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Die Erfindung geht aus von einem
Verfahren zum Kalibrieren eines Sensorelements für eine Grenzstromsonde zur
Bestimmung der Konzentration einer Gaskomponente in einem Gasgemisch,
insbesondere für
eine planare Breitband-Lambdasonde zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration
im Abgas von Brennkraftmaschinen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Bei Sensorelementen für Grenzstromsonden oder
Zweizellen-Grenzstromsonden,
auch Breitband-Lambdasonden genannt, zur Messung der Sauerstoffkonzentration
im Abgas von Brennkraftmaschinen wird die Diffusionsbarriere, die
die innere Pumpelektrode einer Pumpzelle zusammen mit einer Messoder
Nernstelektrode einer Nernstzelle vom Abgas trennt, im Siebdruckverfahren
mit definierter Schichtdicke hergestellt, wobei die Schichtdicke
im Fertigungsprozess kontrolliert wird. Damit erhält die Diffusionsbarriere
einen bestimmten Diffusionswiderstand, der z.B. über den Grenzstrom an Luft bei
Sauerstoffabzug aus dem die innere Pumpelektrode und die Messelektrode
einschließenden,
durch die Diffusionsbarriere vom Abgas getrennten Hohl- oder Messgasraum
bestimmt werden kann. Dieser Diffusionswiderstand bestimmt die Empfindlichkeit
der Sonde.
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Die Schichtdicke der Diffusionsbarriere
unterliegt jedoch Fertigungsschwankungen, die insbesondere noch
durch den Sinterprozess, dem das Sensorelement am Ende seiner Herstellung
unterzogen wird, verstärkt
werden, so dass der von der Pumpzelle gelieferte Grenzstrom bei
unterschiedlichen Chargen de Sensorelemente nicht unerheblich schwankt.
Zur Herstellung der geforderten Messgenauigkeit müssen daher
die fertig gesinterten Sensorelemente einer Kalibrierung unterzogen
werden.
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Bei einem bekannten Verfahren zur
Kalibrierung des Sensorelements (
DE 198 17 012 A1 ) wird ein Gaszutrittsloch,
das im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Festelektrolyten durch
diesen hindurchgeführt
ist und das im Endbereich von der Diffusionsbarriere umschlossen
ist, gezielt im Durchmesser vergrößert, wodurch der Diffusionswiderstand
der Diffusionsbarriere linear einstellbar ist. Hierzu wird zunächst eine
Charge identischer, nicht gesinterter Sensorelemente ohne Gaszutrittsloch hergestellt,
aus der ein Sensorelement ausgewählt wird.
In das ausgewählte
Sensorelement wird ein Gaszutrittsloch mit einem definierten Durchmesser eingebracht
und das Sensorelement anschließend gesintert.
An dem ausgewählten,
gesinterten Sensorelement wird der Grenzstrom bei einer vorgewählten Pumpspannung
gemessen und der Zielwert des gemessenen Grenzstroms durch Vergrößern des Durchmessers des
Gaszutrittslochs abgeglichen. Mit dem so gefundenen optimierten
Durchmesser des Gaszutrittslochs werden die Gaszutrittslöcher in
den übrigen
Sensorelementen der Charge gebohrt und die Sensorelemente anschließend gesintert.
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Bei einem ebenfalls bekannten Verfahren zum
Kalibrieren oder Justieren eines Gasfühlers, bei dem die Konzentration
eines Gases mit Hilfe eines der Gasdiffusionsbegrenzung dienenden,
porösen Körpers ermittelt
wird (
DE 36 42 409
A1 ), wird der poröse
Körper
mit einem flüssigen
Imprägniermittel
imprägniert,
das eine Komponente enthält,
die an dem porösen
Körper
haftet oder mit diesem eine Bindung eingeht, wodurch die Porosität des Körpers reduziert und
damit dessen Diffusionswiderstand erhöht wird. Der poröse Körper besteht
aus Aluminiumoxid (Al
2O
3),
Mulllit oder Spinell, deren Porosität durch Einstellen von Faktoren,
wie der Korngröße und dem Grad
der Feuerfestigkeit, variiert werden kann. Das flüssige Imprägniermittel
ist eine Lösung
eines Metallsalzes oder einer Siliziumverbindung in koloidalem Zustand
oder eine Lösung
einer organometallischen Verbindung. Verwendbare Metallsalze sind
Nitrate, Sulfate oder Chloride von Metallen. Bevorzugt wird Al(NO
3)
3 oder
CaCl
2 verwendet. Das Imprägnieren
erfolgt durch Tauchen des Gasfühlers
in das Imprägniermittel.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Kalibrieren
eines Sensorelements für
eine Grenzstromsonde mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil,
dass durch das Nachsintern des endgefertigten und gesinterten Sensorelements
mit entsprechendem Flussmittelzusatz die Porosität der Diffusionsbarriere in
einfacher Weise kontinuierlich und zielgenau soweit gesenkt – und damit
der Diffusionswiderstand der Diffusionsbarriere angehoben – wird, bis
der über
die Pumpzelle des Sensorelements fließende Grenzstrom an Luft auf
den Vorgabewert abgesenkt ist. Als Flussmittel wird vorzugsweise
Lithium (Li)-, Kalzium (Ca)- und/oder Silizium (Si)-Verbindungen
dieser Elemente verwendet.
