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Die Erfindung betrifft eine Spulstelle
für eine Kreuzspulen
herstellende Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Auf den Spulstellen derartiger Textilmaschinen
werden Vorlagespulen, insbesondere auf Ringspinnmaschinen gefertigte
Spinnkopse, die relativ wenig Garnvolumen enthalten, zu großvolumigen Kreuzspulen
umgewickelt.
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Das Garn wird während des Umspulvorganges außerdem auf
Garnfehler hin überwacht,
wobei Garnfehler herausgeschnitten und durch nahezu garngleiche
Spleiße
ersetzt werden.
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Während
dieses Umspulvorganges ist das Garn Fadenzugkräften ausgesetzt, die recht
unterschiedliche Größenordnungen
erreichen können.
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Das heißt, die Fadenzugkraft kann
im Laufe einer Kopsreise, wenn keine wirksamen Gegenmaßnahmen
ergriffen werden, insbesondere während des
letzten Drittels der Kopsreise, auf ein Mehrfaches der Anfangs-Fadenzugkraft
anwachsen, was die Gefahr von Fadenbrüchen erheblich erhöht.
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Da Fadenbrüche nicht nur die Qualität der Kreuzspule
negativ beeinflussen, sondern auch den Wirkungsgrad der betreffenden
Textilmaschine herabsetzen, ist man seit langem bemüht, Vorrichtungen zu
entwickeln, durch die das Ablaufverhalten von Vorlagespulen während des
Umspulprozesses, beispielsweise durch Verringerung der Fadenzugkraft, verbessert
werden kann.
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Zur Verringerung der Fadenzugkraft
ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, den Spulenaufnahmedorn,
auf dem die Vorlagespule während
des Umspulprozesses positioniert ist, antreibbar zu gestalten.
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Die
CH-PS
542 781 beschreibt beispielsweise eine Spulstelle einer
Präzisions-Kreuzspulmaschine,
mit einem solchen drehbar gelagerten Spulenaufnahmedorn für die Vorlagespule.
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Der Spulenaufnahmedorn steht dabei über einen
Antriebsriemen mit einer Antriebstrommel in Verbindung, die auf
einer maschinenlangen, ständig rotierenden
Antriebswelle gelagert ist und über
eine elektromagnetische Kupplung gezielt mit der Antriebswelle verbunden
werden kann.
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Wenn der Durchmesser der über ihre
Aufnahmespindel angetriebenen Auflaufspule, z.B. einer Kreuzspule,
ein vorbestimmtes Maß erreicht
hat und damit eine sehr hohe Fadenabzugsgeschwindigkeit vorliegt,
sorgt eine entsprechende Einrichtung dafür, daß der Spulenaufnahmedorn der
Vorlegspule entgegen der Abwickelrichtung des Fadens rotiert wird.
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Eine vergleichbare Einrichtung ist
auch durch die
FR-PS 1.450.896 bekannt.
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Auch bei dieser Einrichtung ist eine
Vorlagespule in Form eines Spinnkopses während des Umspulprozesses auf
einem rotierbar gelagerten Spulenaufnahmedorn angeordnet, der über eine
Riemenanordnung mit einer maschinenlangen, antreibbaren Welle verbunden
ist und definiert rotiert werden kann.
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Des weiteren ist in der
DE 38 43 928 A1 eine Spulstelle
beschrieben, bei der der Spulenaufnahmedorn für die Vorlagespule pneumatisch
rotiert werden kann.
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Dem Spulenaufnahmedorn ist dabei
außerdem
eine Bremseinrichtung zugeordnet, die automatisch aktiviert wird,
sobald die Druckluftzufuhr für
den Antrieb abgeschaltet wird.
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Mittels der vorbeschriebenen Einrichtungen konnte
zwar die Fadenzugkraft während
des Umspulprozesses reduziert werden, als nachteilig hat sich allerdings
herausgestellt, daß es
bei diesen Einrichtungen oft zu unkontrollierten Ablösungen des Fadens
von der Vorlagespule und damit zu Schlingenbildungen kommt.
