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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines Projektionspunktes eines ersten Bebilderungsstrahls einer Bebilderungseinrichtung auf einer Oberfläche einer Druckform von einem Messpunkt einer Messeinrichtung auf der Oberfläche der Druckform, wobei sowohl der Projektionspunkt des ersten Bebilderungsstrahls als auch der Messpunkt der Messeinrichtung relativ zur Oberfläche der Druckform bewegbar sind und wobei die Position des Bebilderungsstrahls und die Position des Messpunktes zur Oberfläche der Druckform relativ zu einem Fixpunkt bestimmbar sind. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes eines ersten Bebilderungsstrahls einer ersten Bebilderungseinrichtung auf einer Oberfläche einer Druckform von einem zweiten Projektionspunkt eines zweiten Bebilderungsstrahls einer zweiten Bebilderungseinrichtung auf der Oberfläche der Druckform.
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Für die Bebilderung einer Druckform, sei es in einem Druckformbelichter oder einem Direktbebilderungsdruckwerk, mittels eines Bebilderungsstrahls, insbesondere Laserlichtstrahls, muss die Distanz zwischen der Bebilderungsstrahlquelle der Bebilderungseinrichtung und der Oberfläche der Druckform mit hinreichender Präzision bekannt sein, damit zur Erzeugung eines Druckpunktes gewünschter Größe an der Stelle des Projektionspunktes des Bebilderungsstrahles entsprechende Bebilderungsparameter des Bebilderungsstrahls eingestellt werden. Eine wichtige Vorgehensweise besteht darin, mittels einer Messeinrichtung die Distanz zwischen Bebilderungseinrichtung und Oberfläche der Druckform direkt zu bestimmen. Ein auf diese Art gewonnener Messwert kann zum einen zur Veränderung des optischen Weges von Bebilderungseinrichtung zur Oberfläche, beispielsweise in einem Autofokussystem für eine Abbildungsoptik, oder zum anderen zur Wahl bestimmter Parameter der Lichtquelle, wie beispielsweise der erforderlichen Intensität des Bebilderungslichtes, in einer Steuerungseinheit der Bebilderungseinrichtung verarbeitet werden. Der Messpunkt der Messeinrichtung liegt dabei zum Zeitpunkt der Messung im allgemeinen nicht zwangsläufig auf der Position des Projektionspunktes des Bebilderungsstrahles, vielmehr wird die Position des Messpunktes vom Projektionspunkt erst zu einem späteren Zeitpunkt nach relativer (typischerweise gleichförmiger) Bewegung der Bebilderungseinrichtung zur Oberfläche der Druckform erreicht. Damit die Auslösung des Bebilderungsstrahles tatsächlich präzise zu dem Zeitpunkt erfolgt, an dem der Projektionspunkt die Position des Messpunktes zum Zeitpunkt der Messung erreicht, ist bei bekannter (gleichförmiger) Relativgeschwindigkeit eine genaue Kenntnis des Abstandes des Projektionspunktes vom Messpunkt zum Zeitpunkt der Messung erforderlich. Besonders empfindlich reagiert das Bebilderungsergebnis auf Abweichungen vom präzisen Auslösungszeitpunkt in Regionen der Oberfläche einer Druckform auf einem Rotationskörper, insbesondere auf einem Druckformzylinder, in welchen die Druckform nicht gleichmäßig auf der Außenfläche des Rotationskörpers aufliegt (z. B. sogenannte plate bubble).
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Um die Zeitdauer zur vollständigen Bebilderung der Oberfläche einer Druckform zu verringern, werden oft eine Anzahl von Bebilderungsstrahlen zum zeitlich und räumlich parallelen Schreiben von Druckpunkten eingesetzt. Die Bebilderungsstrahlen können einzeln oder in Gruppen auf einer oder mehreren Bebilderungseinrichtungen angeordnet sein. Damit durch eine Anzahl von Bebilderungsstrahlen ein Druckbild erzeugt wird, dessen Druckpunkte dieselbe Lage zueinander haben, als ob sie von nur einem Bebilderungsstrahl erzeugt worden wären, müssen die Abstände der Projektionspunkte der Bebilderungsstrahlen zu einem Zeitpunkt genau bekannt sein, so dass gegebenenfalls durch verzögerte oder vorgezogene Auslösung des Bebilderungsstrahls bei bekannter (gleichförmiger) Geschwindigkeit eine veränderte Lage der Druckpunkte erreicht wird. Dadurch können bei unveränderter Auslösung auftretende Verschiebungen beziehungsweise Lücken oder Überlappungen oder dergleichen im Druckbild ausgeglichen werden.
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Eine offensichtliche Möglichkeit, die beschriebene Problematik zu beherrschen oder sogar ganz zu vermeiden, ist, schon bei der Montage oder Herstellung der Bebilderungseinrichtung und der Distanzmesseinrichtung, welche bevorzugt in der Bebilderungseinrichtung integriert ist, den Abstand des Projektionspunktes des Bebilderungsstrahls oder die Abstände der Projektionspunkte der Bebilderungsstrahlen zum Messpunkt der Messeinrichtung in einer Kalibrierungsmessung zu bestimmen. Ebenso kann eine Kalibrierung bei Montage mehrerer Bebilderungseinrichtungen, häufig mit einer gemeinsamen Linearaktorik, zu einer Bebilderungseinheit erfolgen. Eine Präzisionsmessung mit anschließender elektronischer (Auslösungszeitpunkt) oder mechanischer (Lagevariation) Korrektur kann mittels einer optischen Bank und Strahlvermessungsgeräten erfolgen. Nachteilig ist, dass diese Vorgehensweise relativ aufwendig ist und im allgemeinen nicht mehr für eine Justage der im Druckwerk eingebauten Bebilderungseinrichtungen, insbesondere im Feld beim Kunden, eingesetzt werden kann, eine Situation, in welcher andere Bedingungen als auf einer optischen Bank vorherrschen. Außerdem kann eine einmalige Einstellung vor Auslieferung nicht mögliche Einflüsse von Alterung, Temperatur oder dergleichen, welche erst im Laufe der Betriebszeit auftreten, berücksichtigen.
