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Die
Erfindung betrifft eine aus transparentem Material hergestellte
Reflektorscheibe für
Stützscheiben
von Offenend-Rotorspinnvorrichtungen mit wenigstens einer an einer
Stirnseite der Reflektorscheibe befindlichen Reflexionszone, welche
farblich hervorgehoben ist.
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Es
ist bekannt, dass die bei Betrieb von Offenend-Rotorspinnvorrichtungen
ersponnenen Garne durch irgendwelche Ursachen bisweilen brechen.
In einem solchen Falle muss ein bereits ersponnenes Garnende wieder
angesponnen, d.h. mit den einem hohlen Innenraum eines Spinnrotors
zugeführten
Fasern verbunden werden. Dies geschieht bei vielen praktischen Maschinen
beim Hochlaufen des zuvor gebremsten Spinnrotors. Dabei ist es wichtig,
zu bestimmten Augenblicken des Anspinnens zu wissen, welche momentane
Drehzahl der Spinnrotor gerade hat. Dies geschieht in der Praxis
durch berührungsloses
Messen der momentanen Drehzahl einer der Stützscheiben, auf welchen der
Spinnrotor gelagert ist, was indirekt Auskunft über die momentane Drehzahl
des Spinnrotors gibt.
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Die
der Drehzahlmessung dienenden Stützscheiben
sind häufig
mit so genannten Reflektorscheiben versehen. Eine solche ist in
der einleitend beschriebene Weise durch die
DE 198 14 746 C2 Stand
der Technik. Die bekannte Reflektorscheibe besteht aus farblosem
transparentem Kunststoff und weist in den Reflexionszonen so genannte
Katzenaugenstrukturen auf, die sich auf der der Lichtquelle abgewandten
Seite der Reflektorscheibe befinden, aber wegen der Transparenz
von der Bedienungsseite her abtastbar sind. Auf der Rückseite
sind die ebenfalls transparenten Reflexionszonen mit einer Abdeckung versehen,
die aus farbigem Kunststoff bestehen kann. Dadurch können, bei
ansonsten farbloser Reflektorscheibe, die Reflexionszonen nach außen hin auch
farblich hervortreten. Es ist also lediglich der reflektierende
Bereich farblich abgehoben.
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Das
farbliche Hervorheben der Reflexionszonen dient zwar für das Auge
dem leichteren Erkennen einer Reflexionszone, führt jedoch andererseits dazu,
dass ein die Reflexionszonen abtastender Lichtstrahl bis zu einem
gewissen Grade auch von den an sich nicht reflektierenden Bereichen
reflektiert wird, was zu Fehlsignalen führen kann. Solche Fehlsignale
treten insbesondere dann auf, wenn die abzutastende Stützscheibe
schon eine etwas höhere Drehzahl
erreicht hat.
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Bei
einer nicht gattungsgemäßen Reflektorscheibe
nach dem deutschen Gebrauchsmuster 93 14 801 ist es bekannt geworden,
einen durchgehenden Ringreflektor aus selbstreflektierendem Material vorzusehen,
welcher an zwei gegenüberliegenden Flächen durch
Bedrucken mit einer nicht reflektierenden Schicht abgedeckt wird.
Welcher Art diese Schicht ist, lässt
die Druckschrift offen. Durch diese Art des Abdeckens der nicht
reflektierenden Bereiche lassen sich Fehlsignale zwar wirksam vermeiden,
jedoch muss beim Abdecken sehr sorgfältig vorgegangen werden, damit
sich die Reflexionszonen exakt über
die Bereiche erstrecken, die optisch abgetastet werden sollen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, bei einer Reflektorscheibe
der eingangs genannten Art auf einfache Weise und ohne Nachteile
Fehlsignale zu verhindern.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass wenigstens die die wenigstens eine Reflexionszone enthaltende
Stirnseite der Reflektorscheibe komplett eingefärbt ist. Vorzugsweise wird
jedoch nicht nur die betreffende Stirnseite, sondern die gesamte
Reflektorscheibe eingefärbt.