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Derartige Fadenschlingen führen jedoch, wenn
sie unbemerkt auf die Kreuzspule auflaufen, zu einer starken Qualitätsminderung
der Kreuzspule bis hin zu einer völligen Unbrauchbarkeit der
betreffenden Kreuzspule.
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Selbst wenn solche Fadenschlingen
bemerkt und durch den Fadenreiniger herausgeschnitten werden, führt das
vermehrte Auftreten von Fadenschlingen zumindest zu einer negativen
Beeinflussung des Wirkungsgrades der Textilmaschine.
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Solche Schlingenbildungen sollten
daher unbedingt vermieden werden.
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Im Zusammenhang mit dem Überkopfabziehen
von Vorlagespulen sind daher bereits verschiedene Einrichtungen
entwickelt worden, die eine Fadenschlingenbildung vermeiden sowie
das Abziehen des Fadens erleichtern sollen.
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In dem JPGM 41-11717 ist beispielsweise eine
Einrichtung beschrieben, bei der oberhalb einer als Vorlage dienenden
zylindrischen Kreuzspule ein Fadenführungsring rotierbar gelagert
ist.
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Der Antrieb des Fadenführungsringes
erfolgt dabei durch eine vertikal angeordnete Welle, die innerhalb
der Kreuzspulenhülse
verläuft
und über
eine Zahnradanordnung auf eine maschinenlange Antriebswelle geschaltet
ist.
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Die
SU-PS
931 632 zeigt eine auf einer Spinnkopshülse festgelegte Einrichtung
zum Abspulen eines Spinnkopses.
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Das heißt, auf einer Spinnkopshülse sind
beabstandet zwei feststehende Fadenleitringe angeordnet, zwischen
denen rotierbar ein zweiarmiger Fadenführungshebel gelagert ist, der
endseitig jeweils einen Fadenführer
aufweist.
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Eine vergleichbare Einrichtung zum Überkopfabziehen
von Vorlagespulen ist auch in der
DE-PS
813 673 beschrieben. Diese bekannte Einrichtung verfügt über eine
feststehende Hohlspindel, auf der eine Vorlagespule, zum Beispiel
ein Spinnkops, festgelegt ist.
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Auf der Hohlspindel ist des weiteren
eine Fadenführungseinrichtung
angeordnet, die als leicht drehbar gelagerter, oberhalb des Spinnkopses
positionierter Rundkörper
ausgebildet ist.
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Beim Abziehen gleitet der Faden zunächst über den
halbkugelförmigen
Rundkörper,
der durch den Faden in Rotation versetzt wird, und durchläuft dann
entweder die Hohlspindel oder ein oberhalb der Hohlspindel angeordnetes
stationäres
Fadenleitorgan.
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Die vorgenannten Einrichtungen zur
Vermeidung von Fadenschlingen beim Abwickeln von Vorlagespulen sind
aufgrund ihrer konstruktiven Ausbildung insbesondere ihrer Anordnung
direkt auf der Hülse
der Vorlagespule für
einen Einsatz in modernen, automatischen Spulmaschinen nur sehr
bedingt geeignet und haben deshalb keinen Eingang in die Praxis
gefunden.
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Es sind allerdings auch Fadenführungseinrichtungen
bekannt, die beabstandet oberhalb der Vorlagespule positioniert
sind und die den beim Abspulen der Vorlagespule entstehenden Fadenballon von
außen
beaufschlagen.