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Durch die in den weiteren Ansprüchen 2 – 10 aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch
1 angegebenen Verfahrens möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird das Einbringen des Flussmittels in die Diffusionsbarriere
durch zeitlich definiertes Eintauchen des gesinterten Sensorelements
in einer Lösung
des Flussmittels, z.B. eine organische Lösung, vorgenommen und anschließend das
Sensorelement einem kurzen Nachsinterprozess bei einer konstanten
Temperatur von beispielsweise 1350°C bei einer Sinterzeit von z.B.
einer Stunde unterzogen. Während
des Tauchprozesses wird vorteilhaft die Flussmittellösung mit
Ultraschall beschallt, um das gleichmäßige Eindringen der Flussmittellösung in
die Diffusionsbarriere zu erleichtern. Die Eintauchzeit beträgt beispielsweise
eine bis zehn Sekunden und kann durch Einstellung der Viskosität der Flussmittellösung über die
Wahl des Lösungsmittels
verlängert werden.
Um eine Alterung mit weiterer Erniedrigung der Porosität während der
Lebensdauer des Sensorelements zu vermeiden, wird das Flussmittel
so ausgelegt, dass es beim Nachsinterprozess eine dauerhafte Verbindung
mit dem Material der Diffusionsbarriere eingeht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird an den gesinterten Sensorelementen einer Charge der
Grenzstrom an einem Referenzgas, vorzugsweise an Luft, gemessen
und die Sensorelemente entsprechend dem Messwert in Klassen eingeteilt.
Alle einer Klasse zugeordneten Sensorelemente werden der gleichen
Tauchzeit ausgesetzt, die von Klasse zu Klasse entsprechend der Abweichung
des mittleren Klassenwerts vom Vorgabewert variiert wird. Diese
Ausgestaltung des Verfahrens ermöglicht
eine fertiungstechnisch kostengünstige
Kalibrierung von Sensorelementen.
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In einer alternativen Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei der Fertigung des Sensorelements dem Material der Diffusionsbarriere,
z.B. Aluminiumoxid (Al2O3)
mit Anteilen von Glaskohle als Porenbildner, ein Anteil an Flussmittel zugesetzt,
z.B. Siliziumoxid (SiO2). Das so hergestellte
und gesinterte Sensorelement wird dann bei konstanter Temperatur
einem Nachsinterprozess solange ausgesetzt, bis der Vorgabewert
für den
Grenzstrom erreicht wird. Der Grenzstrom kann dabei online gemessen
werden. Um die Nachsinterung in prozesstechnisch möglichen
Zeiten, z.B. 10 min., zu erreichen, wird ein deutlicher Anteil,
z.B. 3%, an Flussmittel zugesetzt. Die Zeit der Nachsinterung bestimmt
die Porosität
der Diffusionsbarriere.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird das Nachsintern elektronisch gesteuert und eigenbeheizt
durchgeführt,
indem ein im Sensorelement integrierter, elektrischer Widerstandsheizer
mit Überspannung
betrieben und dabei laufend der Grenzstrom gemessen wird. Der Widerstandsheizer
wird abgeschaltet, wenn der Vorgabewert des Grenzstroms erreicht
ist, wobei die Temperaturabhängigkeit
des Diffusionskoeffizienten berücksichtigt
wird.
