-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verkokungstrommel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verkokungsverfahren, das insbesondere
zur Verkokung von Rückständen aus
der Vakuumdestillation von Rohöl
dient, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 13.
-
Bei
der Rohölverarbeitung
wird zunehmend Wert darauf gelegt, schwere Produkte, die bei der Destillation
von Rohöl übrig bleiben,
zu leichteren Produkten weiterzuverarbeiten. Somit soll die Erzeugung
schweren Heizöls
vermindert und die Produktion von Benzin, Dieselkraftstoff und leichtem
Heizöl gesteigert
werden, ohne zusätzliches
Rohöl verarbeiten
zu müssen.
Die Anlagen, die dazu nötig
sind und nach verschiedenen Verfahren arbeiten, nennt man Konversionsanlagen.
Diese wandeln schwere, lange Kohlenwasserstoffmoleküle in leichte,
kürzere
Kohlenwasserstoffmoleküle
um, indem die langen Moleküle
gespalten werden. Man unterscheidet drei solche Crackverfahren:
das thermische, das katalytische und das Hydrocracken. Die optimale
Verfahrenskombination richtet sich nach mehreren Gesichtspunkten,
zu denen u.a. die Beschaffenheit des vorhandenen Rohöls und die
erwünschten
Produkte gehören.
Die verschiedenen Crackverfahren gehen von unterschiedlichen Einsatzprodukten
aus, wobei Gasöl
aus der Vakuumdestillation als Einsatzprodukt für katalytische Crackanlagen
und Hydrocracker fungiert und der Rückstand aus der Vakuumdestillation
in Visbreakern oder Cokern als Einsatzprodukt Verwendung findet.
-
Das
am längsten
bekannte und wohl einfachste Crackverfahren ist das thermische Cracken. Dabei
werden bei hohen Temperaturen Kohlenwasserstoffketten gespalten.
Zur Gruppe der thermischen Crackverfahren gehören das sogenannte Visbreaken und
das Verkoken, bei dem sich Kohlenstoff in fester Form, sogenannter
Koks bzw. Petroleumkoks absetzt.
-
Man
unterscheidet drei verschiedene Verfahren zum Verkoken, nämlich das
sogenannte Fluid Coken, das sogenannte Delayed Coken und das sogenannte
Flexicoken. Das am häufigsten
angewandte Verfahren ist das des Delayed Coken. Bei diesem Verfahren
wird mit einem Druck von etwa 30 bar das Einsatzprodukt, das z.B.
der Rückstand
aus der Vakuumdestillation sein kann, in einen Ofen geleitet und auf
etwa 500°C
erhitzt. Aufgrund dieser Bedingungen durchströmt es den Ofen mit sehr hoher
Geschwindigkeit und verkokt dann beim Eintritt in eine vom Ofen
getrennte und mit diesem über
eine Rohrleitung verbundene Verkokungskammer bzw. Verkokungstrommel,
in der ein Kammerdruck von ungefähr
4 bar herrscht.
-
Im
allgemeinen sind jedem Ofen mindestens zwei Verkokungstrommeln zugeordnet,
wobei sich jeweils eine dieser Kammern in Betrieb befindet, während aus
der anderen der Koks entfernt wird. Dieser kann z.B. mittels Wasser
unter hohem Druck aus der Verkokungstrommel herausgeschnitten werden.
Die beim Verkoken entstehenden leichten Kohlenwasserstoffe werden
von der Verkokungskammer in einen Fraktionierturm geleitet und dort
weiterverarbeitet. Der entstehende Petrolkoks wird Grünkoks genannt
und kann nach dem Zerkleinern entweder verkauft werden oder weiter
veredelt werden. Die Weiterveredelung geschieht in einem Kalzinierungsprozeß, in dem
bei Temperaturen von 1200°C
und mehr noch vorhandene Ölbestandteile
abgebrannt und Verkokt werden. Das dabei entstehende Kalzinat kann
dann beispielsweise für
Elektroden verwandt werden, die in der Aluminiumindustrie zum Einsatz kommen.
-
Die
jeweils gefüllte
Trommel wird gekühlt, und
der Koks wird aus ihr entfernt. Dazu wird zuerst Wasser in die Trommel
geleitet, um den entstandenen, heißen Koks zu kühlen. Dann
wird die Trommel zur Atmosphäre
hin geöffnet,
indem, je nach Bauart der Verkokungskammer bzw. -trommel, entweder
nur die Bodenseite oder aber auch die Kopfseite der Trommel bzw.
