DE10338783A1

DE10338783A1 - Vorrichtung zum Entfernen eines Streifens eines Wickels von einer Wickeltrommel

Info

Publication number: DE10338783A1
Application number: DE2003138783
Authority: DE
Inventors: Bernhard Schleidt
Original assignee: Voith Paper Patent GmbH
Current assignee: Voith Patent GmbH
Priority date: 2003-08-23
Filing date: 2003-08-23
Publication date: 2005-03-17

Abstract

Eine Vorrichtung (3) zum Entfernen eines Streifens eines Wickels einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn von einer Wickeltrommel (2) mittels einer Schneideinrichtung (4), ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (4) ein Gestell mit zwei in einem Abstand zueinander, jeweils in Führungen (7, 8) angeordneten Messern (5, 6) umfasst, die in den Führungen (7, 8) gemeinsam über wenigstens einen Teil der Breite der Wickeltrommel (2) wenigstens im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Wickeltrommel (2) zum Abziehen eines Streifens des Wickels bewegbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen eines Streifens eines Wickels einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn von einer Wickeltrommel mittels einer Schneideinrichtung.

Es sind bereits Schneideinrichtungen bekannt, die in Papiermaschinen eingesetzt werden, um den Streifenstauchwiderstand (SCT) in einer Lage eines Wickels einer Papierbahn auf einer Wickeltrommel zu bestimmen. Durch die Fa. Lorenzen & Wettre, München, wird eine derartige Einrichtung vertrieben, bei der ein vollautomatisches Modul zur Messung des Streifenstauchwiderstands in Längs- und Querrichtung vorhanden ist. Die Schneideinrichtung umfasst einen zur Probennahme längs der Wickeltrommel auf dem Boden der Werkshalle von Hand verfahrbaren Profilschneider.

Beim Herstellen einer Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn oder eines anderen wickelfähigen Gutes, besteht das Problem, dass von dem Wickel zur Auswertung in einem Labor und zur Qualitätssicherung Proben entnommen werden müssen. Die manuelle Entnahme ist im Hinblick auf die immer weiter fortschreitende Automatisierung der Schlussgruppenlogistik an einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn und die damit verbundenen komplexen Sicherheitsanforderungen problematisch. Der manuelle Eingriff führt zu Zeitverzögerungen an der Rollenschneidmaschine und zu einer zusätzlichen Arbeitsbelastung für das Bedienpersonal. Zudem ist das manuelle Eingreifen und damit verbunden das Betreten von Gefahrenzonen nur mit ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen möglich.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise von einer Wickeltrommel ein Streifen der obersten Lage des Wickelgutes entfernt wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Schneideinrichtung ein Gestell mit zwei in einem Abstand zu einander, jeweils in Führungen angeordneten Messern umfasst, die in den Führungen gemeinsam über wenigstens einen Teil der Breite der Wickeltrommel wenigstens im wesentlichen parallel zur Längsachse der Wickeltrommel zum Abziehen eines Streifens des Wickels bewegbar sind.

Durch die automatisierte Entnahme des Streifens wird das Bedienpersonal entlastet. Insbesondere erhöht sich auch die Sicherheit des Personals in automatisierten Volltambourtransportstrecken. Andererseits lassen sich auch die Sicherheitsmaßnahmen durch geschlossene Abschrankungen verbessern, da das Personal den Bereich seitlich der Wickeltrommel nicht mehr betreten muss. Dadurch vereinfachen sich auch die Sicherheitsmaßnahmen, und es verringern sich die für die Sicherheit aufzuwendenden Kosten. Die Bestimmung der technologischen Parameter, z.B. der Faserorientierung, wird verbessert, da eine reproduzierbare Probennahme rechtwinklig zur Maschinenlaufrichtung gewährleistet wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Figuren.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Schneideinrichtung ein flächenförmiges, elektrostastisch aufgeladenes Mittel, insbesondere eine Plexiglasplatte, zum Anziehen und Halten des abgezogenen Streifens aufweist.