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Es ist bereits eine Reihe von Lösungen bekannt geworden, welche den potentiellen Einsatz beim Kunden ermöglichen. Beispielsweise wird im Dokument
DE 102 59 493 A1 ein Verfahren zur Bestimmung der relativen Position einer ersten und einer zweiten Bebilderungseinrichtung zueinander beschrieben, bei dem Flächendeckungen einer Reihe von durch beide Bebilderungseinrichtungen bebilderte Kombinationsmuster mit Flächendeckungen von durch eine Bebilderungseinrichtung bebilderte Referenzmuster verglichen werden. Der Vergleich kann in vorteilhafter Weise auf einem abgedruckten Bedruckstoff vorgenommen werden. Ein identifiziertes Kombinationsmuster mit identischer Flächendeckung zum Referenzmuster ist in eindeutiger Weise einer Abweichung von einem Sollabstand zugeordnet.
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Beispielsweise aus dem Dokument
DE 44 37 284 A1 ist bekannt, dass eine Kalibration einer Steuerung der Ablenkung eines Laserstrahls wie folgt vorgenommen werden kann. Vom Laserstrahl wird ein lichtempfindliches Medium zur Erzeugung eines Testbildes bestrahlt, und von diesem werden anschließend digitalisierte Bildausschnitte, die von einer CNC-gesteuerten Kamera aufgenommen werden, erzeugt. Eine Berechnung von Korrekturdaten für die Steuerung der Ablenkung des Laserstrahls erfolgt auf der Grundlage eines Vergleichs der durch die Aufnahme des der Bildausschnitte gemessenen Istpositionen des Laserstrahls mit vorgegebenen Sollpositionen. Nachteilig beim Einsatz dieses Verfahrens ist neben anderen Gründen die Erfordernis, eine präzise CNC-Steuerung für die Kamera, welche folglich kostenintensiv ist, zu benutzen.
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Im Dokument
DE 197 32 668 A1 wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Kalibrierung von Strahlabtastvorrichtungen vorgestellt, bei dem eine Oberfläche mit definierten Markierungen derart abgetastet wird, dass eine Detektorvorrichtung ein Signal bei der Erfassung einer Markierung durch den abgetasteten Strahl erzeugen kann. Mittels eines Vergleichs zwischen den Detektorsignalen und den entsprechenden Sollpositionen kann ein Korrektursignal für die Strahlablenkung erzeugt werden.
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In diesem Zusammenhang stehen auch eine Vorrichtung und ein Verfahren zur automatischen Ausrichtung einer Inkjetdruckerkartusche. Im Dokument
EP 0 540 244 A2 wird zum Beispiel beschrieben, dass ein optischer Sensor mit einer Vierquadrantendiode am Schlitten eines Inkjetdruckers aufgenommen werden kann. Mit dem optischen Sensor kann die Lage von horizontalen und vertikalen Testlinien, welche mit dem Inkjet in einer Testprozedur gedruckt werden, bestimmt werden, so dass eine Korrektur, insbesondere mechanisch als Lagekorrektur der Kartusche, zu einer Solllage vorgenommen werden kann.
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Die beschriebenen Vorgehensweisen sind durch direkte Anwendung ihrer technischen Lehren nicht für Einrichtungen zur Bebilderung von Druckformen in Druckwerken einsetzbar.
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Die
DE 198 41 602 A1 beschreibt ein Verfahren zur Gravur von Druckzylindern. In mehreren Verfahrensschritten wird in einer Erst- und Zweitgravur eine Bebilderung vorgenommen und dabei mittels einer Videokamera ein Probenäpfchen als Messobjekt aufgenommen. Die Auswertung des erhaltenen Videobildes wird beim Nachgravieren der Zweitgravur verwendet, um die Zweitgravur Passer genau zu erstellen.
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Die
US 5,671,063 A beschreibt ebenfalls ein Verfahren zum Gravieren von Druckzylindern, wobei jedoch ein CCD-Feld verwendet wird, um bereits gravierte Zellen aufzunehmen.
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Der Einsatz eines Triangulationssensors im Zusammenhang mit der Bestimmung von relativen Abständen von Bebilderungspunkten und Messpunkten auf der Oberfläche der Druckform wird in den beiden vorgenannten Druckschriften nicht erwähnt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem die Lage einer Bebilderungsposition relativ zur Lage eines Distanzsensors oder relativ zu einer weiteren Bebilderungsposition auf der Oberfläche einer Druckform, welche insbesondere im Druckwerk einer Druckmaschine aufgenommen ist, in einfacher Weise bestimmt werden kann, so dass ein automatischer Lageabgleich mittels der Steuerungseinheit der Bebilderungseinrichtung durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines Projektionspunktes von einem Messpunkt auf einer Oberfläche einer Druckform mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und nebengeordneten Ansprüchen charakterisiert.
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Der Erfindung liegt unter anderem der Gedanke zugrunde, die für die Distanzmessung zwischen Bebilderungseinrichtung und Oberfläche der Druckform benötigte Messeinrichtung auch zur Bestimmung von Abständen von Projektionspunkten auf der Oberfläche der Druckform einzusetzen, insbesondere um einen Lageabgleich der Projektionspunkte durchführen zu können. Es wird ausgenutzt, dass das Reflexionsvermögen eines bebilderten Bereichs der Oberfläche der Druckform sich vom Reflexionsvermögen eines unbebilderten Bereichs der Oberfläche unterscheidet.
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Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines Projektionspunktes eines ersten Bebilderungsstrahls einer Bebilderungseinrichtung auf einer Oberfläche einer Druckform von einem Messpunkt einer Messeinrichtung auf der Oberfläche der Druckform, wobei sowohl der Projektionspunkt des ersten Bebilderungsstrahls als auch der Messpunkt der Messeinrichtung relativ zur Oberfläche der Druckform, insbesondere aufgenommen in einem Druckwerk einer Druckmaschine, bewegbar sind und wobei die Position des Bebilderungsstrahls und die Position des Messpunktes zur Oberfläche der Druckform relativ zu einem Fixpunkt, beispielsweise einem Nullpunkt einer gesteuerten Aktorik oder einem Ursprung des Koordinatensystems, bestimmbar sind, die folgenden Schritte: Bebildern eines ersten Musters durch den ersten Bebilderungsstrahl in Abhängigkeit der Position des ersten Bebilderungsstrahls auf der Druckform in wenigstens eine die Oberfläche der Druckform aufspannende Richtung; Messen der Intensität von Licht eines Messlichtstrahls eines Triangulationssensors, welches von wenigstens einem Teil des ersten Musters reflektiert wird in Abhängigkeit der Messkoordinaten der Messeinrichtung; und Bilden der Differenz aus der Messkoordinatenposition und der korrelierten Bebilderungskoordinatenposition des ersten Bebilderungsstrahls, an welcher der erste Bebilderungsstrahl sich befand, als der Teil des ersten Musters an der Messkoordinatenposition geschrieben wurde.