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Durch derartige, sogenannte Ballonbegrenzer,
die beispielsweise in der
EP
0 684 203 A2 beschrieben sind, kann die Fadenzugkraft zwar
etwas reduziert werden, die verbleibende Fadenzugkraft begrenzt
die erzielbare Fadenabzugsgeschwindigkeit aber nach wie vor erheblich.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand
der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spulstelle
zu entwickeln, bei der während
des gesamten Spulprozesses einerseits die Fadenzugkraft deutlich
reduziert ist, bei der andererseits aber sichergestellt ist, daß es nicht
zu unkontrollierten Fadenablösungen,
insbesondere in Form von Fadenschlingen kommt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Spulstelle gelöst,
die die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß weist die Spulstelle eine Fadenführungseinrichtung
mit einem rotationssymmetrischen Fadenführungsorgan auf, das während des
Umspulprozesses räumlich
getrennt zu einer in einer Abspulstellung positionierten Vorlagespule
und relativ zu dieser entlang der Längsachse der Vorlagespule verschiebbar
angeordnet ist.
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Auf dem Fadenführungsorgan rollt der Faden
während
des Umspulprozesses unter Bildung eines stark ausgeprägten Fadenballons
ab, wobei der Faden während
des gesamten Spulprozesses nahezu orthogonal zur Oberfläche des
Wicklungskegels der Vorlagespule abgezogen wird.
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Da das Fadenführungsorgan bezüglich der Vorlagespule
vertikal verschiebbar gelagert ist, können die beim Ablösen des
Fadens von der Vorlagespule auftretenden Kräfte minimiert und während des
gesamten Spulprozesses nahezu konstant gehalten werden. Dieses gleichmäßige, garnschonende
Abwickeln des Fadens wirkt sich nicht nur positiv auf die Fadenzugkraft
aus, die deutlich vermindert und über den gesamten Spulprozeß fast konstant
gehalten wird, sondern verhindert auch das unkontrollierte Ablösen von
Fadenschlingen von der Vorlagespule.
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In bevorzugter Ausführungsform
ist das rotationssymmetrische Fadenführungsorgan, wie im Anspruch
2 beschrieben, berührungslos
in einer Magnetlagerstelle abgestützt.
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Durch eine solche berührungslose,
magnetische Lagerung des rotationssymmetrischen Fadenführungsorgans
wird nicht nur gewährleistet,
daß der Faden
die Oberfläche
des Fadenführungsorgans vollständig umrunden
kann, sondern auch ermöglicht,
die Fadenführungseinrichtung
räumlich
von der Vorlagespule zu trennen.
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Das heißt, die Fadenführungseinrichtung
unabhängig
von der Hülse
der Vorlagespule anzuordnen, was insbesondere bei einem automatischen
Betrieb, wie er bei derartiger Textilmaschinen üblich ist, vorteilhaft ist.
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Wie im Anspruch 3 dargelegt, ist
in einer ersten Ausführungsform
vorgesehen, das rotationssymmetrische Fadenführungsorgan so in einer Magnetlagerstelle
anzuordnen, daß das
Fadenführungsorgan einerseits
frei schwebend gelagert, andererseits jedoch gegen Rotation gesichert
ist.
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Eine solche Ausführungsform ist zum Beispiel
mittels einer Permanentmagnetlageranordnung relativ einfach und
kostengünstig
realisierbar.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch
4 hat den Vorteil, daß bei
Bedarf gezielt zusätzlicher Falschdrall
auf das Garn gegeben werden kann, der sich bis zur Vorlagespule
hin fortpflanzt. Das heißt, nicht
nur durch die Kontur und die Oberflächengestaltung des rotationssymmetrischen
Fadenführungsorgans
sondern auch durch die Wahl der Drehzahl dieses Fadenführungsorgans
ist, unter gegebenfalls unter Berücksichtigung der Drehzahl der
Vorlagespule, ein gezieltes Einleiten von Falschdrall auf den Faden möglich.
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Dieser Falschdrall wirkt sich insbesondere positiv
auf das Einbinden abstehender Garnfasern aus und führt damit
zu einer Reduzierung der Haarigkeit des Garnes.
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Das rotationssymmetrische Fadenführungsorgan
kann, wie in den Ansprüchen
5, 6 und 7 dargelegt, verschiedene Ausführungsformen aufweisen.
