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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ermitteln
einer Phasenlage einer Nockenwelle zu einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine
und ein Verfahren zum Überwachen
der Phasenlage der Nockenwelle zu einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine.
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Brennkraftmaschinen
haben eine Kurbelwelle, welche mittels Pleuelstangen mit den Kolben
der Zylinder gekoppelt ist. Die Kolben treiben mittels der Pleuelstange
die Kurbelwelle an. Die Kurbelwelle ist mittels eines Übertragers
mit einer Nockenwelle gekoppelt, welche Nocken aufweist, die die
Gaswechselventile der Brennkraftmaschine antreiben. Der Übertrager
ist regelmäßig als
Zahnkränze,
die der Nockenwelle und der Kurbelwelle zugeordnet sind, und als
eine Kette ausgebildet. Die Phasenlage der Nockenwelle zu der Kurbelwelle
hat entscheidenden Einfluss auf den Ablauf des Verbrennungsprozesses in
der Brennkraftmaschine. So ist zum Beispiel der Ventilhub der Gaswechselventile
bei veränderter Phasenlage
verschoben in Bezug auf die Kurbelwelle. Dies kann dann zu einer
Veränderung
der Füllung der
Zylinder führen
und damit entscheidend in den Verbrennungsprozess eingreifen. Es
ist daher notwendig, die Phasenlage der Nockenwelle zu der Kurbelwelle
im Betrieb exakt zu erfassen. Ferner muss die Phasenlage auch mindestens
zweifach unabhängig
erfasst werden, um Fehler bei der Erfassung der Phasenlage schnell
zu erkennen.
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Brennkraftmaschinen,
auch Brennkraftmaschinen mit Benzin als Kraftstoff, werden zunehmend mit
Einspritzventilen ausgestattet, die im Zylinderkopf so angeordnet
sind, dass sie den Kraftstoff direkt in die Zylinder der Brennkraftmaschine
zu messen. Im Falle der direkten Zumessung des Kraftstoffs in die Zylinder
der Brennkraftmaschine ist für
eine ausreichend gute Aufbereitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches
ein hoher Druck des Kraftstoffs notwendig. Daher weisen die Brennkraftmaschinen
eine Kraftstoffzuführeinrichtung
auf mit einer Hochdruckpumpe, welche den Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher pumpt,
in dem bei normalen Betriebsbedingungen ein Kraftstoffdruck von
50 bis 200 bar herrscht. Die Hochdruckpumpe wird in der Regel von
der Nockenwelle angetrieben. Der Hochdruckpumpe ist ein Ventil zugeordnet.
Abhängig
von der Schaltstellung des Ventils fördert die Hochdruckpumpe Kraftstoff
in den Kraftstoffspeicher, der verbunden ist mit den Einspritzventilen.
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Aus
der
DE 101 08 055
C1 ist ein Verfahren zum Ermitteln der Phasenlage einer
Nockenwelle zu einer Kurbelwelle bekannt, bei dem die Phasenlage abhängig von
dem erfassten Nockenwellenwinkel und dem erfassten Kurbelwellenwinkel
ermittelt wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ermitteln einer Phasenlage einer Nockenwelle zu einer Kurbelwelle
einer Brennkraftmaschine zu schaffen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist ein Verfahren zum Überwachen
einer Phasenlage einer Nockenwelle zu einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine
zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch Merkmale der Patentansprüche
1, 9 und 10. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zum Ermitteln einer Phasenlage einer Nockenwelle zu
einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, die eine Hochdruckpumpe
hat, die von der Nockenwelle angetrieben wird und die abhängig von
der Schaltstellung eines Ventils Kraftstoff in einen Kraftstoffspeicher
fördert,
der wirkverbunden ist mit Einspritzventilen. Bei einem vorgegebenen
Kurbelwellenwinkel wird ein Schaltsignal zum Ändern der Stellung des Ventils
erzeugt. Abhängig
von einer tatsächlichen und/oder
erwarteten Fördermenge
der Hochdruckpumpe wird die Phasenlage ermittelt. Die Erfindung zeichnet
sich somit dadurch aus, dass die Phasenlage einfach erfasst werden
kann, ohne dass für
diesen Zweck zusätzliche
Sensoren in der Brennkraftmaschine angeordnet sein müssen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die tatsächliche
Fördermenge
der Hochdruckpumpe abhängig
von einem erfassten Kraftstoffdruck dem Kraftstoffspeicher und einer
durch die Einspritzventile in die Zylinder der Brennkraftmaschine
zugemessenen Kraftstoffmasse ermittelt.
