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Die
Erfindung betrifft eine mobile Werkzeugführung, insbesondere für elektrisch
angetriebene Handbohrmaschinen, mit einem relativ zu einem Werkzeug
und einem Werkstück
einstellbaren Spannelement mit einem Anschlag an einem Ende zur
Fixierung an dem Werkstück,
einem Gegenanschlag für
das Werkzeug am gegenüberliegenden
Ende des Spannelements und einem am Gegenanschlag und am Spannelement
schwenkbar angelenkten Hebel, mit dem eine Leistungssteuerung des
Werkzeugs beaufschlagbar ist.
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Elektrisch
angetriebenen Handbohrmaschinen sind nur bei großem Kraftaufwand gepaart mit hoher
Geschicklichkeit zum Bohren von Löchern in metallische Werkstücke geeignet.
Bei Werkstücken aus
rundem Edelstahl sind bei freihändigem
Bohren mit elektrisch angetriebenen Handbohrmaschinen sehr hohe
Druckkräfte
Voraussetzung, um überhaupt zu
einer Durchbohrung zu gelangen, wobei die Gefahr für Verletzungen
sehr hoch ist, wenn ein z.B. an einem Arm gehaltener Bohrer am runden
Edelstahl abgleitet und in dem Arm landet, der das runde Edelstahl
gegenhält.
Ohne Druck beim Bohren von Löchern
in runden Edelstahl läuft
der Bohrer frei und glüht
dabei schneller aus. Das Bohren von Löchern in runden Edelstahl ist
besonders aufwendig und bei einer größeren Anzahl von freihändig zu
bohrenden Löchern
in Werkstücke
aus rundem Edelstahl ist konstant gute Qualität und Maßgenauigkeit, wenn überhaupt,
nur sehr schwer zu erreichen.
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Verwendet
man dagegen eine mobile Werkzeugführung der eingangs genannten
Art, wie sie aus der
DE
90 03 950 U1 bekannt ist, können sehr hohe Druckkräfte für Durchbohrungen
aufgebracht werden ohne Gefahr für
Verletzungen und ohne das Risiko, dass beim Bohren von Löchern der
Bohrer frei läuft und
dabei schneller ausglüht.
Das Bohren von Löchern
in runden Edelstahl ist bei Verwendung einer solchen Werkzeugführung einfach
und bei einer größeren Anzahl
von freihändig
zu bohrenden Löchern in
Werkstücke
aus rundem Edelstahl lässt
sich eine konstant gute Qualität
und Maßgenauigkeit
erreichen. Ankörnen
von zu bearbeitenden Werkstücken ist
dabei nicht erforderlich.
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Bei
der bekannten Werkzeugführung
weist der schwenkbare Hebel zwei halbringförmige Arme auf, die eine die
Werkzeugaufnahme bildende Aufsatzhülse umschließen und
sich jeweils mit einem Nocken an einem radial abstehenden Flansch
der Aufsatzhülse
abstützen.
An den beiden Armen ist ferner ein klammer- oder ringförmiges Halteglied
gelenkig angeordnet, das an einem am Werkzeug feststehend montierten
Anschlagring eingehängt
ist und den Gegenanschlag bildet.
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Dieser
Anschlagring stellt ein zusätzliches Teil
dar und muss an das jeweilige Werkzeug, also insbesondere an die
jeweilige Handbohrmaschine angepasst sein.
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Ausgehend
hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
mobile Werkzeugführung
gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, die das Bearbeiten von metallischen
Werkstücken,
insbesondere Werkstücke
aus rundem Edelstahl, erleichtert und dabei einfach im Aufbau und
in der Handhabung ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Gegenanschlag um das rückwärtige Ende
des Werkzeugs legbar ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Spannelement teleskopierbar auf
das Werkzeug und das Werkstück
einstellbar, so dass es auf unterschiedliche Längen unterschiedlicher Typen
und Hersteller von z.B. elektrisch angetriebenen Handbohrma schinen
oder unterschiedliche Dicken von Werkstücken einstellbar ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Anschlag
formschlüssig mit
dem Werkstück.
