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ALLGEMEINER STAND DER
TECHNIK
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1. Erfindungsgebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein ein organisches elektronisches Bauelement, insbesondere
eine Elektrode, die im wesentlichen transparent und leitend ist
und in das organische elektronische Bauelement integriert ist.
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2. Beschreibung des verwandten
Stands der Technik
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Zu organischen elektronischen Bauelementen
zählen
diejenigen, die elektrische Energie in optische Energie oder umgekehrt
umwandeln, sowie diejenigen, die optische Signale durch elektronische Prozesse
erfassen. Zu derartigen organischen elektronischen Bauelementen
zählen
OLEDs, Solarzellen, Fototransistoren, Fotodetektoren, Laser und
Optokoppler. Derartige Bauelemente enthalten in der Regel ein Paar
Elektroden (z.B. eine Anode und eine Kathode) mit mindestens einer
ladungstragenden Schicht zwischen den Elektroden. Je nach der Funktion
des Bauelements können
die eine oder die mehreren ladungstragenden Schichten aus einem
oder mehreren Materialien bestehen, die elektrolumineszieren, wenn
an das Bauelement eine Spannung angelegt wird, oder die Schicht
oder die Schichten können
einen Heteroübergang
bilden, der in der Lage ist, bei Einwirkung optischer Strahlung
einen fotovoltaischen Effekt zu erzeugen.
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In dem besonderen Fall der OLEDs
besteht die OLED in der Regel aus zwei oder mehreren dünnen organischen
Schichten (z.B. einer leitenden Polymerschicht und einer emittierenden
Polymerschicht, wobei die emittierende Polymerschicht Licht emittiert),
die ihre Anode und Kathode trennen. Bei einem angelegten Potential
injiziert die Anode Löcher in
die leitende Polymerschicht, während
die Kathode Elektronen in die emittierende Polymerschicht injiziert.
Die injizierten Löcher
und Elektronen wandern jeweils zur entgegengesetzt geladenen Elektrode und
erzeugen bei Rekombination in der emittierenden Polymerschicht eine
elektrolumineszierende Emission.
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Das Material, das als die Kathodenschicht der
OLED verwendet wird, ist in der Regel mehrschichtig und besteht
allgemein aus einer dünnen elektroneninjizierenden
Schicht mit einer geringen Austrittsarbeit und auch einer dicken
leitenden Schicht wie etwa Aluminium oder Silber. Die elektroneninjizierende
Schicht liefert einen elektrisch leitenden Weg für den Stromfluß sowie
einen Weg zum effizienten Injizieren von Elektronen in die benachbarte emittierende
Polymerschicht. Die leitende Schicht muß so dick sein, daß sie ausreichend
leitfähig
ist, wobei jedoch die Dicke, die eine angemessene Leitfähigkeit
bereitstellt, dazu führt,
daß die
Kathodenschicht stark reflektierend ist. Als Kathode kann transparentes
Elektrodenmaterial wie etwa Indium-Zinnoxid („ITO") nicht verwendet werden, da es in der
Regel auf eine Weise abgeschieden wird, die eine Beschädigung der
organischen Schicht in der OLED bewirkt, und auch deshalb, weil
es keine geringe Austrittsarbeit aufweist.
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Aus den obigen Gründen existiert ein Bedarf an
einer Kathode, die leitend und im wesentlichen transparent ist,
eine niedrige Austrittsarbeit aufweist und auf eine Weise abgeschieden
werden kann, die die organischen Schichten des organischen elektronischen
Bauelements nicht beschädigt.
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Bei einem OLED-Display ist es schwierig,
bei dem von dem Display erzeugten Bild einen vernünftigen
Kontrast zu erzielen, wenn von einer externen hellen Lichtquelle
wie etwa der Sonne emittiertes Umgebungslicht von der Kathode reflektiert
wird. In diesem Fall dominiert das reflektierte Licht von der Kathode
die Menge des von dem OLED-Display produzierten Lichts, wodurch
der wahrgenommene Kontrast des vom OLED-Display erzeugten Bilds
reduziert wird.
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Zur Verbesserung des Kontrasts des
vom OLED-Display erzeugten Bilds können Zirkularpolarisatoren
verwendet werden. Der Zirkularpolarisator wird mit Kleber auf der
Sichtfläche
der OLED befestigt (die Sichtfläche
kann beispielsweise der Boden der OLED sein). Der Zirkularpolarisator
absorbiert von der Kathode reflektiertes Umgebungslicht, bevor es
den Betrachter erreicht. Ein Nachteil bei dem Einsatz von Zirkularpolarisatoren
besteht darin, daß etwa
60% des von der OLED emittierten Lichts vom Zirkularpolarisator
absorbiert wird und den Betrachter niemals erreicht. Durch diese
Absorption ist es nötig,
die OLED mit einer höheren
Helligkeit anzusteuern, was ihre Lebensdauer erheblich reduziert
und ihren Stromverbrauch erhöht.
Der erhöhte
Stromverbrauch ist nachteilig bei batteriebetriebenen Einrichtungen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das emittierte Licht, das
den Betrachter erreicht, von den Komponenten des Zirkularpolarisators
linear polarisiert ist. Somit ist das Display unter bestimmten Orientierungen
unleserlich, wenn der Betrachter eine polarisierte Sonnenbrille
trägt.
Ein weiterer Nachteil ist die Verarbeitungsschwierigkeit beim Kleben
des Zirkularpolarisators auf die Sichtfläche der OLED. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß der
Zirkularpolarisator, in der Regel ein Polymerfilm, der auf der Sichtfläche angebracht
ist, in dem OLED-Gesamtmodul zusätzliche
Ausfallstellen darstellt, besonders bei großer Wärme und Feuchtigkeit.
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Ein weiterer Ansatz bei der Verbesserung des
Kontrasts ist der Ansatz der „schwarzen
Kathode". Dieser
Ansatz verwendet Dünnfilminterferenzeffekte
an der Kathode, um Umgebungslichtreflexionen zu eliminieren. Bei
diesem Ansatz werden eine oder mehrere zusätzliche Schichten während der OLED-Herstellung
hinter der Kathodenschicht abgeschieden. Diese eine oder mehreren
zusätzlichen Schichten
sind so zugeschnitten, daß sie
eine auslöschende
Interferenz des Lichts an der Kathode verursachen und somit Reflexionen
unterdrücken.