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Dies
hat den Vorteil, dass der Kraftstoffdruck von einem Kraftstoffdrucksensor
erfasst wird, der für andere
Anwendungen in der Regel ohnehin in der Brennkraftmaschine angeordnet
ist, und dass die tatsächliche
Fördermenge
der Hochdruckpumpe einfach berechnet werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
erwartete Fördermenge
abhängig
von dem vorgegebenen Kurbelwellenwinkel ermittelt. Dies hat den
Vorteil, dass die erwartete Fördermenge
einfach, z. B. mittels Kennfeldinterpolation, berechenbar ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
Differenz der tatsächlichen und
der erwarteten Fördermenge
ermittelt. Abhängig von
dieser Differenz wird die Phasenlage ermittelt. Auf diese Weise
kann die Phasenlage besonders einfach ermittelt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der
in einem vorangegangenen Zylindersegment erfasste Kraftstoffdruck
abhängig von
der erwarteten Fördermenge
prädiziert
für das aktuelle
Zylindersegment.
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Ein
Zylindersegment ist definiert als der Kurbelwellenwinkel eines Arbeitsspiels
eines Zylinders dividiert durch die Anzahl der Zylinder der Brennkraftmaschine.
Ein Zylindersegment beträgt
so bei einer Brennkraftmaschine mit vier Zylindern 180 Grad und bei
einer Brennkraftmaschine mit sechs Zylindern 120 Grad Kurbelwellenwinkel.
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Die
Phasenlage wird abhängig
von dem prädizierten
und dem in dem aktuellen Zylindersegment erfassten Kraftstoffdruck
ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass die Phasenlage sehr präzise ermittelt
werden kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
Differenz des erfassten und prädizierten
Kraftstoffdrucks integriert und abhängig von diesem Integral die
Phasenlage ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass hierfür gegebenenfalls
der Integralanteil eines ohnehin vorhandenen Reglers zur Kraftstoffdruckregelung
eingesetzt werden kann, dessen Ausgangsgröße den vorgegebenen Kurbelwellenwinkel
beeinflusst, bei dem das Schaltsignal zum Ändern der Stellung des Ventils
erzeugt wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
Phasenlage zusätzlich
abhängig
von einer Phasenverstellung durch eine Verstelleinrichtung ermittelt.
Dies hat den Vorteil, dass das Verfahren auch in Brennkraftmaschinen
eingesetzt werden kann, die eine derartige Verstelleinrichtung haben.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
Phasenlage gespeichert. Bei einem erneuten Motorstart wird die Phasenlage
erneut ermittelt und abhängig
von der gespeicherten und der neu ermittelten Phasenlage wird auf
einen Kettensprung einer Kette erkannt, die in einem Übertrager
zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle angeordnet ist. So
kann ein Kettensprung besonders zuverlässig erkannt werden.
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Gemäß des Aspekts
der Aufgabe ein Verfahren zum Überwachen
einer Phasenlage der Nockenwelle zu der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
zu schaffen, zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass ein Erwartungswert
der Phasenlage vorgegeben ist, ein Vergleichswert der Phasenlage
abhängig vom
Messsignal des Kurbelwellenwinkelsensors und des Nockenwellenwinkelsensors
ermittelt wird. Ein Fehler im Ermitteln des Vergleichswertes wird
erkannt, wenn eine Fördermenge-Phasenlage,
die abhängig
von einer tatsächlichen
und/oder erwarteten Fördermenge
der Hochdruckpumpe ermittelt wird, innerhalb eines vorgegebenen
Toleranzbandes um den Erwartungswert der Phasenlage liegt und der Vergleichswert
außerhalb
dieses Toleranzbandes liegt.
