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Die
Erfindung betrifft ein Gerät
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Ein
derartiges gerät
ist z.B. aus der
DE
44 44 128 C1 bekannt. Dort steht das Gerät beim Beladen auf
drei Beinen und hat damit eine gewisse Ladehöhe, die durch die Lademaschine,
insbesondere einen Radlader, überwunden
werden muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Gerät zum Ausbringen von Streugut
zu schaffen, bei dem der Beladevorgang einfacher und damit auch
schneller durchgeführt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Unteransprüche
beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung.
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Das
wesentliche Merkmal der Erfindung ist die Verwendung eines in Höhenrichtung
zusammenschiebbaren, einstülpbaren,
jedenfalls in der Höhe reduzierbaren
Streugutbehälters
ohne Standbeine. Er kann aus einzelnen teleskopierbaren Ringen bestehen
oder aus Ringabschnitten unterschiedlichen Durchmessers, die durch
flexible Bereiche miteinander verbunden und dadurch ineinander schiebbar sind.
Zusätzlich
wird die Ladehöhe
reduziert und die Streuscheibe vor Beschädigungen beim Aufsetzen dadurch
geschützt,
dass die Streuscheibe und ihr Antrieb in den Behälter hinein und aus diesem
heraus teleskopiert werden kann. Am besten wird die Wand des Streugutbehälters aus
einem flexiblen Material, vorzugsweise einem mit Kunststoff beschichteten Gewebe,
hergestellt.
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Durch
die Veränderungsmöglichkeit
der Behälterhöhe ist die
Beladehöhe
des abgelegten (kollabierten) Geräts äußerst gering und sie kann durch
die Verschiebbarkeit der Streuscheibe noch weiter herabgesetzt werden.
Dadurch verringern sich die Anforderungen an die Standfestigkeit
der Lademaschine. Das ist insbesondere von Vorteil, wenn der Boden des
Lagerplatzes des Streuguts beziehungsweise der Umschlagstelle uneben
ist oder Gefälle
hat. Die Höhenveränderbarkeit
des Geräts
hat die weitere günstige
Konsequenz, dass auf das bisher übliche Behältergestell
verzichtet werden kann. Dieses wird beim Lufttransport und beim
Streuvorgang ohnehin nicht benötigt,
sondern stört
nur. Der Wegfall eines solchen Gestells reduziert das Gewicht des
Streugeräts,
vermindert seine Komplexität,
verringert den wartungs- und Reparaturaufwand und vereinfacht den
Transport und die Lagerung des Geräts am Boden. Das Streugut wird
jetzt frei weggeschleudert und trifft nicht mehr auf die Standbeine
oder unter der Ebene der Streuscheibe befindliche andere Teile des Gestells.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein flexibles Material, vorzugsweise ein mit
Kunststoff beschichtetes Gewebe, für die Wand des Streugutbehälters verwendet.
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Am
Luftfahrzeug hängend
und mit Streugut gefüllt
zeigt ein derartig flexibler Behältersack
seine ganze Höhe.
Die Streuscheibe befindet sich in einem Abstand unter der Leerungsöffnung.
wird das Gerät jedoch
zum Befüllen
auf dem Boden abgelegt, so fällt der
flexible Teil des Behälters
in sich zusammen und die Streuscheibe legt sich unmittelbar an die
Leerungsöffnung
heran, so dass die Höhe
des flach auf dem Boden liegenden Geräts nur noch einen Bruchteil
der vorherigen Höhe
ausmacht.
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Zeichnungen
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Anhand
der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Ansicht des an einem Hubschrauber hängenden Geräts in Betriebsstellung im Längsschnitt
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2 das
Gerät in
einer Zwischenstellung beim An- oder Abflug gemäß einer wichtigen Weiterbildung
der Erfindung und
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3 das
Gerät in
Beladestellung auf dem Boden liegend.
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Das
Streugerät,
wie es in 1 dargestellt ist, hat einen
sich nach unten verjüngenden
Behälter 1,
der im Betrieb mit Streugut, im Beispiel gemahlenem Kalkstein zur
Waldkalkung, gefüllt
ist. Der obere Teil wird durch eine aus einem flexiblen kunststoffbeschichteten
Gewebe bestehende Wand 2 gebildet. Unten schließt sich
ein steifer Behälterteil
an, der sich ebenfalls nach unten verjüngt und aus einer Wand 3 aus
dicker Kunststofffolie besteht. Er bildet die Leerungsöffnung des
Behälters 1 und
gewährleistet
infolge der sehr geringen Reibung an der Kuststoffoberfläche einen
ungestörten
Materialfluss. Zusätzlich
ist dieser Behälterteil
seitlich mit einem Rüttler 4 bestückt.