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Es können auch eine Anzahl von Positionen der Messeinrichtung mit einer Anzahl von Positionen des Bebilderungsstrahls korreliert werden, so dass eine statistische Auswertung einer Anzahl von Korrelationen vorgenommen werden kann. Schließlich wird die Differenz aus der wenigstens einen Position der Messeinrichtung und der Position des Bebilderungsstrahls gebildet, welche den zu bestimmenden Abstand darstellt. Es ist unmittelbar klar, dass im Zusammenhang der Erfindung der Messpunkt der Projektionspunkt eines Messstrahles ist und auch als solcher bezeichnet werden kann.
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In anderen Worten ausgedrückt, es erfolgt eine Bestimmung des Abstandes auf der Basis einer Differenzmessung wenigstens einer Koordinate einer aufspannenden Richtung zu einem Fixpunkt. Ein bestimmter Teil eines Musters, insbesondere ein bestimmter Bildpunkt, wird durch den ersten Bebilderungsstrahl an einer Position gesetzt, an der die Bebilderungseinrichtung sich an einer ersten Positionskoordinate befindet. Dieser bestimmte Teil des Musters wird durch den Messstrahl erfasst, wenn sich die Bebilderungseinrichtung an einer zweiten Positionskoordinate befindet. Die Differenz der Positionskoordinaten ergibt den gesuchten Abstand.
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Für den Fachmann ist unmittelbar klar, dass der im Zusammenhang der Erfindung betrachtete Abstand vorzeichenbehaftet ist, folglich also sowohl positiv als auch negativ sein kann. Anders ausgedrückt, da jeder Richtung auch eine Orientierung zukommt, kann der Abstand gleichsinnig (positiv) oder gegensinnig (negativ) zu der Richtung orientiert sein. In gewissen Situationen kann es nur auf den Betrag des Abstands ankommen. Häufig wird aber in einer bestimmten Richtung die Strecke zwischen der Position des Bebilderungsstrahls und der Position der Messeinrichtung abgetastet, so dass eine Orientierung und damit ein Vorzeichen definiert sind.
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Hinsichtlich der im erfindungsgemäßen Zusammenhang verwendeten Muster ist festzuhalten, dass ein Muster zunächst topologische Information enthält. Ein Muster weist eine Topologie auf. Anders ausgedrückt, jeder Punkt in einem Muster steht mit den benachbarten Punkten im Muster in Beziehung, jedem Punkt sind in einer Umgebung benachbarte Punkte zugeordnet, unabhängig von der geometrischen Ausführung des Musters, also beispielsweise seiner Lage (Translation und/oder Rotation), seiner Skalierung, seiner Verzerrung durch Ähnlichkeitstransformationen, wie Scherungen, Homomorphismen oder dergleichen. Ein Muster wird durch eine räumlich (auf der Druckformoberfläche) unterschiedliche Intensitätsverteilung dargestellt. Die Darstellung des Musters ist von der Position des Bebilderungsstrahls abhängig. Die geometrische Information liegt in der Position der Punkte des Musters in Abhängigkeit oder in Funktion der Position des Bebilderungsstrahls. Ein Muster kann insbesondere ein Linienmuster, ein codiertes Linienmuster, ein Gittermuster, ein codiertes Gittermuster oder dergleichen sein.
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Zur Bebilderung einer zweidimensionalen Oberfläche einer Druckform mit einer oder mehrerer Bebilderungseinrichtungen wird die Oberfläche in zwei linear unabhängige Koordinatenrichtungen, welche die Fläche aufspannen, abgetastet, indem durch eine geeignete Aktuatorik eine Relativbewegung zwischen der Oberfläche und der oder den Bebilderungseinrichtungen erzeugt wird. Typischerweise erfolgt die Abtastung in einer sogenannten schnellen Abtastrichtung (z. B. Umfangsrichtung einer auf einen Rotationskörper aufgespannten Druckform) und einer so genannten langsamen Abtastrichtung (z. B. Richtung im wesentlichen parallel zur Achse des Rotationskörpers) derart, dass alle zu bebildernden Punkte auf der Oberfläche von der oder den Bebilderungseinrichtungen, genauer von einer Anzahl von Bebilderungsstrahlen, überstrichen werden. Ein Bebilderungsstrahl kann dabei ein Lichtstrahl, insbesondere ein Laserlichtstrahl, sei es im infraroten, sichtbaren oder ultravioletten Spektralbereich, ein Wärmepuls, ein Gasstrahl oder ein Tröpfchen einer chemischen Substanz oder dergleichen sein. Eine Bebilderungseinrichtung, auch Bebilderungsmodul genannt, kann einen oder mehrere Bebilderungsstrahlen aufweisen. Unter Druckformen werden dabei auch Druckplatten, sogenannte Druckformvorläufer, Filme oder dergleichen verstanden. Für die Bebilderung von Bebilderungsmedien in der graphischen Industrie, sei es in der Druckvorstufe in Druckformbelichtern oder in der Druckstufe in Druckwerken (On Press Bebilderung oder Direktbebilderungsdruckwerken), sind gerade Laserlichtquellen, bevorzugt infrarot, in Bebilderungseinrichtungen besonders verbreitet. Laserlichtquellen sind häufig Diodenlaser oder Festkörperlaser, wie Laser mit Verstärkermedien aus Ti:Saphir oder Nd:YLF, bevorzugt diodenlasergepumpt. Mehrere Laserlichtquellen können sich auf einem oder mehreren zusammengesetzten Diodenlaserbarren in einer Bebilderungseinrichtung befinden. Die Bebilderungsstrahlen sind bevorzugt einzeln ansteuerbar.