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Ein
Fehler an der Hochdruckpumpe, dem Ventil oder dem Kraftstoffspeicher
wird erkannt, wenn die Fördermenge-Phasenlage
außerhalb
des vorgegebenen Toleranzbandes und dem Erwartungswert liegt und
der Vergleichswert innerhalb des Toleranzbandes liegt.
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Eine
ungewollte Relativverstellung der Nockenwelle zur Kurbelwelle wird
erkannt, wenn die Fördermenge-Phasenlage
außerhalb
des vorgegebenen Toleranzbandes um dem Erwartungswert liegt und
der Vergleichswert ebenfalls außerhalb
des Toleranzbandes liegt. Eine derartige ungewollte Relativverstellung
kann ein sogenannter Kettensprung sein, bei dem die Kette des Übertragers
um ein oder mehrere Zähne
eines der Zahnräder
weiterspringt. Durch das Verfahren kann eine hohe Betriebssicherheit
der Brennkraftmaschine gewährleistet
werden und zusätzlich
können
gesetzlich vorgeschriebene Diagnosen ohne zusätzliche Sensorik durchgeführt werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden anhand der schematischen Zeichnungen
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine Brennkraftmaschine
mit einer Steuereinrichtung, die eine Vorrichtung zum Ermitteln
der Phasenlage einer Nockenwelle zu einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
hat und in der ein entsprechendes Verfahren abgearbeitet wird,
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1a eine weitere Ansicht
der Brennkraftmaschine gemäß 1,
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2 ein Ablaufdiagramm einer
ersten Ausführungsform
eines Programms zum Ermitteln der Phasenlage der Nockenwelle zu
der Kurbelwelle,
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3 ein weiteres Ablaufdiagramm
einer zweiten Ausführungsform
eines Programms zum Ermitteln der Phasenlage,
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4 eine dritte Ausführungsform
des Programms zum Ermitteln der Phasenlage,
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5 ein weiteres Ablaufdiagramm
eines Programms zum Überwachen
der Phasenlage der Nockenwelle zu der Kurbelwelle,
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6 den Verlauf der prozentualen
Fördermenge
der Hochdruckpumpe bezogen auf den Kurbelwellenwinkel und
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7 den Verlauf des Hubs der
Hochdruckpumpe und des Schaltsignals, das auf das Ventil einwirkt, über den
Kurbelwellenwinkel CRK.
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Elemente
gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine (1)
umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2,
einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der
Motorblock umfasst mehrere Zylinder Z1-Z4, welche Kolben 24 und
Pleuelstangen 25 haben, über die sie mit einer Kurbelwelle 21 gekoppelt
sind.
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Der
Zylinderkopf umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 30 (1A), einem Gasauslassventil 31 und
Ventilantrieben 32, 33. Der Antrieb des Gaseinlassventils 30 und
des Gasauslassventils 31 erfolgt dabei mittels einer Nockenwelle 36, auf
der Nocken 39 ausgebildet sind, die auf das Gaseinlassventil 30 bzw.
das Gasauslassventil 31 einwirken, oder gegebenenfalls
mittels zweier Nockenwellen, wobei je eine dem Gaseinlassventil 30 und dem
Gasauslassventil 31 zugeordnet ist.
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Der
Antrieb für
das Gaseinlassventil 30 und/oder das Gasauslassventil 31 umfasst
vorzugsweise neben der Nockenwelle 36 eine Verstelleinrichtung 37,
die einerseits mit der Nockenwelle 36 und andererseits
mit der Kurbelwelle 21 gekoppelt ist, z. B. über Zahnkränze, die über eine
Kette miteinander gekoppelt sind. Die Zahnkränze und die Kette bilden einen Übertrager.
