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Die
Erfindung betrifft thermoplastisches Polyurethan, insbesondere Kabelummantelungen,
mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von mindestens 60000
g/mol, bevorzugt zwischen 60000 g/mol und 600000 g/mol, besonders
bevorzugt zwischen 80000 g/mol und 300000 g/mol, insbesondere zwischen
100000 g/mol und 180000 g/mol, enthaltend mindestens ein Metallhydroxid,
besonders bevorzugt Magnesiumhydroxid und/oder Aluminiumhydroxid,
insbesondere Magnesiumhydroxid.
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Des
weiteren bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zur Herstellung
von thermoplastischen Polyurethanen enthaltend Metallhydroxid sowie
deren Verwendung.
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Thermoplastische
Polyurethane (TPU) sind teilkristalline Werkstoffe und gehören zu der
Klasse der thermoplastischen Elastomere. Sie zeichnen sich durch
gute kombinatorische Eigenschaften aus wie ein geringer Abrieb,
gute Chemikalienbeständigkeit
und dem Zusammenspiel aus hoher Festigkeit bei guter Flexibilität. Durch
eine große
Variation an möglichen
Rohstoffen lassen sich gezielte Eigenschaften einstellen.
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TPU
ist im allgemeinen brennbar, sodass nur über die Zugabe von Additiven
eine flammhemmende Wirkung erzielt werden kann. Üblicherweise werden halogenhaltige
Verbindungen in Kombination mit Antimon-Derivaten eingesetzt, und
im zunehmenden Maße
werden halogenfreie Einstellungen im Markt angeboten. Bisher sind
geeignete Zusätze
aus dem Feld der Stickstoff- und Phosphorverbindungen, jedoch bilden
diese Stoffe gemeinsam mit Polyurethanen bei der Verbrennung unerwünschte Rauchgase.
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EP-A
1 167 429 beschreibt den Einsatz von Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid
zusammen mit Phosphorsäureester
als Flammschutzmittel in thermoplastischen Polyurethanen. Nachteilig
an dieser technischen Lehre ist, dass die mechanischen Eigenschaften
der thermoplastischen Polyurethane enthaltend die Metallhydroxide
den üblichen
Anforderungen nicht gerecht werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein verbessertes flammgeschütztes thermoplastisches Polyurethan
zu entwickeln, das bevorzugt eine geringe Rauchgasentwicklung zeigt
und zudem besonders bevorzugt über
gute mechanische Eigenschaften verfügen sollte.
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Diese
Aufgaben konnten durch die eingangs dargestellten thermoplastischen
Polyurethane gelöst werden.
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Überraschend
wurde gefunden, dass sehr gut flammgeschütztes thermoplastisches Polyurethan
mit zudem guten mechanischen Eigenschaften und einer geringen Rauchgasentwicklung
erhalten werden kann, wenn man Metallhydroxide, insbesondere Aluminiumhydroxid
und/oder Magnesiumhydroxid, insbesondere Magnesiumhydroxid in Mischung
mit einem besonders hochmolekularen thermoplastischen Polyurethan
einsetzt. Es konnte festgestellt werden, das die Metallhydroxide üblicherweise
zu einem Abbau des TPUs führen und
damit schlechte mechanische Eigenschaften des TPUs bewirken. Durch
das erfindungsgemäße Molekulargewicht
kann dies verhindert werden. Das erfindungsgemäß hohe Molekulargewicht kann
dabei z.B. derart erhalten werden, indem man bereits zur Mischung
mit den Metallhydroxiden ein besonders hochmolekulares TPU verwendet.
Entsprechend weist das thermoplastische Polyurethan vor der Mischung
mit dem Metallhydroxid ein gewichtsmittleres Molekulargewicht bevorzugt
zwischen 150000 g/mol und 800000 g/mol, besonders bevorzugt zwischen
170000 g/mol und 500000 g/mol, insbesondere zwischen 200000 g/mol
und 500000 g/mol auf.