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Eine Bebilderungseinrichtung kann einen Bebilderungsstrahl oder eine Gruppe von Bebilderungsstrahlen umfassen. Mehrere Bebilderungseinrichtungen können zu einem Block integriert sein. Zur Bebilderung oder Beschriftung der Oberfläche der Druckform werden die Bebilderungsstrahlen an- und ausgeschaltet (zeitliche Auslösung). Wenn im Zusammenhang der Erfindung von zeitlicher Auslösung oder von Auslösezeitpunkten gesprochen wird, so sind dabei vergleichbare Zeitpunkte, beispielsweise die Anschaltzeitpunkte zu verstehen. Je nach dem gewählten Bebilderungsverfahren kann, während wenigstens ein Bebilderungsstrahl eingeschaltet ist, eine Relativbewegung zwischen Projektionspunkt und Oberfläche stattfinden oder nicht. Mit einem bebilderten oder beschriebenen Druckform kann ein Bild auf einen Bedruckstoff übertragen werden. Typische Bedruckstoffe sind Papier, Karton, organische Polymerfolien oder dergleichen, seien es Bogen oder Bahnen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des Abstandes eines Projektionspunktes von einem Messpunkt ist als zusätzlicher Schritt vorgesehen, dass die bebilderte Druckform mit Druckfarbe eingefärbt wird, bevor die Lichtreflexion gemessen wird. In vorteilhafter Weise kann durch die Druckfarbe der Kontrast zwischen bebilderten und nichtbebilderten Bereichen auf der Oberfläche erhöht werden.
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In konsequenter Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Bebilderung mit dem ersten Muster in zwei linear unabhängige, bevorzugt orthogonale Richtungen, welche die Oberfläche der Druckform aufspannen, vorgenommen werden. Das erste Muster kann also derart ausgeführt sein, dass es sich in zwei linear unabhängige Richtungen erstreckt. Das Muster kann also flächenartig ausgeprägt sein. Eine Abstandsbestimmung kann in beide linear unabhängige Richtungen erfolgen. In anderen Worten ausgedrückt, es können die projizierten Abstände auf die beiden linear unabhängigen, bevorzugt orthogonalen Richtungen bestimmt werden.
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In bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Messeinrichtung ein Triangulationssensor. Der Triangulationssensor kann eine Laserlichtquelle, insbesondere Laserdiode, eine Abbildungsoptik und einen flächenhaften oder zeilenhaften Bildsensor (auch mehrere flächenhaft oder zeilenhaft angeordnete Bildsensoren) umfassen. Vorteilhafte Ausführungen flächenhafter oder zeilenhafter Bildsensoren sind CCD-Detektoren (bevorzugt, z. B. 2D-CCD-Array oder CCD-Zeile), PSD-Detektoren, CMOS-Detektoren oder dergleichen. Ein bevorzugter Triangulationssensor hat eine Elektronik implementiert, die nicht nur die Positionsverschiebungen des reflektierten Strahls ermittelt, sondern auch die Größe der insgesamt auf den flächenhaften oder zeilenhaften Bildsensor einfallende Lichtleistung. Diese Information kann dafür verwendet werden, die Leistung der Laserlichtquelle so zu regeln, dass die Signalstärke erhalten bleibt. Beispielsweise kann damit die Degradation der Laserlichtquelle erkannt und über eine Erhöhung der Leistung, insbesondere mittels einer Erhöhung der elektrischen Pumpleistung, kompensiert werden. Ebenso werden damit Veränderungen der Reflexion an der zu erfassenden Oberfläche kompensiert.
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Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des Abstandes eines Projektionspunktes von einem Messpunkt, wobei die Oberfläche der Druckform wenigstens einen Teil eines Mantels eines Rotationskörpers bildet, insbesondere wobei die Druckform auf einem Druckformzylinder aufgenommen ist, oder die Oberfläche eines Druckformzylinders bildet, kann in vorteilhafter Weise zur Positionsbestimmung in Umfangsrichtung ein Winkelencoder und zur Positionsbestimmung in Translationsrichtung im wesentlichen parallel zur Achse des Rotationskörpers, insbesondere Druckformzylinders, ein Wegmesssystem eingesetzt wird. Wenn die Aktorik für die Translation durch einen oder mehrere Schrittmotoren (jeweils mit einem Läuferteil) realisiert ist, kann das Wegmesssystem auf Basis der Ansteuerungssignale für die Schrittmotoren gegründet sein. In anderen Worten, aus der Korrespondenz der Ansteuerungssignale des oder der Schrittmotoren wird auf die Position des Läuferteils oder auf die Positionen der Läuferteile geschlossen. Gegebenenfalls ist es für Schrittmotoren sinnvoll, für eine Richtung sowohl Messungen in der ersten Orientierung als auch der zweiten Orientierung eines Abstandes (auf Hin- und Rückweg) durchzuführen, damit ein gegebenenfalls vorhandener systematischer Fehler berücksichtigt oder eliminiert werden kann. Alternativ dazu kann unabhängig von der Ausführungsform der Aktorik eine optische Positionsdetektion mittels Sensoren vorgesehen sein.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden, die Empfindlichkeit der Messung zu steigern. In einer Ausführungsform kann die reflektierte Intensität in einem Messraster gemessen werden, wobei die Achsrichtungen des Messrasters linear unabhängig zu wenigstens einer Richtung des Bebilderungsmusters sind. Anders ausgedrückt Bebilderungsmuster und Messraster liegen unter einem Winkel, gedreht oder verkippt zueinander. Darüber hinaus oder alternativ dazu können Messungen der reflektierten Intensität in einem Messraster erfolgen, welches feiner als das Bebilderungsmuster ist. Diese Vorgehensweise ist insbesondere für Messpunkte sinnvoll, deren Ausdehnung groß gegenüber der gewünschten Präzision ist. Bei Aufnahme einer Vielzahl von Messwerten und einer anschließenden Entfaltung mit der den ausgedehnten Messpunkt charakterisierenden Fensterfunktion kann der feine Verlauf des Bebilderungsmusters bestimmt werden. Des weiteren oder alternativ dazu kann das Bebilderungsmuster eine Periodizität in wenigstens eine Richtung aufweisen. Eine Periodizität bewirkt, dass das Bebilderungsmuster eine Mehrzahl von vergleichbaren Punkten umfasst, so dass eine Mittelung oder statistische Auswertung der Messergebnisse für diese vergleichbaren Punkte durchgeführt werden kann.
