DE10338170A1 - Rollfalzvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollfalzvorrichtung. DOLLAR A Bei den bisher bekannten Ausführungen einer Rollfalzvorrichtung wird ein Rollfalzkopf (1) entlang des zu falzenden Werkstückrandes eines stationär gehaltenen Werkstückes bewegt. DOLLAR A Diese Anordnung weist u. a. den Nachteil auf, dass das Werkstück nur für die Falzung in eine gesonderte Aufnahme gebracht werden muss, was einen zusätzlichen Schritt im Rahmen einer Produktionsabfolge bedeutet. DOLLAR A Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, dass der Rollfalzkopf (1) stationär angeordnet ist und der Greifer (6) an einem programmgesteuerten Roboterarm befestigt ist, der den Greifer (6) relativ zum Rollfalzkopf (1) im Raum bewegt. DOLLAR A Dies hat den Vorteil, dass vor und nach der Falzung noch weitere Bearbeitungen des Werkstückes vorgenommen werden können, ohne dass ein Umsetzen des Werkstückes in einen oder aus einem anderen Greifer erfolgen muss. Die Rollfalzvorrichtung kann damit besser in eine Produktionsabfolge eingegliedert werden.
Description
- Rollfalzvorrichtung mit einem Greifer zum Halten eines einen falzbaren Werkstückrand aufweisenden Werkstückes und wenigstens einem Rollfalzkopf mit einem Rollenpaar, wobei zum Falzen des Werkstückrandes der Greifer und der Rollfalzkopf programmgesteuert relativ zueinander bewegbar sind.
- Derartige Rollfalzvorrichtungen werden z.B. in der Automobilindustrie eingesetzt, um Bleche durch Falzoperationen miteinander zu verbinden. Ein Einsatzgebiet ist z.B. die Verbindung des Rahmens eines Schiebedaches mit dem Rand einer Öffnung im Dach eines Fahrzeuges.
- Bei bekannten Rollfalzvorrichtungen befindet sich das Werkstück in einer stationären Einspannung, wobei der Rollfalzkopf an dem umzufalzenden Randbereich des stationär gehaltenen Werkstückes entlang gefahren wird.
- Diese Anordnung ist dann von Nachteil, wenn die Rollfalzvorrichtung Teil einer Produktionsanlage ist und das Werkstück vor und/oder nach dem Rollfalzen weiteren Bearbeitungsschritten, z.B. einer Schweißoperation, unterzogen wird. In der Produktionsfolge muss das Werkstück zum Rollfalzen zunächst in die stationäre Aufnahme eingelegt werden und anschließend für die weiteren Produktionsschritte wieder entnommen werden. Dies ist ein den Produktionsablauf deutlich verzögernder zusätzlicher Schritt.
- Hinzu kommt das folgende Problem. Die Rollfalzung erfolgt in mehreren Stufen oder Teilfalzungen. In jeder einzelnen Stufe kann der Randbereich um ca. 45° gebogen werden, so dass wenigstens 4 Teilfalzungen notwendig sind, um eine vollständige 180°-Falzung (Bördelung) zu erreichen. Für jede Teilfalzung ist ein eigener Falzkopf mit entsprechend gestalteten Rollenpaaren notwendig. Um die Bearbeitungszeit zu verkürzen, ist schon vorgeschlagen worden, einen Rollfalzkopf mit zwei Rollenpaaren zu versehen, so dass bei einem einmaligen Abfahren des zu falzenden Werkstückrandes zwei Teil-Falzungen erfolgen. Der Aufbau eines solchen Rollfalzkopfes ist allerdings sehr aufwändig. Außerdem ergeben sich Schwierigkeiten beim Durchfahren von Bögen.
- Die Erfindung beruht somit auf dem Problem, eine Rollfalzvorrichtung zu schaffen, die ohne weiteres in eine Montagelinie mit kurzen Taktzeiten integriert werden kann.