Kammer geöffnet
wird, so daß der Koks
aus der Trommel herausgeschnitten und seiner weiteren Verwendung
zugeführt
werden kann.
-
Der
Vorgang des Öffnens
der Verkokungstrommel kann aus mehreren Gründen Gefahrenquellen aufweisen.
Das Wasser, das in die Trommel zum Kühlen des Koks vor dem Öffnen der
Trommel eingeleitet wird, wird sehr heiß, was bei nicht vorsichtiger Handhabung
der Apparaturen zu Verletzungen aufgrund von austretendem heißen Wasser
bzw. Wasserdampf, der unter Druck steht, führen kann. Ferner können lose
Koksstücke
aus der Trommel fallen bzw. die Öffnungsmechanismen
so belasten, daß diese nach
dem Entriegeln schlagartig aufklappen, was ebenso zu Verletzungen
des Bedienungspersonals führen
kann. Weiterhin kann das Bedienungspersonal auch Stäuben, insbesondere
Kokspartikeln und auch reizenden oder giftigen Gasen ausgesetzt
sein, wenn die Trommeln geöffnet
werden.
-
Um
die Gefahrenquellen für
das Bedienungspersonal zu verringern, wurde dazu übergegangen,
die Verkokungstrommeln nicht mehr manuell zu öffnen, sondern automatisch
durch spezielle, beispielsweise hydraulische Deckelbetätigungen. Eine
solche Verkokungstrommel mit einem automatischen Öffnungsmechanismus
ist aus der WO 02/072729 A1 bekannt. Bei der in dieser Druckschrift dargestellten
Vorrichtung zum Öffnen
von Verkokungstrommeln handelt es sich um einen automatisch betätigbaren
Schieber, der in Offen-Stellung Zutritt zu der Verkokungstrommel
gewährleistet,
während
die Schieberplatte in Geschlossen-Stellung die Verkokungstrommel
gegen die Atmosphäre
abschließt.
-
Nachteil
der vorstehend genannten Vorrichtung ist mäßige Sicherheit gegen ein ungewolltes Austreten
von heißem
Wasser bzw. Dämpfen
und Gasen aus der Verkokungstrommel. Ferner kann es konstruktionsbedingt
zu Störungen
gelangen, da Koks oder dgl. an den Führungsschienen des Schiebers,
insbesondere auf der der Verkokungskammer zugewandten Seite der
Führungsschienen,
anbäckt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demnach, eine Verkokungstrommel
anzugeben, deren Verschluß funktions-
und störungssicher
arbeitet.
-
Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtungsaspekte durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst,
wobei bevorzugte Weiterentwicklungen und Ausführungsformen in den Unteransprüchen beschrieben
sind; hinsichtlich verfahrenstechnischer Aspekte wird auf den Anspruch
13 und die von diesem abhängigen
Ansprüche
verwiesen.
-
Ein
wesentlicher Punkt der Erfindung ist demnach, daß an einem Auslaß und/oder
an oder nahe einem Einlaß und/oder
an einer Zugangsöffnung
der Verkokungstrommel ein Rohrbrückenschieber
als Absperrglied angeordnet ist, der zwei Absperrplatten aufweist.
Dadurch ist es möglich,
die Verkokungskammer mit erhöhter
Sicherheit abzudichten. Damit ist einerseits eine Abkehr von den
bekannten Verschlüssen
mit Verschraubung vollzogen, andererseits wird auch gegenüber den
bereits bekannten Schieberverschlüssen in zweifacher Hinsicht
eine Verbesserung vorgenommen: zum einen ist ein Doppelplattenschieber
in dieser Form erstmals vorgesehen, zum zweiten gehört der Gedanke
des Rohrbrückenschiebers
zur vorliegenden Erfindung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind den beiden Absperrplatten zueinander parallele, vollmetallische
Dichtsitze zugeordnet. Diese zeichnen sich durch eine ausgezeichnete
Dichtwirkung aus.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weisen den Dichtsitzen zugeordnete Dichtsitzflächen eine verschleiß- und korrosionsfeste
Hartpanzerung auf. Dadurch wird der abrasive Verschleiß an den
Dichtsitzflächen
minimiert, die Wartungsintervalle werden verlängert, und Kosteneinsparungen sind
dadurch möglich.