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Eine vorteilhafte Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt zu einem Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes eines ersten Bebilderungsstrahls einer ersten Bebilderungseinrichtung auf einer Oberfläche einer Druckform von einem zweiten Projektionspunkt eines zweiten Bebilderungsstrahls einer zweiten Bebilderungseinrichtung auf der Oberfläche der Druckform, mit einem Messpunkt einer Messeinrichtung mit den folgenden Schritten: Bebildern eines ersten Musters durch den ersten Bebilderungsstrahl in Abhängigkeit der Position des ersten Bebilderungsstrahls auf der Druckform in wenigstens eine die Oberfläche der Druckform aufspannende Richtung; Bebildern eines zweiten Musters durch den zweiten Bebilderungsstrahl in Abhängigkeit der Position des zweiten Bebilderungsstrahls auf der Druckform in wenigstens der die Oberfläche der Druckform aufspannende Richtung; Messen der Intensität von Licht eines Messlichtstrahls eines Triangulationssensors, welche von wenigstens einem Teil des ersten Musters reflektiert wird in Abhängigkeit der Messkoordinatenposition der Messeinrichtung; Messen der Intensität von Licht des Messlichtstrahls eines Triangulationssensors, welches von wenigstens einem Teil des zweiten Musters reflektiert wird in Abhängigkeit der Messkoordinatenposition der Messeinrichtung, und Bilden der Differenz aus der Messkoordinatenposition der Messeinrichtung an einem Messpunkt im zweiten Muster und der korrelierten Messkoordinatenposition der Messeinrichtung an einem Messpunkt im ersten Muster. Korreliert sind dabei Positionen von Projektionspunkten im ersten und im zweiten Muster, welche zu demselben Auslösezeitpunkt des ersten und des zweiten Bebilderungsstrahls geschrieben wurden. In vorteilhafter Weise ist es bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich den absoluten Messort, d. h. die absoluten Koordinaten des Messpunktes, zu kennen. Anders ausgedrückt, es handelt sich um eine direkte Abstandsmessung.
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Alternativ dazu führt eine vorteilhafte Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes eines ersten Bebilderungsstrahls einer ersten Bebilderungseinrichtung auf einer Oberfläche einer Druckform von einem zweiten Projektionspunkt eines zweiten Bebilderungsstrahls einer zweiten Bebilderungseinrichtung auf der Oberfläche der Druckform, mit den folgenden Schritten: Der Abstand des ersten Projektionspunktes des ersten Bebilderungsstrahls der ersten Bebilderungseinrichtung auf der Oberfläche einer Druckform von einem Messpunkt einer Messeinrichtung auf der Oberfläche der Druckform wird mit dem in dieser Darstellung beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt. Auch der Abstand des zweiten Projektionspunktes des zweiten Bebilderungsstrahls der zweiten Bebilderungseinrichtung auf einer Oberfläche einer Druckform von einem Messpunkt einer Messeinrichtung auf der Oberfläche der Druckform wird mit dem in dieser Darstellung beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt. Schließlich wird die Summe aus der Differenz aus der wenigstens einen Position der Messeinrichtung und der Position des ersten Bebilderungsstrahls und der Differenz aus der wenigstens einen Position der Messeinrichtung und der Position des zweiten Bebilderungsstrahls gebildet, welche den zu bestimmenden Abstand darstellt.
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In anderen Worten ausgedrückt, es erfolgt eine Bestimmung des Abstandes auf der Basis zweier Differenzmessungen wenigstens einer Koordinate einer aufspannenden Richtung zu einem Fixpunkt. Die vorzeichenbehaftete Differenz der Abstände der Projektionspunkte vom Messpunkt ergibt den gesuchten Abstand.
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Im Zusammenhang der Erfindung steht auch die Situation, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes von einem zweiten Projektionspunkt eingesetzt werden kann, wenn die erste Bebilderungseinrichtung und die zweite Bebilderungseinrichtung identisch sind. Anders ausgedrückt, die beschriebenen Verfahrensschritte sind auch auf einen ersten und einen zweiten Bebilderungsstrahl einer Bebilderungseinrichtung anwendbar.
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In bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes von einem zweiten Projektionspunkt liegen das mit dem ersten Bebilderungsstrahl bebilderte erste Muster und das mit dem zweiten Bebilderungsstrahl bebilderte zweite Muster wenigstens teilweise ineinander oder sind ineinander verschränkt. Eine derartige Anordnung des ersten und zweiten Musters zueinander hat unter anderem den Vorteil, dass mit einer Messspur entlang einer einfachen, beispielsweise geraden Bahn Messpunkte beider Muster aufgenommen werden können. Eine einfache Relativmessung des Abstandes ist möglich.
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In konsequenter Weiterentwicklung ermöglicht die Erfindung ein Verfahren zur Korrektur der zeitlichen Auslösung eines ersten Bebilderungsstrahls einer ersten Bebilderungseinrichtung, durch welche ein erster Projektionspunkt auf einer Oberfläche einer Druckform erzeugbar ist, von einem ersten Auslösezeitpunkt zu einem zweiten Auslösezeitpunkt, mit den folgenden Schritten: Der Abstand des ersten Projektionspunktes zu einem Messpunkt oder zu einem zweiten Projektionspunkt wird mit dem in dieser Darstellung beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt, wobei der Bebilderungsstrahl am ersten Auslösezeitpunkt aktiviert wird. Die Differenz aus dem bestimmten Abstand und einem Sollabstand wird gebildet. Schließlich wird der zweite Auslösezeitpunkt als Summe des ersten Auslösezeitpunkts und derjenigen Zeit bestimmt, welche unter Berücksichtigung der relativen Geschwindigkeit von erstem Bebilderungsstrahl und Oberfläche der Druckform in Orientierung des Abstands benötigt wird, um die Differenz mit dem ersten Projektionspunkt zu überstreichen.
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Als dazu symmetrische konsequente Weiterentwicklung ermöglicht die Erfindung ein Verfahren zur Korrektur der zeitlichen Auslösung eines Messstrahls einer Messeinrichtung, durch welche ein Messpunkt auf einer Oberfläche einer Druckform erzeugbar ist, von einem ersten Auslösezeitpunkt zu einem zweiten Auslösezeitpunkt, mit den folgenden Schritten: Der Abstand des Messpunktes zu einem ersten Projektionspunkt wird mit dem in dieser Darstellung beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt, wobei der Messpunkt am ersten Auslösezeitpunkt aktiviert wird. Die Differenz aus dem bestimmten Abstand und einem Sollabstand wird gebildet. Schließlich wird der zweite Auslösezeitpunkt als Summe des ersten Auslösezeitpunkts und derjenigen Zeit, welche unter Berücksichtigung der relativen Geschwindigkeit von Messstrahl und Oberfläche der Druckform in Orientierung des Abstands benötigt wird, um die Differenz (zum ersten Projektionspunkt) mit dem Messpunkt zu überstreichen.