- Zur Lösung des Problems sieht die Erfindung vor, dass eine Rollfalzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs so ausgebildet ist, dass der Rollfalzkopf stationär angeordnet ist und der Greifer an einem programmgesteuerten Roboterarm befestigt ist, der den Greifer relativ zum Rollfalzkopf im Raum bewegt.
- Auf diese Weise wird erreicht, dass das Werkstück – einmal aufgenommen vom Greifer – vor oder nach dem Rollfalzen in weiteren Bearbeitungsstationen bearbeitet werden kann. Insbesondere können nacheinander mehrere Rollfalzköpfe vorgesehen werden, die jeweils eine Teilfalzung vornehmen. Dabei verbleibt das Werkstück im Greifer und wird von einem Roboterarm von Rollfalzkopf zu Rollfalzkopf geführt, bis der Werkstückrand vollständig umgebogen ist also, eine vollständige Faltung vorliegt. Da zwischen den einzelnen Rollfalzköpfen kein Greiferwechsel vorgenommen werden braucht, können die Falzstationen relativ schnell durchlaufen werden, insbesondere kann durch den Einsatz von mehreren Robotern erreicht werden, dass mehrere Werkstücke parallel in den einzelnen Falzstationen bearbeitet werden können.
- Um die Greifer zu den Rollfalzköpfen ausrichten zu können, so dass die Falzung exakt an der vorgesehenen Linie verläuft, ist vorgesehen, dass der Greifer und der Rollfalzkopf wenigstens vier Referenzpunkte aufweisen, die von einer Messspitze mechanisch oder optisch erfassbar sind.
- Jedes Rollenpaar besteht aus einer zylindrischen Führungsrolle und einer Druckrolle. Die Druckrolle ist im allgemeinen kegelstumpfförmig ausgeführt und weist damit eine Schrägstellung der Mantelfläche zu ihrer Achse auf, die so zur Führungsrolle ausgerichtet ist, dass unter Berücksichtigen der Schrägstellung der Mantelfläche der Werkstückrand des auf der Führungsrolle aufliegenden Werkstückes um einen voreingestellten Anstellungswinkel abgeknickt wird, wenn der Werkstückrand zwischen den beiden Rollen hindurchgezogen wird. Typischerweise erfolgt eine 180°-Falzung in vier Schritten, wobei jede Teilfalzung eine Abwinkelung von ca. 45° bewirkt.
- Um das Werkstück zu führen und um ihm eine Abstützung zu geben, liegt es mit einem Abschnitt an der Führungsrolle an. Dabei kann wie folgt vorgegangen werden: Entweder ist dieser Abschnitt breit genug, dann kann ausschließlich das Werkstück an der Führungsrolle anliegen. Ist er zu schmal, weist der Greifer ein Falzbett auf, das zur Anlage an die Führungsrolle des Rollfalzkopfes gelangt, so dass auf diese Weise der Greifer an der Führungsrolle ge führt wird und damit auch das am Greifer eingespannte Werkstück.
- Das Falzbett kann einstückig mit dem Greifer ausgeführt werden oder als ein Einlegestück, das am Greifer zusammen mit dem Werkstück gehalten wird.
