DE10339486A1 - Verfahren zum Ermitteln und Lokalisieren von störobjektebedingten Messsystemfehlern in der Computertomographie - Google Patents

Verfahren zum Ermitteln und Lokalisieren von störobjektebedingten Messsystemfehlern in der Computertomographie Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ermitteln und Lokalisieren eines eine Störung verursachenden Objektes im Strahlengang eines Computertomographie-Gerätes, aufweisend die folgenden Schritte: DOLLAR A - Aufnehmen einer ersten Kalibriertabelle (13) in einem ersten Springfokusmodus, DOLLAR A - Aufnehmen einer zweiten Kalibriertabelle (14) in einem zweiten Springfokusmodus, DOLLAR A - Bilden zweier Differenztabellen (15, 16) auf Basis der ersten (13) und zweiten (14) Kalibriertabelle jeweils mit einer entsprechenden, bereits vorhandenen im gleichen Springfokusmodus und im störungsfreien Betrieb aufgenommenen Kalibriertabelle (11, 12), und DOLLAR A - Ermitteln der Position des die Störung verursachenden Objektes im Strahlengang auf Basis der Differenztabellen (15, 16).

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Computertomographie, wie sie in der Medizin zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich die vorliegende Erfindung insbesondere auf ein Verfahren zur Vereinfachung bzw. zur Verbesserung der Fehleranalyse im Messsystem von CT-Geräten.
  • Mit modernen medizinischen Diagnoseverfahren, wie beispielsweise der Röntgen-Computertomographie (CT) können Bilddaten eines zu untersuchenden Messobjektes gewonnen werden. In der Regel handelt es sich bei dem untersuchten Messobjekt um einen Patienten.
  • Die Röntgen-Computertomographie – im nachfolgenden kurz mit CT bezeichnet – ist ein spezielles Röntgenaufnahmeverfahren, das sich im Bildaufbau grundsätzlich von den klassischen Röntgenschichtaufnahmeverfahren unterscheidet. Bei CT-Aufnahmen erhält man Transversalschnittbilder, also Abbildungen von Körperschichten, die im Wesentlichen senkrecht zur Körperachse orientiert sind. Die im Bild dargestellte gewebespezifische physikalische Größe ist die Verteilung des Schwächungswertes von Röntgenstrahlung μ(x,y) in der Schnittebene. Das CT-Bild erhält man durch Rekonstruktion der vom verwendeten Messsystem gelieferten eindimensionalen Projektionen der zweidimensionalen Verteilung von μ(x,y) aus zahlreichen verschiedenen Blickwinkeln.
  • Die Projektionsdaten ermitteln sich aus der Intensität I eines Röntgenstrahls nach seinem Weg durch die abzubildende Schicht und seiner ursprünglichen Intensität I0 an der Röntgenquelle gemäß dem Absorptionsgesetz
    Figure 00020001
  • Der Integrationsweg L repräsentiert die Bahn des betrachteten Röntgenstrahls durch die zweidimensionale Schwächungsverteilung μ(x, y). Eine Bildprojektion setzt sich dann aus den mit den Röntgenstrahlen einer Blickrichtung gewonnenen Messwerten der Linienintegrale durch die Objektschicht zusammen.
  • Man erhält die aus verschiedensten Richtungen stammenden Projektionen – charakterisiert durch den Projektionswinkel α – durch ein kombiniertes Röntgenröhren-Detektor-System, das in der Schichtebene um das Objekt rotiert. Die derzeit gebräuchlichsten Geräte sind sogenannte „Fächerstrahlgeräte", bei denen Röhre und ein Array aus Detektoren (eine lineare Anordnung von Detektoren) in der Schichtebene gemeinsam um ein Drehzentrum, welches auch Mitte des kreisförmigen Messfeldes ist, rotieren. Die mit sehr langen Messzeiten behafteten „Parallelstrahlgeräte" werden hier nicht erläutert. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass eine Transformation von Fächern – auf Parallelprojektionen und umgekehrt – möglich ist, so dass die vorliegende Erfindung, die anhand eines Fächerstrahlgerätes erklärt werden soll, ohne Einschränkung auch für Parallelstrahlgeräte anwendbar ist.