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Die beim Nachsinterprozess eingestellte Temperatur
ist so gewählt,
dass sie deutlich über
die maximal zusätzliche
Betriebstemperatur des Sensorelements liegt. Dies hat den Vorteil,
dass während der
Lebensdauer des Sensorelements eine Alterung mit weiterer Erniedrigung
der Porosität
vermieden wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Kalibrieren
eines Sensorelements für
eine Grenzstromsonde mit den Merkmalen des Anspruchs 11 hat den Vorteil,
dass die Diffusionsbarriere und damit der Grenzstrom am gesinterten
Sensorelement durch einen wiederholten Tauchprozess abgeglichen
wird, wobei bei jedem Tauchvorgang eine definierte Beschichtung
aufgebracht wird, die den Grenzstrom der Diffusionsbarriere um einem
bestimmten Betrag erniedrigt. Der keramische Feststoff in der Suspension ist
rein, hochfein und sinteraktiv. Als keramischer Feststoff wird z.B.
yttriumstabilisiertes Zirkoniumoxid (ZrO2)
oder Nanopulver mit einer Partikelgröße von D100%<1μm und zur
Herstellung der Suspension ein Lösungsmittel
oder Wasser verwendet.
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Durch die in den weiteren Ansprüchen 12 – 19 aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 11
angegebenen Verfahrens möglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird an den endgefertigten, gesinterten Sensorelementen
einer Charge der Grenzstrom an Luft gemessen, und die Sensorelemente werden
entsprechend dem Messwert in Klassen eingeteilt. Alle Sensorelemente
einer Klasse werden gleich oft in die Suspension getaucht, wobei
die Anzahl der Tauchvorgänge
von Klasse zu Klasse entsprechend der Abweichung des mittleren Klassenmesswerts
vom Vorgabewert variiert. Durch diese Verfahrensmaßnahme wird
eine fertigungstechnisch kostengünstige Kalibrierung
der Sensorelemente erreicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird die Suspension stark verdünnt hergestellt, damit bei
jedem Tauchvorgang eine nur geringe Schichtdicken aufgetragen wird.
Um das Ausheizen im Erwärmungsprozess
einfach zu gestalten wird zur Herstellung der Suspension ein niedrigsiedendes
Lösemittel,
z.B. kurzkettiger Alkohol, verwendet. Außerdem wird die Partikelgröße so eingestellt,
dass sie unter der Porengröße der Diffusionsbarriere
liegt und die Verteilung monomodal ist. Dadurch wird das Eindringen
des Feststoffes in die Poren der Diffusionsbarriere verbessert.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung wird die Suspension nicht durch einen Tauchprozess in
die Diffusionsbarriere eingebracht, sondern mittels eines Dispensers
direkt in ein der Diffusionsbarriere im Sensorelement vorgeordnetes Gaszutrittsloch
gegeben. Bei dieser Verfahrensvariante wird eine Beschichtung anderer
Bereiche des Sensorelements, wie sie bei dem Tauchprozess auftritt,
vermieden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird das Ausheizen des Lösungsmittels der in die Diffusionsbarriere
eingebrachten Suspension mittels eines im Sensorelement integrierten, elektrischen
Widerstandsheizers vorgenommen. In allen Fällen wird die Erwärmungstemperatur
zum Ausheizen kleiner als 1200°C,
vorzugsweise zwischen 800 – 1000°C, gewählt.
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Das erfindungsgemäß Verfahren zum Kalibrieren
eines Sensorelements für
eine Grenzstromsonde mit den Merkmalen des Anspruch 20 hat den Vorteil,
dass die Diffusionsbarriere und damit der Grenzstrom nur durch lokale
Erhitzung der Diffusionsbarriere abgeglichen wird. Flussmittelzusätze sind
nicht erforderlich, da durch die Mikrowellenbestrahlung extrem hohe
Temperaturen erreicht werden können,
und zwar gezielt nur in der Diffusionsbarriere.
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Durch die in den weiteren Ansprüchen 20 – 26 aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 20
angegebenen Verfahrens möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird vor der Mikrowellenbestrahlung eine zusätzliche
Gestaltung der Oberfläche
der Diffusionsbarriere vorgenommen, indem z.B. in der Oberfläche eine
feinporöse
Struktur eingestellt oder die Oberfläche geschlossenporig ausgeführt wird.
