DE10346247B4 - Verfahren zur Herstellung eines Kugelgelenks - Google Patents
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- F16C11/06—Ball-joints; Other joints having more than one degree of angular freedom, i.e. universal joints
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Abstract
Verfahren
zur Herstellung eines Kugelgelenks, umfassend einen kugelförmigen Gelenkkörper (1),
eine Lagerschale (2), ein einseitig offenes Gehäuse (3) und einen Einlegering
(4), bei dem die Lagerschale (2) auf den Gelenkkörper (1) über dessen Äquator hinaus aufgesteckt und
gemeinsam mit diesem in das Gehäuse
(3) eingesetzt wird, wobei ein Umfangsrand der Lagerschale (2) mit
der Bodenfläche
einer Umfangsnut des Gehäuses
(3) bündig
ist, woraufhin der Einlegering (4) in die Umfangsnut des Gehäuses (3)
eingelegt und sodann ein über
den Einlegering axial vorstehender freier Randbereich des Gehäuses (3)
durch Einrollen radial nach innen verformt wird, so dass er den
Einlegering (4) übergreift
und an die Bodenfläche
der Umfangsnut des Gehäuses
und an den Umfangsrand der Lagerschale (2) andrückt, dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Einrollvorgang auf das Gehäuse (3) und auf den Gelenkkörper (1)
entgegengesetzt gerichtete Axialkräfte ausgeübt werden, um die im Einrollbereich
vorhandene linienförmige
Vorspannung der Lagerschale (2) abzubauen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kugelgelenks, umfassend einen kugelförmigen Gelenkkörper, eine Lagerschale, ein einseitig offenes Gehäuse und einen Einlegering, bei dem die Lagerschale auf den Gelenkkörper über dessen Äquator hinaus aufgesteckt und gemeinsam mit diesem in das Gehäuse eingesetzt wird, wobei ein Umfangsrand der Lagerschale mit der Bodenfläche einer Umfangsnut des Gehäuses bündig ist, woraufhin der Einlegering in die Umfangsnut des Gehäuses eingelegt und sodann ein über den Einlegering axial vorstehender freier Randbereich des Gehäuses durch Einrollen radial nach innen verformt wird, so dass er den Einlegering übergreift und an die Bodenfläche der Umfangsnut des Gehäuses und an den Umfangsrand der Lagerschale andrückt.
- Kugelgelenke sind Standard-Maschinenelemente, die unter anderem bei Fahrzeugen eingesetzt werden. Beispielsweise findet man bei Vorderradaufhängungen von Motorrädern Kugelgelenke. Bei dem gattungsgemäßen Herstellungsverfahren kann durch den Einrollvorgang eine Spielfreiheit des Kugelgelenks sichergestellt werden. Andererseits wird durch den Einrollvorgang eine ringförmige Vorspannung der Lagerschale verursacht, so dass die Reibung in der Lagerschale sehr hoch ist. Diese hohe Reibung kann beim Einsatz des Kugelgelenks in der Vorderradaufhängung von Motorrädern im Hochgeschwindigkeitsbereich zu einer als Pendeln bezeichneten Unruhe des Fahrwerks führen.