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Das Fadenführungsorgan kann beispielsweise,
wie im Anspruch 5 beschrieben, eine nahezu kugelartige Form aufweisen
und ist dabei innen weitestgehend hohl ausgebildet.
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Ein derartig gestaltetes Fadenführungsorgan ist
maximal an die Form des Fadenballons angepaßt, so daß der Faden sicher auf der
Oberfläche
des Fadenführungsorgans
abrollt.
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Durch die hohle Ausbildung des Fadenführungsorgans
ist außerdem
Raum zur Aufnahme einer Magnetlageranordnung sowie Raum für den Rotor
eines elektromagnetischen Antriebes.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch
6 weist die vorbeschriebenen Vorteile ebenfalls auf, wobei außerdem der
Vorteil gegeben ist, daß bezüglich der
Länge der
Vorlagespule nahezu keine Einschränkungen bestehen.
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Die Ausführungsform gemäß Anspruch
7 zeichnet sich vor allem durch ihre kostengünstige Herstellung aus.
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Das heißt, ein vorzugsweise ferromagnetische
Ring ist einfach und kostengünstig
zu fertigen.
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Um das Einfädeln des Fadens in die Lagerstelle
des Fadenführungsorgans
zu ermöglichen, weist
die Lagerstelle wenigstens eine Einfädelkontur auf.
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Die Einfädelkontur bildet dabei einen
Einfädelschlitz
durch den der Faden in Kontakt mit der Oberfläche des Fadenführungsorgans
gebracht werden kann (Anspruch 8).
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Insbesondere wenn das Fadenführungsorgan
als Ring ausgebildet ist, kann es entweder, wie im Anspruch 2 dargelegt,
in einer Magnetlagerstelle abgestützt sein oder extrem kostengünstig mit
Spiel in einer rein mechanisch arbeitenden Lagerstelle (Anspruch
9).
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Wie im Anspruch 10 beschrieben, besteht die
Lagerstelle dann im wesentlichen aus einem Deckblech und einem Bodenblech,
die durch ein Distanzstück
separiert sind.
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Zwischen dem Deckblech und dem Bodenblech
ist dabei mit ausreichend Spiel das ringartige Fadenführungsorgan
gelagert, das während
des Spulbetriebes vom Faden umkreist wird.
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Nicht nur bezüglich der Ausführungsform und
der Lagerung des Fadenführungsorganes
sind verschiedene Ausführungsformen
möglich,
sondern auch bezüglich
der Lagerung der Vorlagespule sind mehrere unterschiedliche Varianten
denkbar.
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Die Vorlagespule kann beispielsweise,
wie im Anspruch 11 dargelegt, einzelmotorisch angetrieben werden,
wie im Anspruch 12 beschrieben, frei drehbar in einem Wälzlager
abgestützt
sein oder, wie im Anspruch 13 dargelegt, gegen Rotation gesichert sein.
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In der Ausgestaltungsvariante gemäß Anspruch
13 ist die Vorlagespule dabei vorzugsweise auf einem feststehenden
Spulenaufnahmedorn positioniert.
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Wenn die Vorlagespule rotierbar gelagert
ist, sei es über
einen Einzelantrieb definiert antreibbar oder in einem Wälzlager
frei drehbar, ist es vorteilhaft, eine schnell wirksame Bremseinrichtung
vorzusehen (Anspruch 14).