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Alternativ
ist es möglich,
z.B. durch eine Kennzahl größer als
1,0, Isocyanatgruppen in der Mischung enthaltend thermoplastisches
Polyurethan und Metallhydroxide zu nutzen, um einen Molekulargewichtsabbau durch
die Metallhydroxide zu verhindern oder diesem entgegenzuwirken.
Entsprechend basiert das thermoplastische Polyurethan, das mit dem
Metallhydroxid gemischt wird, bevorzugt auf einer Umsetzung bei
einer Kennzahl zwischen 1,05 und 1,2. Alternativ gibt man vor und/oder
während
der Mischung der Metallhydroxide mit dem thermoplastischen Polyurethan
Isocyanate (a) und/oder Prepolymere mit Isocyanatendgruppen zum thermoplastischen
Polyurethan.
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Die
Bestimmung des gewichtsmittleren Molekulargewichts erfolgt bevorzugt
mittels allgemein bekannter GPC (Gelchromatographie), insbesondere
derart, dass man 0,25 g des thermoplastischen Polyurethan enthaltend
das Metallhydroxid in 5 ml einer Lösung aus n-Dimethylformamid
(p.A., kurz DMF) enthaltend 1 Gew.-% Butanol 12 Stunden bevorzugt
auf einem Rollentisch löst,
die gelöste
Probe mit der oben genannten Lösung
auf 0,5% verdünnt
und anschließend
die Lösung
bei 22°C
durch einen Filter, bevorzugt mit einer Porengröße von 0,45 μm, besonders
bevorzugt SRP 15 0,45 μm
(Sartorius, Minsart SRP 15, Art. 17574), filtriert. Die Gelchromatographie
führt man
bevorzugt nach einer Kalibrierung mit PMMA über 12 bis 14, bevorzugt 14 Punkte über einen
Molekulargewichtsbereich von 2000 g/mol bis 810000 g/mol bevorzugt
mit folgenden Merkmalen durch:
Fließmittel: n-Dimethylformamid
Multisolvent, Fa. Scharlau, Art. DI1072
Detektor: Refraktionsindex-Detektor
Fa. ERC, Typ 7510
Messdauer (Analysenzeit, d.h. Durchlaufzeit
durch die Säulen):
25 min
Durchfluss: 1,0 ml/min (analytische Doppelkolbenpumpen
[Druck 1300-1600 PSI])
Injektionsvolumen: 20 μl
Säulentemperatur:
60°C
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Säulensystem:
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- 1.) PSS-Gel 100 Å 5 μm 300 × 8 mm (Hersteller: Fa. PSS,
Polymerstandard-Service,
Deutschland)
- 2.) Jordi-DVB Gel Mixed Bed 250 × 10 mm (Hersteller: Fa. Lordi,
USA)
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Die
Auswertung erfolgt bevorzugt anhand der durch die Basislinien korrigierten
Hauptpeaks, d.h. nach Subtraktion der Basislinie vom Hauptpeak.
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Als
erfindungsgemäße Metallhydroxide
kommen allgemein bekannte und kommerziell erhältliche Produkte in Frage,
die bevorzugt bei Temperaturen ab 170°C Wasser abspalten unter Metalloxidbildung.
Besonders bevorzugt liegen die Metallhydroxide, insbesondere das
Aluminiumhydroxid und insbesondere das Magnesiumhydroxid in Form
von feinen Pulvern vor, bevorzugt mit einer mittleren Korengröße zwischen
von 3 μm und
60 μm.
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Geeignete
Metallhydroxide sind z.B. kommerziell erhältlich unter den folgenden
Marken:
Magnifin® H 5 MV, Schüttdichte
450–600
kg/m3 (Magnifin Magnesiaprodukte GmbH&CoKG),
Martinal® OL-104/LE,
Schüttdichte
ca. 370 kg/m3, Martinal® TS
601 (Martinswerke GmbH).
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Bevorzugt
liegt das Metallhydroxid in einer Menge zwischen 30 Gew.-% und 80
Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 40 Gew.-% und 80 Gew.-%, insbesondere
zwischen 50 Gew.-% und 70 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 55 Gew.-%
und 65 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen
Polyurethans, d.h. inklusive Metallhydroxid, in dem thermoplastischen
Polyurethan vor.
