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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kreuzschienenverteiler mit
einer Anzahl von Zeilen und einer Anzahl von die Zeilen an Kreuzungspunkten
kreuzenden Spalten,
- – wobei jeder Zeile über einen
ei Zeileneingang ein Eingangssignal zuführbar ist,
- – wobei
an den Kreuzungspunkten steuerbare Schaltelemente angeordnet sind,
mittels derer ein einer Zeile zugeführtes Eingangssignal auf die diese
Zeile an diesem Kreuzungspunkt kreuzende Spalte durchschaltbar ist,
wenn dem jeweiligen Kreuzungspunkt über einen Steuereingang ein Durchschaltsignal
zugeführt
wird,
- – wobei
an jeder Spalte über
einen Spaltenausgang ein durchgeschaltetes Eingangssignal als Ausgangssignal
abgreifbar ist,
- – wobei
die steuerbaren Schaltelemente Verstärkerelemente mit einem Verstärkereingang
und einem Verstärkerausgang
aufweisen,
- – wobei
die Verstärkereingänge mit
den Zeilen und die Verstärkerausgänge mit
den Spalten verbunden sind,
- – wobei
an den Zeileneingängen
gegenüber
liegenden Enden der Zeilen Zeilenwellenwiderstände angeordnet sind und an
die Zeilen über
die Zeilenwellenwiderstände
eine Zeilenspannung angelegt ist,
- – wobei
die Verstärkerelemente
als Grundbipolartransistoren mit je einem Emitter, einem Kollektor und
einer Basis oder als Grundfeldeffekttransistoren mit je einer Source,
einem Drain und einem Gate ausgebildet sind,
- – wobei
die Basen bzw. die Gates den Verstärkereingängen entsprechen,
- – wobei
die Kollektoren bzw. die Drains mit den Spalten verbunden sind,
- – wobei
an den Spaltenausgängen
gegenüber
liegenden Enden der Spalten Spaltenwellenwiderstände angeordnet sind,
- – wobei
an die Spalten über
die Spaltenwellenwiderstände
eine Spaltenspannung angelegt ist,
- – wobei
zwischen den Kollektoren bzw. den Drains der Grundtransistoren und
den Spalten Zusatzbipolartransistoren mit je einem Emitter, einem
Kollektor und einer Basis oder Zusatzfeldeffekttransistoren mit
je einer Source, einem Drain und einem Gate angeordnet sind,
- – wobei
die Emitter der Zusatzbipolartransistoren bzw. die Sources der Zusatzfeldeffekttransistoren mit
den Kollektoren der Grundbipolartransistoren bzw. den Drains der
Grundfeldeffekttransistoren verbunden sind,
- – wobei
die Kollektoren der Zusatzbipolartransistoren bzw. die Drains der
Zusatzfeldeffekttransistoren mit den Spalten verbunden sind.
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Aufgabe
eines Kreuzschienenverteilers (cross bar switch) ist es, eine Anzahl
von Eingangssignalen nach beliebiger Vorgabe auf eine Anzahl von
Ausgängen
durchzuschalten. Die Anzahl von Eingangssignalen ist dabei in der
Regel von der Anzahl von Ausgangssignalen verschieden. Um eine derartige
Schaltbarkeit zu erreichen, sind an den Kreuzungspunkten Schaltelemente
angeordnet, wobei jedes Schaltelement individuell, also unabhängig von
den anderen Schaltelementen, schaltbar ist. Folglich sind zum korrekten
Ansteuern des Kreuzschienenverteilers eine Anzahl von Steuerleitungen erforderlich,
wobei diese Anzahl gleich dem Produkt der Anzahl von Zeilen mit
der Anzahl von Spalten ist.
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Kreuzschienenverteiler
werden z. B. von der Firma Analog Devices als integrierte Schaltkreise
mit den Typenbezeichnungen AD8108 bis AD8111 sowie AD8114 und AD8115
vertrieben.