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Es sei an dieser Stelle erneut betont, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine technische Lehre geschaffen wird, welche die Bestimmung der Lage einer Bebilderungsposition relativ zur Lage eines Distanzsensors oder relativ zu einer weiteren Bebilderungsposition auf der Oberfläche einer Druckform, welche im Druckwerk einer Druckmaschine aufgenommen ist, in einfacher Weise auch nach Auslieferung der Druckmaschine zum Kunden ermöglicht. Die ermittelten Werte können in der Steuerungseinheit hinterlegt werden. Mittels der Steuerungseinheit der Bebilderungseinrichtung kann ein automatischer Lageabgleich durchgeführt werden, so dass Einflüsse auf die Bebilderungseinrichtung während des Betriebes ausgeglichen werden können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und/oder seine Weiterbildungen können in der Steuerungseinheit einer oder mehrerer Bebilderungseinrichtungen in einem festen oder in einem flüchtigen Speicher in Form eines Computerprogramms realisiert sein. Das Computerprogramm, welche Programmschritte umfasst, welche das erfindungsgemäße Verfahren und/oder seine Weiterbildungen durchführen kann, kann auch einem tragbaren Speichermedium, insbesondere einer Diskette, gespeichert sein. Ein erfindungsgemäßes Druckwerk, insbesondere ein direktes oder indirektes Flachdruckwerk, ein Flexodruckwerk oder ein Offsetdruckwerk, mit wenigstens einer ersten Bebilderungseinrichtung, einer Messeinrichtung und wenigstens einer Steuerungseinheit, zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerungseinheit eine Elektronik mit einer Speichereinheit umfasst, in der ein Computerprogramm zur Bestimmung eines Abstandes mit einem in dieser Darstellung beschriebenen Verfahren oder zur Korrektur einer zeitlichen Auslösung mit einem in dieser Darstellung beschriebenen Verfahren abgelegt ist. Eine erfindungsgemäße Druckmaschine, weist wenigstens ein erfindungsgemäßes Druckwerk auf. Die Druckmaschine kann eine bogenverarbeitende oder eine bahnverarbeitende Maschine sein.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
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1 eine schematische Darstellung einer Anordnung von zwei Bebilderungseinrichtungen zur Bebilderung einer auf einem Zylinder aufgenommenen Druckform in einem Druckwerk einer Druckmaschine,
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2 ein Schema zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes von einem Messpunkt oder von einem zweiten Projektionspunkt in Richtung im wesentlichen parallel zur Achse des Druckformzylinders,
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3 ein Schema zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem bebildertes Muster und Messraster leicht verkippt zueinander liegen,
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4 ein Diagramm zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren, in dem Messungen der reflektierten Intensität in einem Messraster erfolgen, welches feiner als das Bebilderungsmuster ist, und
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5 eine schematische Darstellung vorteilhafter erster und zweiter Muster mit Periodizität innerhalb einer Messspur.
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Die 1 zeigt beispielhaft eine Anordnung einer ersten Bebilderungseinrichtung 20 und einer zweiten Bebilderungseinrichtung 32 zur Bebilderung der Oberfläche 10 einer auf einem Druckformzylinder 14 aufgenommenen Druckform 12 in einem Druckwerk 16 einer Druckmaschine 17. Die Bebilderungseinrichtungen 20, 32 sind mit einer Steuerungseinheit 48 verbunden, welche derart ausgeführt ist, dass das erfindungsgemäße Verfahren und/oder eine seiner Weiterbildungen in ihr als Computerprogramm oder Abschnitt eines Computerprogramms ablaufen kann.
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Der Druckformzylinder ist in Rotationsrichtung R um seine Drehachse 18 rotierbar im Druckwerk 16 gelagert. Die erste Bebilderungseinrichtung 20 und die zweite Bebilderungseinrichtung 32, bevorzugt einzeln ansteuerbare Diodenlaserbarren, sind mittels einer linearen Aktorik 42 im wesentlichen parallel zur Drechachse 18 des Druckformzylinders 14 in Translationsrichtung T bewegbar. Die Oberfläche 10 der Druckform weist eine erste Richtung 38 (Achsrichtung) und eine zweite Richtung 40 (Umfangsrichtung) auf, welche zueinander linear unabhängig, insbesondere orthogonal sind. In Zusammenwirkung von Rotation R und Translation T können die Bebilderungsstrahlen 22, 36 der Bebilderungseinrichtungen 20, 32 die Oberfläche 10 der Druckform 12 vollständig abtasten und dicht mit Druckpunkten belegen. Die erste Bebilderungseinrichtung 20 emittiert einen ersten Bebilderungsstrahl 22, welcher an einem ersten Projektionspunkt 24 auf die Oberfläche 10 der Druckform 12 trifft. In der ersten Bebilderungseinrichtung 20 ist eine Messeinrichtung 26, in vorteilhafter Ausführungsform ein Triangulationssensor, integriert. Die Messeinrichtung 26 emittiert einen Messlichtstrahl 27, welcher an einem Messpunkt 28 auf die Oberfläche 10 der Druckform 12 trifft. Die zweite Bebilderungseinrichtung 32 emittiert einen zweiten Bebilderungsstrahl 34, welcher an einem zweiten Projektionspunkt 36 auf die Oberfläche 10 der Druckform 12 trifft. Zur Vereinfachung der Darstellung wird hier eine Erläuterung der Geometrie gegeben, ohne auf die zeitliche Auslösung (einschalten und ausschalten) der beteiligten Bebilderungsstrahlen 22, 34 und des Messlichtstrahles 27 einzugehen.
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In Zusammenwirkung von Rotation R und Translation T verlaufen die Wege 30 der Projektionspunkte helixförmig oder schraubenlinienförmig um den Druckformzylinder 14. Bei präzisem Sollabstand zwischen erstem Projektionspunkt 24 und Messpunkt 28 trifft der Messstrahl 27 dabei an seinem Messpunkt 28 am Messzeitpunkt auf eine Stelle der Oberfläche 10 der Druckform 12, an welcher der Projektionspunkt 24 des ersten Bebilderungsstrahls 22 erst zu einem späteren Zeitpunkt zu liegen kommt. Bei präzisem Sollabstand zwischen den Bebilderungseinrichtungen 20, 32 liegt der zweite Projektionspunkt 36 auf dem Weg 30 des ersten Projektionspunktes 24.