  • Generell können im Messsystem eines CT-Gerätes Fehler auftreten. Das Messsystem besteht aus der Röntgenstrahlungsquelle (Röhre), den röhrenseitigen Blenden zur Kollimierung des Röntgenstrahlfächers und dem Detektor. Der Detektor besteht bei modernen CT-Geräten meist aus Keramikdetektorelementen und nachgeschalteter Elektronik zur Signalaufbereitung (Integration und Verstärkung) sowie zur Analog-Digitalwandlung. Fehler verschiedener Ursachen im Messsystem machen sich im später rekonstruierten CT-Bild durch störende, beispielsweise ringförmige Bildartefakte bemerkbar, die es schon allein aus diagnostischer Sicht – um Fehldiagnosen zu vermeiden – zu un terdrücken gilt. Insbesondere im Servicefall ist es daher notwendig, die Fehlerquelle zu ermitteln.
  • Dazu mussten bisher im Stand der Technik beispielsweise zum Ausschluss des Detektors als Fehlerquelle im Rahmen zusätzlich ausgelöster Scans spezielle Messdaten aufgenommen, die gemessenen Daten auf Datenträger gespeichert und an den Detektorhersteller zur Auswertung übermittelt werden (zumeist auf nicht elektronischem Weg). Eine Methode zur Prüfung der Funktionstüchtigkeit der Röntgenquelle gibt es derzeit nicht. Bei Verdacht auf einen Röhrenfehler muss die Röhre ausgetauscht, zerlegt und mechanisch untersucht werden.
  • Eine solche Vorgehensweise ist nicht nur zeitaufwendig sondern auch kostenintensiv. Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitzustellen, welches insbesondere Fehlerquellen im Bereich der Röhre – speziell zwischen Fokus und äußerer Verblendung im Austrittbereich – ohne großen Aufwand ermittelt.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter Weise weiter.
  • Erfindungsgemäß wird daher ein Verfahren zum Ermitteln und Lokalisieren eines eine Störung verursachenden Objektes im Strahlengang eines Computertomographie-Gerätes beansprucht, aufweisend die folgenden Schritte:
    • – Aufnehmen einer ersten Kalibriertabelle in einem ersten Springfokusmodus,
    • – Aufnehmen einer zweiten Kalibriertabelle in einem zweiten Springfokusmodus,
    • – Bilden zweier Differenztabellen auf Basis der ersten und zweiten Kalibriertabelle jeweils mit einer entsprechenden, bereits vorhandenen im gleichen Springfokusmodus und im störungsfreien Betrieb aufgenommenen Kalibriertabelle, und
    • – Ermitteln der Position des die Störung verursachenden Objektes im Strahlengang auf Basis der Differenztabellen.
  • Dabei erfolgt das Ermitteln der Position des Objektes vorteilhafter Weise in einer gekoppelten Darstellung beider Differenztabellen auf Basis des horizontalen Abstandes zweier durch die Störung verursachter, über einem Mindestwert liegenden Extremalpunkte.
  • Ferner wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens das Aufnehmen von Kalibriertabellen und der auswertende Vergleich der daraus erstellten Differenztabellen mit störungsfreien Kalibriertabellen routinemäßig während des laufenden Betriebes des CT-Gerätes zwischen Patientenmessungen durchgeführt.
  • Weiterhin wird eine Vorrichtung beansprucht zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der eben genannten Ansprüche.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden nun anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung der Aufnahmegeometrie und der wesentlichen Komponenten eines CT-Messsystems in der Aufsicht (x-y-Ebene) und in der seitlichen Ansicht (y-z-Ebene),
  • 2 zeigt ein CT-Röhrendetektorsystem im Springfokusbetrieb,
  • 3a zeigt zwei störungsbehaftete Kalibriertabellen, die jeweils bei unterschiedlichen Springfokuspositionen akquiriert wurden,
  • 3b zeigt zwei störungsfreie Kalibriertabellen, die jeweils bei unterschiedlichen Springfokuspositionen akquiriert wurden, und
  • 3c zeigt eine Differenztabelle, die auf Basis der ersten und zweiten störungsbehafteten Kalibriertabelle jeweils mit einer bereits vorhandenen, im entsprechend gleichen Springfokusmodus aufgenommenen störungsfreien Kalibriertabelle erstellt wurde.