Indem die Dicke der einen oder mehreren zusätzlichen Schichten gesteuert
wird, ist die Phasenverschiebung des von der einen der mehreren
Schichten reflektierten Lichts derart, daß es das Umgebungslicht auslöscht, das
reflektiert wird (d.h. das von einer der zusätzlichen Schichten reflektierte
Licht und das reflektierte Umgebungslicht weisen fast gleiche Amplituden
auf, sind aber 180 Grad außer
Phase). Der Nachteil dieses Ansatzes besteht darin, daß bei seiner
Implementierung die Verarbeitung schwierig ist, da die Dicken der
einen oder mehreren zusätzlichen Schichten
präzise
sein müssen,
damit man die auslöschende
Interferenz erzielt, und die Verarbeitung der OLED ist mit der Abscheidung
zusätzlicher
Schichten verbunden.
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Zusätzlich zu dem Bedarf für die oben
erwähnte
Kathode besteht außerdem
ein Bedarf für eine
Alternative zur Verbesserung des Kontrasts des von einer OLED erzeugten
Bilds, die das von ihr erzeugte Licht nicht absorbiert und leicht
zu implementieren ist.
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KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Es wird eine erste Ausführungsform
einer im wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode beschrieben.
Diese Ausführungsform
der Elektrode enthält
eine erste Schicht und auf dieser eine zweite Schicht. Die erste
Schicht und die zweite Schicht werden einem Medium ausgesetzt, und
die zweite Schicht reagiert mit mindestens (1) der ersten Schicht
oder (2) dem Medium unter Erzeugung der im wesentlichen transparenten
und leitfähigen
Elektrode.
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Es wird auch eine weitere Ausführungsform der
im wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode beschrieben.
Diese Ausführungsform
enthält
eine erste Schicht, eine zweite Schicht auf der ersten Schicht und
eine dritte Schicht auf der zweiten Schicht. Die erste Schicht,
die zweite Schicht und die dritte Schicht werden einem Medium ausgesetzt,
und um die im wesentlichen transparente und leitende Elektrode zu
erzeugen, reagiert: (1) die zweite Schicht mit der dritten Schicht
oder (2) die zweite Schicht mit dem Medium und die dritte Schicht
mit dem Medium.
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Es wird auch eine Ausführungsform
eines Verfahrens zur Erzeugung einer im wesentlichen transparenten
und leitfähigen
Elektrode beschrieben. Diese Ausführungsform des Verfahrens beinhaltet: (1)
Abscheiden einer ersten Schicht und (2) Abscheiden einer zweiten
Schicht auf der ersten Schicht. Hier werden die erste Schicht und
die zweite Schicht einem Medium ausgesetzt, und die zweite Schicht
reagiert mindestens mit (1) der ersten Schicht oder (2) dem Medium,
um die im wesentlichen transparente und leitfähige Elektrode zu erzeugen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines organischen elektronischen Bauelements gemäß der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsform
einer OLED gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3 zeigt
die Änderung
des spektralen Gesamtreflexionsgrads bei verschiedenen Lagerzeiten für eine Ausführungsform
einer Kathodenschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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4 zeigt
die Stromdichte als Funktion der Spannung bei verschiedenen Lagerzeiten
für die Ausführungsform
der Kathodenschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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5 zeigt
eine Zeitrafferfotografie von zwei gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ausgebildeten OLEDs nach Lagerung in einer Handschuhbox über verschiedene
Zeiträume.
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6 zeigt
die Änderung
des spektralen Gesamtreflexionsgrads bei verschiedenen Lagerzeiten nach
Kapselung für
die Ausführungsform
der OLED gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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7 zeigt
eine Zeitrafferfotografie von zwei gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ausgebildeten OLEDs für
verschiedene Zeiträume
nach der Kapselung.
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8 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer OLED gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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9 zeigt
eine dritte Ausführungsform
einer OLED gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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10 zeigt
eine graphische Darstellung der Stromdichte als Funktion der Spannung
für die
Displays mit und ohne verkappende Aluminiumschicht.
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11 zeigt
die graphische Darstellung der Effizienz als Funktion der Luminanz
für die
Displays mit und ohne verkappende Aluminiumschicht.
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12 zeigt
die Halbwertzeit für
die Displays mit und ohne verkappende Aluminiumschicht.
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13 zeigt
eine Ausführungsform
einer oben emittierenden OLED 250 gemäß der vorliegenden Erfindung.
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14 zeigt
eine Ausführungsform
einer oben und unten emittierenden OLED 270 gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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15 zeigt
eine Ausführungsform
eines transparenten OLED-Displays 300 gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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16 zeigt
eine Ausführungsform
einer gestapelten OLED 330 gemäß der vorliegenden Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung betrifft eine Elektrode, die im wesentlichen transparent
und leitfähig
ist und die in ein organisches elektronisches Bauelement integriert
ist. Diese Elektrode enthält
eine erste Schicht und eine zweite Schicht auf der ersten Schicht.
Die Elektrode enthält wahlweise
eine dritte Schicht, die sich auf der zweiten Schicht befindet.
Der Ausdruck „auf", wie er in der Patentschrift
und den Ansprüchen
verwendet wird, beinhaltet, wenn Schichten in physischem Kontakt stehen
und wenn Schichten durch eine oder mehrere Zwischenschichten getrennt
sind. Die erste Schicht, die zweite Schicht und die dritte Schicht
werden einem Medium ausgesetzt, und Reaktionen zwischen verschiedenen
Kombinationen der ersten Schicht, der zweiten Schicht, der dritten
Schicht und dem Medium erzeugen die im wesentlichen transparente
und leitfähige
Elektrode.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
eines organischen elektronischen Bauelements 405 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das organische elektronische Bauelement 405 enthält ein Substrat 408 und eine
erste Elektrode 411 auf dem Substrat 408. Die erste
Elektrode 411 kann für
pixelierte Anwendungen strukturiert oder für hinterleuchtete Anwendungen unstrukturiert
sein. Wenn es sich bei dem organischen elektronischen Bauelement 405 um
einen Fototransistor handelt, dann kann die erste Elektrode beispielsweise
die Source- und Drainkontakte dieses Transistors darstellen. Das
organische elektronische Bauelement 405 enthält außerdem auf
der ersten Elektrode 411 eine oder mehrere organische Schichten 414.