Mittels der Verstelleinrichtung 37 kann die Phase zwischen
der Kurbelwelle 21 und der Nockenwelle 36 verstellt
werden.
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Der
Zylinderkopf 3 (1)
umfasst ferner ein Einspritzventil 34 und eine Zündkerze.
Alternativ kann das Einspritzventil auch in dem Ansaugkanal angeordnet
sein.
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Ferner
ist eine Zuführeinrichtung 5 für Kraftstoff
vorgesehen. Sie umfasst einen Kraftstofftank 50, der über eine
erste Kraftstoffleitung mit einer Niederdruckpumpe 51 verbunden
ist. Ausgangsseitig ist die Niederdruckpumpe 51 hin zu
einem Zulauf 53 einer Hochdruckpumpe 54 wirkverbunden.
Ferner ist auch ausgangsseitig der Niederdruckpumpe 51 ein mechanischer
Regulator 52 vorgesehen, welcher ausgangsseitig über eine
weitere Kraftstoffleitung mit dem Tank verbunden ist. Der mechanische
Regulator ist vorzugsweise ein einfaches federbelastetes Ventil in
der Art eines Rückschlagventils,
wobei dann die Federkonstante so gewählt ist, dass in dem Zulauf 53 ein
vorgegebener Niederdruck nicht überschritten wird.
Die Niederdruckpumpe 51 ist vorzugsweise so ausgelegt,
dass sie während
des Betriebs immer eine so hohe Kraftstoffmenge liefert, dass der
vorgegebene Niederdruck nicht unterschritten wird. Der Zulauf 53 ist
hin zu einem Ventil 56 geführt, das als 3/2-Wegeventil
ausgebildet ist.
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Ferner
ist eine Hochdruckpumpe 54 vorgesehen, die als Hubkolbenpumpe
ausgebildet ist und die mit dem Ventil 56 verbunden ist.
Ferner ist mit dem Ventil 56 noch ein Zulauf 56a zu
einem Kraftstoffspeicher 55 verbunden. Die Hochdruckpumpe 54 wird
von der Nockenwelle 36 und einer darauf ausgebildeten Nocke
angetrieben. Ein Kolben der Hochdruckpumpe 54 hebt und
senkt sich somit zyklisch entsprechend der Drehbewegung der Nockenwelle 36.
In einer ersten Schaltstellung des Ventils 56 ist die Hochdruckpumpe
hydraulisch mit dem Zulauf 53 verbunden. Sie saugt somit
während
einer Ansaugbewegung ihres Kolbens Kraftstoff aus dem Zulauf 53 an.
Während
eines Ausschiebehubs ihres Kolbens drückt sie in dieser Schaltstellung
den Kraftstoff zurück
in den Zulauf 53.
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In
der zweiten Schaltstellung des Ventils 56 ist die Hochdruckpumpe 54 hydraulisch
verbunden mit dem Zulauf 56a zu dem Kraftstoffspeicher 55.
Somit schiebt sie während
einer Ausschiebebewegung den Kraftstoff in den Zulauf 56a zu
dem Kraftstoffspeicher. Die von der Hochdruckpumpe 54 geförderte Fördermenge,
d. h. das Volumen an Kraftstoff, das während eines Zylindersegments
durch die Hochdruckpumpe 54 in den Kraftstoffspeicher 55 gepumpt wird,
lässt sich
steuern durch ein entsprechendes Schaltsignal, das ein Umschalten
der Schaltstellung des Ventils 56 von der ersten in die
zweite Stellung oder umgekehrt bewirkt.
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Die
Fördermenge
kann auf zwei verschiedene Arten und Weisen eingestellt werden.
Zum einen kann mit Beginn des Ausschiebetaktes die Hochdruckpumpe 54 hydraulisch
gekoppelt sein mit dem Zulauf 56a zum Kraftstoffspeicher 55.