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Zusätzlich zu
den erfindungsgemäßen Metallhydroxiden
kann das thermoplastische Polyurethan allgemein bekannte Phosphate
und/oder Phosphonate enthalten, besonders bevorzugt Diphenylkresylphosphat und/oder
Tetraphenylresorcinoldiphosphat, beispielsweise in einer Menge zwischen
0 Gew.-% und 35 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 und 8 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethans.
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Die
thermoplastischen Polyurethane, in dieser Schrift auch als TPU bezeichnet,
enthaltend Metallhydroxid weisen bevorzugt eine Shore-Härte zwischen
70 A bis 80 D auf.
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Die
TPU enthaltend das Metallhydroxid weisen bevorzugt einen Weiterreißwiderstand
gemessen nach DIN 53515 oder ISO 34 größer > 20 MPa auf.
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Verfahren
zur Herstellung von thermoplastischen Polyurethanen sind allgemein
bekannt. Im allgemeinen werden TPUs durch Umsetzung von (a) Isocyanaten,
bevorzugt Diisocyanaten mit (b) gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen, üblicherweise
mit einem Molekulargewicht (Mw) von 500
bis 10000, bevorzugt 500 bis 5000, besonders bevorzugt 800 bis 3000
und (c) Kettenverlängerungsmitteln
mit einem Molekulargewicht von 50 bis 499 gegebenenfalls in Gegenwart
von (d) Katalysatoren und/oder (e) üblichen Zusatzstoffen hergestellt.
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Im
Folgenden sollen beispielhaft die Ausgangskomponenten und Verfahren
zur Herstellung der bevorzugten Polyurethane dargestellt werden.
Die bei der Herstellung der Polyurethane üblicherweise verwendeten Komponenten
(a), (b), (c) sowie gegebenenfalls (d) und/oder (e) sollen im Folgenden
beispielhaft beschrieben werden:
- a) Als organische
Isocyanate (a) können
allgemein bekannte aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und/oder
aromatische Isocyanate eingesetzt werden, beispielsweise Tri-, Tetra-,
Penta-, Hexa-, Hepta- und/oder Oktamethylendiisocyanat, 2-Methyl-pentamethylen-diisocyanat-1,5,
2-Ethyl-butylen-diisocyanat-1,4, Pentamethylen-diisocyanat-1,5,
Butylen-diisocyanat-1,4, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanato-methyl-cyclohexan
(Isophoron-diisocyanat, IPDI), 1,4- und/oder 1,3-Bis-(isocyanatomethyl)cyclohexan (HXDI),
1,4-Cyclohexan-diisocyanat, 1-Methyl-2,4- und/oder -2,6-cyclohexan-di-isocyanat
und/oder 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat,
2,2'-, 2,4'- und/oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), 1,5-Naphthylendiisocyanat
(NDI), 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI), Diphenylmethandiisocyanat,
3,3'-Dimethyl-diphenyl-diisocyanat,
1,2-Diphenylethandiisocyanat und/oder Phenylendiisocyanat. Bevorzugt
wird 4,4'-MDI verwendet.
Bevorzugt sind zudem aliphatische Diisocyanate, insbesondere Hexamethylendiisocyanat
(HDI), da thermoplastisches Polyurethan basierend auf aliphatischem
Isocyanat bevorzugt ist.
- b) Als gegenüber
Isocyanaten reaktive Verbindungen (b) können die allgemein bekannten
gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen eingesetzt werden, beispielsweise
Polyesterole, Polyetherole und/oder Polycarbonatdiole, die üblicherweise
auch unter dem Begriff "Polyole" zusammengefasst
werden, mit Molekulargewichten zwischen 500 und 8000, bevorzugt
600 bis 6000, insbesondere 800 bis weniger als 3000, und bevorzugt
einer mittleren Funktionalität
gegenüber
Isocyanaten von 1,8 bis 2,3, bevorzugt 1,9 bis 2,2, insbesondere
2. Bevorzugt setzt man Polyetherpolyole ein, beispielsweise solche
auf der Basis von allgemein bekannten Startersubstanzen und üblichen
Alkylenoxiden, beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder
Butylenoxid, bevorzugt Polyetherole basierend auf Propylenoxid-1,2
und Ethylenoxid und insbesondere Polyoxytetramethylen-glykole. Die
Polyetherole weisen den Vorteil auf, dass sie eine höhere Hydrolysestabilität als Polyesterole
besitzen.