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Das
Einfärben
der kompletten Stirnseite, vorzugsweise der kompletten Reflektorscheibe
ist sehr einfach, da man auf die wenigstens eine Reflexionszone
keine Rücksicht
zu nehmen braucht. Das Einfärben
der nicht reflektierenden Bereiche verhindert wirksam jedwede Fehlsignale.
Dabei ist es nicht nachteilig, wenn zugleich auch die wenigstens
eine Reflexionszone mit eingefärbt
wird, da moderne Reflexionszonen auch in eingefärbtem Zustand das Licht in
ausreichender Weise reflektieren. Es ist nicht störend, wenn
die Reflexionszonen in ihrer Reflexionsfähigkeit etwas reduziert werden,
sondern wichtig ist vielmehr, dass Bereiche außerhalb der Reflexionszonen
möglichst
vollständig
reflexionsfrei sind.
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Aus
Gründen
guter Wuchtgenauigkeit ist es zweckmäßig, wenn zwei bezüglich der
Achse der Reflektorscheibe diametral gegenüberliegende Reflexionszonen
vorgesehen sind. Diese können
eine nach außen
abgedeckte Katzenaugenstruktur aufweisen.
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Zusätzlich zur
Einfärbung
kann vorgesehen sein, dass der außerhalb der wenigstens einen
Reflexionszone befindliche Bereich der Stirnseite der Reflektorscheibe
mit einer reflexionsmindernden Oberflächenbehandlung versehen ist.
Das an sich transparente Kunststoffmaterial kann dann beispielsweise ein
leicht milchiges Aussehen haben.
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Zusätzlich zur
beanspruchten Reflektorscheibe soll auch eine Stützscheibe für Oftenend-Rotorspinnvorrichtungen mitgeschützt sein,
die mit einer Reflektorscheibe nach einem der Patentansprüche versehen
ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht auf eine Stützscheibenlagerung
von Spinnrotoren, von der Bedienungsseite der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
her gesehen,
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2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles II der 1,
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3 in
vergrößertem Maßstab eine
Reflektorscheibe, von der reflektierenden Stirnseite her betrachtet,
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4 eine
Ansicht der Reflektorscheibe längs
der Schnittfläche
IV-IV der 3.
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Die
in den 1 und 2 dargestellte Stützscheibenlagerung
für einen
Spinnrotor 1 ist Bestandteil einer Offenend-Rotorspinnvorrichtung.
Die Stützscheibenlagerung
enthält
insgesamt vier Stützscheiben 2,
von denen jeweils zwei auf einer gemeinsamen Welle 3 gelagert
sind. Die Wellen 3 sind mittels Wälzlagern 4 in nicht
dargestellten Lagergehäusen
gelagert. Die Stützscheiben 2 sind
paarweise so angeordnet, dass hierdurch zwei Keilspalte 5 gebildet
werden, in denen der Schaft 6 des Spinnrotors 1 in
radialer Richtung gelagert ist. Der Schaft 6 trägt an seinem
der Bedienungsseite der Spinnvorrichtung zugewandten Ende einen
Rotorteller 7, in dessen Innerem in bekannter Weise die
Garnbildung stattfindet.
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Der
Schaft 6 wird mittels eines Tangentialriemens 8 angetrieben,
der zwischen den Stützscheibenpaaren
gegen den Schaft 6 anläuft
und gleichzeitig den Schaft 6 in den Keilspalten 5 hält. Der
Tangentialriemen 8 ist mit einer Andrückrolle 9 in der Nähe des Schaftes 6 belastet.