Das Schaltsignal wird dann zu dem Kurbelwellenwinkel erzeugt, von
dem erwartet wird, dass die gewünschte
Fördermenge
gefördert
wird und be wirkt dann, dass ab diesem Zeitpunkt die Hochdruckpumpe
hydraulisch mit dem Zulauf 53 gekoppelt ist. Alternativ
kann die Fördermenge
dadurch gesteuert werden, dass für
einen vorgebbaren Kurbelwellenwinkel nach Beginn des Ausschiebehubs
der Hochdruckpumpe 54 die Hochdruckpumpe 54 hydraulisch
mit dem Zulauf 53 gekoppelt ist. Das Schaltsignal bewirkt
danach, dass die Hochdruckpumpe 54 über das Ventil 56 mit
dem Zulauf 56a zu dem Kraftstoffspeicher 55 gekoppelt ist.
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Die
Einspritzventile 34 sind mit dem Kraftstoffspeicher 55 verbunden.
Der Kraftstoff wird somit den Einspritzventilen über den Kraftstoffspeicher
zugeführt.
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Ferner
ist eine Steuereinrichtung 6 vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 6 ermittelt
abhängig
von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuereinrichtung 6 umfasst
auch eine Vorrichtung zum Ermitteln einer Phasenlage der Nockenwelle 36 zu
der Kurbelwelle 21.
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Die
Sensoren sind ein Kurbelwellenwinkelsensor 22, welcher
einen Kurbelwellenwinkel CRK erfasst, ein weiterer Temperatursensor 23,
welcher eine Kühlmitteltemperatur
erfasst, und ein Nockenwellensensor 36a, welcher den Nockenwellenwinkel CAM
erfasst, ein Kraftstoffdrucksensor, welcher den Kraftstoffdruck
FUP_MEAS in dem Kraftstoffspeicher 55 erfasst, und ein
Luftmassenstrommesser, welcher den Luftmassenstrom erfasst. Je nach
Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
oder auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 11,
die Gaseinlass- und Gasauslassventile 30, 31,
das Einspritzventil 34, die Zündkerze oder auch das Ventil 56.
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Neben
dem detailliert dargestellten Zylinder Z1 sind in der Brennkraftmaschine
in der Regel noch weitere Zylinder Z2 bis Z4 vorhanden, denen dann entsprechende
Saugrohre, Abgaskanäle
und Stellglieder zugeordnet sind.
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Zum
Ermitteln der Fördermengen-Phasenlage
PH_V_PUMP ist ein Programm in der Steuereinrichtung gespeichert,
das während
des Betriebs der Brennkraftmaschine geladen wird und anschließend abgearbeitet
wird.
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Eine
erste Ausführungsform
des Programms (1) wird
in einem Schritt S1 gestartet, in dem ggf. Variablen initialisiert
werden. In einem Schritt S2 wird geprüft, ob der Kurbelwellenwinkel
CRK gleich einem ersten vorgegebbaren Kurbelwellenwinkel CRK1 ist, bei
dem das Schaltsignal zum Ändern
der Stellung des Ventils 56 erzeugt werden soll. Ist dies
nicht der Fall, so verharrt das Programm in einem Schritt S3 für eine vorgegebene
Wartezeitdauer T_W, bevor die Bedingung des Schrittes S2 erneut
geprüft
wird. Ist die Bedingung des Schrittes S2 jedoch erfüllt, so
wird in einem Schritt S4 das Ventil 54 mit dem Schaltsignal
angesteuert.
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In
einem Schritt S5 wird eine tatsächliche Fördermenge
V_PUMP_AV abhängig
von einem erfassten Kraftstoffdruck FUP_MEAS(n) des aktuellen Zylindersegments,
dem erfassten Kraftstoffdruck FUP_MEAS(n-1) des vorangegangenen
Zylindersegments und einer eingespritzten Kraftstoffmasse MFF_INJ
ermittelt. Die eingespritzte Kraftstoffmasse MFF_INJ wird vorzugsweise
abhängig
von der in dem Zylinder befindlichen Luftmasse ermittelt. Die tatsächliche
Fördermenge
V_PUMP_AV wird bevorzugt entsprechend der in dem Schritt S5 angegebenen
Formel ermittelt, bei der mit RHO die Dichte des Kraftstoffs bezeichnet
ist, V_RAIL das Volumen des Kraftstoffspeichers 55 ist
und BETA die Kompressibilität
des Kraftstoffs ist.