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Weiterhin
können
als Polyetherole sogenannte niedrig ungesättigte Polyetherole verwendet
werden. Unter niedrig ungesättigten
Polyolen werden im Rahmen dieser Erfindung insbesondere Polyetheralkohole
mit einem Gehalt an ungesättigten
Verbindungen von kleiner als 0,02 meg/g, bevorzugt kleiner als 0,01
meg/g, verstanden.
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Derartige
Polyetheralkohole werden zumeist durch Anlagerung von Alkylenoxiden,
insbesondere Ethylenoxid, Propylenoxid und Mischungen daraus, an
die oben beschriebenen Diole oder Triole in Gegenwart von hochaktiven
Katalysatoren hergestellt. Derartige hochaktive Katalysatoren sind
beispielsweise Cäsiumhydroxid
und Multimetallcyanidkatalysatoren, auch als DMC-Katalysatoren bezeichnet.
Ein häufig
eingesetzter DMC-Katalysator ist das Zinkhexacyanocobaltat. Der-DMC-Katalysator
kann nach der Umsetzung im Polyetheralkohol belassen werden, üblicherweise
wird er entfernt, beispielsweise durch Sedimentation oder Filtration.
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Bevorzugt
sind erfindungsgemäß thermoplastische
Polyurethane, die bevorzugt partiell vernetzt sind, z.B. durch Siloxangruppen,
Biuret-, Allophanat- und/oder Urethanstrukturen und/oder über kovalente
Verknüpfungen,
die durch UV- oder Elektronenstrahlvernetzung von ungesättigten
Verbindungen erzielt werden, z.B. Butadienstrukturen.
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Als
Polybutadiendiole können
z.B. solche mit einer Molmasse von 500–10000 g/mol bevorzugt 1000–5000 g/mol,
insbesondere 2000–3000
g/mol verwendet werden. TPU's
welche unter der Verwendung dieser Polyole hergestellt wurden, können nach
thermoplastischer Verarbeitung strahlenvernetzt werden. Dies führt z.B.
zu einem geringen Abtropfen bei Beflammung.
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Bevorzugt
ist außerdem
der Einsatz von allgemein bekannten Dimerfettsäurediolen und/oder Dimerfettsäurepolyolen,
z.B. Dimerfetttsäurepolyestern.
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Statt
eines Polyols können
auch Mischungen verschiedener Polyole eingesetzt werden.
- c) Als Kettenverlängerungsmittel (c) werden allgemein
bekannte aliphatische, araliphatische, aromatische und/oder cycloaliphatische
Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 50 bis 499, bevorzugt
2-funktionelle Verbindungen, eingesetzt, beispielsweise Diamine
und/oder Alkandiole mit 2 bis 10 C-Atomen im Alkylenrest, insbesondere
1,3-Propandiol, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6 und/oder Di-, Tri-,
Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta-, Okta-, Nona- und/oder Dekaalkylenglykole
mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, bevorzugt entsprechende Oligo- und/oder Polypropylenglykole,
wobei auch Mischungen der Kettenverlängerer eingesetzt werden können.
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Besonders
bevorzugt handelt es sich bei den Komponenten a) bis c) um difunktionelle
Verbindungen, d.h. Diisocyanate (a), difunktionelle Polyole, bevorzugt
Polyetherole (b) und difunktionelle Kettenverlängerungsmittel, bevorzugt Diole.
- d) Geeignete Katalysatoren, welche insbesondere
die Reaktion zwischen den NCO-Gruppen der Diisocyanate (a) und den
Hydroxylgruppen der Aufbaukomponenten (b) und (c) beschleunigen,
sind die nach dem Stand der Technik bekannten und üblichen
tertiären
Amine, wie z.B. Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin,
N,N'-Dimethylpiperazin,
2-(Dimethylaminoethoxy)-ethanol, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche
sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie Titansäureester,
Eisenverbindungen wie z.B. Eisen-(III)-acetylacetonat, Zinnverbindungen,
z.B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkylsalze
aliphatischer Carbonsäuren
wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat oder ähnliche.