Die beiden Absperrplatten sind vorzugsweise in einen brillenförmigen Plattenkäfig beweglich
eingelegt, was die Wartung der erfindungsgemäßen Vorrichtung noch einfacher
gestaltet.
-
Vorzugsweise
ist eine Rohrbrücke,
die in einer Offen-Stellung des Rohrbrückenschiebers zwei Rohrstutzen
miteinander verbindet, die an der dem Innenraum der Verkokungstrommel
zugewandten Seite und der dieser gegenüberliegenden Seite des Rohrbrückenschiebers
angebracht sind, hohlzylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch
ausgebildet. Die Rohrbrücke
besitzt eine glatte Oberfläche
mit einer möglichst
geringen Rauhigkeit, um dadurch Strömungsverluste zu minimieren.
In einer weiteren Ausführungsform
weist die Rohrbrücke
auf ihrer Innenseite eine verschleiß- und korrosionsfeste Hartpanzerung oder
Beschichtung auf, oder ist dort gehärtet. Dadurch wird der abrasive
Verschleiß an
der Rohrbrücke
möglichst
gering gehalten.
-
Bevorzugt
werden die Absperrplatten in geschlossener Stellung über mittels
einer Kugel zentrierte Keilstücke
auf Dichtflächen
gepreßt.
Diese Lösung
zeichnet sich ebenfalls durch ihre geringe Störanfälligkeit aus. Ein Anbacken
von Koks oder dgl. auf den Führungsschienen
der Absperrplatten wird durch das Anpressen derselben in die Dichtposition
vermieden.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein den Absperrplatten zugeordneter Schieber mit Leitplatten
ausgestattet, die ständig
metallischen Kontakt zum Plattenkäfig haben. Dies fördert die
Dichtwirkung und vermindert abrasiven Verschleiß.
-
Vorzugsweise
ist eine den Absperrplatten zugeordnete Betätigungsstange fluiddicht in
das Schiebergehäuse
eingeführt,
wobei am Schiebergehäuse
ein Anschluß zur
Verbindung mit einer Druckgasquelle, insbesondere zur Verbindung
mit einer Spül- bzw. Sperrdampfquelle
vorgesehen ist. Durch das kontinuierliche Einbringen von Spül- bzw.
Sperrdampf kann das Schiebergehäuse
optimal gereinigt werden, was die Störunanfälligkeit der erfindungsgemäßen Verkokungstrommel
erhöht.
Außerdem
wird durch die Beaufschlagung der Absperrplatten mit Druck die Dichtwirkung
verstärkt.
Der Dampf besitzt also eine Doppelfunktion: Einerseits dient er
Reinigungszwecken, andererseits bewirkt er eine zusätzliche
Abdichtung an zwei Dichtflächen.
-
Besitzt
der Rohrbrückenschieber
der erfindungsgemäßen Verkokungskammer
zusätzlich
eine Kompensatoreinheit, welche den Vorteil bietet, daß kleine
Spalte bzw. Paßungenauigkeiten
auf einfache Art und Weise kompensiert werden können, so bietet der Druckgasanschluß weitere
Vorteile. Durch ein Beaufschlagen des Schiebergehäuses mit
Druckgas, vorzugsweise Spüldampf,
kann die Dichtwirkung des Rohrbrückenschiebers
zusätzlich
auch in der Offen-Stellung des Schiebers verstärkt werden. Der Einsatz von
Spüldampf
bietet dabei ein Kosteneinsparungspotential, da dieser zur Reinigung
des Gehäuseinneren
bzw. der Leitplatten und des Plattenkäfigs benötigt wird. Der Spüldampf dient
somit einerseits der Verbesserung der Dichtwirkung, andererseits
gleichzeitig der Reinigung der Verschlußvorrichtung der erfindungsgemäßen Verkokungstrommel.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind an das Schiebergehäuse
Hauben mit Säulenaufsatz zur
Aufnahme des Antriebs angeflanscht. Diese Ausführungsform zeichnet sich durch
eine besonders einfache Konstruktion aus.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
weist der Rohrbrückenschieber,
wie bereits vorstehend erwähnt,
eine Kompensatoreinheit auf. Die Kompensatoreinheit bietet dabei
den Vorteil, daß kleine
Spalte bzw. Paßungenauigkeiten
auf einfache Art und Weise kompensiert werden können, was zu einer ausgezeichneten
Dichtfunktion in jeder Situation führt.
