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Die
Erfindung betrifft eine Orthese mit einem Fußteil zur Aufnahme des Fußes eines
Patienten und mit zwei mit dem Fußteil verbundenen, sich beidseitig am
Unterschenkel nach oben erstreckenden Schienen, an denen ein zum
wenigstens teilweisen Umschließen
des Unterschenkels ausgebildetes flexibles Band angebracht ist,
auf dem ein eine vordere Anlagefläche zur Abstützung der
Vorderseite des Unterschenkels bildendes Polsterstück befestigt
ist.
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Bei
bekannten Orthesen dieser Art wird die Winkelstellung des Unterschenkels
relativ zum Fuß des
Patienten durch die vordere Anlagefläche bestimmt und eingestellt.
Da die Vorderseite des Unterschenkels, die zweckmäßigerweise
kurz unterhalb des Kniegelenks an der Anlagefläche anliegt, eine nicht unerhebliche
Kraft auf die Anlagefläche
ausübt, ist
die Anlagefläche
bei den bekannten Orthesen ein stabiles Bauteil, das mit den seitlichen
Schienen verbunden ist. Aufgrund der nicht unerheblichen Anlagekräfte ist
die Tragdauer einer derartigen Orthese begrenzt, da die Vorderseite
des Unterschenkels im Wesentlichen aus dem eine spitze vertikale
Kante bildenden Schienbein besteht und praktisch nicht durch Muskeln
abgepolstert ist. Es besteht daher die Gefahr des Durchscheuerns
der Haut des Unterschenkels im Bereich der vorderen Kante des Schienbeins.
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GB 2 168 610 A offenbart
eine Unterschenkelorthese mit einem Fußteil und einem daran über Drehgelenke
angelenkten Beinteil, das zweiteilig ausgebildet ist, um eine Längenverstellbarkeit
zu ermöglichen.
Das Beinteil verläuft
auf der Rückseite, also
im Wadenbereich, des Unterschenkels und endet unterhalb des Kniegelenks
in einer rückseitigen Schale,
die den Unterschenkel auf der Rückseite
und seitlich teilweise umschließt.
Die Schale ist mit Druckknopfteilen versehen, auf die entsprechende Gegenstücke eines
flexiblen Bandes zur Befestigung drückbar sind. An dem Band ist
ein Polster für
das Schienbein befestigt. Mit dem flexiblen Band wird erreicht,
dass der Unterschenkel rückwärtig gegen
die durch die halb offene Schale gebildete Anlage gedrückt wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Orthese der eingangs
erwähnten
Art dahingehend zu verbessern, dass sie eine Einstellung der Neigung
des Unterschenkels relativ zum Fuß des Patienten erlaubt und
dennoch bequem mit einer verlängerten
Benutzungsdauer zu tragen ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Orthese der eingangs erwähnten
Art dadurch gelöst,
dass das Polsterstück
auf dem flexiblen Band leicht verschiebbar gelagert und um ein senkrecht
zur Längserstreckung
des Bandes stehendes Scharnier klappbar ausgebildet ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Orthese
wird die aufgrund einer Schwäche
im Bein des Patienten benötigte
Haltefunktion für
den Unterschenkel relativ zum Fuß mit Hilfe des den Unterschenkel
wenigstens teilweise umschließenden
flexiblen Bandes und des an dem Band befestigten Polsterstücks vorgenammen.
Das zweckmäßigerweise
eine Winkelform aufweisende Polsterstück ist um ein senkrecht zur Längserstreckung
des Bandes stehendes Scharnier klappbar ausgebildet, wobei das Scharnier
vorzugsweise eine vertikale Symmetrieachse des Polsterstücks darstellt.
Durch die Klappbarkeit kann sich das Polsterstück automatisch an die Form
des Unterschenkels des Patienten anpassen. Da das Polsterstück auf dem
Band leicht verschiebbar angeordnet ist, lässt sich das Polsterstück auf dem
flexiblen Band exakt positionieren. Nach einer Grobjustierung der Lage
kann sich das Polsterstück
der Lage der Schienbeinkante des Patienten automatisch anpassen.
Das Polsterstück
stellt somit eine vordere Anlagefläche dar, die nach einer Grobjustierung
der Lage sowohl in der Form als auch in der Position selbstjustierend
ist.
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Das
flexible Band umschließt
vorzugsweise den Unterschenkel vollständig und weist vorzugsweise
zwei durch einen Klettverschluss miteinander verbindbare Enden auf,
wodurch auch eine leichte Anpassung an unterschiedliche Durchmesser
von Unterschenkeln der Patienten bewirkt wird.
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Wenn
die Polsterung des Polsterstücks
im Bereich des Scharniers eine Ausnehmung aufweist, wirkt die Polsterung
des Polsterstückes
auf beide Seiten der vorderen Kante des Schienbeins des Patienten
ein und vermeidet somit einen direkten Anlagedruck auf die spitz
zulaufende vordere Kante des Schienbeins. Auf diese Weise lässt sich
die erfindungsgemäße Orthese
wesentlich angenehmer tragen als herkömmliche Orthesen.
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Das
Polsterteil besteht vorzugsweise aus Kunststoff, wobei das Scharnier
vorzugsweise als Filmscharnier ausgebildet ist. Auf diese Weise
kann das erfindungsgemäße Polsterteil
in einfacher Weise und mit wenig Aufwand gefertigt werden. Die Polsterung
kann dabei durch den Kunststoff selbst gebildet oder auf ein das
Filmscharnier ausbildendes Halteteil aufgebracht, beispielsweise
aufgeklebt sein.