Vorzugsweise kann der Anschlag austauschbar am Spannelement befestigt sein
für unterschiedliche
Anschläge
an unterschiedlichen Werkstücken.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenanschlag
exzentrisch drehbar zum am Spannelement schwenkbar angelenkten Hebel,
so dass beim Spannen des Hebels auch der Gegenanschlag z. B. die
elektrisch angetriebene Handbohrmaschinen mit proportionalen Kraft
gegen das Werkstück
drückt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der schwenkbar
angelenkte Hebel ein einstellbares Betätigungselement für die Leistungssteuerung
des Werkzeugs auf, das beim Anspannen des Hebels auf die Leistungssteuerung
z. B. der elektrisch angetriebenen Handbohrmaschine drückt und
so deren Drehzahl mit dem Druck gegen das Werkstück erhöht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das einstellbare
Betätigungselement
als Stellschraube am Hebel ausgebildet.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das einstellbare
Betätigungselement
für progressive
Leistungssteuerung mit einem Schiebebolzen durch den Hebel ausgebildet
und vorzugsweise minde stens an dem der Leistungssteuerung zugewandten
Ende gummiert.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Anschlag
als Vakuumsauger ausgebildet, so dass das Werkzeug an einer flächigen Decke
befestigt werden kann zur Entlastung des Nutzers bei Überkopfbohrungen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
dargestellt. Es zeigen:
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1:
eine Seitenansicht einer mobilen Werkzeugführung gemäß der Erfindung,
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2:
eine Seitenansicht einer mobilen Werkzeugführung gemäß der Erfindung mit Werkzeug
und -stück,
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3:
eine Draufsicht auf eine mobile Werkzeugführung gemäß der Erfindung,
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4:
eine Frontalansicht einer mobilen Werkzeugführung gemäß der Erfindung,
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5:
eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der mobilen Werkzeugführung gemäß der Erfindung, und
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6:
einen Querschnitt durch ein Betätigungselement
der Leistungssteuerung der mobilen Werkzeugführung gemäß der Erfindung.
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1, 2:
Eine mobile Werkzeugführung 10 für elektrisch
angetriebene Handbohrmaschinen 11, weist ein in axialer
Richtung auf das Werkzeug und -stück einstellbares Spannelement 3 auf
mit einer nach oben offenen, halbrund angepaßten Aufnahme 1 für die Bohrmaschine 11 und
einem Zugarm 12 mit einem Anschlag 2 an einem
Ende zur Fixierung an einem Werkstück 4. An der Aufnahme 1 ist ein
steifer Hebel 5 über
Wellen 7 schwenkbar angelenkt. Ein als Bügel ausgebildeter
Gegenanschlag 6 ist exzentrisch zu den Wellen 7 schwenkbar
am gegenüberliegenden
Ende des Hebels 5 gelagert.
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Mit
Hebel 5 ist eine Leistungssteuerung 13 des Werkzeugs 11 beaufschlagbar.
Der schwenkbar angelenkte Hebel 5 weist ein als Schiebebolzen 20 am
Hebel 5 ausgebildetes einstellbares Betätigungselement 18 für die Leistungssteuerung 13 des
Werkzeugs 11 auf.
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Das
Spannelement 3 ist teleskopierbar auf das Werkzeug 11 und
das Werkstück 4 einstellbar,
indem die Aufnahme 1 mit Stellringen 8 in axialer
Richtung des Spannelements 3 verschieblich auf dem Zugarm 12 ist.
Die mit der Aufnahme 1 verschweißten Stellringe 8 sind
mit Stellschrauben 9 auf dem Zugarm 3 feststellbar.
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3:
Entsprechende Merkmale werden mit den Bezugszeichen aus den vorhergehenden
Figuren bezeichnet. Der Anschlag 2 ist formschlüssig mit dem
Werkstück,
wobei der Anschlag 2 z. B. mit zwei V-förmigen Schenkeln 14 zur
Anlage an Werkstücke 4 aus
rundem Edelstahl ausgebildet ist. Der Anschlag 2 kann austauschbar
mit dem Spannarm 2 verschraubt sein.