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In
einem Schritt S6 wird ein zweiter Kurbelwellenwinkel CRK2 abhängig von
der in dem Schritt S5 ermittelten tatsächlichen Fördermenge V_PUMP_AV ermittelt.
Dies erfolgt vorzugsweise mittels einer Kennlinie, die durch entsprechende
Versuche mit der Hochdruckpumpe 54 ermittelt wurde.
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In
einem Schritt S7 wird eine Kurbelwellenwinkel-Differenz DELTA_CRK
aus der Differenz des ersten und zweiten Kurbelwellenwinkels CRK1
und CRK2 ermittelt. Ist die Kurbelwellenwinkel-Differenz DELTA_CRK
ungleich Null, so hat sich die Phasenlage zwischen der Kurbelwelle 21 und
der Nockenwelle 36 im Hinblick auf die Inverse der Kennlinie
gemäß Schritt
S6 verändert.
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In
einem Schritt S9 wird dann die Fördermenge-Phasenlage
PH_V_PUMP abhängig
von der Kurbelwellenwinkel-Differenz DELTA_CRK ermittelt. Dabei
kann vorteilhaft eine von vornherein gegebene Phasenverstellung
zwischen der Kurbelwelle 21 und der Nockenwelle 36 oder
auch eine zusätzliche
Phasenverstellung, welche durch die Verstelleinrichtung 37 hervorgerufen
sein kann, berücksichtigt
werden.
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Das
Programm wird dann in einem Schritt S11 beendet.
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Eine
weitere Ausführungsform
des Programms zum Ermitteln der Fördermengen-Phasenlage PH_V_PUMP
ist in dem Ablaufdiagramm in 3 dargestellt.
Das Programm wird in einem Schritt S15 gestartet, in dem ggf. Variablen
initialisiert werden.
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In
einem Schritt S17 wird eine erwartete Fördermenge V_PUMP_SP der Hochdruckpumpe 54 abhängig von
dem ersten Kurbelwellenwinkel CRK1 ermittelt. Dies erfolgt ebenfalls
bevorzugt mittels einer Kennlinie, die durch Versuche mit der Hochdruckpumpe 54 ermittelt
wurde, und mittels entsprechender Kennlinien-Interpolation.
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In
einem Schritt S15 wird eine erwartete Kraftstoffmasse MFF_PUMP_AV,
die von der Hochdruckpumpe 54 pro Zylindersegment gefördert wird, abhängig von
der erwarteten Fördermenge V_PUMP_SP
und der Dichte RHO des Kraftstoffs ermittelt.
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In
einem Schritt S19 wird dann ein prädizierter Kraftstoffdruck FUP_EST
abhängig
von dem in dem vorangegangenen Zylindersegment erfassten Kraftstoffdruck
FUP_MEAS (n-1), der erwarteten Kraftstoffmasse MFF_PUMP_SP und der
eingespritzten Kraftstoffmasse MFF_INJ ermittelt. Dies erfolgt bevorzugt
entsprechend der in dem Schritt S19 angegebenen Beziehung.
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In
einem Schritt S21 wird ein Integralanteil I abhängig von dem prädizierten
Kraftstoffdruck FUP_EST(n) und dem erfassten Kraftstoffdruck FUP_MEAS(n)
des aktuellen Zylindersegments ermittelt. Dies erfolgt mittels Integrieren
der Differenz zwischen dem prädizierten
und erfassten Kraftstoffdruck FUP_EST(n), FUP_MEAS(n) des aktuellen
Zylindersegments. Bezüglich
des Integralanteils I kann ggf. auf einen entsprechenden Integralanteil
eines Reglers für
den Kraftstoffdruck in dem Hochdruckspeicher zurückgegriffen werden mit der
Folge, dass die Berechnungen in den Schritten S17 bis S21 lediglich
in dem entsprechenden Regler durchgeführt werden müssen.