Das organische elektronische Bauelement 405 enthält auf der
einen oder den mehreren organischen Schichten 414 eine
zweite Elektrode 417. Wenn das organische elektronische
Bauelement 405 ein Fototransistor ist, dann kann die zweite
Elektrode beispielsweise der Gatekontakt dieses Transistors sein. 1 zeigt die Mindestzahl
der Schichten für das
organische elektronische Bauelement 405. Zwischen der ersten
Elektrode 411 und der einen oder den mehreren organischen
Schichten 414 und/oder zwischen der einen oder den mehreren
organischen Schichten 414 und der zweiten Elektrode 417 können auch
weitere Schichten einschließlich
Isolierschichten hinzugefügt
werden.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
einer OLED 150 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die OLED 150 enthält ein Substrat 153,
das beispielsweise aus Glas oder Kunststoff bestehen kann und starr oder
flexibel sein kann. Die OLED 150 enthält außerdem eine erste Elektrode
wie etwa eine Anodenschicht 156, die auf dem Substrat 153 abgeschieden ist.
Die Anodenschicht 156 kann beispielsweise aus Indium-Zinnoxid
(„ITO") bestehen. Die OLED 150 enthält außerdem zwei
organische Schichten: eine leitende Polymerschicht 159,
die auf der Anodenschicht 156 abgeschieden ist, und eine
emittierende Polymerschicht 162, die auf der leitenden
Polymerschicht 159 abgeschieden ist. Die leitende Polymerschicht 159 unterstützt das
Injizieren und Transportieren von Löchern. Die emittierende Polymerschicht 162 unterstützt das
Injizieren und Transportieren von Elektronen. Bei dieser Konfiguration
emittiert die emittierende Polymerschicht 162 Licht. Bei
einer anderen Konfiguration emittiert die leitende Polymerschicht 159 Licht,
oder es wird eine weitere getrennte Schicht abgeschieden, die Licht
emittiert. Die OLED 150 enthält eine zweite Elektrode, die
eine auf der emittierenden Polymerschicht 162 abgeschiedene Kathodenschicht 165 ist.
Die Kathodenschicht 165 enthält eine erste Schicht (z.B.
eine elektroneninjizierende Schicht 165a), eine zweite
Schicht (z.B. eine leitfähige
Schicht 165b) und ein Medium 168.
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Die elektroneninjizierende Schicht 165a reduziert
die Barriere gegenüber
einer Elektroneninjizierung von der leitfähigen zweiten Schicht 165b zur halbleitenden
organischen emittierenden Polymerschicht 162. Die Austrittsarbeit
der elektroneninjizierenden Schicht 165a liegt näher an einem
niedrigsten unbesetzten Molekülorbital
der emittierenden Polymerschicht 162 als eine Austrittsarbeit
der leitenden Schicht 165b. Indem die Austrittsarbeit der
elektroneninjizierenden Schicht 165a dem niedrigsten unbesetzten
Molekülorbital
der emittierenden Polymerschicht 162 angenähert wird,
wird die Barriere gegenüber
Elektroneninjizierung reduziert, wodurch die Effizienz der OLED 150 zunimmt.
Bei einer Konfiguration besteht die elektroneninjizierende Schicht 165a aus
einem Metall mit einer niedrigen Austrittsarbeit, wie etwa beispielsweise
Barium, Calcium, Magnesium, Lithium oder einer Mischung oder Legierung
dieser. Bevorzugt besteht die elektroneninjizierende Schicht 165a aus
einer Bariumschicht. Bei einer Konfiguration liegt der Dickenbereich
der elektroneninjizierenden Schicht 165a zwischen etwa
0,1 nm und etwa 10 nm, bevorzugt zwischen etwa 0,5 nm und etwa 5
nm, besonders bevorzugt zwischen etwa 1 nm und etwa 4 nm und ganz
besonders bevorzugt bei etwa 3 nm.
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Bei dieser Ausführungsform liefert die leitfähige Schicht 165b die
Elektronen, die in die emittierende Polymerschicht 162 injiziert
werden, an die elektroneninjizierende Schicht 165a. Die
leitende Schicht 165b besteht aus einer Metallschicht wie etwa
Silber oder Aluminium, bevorzugt Silber. Die leitfähige Schicht 165b ist
so dick, daß nach
der Reaktion mit der elektroneninjizierenden Schicht 165a und/oder
dem umgebenden Medium ein durchgehender leitfähiger Film entsteht, und nicht
zu dick, daß die
leitfähige
Schicht 165b nicht genügend
mit der elektroneninjizierenden Schicht 165a und/oder dem
umgebenden Medium reagiert, um im wesentlichen transparent zu werden.
Bei dieser Ausführungsform
liegt der Dickenbereich der leitfähigen Schicht 165b zwischen
etwa 10 nm und etwa 10'000
nm, bevorzugt zwischen etwa 5 nm und 200 nm, besonders bevorzugt
zwischen etwa 20 nm und etwa 30 nm und ganz besonders bevorzugt
bei etwa 25 nm.
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Bei dieser Ausführungsform wird eine dritte Schicht
(z.B. eine Deckschicht 165c) auf der leitfähigen Schicht 165b abgeschieden.
Die Deckschicht 165c unterstützt es, die leitfähige Schicht 165b und/oder die
elektroneninjizierenden Schicht 165a im wesentlichen transparent
zu machen, und senkt den Wegwiderstand für die Stromleitung in der Kathode. Die
Deckschicht 165c reagiert mit der leitfähigen Schicht 165b und/oder
dem Medium und wird im wesentlichen transparent. Bei dieser Ausführungsform ist
die Deckschicht 165c ein reaktives Metall wie etwa Barium.
Die Deckschicht 165c ist so dick, daß sie die Reaktion zur Herstellung
der im wesentlichen transparenten Kathode fördert, und nicht zu dick, daß die resultierende
Kathode nicht transparent ist. Bei dieser Ausführungsform liegt der Dickenbereich
der Deckschicht 165c zwischen etwa 5 nm und etwa 200 nm,
bevorzugt zwischen etwa 10 nm und etwa 100 nm, besonders bevorzugt
zwischen etwa 20 nm und etwa 30 nm und ganz besonders bevorzugt
bei etwa 25 nm. Bei einer Konfiguration dieser Ausführungsform
ist die Deckschicht 165c vom gleichen Schichttyp wie die
elektroneninjizierende Schicht 165a, d.h., sie besteht
ebenfalls aus Barium. Bei einer anderen Konfiguration ist die Deckschicht 165c von
einem anderen Schichttyp als die elektroneninjizierende Schicht 165a.
Bei einer anderen Ausführungsform liegt
die Deckschicht 165c nicht vor.