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Bei
den Schaltkreisen der Firma Analog Devices werden als Schaltelemente
passiv betriebene Feldeffekttransistoren verwendet. Die Kreuzschienenverteiler
von Analog Devices haben daher nur begrenzte Kanalzahlen von z.
B. 8 × 16,
16 × 8
oder 16 × 16
Eingangs- und Ausgangssignalen. Ferner weisen diese Bauelemente
einen zu starken Anstieg der Durchgangsdämpfung bei hohen Frequenzen
auf, so dass es nicht möglich
ist, mehrere dieser Bausteine als Submatrizen zu einer größeren Matrix
zusammenzuschalten.
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Es
sind auch Kreuzschienenverteiler bekannt, bei denen pin-Dioden als Hochfrequenzschalter
verwendet werden. Bei sehr hohen Frequenzen (z. B. oberhalb von
100 MHz) reicht die Sperrdämpfung
einer als Serienschalter geschalteten pin-Diode hingegen meist nicht
mehr aus, so dass man eine Dreifachstruktur (Serien-Kurzschluss-Serienschalter)
wählen
muss. Bei einer derartigen Dreifachstruktur muss der Steuerstrom
an den HF-Anschlüssen der
Schaltelemente eingespeist werden. Daher ist der nötige Aufwand
an HF-Drosseln und Abblockkondensatoren erheblich und mit Nebeneffekten
verbunden. In der Praxis lassen sich daher auch mit derartigen Dreifachstrukturen
keine Kreuzschienenverteiler mit hohen Kanalzahlen realisieren.
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Es
sind ferner Verteiler denkbar, bei denen eine größere Anzahl von Schaltelementen
einen gemeinsamen Sternpunkt aufweist. Diese Konzepte weisen jedoch
einen gravierenden Nachteil auf, da in den Sternpunkten die Summe
der Kapazitäten
aller Schaltelemente parallel geschaltet ist. Zusammen mit der Quell-
bzw. Lastimpedanz der angeschlossenen Schaltungen ergibt sich daher
eine Grenzfrequenz, die umgekehrt proportional zu dieser Gesamtkapazität ist.
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Der
Versuch, die Quell- und Lastimpedanzen niedriger zu wählen, führt im Gegenzug
zu einer größeren Absorption
im Serienwiderstand eines durchgeschalteten Schaltelements. Der
Versuch, diesem Effekt mit einer größeren Chipfläche der
Schaltelemente entgegen zu wirken, führt wiederum zu einer höheren Kapazität. Daher
gibt es bei einer vorgegebenen Frequenzbandbreite und vorgegebenen Durchgangsverlusten
eine nur von der Schaltertechnologie abhängige maximale Zahl von Abzweigungen,
die noch realisierbar ist. Sehr hohe Knotenzahlen (z. B. 64 Knoten
oder mehr) bei hohen Grenzfrequenzen von z. B. 100 MHz sind nicht
realisierbar.
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Ein
Kreuzschienenverteiler der eingangs genannten Art ist z. B. aus
der
US 6,265,953 B1 bekannt.