-
Der
Kompensator umfaßt
in einer bevorzugten Ausführungsform
einen wellig gebogenen Rohrabschnitt mit einer sich über den
Umfang erstreckenden Einbuchtung, wobei der wellig gebogene Rohrabschnitt
als äußerer Rohrabschnitt
sich koaxial über einen
inneren Rohrabschnitt erstreckt, der nur mit einem der beiden Dichtringe
fest verbunden ist, während
er gegenüber
dem anderen Dichtring axial beweglich ist. Eine solche Ausführungsform
zeichnet sich durch eine einfache Konstruktion aus.
-
Aus
verfahrenstechnischer Sicht ist es ein wesentlicher Punkt der Erfindung,
daß als
Absperrglied für
die Verkokungskammer mindestens ein Rohrbrückenschieber mit zwei Absperrplatten
verwendet wird. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
damit analog zur vorstehenden Beschreibung der Vorrichtungsansprüche.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bedient man sich des im Inneren der Trommel herrschenden Drucks beim Öffnen der
Verkokungstrommel, um die dem Innenraum der Trommel zugewandte Absperrplatte aus
ihrem zugehörigen
Dichtsitz zu drücken.
Dies verringert den Kraftaufwand, der nötig ist, um eine Verkokungstrommel
bzw. deren Absperrglied zu öffnen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend in Hinsicht auf weitere Vorteile und
Merkmale beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
-
1 schematisch den Aufbau
einer Verkokungsanlage,
-
2 das Absperrglied einer
Verkokungsanlage in Schnittansicht,
-
3 das Absperrglied einer
Verkokungsanlage mit teilweise weggebrochenem Gehäuse,
-
4 eine Schnittansicht entlang
durch das Absperrglied der 2 entlang
der Achse X-X,
-
5 eine Detailansicht des
Ausschnitts, der in 2 mit
Y gekennzeichnet ist,
-
6 eine Teilansicht einer
zweiten Ausführungsform
eines Absperrgliedes der Verkokungstrommel, und
-
7 das Absperrglied gemäß 6 im Schnitt längs der
Linie II-II in 6.
-
1 ist eine schematische
Darstellung einer Verkokungsanlage. Diese besteht aus: einem Ofen 1,
der über
eine Leitung 2 mit den Rückständen aus der Vakuumdestillation
von Rohöl
gespeist wird; zwei Verkokungskammern 3, 4, die über eine
Leitung 5 mit den im Ofen erhitzten Rückständen aus der Vakuumdestillation
gespeist werden; einem Förderband 6,
mit dem der in den Verkokungskammern produzierte Koks weitertransportiert
wird; und einer Fraktionierkolonne 7, in der die beim Verkokungsprozeß in den
Verkokungskammern 3 und 4 entstehenden Gase, die
der Fraktionierkolonne 7 über eine Leitung 8 zugeführt werden,
fraktioniert werden.
-
Ferner
weist die Verkokungsanlage einen Ofen 9 mit Drehteller
auf, in dem zumindest Teile des in der Verkokungskammer gewonnenen
Kokses kalziniert werden. Die schweren Rückstände, die in der Fraktionierkolonne 7 übrig bleiben,
werden über
einen Auslaß 12 und
eine Leitung 10 in die Leitung 2 zurück- und
somit erneut dem Verkokungsprozeß zugeführt. An dieser Stelle sei erwähnt, daß die Verkokungskammern 3, 4 sowohl
an nur einer Seite zur Entfernung von darin angesammeltem Koks öffenbar sein
können,
als auch an zwei Seiten, also an einem Kopf- und einem Fuß-Ende, um so eine
erleichterte Entnahme sicherzustellen. Hierzu wird ein Absperrglied 11 geöffnet und
der Koks danach unter Verwendung geeigneter Hilfsmittel entnommen.
-
In
den 2, 3 und 4 ist
eine erste Ausführungsform
des Absperrgliedes 11 für
die Verkokungskammern 3, 4 in verschiedenen Ansichten
dargestellt. Zusätzlich
ist in 5 eine Detailansicht
des in 2 mit Y gekennzeichneten
Bereiches gegeben.
-
Der
dargestellte Schieber weist ein Schiebergehäuse 21 mit zwei Rohrstutzen 22 und 23 sowie zwei
Gehäusedichtsitze 24 und 25 auf,
zwischen denen zwei Absperrplatten 27, 28 mit
Dichtringen 29, 30 verschiebbar angebracht sind.