- Aus der
DE 196 25 351 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines reibungsarmen Kugelgelenks bekannt, bei dem ein Kugelzapfen mit einer daran angeformten Gelenkkugel in eine Lagerschale aus elastischem Material eingesetzt wird. Anschließend werden die Gelenkkugel und die Lagerschale gemeinsam in einen Einsatzring eingefügt, der ein Außengewinde aufweist, mittels dessen er in ein Innengewinde eines Gehäuses eingeschraubt wird, so dass die Lagerschale zwischen zwei Ringflächen des Einsatzringes und des Gehäuses axial verspannt wird. Dabei soll das Einschrauben des Einsatzringes derart erfolgen, dass die Lagerschale gleichmäßig gegen die Gelenkkugel gepresst wird. - Aus der
DE 199 43 194 C2 ist ein ähnliches Verfahren bekannt, bei dem ein Kugelzapfen mit einem Zapfenbereich und mit einer daran angeformten Gelenkkugel in eine Lagerschale und diese wiederum durch eine Öffnung in ein Gelenkgehäuse eingesetzt wird, wobei die Öffnung des Gehäuses nach Einführen der Bauteile durch einen Gehäusedeckel verschlossen wird. Anschließend wird der Gehäusedeckel mittels einer Verrollungseinrichtung durch Umlegen einer am Gehäuse angeordneten Gehäuserollkante dauerhaft festgelegt, wobei die Lagerschale zwischen dem Gehäusedeckel und einer Ringfläche des Gehäuses axial verspannt wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren dahingehend weiterzubilden, dass die Reibung in der Lagerschale verringert wird, aber die Spielfreiheit des Kugelgelenks gewährleistet ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass nach dem Einrollvorgang auf das Gehäuse und auf den Gelenkkörper entgegengesetzt gerichtete Axialkräfte ausgeübt werden, um die im Einrollbereich vorhandene linienförmige Vorspannung der Lagerschale abzubauen. Es hat sich überraschender Weise gezeigt, dass durch die Streckung des Kugelgelenks die durch den Einrollvorgang verursachte linienförmige Vorspannung der Lagerschale abgebaut werden kann, ohne diese jedoch plastisch zu verformen. Dadurch wird erreicht, dass der Gelenkkörper mit seiner konvexen Fläche gleichmäßig an der konkaven Fläche der Lagerschale anliegt, so dass eine exakte Lagerung bei gleichzeitiger Leichtgängigkeit gewährleistet ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Kugelgelenk in der Ansicht bzw. im Axialschnitt gezeigt.
- Das in der Zeichnung dargestellte Kugelgelenk umfasst einen kugelförmigen Gelenkkörper
1 (nachfolgend Kugelzapfen genannt) aus Metall, eine Lagerschale2 aus POM Kunststoff, ein Gehäuse3 aus Metall, einen Einlegering4 und eine Dichtungsmanschette5 . Der Kugelzapfen1 und das Gehäuse3 sind jeweils mit einem Außengewinde6 bzw.7 zur Verbindung mit einem entsprechenden Bauteil versehen. Das Gehäuse3 weist einen Hohlraum auf, der von einer Zylinderfläche und einer Halbkugelfläche begrenzt ist. An die Zylinderfläche des Gehäuses3 schließt sich eine Umfangsnut an. Die Außenfläche der Lagerschale2 entspricht der Innenfläche des Gehäuses3 , und ihr Umfangsrand ist mit der Bodenfläche der Umfangsnut des Gehäuses3 flächenbündig. Die Innenfläche der Lagerschale2 entspricht der Kugelfläche des Kugelzapfens1 . Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist die Höhe der Lagerschale2 größer als der Radius des Kugelzapfens1 , d. h. die Lagerschale ragt über den Äquator des Kugelzapfens1 hinaus. Im Bodenbereich ist die Lagerschale2 mit einer Öffnung versehen. - Die Montage des Kugelgelenks erfolgt folgendermaßen: Zunächst wird die Lagerschale