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Aus
der
EP 0 024 027 A1 ist
ein Kreuzschienenverteiler mit einer Anzahl von Zeilen und einer Anzahl
von die Zeilen an Kreuzungspunkten kreuzenden Spalten bekannt, bei
dem jeder Zeile über
einen Zeileneingang ein Eingangssignal zuführbar ist. An den Kreuzungspunkten
sind steuerbare Schaltelemente angeordnet, mittels derer ein einer
Zeile zugeführtes
Eingangssignal auf die diese Zeile an diesem Kreuzungspunkt kreuzende
Spalte durchschaltbar ist, wenn dem jeweiligen Kreuzungspunkt über einen
Steuereingang ein Durchschaltsignal zugeführt wird. An jeder Spalte ist über einen
Spaltenausgang ein durchgeschaltetes Eingangssignal als Ausgangssignal
abgreifbar. Die steuerbaren Schaltelemente weisen Verstärkerelemente
mit einem Verstärkereingang
und einem Verstärkerausgang
auf, wobei die Verstärkereingänge mit
den Zeilen und die Verstärkerausgänge mit
den Spalten verbunden sind. Die Verstärkerelemente sind derart geschaltet,
dass sie nur dann elektrische Energie verbrauchen, wenn dem jeweiligen
Kreuzungspunkt das Durchschaltsignal zugeführt wird.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Kreuzschienenverteiler
zu schaffen, bei dem die Anzahl von Zeilen und die Anzahl von Spalten
sehr groß werden
können,
ohne dass die Bandbreite und die Dynamik des Kreuzschienenverteiler
negativ beeinflusst werden. Insbesondere soll eine gut und vor allen
Dingen frequenzunabhängige Entkopplung
der Zeilen von den Spalten bezüglich nicht
angesteuerter Schaltelemente erreicht werden.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
- – dass
die Verstärkerelemente
derart beschaltet sind, dass sie nur dann elektrische Energie verbrauchen,
wenn dem je weiligen Kreuzungspunkt das Durchschaltsignal zugeführt wird,
- – dass
die Basen der Zusatzbipolartransistoren bzw. die Gates der Zusatzfeldeffekttransistoren mit
einer Hilfsspannung permanent verbunden sind und
- – dass
Knotenpunkte zwischen den Grundtransistoren und den Zusatztransistoren über Sperrkondensatoren
mit Masse verbunden sind.
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Vorzugsweise
sind die Verstärkereingänge und
die Verstärkerausgänge hochohmig
und auch hochohmig voneinander getrennt. Dies kann beispielsweise
dadurch bewirkt werden, dass die Verstärkerelemente als spannungsgesteuerte
Stromquellen ausgebildet sind.
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Wenn
die Verstärkerelemente
als Hochfrequenzverstärkerelemente
ausgebildet sind, sind mittels des erfindungsgemäßen Kreuzschienenverteilers
auch Hochfrequenzsignale übertragbar.
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Vorzugsweise
sind den Zeilenwellenwiderständen
zur Verhinderung von Gleichspannungsabfällen Induktivitäten parallel
geschaltet.
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Wenn
die Zeilenspannung zwischen 1,2 und 1,5 Volt beträgt, ist
im Falle eines Bipolartransistors der Kreuzschienenverteiler stabiler
betreibbar.
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Die
Verstärkerelemente
weisen (parasitäre) Eingangskapazitäten auf.
Vorzugsweise sind daher die Verstärkereingänge entlang der Zeilen äquidistant
angeordnet und die Zeilen derart ausgebildet, dass sie unter Berücksichtigung
der Eingangskapazitäten
ebenfalls den Zeilenwellenwiderstand aufweisen. Denn dann erfolgt
bezüglich
der Zeilen analog des Prinzips von Kettenverstärkern eine Leitungsnachbildung,
so dass die Anzahl von Verstärkereingängen pro
Zeile im Wesentlichen beliebig wählbar ist.
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Auch
den Spaltenwellenwiderständen
können
zur Vermeidung von Gleichspannungsabfällen Induktivitäten parallel
geschaltet sein.
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Bei
dieser Ausgestaltung lässt
sich ein Energieverbrauch im gesperrten Zustand der Schaltelemente
auf einfache Weise unterdrücken,
wenn die Steuereingänge über Emitterwiderstände mit
den Emittern bzw. über
Sourcewiderstände
mit den Sources verbunden sind.
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Wenn
zwischen den Steuereingängen
und den Emitterwiderständen
bzw. den Sourcewiderständen
Schalter angeordnet sind und die Schalter mittels der Durchschaltsignale
betätigbar
sind, so dass die Emitterwiderstände
bzw. die Sourcewiderstände
im ausgeschalteten Zustand der Schalter mit der Hilfsspannung und
im eingeschalteten Zustand der Schalter mit Masse verbunden sind,
erfolgt eine Umsetzung einer Durchschaltspannung in einen Durchschaltstrom
innerhalb des Schaltelements. Insbesondere muss ein außerhalb
des Kreuzschienenverteilers angeordnetes Ansteuerelement somit nicht
die Funktion eines Stromtreibers erfüllen.