Dadurch verbessert sich das Alterungsverhalten des Sensorelements
gegenüber
Abgasbestandteilen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung werden vor der Mikrowellenbestrahlung in die Diffusionsbarriere
Absorptionshilfsmittel eingelagert, was vorzugsweise durch Einsaugen
unter Vakuum durchgeführt
wird. Als Absorptionshilfsmittel wird beispielsweise Wasser oder
werden Flussmittel verwendet, wie sie vorstehend bereits angegeben
worden sind. Durch diese Absorptionshilfsmittel wird die Wirkung
der Mikrowellenbestrahlung in der Anfangsphase erhöht, bis
durch die lokale Erwärmung
die temperaturabhängige
Absorption der Barrierekeramik einsetzt.
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Zeichnung
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Die Erfindung ist anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
eines Sensorelements in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei
zeigt die Zeichnung ausschnittweise in schematischer Darstellung
einen Längsschnitt
eines Sensorelements für
eine Grenzstromsonde, das momentan einem Tauchprozess unterzogen
wird.
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Das in der Zeichnung schematisch
im Längsschnitt
ausschnittweise dargestellte Sensorelement für eine Grenzstromsonde zur
Bestimmung der Konzentration einer Gaskomponente in einem Gasgemisch
wird beispielsweise in einer Breitband-Lambdasonde zum Messen der
Sauerstoffkonzentration im Abgas von Brennkraftmaschinen eingesetzt,
wie sie in der
DE
199 41 051 A1 in Aufbau und Wirkungsweise beschrieben ist.
Das Sensorelement weist eine Mehrzahl von Sauerstoffionen leitenden
Festelektrolytschichten
11 auf, die als keramische Folien
aus yttriumstabilisiertem Zirkoniumoxid (ZrO
2)
ausgeführt und
zusammenlaminiert sind. Im Sensorelement sind zwei Gasräume ausgebildet,
und zwar ein Messgasraum
12 und ein Referenzgaskanal
13,
die in der gleichen Festelektrolytschicht
11b angeordnet
und durch eine gasdichte Trennwand
14 voneinander getrennt sind.
Im Referenzgaskanal
13, der an einem Ende aus dem Sensorelement
herausgeführt
ist und mit einer Referenzgasatmosphäre, z.B. Luft, in Verbindung steht,
ist eine Referenzelektrode
15 angeordnet. Der kreisringförmig ausgebildete
Messgasraum
12 steht über
ein Gaszutrittsloch
16, das senkrecht die Festelektrolytschicht
11a durchdringt,
mit dem Abgas in Verbindung. Im Messgasraum
12 ist auf
der Festelektrolytschicht llc eine ringförmige Messelektrode
17 aufgedruckt,
die zusammen mit der Referenzelektrode
15 eine Nernst-
oder Konzentrationszelle bildet. Im Messgasraum
12 ist
der Messelektrode
17 gegenüberliegend eine innere, ebenfalls
kreisringförmige Pumpelektrode
18 auf
der Festelektrolytschicht
11a angeordnet, die zusammen
mit einer außen
auf der Festelektrolytschicht
11a aufgebrachten, kreisringförmigen, äußeren Pumpelektrode
19 eine
Pumpzelle bildet. Die äußere Pumpelektrode
19 ist
von einer porösen
Schutzschicht
20 bedeckt.
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Zwischen dem Endbereich des Gaszutrittslochs 16 und
dem Messgasraum 12 ist eine poröse Diffusionsbarriere 21 angeordnet.
Die poröse
Diffusionsbarriere 21 bildet einen Diffusionswiderstand
bezüglich
des in den Messgasraum 12 zu den Elektroden 17, 18 diffudierenden
Abgases. Die Diffusionsbarriere 21 besteht z. B. aus Zirkoniumoxid
(ZrO2) oder Aluminiumoxid (Al2O3), die z.B. im Siebdruckverfahren auf die
Festelektrolytschicht 11b mit definierter Dicke aufgebracht
wird. Zur Erzeugung der porösen
Struktur der Diffusionsbarriere sind dem ZrO2 oder
Al2O3 sog. Porenbildner,
z.B. Thermalrußpulver
oder Glaskohle, die beim Sinterprozess ausbrennen, und/oder ausdampfende
Komponenten, wie z.B. Theobromin oder Ammoniumcarbonat und/oder
thermisch zersetzbare Komponenten beigemischt. Alle Elektroden 15, 17,
18, 19 bestehen aus
einem katalytisch aktiven Material, beispielsweise Platin, wobei
das Elektrodenmaterial als Cermet eingesetzt wird, um mit den keramischen
Folien der Festelektrolytschichten 11 zu versintern. Alle
Elektroden 15, 17, 18, 19 sind
mit einer Leiterbahn kontaktiert, von denen nur die auf der Oberfläche der
Festelektrolytschicht 11a aufgebrachte Leiterbahn 22,
die zu der äußeren Pumpelektrode 19 führt, in
der Zeichnung dargestellt ist. Zwischen den Festelektrolytschichten 11c und 11d ist
ein elektrischer Widerstandsheizer 23 angeordnet, der in
einer elektrischen Isolation 24, die beispielsweise aus
Aluminiumoxid (Al2O3)
besteht, eingebettet ist. Mittels des Widerstandsheizers 23 wird
das Sensorelement auf die entsprechende Betriebstemperatur von beispielsweise
750°C erwärmt.