  • Ein CT-Gerät besitzt unterschiedliche Kollimatoren, Blenden, Filter und Abschirmungen bzw. Dichtungen, die der Filterung des Röntgenspektrums, der Definition der Aufnahmeschicht, der Abschirmung des Detektors gegen Streustrahlung, dem Strahlenschutz dienen sowie ein Eindringen von Fremdkörpern in die Röhre verhindern. In 1 sind die wesentlichen Komponenten des Messsystems eines CT-Gerätes in der Aufsicht und in der seitlichen Ansicht dargestellt. Der Fokus 2 der Röntgenröhre 1 bestimmt den Ausgangspunkt des Fächerstrahles. Eine erste grobe Einblendung erfolgt in einem ersten Schritt fokusnah durch einen Formfilter 6, um den emittierten Strahlkegel auf den für den jeweiligen Detektor 5 maximal notwendigen Strahlenfächer zu reduzieren. In einem zweiten Schritt wird der maximal erlaubte Fächer durch eine feste Blende 7 exakt definiert. Eine zusätzliche einstellbare Blende 8 ermöglicht die variable Einblendung auf die jeweils gewünschten Schichtdicken. Schichtbreite und Schichtprofil werden somit durch Fokusgröße, Filter und Blendengeometrie festgelegt. Auch durch den Einsatz einer detektorseitigen beweglichen Blende 9 sowie einer detektorseitigen festen Blende 10 wird das Schichtprofil günstig beeinflusst. Um ein Eindringen von Fremdkörpern (beispielsweise Kontrastmittel) in den röhrenseitigen Strahlengang zu vermeiden, befindet sich unmittelbar vor den einstellbaren Blenden 8 und 9 ein Dichtungsstreifen aus Plexiglas.
  • Dennoch kann es sein, dass in das Messsystem (röhrenseitig oder detektorseitig) ein Fremdkörper (Span, Öltropfen, Kontrastmittel usw.) gelangt, entweder bereits während der Fertigung oder aber während des betrieblichen Einsatzes. Wenn ein solcher Fremdkörper in den Strahlengang gelangt (beispielsweise durch die Drehung des Messsystems), kann dieser insofern ein störendes Objekt darstellen, als dass er im ungünstigen Falle durch seine Schwächung die Signalhöhe beeinflusst. „Ungünstiger Fall" soll heißen, dass der Störkörper im Strahlengang während der Rotation des Messsystems entweder seine Position verändert oder dass sich die Schwächungseigenschaft des Störkörpers an gleicher Position ändert. Der erste Fall – die wechselnde An- und Abwesenheit – stellt den am häufigsten auftretenden Fehler dar, in dem zum Beispiel ein Span im Hohlraum der Röhre umherwandert und gelegentlich im Strahlengang landet. Der zweite Fall kann zum Beispiel auftreten, wenn ein Öl- oder Kontrastmitteltropfen in der Röntgenröhre durch Erwärmung seine Form verändert.
  • Im Normalfall, wenn während der gesamten Rotation des Messsystems (360°-Umdrehung) das Störobjekt seine Position oder Schwächungseigenschaft nicht verändert, macht sich die Schwächung auch nicht im rekonstruierten CT-Bild (in Form von Bildartefakten) bemerkbar, da die Schwächung in allen Projektionen gleichermaßen sichtbar ist. Nur eine Variation der Messdaten während der Rotation – mit oder ohne Patient (Absorber) – führt zu entsprechenden Abbildungs- und damit Bildfehlern nach der Bildrekonstruktion.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht nun darin, den Störkörper zu identifizieren, in dem letztendlich dessen Position relativ zum Fokus ermittelt wird. Dabei nutzt das erfindungsgemäße Verfahren die vom Detektorhersteller mit dem gesamten CT-System mitgelieferten Kalibriertabellen, die zum einen die Unterschiedlichkeit der einzelnen Detektorelemente beinhalten, auf deren Basis das Detektorarray kalibriert wurde und zum anderen eine ordnungsgemäße und fehlerfreie Funktionswei se des Messsystems, insbesondere des Detektor-Arrays dokumentieren sollen. Derartige Kalibriertabellen werden üblicherweise vor Auslieferung des CT-Systems ermittelt, in dem in einem azimutalen Projektionsabstand von 36° insgesamt 1000 Projektionsmessungen im Springfokusbetrieb durchgeführt werden, und zwar ohne Absorber (ohne Patienten). Die Kalibriertabellen liegen in der Regel in CT-Speicher- und Recheneinheiten vor.
  • Springfokusbetrieb (Funktionsweise ist in 2 dargestellt) bedeutet, dass der Fokus auf der in der Röntgenröhre integrierten Anode gegen die Bewegungsrichtung der Röhre verfahren wird und somit während der Zeit zweier aufeinander folgender Messungen im Bezugssystem des Raumes ortsfest gehalten wird. Danach springt der Fokus elektromagnetisch gesteuert auf seine Ausgangsposition auf der Anode zurück und der Vorgang wiederholt sich. Da sich der Detektor kontinuierlich weiterbewegt, ergeben sich durch dieses Verfahren für jede Fokusposition im Bezugssystem des Raumes zwei gemessene, ineinander um a/2 (Detektorbreite a) versetzte Projektionen. Sinn des Springfokusbetriebes ist eine Verdoppelung der Abtastrate, wodurch die Ortsauflösung erhöht werden kann.