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Die
Schalter müssen
die Eingangssignale nicht übertragen.
Es ist daher ausreichend, wenn die Schalter als Niederfrequenzschalter
ausgebildet sind. Die Hilfsspannung sollte mindestens 1 Volt höher als
die Zeilenspannung sein.
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Analog
zu den Verstärkungselementen
bzw. den Grundtransistoren sind vorzugsweise auch die Zusatztransistoren
(bipolar oder Feldeffekt) als Hochfrequenztransistoren ausgebildet.
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Die
Hilfsspannung ist vorzugsweise kleiner als die Spaltenspannung.
Insbesondere kann sie etwa halb so groß sein wie die Spaltenspannung.
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Die
Verstärkerelemente
weisen auch (parasitäre)
Ausgangskapazitäten
auf. Vorzugsweise sind daher die Verstärkerausgänge entlang den Spalten äquidistant
angeordnet und die Spalten derart ausgebildet, dass sie unter Berücksichtigung
der Ausgangskapazitäten
ebenfalls den Spaltenwellenwiderstand aufweisen. Denn dann erfolgt
auch bezüglich der
Spalten eine Leitungsnachbildung. Der Kreuzschienenverteiler bildet
daher bezüglich
seiner Spalten ein breitbandiges System, dessen Frequenzeigenschaften
im Wesentlichen unabhängig
von der Anzahl von an die Spalten angeschlossenen Verstärkerausgängen ist.
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Wenn
zwischen den Zeileneingängen
und den Zeilen sowie zwischen den Spalten und den Spaltenausgängen Koppelkondensatoren
angeordnet sind, sind die Zeileneingänge und die Spalten ausgänge von
den Zeilen- bzw. Spaltenruhepotentialen gleichspannungsentkoppelt.
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Wenn
der Kreuzschienenverteiler in einem integrierten Schaltkreis angeordnet
ist, ist er besonders kostengünstig
und kompakt herstellbar.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung:
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1 ein
Blockschaltbild eines Kreuzschienenverteilers,
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2 ein
Blockschaltbild eines Kreuzungspunktes und
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3 bis 6 mögliche Schaltungen
zur Realisierung von steuerbaren Schaltelementen.
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Gemäß 1 weist
ein Kreuzschienenverteiler eine Anzahl von Zeilen 1 und
eine Anzahl von Spalten 2 auf. Die Zeilen 1 und
die Spalten 2 kreuzen sich an Kreuzungspunkten 3.
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Jeder
Zeile 1 ist ein Zeileneingang 4 zugeordnet, der
mit der jeweiligen Zeile 1 über einen zwischengeordneten
Koppelkondensator 5 verbunden ist. Über die Zeileneingänge 4 sind
den Zeilen 1 daher Eingangssignale E zuführbar.
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An
den Kreuzungspunkten 3 sind steuerbare Schaltelemente 6 angeordnet.
Mittels der Schaltelemente 6 ist ein Eingangssignal E,
das einer Zeile 1 zugeführt
ist, auf die Spalte 2 durchschaltbar, die an diesem Kreuzungspunkt 3 diese
Zeile 1 kreuzt. Das Durchschalten erfolgt dabei aber nur
dann, wenn – siehe 2 – dem jeweiligen
Kreuzungspunkt 3 über einen
Steuereingang 7 ein Durchschaltsignal D zugeführt wird.
Jedem Kreuzungspunkt 3 ist dabei ein eigener Steuereingang 7 zugeordnet.
Jeder Kreuzungspunkt 3 ist somit unabhängig von allen anderen Kreuzungspunkten 3 ansteuerbar.
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In
aller Regel wird pro Zeile 1 maximal einem einzigen Kreuzungspunkt 3 ein
Durchschaltsignal D zugeführt.
Ebenso wird in aller Regel pro Spalte 2 maximal einem einzigen
Kreuzungspunkt 3 ein Durchschaltsignal D zugeführt.