Die Katalysatoren werden üblicherweise
in Mengen von 0,0001 bis 0,1 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Polyhydroxylverbindung
(b) eingesetzt.
- e) Neben Katalysatoren (d) können
den Aufbaukomponenten (a) bis (c) auch übliche Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe
(e) hinzugefügt
werden. Genannt seien beispielsweise Treibmittel, oberflächenaktive
Substanzen, Füllstoffe,
Keimbildungsmittel, Gleit- und Enttormungshilfen, Farbstoffe und
Pigmente, Antioxidantien, z.B. gegen Hydrolyse, Licht, Hitze oder
Verfärbung,
anorganische und/oder organische Füllstoffe, Verstärkungsmittel
und Weichmacher, Metalldeaktivatoren. In einer bevorzugten Ausführungsform
fallen unter die Komponente (e) auch Hydrolyseschutzmittel wie beispielsweise
polymere und niedermolekulare Carbodiimide. Bevorzugt enthält das thermoplastische
Polyurethan Triazol und/oder Triazolderivat und Antioxidantien in
einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des
thermoplastischen Polyurethans. Als Antioxidantien sind im allgemeinen
Stoffe geeignet, welche unerwünschte
oxidative Prozesse im zu schützenden
Kunststoff hemmen oder verhindern. Im allgemeinen sind Antioxidantien
kommerziell erhältlich.
Beispiele für
Antioxidantien sind sterisch gehinderte Phenole, aromatische Amine,
Thiosynergisten, Organophosphorverbindungen des trivalenten Phosphors,
und Hindered Amine Light Stabilizers. Beispiele für Sterisch
gehinderte Phenole finden sich in Plastics Additive Handbook, 5th
edition, H. Zweifel, ed, Hanser Publishers, München, 2001 ((1)), S. 98-107
und S. 116-121. Beispiele für
Aromatische Amine finden sich in [1 ] S. 107-108. Beispiele für Thiosynergisten
sind gegeben in [1], S.104-105 und S.112-113. Beispiele für Phosphite
finden sich in [1], S.109-112. Beispiele für Hindered Amine Light Stabilizer
sind gegeben in [1], S.123-136. Zur Verwendung im Antioxidantiengemisch
eignen sich bevorzugt phenolische Antioxidantien. In einer bevorzugten
Ausführungsform
weisen die Antioxidantien, insbesondere die phenolischen Antioxidantien,
eine Molmasse von größer 350
g/mol, besonders bevorzugt von größer 700 g/mol und einer maximalen
Molmasse < 10000
g/mol bevorzugt < 3000
g/mol auf. Ferner besitzen sie bevorzugt einen Schmelzpunkt von
kleiner 180°C.
Weiterhin werden bevorzugt Antioxidantien verwendet, die amorph oder
flüssig
sind. Ebenfalls können
als Komponente (i) auch Gemische von zwei oder mehr Antioxidantien verwendet
werden. Bevorzugt können
neben den Metallhydroxiden anorganische und/oder organische Füllstoffe,
die keine Metallhydroxide sind, in den TPU enthalten sein, bevorzugt
Kalziumcarbonat, Talkum, Bentonite, Hydrotalzite (z.B. interkaliert),
Nanocomposits, übliche
Glimmertypen, z.B. allgemein bekanntes MICA, üblicherweise in einer Menge
zwischen 1 und 10 Gew.-%, bevorzugt zwischen 1 und 6 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Polyurethans. Diese
anorganische Füllstoffe
können die
Abtropfneigung verringern und auch die elektrischen Werte positiv
beeinflussen können.
Dies ist insbesondere bei Kabel wichtig, um einen ausreichenden
Durchgangswiderstand zu erreichen.