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In
einem Schritt S22 wird die Kurbelwellenwinkel-Differenz DELTA_CRK
abhängig
von dem Integralanteil I, vorzugsweise mittels Kennfeldinterpolation
ermittelt.
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In
einem Schritt S23 wird dann die Fördermenge-Phasenlage PH_V_PUMP
abhängig
von der Kurbelwellenwinkel-Differenz DELTA_CRK entsprechend der
Vorgehensweise gemäß Schritt
S9 ermittelt. Anschließend
wird das Programm in einem Schritt S25 beendet.
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Ein
weiteres Programm zum Ermitteln der Fördermengen-Phasenlage PH_V_PUMP wird im folgenden
anhand des Ablaufdiagramms von 4 beschrieben.
Das Programm wird in einem Schritt S27 gestartet, indem ggf. Variablen
initialisiert werden.
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In
einem Schritt S28 wird entsprechend der Vorgehensweise gemäß Schritt
S17 eine erwartete Fördermenge
V_PUMP_SP der Hochdruckpumpe 54 abhängig von dem ersten Kurbelwellenwinkel
CRK1 ermittelt.
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In
einem Schritt S29 wird die tatsächliche Fördermenge
V_PUMP_AV entsprechend des Vorgehens gemäß Schritt S3 ermittelt.
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In
einem Schritt S30 wird anschließend
die Kurbelwellenwinkel-Differenz DELTA_CRK abhängig von der tatsächlichen
und der erwarteten Fördermenge
V_PUMP_AV, V_PUMP_SP der Hochdruckpumpe ermittelt. Dies erfolgt
bevorzugt mittels eines Kennfeldes und einer entsprechenden Kennfeldinterpolation.
Das Kennfeld ist dabei vorzugsweise durch Versuche mit der Hochdruckpumpe 54 ermittelt.
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In
einem Schritt S31 wird dann die Fördermenge-Phasenlage PH_V_PUMP
entsprechend der Vorgehensweise des Schrittes S9 ermittelt. Das
Programm wird dann in einem Schritt S32 beendet.
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Bevorzugt
wird beim jeweiligen Beenden der Programme gemäß der 2 bis 4 die
Phasenlage (PH_V_PUMP) gespeichert. Bei einem erneuten Motorstart
der Brennkraftmaschine kann die Phasenlage PH_V_PUMP erneut ermittelt
werden und abhängig
von der gespeicherten und der neu ermittelten Phasenlage PH_V_PUMP
auf einen Kettensprung der Kette erkannt werden, die in dem Übertrager
zwischen der Kurbelwelle 21 und der Nockenwelle 36 angeordnet
ist.
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Zum Überwachen
der Phasenlage der Nockenwelle 36 zu der Kurbelwelle 21 wird
ein Programm entsprechend dem Ablaufdiagramm in 5 abgearbeitet. Das Programm wird in
einem Schritt S34 gestartet, in dem ggf. Variablen initialisiert
werden.
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In
einem Schritt S35 wird geprüft,
ob die Brennkraftmaschine mit einer Verstellvorrichtung 37 ausgestattet
ist. Ist dies der Fall, so wird die Bearbeitung in dem Schritt S36
fortgesetzt. Andernfalls wird die Bearbeitung direkt in dem Schritt
S40 fortgesetzt.
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In
einem Schritt S36 wird geprüft,
ob eine Adaptionsbedingung erfüllt
ist. Die Bedingung kann beispielsweise erfüllt sein, wenn die Brennkraftmaschine
sehr zeitnah gestartet wurde und ggf. eine vorgegebene Betriebsdauer
seit der letzten Adaption vergangen ist. Ist die Bedingung erfüllt, so
wird in einem Schritt S38 ein Korrekturwert PH_COR der Phasenlage
abhängig
von dem Kurbelwellenwinkel CRK, dem Nockenwellenwinkel CAM und vorzugsweise weiteren
Größen wie
einer Fahrdistanz DIST seit der letzten Adaption, eines Lastsprungzählers LJ
seit der letzten Adaption und einer Betriebsdauer LT seit der letzten
Adaption oder ggf. auch abhängig
von der Laufunruhe der Brennkraftmaschine ermittelt.