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Bei dieser Ausführungsform werden die mehreren
Schichten der Kathode der OLED 150 in einer Vakuumkammer
abgeschieden, die sich innerhalb einer gesteuerten Umgebung wie
etwa einer Handschuhbox befindet. Nach der Abscheidung werden OLEDs
in die Handschuhbox gelegt, wo sie sich in Kontakt mit dem Medium 168 befinden.
Bei einer Konfiguration umfaßt
das Medium eine Flüssigkeit oder
ein Gas wie etwa Argon, Stickstoff, Sauerstoff, Feuchtigkeit, restliches
Lösungsmittel
oder eine Mischung dieser Elemente. Das restliche Lösungsmittel wird
von der einen oder den mehreren organischen Schichten (z.B. PEDOT
und PPV) abgegeben, und dieses restliche Lösungsmittel kann mit den Kathodenschichten
reagieren und die transparente und leitfähige Kathode bilden. Bei dieser
Konfiguration beträgt
die Konzentration von Argon, Stickstoff, Sauerstoff, Feuchtigkeit,
restlichem Lösungsmittel
oder einer Mischung dieser Elemente mindestens 0,1 ppm. Insbesondere
umfaßt
das Medium Stickstoff oder Argon und 0,1-1 ppm Sauerstoff und 0,1-1
ppm Feuchtigkeit.
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Bei einer Konfiguration dieser Ausführungsform
der Kathode ist die erste Schicht ausreichend dünn, um im wesentlichen transparent
zu sein, und die zweite Schicht und das Medium reagieren miteinander,
wodurch auch die zweite Schicht im wesentlichen transparent wird.
Bei einer zweiten Konfiguration reagiert die erste Schicht mit dem
Medium, wodurch die erste Schicht im wesentlichen transparent wird,
und die zweite Schicht reagiert mit dem Medium, wodurch die zweite
Schicht im wesentlichen transparent wird. Bei einer dritten Konfiguration
reagieren die erste Schicht und die zweite Schicht miteinander unter
Erzeugung der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode.
Bei einer vierten Konfiguration reagieren die erste Schicht, die
zweite Schicht und das Medium zusammen unter Erzeugung der im wesentlichen
transparenten und leitfähigen
Elektrode. Falls die Kathode eine dritte Schicht enthält, dann
reagieren bei einer fünften
Konfiguration die zweite Schicht und die dritte Schicht zusammen
unter Erzeugung der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode.
Bei einer sechsten Konfiguration reagiert die zweite Schicht mit
dem Medium, und die dritte Schicht reagiert mit dem Medium unter
Erzeugung der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode.
Bei einer siebten Konfiguration reagieren die erste Schicht, die
zweite Schicht und die dritte Schicht zusammen unter Erzeugung der
im wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode. Bei einer
achten Konfiguration reagieren die erste Schicht, die zweite Schicht,
die dritte Schicht und das Medium zusammen unter Erzeugung der im
wesentlichen transparenten und leitfähigen Elektrode.
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Eine Ausführungsform zum Erzeugen der OLED 150 mit
der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Kathode beinhaltet das
Abscheiden der Anodenschicht 156 auf dem Substrat 153.
Als nächstes
wird die Anodenschicht 156 strukturiert, damit Streifen
der Anodenschicht 156 entstehen. Dann werden auf der Anodenschicht 156 eine
oder mehrere organische Schichten abgeschieden. Bei dieser Ausführungsform
werden zwei organische Schichten abgeschieden: (1) Die leitende
Polymerschicht 159 wird auf der Anodenschicht 156 abgeschieden,
und (2) die emittierende Polymerschicht 162 wird auf der leitenden
Polymerschicht 159 abgeschieden. Bei einer Konfiguration
dieser Ausführungsform
umfassen die leitende Polymerschicht 159 und die emittierende Polymerschicht 162 Polymere.
Bei der leitenden Polymerschicht 159 kann es sich beispielsweise
um Polyanilin („PANT") oder Polyethylendioxythiophen („PEDOT") handeln. Bei der
emittierenden Polymerschicht 162 kann es sich um ein beliebiges
lichtemittierendes Material handeln, einschließlich Polymere wie etwa beispielsweise
Polyphenylenvinylen („PPV"), PPV-Derivate und -Copolymere
und -Mischungen, Polyfluoren („PF"), PF-Derivate oder
-Copolymere oder -Mischungen oder Super Yellow („SY"), ein im Handel erhältliches lichtemittierendes Polymer
der Firma Covion Organic Semiconductors GmbH. Bei einer anderen
Konfiguration bestehen die organischen Schichten nicht aus Polymeren,
sondern aus kleinen Molekülen
oder Oligomeren. Diese organischen Schichten können beispielsweise durch Aufschleudern,
Tintenstrahldruck, Siebdruck, Vakuumverdampfung, Sublimierung, Flexodruck
und Bahnbeschichtung aufgetragen werden. Als nächstes wird die Kathodenschicht 165 auf
der emittierenden Schicht 162 abgeschieden. Das Abscheiden
der Kathodenschicht 165 beinhaltet: (1) Abscheiden der elektroneninjizierenden
Schicht 165a auf der emittierenden Polymerschicht 162,
(2) Abscheiden der leitenden Schicht 165b auf der elektroneninjizierenden Schicht 165a und
(3) Abscheiden der Deckschicht 165c auf der leitfähigen Schicht 165b.
Die Kathodenschichten werden in Vakuum abgeschieden, beispielsweise
durch physikalische Dampfabscheidung. Die OLED wird unter Verwendung
dieser Abscheidungen gebildet, die bei einem Druck von 10–6 bis 10–7 Torr
erfolgen. Nach der Abscheidung wird die OLED 150 in einer
gesteuerten Umgebung wie etwa einer Handschuhbox über eine
bestimmte Zeit gelagert, bis die Kathodenschicht im wesentlichen
transparent wird, aber immer noch leitfähig ist. Als nächstes wird
die OLED 150 mit der Kathodenschicht 165, die
im wesentlichen transparent und leitfähig ist, gekapselt, um sie
vor schädigenden
Umwelteinflüssen zu
schützen,
die beispielsweise durch die anhaltende übermäßige Einwirkung von Konzentrationen
von Sauerstoff und Feuchtigkeit verursacht werden.