Die beiden Absperrplatten 27 und 28 sind gegen
die Gehäusedichtsitze 24 und 25 mit
Hilfe eines als Spreizorgan wirkenden Innenkeils 31 andrückbar, welcher
am Ende einer Betätigungsstange 32 sitzt
und mit dieser fest verbunden ist. Die Absperrplatten 27, 28 sind
dazu durch den Innenkeil 31, der mittels einer Kugel zentriert
ist, nach einem "Keil-im-Keil-Prinzip" spreizbar. Diese Konstruktion
stellt sicher, daß der
Schieber auch unter schwierigsten thermischen und dynamischen Bedingungen
leicht zu betätigen
ist. Ein Verklemmen ist nicht möglich,
da der Innenkeil 31 eine nicht selbsthemmende Form aufweist.
-
Unterhalb
bzw. neben der Schieberplatte 26 ist eine Rohrbrücke 33 angeordnet,
die zwei Dichtringe 34, 35 aufweist. Die Rohrbrücke 33 ist
hohlzylindrisch ausgebildet, d.h. sie weist insbesondere in ihrer Innenseite
keine Wellungen auf, so daß sich
keine dadurch bedingten Strömungsverluste
ausbilden (vgl. hierzu auch 4).
-
In
den 2 und 3 ist der Schieber in Schließstellung
dargestellt. Das Schiebergehäuse 21 ist
nach außen
fluiddicht ausgebildet, so daß im
Inneren 43 des Schiebergehäuses ein Gasdruck einstellbar
ist, der auch größer sein
kann als der Druck im Schieberdurchgang. Aus diesem Grunde ist die
Betätigungsstange 32 fluiddicht
in das Schiebergehäuse 21 eingeführt. Am
Schiebergehäuse 21 ist
ein Anschluß 44 zur
Verbindung mit einer (nicht dargestellten) Druckgasquelle, insbesondere
einer Spüldampfquelle,
angeordnet. Durch eine kontinuierliche Spülung des Inneren 43 des
Schiebergehäuses
wird das Anbacken von Verschmutzungen und eine daraus resultierende
Störung
der Verkokungskammern 3, 4 weitestgehend vermieden.
Die Dichtflächen
der Dichtringe 34, 35 einerseits und die Gehäusedichtsitze 24, 25 anderer seits
sind jeweils sich parallel zur Schieberbetätigungsrichtung erstreckend
ausgebildet. Zur Erhöhung
der Verschleißfestigkeit
sind die Vorgenannten in an sich bekannter Art und Weise gehärtet bzw.
gepanzert.
-
Die
Absperrplatten 27, 28 sind in einen brillenförmigen Plattenkäfig (in
den Figuren nicht dargestellt), der deren Halterung sicherstellt,
beweglich eingelegt. Dieser Plattenkäfig ist zwischen Leitplatten 45 geführt, womit
ein Eindringen von Verunreinigungen ins Gehäuse vermieden wird.
-
Durch
Inspektionsöffnung 49, 50 in
Form eines Blindflansches ist es möglich, insbesondere zur Rohrbrücke 33 einen
leichten Zugang zu Beobachtungszwecken o.ä. zu erhalten.
-
Über einen
Kühlmitteleinlaß 51 kann
die Betätigungsstange 32,
insbesondere an ihrem aus dem Gehäuse ragenden Ende, gekühlt werden.
Dies geschieht vorzugsweise durch kalte Luft bzw. kalte Gase. An
dieser Stelle sei erwähnt,
daß auch
eine Flüssigkeitskühlung denkbar
ist.
-
In 4 ist das Absperrglied 11 in
seiner geöffneten
Stellung entlang einer Schnittlinie X-X der 2 dargestellt. Hier wird deutlich ersichtlich,
daß die
Rohrbrücke 33 die
Rohrstutzen 22, 23 ohne Verjüngung des Querschnitts verbindet.
Zusätzlich
zu den Dichtringen 34, 35 und dem Gehäusedichtsitz 24, 25 empfiehlt
es sich, auch die gesamte Innenseite der Rohrbrücke 33 zu härten bzw.
zu panzern, um somit abrasivem Verschleiß vorzubeugen.
-
Der
in 2 mit Y markierte
Ausschnitt ist in 5 nochmals
in Vergrößerung dargestellt.