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Wenn
einem Kreuzungspunkt 3 ein Durchschaltsignal D zugeführt wird,
ist an der durch den angesteuerten Kreuzungspunkt 3 definierten
Spalte 2 über
einen Spaltenausgang 8 ein Ausgangssignal A abgreifbar,
das dem durchgeschalteten Eingangssignal E entspricht. Zwischen
den Spalten 2 und den Spaltenausgängen 8 sind dabei
ebenfalls Koppelkondensatoren 9 angeordnet. Die Kapazität der Koppelkondensatoren 9 ist
vorzugsweise gleich der Kapazität
der Koppelkondensatoren 5.
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Gemäß 2 weisen
die steuerbaren Schaltelemente 6 Verstärkerelemente 10 mit
einem Verstärkereingang 11 und
einem Verstärkerausgang 12 auf.
Die Verstärkereingänge 11 sind
mit den Zeilen 1 verbunden, die Verstärkerausgänge 12 mit den Spalten 2.
Die Verstärkereingänge 11 sind
dabei entlang den Zeilen 1 äquidistant angeordnet. Ebenso
sind die Verstärkerausgänge 12 entlang
den Spalten 2 äquidistant
angeordnet.
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Wie
ferner aus 2 ersichtlich ist, ist an die Zeilen 1 über Zeilenwellenwiderstände 13 eine
Zeilenspannung U1 angelegt. Die Zeilenwellenwiderstände 13 sind
dabei an Enden der Zeilen 1 angeordnet, die den Zeileneingängen 4 gegenüber liegen. Die
Zeilenspannung U1 ist in der Regel relativ gering. Sie kann beispielsweise
zwischen 1,2 und 1,5 Volt liegen, vorzugsweise bei etwa 1,3 Volt.
Weiterhin ist ersichtlich, dass ebenso an die Spalten 2 über Spaltenwellenwiderstände 14 eine
Spaltenspannung U2 angelegt ist. Auch die Spaltenwellenwiderstände 14 sind
an Enden der Spalten 2 angeordnet, die den Spaltenausgängen 8 gegenüber liegen.
Die Spaltenspannung U2 ist in der Regel erheblich größer als
die Zeilenspannung U1. Sie beträgt
beispielsweise etwa 5 Volt. Der Widerstandswert des Spaltenwellenwiderstandes 14 ist
hingegen vorzugsweise der Gleiche wie der des Zeilenwellenwiderstandes 13.
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Wie
in 2 ferner eingezeichnet ist, können den Wellenwiderständen 13, 14 zum
Verhindern eines Gleichspannungsabfalls Induktivitäten 15, 16 parallel
geschaltet sein. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich.
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3 zeigt
nun eine bevorzugte Ausgestaltung eines steuerbaren Schaltelements 6.
Gemäß 3 ist
das Verstärkerelement 10 als
Bipolartransistor 10 ausgebildet. Wie in 3 durch
den Zusatz „HF" angedeutet, ist
der Bipolartransistor 10 als Hochfrequenz-Verstärkerelement 10 ausgebildet. Der
Bipolartransistor 10 weist, wie jeder Transistor, einen
Emitter, einen Kollektor und eine Basis auf. Die Basis ist gemäß 3 mit
der Zeile 1 verbunden, die an diesem Kreuzungspunkt 3 eine
Spalte 2 kreuzt. Die Basis entspricht also dem Verstärkereingang 11. Der
Kollektor ist mit der Spalte 2 verbunden, die an diesem
Kreuzungspunkt 3 eine Zeile 1 kreuzt. Der Kollektor
entspricht also bei der Ausgestaltung von 3 dem Verstärkerausgang 12.
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Gemäß 3 ist
der Steuereingang 7 des dargestellten Schaltelements 6 über einen
Emitterwiderstand 17 mit dem Emitter des Transistors 10 verbunden.
Zwischen dem Steuereingang 7 und dem Emitterwiderstand 17 ist
gemäß 3 ein
Schalter 18 angeordnet, der im vorliegenden Fall als Schalttransistor
in Emitterschaltung ausgebildet ist. Dieser Transistor 18 kann,
da er nicht das Eingangssignal E oder das Ausgangssignal A führen muss,
als Niederfrequenzschalter 18 ausgebildet sein. Dies ist
in 3 durch den Zusatz „NF" angedeutet.