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3 zeigt
die Änderung
des spektralen Gesamtreflexionsgrads im Lauf der Zeit für verschiedene
OLEDs, die die Ausführungsform
der Kathodenschicht 165 gemäß der vorliegenden Erfindung
verwenden. Um die Reaktion von Barium mit Silber und die von der
Kathode reflektierte Lichtmenge zu überwachen, wurden vier OLEDs
hergestellt, wobei jede der vier OLEDs aus PEDOT für die leitende
Polymerschicht 159, SY für die emittierende Polymerschicht 162 bestand,
und die Kathodenschicht 165 besteht aus einer 3 nm dicken
Bariumschicht, einer 25 nm dicken Silberschicht und einer 100 nm
dicken Bariumschicht. Die erste OLED wurde aus dem Verdampfungsapparat
in der Handschuhbox entfernt, nachdem die Kathodenschicht abgeschieden
war, und dann sofort gekapselt. Die Handschuhbox wurde bei etwa
0,1 ppm Sauerstoff und 0,1 ppm Feuchtigkeit betrieben. In 3 ist der spektrale Gesamtreflexionsgrad
der ersten OLED durch die Kurve „t=0 Stunden" gezeigt. Die zweite
OLED wurde nach dem Abscheiden der Kathodenschicht 2,5 Stunden lang
in der Handschuhbox gelagert und dann gekapselt. In 3 ist der spektrale Gesamtreflexionsgrad
der zweiten OLED durch die Kurve „t=2,5 Stunden" gezeigt. Die dritte
OLED wurde nach dem Abscheiden der Kathodenschicht 5,25 Stunden
lang in der Handschuhbox gelagert und dann gekapselt. In 3 ist der spektrale Gesamtreflexionsgrad
der dritten OLED durch die Kurve „t=5,25 Stunden" gezeigt. Die vierte
OLED wurde nach dem Abscheiden der Kathodenschicht 24 Stunden lang
in der Handschuhbox gelagert und dann gekapselt. In 3 ist der spektrale Gesamtreflexionsgrad
der vierten OLED durch die Kurve „t=24 Stunden" gezeigt. Während des
Zeitraums, in dem die OLEDs in der Handschuhbox gelagert wurden,
reagierten die Bariumschichten mit der Silberschicht und dem Medium
unter Entstehung einer Kathodenschicht, die im Verlauf der Lagerungszeit
in der Handschuhbox transparenter wurde.
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Nachdem die OLEDs, die über verschiedene Zeiträume in der
Handschuhbox gelagert wurden, gekapselt wurden, wurde die Spektralreflexion
jeder OLED gemessen. Die diffuse Spektralreflexion wurde bezüglich diffuser
Weißlichtstandards
gemessen. Die OLEDs wurden in einer integrierenden Kugel angeordnet,
und ihre Oberflächen
wurden aus allen Winkeln gleichförmig
beleuchtet. Auf der hinteren Oberfläche jeder OLED wurde schwarzes
Isolierband angebracht, um die Messung von durchgelassenem Licht
zu verhindern. Wie 3 zeigt,
ist der Prozentsatz an Licht, der von der Kathode reflektiert wird, umso
niedriger, je länger
die OLED vor der Kapselung in der Handschuhbox gelagert wird. Beispielsweise
veranschaulicht die oberste Kurve, die den spektralen Gesamtreflexionsgrad
der ersten OLED zeigt (d.h. t=0), daß beispielsweise bei 540 nm
der Prozentsatz an einfallendem Licht, der von der Kathodenschicht
reflektiert wird, etwa 42% beträgt.
Die unterste Kurve, die den spektralen Gesamtreflexionsgrad der
vierten OLED (d.h. t=24) zeigt, veranschaulicht, daß bei 540
nm der Prozentsatz an einfallendem Licht, der von der Kathodenschicht
reflektiert wird, wesentlich auf etwa 12% reduziert worden ist. Aus
einem Vergleich dieser beiden Kurven geht hervor, daß der Prozentsatz
des spektralen Gesamtreflexionsgrads um etwa zwei Drittel reduziert
wird, wenn die OLED nach der Abscheidung der Kathodenschicht 24 Stunden
in der Handschuhbox gelagert wird. Da die emittierende Polymerschicht 162 die SY-Schicht
umfaßt,
haben in 3 die vier
Kurven ihre Spitzenwerte bei etwa 540 nm, das der gelbgrünliche Teil
des sichtbaren Spektrums ist, was eine Reflexion und Absorption
von der SY-Schicht
sowie der Kathodenschicht anzeigt. Wie durch die unterste Kurve
(t=24 Stunden) gezeigt, ist die Kathodenschicht, nachdem die OLED 24 Stunden
lang nach der Abscheidung der Kathodenschicht in der Handschuhbox
gelagert wurde, im wesentlichen transparent, und der Prozentsatz
des von der Kathodenschicht reflektierten Lichts liegt unter 15%.
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4 zeigt
die Stromdichte als Funktion der Spannung von verschiedenen OLEDs,
die die Ausführungsform
der Kathodenschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung verwenden. In 4 ist
die Stromdichte als Funktion der Spannung der ersten OLED durch
die Kurve „t=0
Stunden" gezeigt,
die Stromdichte als Funktion der Spannung der zweiten OLED ist durch
die Kurve „t=2,5
Stunden" gezeigt,
und die Stromdichte als Funktion der Spannung der dritten OLED ist
durch die Kurve „t=5,25
Stunden" gezeigt. Wie
in 4 dargestellt, werden
die Strom-Spannung-Kennlinien der OLEDs durch die Reaktion der einen
oder mehreren Kathodenschichten und des Mediums zur Erzeugung der
im wesentlichen transparenten Kathode nicht wesentlich geändert. Mit
anderen Worten bleibt die Kathode der vorliegenden Erfindung selbst
nachdem sie transparent geworden ist, im wesentlichen leitfähig und
fähig für eine effiziente
Elektroneninjizierung.
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5 zeigt
eine Zeitrafferfotografie von zwei gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung gebildeten OLEDs nach Lagerung in einer Handschuhbox über verschiedene
Zeiträume. 5 zeigt das von der Vorderseite
und Rückseite
einer OLED emittierte Licht nach Lagerung in der Handschuhbox für 2,5 Stunden
(die obere OLED) und das von der Vorderseite und Rückseite
einer anderen OLED emittierte Licht nach Lagerung in der Handschuhbox
für 5,3
Stunden (die untere OLED). Wie 5 zeigt,
wird nach 5,3 Stunden mehr Licht durch die Rückseite der OLED (d.h. die
Kathodenschicht) durchgelassen als nach 2,5 Stunden. Allgemein ist die
an der Kathodenschicht erzeugte Reflexion umso geringer, je länger der
Zeitraum ist, über
den die Bariumschicht, die Silberschicht und/oder das Medium in
der gesteuerten Umgebung reagieren müssen.