2 auf den Kugelzapfen1 aufgesteckt und zusammen mit diesem in das Gehäuse3 eingesetzt. In diesem Zustand ist der Umfangsrand der Lagerschale2 mit der Bodenfläche der Umfangsnut des Gehäuses3 flächenbündig. Daraufhin wird der Einlegering4 in die Umfangsnut des Gehäuses3 eingelegt. Da die Tiefe der Umfangsnut des Gehäuses3 die Dicke des Einlegerings4 übersteigt, besteht ein über den Einlegering4 axial vorstehender freier Randbereich des Gehäuses. Dieser vorstehende freie Randbereich des Gehäuses3 wird sodann durch Einrollen radial nach innen verformt, so dass er den Einlegering4 übergreift und an die Bodenfläche der Umfangsnut des Gehäuses3 und an den Umfangsrand der Lagerschale2 andrückt. Durch diesen Einrollvorgang ist der Einlegering4 und damit die Lagerschale2 gegenüber dem Gehäuse3 fixiert. Da sich die Lagerschale2 über den Äquator des Kugelzapfens1 hinaus erstreckt, ist der Kugelzapfen mit dem Gehäuse3 allseitig schwenkbar, aber axial spielfrei verbunden. Anschließend wird die Dichtungsmanschette5 mit dem Kugelzapfen1 und dem Gehäuse3 verbunden, um das Eindringen von Schmutz oder sonstigen Fremdkörpern in den Lagerbereich zu verhindern. Ein in dieser Weise aufgebautes Kugelgelenk ist allgemein bekannt und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung. - Beim Einrollen des freien Randbereichs des Gehäuses
3 über den Einlegering4 kommt es zu einer linienförmigen Vorspannung der Lagerschale2 . Diese linienförmige Vorspannung der Lagerschale2 hat eine erhöhte Reibung im Lagerbereich und damit eine Schwergängigkeit des Kugelgelenks zur Folge. Um die im Einrollbereich vorhandene linienförmige Vorspannung der Lagerschale2 abzubauen, werden nach dem Einrollvorgang auf das Gehäuse3 und auf den Kugelzapfen1 entgegengesetzt gerichtete Axialkräfte ausgeübt. Diese Kräfte werden so gewählt, dass beim Strecken des Kugelgelenks die Lagerschale2 geringfügig nachgibt, aber nicht plastisch verformt wird. Dadurch wird erreicht, dass der Kugelzapfen1 vollflächig und gleichmäßig an der Lagerschale2 anliegt, wodurch eine exakte Lagerung des Kugelzapfens bei gleichzeitiger Leichtgängigkeit erreicht wird. Die Größe der auf das Kugelgelenk aufzubringenden Streckkräfte hängt einerseits von den Abmessungen des Kugelgelenks und andererseits vom Material der Lagerschale2 ab. Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel könnte die Lagerschale2 statt aus Kunststoff auch aus einem geeigneten Lagermetall bestehen. -
- 1
- Kugelzapfen
- 2
- Lagerschale
- 3
- Gehäuse
- 4
- Einlegering
- 5
- Dichtungsmanschette
- 6
- Außengewinde
von
1 - 7
- Außengewinde
von
2
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung eines Kugelgelenks, umfassend einen kugelförmigen Gelenkkörper (
1 ), eine Lagerschale (2 ), ein einseitig offenes Gehäuse (3 ) und einen Einlegering (4 ), bei dem die Lagerschale (2 ) auf den Gelenkkörper (1 ) über dessen Äquator hinaus aufgesteckt und gemeinsam mit diesem in das Gehäuse (3 ) eingesetzt wird, wobei ein Umfangsrand der Lagerschale (2 ) mit der Bodenfläche einer Umfangsnut des Gehäuses (3 ) bündig ist, woraufhin der Einlegering (4 ) in die Umfangsnut des Gehäuses (3 ) eingelegt und sodann ein über den Einlegering axial vorstehender freier Randbereich des Gehäuses (3 ) durch Einrollen radial nach innen verformt wird, so dass er den Einlegering (4 ) übergreift und an die Bodenfläche der Umfangsnut des Gehäuses und an den Umfangsrand der Lagerschale (2 ) andrückt, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einrollvorgang auf das Gehäuse (3 ) und auf den Gelenkkörper (1 ) entgegengesetzt gerichtete Axialkräfte ausgeübt werden, um die im Einrollbereich vorhandene linienförmige Vorspannung der Lagerschale (2 ) abzubauen.
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---|---|---|---|
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Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2757198A1 (de) * | 1977-12-22 | 1979-06-28 | Ehrenreich Gmbh & Co Kg A | Kugelgelenk |
DE3409989C1 (de) * | 1984-03-19 | 1985-09-12 | Lemförder Metallwaren AG, 2844 Lemförde | Axialkugelgelenk fuer Gelenkgestaenge in Kraftfahrzeugen |
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-
2003
- 2003-10-06 DE DE10346247A patent/DE10346247B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE10346247A1 (de) | 2004-07-22 |
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