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Wenn
dem in 3 dargestellten Kreuzungspunkt 3 über den
zugeordneten Steuereingang 7 kein Durchschaltsignal D zugeführt wird,
sperrt der Schalttransistor 18. Dadurch baut sich an einem
parallel geschalteten Koppelkondensator 18' über einen Vorwiderstand 19 eine
Hilfsspannung U3 auf. Auch die Kapazität des Koppelkondensators 18' entspricht vorzugsweise
der der Koppelkondensatoren 5. Die Hilfsspannung U3 ist
mindes tens 1 Volt höher
als die Zeilenspannung U1. Sie kann mit der Spaltenspannung U2 identisch
sein.
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Der
Emitter des Hochfrequenztransistors 10 ist also über den
Vorwiderstand 19 und den Emitterwiderstand 17 mit
der Hilfsspannung U3 verbunden. Dadurch befindet sich der Arbeitspunkt
des Hochfrequenztransistors 10 im Sperrbereich. Die betreffende Spalte 2 ist
daher von der kreuzenden Zeile 1 signaltechnisch getrennt.
Ferner fließt
in diesem Zustand kein Strom durch den Transistor 10, so
dass er auch keine elektrische Energie verbraucht.
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Wenn
dem Kreuzungspunkt 3 über
den Steuereingang 7 hingegen das Durchschaltsignal D zugeführt wird,
wird der Schalttransistor 18 leitend. Die am Koppelkondensator 18' anliegende
Spannung sinkt daher auf Massepotential ab. Der Emitterwiderstand 17 ist
also im eingeschalteten Zustand des Schalters 18 mit Masse
verbunden. Der Arbeitspunkt des Hochfrequenztransistors 10 wird
dadurch in den Durchlassbereich verschoben, so dass über die
Basis-Emitterstrecke des Hochfrequenztransistors 10 ein
(geringer) Strom fließen
kann. Auf Grund der Verstärkereigenschaften
des in Emitterschaltung betriebenen Hochfrequenztransistors 10 wird
dadurch der über
den Kollektor des Hochfrequenztransistors 10 fließende Strom
mit dem Basisstrom moduliert, was auf Grund des Spaltenwellenwiderstandes 14 wiederum
eine Spannungsmodulation auf der angeschlossenen Spalte 2 bewirkt.
Nur in diesem Zustand verbraucht der Transistor 10 elektrische
Energie.
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Der
Emitterwiderstand 17 bewirkt dabei, dass sich ein hoher
Eingangswiderstand und eine definierte Spannungsverstärkung ergeben.
Dies ist auch der Grund für
die Größe der Zeilenspannung
U1 von ca. 1,3 Volt. Denn bei diesem Spannungswert ergibt sich die
niedrigste thermische Verstärkungsdrift.
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Das
Verstärkerelement
gemäß 3 wirkt also
als spannungsgesteuerte Stromquelle 10. Ferner sind auf
Grund der Ausgestal tung gemäß 3 der
Verstärkereingang 11 und
der Verstärkerausgang 12 hochohmig.
Auch sind sie hochohmig voneinander getrennt. Wie bereits erwähnt, wird
durch die Verschiebung des Arbeitspunktes des Hochfrequenztransistors 10 in
den Sperrbereich weiterhin erreicht, dass das Verstärkerelement 10 nur
dann elektrische Energie verbraucht, wenn seinem Kreuzungspunkt 3 das
Durchschaltsignal D zugeführt
wird.
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Die
Ausgestaltung des steuerbaren Schaltelements 6 gemäß 4 entspricht
im Wesentlichen der Ausgestaltung von 3. Im Unterschied
zur Ausgestaltung von 3 sind die Transistoren 10, 18 der 4 aber
nicht als Bipolartransistoren, sondern als Feldeffekttransistoren
ausgebildet. Der sonstige Aufbau und insbesondere die Funktionsweise
des steuerbaren Schaltelements 6 gemäß 4 ist aber völlig analog
zu der von 3.