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6 zeigt
die Änderung
des spektralen Gesamtreflexionsgrads an der Kathode bei verschiedenen
Lagerungszeiten nach Kapselung für
die Ausführungsform
der OLED gemäß der vorliegenden
Erfindung. Hier wurden die OLEDs 5,25 Stunden lang nach der Abscheidung
der Kathodenschicht in der Handschuhbox gelagert und dann in die
Handschuhbox gekapselt. Wie 6 zeigt,
reagierte die Bariumschicht selbst nach der Kapselung weiter mit
der Silberschicht. Beispielsweise bei der Spitze der Kurven, die
bei etwa 540 nm liegt, ist der prozentuale Gesamtreflexionsgrad
von etwa 31% unmittelbar nach der Kapselung auf etwa 16% dreiundfünfzig Tage
nach der Kapselung reduziert.
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7 zeigt
eine Zeitrafferfotografie von zwei gemäß der Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung gebildeten OLEDs nach der Kapselung für verschiedene Zeiträume. 7 zeigt die Vorderseite und
Rückseite
einer OLED nach Lagerung in der Handschuhbox für 5,25 Stunden und dann sofort
gekapselt (die obere OLED mit dem Datum 14. November 2001) und die
Vorderseite und Rückseite
der gleichen OLED dreiundfünfzig
Tage nach der Kapselung. Wie 7 zeigt,
wird dreiundfünfzig
Tage nach der Kapselung mehr Licht durch die Rückseite der OLED (d.h. die
Kathodenschicht) durchgelassen. 6 und 7 zeigen, daß die Bariumschicht
selbst nach der Kapselung mit der Silberschicht reagiert und die
Reflexion an der Kathodenschicht reduziert. Wie diese Figuren zeigen,
müssen
die Bariumschicht und die Silberschicht, damit sie miteinander reagieren
und die im wesentlichen transparente und leitende Kathodenschicht
bilden, nicht in der Handschuhbox gelagert sein.
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8 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer OLED 177 gemäß der vorliegenden
Erfindung. In 8 ist
eine Barrierenschicht 165d auf der elektroneninjizierenden
Schicht 165a abgeschieden, und die leitfähige Schicht 165b ist
auf der Barrierenschicht 165d abgeschieden. Durch die Barrierenschicht 165d wird
die Reaktion zwischen der elektroneninjizierenden Schicht und der
leitfähigen
Schicht minimiert oder eliminiert. Die Reaktion zwischen der elektroneninjizierenden
Schicht und der leitfähigen Schicht
kann die Ladungsinjektion von der leitfähigen Schicht zur emittierenden
Polymerschicht reduzieren, was die Luminanz und Effizienz der OLED
beeinträchtigt.
Bei einer Konfiguration umfaßt
die Barrierenschicht 174 eine leitfähige Schicht wie etwa eine Goldschicht
oder eine Aluminiumschicht. Die Barrierenschicht 174 ist
ausreichend dick, daß die
Reaktion zwischen der elektroneninjizierenden Schicht und der leitfähigen Schicht
minimiert oder eliminiert wird, aber nicht zu dick, daß sie nicht
im wesentlichen transparent ist. Bei dieser Ausführungsform variiert die Dicke
der Barrierenschicht zwischen etwa 0,1 nm und etwa 20 nm und bevorzugt
zwischen etwa 1 und etwa 5 nm.
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9 zeigt
eine dritte Ausführungsform
einer OLED 210 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Bei dieser Ausführungsform
wird eine Verkappungsschicht 171 im Vakuum auf einer Deckelektrode
wie etwa der Kathodenschicht 165 abgeschieden, um beispielsweise
die Leitfähigkeit
und Lebensdauer der OLED 210 zu verbessern. Durch die Verkappungsschicht 171 erhält man teilweise
durch die Lichtreflexion von der Verkappungsschicht und auch die
höhere
Strominjizierung in die emittierende Polymerschicht 162 eine
höhere
Luminanz und Effizienz. Bei dieser Ausführungsform besteht die Verkappungsschicht 171 aus
einem Metall wie etwa beispielsweise Aluminium, Silber, Magnesium
oder einer Legierung dieser. Bei anderen Ausführungsformen besteht die Verkappungsschicht 171 aus
einem transparenten und leitfähigen
Material wie etwa ITO, Zinkoxid, Zinnoxid und Zinksulfid, das durch
Sputtertechniken abgeschieden wird. Die Verkappungsschicht 171 kann
auch aus schwarzen lichtabsorbierenden leitfähigen organischen oder anorganischen
Materialien bestehen. Der Dickenbereich für die Verkappungsschicht 171 liegt
zwischen etwa 50 nm und etwa 10 000 nm; bevorzugt zwischen etwa
100 nm und etwa 500 nm und besonders bevorzugt bei etwa 200 nm.
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Es wurden sechs OLEDs konstruiert,
wobei eine PEDOT-Schicht
mit einer Dicke von 115 nm die leitende Polymerschicht umfaßt, eine
Super-Yellow-Schicht mit einer Dicke von 73 nm die emittierende
Polymerschicht umfaßt,
und die Kathodenschicht besteht aus: einer Bariumschicht mit einer
Dicke von 3 nm, einer Silberschicht mit einer Dicke von 25 nm und
einer Bariumschicht mit einer Dicke von 25 nm. Diese OLEDs wurden
eine Stunde lang bei 0,1 ppm Feuchtigkeit und 0,1 ppm Sauerstoff
in einer Handschuhbox gelagert. Alle Bauelemente emittierten von der
Vorderseite (zum Beispiel der Anodenseite) sowie der Rückseite
(zum Beispiel der Kathodenseite) der OLEDs gleichförmiges Licht
(d.h., die Kathode ist im wesentlichen transparent). Drei der sechs
OLEDs wurden nach der Lagerung weiterhin eine Stunde lang mit einer Aluminiumschicht
mit einer Dicke von 200 nm verkappt. Alle Bauelemente wurden innerhalb
der Handschuhbox gekapselt.
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10 zeigt
die Kurve der mittleren Stromdichte als Funktion der Spannung für die OLEDs
mit und ohne verkappende Aluminiumschicht. Wie in 10 dargestellt, ist die Stromdichte in
den OLEDs ohne Verkappungsschicht nur geringfügig kleiner als die Stromdichte
in den OLEDs mit der Verkappungsschicht. Daraus erkennt man, daß die obige
Kathode auch nach ihrem Transparentwerden ihre Leitfähigkeit
beibehalten hat. Die höhere
Stromdichte der OLEDs mit verkappender Aluminiumschicht ist auf den
geringeren Bahnwiderstand für
die Stromleitung in das Bauelement zurückzuführen.