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Um den Diffusionswiderstand der porösen Diffusionsbarriere 21,
der für
die Empfindlichkeit des Sensorelements im späteren Betrieb von wesentlicher
Bedeutung ist, abgleichen, trimmen oder kalibrieren zu können, wird
bei der Fertigung des Sensorelements die Schichtdicke der porösen Diffusionsbarriere 21,
die auf die Festelektrolytschicht 11c aufgedruckt wird,
so bemessen, dass die Diffusionsbarriere 21 bei Einhaltung
aller Fertigungstoleranzen einen Diffusionswiderstand aufweist,
der am endgefertigten und gesinterten Sensorelement einen Grenzstrom am
Referenzgas, z.B. an Luft, über
die Pumpzelle fließen
läßt, der
oberhalb eines Vorgabewerts liegt, also zu groß ist. Das endgefertigte, gesinterte
Sensorelement mit dem zu großen
Grenzstrom am Referenzgas, z.B. an Luft, wird nun nach folgenden
Verfahren kalibriert, d. h. der Diffusionswiderstand der Diffusionsbarriere 21 so
verändert, dass über die Pumpzelle
der Vorgabewert für
den Grenzstrom fließt:
Bei allen endgefertigten und gesinterten Sensorelementen wird der
Grenzstrom am Referenzgas, vorzugsweise an Luft, gemessen. Nach
der Messung werden die Sensorelemente entsprechend ihren Messwerten
in Klassen, z.B. zehn, eingeteilt und zunächst einem Tauchprozess in
einer Lösung
eines Flussmittels unterzogen. Hierzu wird das Sensorelement in
ein Tauchbad 25 eingetaucht und für eine vorgegebene Wartezeit
von z.B. 1 – 10s
im Tauchbad 25 belassen. Die Warte- oder Tauchzeit ist
für alle Sensorelemente
einer Klasse konstant. Die Warte- oder Tauchzeit variiert jedoch
von Klasse zu Klasse entsprechend der Abweichung des mittleren Klassenmesswerts
des Grenzstroms vom Vorgabewert. Als Flussmittellösung wird
z.B. eine organische Lösung
von Lithium (Li)-, Kalzium (Ca)- und/oder Silizium (Si)-Verbindungen verwendet.
Während
des Eintauchens des Sensorelements in das Tauchbad 25 dringt
die Flussmittellösung
in die Diffusionsbarriere 21 ein, wobei das Tauchbad 25 mit
Ultraschall beschallt wird, um eine Bewegung des Tauchbads 25 herbeizuführen und
dadurch das gleichmäßige Eindringen
der Flussmittellösung
in die Diffusionsbarriere 21 zu erleichtern. Durch eine
Einstellung der Viskosität
der Flussmittellösung
kann die Warte- oder Tauchzeit auch auf ein größeres Intervall ausgedehnt werden.
Die Viskosität
lässt sich
beispielsweise durch die Wahl des Lösungsmittels oder durch den Zusatz
eines Verflüssigers,
z.B. Glyzerin, beeinflussen. Ein selbststabilisierender Effekt wird
dadurch erreicht, dass das Eindringen der Lösung bei einer großen Porosität der Diffusionsbarriere
21 im höheren Maße erfolgt.
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Anschließend werden alle so behandelten Sensorelemente
einem kurzen Nachsinterprozess bei einer weit oberhalb der Betriebstemperatur
des Sensorelements liegenden Sintertemperatur von beispielsweise
1350°C unterzogen.