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5 zeigt
eine Ergänzung
der Schaltung von 3. Bei dieser Ausgestaltung
ist zusätzlich zum
Hochfrequenztransistor 10 und zum Schalttransistor 18 ein
weiterer Transistor 20 vorhanden, nachfolgend als Zusatztransistor 20 bezeichnet.
Auch dieser Transistor 20 ist, wie durch den Zusatz „HF" angedeutet ist,
als Hochfrequenztransistor 20 ausgebildet. Er ist ferner
als Bipolartransistor 20 ausgebildet. Er ist ersichtlich
zwischen dem Kollektor des Transistors 10 und der Spalte 2 angeordnet.
Er weist ferner, wie jeder Bipolartransistor, einen Emitter, einen
Kollektor und eine Basis auf. Der Emitter des Zusatztransistors 20 ist
mit dem Kollektor des Transistors 10 verbunden, der Kollektor
des Zusatztransistors 20 mit der Spalte 2. Seine
Basis ist mit der Hilfsspannung U3 verbunden.
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Bei
der Ausgestaltung gemäß 5 ist
die Hilfsspannung U3 kleiner als die Spaltenspannung U2. In der
Regel ist sie etwa halb so groß wie
die Spaltenspannung U2.
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Die
beiden Hochfrequenztransistoren 10, 20 bilden
somit eine sogenannte Kaskode-Schaltung. Bereits durch diese Kaskode-Schaltung erfolgt
eine erheblich bessere Trennung der Zeilen 1 von den Spalten 2 über die
ausgeschalteten Schaltelemente 6. Zusätzlich zur Ausbildung als Kaskode-Schaltung ist
ein Knotenpunkt 21 zwischen den beiden Hochfrequenztransistoren 10, 20 über einen
Sperrkondensator 22 mit Masse verbunden. Die HF-Transistoren 10, 20 und
der Sperrkondensator 22 bilden somit einen hochwirksamen
Serien-Kurzschluss-Serienschalter. Bei einer oberen Grenzfrequenz
von z. B. 200 MHz, einem Kollektorruhestrom durch die Transistoren 10, 20 von
z. B. 50 mA und einer Kollektor-Basis-Kapazität von 0,5 pF ergibt sich für die reine
Kaskode-Schaltung eine Sperrdämpfung
von ca. 36 dB. Bei Einfügen
des Sperrkondensators 22 mit einer Kapazität von z.
B. 50 pF ergibt sich hingegen eine Sperrdämpfung von ca. 40 + 30 = 70
dB. Es ergibt sich also im Sperrzustand eine erheblich bessere Entkopplung, die
darüber
hinaus – zumindest
teilweise – auch
bei hohen Frequenzen erhalten bleibt. Die Verstärkung im durchgeschalteten
Zustand wird durch den Sperrkondensator 22 hingegen nur
in vernachlässigbarem Umfang
beeinträchtigt.
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Die
Ausgestaltung gemäß 6 entspricht im
Wesentlichen der Ausgestaltung von 5. Der wesentliche
Unterschied besteht, ebenso wie bei den 3 und 4,
wieder darin, dass die Transistoren 10, 18, 20 bei
der Ausgestaltung gemäß 6 nicht als
Bipolartransistoren, sondern als Feldeffekttransistoren ausgebildet
sind. Der sonstige Aufbau und vor allem auch die Funktion der Ausführungsform
gemäß 6 ist
aber völlig
analog zu der von 5.
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Obenstehend
wurden in Verbindung mit den 3 bis 6 Ausführungsformen
beschrieben, bei denen entweder ausnahmslos Bipolartransistoren 10, 18, 20 oder
aber ausnahmslos Feldeffekttransistoren 10, 18, 20 verwendet
wurden. Derartige Ausführungsformen
sind bevorzugt, da in diesem Fall die Transistoren 10, 18, 20 leichter
aufeinander abstimmbar sind. Ferner ist, wie in 1 durch
eine Umrahmung 23 angedeutet, auf relativ einfache Weise
eine Anordnung des Kreuzschienenverteilers in einem integrierten
Schaltkreis möglich.