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11 zeigt
die Kurve der Effizienz als Funktion der Luminanz für die OLEDs
mit und ohne verkappender Aluminiumschicht. Wie in 11 dargestellt, weisen die OLEDs ohne
verkappende Aluminiumschicht bei 1000 cd/m2 eine
hohe Lichtausbeute von etwa 6,6 cd/A auf, wodurch sie sich für praktische Anwendungen
wie etwa die transparente Kathode eignen. Wie ebenfalls in 11 gezeigt, sind die OLEDs
mit Verkappungsschicht effizienter als die OLEDs ohne Verkappungsschicht.
Die höhere
Effizienz der OLEDs mit Verkappungsschicht geht auf das von der
Aluminiumverkappungsschicht reflektierte Licht und auch auf die
Abnahme des Bahnwiderstands für
die Stromleitung wie oben erwähnt
zurück. Bei
dieser Ausführungsform
besteht die Verkappungsschicht aus Aluminium. Bei einer anderen
Ausführungsform
besteht die Verkappungsschicht aus einem leitfähigen und transparenten Material
wie etwa ITO.
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12 zeigt
die Halbwertzeit für
die OLEDs mit und ohne verkappender Aluminiumschicht. Die Halbwertzeit
ist die Zeit, die die anfängliche
Luminanz benötigt,
um um die Hälfte
abzunehmen. Wie 12 zeigt,
weisen die OLEDs ohne verkappende Aluminiumschicht bei 80°C eine Halbwertzeit
von 100 Stunden auf, was etwa 5000 Stunden Luminanz bei Raumtemperatur
entspricht. Wie aus dieser Figur hervorgeht, nimmt die Halbwertzeit
der OLEDs durch Integrieren der Verkappungsschicht bei 80°C auf etwa
200 Stunden zu, was etwa 10 000 Stunden Luminanz bei Raumtemperatur
entspricht. Indem die Verkappungsschicht verwendet wird, nimmt die
Halbwertzeit der drei OLEDs zu, und zwar teilweise aufgrund der
Tatsache, daß die
Verkappungsschicht den Bahnwiderstand für die Ladungsinjizierung verringert,
und teilweise aufgrund der Verhinderung der Verschlechterung der
elektroneninjizierenden Schicht beispielsweise durch Einwirkung
von Feuchtigkeit. Das obige Beispiel hat die Aufgabe zu verdeutlichen,
daß die
lange Halbwertzeit der OLEDs mit der transparenten Kathode der vorliegenden
Erfindung weiter verlängert
werden kann, indem auf der Kathode eine Verkappungsschicht abgeschieden wird.
Um dies zu beweisen, wurde als Verkappungsschicht ein leitendes,
aber nicht transparentes Material (Aluminium) verwendet. In der
Praxis kann man ein leitfähiges
und transparentes Material wie etwa ITO verwenden.
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13 zeigt
eine Ausführungsform
einer oben emittierenden OLED 250 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Bei der oben emittierenden OLED wird Licht nur von der Oberseite
der OLED emittiert. Die oben emittierende OLED 250 enthält eine
auf einem Substrat 256 abgeschiedene Anodenschicht 253,
eine auf die Anodenschicht 253 abgeschiedene leitende Polymerschicht 159,
eine auf der leitenden Polymerschicht 159 abgeschiedene
emittierende Polymerschicht 162 und eine auf der emittierenden
Polymerschicht 162 abgeschiedene Kathodenschicht 165.
Bei dieser Ausführungsform
ist, damit Licht nur von der Oberseite der OLED 250 emittiert
wird, die Kathodenschicht 165 im wesentlichen transparent, doch
die Anodenschicht 253, das Substrat 256 oder beide
sind reflektierend. Bei einer anderen Ausführungsform der oben emittierenden
OLED wird statt der Anodenschicht die Kathodenschicht auf dem Substrat
abgeschieden. Die emittierende Polymerschicht wird auf der Kathodenschicht
abgeschieden, und die leitende Polymerschicht wird auf der emittierenden
Polymerschicht abgeschieden. Die Anodenschicht wird auf der leitenden
Polymerschicht abgeschieden. Bei dieser anderen Ausführungsform
sind, damit Licht nur von der Oberseite der OLED emittiert wird,
die Anodenschicht und die Kathodenschicht im wesentlichen transparent,
doch ist das Substrat im wesentlichen absorbierend.
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14 zeigt
eine Ausführungsform
einer oben und unten emittierenden OLED 270 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Bei der oben und unten emittierenden OLED 270 wird
Licht sowohl von der Oberseite als auch von der Unterseite dieser
OLED emittiert. Bei dieser Ausführungsform
sind die Kathodenschicht 165, die Anodenschicht 273 und
das Substrat 276 im wesentlichen transparent, so daß Licht
sowohl von der Oberseite als auch von der Unterseite der OLED emittiert
werden kann.
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Die Ausführungsform der im wesentlichen transparenten
und leitfähigen
Kathode gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in ein OLED-Display integriert werden, um den Kontrast
des von ihr erzeugten Bilds zu verbessern. Innerhalb des OLED-Displays
befinden sich transparente OLEDs, wobei jede der transparenten OLEDs
die Ausführungsform
der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Kathode, eine Anodenschicht,
die im wesentlichen transparent ist, und ein Substrat, das ebenfalls
im wesentlichen transparent ist, enthält. Ein Absorber mit einem geringen
Gesamtreflexionsgrad ist hinter der transparenten Kathode angeordnet.
Der Absorber mit dem geringen Gesamtreflexionsgrad absorbiert das
Umgebungslicht, das durch seine im wesentlichen transparente Anode
hindurchtritt, wodurch der Kontrast des von der transparenten OLED
erzeugten Bilds verbessert wird. Die Effizienz beim Entfernen des
reflektierten Lichts unter Verwendung der transparenten OLED und
des Absorbers mit dem niedrigen Gesamtreflexionsgrad liegt im allgemeinen
nahe bei 100%.