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Die
Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 einen
horizontalen Schnitt durch ein einen Unterschenkel umschlingendes,
an seitlichen Schienen befestigtes Band mit einem Polsterteil;
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2 eine
schematische Ansicht eines an dem Band befestigten Polsterteils;
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3 eine
schematische perspektivische Darstellung einer Orthese mit dem Band
gemäß 1.
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1 verdeutlicht,
dass sich eine Orthese entlang eines Unterschenkels 1 eines
Patienten mit zwei seitlichen Schienen 2 erstreckt. Die
seitlichen Schienen 2 können
unterhalb des Kniegelenks enden oder sich über das Kniegelenk hinaus erstrecken.
Die seitlichen Schienen 2 können am Fußteil starr oder über ein
Knöchelgelenk
befestigt sein.
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An
den Schienen 2 ist ein flexibles Band 3 befestigt,
das in einfacher Weise durch vertikale Schlitze der Schienen 2 geführt sein
kann. Das Band 3 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zur vollständigen
Umschlingung des Unterschenkels 1 ausgebildet. Es ist aber
auch denkbar, dass sich das Band 3 nur zur vorderen Teilumschlingung
des Unterschenkels 1 vorgesehen ist, während ein etwaiger Halt zur
Rückseite
durch ein an den Schienen 2 angebrachtes, die Rückseite
des Unterschenkels 1 umfassendes Stützteil gewährleistet ist, da eine Anlage an
diesem Stützteil
regelmäßig nicht
mit hoher Anlagekraft erfolgt.
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In 1 ist
das Band 3 auf der Rückseite
mit überlappenden
Enden 4 geschlossen, wobei an den Enden 4 geeignete
Klettverschlussstreifen angebracht sein können.
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Auf
der Vorderseite ist an dem Band 3 ein Polsterstück 5 befestigt,
das als Kunststoffteil ausgebildet ist. Das Polsterstück 5 ist
zur Anlage an der vorderen, durch das Schienbein gebildeten Kante 6 des
Unterschenkels 1 vorgesehen. Hierfür ist das Polsterstück 5 mit
zwei Polsterungen 7 versehen, die beidseitig der vorderen
Kante 6 an dem Unterschenkel 1 anliegen. Zwischen
den Polsterungen 7 befindet sich mittig, d.h. im Bereich
der vorderen Kante 6 des Unterschenkels 1 eine
Ausnehmung 8. Die durch die Ausnehmung 8 bewirkte
Materialverdünnung
des Polsterstücks 5 lässt ein
Filmscharnier 9 entstehen, um das die beiden mit den Polsterungen 7 versehenen
Schenkel des Polsterstücks 5 klappbar
sind. Dadurch passt sich das Polsterstück 5 an unterschiedliche
Formen der Unterschenkel 1 selbsttätig an. Durch die Ausnehmung 8 wird
ein unmittelbarer Anlagedruck an der durch das Schienbein gebildeten spitzen
vorderen Kante 6 des Unterschenkels 1 vermieden.
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Es
ist erkennbar, dass durch eine Variation der Länge des Bandes 3,
aufgrund einer Variation der Überlappung
der Enden 4 des Bandes 3 eine Veränderung
des Abstandes des Polsterstücks 5 von
den Schienen 2 möglich
ist, wodurch die Winkelstellung nach vorn des Unterschenkels 1 relativ
zum Fuß des Patienten
einstellbar ist.
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2 verdeutlicht,
dass das Polsterstück 5 an
dem Band 3 dadurch befestigt sein kann, dass das Polsterstück 5 mit
vertikalen Schlitzen 10 versehen ist, durch die das Band 3 hindurchgezogen
ist. Diese Art der Befestigung hat den Vorteil, dass eine leichte seitliche
Verstellbarkeit des Polsterstücks 5 relativ zum
Band 3 gegeben ist, sodass das Polsterstück 5 unproblematisch
mittig zum Unterschenkel 1 positioniert werden kann.
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Die
Darstellung der 3 einer angelegten Orthese gemäß 1 zeigt
seitliche Schienen 2, die starr mit einem Fußteil 11 der
Orthese verbunden sind. Das Fußteil 11 erstreckt
sich unter einem Fuß 12 des
Patienten nach Art einer Sohle. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Fußteil 11 mit den
Schienen 2 starr verbunden. In diesem Fall hat die Orthese
insbesondere die Funktion, ein durch die Muskulatur des Patienten
nicht kontrollierbares Nach-Vorne-Knicken des Unterschenkels 1 zu
verhindern.
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Das
an dem Band 3 befestigte Polsterstück 5 passt sich durch
das Scharnier 9 in seiner Form der Form der Schienbeinkante
des Patienten aufgrund des Zugs durch das Band 3 automatisch
an. Da das Polsterstück 5 auf
dem Band 3 verschiebbar angeordnet ist, kann es sich der
Lage der Schienbeinkante des Patienten auch in seiner Lage automatisch
anpassen. Das Polsterstück
stellt somit eine vordere Anlagefläche dar, die nach einer Grobjustierung
der Lage sowohl in der Form als auch in der Position selbstjustierend
ist.
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3 lässt noch
erkennen, dass sich die Schienen 2 bis kurz unter ein Kniegelenk 13 des
Patienten erstrecken, sodass das Polsterstück 5 nahe der Kniescheibe
des Patienten positioniert ist.