In dieser kann man deutlich einen Spül- und Sperrdampfkanal 53 erkennen,
der an einem Anschlußstutzen 52 (s. 3) mit einer Spül- und Sperrdampfquelle
verbunden ist. Weiterhin kann man in 5 eine Schneidkante 54 erkennen,
die zur Beseitigung von anhaftenden Koks dient. Diese ist hartgepanzert.
-
In
den 6 und 7 ist eine zweite Ausführungsform
des Absperrgliedes 11 der Verkokungskammer 3, 4 dargestellt.
Gleiche Teile bzw. Teile mit gleicher Funktionalität besitzen
dabei dieselben Bezugszeichen wie das Absperrglied gemäß der ersten Ausführungsform
(2 bis 5). Sie werden deshalb im folgenden nicht
weiter beschrieben.
-
Die
Rohrbrücke 33 des
Absperrgliedes 11 gemäß der zweiten
Ausführungsform
setzt sich aus den Dichtringen 34 und 35 sowie
einem die Dichtringe miteinander verbindenden Kompensator 36 zusammen.
Der Kompensator 36 besteht aus einem inneren Rohrabschnitt 37 und
einem sich koaxial dazu erstreckenden äußeren Rohrabschnitt 38,
wobei der äußere Rohrabschnitt 38 über Ringschweißnähte 39, 40 mit
beiden Dichtringen 34, 35 fest verbunden ist.
-
Ferner
weist der äußere Rohrabschnitt 38 eine
sich über
den Umfang erstreckende Welle bzw. Einbuchtung 41 auf.
Der innere Rohrabschnitt 37 ist hohlzylindrisch, d.h. ohne
Welle ausgebildet, so daß analog
zum Absperrglied 11 gemäß der ersten
Ausführungsform
keine Trimmungsverluste auftreten können. Weiterhin ist gemäß der zweiten
Ausführungsform
der innere Rohrabschnitt nur mit einem der beiden Dichtringe, nämlich hier
dem Dichtring 35, über
eine Ringschweißnaht 42 fest
verbunden. Gegenüber
dem anderen Dichtring 34 ist der innere Rohrabschnitt 37 axial
bewegbar, wobei das Axialspiel zwischen dem Dichtring 34 und
dem inneren Rohrabschnitt 37 zwischen etwa 1,0 mm bis etwa
5,0 mm liegt.
-
Die
Anordnung des inneren Rohrabschnitts 36 gegenüber den
beiden Dichtringen 34 und 35 ist derart, daß die Innenfläche des
Rohrabschnitts 36 mit den Innenflächen der Dichtringe 34, 35 jeweils fluchtet,
so daß ein
praktisch ununterbrochener Strömungsdurchgang
in Offenstellung des Schiebers geschaffen ist. In den 6 und 7 ist der Schieber analog zu den 2 und 3 jeweils in Schließstellung dargestellt. Auch
in der zweiten Ausführungsform
ist das Schiebergehäuse 21 nach
außen
hin fluiddicht ausgebildet, so daß innerhalb des Schiebergehäuses analog
zur ersten Ausführungsform
ein Gasdruck einstellbar ist.
-
Die
umlaufende Einbuchtung 41 des äußeren Rohrabschnitts 38 erstreckt
sich bis nahe zur Außenfläche des
inneren Rohrabschnitts 37 hin, so daß der im Gehäuseinneren 43 herrschende
Gasdruck über
die Einbuchtung 41 auf die Dichtringe 34, 35 unter
axialer Spreizung derselben voll wirksam ist. Die axiale Spreizung
der Dichtringe 34, 35 ist zum einen durch die
Einbuchtung 41 und zum anderen durch das Axialspiel zwischen
dem inneren Rohrabschnitt 37 und einem der beiden Dichtringe,
hier Dichtring 34, möglich.
-
Die
Rohrbrücke 33 wird
demnach durch die beiden Dichtringe 34, 35 einerseits
und die zwischen diesen angeordneten, als Kompensator 36 dienenden
inneren und äußeren Rohrabschnitte 37, 38 andererseits
unter Ausbildung eines Ringkastens 46 begrenzt. Dieser
Ringkasten 46 bzw. der Ringraum zwischen innerem und äußerem Rohrabschnitt 37 und 38 ist
mit einem wärmeisolierenden
Material, insbesondere Glaswolle, Steinwolle oder dgl. ausgefüllt.