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Durch eine solche schnell wirksame
Bremseinrichtung kann in der Regel zuverlässig verhindert werden, daß der Faden
bei einem Reinigerschnitt oder bei einem Fadenbruch aus dem Fadenspanner gezogen
wird und dann für
einen nachfolgenden Fadenspleißvorgang
nicht zur Verfügung
steht.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand
der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 in
Seitenansicht, eine Arbeitsstelle einer Kreuzspulen herstellenden
Textilmaschine, wobei die erfindungsgemäße Fadenführungseinrichtung lediglich
schematisch angedeutet ist,
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2A eine
erste Ausführungsform
eines im wesentlichen als Kugel ausgebildeten, magnetisch gelagerten
Fadenführungsorgans,
mit einer einzelmotorisch antreibbaren Vorlagespule,
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2B ein
magnetisch gelagertes Fadenführungsorgan
mit einzelmotorischem Antrieb sowie eine frei drehbar gelagerte
Vorlagespule,
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2C ein
magnetisch gelagertes Fadenführungsorgan
mit einzelmotorischem Antrieb sowie feststehender Vorlagespule,
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3 eine
zweite Ausführungsform
des magnetisch gelagerten Fadenführungsorgans,
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4 eine
weitere Ausführungsform
eines Fadenführungsorgans,
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5 eine
Lagerstelle eines mechanisch gelagerten Fadenführungsorgans, gemäß Schnitt
V – V der 6,
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6 die
Lagerstelle gemäß 5, in Draufsicht.
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In 1 ist
in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 1 einer
Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine 22 dargestellt.
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Derartige Textilmaschinen, beispielsweise Kreuzspulautomaten,
verfügen
in der Regel zwischen ihren sogenannten Endgestellen über eine Vielzahl
dieser in Reihe angeordneter Arbeitsstellen 1.
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Auf diesen Arbeitsstellen 1 werden
Vorlagespulen, üblicherweise
Spinnkopse 2, die beispielsweise auf (nicht dargestellten)
Ringspinnmaschinen hergestellt wurden, zu großvolumigen Kreuzspulen 13 umgespult.
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Die Arbeitsstellen 1 sind
zu diesem Zweck mit verschiedenen, in 1 lediglich
schematisch dargestellten Handhabungs- und Fadenprüfeinrichtungen
ausgerüstet,
die jeweils durch arbeitsstelleneigene Steuerungseinrichtungen,
sogenannten Spulstellenrechnern 5, definiert ansteuerbar
sind.
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Wie in 1 angedeutet,
läuft der
von der Vorlagespule 2 abgezogene Faden 3 auf
seinem Weg zur Kreuzspule 13, die in einem Spulenrahmen 14 drehbar
gelagert und während
des Spulbetriebes über
eine sogenannte Fadenführungstrommel 12 reibschlüssig angetrieben
ist, durch eine Fadenführungseinrichtung 4,
einen Fadenspeicher 20, einen Fadenspanner 6,
einen Fadenreiniger 8 mit einer zugehörigen Fadenschneideinrichtung 9 sowie
eine optional vorhandene Paraffiniereinrichtung 10.
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Außerhalb des „regulären" Fadenlaufweges 30 ist
außerdem
eine Fadenspleißvorrichtung 7 angeordnet.
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Zur Handhabung der Fadenenden im
Falle eines Fadenbruches oder eines definierten Reinigerschnittes
sind außerdem
eine Saugdüse 15 sowie
ein Greiferrohr 19 vorgesehen.
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Die Saugdüse 15 ist dabei um
eine Schwenkachse 17, das Greiferrohr 19 um eine Schwenkachse 21 drehbar
gelagert. Sowohl die Saugdüse 15 als
auch das Greiferrohr 19 können dabei bei Bedarf außerdem definiert
mit Unterdruck beaufschlagt werden.
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Wie in 1 weiter
dargestellt, ist die Vorlagespule 2 in einer ersten Ausführungsform
drehbar gelagert und kann durch einen, vorzugsweise frequenzgesteuerten
Antrieb 11 mit einstellbarer Drehzahl in Richtung R rotiert
werden.
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Im Bereich der Abspulstellung 16 ist
außerdem
eine schnell wirksame Bremseinrichtung 18 installiert,
die bei einem Reinigerschnitt oder einem Fadenbruch die Vorlagespule 2 unverzüglich in
den Stillstand abbremst.
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Die in 1 lediglich
schematisch dargestellte Fadenführungseinrichtung 4 ist
in den 2 bis 6 näher dargestellt.