Von Vorteil ist es ebenfalls, wenn die Schneideinrichtung eine zusammen mit den Messern verfahrbare Aufwickeleinheit umfasst, die den Streifen auf eine Rolle aufwickelt.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, das sie eine Einrichtung zum Erneuern der elektrostatischen Aufladung des Mittels aufweist. Dies ist beispielsweise ein Filztuch, das automatisch, etwa während des Aufwickeln des von dem Wickel abgeschnittenen Streifens der obersten Lage an der elektrostatisch aufladbaren Platte entlanggerieben wird, um diese neu elektrostatisch aufzuladen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine, insbesondere an der Führerseite der Maschine zum Herstellen angeordnete Transporteinheit vorhanden ist, durch die von der Aufwickeleinheit zu Rollen aufgewickelte Streifen abtransportierbar sind.

An der Schneideinrichtung ist vorzugsweise auch eine Klebestation zum Verkleben des Endes des zu einer Rolle aufgewickelten Streifens des Wickels angebracht.

Mit Vorteil ist die Vorrichtung als ganze oder die auf ihr angebrachte Schneideinrichtung automatisch, insbesondere hydraulisch, pneumatisch oder mittels eines Elektromotors, entlang der Mantelfläche der Wickeltrommel parallel zu ihrer Längsachse bewegbar. Ferner kann zusätzlich zu der Vorrichtung in der Maschine ein quer zur Maschinenlaufrichtung laufendes Band unterhalb der Wickelrolle, insbesondere im Bodenbereich, vorgesehen sein, das Außenlagenausschuss entfernt, der durch das Abschälen oder Abschneiden von Streifen aus der oberen Lage des Wickels der Materialbahn entsteht.

Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine seitliche Ansicht einer Anordnung einer Tragtrommel und einer Wickeltrommel in einer Wickelmaschine,
2 eine seitliche Ansicht der Wickeltrommel in ihrer Endlage in der Wickelmaschine und
3 eine Vorrichtung mit einer Schneideinrichtung zur Entnahme eines Streifens eines Wickels von der Wickelrolle.
Eine Wickelmaschine umfasst unter anderem eine auch als Anpresstrommel oder Tragtrommel bezeichnete Wickelwalze 1 (1). Eine Materialbahn wird entweder aus einem hier nicht dargestellten Glättwerk, einem Kalander, einer Schlussgruppe einer Veredelungsmaschine oder einer Trockenpartie einer Papier- oder Kartonmaschine herausgeführt, umschlingt dann meistens eine Leit- oder Breitstreckwalze und läuft auf der Mantelfläche der Wickelwalze 1 auf, umschlingt diese um einen gewissen Winkel bis zu einem zwischen der Wickelwalze und einer Wickeltrommel 2 vorhandenen Nip und wird schließlich auf die Wickeltrommel 2 aufgewickelt.
Aus einem Wickel auf der Wickeltrommel 2 (2) wird mittels einer Vorrichtung 3 zur Probennahme ein Streifen der obersten Lage des Wickels entnommen. Dabei wird die Lage einer an der Vorrichtung 3 angebrachten Schneideinrichtung 4 (3) vorzugsweise so gewählt, dass der Streifen oberhalb der durch die Längsachse des Wickels laufenden horizontalen Ebene liegt, wie in 2 dargestellt ist.
Die Vorrichtung 3 umfasst eine Schneideinrichtung 4 mit zwei im Abstand zu einander angeordneten Messerklingen 5, 6, die die obere Lage des Wickels aufschlitzen oder abtrennen. Die Schneideinrichtung 4 wird motorisch in Führungen 7, 8 oder auf Führungsschienen bewegt.
Ein dabei von den Messerklingen 5, 6 abgeschnittener Streifen wird von einem im wesentlichen plattenförmigen Aufbau in Form einer Plexiglasplatte 9 elektrostatisch angezogen und über Abziehrollen 10, beispielsweise Gummiwalzen und dergleichen aufgewickelt und anschließend vorzugsweise am Ende verklebt. Die Abziehrollen 10 können hierbei von einer Anpress- bzw. Anlegevorrichtung beaufschlagt sein. Der Klebevorgang läuft dabei ähnlich wie in einer Etikettiermaschine ab. Anschließend wird der rollenförmig aufgewickelte Streifen in Transportbehältern 11, 12, 13 abtransportiert.
Hierzu dient eine vorzugsweise auf der Führerseite der Maschine angebrachte Transportvorrichtung 14, insbesondere nach Art einer Rohrpostkartusche. Vorzugsweise wird auch der Weitertransport automatisch realisiert. Für die gewünschte Anzahl an Proben führt vorzugsweise ein Magazin oder eine Trommel die Transportbehälter 11, 12, 13 zu. Die Transportvorrichtung 14 kann bekannte Halterungen für die Kartuschen darstellen, beispielsweise in Form eines Revolvermagazins. Derartige Revolvermagazine werden insbesondere auch für den Werkzeugvorrat in automatischen Bearbeitungszentren verwendet.
Weiterhin kann es zweckmäßig sein, an der Stelle, an welcher die Abziehrollen 10 in der Plexiglasscheibe 9 andrücken, Gegenrollen zu versenken, um den Transport des abgeschnittener Streifens mit geringerer Reibung sicherzustellen.
Die Vorrichtung 3 steht vorzugsweise in Verbindung mit einer Einrichtung zum automatischen Abführen von der Außenschwarte des Wickels auf der Wickeltrommel 2, wenn die Außenschwarte entsorgt werden soll. Durch ein umlaufendes Transportband werden zu entsorgende Außenlage des Wickels abtransportiert. Eine Anordnung zum Entfernen von unbrauchbaren äußeren Lagen des Wickels ist vorzugsweise an der der Führerseite gegenüberliegenden Seite angebracht.
Um die Plexiglasscheibe 9 erneut elektrostatisch aufzuladen, ist vorzugsweise ein von der Schneideinrichtung 4 mitgeführtes Filztuch vorgesehen, das unter Gleitreibung gegen die Plexiglasscheibe 9 gedrückt wird, um diese aufzuladen.