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Die Winkelposition des Druckformzylinders 14 und damit die Koordinatenposition der Oberfläche 10 der Druckform 12 in zweiter Richtung 40 (Umfangsrichtung) kann mittels eines Winkelencoders 46 festgestellt werden. Die Achsabschnittsposition, Position in Translationsrichtung T, der Bebilderungsstrahlen oder Bebilderungseinrichtungen auf der Oberfläche 10 der Druckform 12 und damit die Koordinatenposition in erster Richtung 38 (Achsrichtung) kann mit einem Wegmesssystem 44 der linearen Aktorik 42 festgestellt werden. Sowohl die Winkelpositionen als auch die Achsabschnittspositionen können an die Steuerungseinheit 48 übertragen werden. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die gemessenen Koordinatenpositionen an die Steuerungseinheit 48 transferiert, so dass eine Korrelation der Koordinatenpositionen des Bebilderungsmusters mit den Koordinatenpositionen der Messwerte durchgeführt werden kann.
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Die 2 ist ein Schema zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung des Abstandes eines ersten Projektionspunktes 24 von einem Messpunkt 28 oder von einem zweiten Projektionspunkt 36 in Richtung 38 im wesentlichen parallel zur Achse 18 des Druckformzylinders 14. Die erste Bebilderungseinrichtung 20 emittiert einen ersten Bebilderungsstrahl 22, welcher am ersten Projektionspunkt 24 auf die Oberfläche 10 der Druckform trifft. Die in der ersten Bebilderungseinrichtung 20 integrierte Messeinrichtung 26 emittiert einen Messlichtstrahl 27, welcher an einem Messpunkt 28 auf die Oberfläche trifft. In erster Richtung 38 haben erster Projektionspunkt 24 und Messpunkt 28 einen Abstand 50. Die zweite Bebilderungseinrichtung 32 emittiert einen zweiten Bebilderungsstrahl 34, welcher an einem zweiten Projektionspunkt 36 auf die Oberfläche 10 trifft. In erster Richtung 38 haben Messpunkt 28 und zweiter Projektionspunkt 36 einen Abstand 52. Folglich ist der Abstand 54 zwischen erstem und zweitem Projektionspunkt 24, 36 gleich der (vorzeichenbehafteten) Summe aus Abstand 50 und Abstand 52.
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Unter Ausnutzung der Information über die insgesamt reflektierte Lichtintensität, kann die Position einer bereits bebilderten Stelle auf der Oberfläche gemessen werden. Zum einen kann die Bestimmung des Abstands 50 des Messpunktes 28 zum ersten Projektionspunkt 24 respektive des Abstands 52 des Messpunktes 28 zum zweiten Projektionspunkt 36 durchgeführt werden, zum anderen ist die Bestimmung des Abstands 54 des ersten Projektionspunkts 24 zum zweiten Projektionspunkt 36 möglich. Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorgehensweise sei für die Bestimmung des Abstands 50 in erster Richtung 38 des Messpunkts 28 zum ersten Projektionspunkt 24 kurz beschrieben. Ein geeignetes, das heißt, bebilderte und unbebilderte Abschnitte aufweisendes Muster wird entlang Richtung 38 auf der Oberfläche 10 durch den ersten Bebilderungsstrahl 22 bebildert. Das Muster in Funktion der Koordinatenposition in Richtung 38 steht der Steuerungseinheit 48 (siehe 1) zur Verfügung. Wie bereits oben erwähnt, kann optional zur Erhöhung des Kontrastes die Oberfläche mit Druckfarbe eingefärbt werden. Es folgt der Messvorgang: Es werden nicht die Distanzwerte (hauptsächlicher Verwendungszweck der Messeinrichtung 26), sondern die gemessenen Gesamthelligkeitswerte, die gemessene reflektierte Intensität, zusammen mit der Koordinatenposition gespeichert. In der Steuerungseinheit 48 kann nun durch einen geeigneten Algorithmus der Vergleich, genauer die Korrelation von Bebilderungskoordinatenpositionen und Messkoordinatenpositionen vorgenommen werden, so dass der Abstand 50 aus einer Differenz oder mehreren Differenzen bestimmt werden kann.
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Die 3 bezieht sich schematisch auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem ein bebildertes Muster 62 und Messraster 56 leicht verkippt zueinander liegen. Um eine Bestimmung der Koordinatenposition des Messpunktes 28 zu erreichen, welche mindestens eine Größenordnung besser als die Auflösung des Messrasters 56 und der Durchmesser des Messstrahls am Messpunkt 28 ist, wird bei normaler Bebilderungsgeschwindigkeit und bei dem für die Bebilderung üblichen Messraster 56 eine Fläche bebildert, welche leicht verkippt im Messraster 56, aufgespannt durch eine erste Messrasterrichtung 58 und eine zweite Messrasterrichtung 60, liegt. Die Messung wird dann sehr empfindlich bezüglich eines Verschiebens des bebilderten Musters 62 im Messraster 56. Eine geringfügige Verschiebung in eine Richtung der beiden ersten und zweiten Messrasterrichtungen 58, 60 bewirkt für diejenigen Rasterflächen mit Flächendeckung von etwas unter 50%, bei einem Bit Auflösung als unbebildert eingestuft, eine Flächendeckung von über 50%, bei einem Bit Auflösung als bebildert eingestuft. Der Verkippungswinkel bestimmt einen Hebel gegenüber dem Messraster 56, welcher umso größer ist, je kleiner der Winkel ist. Eine bevorzugt eingesetzte Messeinrichtung verfügt sogar über eine Auflösung von 8 Bit. Mit einer Auswertung der Grauwerte im Messraster 56 ist das Ziel der um eine Größenordnung, Faktor 10, erhöhten Auflösung auch unter Berücksichtigung anderer auftretender Messfehler erreichbar.