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15 zeigt
eine Ausführungsform
eines transparenten OLED-Displays 300 gemäß der vorliegenden
Erfindung. In 15 enthält eine
transparente OLED 303 die Kathodenschicht 165,
eine Anodenschicht 309 und ein Substrat 312, die
alle im wesentlichen transparent sind. Ein Absorber 306 mit
einem niedrigen Gesamtreflexionsgrad ist auf der Kathodenseite der
transparenten OLED 303 angeordnet. Der Absorber 306 mit
dem niedrigen Gesamtreflexionsgrad besteht aus einer lichtabsorbierenden
Beschichtung wie etwa beispielsweise einem Stück schwarzen Schaumstoff oder
einer Schicht aus Papier oder Karton, die mindestens auf der der
Kathodenschicht 165 zugewandten Seite schwarz angemalt
oder bedruckt ist. Bei einer anderen Konfiguration ist der Absorber
mit dem niedrigen Gesamtreflexionsgrad kein „schwarzer Absorber", sondern er verwendet
statt dessen eine Farbe, die von der Farbe verschieden ist, die
von der transparenten OLED 303 emittiert wird. Beispielsweise
wird hinter einem rot emittierenden transparenten OLED ein dunkelgrüner Absorber
verwendet, damit man ein transparentes OLED-Display mit einem hohen Farbkontrast
erhält. Der
Absorber 306 mit dem niedrigen Gesamtreflexionsgrad kann
ein Polymer und auf die Kathode aufgeschleudert oder aufgesprüht sein.
Der Absorber mit dem niedrigen Gesamtreflexionsgrad kann auch ein
gefärbter
Absorber sein, der einen Teil des von der transparenten OLED emittierten
Lichtspektrums absorbiert.
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Eine weitere Anwendung der Ausführungsform
der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Kathode gemäß der vorliegenden
Erfindung besteht darin, die transparenten OLEDs eng beieinander
anzuordnen. Beispielsweise können
die transparenten OLEDs in einem Stapel angeordnet werden, damit
man eine gestapelte OLED erhält.
Als Beispiel für
gestapelte OLEDs werden bei Farbdisplays zwei oder drei transparente
OLEDs in einem Stapel angeordnet, wobei jede eine der Primärfarben
Blau, Grün oder
Rot emittiert, wodurch ein Farbpixel gebildet wird, das verschiedene
Farben emittieren kann. 16 zeigt
eine Ausführungsform
einer gestapelten OLED 330 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Eine OLED 354 ist auf einem Substrat 339 abgeschieden. Eine
OLED 357 ist auf der OLED 354 abgeschieden. Eine
OLED 360 ist auf der OLED 357 abgeschieden. Die
OLEDs 354, 357 und 360 sind im wesentlichen transparent,
und eine oder mehrere dieser OLEDs verwenden eine der Ausführungsformen
der weiter oben beschriebenen transparenten Kathode. Bei einer Konfiguration
sind eine Anode und eine Kathode der OLED 354 entweder
an eine positive Spannung oder eine negative Spannung angekoppelt.
Bei dieser Konfiguration emittiert die OLED 354 blaues Licht,
wenn zwischen ihrer Anode und Kathode eine Durchlaßvorspannung
angelegt wird. Die Helligkeit des von der OLED 354 emittierten
blauen Lichts ist eine Funktion der zwischen ihrer Anode und Kathode angelegten
Spannung. Analog werden eine Anode und eine Kathode der OLED 357 entweder
an eine positive Spannung oder an eine negative Spannung angekoppelt.
Die OLED 357 emittiert grünes Licht, wenn zwischen ihrer
Anode und Kathode eine Durchlaßvorspannung
angelegt wird. Die Helligkeit des von der OLED 357 emittierten
grünen
Lichts ist eine Funktion der zwischen ihrer Anode und Kathode angelegten
Spannung. Eine Anode und eine Kathode der OLED 360 sind
entweder an eine positive Spannung oder an eine negative Spannung
angekoppelt. Die OLED 360 emittiert rotes Licht, wenn zwischen ihrer
Anode und Kathode eine Durchlaßvorspannung angelegt
wird. Die Helligkeit des von der OLED 360 emittierten roten
Lichts ist eine Funktion der zwischen ihrer Anode und Kathode angelegten
Spannung. Indem die Helligkeit des von der OLED 354, der
OLED 357 und der OLED 360 emittierten Lichts variiert
wird, können
von dem durch die gestapelte OLED 330 erzeugten Farbpixel
verschiedene Farben emittiert werden. Bei anderen Konfigurationen
können
mehr oder weniger als drei OLEDs in der gestapelten OLED verwendet
werden. Außerdem
emittieren die OLEDs 354, 357 und 360 Farben,
die von den Farben Blau, Grün
bzw. Rot verschieden sind.
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Eine oder mehrere Barrierenschichten
können
dafür verwendet
werden, die OLED vor atmosphärischer
Verunreinigung zu schützen,
wie etwa beispielsweise der Verschlechterung der organischen Schichten
bei höheren
Arbeitstemperaturen und/oder Feuchtigkeit. Eine der Ausführungsformen der
Barrierenschicht, die in der am 11. September 2002 mit der Anmeldungsnummer
10/242,656 eingereichten US-Patentanmeldung mit dem Titel „Active Electronic
Devices" von Reza
Stegamat wird auf einer der Ausführungsformen
der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Kathodenschicht abgeschieden,
damit sie beispielsweise vor atmosphärischer Verunreinigung geschützt wird.
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Wenngleich die Ausführungsformen
der im wesentlichen transparenten und leitfähigen Kathode der vorliegenden
Erfindung dargestellt sind, bei denen sie in erster Linie in eine
OLED integriert ist, kann fast jede Art von organischem elektronischem
Bauelement mit einer Kathode diese Ausführungsformen enthalten. Insbesondere
können
Ausführungsformen der
im wesentlichen transparenten und leitfähigen Kathode der vorliegenden
Erfindung auch in einer Solarzelle, einem Fototransistor, einem
Laser, einem Fotodetektor oder einem Optokoppler enthalten sein. Die
OLED, die oben emittierende OLED, die oben und unten emittierende
OLED, die transparente OLED mit dem Absorber mit dem geringen Gesamtreflexionsgrad,
die gestapelte OLED und die OLED mit der transparenten Barrierenschicht,
die alle weiter oben beschrieben sind, können in Displays bei Anwendungen
wie beispielsweise Computerdisplays, Informationsdisplays in Fahrzeugen,
Fernsehmonitoren, Telefonen, Druckern und beleuchteten Schildern verwendet
werden.
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Wie jeder Durchschnittsfachmann auf
dem Gebiet der Herstellung lichtemittierender Bauelemente anhand
der Beschreibung, der Figuren und der Beispiele erkennt, können an
den Ausführungsformen
der Erfindung Modifikationen und Änderungen vorgenommen werden,
ohne von dem durch die folgenden Ansprüche definierten Schutzbereich
der Erfindung abzuweichen.