1: Wickelwalze
2: Wickelrolle
3: Vorrichtung
4: Schneideinrichtung
5: Messerklinge
6: Messerklinge
7: Führung
8: Führung
9: Plexiglasscheibe
10: Abziehrollen
11: Transportbehälter
12: Transportbehälter
13: Transportbehälter
14: Transporteinrichtung

Claims

Vorrichtung (3) zum Entfernen eines Streifens eines Wickels einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn von einer Wickeltrommel (2) mittels einer Schneideinrichtung (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (4) ein Gestell mit zwei in einem Abstand zu einander, jeweils in Führungen (7, 8) angeordneten Messern (5, 6) umfasst, die in den Führungen (7, 8) gemeinsam über wenigstens einen Teil der Breite der Wickeltrommel (2) wenigstens im wesentlichen parallel zur Längsachse der Wickeltrommel (2) zum Abziehen eines Streifens des Wickels bewegbar sind.
Vorrichtung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (4) ein flächenförmiges, elektrostastisch aufgeladenes Mittel, insbesondere eine Plexiglasscheibe (9), zum Anziehen und Halten des abgezogenen Streifens aufweist.
Vorrichtung (3) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (4) eine zusammen mit den Messern verfahrbare Aufwickeleinheit umfasst, die den Streifen auf eine Rolle aufwickelt.
Vorrichtung (3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung zum Erneuern der elektrostatischen Aufladung des Mittels aufweist.
Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine, insbesondere an der Führerseite der Maschine zum Herstellen angeordnete Transporteinheit vorhanden ist, durch die von der Aufwickeleinheit zu Rollen aufgewickelte Streifen abtransportierbar sind.
Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schneideinrichtung (4) eine Klebestation zum Verkleben des Endes des auf eine Rolle aufgewickelten Streifens des Wickels angebracht ist.
Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (3) als ganze oder die auf ihr angebrachte Schneideinrichtung automatisch, insbesondere hydraulisch, pneumatisch oder mittels eines Elektromotors, entlang der Mantelfläche der Wickeltrommel (2) parallel zu ihrer Längsachse bewegbar ist.