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Neben
den genannten Komponenten a), b) und c) und gegebenenfalls d) und
e) können
auch Kettenregler, üblicherweise
mit einem Molekulargewicht von 31 bis 3000, eingesetzt werden. Solche
Kettenregler sind Verbindungen, die lediglich eine gegenüber Isocyanaten
reaktive funktionelle Gruppe aufweisen, wie z. B. monofunktionelle
Alkohole, monofunktionelle Amine und/oder monofunktionelle Polyole:
Durch solche Kettenregler kann ein Fließverhalten, insbesondere bei
TPUs, gezielt eingestellt werden. Kettenregler können im allgemeinen in einer
Menge von 0 bis 5, bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-Teile, bezogen auf 100
Gew.-Teile der Komponente b) eingesetzt werden und fallen definitionsgemäß unter
die Komponente (c).
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Alle
in dieser Schrift genannten Molekulargewichte weisen die Einheit
[g/mol] auf.
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Zur
Einstellung von Härte
der TPUs können
die Aufbaukomponenten (b) und (c) in relativ breiten molaren Verhältnissen
variiert werden. Bewährt
haben sich molare Verhältnisse
von Komponente (b) zu insgesamt einzusetzenden Kettenverlängerungsmitteln
(c) von 10 : 1 bis 1 : 10, insbesondere von 1 : 1 bis 1 : 4, wobei
die Härte
der TPU mit zunehmendem Gehalt an (c) ansteigt. Die Umsetzung zur
Herstellung der TPU kann bei einer Kennzahl von 0,8 bis 1,4 : 1,
bevorzugt bei einer Kennzahl von 0,9 bis 1,2 : 1, besonders bevorzugt
bei einer Kennzahl von 1,05 bis 1,2 : 1 erfolgen. Die Kennzahl ist
definiert durch das Verhältnis
der insgesamt bei der Umsetzung eingesetzten Isocyanatgruppen der
Komponente (a) zu den gegenüber
Isocyanaten reaktiven Gruppen, d.h. den aktiven Wasserstoffen, der
Komponenten (b) und gegebenen falls (c) und gegebenenfalls monofunktionellen
gegenüber
Isocyanaten reaktiven Komponenten als Kettenabruchsmitteln wie z.
B. Monoalkoholen.
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Die
Herstellung der TPU kann nach den bekannten Verfahren kontinuierlich,
beispielsweise mit Reaktionsextrudern oder dem Bandverfahren nach
One-shot oder dem Prepolymerverfahren, oder diskontinuierlich nach
dem bekannten Prepolymerprozess erfolgen. Bei diesen Verfahren können die
zur Reaktion kommenden Komponenten (a), (b), (c) und gegebenenfalls
(d) und/oder (e) nacheinander oder gleichzeitig miteinander vermischt
werden, wobei die Reaktion unmittelbar einsetzt.
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Beim
Extruderverfahren werden die Aufbaukomponenten (a), (b), (c) sowie
gegebenenfalls (d) und/oder (e) einzeln oder als Gemisch in den
Extruder eingeführt,
z.B. bei Temperaturen von 100 bis 280°C, vorzugsweise 140 bis 250°C, und zur
Reaktion gebracht. Das erhaltene TPU wird üblicherweise extrudiert, abgekühlt und
granuliert. Nach der Synthese kann es das TPU gegebenenfalls durch
Konfektionierung auf einem Extruder modifiziert werden. Durch diese
Konfektionierung kann das TPU z.B. in seinem Schmelzindex oder seiner
Granulatform entsprechend den Anforderungen modifiziert werden.
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Die
Verarbeitung der erfindungsgemäß hergestellten
TPUs, die üblicherweise
als Granulat oder in Pulverform vorliegen, zu Spritzguss- und Extrusionsartikeln,
z.B. den gewünschten
Folien, Formteilen, Rollen, Fasern, Verkleidungen in Automobilen,
Schläuchen,
Kabelsteckern, Faltenbälgen,
Schleppkabeln, Kabelummantelungen, Dichtungen, Riemen oder Dämpfungselementen
erfolgt nach üblichen
Verfahren, wie z.B. Spritzguss oder Extrusion. Derartige Spritzguss
und Extrusionsartikel können
auch aus Compounds, enthaltend das erfindungsgemäße TPU und mindestens einen
weiteren thermoplastischen Kunststoff, besonders ein Polyethylen,
Polypropylen, Polyester, Polyether, Polystyrol, PVC, ABS, ASA, SAN,
Polyacrylnitril, EVA, PBT, PET, Polyoxymethylen, bestehen. Insbesondere
lässt sich
das erfindungsgemäß hergestellte
TPU zur Herstellung der eingangs dargestellten Artikel verwenden.