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Um
beim Beladen des auf dem Boden liegenden kollabierten Behälters 1,
wie in 2 gezeigt, die gesamte Füllmenge trotz des sich bildenden
Schüttkegels
auf der vom oberen Rand der flexiblen Wand 2 umrandeten
Fläche
unterzubringen, ist ein verhältnismäßig steifer
Stehkragen 5 von ca. 60 cm Höhe vorgesehen, der die flexible
Wand 2 nach oben verlängert
und aus einer dicken Folie aus ultrahochmolekularem Kunststoff besteht,
der besonders zäh
und reißfest
ist.
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Der
Behälter 1 hängt an vier
Tragseilen 6, die oben am nicht gezeigten Lasthaken des
Hubschraubers und unten an einem Ring 7 befestigt sind,
der einen Durchmesser von etwa 1,40 m hat. Der Ring 7 wie
auch der Querschnitt der gesamten Behälteranordnung könnte eine
andere Form haben, beispielweise mehreckig oder oval. Bevorzugt
wird jedoch eine kreiszylindrische Form, deren Mittelachse 8 eingezeichnet
ist. An dem Ring 7 ist die flexible Wand 2 mit
Hilfe von Gewebelaschen 9 befestigt, die um den Ring geschlungen
und durch Ösen 10 zusammengehalten
sind, durch die eine Verschlussleine 11 gezogen ist. Der
Stehkragen 5 ist ebenfalls mit Hilfe von Laschen 12 an
dem Ring 7 befestigt, wobei die Laschen 12 am
Stehkragen angeschraubt sind und in die Lücken zwischen den Gewebelaschen 9 eingreifen,
wie eine strichpunktiert umrandete, bruchstückhaft in 1 eingefügte Seitenansicht
zeigt. Der untere Rand der flexiblen Wand 2 sowie der obere
Rand der steifen Wand 3 des unteren Behälterteils ist auf gleiche Weise
an einem kleineren Ring 13 befestigt. Dieser Ring 13 verbindet
somit die beiden Teile des Behälters 1.
Die Einzelheiten der Verbindung mit den Ringen 7 und 13 sind
nur im rechten Teil der 1 eingezeichnet.
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Der
untere Ring
13 dient auch zur Befestigung eines axialen
Führungsrohres
14 und
ist mit diesem durch drei schräge
Streben
15 und drei radiale Streben
16 fest verbunden.
Durch dieses Strebenwerk kann das Streugut durchfallen. Das Führungsrohr
14 hat
mehrere über
seine Länge
verteilte Querbohrungen zur wahlweisen Aufnahme eines Querstifts
17.
In dem Führungsrohr
14 kann
sich eine Schubstange
18 in Längsrichtung bewegen. Die Schubstange
18 ist
als eine die Streuscheibe
19 und deren Antriebsmotor
20 tragende
Vorrichtung zu betrachten. Das Gehäuse des Antriebsmotors
20 ist
an der Schubstange
18 befestigt, während die nach unten herausragende
Motorwelle mit der Streuscheibe
19 fest verbunden ist.
Die Streuscheibe ist entsprechend der
DE 196 37 900 C2 flach
konisch schalenförmig
ausgebildet und an der Oberseite mit leistenförmigen Schaufeln
21 bestückt.
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Die
Längsbewegung
der Schubstange 18 bezüglich
des Führungsrohres 14 ist
nach beiden Richtungen begrenzt. Bei einer Bewegung nach oben schlägt ein Ringbund 22 der Schubstange
am unteren Ende des Führungsrohres 14 an.
Andererseits hat die Schubstange 18 einen Längsschlitz 23, der
von dem oben erwähnten
Querstift 17 durchsetzt wird. Das Führungsrohr 14 hängt also
an dem Querstift 17, wobei die Streuscheibe 19 von
der Leerungsöffnung
einen Abstand hat, der ein Herausfallen des Streuguts verhindert,
solange die Streuscheibe 19 sich nicht dreht. Durch Umstecken
des Querstifts 17 in eine weiter oben oder unten liegende
Querbohrung des Führungsrohrs 14 kann
der voreingestellte Abstand der Streuscheibe 19 von der
Leerungsöffnung nach
Bedarf geändert
werden. Der Querstift 17 verhindert im übrigen ein Drehen der Schubstange 18 in dem
Führungsrohr 14.
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Mit
dem insoweit beschriebenen Gerät
kann der Streuzyklus wie folgt ablaufen: Nach Anfliegen des Umschlagplatzes
wird beim Aufsetzen des Geräts
auf den Boden durch das Gewicht des Streubehälterunterteils zuerst die Schubstange 18 eingeschoben.