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4:
Entsprechende Merkmale werden mit den Bezugszeichen aus den vorhergehenden
Figuren bezeichnet. Die nach oben offene, halbrund angepaßte Aufnahme 1 für das Werkzeug 11 und
der Zugarm 12 des Spannelements 3 mit einem Anschlag 2 an
einem Ende sind wie die verschweißten Stellringe 8 mit
Stellschrauben 9 aus Metall gefertigt.
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5:
Entsprechende Merkmale werden mit den Bezugszeichen aus den vorhergehenden
Figuren bezeichnet. Alternativ zum Anschlag 2 mit zwei V-förmigen Schenkeln 14 kann
am Zugarm 12 ein Vakuumsauger 15 befestigbar sein
für Überkopfbohrungen.
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6:
Entsprechende Merkmale werden mit den Bezugszeichen aus den vorhergehenden
Figuren bezeichnet. Der Schiebebolzen 20 des Betätigungselements 18 ist
im Hebel 5 in einer Hülse 19 geführt. Hülse 19 ist
in einer Bohrung von Hebel 5 gelagert. Auf einem der Leistungssteuerung 13 abgewandten,
auskragenden Ende des Schiebebolzens 20 ist ein Gummi 17 und
auf einem der Leistungssteuerung 13 zugewandten, auskragenden
Ende des Schiebebolzens 20 ist ein mit der Leistungssteuerung 13 zusammenwirkender
Anschlaggummi 21 vorgesehen.
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Verfahren
zur Anwendung der mobilen Werkzeugführung 10
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Aufnahme 1 wird
mit Stellringen 8 in axialer Richtung auf dem Zugarm 12 verschoben
zur Anpassung des Spannelements 3 an die Länge des
Werkzeugs 11 und der Dicke des zu bearbeitenden Werkstücks 4 und
mit Stellschrauben 9 auf dem Zugarm 12 festgestellt.
Auf Zugarm 12 wird ein passender Anschlag 2 aufgeschraubt.
Gegenanschlag 6 wird nach hinten aus der Aufnahme 1 geschwenkt
und das Werkzeug 11 in die Aufnahme 1 gelegt.
Der Gegenanschlag 6 wird so um das rückwärtige Ende des Werkzeugs 4 gelegt,
dass der Gegenanschlag 6 das Werkzeug relativ zur Aufnahme 1 hält und Anschlag 2 wird
an das Werkstück 4 angelegt.
Mit einer Hand am Griff 16 wird das Werkzeug 4,
z. B. mit der Spitze des Bohrers, auf die zu bearbeitende Stelle
am Werkstück 4 positioniert.
Dann wird mit der einen Hand der Hebel 5 zum Griff 16 gezogen,
so dass der Hebel 5 um die Welle 7 an der Aufnahme 1 geschwenkt
wird und der Gegenanschlag 6 das Werkzeug 11 relativ zum
Spannelement nach vorn und gegen das Werkstück 4 drückt. Dabei
drückt
der Hebel 5 mit der vorher einstellbaren Stellschraube
gegen die Leistungssteuerung 13 des Werkzeugs 11,
so dass mit zunehmendem Druck auf Hebel 5 die Drehzahl
des Werkzeugs 11 und der Druck des Werkzeugs 11 gegen das
Werkstück 4 größer wird.
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Ist
der Hebel 5 mit dem Schiebebolzen 20 ausgestattet,
wird beim Spannen des Hebels 5 ein Finger der Hand auf
den Gummi 17 gelegt, so dass mit dem relativ zu Hebel 5 gleitbar
montierten Schiebebolzen 20 und dem Anschlaggummi 21 die
Leistungssteuerung 13 des Werkzeugs 11 progressiv
regulierbar ist.
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- 1
- Aufnahme
- 2
- Anschlag
- 3
- Spannelement
- 4
- Werkstück
- 5
- Hebel
- 6
- Gegenanschlag
- 7
- Welle
- 8
- Stellring
- 9
- Feststellschraube
- 10
- mobile
Bohrführung
- 11
- Werkzeug
- 12
- Zugarm
- 13
- Leistungssteuerung
- 14
- Schenkel
- 15
- Vakuumsauger
- 16
- Griff
- 17
- Gummi
- 18
- Betätigungselement
- 19
- Hülse
- 20
- Schiebebolzen
- 21
- Anschlaggummi