillaststrecken
des Sperrschicht-Feldtransistors J und des Steuer-Feldeffekttransistors
M, die jeweils zwischen einer Drain DJ, DM und einer Source SJ,
SM ausgebildet sind, in Serie zusammengeschaltet. Die Ansteuerung
des selbstleitenden n-Kanal-Sperrschicht-Feldeffekttransistors J erfolgt über das
Potential an der Drain DM des selbstsperrenden Steuer-Feldeffekttransistors M.
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Die
Leistungsschaltanordnung, bzw. der Leistungsschalter 1 wird
mit der Drain DJ des Sperrschicht-Feldeffekttransistors J und der
Source SM des Steuer-Feldeffekttransistors M in einen von der Leistungsschaltanordnung
zu steuernden Lastkreis geschaltet. Der Leistungsschalter 1 wird über ein
Potential an einem Steuereingang G' gesteuert, der mit dem Gate GM des
Steuer-Feldeffekttransistors M verbunden ist.
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Die
Gatevorwiderstandseinheit 2 weist eine Steuer/Regeleinheit 21 auf,
die über
einen Messpfad oder mehrere Messpfade a, b, c und d mit einem oder mehreren
Netzwerkknoten des Leistungsschalters 1 verbunden ist.
Die Steuer/Regeleinheit 21 steuert einen Gatevorwiderstand 22,
der in Serie vor den Steueranschluss GM der Leistungsschaltanordnung
geschaltet ist, in Abhängigkeit
einer über
den oder die Messpfade a, b, c oder d ermittelten Messspannung.
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Anhand
der ermittelten Messspannung wird der Wert des Gatevorwiderstandes 22 jeweils
so eingestellt, dass sich bei vorgegebener Steilheit der Ausgangsschaltflanke
eine möglichst
geringe Gesamtverzögerung
zu einer Schaltflanke am Gate des Steuer-Feldeffekttransistors ergibt.
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Nach
dem in der 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist ein Gatevorwiderstand zwischen zwei Widerstandswerten schaltbar.
Dazu ist ein erster Ohmscher Widerstand R1 dem Steuereingang DM
in Serie vorgeschaltet. In einem zum ersten Widerstand R1 parallelen
Strompfad ist ein zweiter Widerstand R2 über den Hilfstransistors M2
schaltbar vorgesehen.
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Im
Triodenbereich der Leistungsschaltanordnung sind der Steuer-Feldeffekttransistor
M und der Sperrschicht-Feldeffekttransistor
J jeweils leitend. Zwischen der Drain DM und dem Gate GM des Steuer-Feldeffekttransistors
M fällt
eine geringe Spannung ab. Der selbstleitende Hilfstransistor M2
leitet. Der zweite Widerstand R2 liegt parallel zum ersten Widerstand
R1. Der sich aus der Parallelschaltung von R1 und R2 ergebende Gatevorwiderstand
ist klein und korrespondiert mit dem vergleichsweise großen Wert
der Rückwirkungskapazität Crss im Triodenbereichen des Sperrschicht-Feldeffekttransistors.
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Im
Zuge eines Abschaltvorgangs steigt die Spannung an DM. Im Bereich
der Abschnürspannung
des Sperrschicht-Feldeffekttransistors J steigt die Spannungsdifferenz
zwischen der Drain DM und dem Gate GM des Steuer-Feldeffekttransistors
M bis die Sperrspannung des selbstleitenden Hilfstransistors M2
erreicht ist. Der Hilfstransistor M2 sperrt. Vor dem Steuereingang
GM wirkt nunmehr der erste Widerstand R1 als Gatevorwiderstand.
Der gegenüber der
Parallelschaltung aus R1 und R2 große Gatevorwiderstand R1 korrespondiert
mit dem kleineren Wert für
die Rückwirkungskapazität Crss im Sättigungsbereich
des Sperrschicht-Feldeffekttransistors J. Durch den großen Gatevorwiderstand
wird der eigentliche Schaltvorgang beginnend mit dem Ansprechen
des Sperrschicht-Feldeffekttransistors
J verzögert
und die Steilheit der Ausgangsflanke der Leistungsschaltanordnung
verringert.
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- J
- Sperrschicht-Feldeffekttransistor (JFET)
- M
- Steuer-Feldeffekttransistor
(MOSFET)
- DJ
- Drain
von J
- GJ
- Gate
von J
- SJ
- Source
von J
- DM
- Drain
von M
- GJ
- Gate
von M
- SJ
- Source
von M
- C
- Kapazität
- R
- Widerstand
- Ron
- Widerstand
- Roff
- Widerstand
- D1,
D2
- Diode
- G'
- Steuereingang
- Ciss
- Eingangskapazität
- Coss
- Ausgangskapazität
- Crss
- Rückwirkungskapazität
- M2
- Hilfstransistor
- R1,
R2
- Widerstand
- 1
- Leistungsschalteinheit
- 2
- Gatevorwiderstandseinheit
- 21
- Regeleinheit
- 22
- Gatevorwiderstand
- a,
b, c, d
- Messpfade