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Wie aus den 2A – 2C ersichtlich, weist die
Fadenführungseinrichtung 4 in
einer ersten Ausführungsform
ein kugelförmiges,
in Richtung der Vorlagespule 2 abgeflachtes, im wesentlichen
hohles, rotationssymmetrisches Fadenführungsorgan 23 auf.
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Dieses Fadenführungsorgan 23 ist
berührungslos
in einer Magnetlagerstelle 24 abgestützt.
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Das heißt, das Fadenführungsorgan 23 ist
innerhalb der Magnetlagerstelle 24 so frei schwebend angeordnet,
daß der
Faden 3 nach dem Abwickeln vom Wicklungskegel 48 der
Vorlagespule 2 auf der Oberfläche des rotationssymmetrischen
Fadenführungsorgan 23 abrollen
und dabei einen Fadenballon 33 bilden kann.
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Die Magnetlagerstelle 24 ist
ihrerseits mittels eines schematisch angedeuteten Antriebes 25 in
vertikaler Richtung, das heißt,
parallel zur Mittelachse der Vorlagespule verfahrbar.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 2A ist die in der Abspulstellung 16 positionierte Vorlagespule 2 mittels
eines frequenzgesteuerten Antriebes 11 definiert rotierbar
und kann bei Bedarf durch eine schnell wirksame Bremseinrichtung 18 gestoppt
werden.
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Das zugehörige rotationssymmetrische
Fadenführungsorgan 23 ist,
zum Beispiel über
eine Permanentmagnetlageranordnung 26, in der Magnetlagerstelle 24 frei
schwebend, jedoch gegen Rotation gesichert, räumlich getrennt zur Vorlagespule
und zu dieser relativ verschiebar angeordnet.
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Eine solche Ausbildung und Anordnung
führt dazu,
daß der
von der Vorlagespule 2 abgewickelte Faden 3 während des
Umspulens über
die Oberfläche
des gegen Rotation festgelegten Fadenführungsorgans 23 der
Fadenführungseinrichtung 4 rollt und
einen Fadenballon 33 bildet.
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Durch entsprechende Nachführung der
Magnetlagerstelle 4 wird dabei erreicht, daß der Faden 3 nahezu
orthogonal von der Oberfläche
des Wicklungskegels 48 der Vorlagespule 2 abgewickelt
wird.
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Da es beim Abwickeln einer rotierenden
Vorlagespule, insbesondere wenn diese eine sogenannte Kopswicklung
aufweist, ständig
zu Änderungen der
Fadenabwickelgeschwindigkeit kommt, ist außerdem ein Fadenspeicher 20 vorgesehen,
mit dem die auftretenden Schwankungen der Fadenabwickelgeschwindigkeit
aufgefangen werden können.
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Ein solcher Fadenspeicher kann dabei
unterschiedliche Ausführungsformen
aufweisen.
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In 2A ist
beispielsweise schematisch ein pneumatisch arbeitender Fadenspeicher 20 dargestellt.
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Ein solcher an sich bekannter Pneumatikfadenspeicher 20 weist
z.B. eine Fadenspeicherröhre 36 auf,
die über
eine Unterdruckleitung 27 definiert mit Unterdruck beaufschlagbar
ist.
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Im Bereich der Fadenspeicherröhre 36 sind außerdem Sensoren 28 vorgesehen,
die den jeweiligen Füllstand
der Fadenspeicherröhre 36 überwachen
und, vorzugsweise über
den Spulstellenrechner 5, entsprechend dem Füllzustand
des Fadenspeichers, den Unterdruck im Fadenspeicher 20 regeln.
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Anstelle eines pneumatischen Fadenspeichers
kann selbstverständlich
auch eine andere Art von Fadenspeicher, zum Beispiel der in 2B angedeutete mechanische
Fadenspeicher 20 zum Einsatz kommen.
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Dieser mechanische Fadenspeicher 20 weist beispielsweise
einen Fadenschieber 29 auf, der mittels eines Antriebes 32 etwa
orthogonal zum „regulären" Fadenlauf 30 so
verschiebbar ist, daß bei
Bedarf Fadenlaufweg verlängert
werden und damit Fadenlänge
gespeichert werden kann.