-
Die
Ausfüllung
hat nicht nur einen wärmeisolierenden
Zweck, sondern auch den Zweck, das Eindringen von Strömungsmedium
in den genannten Ringraum zwischen innerem und äußerem Rohrabschnitt zu verhindern.
Ein Zusetzen des Ringraums mit Strömungsmedium oder bei Gasströmung mit Staub-
und Schmutzpartikeln oder ähnlichen
Ablagerungen würde
nach längerem
Gebrauch die Wirkung des Kompensators 36 stören bzw.
beeinträchtigen. Insofern
hat die vorgenannte Ausführung
eine Doppelfunktion.
-
Im
Rahmen eines an sich bekannten Verkokungsverfahrens, das vorstehend
in der Beschreibung der 1 näher erläutert ist,
bringt der Einsatz eines Rohrbrückenschiebers
einen besonderen Abdichtungs-Aspekt mit sich. Die Einleitung von
Spüldampf
bzw. die dadurch bewirkte Beaufschlagung des Innenraums 43 des
Schiebergehäuses
mit Druck (Sperrdampf) stellt eine optimale Abdichtung der Verkokungstrommel 3, 4,
in der zum jeweiligen Zeitpunkt die Verkokung stattfindet, sicher.
Neben dem Einbringen eines Keils zwischen die beiden Absperrplatten 27, 28 werden
diese noch zusätzlich
mit Druck beaufschlagt, was eine erhöhte Sicherheit gewährleistet.
-
Die
jeweils gefüllte
Verkokungstrommel 3, 4 hingegen wird gekühlt, und
der Koks wird aus ihr entfernt. Dazu wird zuerst Wasser in die Verkokungstrommel 3, 4 geleitet,
um den entstandenen, heißen Koks
zu kühlen.
Dann wird die Verkokungstrommel 3, 4 zur Atmosphäre hin geöffnet, wobei
der im Innenraum der Verkokungstrommel 3, 4 herrschende Druck
die dem Innenraum zugewandte Absperrplatte vom Ventilsitz wegdrückt und
somit den zum Öffnen des
Rohrbrückenschiebers
nöti gen
Kraftaufwand verringert. Leitet man nach dem Öffnen der Verkokungstrommel 3, 4 wiederum
Spül- bzw.
Sperrdampf ins Innere 43 des Schiebergehäuses, so
werden einerseits das Gehäuse
und die im Gehäuse
angeordneten Bauteile kontinuierlich gereinigt, andererseits wird
durch die erhöhte
Dichtwirkung der Rohrbrücke ein
Eindringen von Staub, der bei der Entleerung der Verkokungstrommel 3, 4 in
erhöhtem
Maße entsteht, in
das Gehäuse
verhindert.
-
Obwohl
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
mit fester Merkmalskombination beschrieben wird, umfaßt sie doch
auch die denkbaren weiteren vorteilhaften Kombinationen dieser Merkmale,
wie sie insbesondere, aber nicht erschöpfend, durch die Unteransprüche angegeben
sind. Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
-
- 1
- Ofen
- 2
- Leitung
- 3
- Verkokungskammer
- 4
- Verkokungskammer
- 5
- Leitung
- 6
- Förderband
- 7
- Fraktionierkolonne
- 8
- Leitung
- 9
- Ofen
- 10
- Leitung
- 11
- Absperrglied
- 12
- Auslaß
- 21
- Schiebergehäuse
- 22
- Rohrstutzen
- 23
- Rohrstutzen
- 24
- Gehäusedichtsitz
- 25
- Gehäusedichtsitz
- 26
- Schieberplatte
- 27
- Absperrplatte
- 28
- Absperrplatte
- 29
- Dichtring
- 30
- Dichtring
- 32
- Betätigungsstange
- 33
- Rohrbrücke
- 34
- Dichtring
- 35
- Dichtring
- 36
- Kompensator
- 37
- innerer
Rohrabschnitt
- 38
- äußerer Rohrabschnitt
- 39
- Ringschweißnaht
- 40
- Ringschweißnaht
- 41
- Welle
- 42
- Ringschweißnaht
- 43
- Inneres
des Schiebergehäuses
- 44
- Anschluß
- 45
- Leiterplatte
- 46
- Ringkasten
- 49
- Wartungsverschluß
- 50
- Wartungsverschluß
- 51
- Kühlmitteleinlaß
- 52
- Anschlußstutzen
- 53
- Spül- und Sperrdampfkanal
- 54
- Schneidkante