- Im Folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispieles die Erfindung näher erläutert werden. Dazu zeigt die einzige Figur eine Prinzipdarstellung einer erfindunsgemäßen Rollfalzvorrichtung:
Die Rollfalzvorrichtung besteht aus einem stationär angeordneten Rollfalzkopf1 mit einem Rollenpaar2 . Dieses weist eine zylindrische Führungsrolle3 und eine doppelkegelstumpfförmige Druckrolle4 auf, deren Achse senkrecht zur Achse der Führungsrolle3 ausgerichtet ist. Der Kegelstumpf weist einen Anstellwinkel von 45° auf, so dass die Mantelflächen der beiden Rollen3 ,4 einen Winkel von ebenfalls 45° einschließen, der den zu erreichenden Anstellungswinkel5 der Falzung bildet. - Ein Greifer
6 nimmt ein Werkstück7 , dessen Werkstückrand8 zu falzen ist, mittels einer Spannvorrichtung9 auf. Der Greifer befindet sich am Ende eines Roboterarms, der in sechs Achsen frei im Raum beweglich ist, so dass der Greifer im Erstreckungsraum des Roboterarms programmgesteuert jede Bahn abfahren kann, wobei der Greifer beliebig ausgerichtet sein kann. Damit die Bewegungsbahn lagegenau zum stationären Rollfalzkopf1 erfolgt, weist sowohl der Greifer6 als auch der Rollfalzkopf1 hier nicht näher dargestellte Referenzpunkte auf, die ausgemessen und in Korrelation zueinander gesetzt werden. - In der Spannvorrichtung befindet sich weiterhin ein Falzbett
10 in Leichtbauweise, das bündig mit dem Werkstück abschließt und so zusammen mit dem Werkstück eine Ebene bildet, die auf der Führungsrolle aufliegt. - Die Spannvorrichtung kann – was hier nicht näher dargestellt ist – auch ein weiteres Werkstück halten, das mit dem zu falzenden Werkstück
7 verbunden werden soll, indem der gefalzte Werkstückrand8 das weitere Werkstück umbördelt und dadurch einklemmt. - Bei dem Werkstück
7 kann es sich z.B. um den Rahmen eines Schiebedaches handeln, wobei der Innenrand des Rahmens senkrecht zur Haupterstreckung des Werkstückes aufgestellt ist und um 180° gefalzt wird, so dass die Aufstellung doppellagig wird. Mit dem dargestellten Rollfalzkopf erfolgt eine Teil-Falzung von 90° auf 135°, nachdem der äußerste Streifen des Werkstückrandes schon in zwei Schritten um jeweils 45° gefalzt wurde. - Sobald die gezeigte Teil-Falzung über den gesamten Werkstückrand abgeschlossen ist, führt der Roboterarm das Werkstück
7 zur nächsten Bearbeitungsstation, in der die abschließende Rest-Falzung erfolgt. In dieser Zeit kann an dem dargestellten Rollfalzkopf1 schon das nächste Werkstück7 bearbeitet werden. -
- 1
- Rollfalzkopf
- 2
- Rollenpaar
- 3
- Führungsrolle
- 4
- Druckrolle
- 5
- Anstellungswinkel
- 6
- Greifer
- 7
- Werkstück
- 8
- Werkstückrand
- 9
- Spannvorrichtung
- 10
- Falzbett
Claims (4)
- Rollfalzvorrichtung mit einem Greifer (
6 ) zum Halten eines einen falzbaren Werkstückrand aufweisenden Werkstückes (7 ) und wenigstens einem Rollfalzkopf (1 ) mit einem Rollenpaar (2 ), wobei zum Falzen des Werkstückrandes (8 ) der Greifer (6 ) und der Rollfalzkopf (1 ) programmgesteuert relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollfalzkopf (1 ) stationär angeordnet ist und der Greifer (6 ) an einem programmgesteuerten Roboterarm befestigt ist, der den Greifer (6 ) relativ zum Rollfalzkopf (1 ) im Raum bewegt. - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
6 ) und der Rollfalzkopf (1 ) wenigstens vier Referenzpunkte aufweisen, die von einer Messspitze mechanisch oder optisch erfassbar sind. - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rollenpaar (
2 ) jeweils aus einer zylindrischen Führungsrolle (3 ) und einer Druckrolle (4 ) besteht, die den Werkstückrand des auf der Führungsrolle (3 ) aufliegenden Werkstückes (7 ) um einen voreingestellten Anstellungswinkel abknickt. - Rollfalzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
6 ) ein Falzbett (10 ) aufweist, das zur Anlage an die Führungsrolle (3 ) des Rollfalzkopfes (1 ) gelangt.
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