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Die 4 ist ein Diagramm zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahren, in dem Messungen der reflektierten Intensität in einem Messraster 56 erfolgen, welches feiner als das Bebilderungsmuster 84 ist. Eine andere Möglichkeit, die Auflösung der Bestimmung der Koordinatenposition zu erhöhen, ist, eine sehr geringe Relativgeschwindigkeit zwischen Messpunkt 28 und Oberfläche 10 zu wählen, dabei aber die Messfrequenz beizubehalten, so dass ein sehr feines Messraster 56 erzeugt wird. Bei einer Messung des Reflexionsvermögens ist eine zeitliche Fehlerbandbreite von nur einer Zeiteinheit erreichbar, mit der die Belichtungszeit zur Ermittlung eines optimalen Distanzwertes gesteuert wird. Diese zeitliche Fehlerbandbreite entspricht unter typischen Bebilderungsbedingungen 2,5 Mikrometern Versatz in der Positionsmessung. Im Diagramm der 4 ist das Reflexionsvermögen (Reflektivität, Helligkeit, reflektierte Intensität) entlang der Achse 64 in Funktion der Weglänge entlang der Achse 66 aufgetragen. Ein Maß für das Reflexionsvermögen oder die reflektierte Intensität (Remission) der Oberfläche der Druckform ist in einer Ausführungsform der Messeinrichtung, welche über eine elektronische Schwellwertnachführung verfügt, beispielsweise die Belichtungsdauer der die Oberfläche beleuchtenden Lichtquelle oder die Empfindlichkeit des flächenhaften oder zeilenhaften Dektektors, insbesondere des CCD-Detektors. Gezeigt ist eine Situation eines sogenannten Schwarz-Weiß-Übergangs, einer Grenze 72 zwischen einem bebilderten Bereich 68 und einem unbebilderten Bereich 70. Wenn der Messpunkt mit Durchmesser 74 über die Grenze geführt wird, ändert sich der Helligkeitswert, die gemessene reflektierte Intensität, entsprechend der Position des Messpunktes, in diesem Beispiel im Maß der Belichtungsdauer. Aufgrund der Ausdehnung des Messpunktes steigt die Belichtungszeit von der Belichtungsdauer 76 der bebilderten Druckform nicht steil, etwa entlang der Grenze 72 auf die Belichtungsdauer 70 der unbebilderten Druckform an, sondern hat einen abgeflachten Verlauf, die Belichtungszeitveränderung 80 beim Übergang. In Abhängigkeit der Vorschubgeschwindigkeit kann eine Anzahl von Messungen gemacht werden, so dass die auftretenden Fehler herausgemittelt werden können. Es kann eine Entfaltung, um den Einfluss der Messpunktausdehnung herauszurechen, durchgeführt werden. Erreichbar wird dadurch eine Positionsbestimmung mit einer Genauigkeit, die ein deutlich kleineres Maß besitzt als die Messpunktausdehnung. Die Positionsbestimmung ist durch das Signalrauschen beschränkt, hier durch das Fehlerkreuz 82 angedeutet.
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In der 5 ist eine schematische Darstellung vorteilhafter erster und eines zweiter Muster 84, 86 mit Periodizität 90 innerhalb einer Messspur 88 gezeigt. Das erste Muster 84, bebildert vom ersten Bebilderungsstrahl 22, und das zweite Muster 86, bebildert vom zweiten Bebilderungsstrahl 34, weisen jeweils eine kammartige Struktur auf, welche derart ineinander liegen, dass eine Messspur 88 abwechseln Bereiche des erstens Musters 84 und Bereiche des zweiten Musters 86 überdeckt. Kammartige Vorsprünge eines Musters 84, 86 weisen dabei eine Periodizität 90 auf. Anders ausgedrückt, die Muster 84, 86 sind regelmäßig und wiederholen sich entlang der Messspur 88. Auf einer typischen Druckform 12 lassen sich Muster 84, 86 mit mehreren hundert derartige Perioden erzeugen. Phasengleiche Punkte in den Perioden können zu Mittelwertbildungen herangezogen werden.
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Die in 5 gezeigten vorteilhaften ersten und zweiten Muster 84, 86 sind nur eine mögliche Ausführungsform vorteilhafter Linienmuster. In konsequenter Weiterbildung des erfinderischen Gedankens können Muster bebildert werden, welche besonders gut für eine Entfaltung der Messpunktausdehnung geeignet sind. Anders ausgedrückt, es kann ein Muster verwendet werden, dessen Fouriertransformierte zweckmäßig für eine einfache Entfaltung ist.
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Zusammenfassend lasst sich feststellen, dass mittels eines oder mehrerer Muster mit den beschriebenen Eigenschaften die Position der Projektionspunkte der Bebilderungsstrahlen sowohl in schneller als auch in langsamer Abtastrichtung mit hoher Genauigkeit bestimmt werden kann. Die gemessenen Koordinatenpositionen, in schneller Abtastrichtung über den Winkelencoder und in langsamer Antastrichtung über das Wegmesssystem bekannt, können mit gewünschten Koordinatenpositionen verglichen werden, die Differenzen können als Versatzwerte (Offsets) in der Steuerungseinheit abgelegt und bei der Bebilderung berücksichtigt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren und/oder seine Weiterbildungen können vollständig automatisiert durch die Steuerungseinheit der Bebilderungseinrichtung ablaufen. Der automatische Ablauf kann in Form einer Kalibrierungssequenz, welche beispielsweise nach dem Einlegen einer Druckform in das Druckwerk gestartet werden kann, ablaufen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Oberfläche
- 12
- Druckform
- 14
- Druckformzylinder
- 16
- Druckwerk
- 17
- Druckmaschine
- 18
- Drehachse des Druckformzylinders
- 20
- erste Bebilderungseinrichtung
- 22
- erste Bebilderungsstrahl
- 24
- erster Projektionspunkt
- 26
- Messeinrichtung
- 27
- Messlichtstrahl
- 28
- Messpunkt
- 30
- Weg des Projektionspunkts
- 32
- zweite Bebilderungseinrichtung
- 34
- zweiter Bebilderungsstrahl
- 36
- zweiter Projektionspunkt
- 38
- erste Richtung
- 40
- zweite Richtung
- 42
- lineare Aktorik
- 44
- Wegmesssystem
- 46
- Winkelencoder
- 48
- Steuerungseinheit
- 50
- Abstand zwischen erstem Projektionspunkt und Messpunkt
- 52
- Abstand zwischen zweitem Projektionspunkt und Messpunkt
- 54
- Abstand zwischen erstem und zweitem Projektionspunkt
- 56
- Messraster
- 58
- erste Messrasterrichtung
- 60
- zweite Messrasterrichtung
- 62
- bebildertes Muster
- 64
- Reflexionsvermögenachse
- 66
- Weglängenachse
- 68
- bebilderter Bereich
- 70
- unbebilderter Bereich
- 72
- Grenze zwischen den Bereichen
- 74
- Durchmesser des Messpunkts
- 76
- Belichtungsdauer bei bebilderter Druckform
- 78
- Belichtungsdauer bei unbebilderter Druckform
- 80
- Belichtungszeitveränderung beim Übergang
- 82
- Fehlerkreuz
- 84
- erstes Muster
- 86
- zweites Muster
- 88
- Messspur
- 90
- Periodizität
- R
- Rotationsrichtung
- T
- Translationsrichtung