Die Sinterzeit beträgt
dabei beispielsweise eine Stunde. Durch dieses Nachsintern wird
entsprechend der Länge
der Sinterzeit die gewünschte
Porosität
und damit der Diffusionswiderstand der Diffusionsbarriere 21 so
eingestellt, dass der über
die Pumpzelle fließende
Grenzstrom exakt dem Vorgabewert entspricht.
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In Abänderung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens wird bei der Fertigung des Sensorelements dem Material
der Diffusionsbarriere 21 ein Flussmittel, z.B. Siliziumoxid
(SiO2), beigesetzt und das endgefertigte,
gesinterte Sensorelement bei konstanter Temperatur, die weit oberhalb
der Betriebstemperatur des Sensorelements liegt, einem Nachsinterprozess
solange ausgesetzt, bis der über
die Pumpzelle des Sensorelements fließende Grenzstrom den Vorgabewert
erreicht. Um die Nachsinterung in prozesstechnisch möglicher
Zeit zu erreichen wird ein deutlicher Anteil an Flussmittel zugesetzt, beispielsweise
3%. Die Nachsintertemperatur liegt deutlich über der höchsten vorkommenden Betriebstemperatur
des Sensorelements, um eine Alterung mit weiteren Erniedrigungen
der Porosität
während der
Lebensdauer zu vermeiden. Das Nachsintern erfolgt vorzugsweise eigenbeheizt
und elektronisch gesteuert, indem der Widerstandsheizer 23 mit Überspannung
betrieben wird und somit eine Temperatur von bis zu 1400°C erreicht.
Dabei kann online der Grenzstrom gemessen werden und der Widerstandsheizer
23 beim Erreichen des Zielwerts, also dem Vorgabewert des Grenzstroms,
abgeschaltet werden, wobei aufgrund der Temperaturabhängigkeit des
Diffusionskoeffizienten dieser Zielwert etwas erhöht werden
muß.
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In einem weiteren Verfahren zum Kalibrieren des
endgefertigten, gesinterten Sensorelements besteht das Tauchbad 25 nicht
aus einer Flussmittellösung
sondern aus einer Suspension, in der hochfeiner, sinteraktiver,
reiner, keramischer Feststoff, z.B. reines yttriumstabilisiertes
Zirkoniumoxid (ZrO2) oder Nanopulver mit
einer Partikelgröße D100%<1μm in einer
Flüssigkeit
dispers verteilt sind. Als Flüssigkeit wird
ein Lösungsmittel
oder Wasser verwendet. Wie bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren
wird wiederum an allen endgefertigten, gesinterten Sensorelementen
einer Charge der Grenzstrom am Referenzgas, z.B. an Luft, gemessen
und die Sensorelemente entsprechend dem Messwert in Klassen, z.B.
zehn, eingeteilt. Alle Sensorelemente einer Klasse werden gleich
oft in die Suspension getaucht, wobei die Anzahl der Tauchvorgänge von
Klasse zu Klasse entsprechend der Abweichung des mittleren Klassenmesswerts
von dem gewünschten
Vorgabewert des Grenzstroms am Referenzgas variiert. Die Suspension
ist stark verdünnt,
damit bei jedem Tauchvorgang nur eine geringe Schichtdicke aufgetragen
wird. Die Konzentration des Feststoffs in der Suspension beträgt hierzu
beispielsweise 5 – 20 Vol.%.
Die Partikelgröße des Feststoffs
ist so eingestellt, dass sie etwas unter der Porengröße der Diffusionsbarriere 21 liegt
und eine monomodale Verteilung hat. Zur Stabilität werden Dispergierhilfsmittel, z.B.
Ammoniumsalz einer Polyacrylsäure,
Amine, Polyamine oder Aminoalkohole, eingesetzt. Die Suspension
im Tauchbad 25 wird wiederum mit Ultraschall angeregt,
um eine Bewegung der Suspension herbeizuführen. Nach dem Tauchprozess
werden die Sensorelemente einer Temperatur von < 1200°C ausgesetzt, wodurch die Flüssigkeit
der in die Diffusionsbarriere eingedrungene Suspension ausgeheizt wird.
Um das Ausheizen zwischen den einzelnen Tauchvorgängen zu
erleichtern wird für
die Flüssigkeit
der Suspension ein niedrigsiedendes Lösemittel, z.B. kurzkettiger
Alkohol, verwendet. Das Ausheizen kann in einem Ofen vorgenommen
werden, der vorzugsweise auf eine Temperatur von 800 – 1000°C eingestellt
ist. Das Ausheizen kann aber auch mittels des elektrischen Widerstandsheizers 23 vorgenommen
werden.