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Die
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen thermoplastischen Polyurethanen
enthaltend Metallhydroxid können
mit allgemein bekannten Maßnahmen
erfolgen.
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Bevorzugt
kann man das thermoplastische Polyurethan bevorzugt in geschmolzenem
oder erweichten, besonders bevorzugt geschmolzenem Zustand mit einem
gewichtsmittleren Molekulargewicht zwischen 150000 g/mol und 800000
g/mol mit mindestens einem Metallhydroxid mischen, z.B. mittels
eines allgemein üblichen
Extruders.
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Besonders
bevorzugt kann das thermoplastische Polyurethan in Gegenwart von
Isocyanatgruppen mit dem oder den Metallhydroxid mischen. Die Isocyanatgruppen,
die bevorzugt während
des Mischvorgangs in der Mischung vorliegen, können z.B. über das TPU in die Mischung
eingebracht werden. Alternativ ist es möglich, durch Zugabe von Diisocyanaten
(a) die Isocyanatgruppen in die Mischung einzuführen. Besonders bevorzugt wird
entsprechend bei einer Kennzahl zwischen 1,05 und 1,2 in der Gesamtmischung
enthaltend das TPU und Metallhydroxid gearbeitet, wobei in diese
Berechnung die ursprünglich
zur Herstellung des TPUs verwendeten Rohstoffen einfließen. Dieser
bevorzugte Isocyanatüberschuss
bewirkt, dass ein Molekulargewichtsabbau während des Mischens mit den
Metallhydroxiden verhindert oder rückgängig gemacht wird, somit das
gewünschte,
erfindungsgemäße Molekulargewicht
erhalten bleibt.
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Das
Metallhydroxid kann in Form eines Konzentrates, bevorzugt in mindestens
einem thermoplastischen Kunststoff zur Mischung mit dem thermoplastischen
Polyurethan eingesetzt werden. Als Konzentrate, die bevorzugt die
Metallhydroxide in einer Menge zwischen 70 und 80 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Konzentrates enthalten, kommen z.B. Mischungen
des Metallhydroxids in bekannten thermoplastischen Kunststoffen
in Frage, z.B. in Ethylenvinylacetat-Copolymeren oder Polyethylen,
insbesondere niedermolekularem Polyethylen.
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Verwendung
finden können
die erfindungsgemäßen thermoplastisch
verarbeitbaren Polyurethanelastomere für Extrusions-, Spritzguss-,
Kalenderartikel sowie für
Powderslush-Verfahren.
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Beispiele:
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In
den folgenden Beispielen wurde in TPU mit unterschiedlichem Molekulargewicht
von 110000 bis 400000 g/mol Mg(OH)
2 eingearbeitet.
Die ursprünglichen
TPU wiesen die folgenden gewichtsmittleren Molekulargewichte auf,
wobei diese gemäß der eingangs
in der Beschreibung dargestellten Methode bestimmt wurden.
TPU
1: 400000 g/mol
TPU 2: 250000 g/mol
TPU 3: 110000 g/mol
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In
dem Beispiel 4 wurde zum TPU Isocyanat zudosiert (deshalb mit 3+
bezeichnet), wodurch während und
nach der Mischung mit dem Metallhydroxid Molekulargewicht aufgebaut
werden konnte. Im Vergleich zum Beispiel 3v (Vergleichsbeispiel),
in dem keine Zugabe von Isocyanat stattfand, zeigt sich deutlich
der positive Einfluss dieser Maßnahme
auf das Molekulargewicht und die Bruchdehnung.