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In
einem Schritt S40 wird dann ein Rohwert PH_S der Phasenlage abhängig von
dem Nockenwellenwinkel CAM und dem Kurbelwellenwinkel CRK ermittelt.
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In
einem Schritt S42 wird dann ein Vergleichswert PH_AKT der Phasenlage
abhängig
von dem Rohwert PH_S der Phasenlage und dem Korrekturwert PH_COR
der Phasenlage ermittelt.
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In
einem Schritt S44 wird ein Erwartungswert PH_EXP der Phasenlage
eingelesen. Der Erwartungswert ist vorzugsweise vorgegeben und bezeichnet
den Wert, den sowohl die Fördermengen-Phasenlage PH_V_PUMP
als auch der Vergleichswert PH_AKT der Phasenlage korrekterweise
einnehmen sollten.
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Der
Erwartungswert PH_EXP der Phasenlage kann jedoch auch die Phasenlage
sein, die ermittelt werden wird, wenn der erste und zweite Kurbelwellenwinkel
CRK1, CRK2 gleich sind.
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In
einem Schritt S46 erfolgt eine Diagnose. So wird ein Fehler im Ermitteln
des Vergleichswertes PH_AKT erkannt, wenn die Fördermengen-Phasenlage PH_V_PUMP
innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbandes um den Erwartungswert
liegt und der Vergleichswert PH_AKT nicht innerhalb des Toleranzbandes
liegt.
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Ein
Fehler an der Hochdruckpumpe 54, dem Ventil 56 oder
dem Kraftstoffspeicher 55 wird erkannt, wenn die Fördermenge-Phasenlage PH_V_PUMP
außerhalb
des vorgegebenen Toleranzbandes um den Erwartungswert PH_EXP liegt und
der Vergleichswert PH_AKT innerhalb des Toleranzbandes liegt.
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Eine
ungewollte Relativverstellung der Nockenwelle 36 zu der
Kurbelwelle 21 wird erkannt, wenn die Fördermenge-Phasenlage PH_V_PUMP außerhalb
des vorgegebenen Toleranzbandes um den Erwartungswert PH_EXP liegt
und der Vergleichswert PH_AKT nicht innerhalb des Toleranzbandes
liegt.
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Wird
einer der oben genannten Fehler erkannt, so werden von der Steuereinrichtung 6 entsprechende
Notlaufmaßnahmen
eingeleitet. In einem Schritt S48 wird das Programm beendet.
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In 6 ist die prozentuale Fördermenge der
Hochdruckpumpe 54 aufgetragen über den Kurbelwellenwinkel
CRK, an dem das Schaltsignal erzeugt wird und die Änderung
der Stellung des Ventils 56 bewirkt. Dabei entspricht die
durchgezogene Linie dem Förderverhalten
der Hochdruckpumpe, wenn der erste Kurbelwellenwinkel gleich dem
zweiten Kurbelwellenwinkel CRK1, CRK2 ist. Die gestrichelten Linien
bezeichnen jeweils den Verlauf des Förderverhaltens der Hochdruckpumpe,
wenn in einem Fall der erste Kurbelwellenwinkel CRK1 größer ist
als der zweite Kurbelwellenwinkel CRK2 und im andern Fall der zweite Kurbelwellenwinkel
CRK2 größer ist als
der erste Kurbelwellenwinkel CRK1.
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In 7 sind dann zum einen über den
Kurbelwellenwinkel CRK aufgetragen der Verlauf des Hubs der Hochdruckpumpe 54 und
zum anderen das Schaltsignal. Die schraffierte Fläche 99 bezeichnet den
Kurbelwellenwinkelbereich, in dem die Kraftstoffpumpe 54 den
Kraftstoff in den Kraftstoffspeicher 55 fördert.