Beim weiteren Absenken fällt
die flexible Wand 2 in sich zusammen wie 3 zeigt.
Der große Ring 7 legt
sich auf den Boden und der Stehkragen 5 umschließt die ganze
Anordnung. Somit bestimmt die Höhe
des Stehkragens 5 bzw. das etwas nach oben überstehende
Führungsrohr 14 im
wesentlichen die Ladehöhe,
so dass auf einem unebenen Hanggelände ein Radlader ohne Sicherheitsbedenken
eingesetzt werden kann. Beim Befüllen
des Geräts
wählt der
Pilot die Höhenposition
des Hubschraubers so, dass die Tragseile 6 lose durchhängen und
nicht stören.
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Man
lässt die
gesamte Füllmenge
von im Beispiel 1, 2 to aus der Radladerschaufel in einem Schwall
in den Stehkragen 5 und das konische Behälterunterteil
fallen. Beim Aufsteigen des Hubschraubers straffen sich die Tragseile 6,
der Ring 7 und der Stehkragen 5 werden angehoben
und das Streugut rutscht nach unten in den seine konische Form annehmenden
flexiblen Teil des Behälters 1. Schließlich gleitet
die Schubstange 18 und mit ihr die Streuscheibe 19 aus
dem Führungsrohr 14 heraus
in die voreingestellte Betriebshöhe.
Zum gewünschten Zeitpunkt
lässt der
Pilot die Streuscheibe 19 laufen und entleert so den Behälter.
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Allerdings
sollte das Absenken in die Beladestellung nach 3 und
das Anheben des gefüllten Geräts in möglichst
vertikaler Richtung vor sich gehen, was ein erhebliches fliegerisches
Geschick erfordert.
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Von
großem
Vorteil ist deshalb eine Weiterbildung der Erfindung, wonach mittels
einer in der Zeichnung nicht dargestellten Betätigungsvorrichtung, nämlich einer
Elektrowinde oder eines hydraulischen Hubzylinders, vom Hubschrauber
aus die in 3 gezeigte flache Konfiguration
des Geräts
noch in der Luft herbeigeführt
werden kann, um das Gerät einfacher
auf den Boden ablegen zu können.
Dazu hat die Schubstange 18 oben eine Zugöse 24,
an der ein Zugseil 25 festgemacht ist. Dieses verläuft nach oben
zu der am Lasthaken hängenden
Betätigungsvorrichtung.
Auf Knopfdruck kann das Zugseil 25 vom Piloten um eine
vorbestimmte Länge
von großenordnungsmäßig 1,5
m hochgezogen werden, die für
die flache Konfiguration nach 3 erforderlich
ist. In dieser Konfiguration kann das Gerät einfacher abgelegt werden,
da die Richtung der Absenkbewegung auch sehr flach geneigt sein
kann. Andererseits kann das Gerät
samt seiner Füllung
jetzt auch in flachem Winkel angehoben werden. Der Hubschrauber
geht also sofort in den Horizontalflug über und erst wenn er genug
Höhe gewonnen
hat und keine Hindernisse wie Baumstümpfe, Zäune und Bäume mehr im Weg stehen lässt der
Pilot das Zugseil 25 langsam so weit ab, dass das Gerät im Flug
seine Konfiguration nach 1 annimmt.
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2 zeigt
das Gerät
während
des Hochziehens (oder Absenkens) des unteren Behälterteils bezüglich des
Rings 7 mittels des Zugseils 25. Neben der Vereinfachung
der Flugbewegungen des Hubschraubers bringt das Abheben und Auflegen
des Geräts
in der flachen Konfiguration eine erhebliche Zeitersparnis mit sich,
weil die Änderung
der Konfiguration des Geräts
im horizontalen Flug auf der Transportstrecke vorgenommen werden
kann.
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- 1
- Behälter
- 2
- flexible
wand
- 3
- steife
Wand
- 4
- Rüttler
- 5
- Stehkragen
- 6
- Tragseil
- 7
- oberer
Ring
- 8
- Mittelachse
- 9
- Gewebelasche
- 10
- Öse
- 11
- Verschlussleine
- 12
- Lasche
- 13
- unterer
Ring
- 14
- Führungsrohr
- 15
- schräge Strebe
- 16
- radiale
Strebe
- 17
- Querstift
- 18
- Schubstange
- 19
- Streuscheibe
- 20
- Antriebsmotor
- 21
- Schaufel
- 22
- Ringbund
- 23
- Längsschlitz
- 24
- Zugöse
- 25
- Zugseil