  • Die auf jeweils zehn Projektionen aufgeteilten 1000 Projektionsmessungen im Springfokusbetrieb liefern insgesamt 20 Kalibriertabellen, wobei bei einer jeden jeweils 50 Messwerte pro Kanal (pro Detektorelement) gemittelt werden. Üblicherweise werden die jeweils zu einer Fokusposition zugehörigen beiden Kalibriertabellen in einem Diagramm zusammengefasst.
  • Ein solches Diagramm, welches gemäß einer jeweiligen einzigen Fokusposition eine erste 11 und eine zweite 12 Kalibriertabelle enthält, ist in 3a abgebildet. Dargestellt sind 672 gemessene Kanäle, die (zweifach) zu einem Zeitpunkt gemessen wurden – möglicherweise vor Auslieferung des CT-Gerätes – als sich kein Störkörper im Strahlengang befand. Insofern werden solche Kalibriertabellen im weiteren Verlauf der Beschreibung als Basiskalibrier-Tabellen bezeichnet, da sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung für einen Vergleich mit störkörperbehafteten Kalibriertabellen herangezogen werden.
  • Störkörperbehaftete Kalibriertabellen sind in 3b dargestellt, das heißt, Kalibriertabelle 13 sowie Kalibriertabelle 14 wurden aufgenommen, als sich ein Störkörper im Strahlengang befand bzw. nachdem im Bild Ringartefakte sichtbar wurden. Die zugrundeliegende Fokusposition des Diagramms in 3b ist die gleiche wie die des Diagramms aus 3a, so dass beide Diagramme direkt miteinander verglichen werden können. Scheinbar sind die Kalibriertabellen beider Diagramme gleich. Erst die Darstellung der Differenzbildung der jeweiligen Kalibriertabellen in einem Differenzdiagramm (3c: |Kalibriertabelle 12 – Kalibriertabelle 14|; |Kalibriertabelle 11 – Kalibriertabelle 13|) zeigt einen deutlichen Unterschied: Zwischen der Kanalzahl 300 und 400 sind zwei offensichtliche Extremalpunkte 17, 18 zu erkennen, die auf unterschiedliche Abbildungspositionen eines Störkörpers im Strahlengang zurückzuführen sind.
  • Beide Extremalpunkte (in diesem Fall Minima) sind auf eine Signalschwächung der Kalibriertabellen 13 und 14 durch den Störkörper zurückzuführen. Der horizontale Abstand beider Extremalpunkte A beträgt in diesem Falle ca. 13 Einheiten (Einheiten angegeben in Kanalzahlen). Der horizontale Versatz bzw. Abstand beider Extremalpunkte ist auf die Fokusbewegung durch den Springfokusbetrieb zurückzuführen: Da im Springfokusbetrieb eines CT-Gerätes der Fokus schrittweise gegenüber der Bewegungsrichtung der Röhre festgehalten wird, wird ein sich im Strahlengang befindliches Objekt auf dem Detektor-Array nach dem Fokusversatz auf einer anderen Stelle des Detektor-Arrays abgebildet als vor dem Versatz.
  • Aufgrund der Abbildungsvorschrift, die sich mathematisch mittels Strahlensatz beschreiben lässt, lässt sich aus diesem Versatz auf dem Detektor-Array die radiale Entfernung des Störkörpers zum Fokus bestimmen.
  • Es können drei charakteristische Entfernungen auftreten:
    • 1. Entfernung des Fokus 2 zum Formfilter 6,
    • 2. Entfernung des Fokus 2 zur einstellbaren röhrenseitigen Blende 8,
    • 3. Entfernung des Fokus 2 zur einstellbaren detektorseitigen Blende 9.
  • Entspricht der auf Basis des Differenzdiagrammes ermittelte Abstand des Störobjektes zum Fokus einer der drei charakteristischen Entfernungen 1., 2. Oder 3., so ist die Position des Störobjektes im Messsystem identifiziert. Im Falle 1., das heißt im Falle, dass das Störobjekt am oder im Formfilter 9 hängt, muss in der Regel das röhrenseitige Messsystem eingeschickt werden, um den Formfilter auszutauschen bzw. säubern zu lassen. Im Falle 2. oder 3., das heißt im Falle, dass sich das Störobjekt an einem der beiden einstellbaren Blenden 8 oder 9 befindet, können diese ohne großen technischen Aufwand ausgetauscht und somit der Fehler behoben werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in bzw. an einem CT-Gerät wird im Folgenden zusammengefasst:
    • A) Bei Auftreten von Ringartefakten im rekonstruierten Bild werden auf Initiative des Anwenders im Springfokusmodus des CT-Gerätes ohne Absorber zwei Sätze Kalibriertabellen gemessen und im CT-Rechner abgelegt.