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Die
Wellen 3 der Stützscheibenpaare
sind in bekannter Weise um einen geringen Winkel derart windschief
zueinander ausgerichtet, dass in Verbindung mit der Laufrichtung
A des Tangentialriemens 8 durch das Abrollen des Schaftes 6 auf
den entsprechend den Drehrichtungen B und C drehenden Stützscheiben 2 ein
Axialschub in Richtung des Pfeiles D erzeugt wird, der den Schaft 6 mit
seinem freien Ende in Richtung zu einem Spurlager 10 belastet.
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Die
Stützscheiben 2 bestehen
jeweils aus einem scheibenartigen Grundkörper 11 sowie einem damit
verbundenen reifenartigen Laufbelag 12, dessen Umfangsfläche die
Lauffläche 13 für den Schaft 6 des
Spinnrotors 1 bildet. Der Grundkörper 11 besteht in
zweckmäßiger Weise
aus Kunststoff oder einer Aluminiumlegierung, der Laufbelag 12 aus
einem geeigneten Kunststoff.
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Aus
den eingangs genannten Gründen
ist zur berührungslosen
Drehzahlmessung eine der der Bedienungsseite der Spinnvorrichtung
zugewandten Stützscheiben 14 an
ihrer vorderen Stirnseite 15 mit einer so genannten Reflektorscheibe 16 versehen, die
ihrerseits zwei Reflexionszonen 17 aufweist.
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Der
Reflektorscheibe 16 ist im Wartungsfalle eine Lichtquelle 18 eines
nicht dargestellten verfahrbaren Wartungsgerätes zustellbar. Das Wartungsgerät ist in
bekannter Weise längs
der Spinnvorrichtungen der Offenend-Rotorspinnmaschine verfahrbar. Die
Lichtquelle 18 kann die Reflektorscheibe 16 berührungslos
abtasten und ist mit einer Steuerung 19 des Wartungsgerätes verbunden.
Diese Steuerung 19 kommandiert in nicht dargestellter Weise
diverse Steuermotoren des Wartungsgerätes. Auf diese Weise lässt sich
während
des Hochlaufens eines Spinnrotors 1 von seiner gebremsten
Position bis zu seiner Betriebsdrehzahl ein Anspinnvorgang durchführen.
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Die
speziell ausgebildete Stützscheibe 14, deren
Drehzahl berührungslos
abgetastet werden soll, ist mit einer in 3 und 4 schematisch
dargestellten Reflektorscheibe 16 versehen, die in nicht näher dargestellter
Weise an der der Bedienungsseite zugewandten Stirnseite 15 der
Stützscheibe 14 angebracht
ist. Diese Reflektorscheibe 16 besitzt zwei bezüglich ihrer
Achse 20 diametral gegenüberliegende Reflexionszonen 17,
die jeweils eine nach außen abgedeckte
Katzenaugenstruktur 21 aufweisen. Außerhalb der beiden Reflexionszonen 17 gibt
es zwei größere Bereiche 22,
die nicht reflektieren sollen.
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Um
Fehlsignale, die durch ungewollte Reflexionen der Bereiche 22 hervorgerufen
werden könnten,
zu vermeiden, sind diese Bereiche 22 durch Einfärben abgedunkelt.
Dieses Einfärben
ist dann besonders einfach durchzuführen, wenn nicht nur die Bereiche 22,
sondern die komplette Stirnseite 15 und vorzugsweise die
komplette Reflektorscheibe 16 eingefärbt wird. An den Reflexionszonen 17 stört dieses Einfärben nicht,
da das Reflektieren auch dann noch in ausreichender Weise geschieht.
Durch das Einfärben
der nicht reflektieren sollenden Bereiche 22 wird jedoch
das Reflektieren in ausreichender Weise eingedämmt. Zusätzlich kann noch vorgesehen
sein, dass die Bereiche 22 mit einer reflexionsmindernden Oberflächenbehandlung
versehen sind, worunter hier kein Einfärben verstanden wird, sondern
beispielsweise ein Milchigmachen des transparenten Materials.