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In einer Abwandlung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens wird die vorstehend beschriebene Suspension
nicht durch einen Tauchprozess in die Diffusionsbarriere 21 eingebracht,
sondern mit Hilfe eines Dispensers direkt in das Gaszutrittsloch 16 gegeben.
Dies hat den Vorteil, dass eine Beschichtung anderer Bereiche des
Sensorelements, z.B. der die äußere Pumpelektrode 19 überdeckenden,
porösen
Schutzschicht 20, vermieden wird.
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Bei einem weiteren Verfahren zum
Kalibrieren des endgefertigten, gesinterten Sensorelements wird
auf ein Tauchen des Sensorelements in eine Flussmittellösung oder
in eine Suspension verzichtet und zum Abgleich des endgefertigten,
gesinterten Sensorelements dieses einer Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt,
durch die ein lokales Erhitzen der Diffusionsbarriere erreicht wird.
Die Mikrowellenbestrahlung wird beispielsweise mit einem oder mehreren
Mikrowellensendern vorgenommen, die auf die Diffusionsbarriere fokussiert
sind. Auch hier ist wiederum beim endgefertigten und gesinterten
Sensorelement die Dicke der Diffusionsbarriere so bemessen, dass über die
Pumpzelle ein Grenzstrom fließt, der über dem
Vorgabewert liegt. Wie bei den vorstehend beschriebenen Verfahren
wird auch hier an allen endgefertigten, gesinterten Sensorelementen
einer Charge der Grenzstrom an einem Referenzgas, z.B. an Luft,
gemessen und die Sensorelemente entsprechend dem Messwert in Klassen
eingeteilt. Alle Sensorelemente einer Klasse werden für eine gleiche
Dauer einer gleich großen
Mikrowellenbestrahlung ausgesetzt, wobei die Dauer der Mikrowellenbestrahlung
und ggf. auch deren Größe von Klasse
zu Klasse entsprechend der Abweichung des mittleren Klassenmesswertes
von dem gewünschten
Vorgabewert des Grenzstroms variiert wird. Die Dauer der Mikrowellenbestrahlung
ist so bemessen, dass nach Ende der Mikrowellenbestrahlung der Vorgabewert des
Grenzstroms, der über
die Pumpzelle fließt,
exakt erreicht ist. Diese Absenkung des Grenzstroms wird dadurch
erreicht, dass durch die von der Mikrowellenbestrahlung in der Diffusionsbarriere
erzeugten extrem hohen Temperaturen eine Absorption der Keramik
einsetzt und dadurch die Poren verkleinert werden, was zu einer
Erhöhung
des Diffusionswiderstands führt.
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Um in der Anfangsphase der Mikrowellenbestrahlung
deren Wirkung zu erhöhen,
bis durch die lokale Erwärmung
die temperaturabhängige
Absorption der Keramik einsetzt, werden vor der Mikrowellenbestrahlung
in die Diffusionsbarriere noch Absorptionshilfsmittel unter Vakuum
eingesaugt. Als Absorptionshilfsmittel geeignet ist Wasser, durch
dessen Dosierung die Wirkung eingestellt werden kann. In vorteilhafter
Weise wird als Absorptionshilfsmittel auch ein disperses Metall
eingesetzt, das bei Erhitzung ein ein systemkompatibles Oxid bildet.
Geeignete Metalle hierfür
sind Aluminium (al), Yttrium (Y), Magnesium (Mg) und Zirkonium (Zr).
Auch hierbei wird durch die Dosierung qualitativ die Wirkung eingestellt.
Der Einsatz des dispersen Metalls hat den zusätzlichen Vorteil, dass die
Oxidation eine Volumenvergrößerung bewirkt,
was zur Einstellung des Diffusionswiderstandes der Diffusionsbarriere
genutzt werden kann. Als Absorptionshilfsmittel können aber
auch die bei den vorstehend beschriebenen Verfahren verwendeten
Flussmittel oder Suspensionsbestandteile verwendet werden.
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Um das Alterungsverhalten des Sensorelements
gegenüber
Abgasbestandteilen zu verbessern, wird vor der Mikrowellenbestrahlung
eine besondere Oberflächengestaltung
der Diffusionsbarriere vorgenommen. So wird beispielsweise in der Oberfläche eine
feinporöse
Struktur eingestellt oder die Oberfläche geschlossenporig ausgebildet.