    • B) Ebenfalls auf Initiative des Anwenders oder automatisch unmittelbar nach der Messung dieses Satzes von Kalibriertabellen werden diese beiden Sätze Kalibriertabellen mit den bereits vom Messsystem-Hersteller mitgelieferten und auf dem CT-Rechner vorliegenden störungsfreien Basiskalibriertabellen rechnerisch verglichen in dem beispielsweise mittels Diffe renzbildung durch den CT-Rechner eine Differenztabelle erstellt wird.
    • C) Bei zeitweisem Vorliegen eines signifikanten Störobjektes im Strahlengang des CT-Messsystems erscheinen in der Differenztabelle signifikante Extremwerte deren horizontaler Abstand (Distanz in Detektoreinheiten) vom CT-Rechner automatisch oder durch den Anwender per Mausklick rechnerisch erfasst wird. Auf Basis dieses Abstandwertes und der bekannten Geometrie des Messsystems kann durch den CT-Rechner die radiale Position des Störköper im Strahlengang (relativ zum Fokus) ermittelt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit eine schnelle, unkomplizierte Lokalisierung eines im Messsystem befindlichen Störobjektes, so dass im günstigsten Fall die Störung auf einfachste Weise – nämlich durch Austauschen einer Messsystemkomponente (zum Beispiel eine der beiden einstellbaren Blenden) – beseitigt werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stützt sich auf vorhandene bzw. beim störungsfreien Betrieb der CT-Anlage akquirierte (Basis-)Kalibriertabellen, die mit störungsbehafteten Kalibriertabellen auf einfache Weise verglichen werden. Das Messen von Kalibriertabellen jedweder Art (störungsbehaftet oder störungsfrei) ist unkompliziert und im Aufwand mit einer Rohdatenspeicherung, einem Einsenden des Datenträgers der Rohdaten zum Detektorhersteller und deren Auswertung gemäß dem Stand der Technik nicht vergleichbar.
  • So kann die Messung von störungsbehafteten und/oder störungsfreien Kalibriertabellen sowie deren Vergleich im Rahmen einer softwaregestützten Auswertung während des eigentlichen Messbetriebes erfolgen, wenn sich im Messbild gerade kein Absorber (Patient) befindet. Überschreitet die störobjektbedingte Signalschwächung eine Toleranzschwelle, wird in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine Warnmeldung ausgegeben, die gleichzeitig auf die fehlerbehaftete (Mess)Systemkomponente hinweist. Falls die Fehleranalyse die fehlerbehaftete Komponente nicht erkennt, wäre es möglich, die ermittelten störungsbehafteten Kalibriertabellen auf elektronischem Wege schnell und unkompliziert dem Detektorhersteller zu übermitteln und dort eine genauere Untersuchung der Störung vornehmen zu lassen.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Ermitteln und Lokalisieren eines eine Störung verursachenden Objektes im Strahlengang eines Computertomographie-Gerätes aufweisend die folgenden Schritte: – Aufnehmen einer ersten Kalibriertabelle (13) in einem ersten Springfokusmodus, – Aufnehmen einer zweiten Kalibriertabelle (14) in einem zweiten Springfokusmodus, – Bilden zweier Differenztabellen (15, 16) auf Basis der ersten (13) und zweiten (14) Kalibriertabelle jeweils mit einer entsprechenden, bereits vorhandenen, im gleichen Springfokusmodus und im störungsfreien Betrieb aufgenommen Kalibriertabelle (11, 12), und – Ermitteln der Position des die Störung verursachenden Objektes im Strahlengang auf Basis der Differenztabellen (15, 16).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln der Position des Objektes in einer gekoppelten Darstellung beider Differenztabellen (15, 16) auf Basis des horizontalen Abstandes (A) zweier durch die Störung verursachter, über einem Mindestwert liegenden Extremalpunkte (17, 18) erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnehmen von Kalibriertabellen (13, 14) und der auswertende Vergleich der daraus erstellten Differenztabellen (15, 16) mit störungsfreien Kalibriertabellen (11, 12) routinemäßig während des laufenden Betriebes des CT-Gerätes zwischen Patientenmessungen durchgeführt wird.
  4. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
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