Der Kreuzschienenverteiler kann in diesem Fall also auf einem einzigen
Substrat angeordnet sein. Prinzipiell sind aber auch Mischformen,
also die Verwendung sowohl von Bipolar- als auch von Feldeffekttransistoren 10, 18, 20 möglich. Beispielsweise
ist es möglich, den
bzw. die HF-Transistoren 10, 20 als Bipolartransistoren
auszubilden, den Schalttransistor 18 hingegen als Feldeffekttransistor.
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Auch
sind die Transistoren 10, 18, 20 – unabhängig von
der Ausgestaltung als Bipolar- oder Feldeffekttransistoren 10, 18, 20 – vorzugsweise
als npn-Transistoren ausgebildet. Auch dies ist aber nicht zwingend.
Prinzipiell wäre
auch eine Verwendung von pnp-Transistoren 10, 18, 20 möglich.
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Die
Verstärkereingänge 11 weisen
parasitäre Eingangskapazitäten auf.
Dies ist in 2 durch die Kondensatoren 24 angedeutet.
Die Zeilen 1 sind daher derart ausgebildet, dass sie unter
Berücksichtigung
der Eingangskapazitäten 24 ebenfalls
den Zeilenwellenwiderstand 13 aufweisen. Dadurch ergibt sich
eine sogenannte Leitungsnachbildung, wie sie von Kettenverstärkern allgemein
bekannt ist.
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Ebenso
weisen auch die Verstärkerausgänge 12 parasitäre Ausgangskapazitäten auf.
Auch dies ist in 2 durch Kondensatoren 25 angedeutet.
Die Spalten 2 sind daher derart ausgebildet, dass sie unter
Berücksichtigung
der Ausgangskapazitäten 25 ebenfalls
den Spaltenwellenwiderstand 14 aufweisen. Auch hier ergibt
sich somit eine Leitungsnachbildung.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Ausbildung eines
Kreuzschienenverteilers wird daher ermöglicht, eine Verteilung von
nahezu beliebig vielen Hochfrequenz-Eingangssignalen E auf nahezu
beliebig viele Ausgänge 8 zu
erreichen. Eine Obergrenze ergibt sich nur durch die endliche Dämpfung der
Zeilen 1 und der Spalten 2 sowie durch den endlichen
Realteil des Ein- und Ausgangsleitwertes der Schaltelemente 6.
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Auf
Grund der oben stehenden Ausführungen
ist dem Fachmann klar, dass er auch andere als die in den 3 bis 6 gezeigten
Realisierungen verwenden kann. Beispielsweise ist es möglich, anstelle
des Schalttransistors 18 je einen Hochfrequenzschalter
(bipolar oder Feldeffekt) zwischen den Zeilen 1 und den
Verstärkereingängen 11 sowie
zwischen den Verstärkerausgängen 12 und
den Spalten 2 anzuordnen. Auch ist es möglich, nur einen zusätzlichen
Hochfrequenzschalter zu verwenden, der nur zwischen der jeweiligen
Zeile 1 und dem jeweiligen Verstärkereingang 11 angeordnet
ist. In diesem Fall muss aber durch entsprechende Beschaltung des Verstärkerelements 10 gewährleistet
sein, dass nur dann ein Strom durch das Verstärkerelement 10 fließt und damit
elektrische Energie verbraucht wird, wenn dem jeweiligen Kreuzungspunkt 3 das
Durchschaltsignal D zugeführt
wird. Auch könnte,
wenn nur ein geringer Strom zum Durchschalten des Hochfrequenztransistors 10 benötigt wird,
der Schalttransistor 18 entfallen. In diesem Fall könnte beispielsweise
eine direkte Ansteuerung des Verstärkerelements 10 durch
ein CMOS-Gatter erfolgen.