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Das heißt, bei einem solchen mechanischen Fadenspeicher 20 wird,
vorzugsweise durch einen (nicht dargestellten) Fadenzugkraftsensor
ständig die
Fadenzugkraft überwacht
und durch entsprechendes Verschieben der Fadenführungseinrichtung 29 des
Fadenspeichers 20 auf Fadenspannungsänderungen reagiert.
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Auf diese Weise kann auch mit mechanischen
Fadenspeichern die Fadenspannung weitestgehend konstant und in Verbindung
mit der Fadenführungseinrichtung 4 niedrig
gehalten werden.
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Bei der Ausführungsform gemäß 2B ist die Magnetlagerstelle 24 beziehungsweise
das rotationssymmetrische Fadenführungsorgan 23 mit
einer Antriebseinrichtung 31 ausgestattet.
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Des weiteren ist die Vorlagespule 2 in
einem Wälzlager 34 frei
drehbar gelagert.
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Das heißt, die Vorlagespule 2 wird
während des
Umspulprozesses unter dem Einfluß der Fadenzugkraft rotiert.
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Zum Abbremsen der Vorlagespule 2 nach
einem Reinigerschnitt oder einem Fadenbruch ist allerdings auch
hier eine schnell wirksame Bremseinrichtung 18 vorgesehen.
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Das heißt, bei der Ausführungsform
gemäß 2B ist das schwebend gelagerte,
rotationssymmetrische Fadenführungsorgan 23 durch
eine Antriebseinrichtung 31 rotierbar.
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Sowohl die Rotationsgeschwindigkeit
als auch die Rotationsrichtung A des Fadenführungsorgans 23 sind
dabei, beispielsweise über
den Spulstellenrechner 5 der betreffenden Arbeitsstelle,
definiert einstellbar.
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Wie bei der Ausführungsform gemäß 2A ist auch bei der Ausführungsform
gemäß 2B ein Fadenspeicher 20 vorgesehen,
der, wie vorstehend erläutert,
unterschiedliche Ausführungsformen
aufweisen kann.
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Die Ausführungsform gemäß 2C entspricht im Bereich
der Fadenführungseinrichtung 4 dem
Ausführungsbeispiel
gemäß 2B.
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Das heißt, das rotationssymmetrische
Fadenführungsorgan 23 ist
mittels einer Antriebseinrichtung 31 definiert rotierbar.
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Wie in 2C angedeutet
ist die Vorlagespule 2 allerdings weder definiert antreibbar
noch frei drehbar gelagert.
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Die Vorlagespule 2 ist vielmehr
drehfest auf einer entsprechenden feststehenden Lagereinrichtung
angeordnet. Das heißt,
bei der Ausführungsform gemäß 2C läuft während des Umspulprozesses ausschließlich das
rotationssymmetrische Fadenführungsorgan 23 um
und wickelt dabei den Faden 3 von der Oberfläche der
Vorlagespule 2 ab.
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3 zeigt
ein Fadenführungsorgan 35,
das die Form eine oben und unten abgeflachten Kugel aufweist.
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Das Fadenführungsorgan 35 ist
dabei im wesentlichen hohl, das heißt, es besitzt eine Durchbohrung 49,
deren Innendurchmesser d über
dem maximalen Außendurchmesser
D der Vorlagespulen 2 liegt.
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Das Fadenführungsorgan 35 kann
folglich leicht, über
Vorlagespulen abgesenkt werden und auch relativ lange Vorlagespule über ihre
gesamte Länge
abfahren.
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Wie das Fadenführungsorgan 23 gemäß der 2A – 2C ist
auch das Fadenführungsorgan 35 in einer
Magnetlagerstelle 24 frei schwebend gehalten und zum Beispiel
in Verbindung mit einer antreibbaren Vorlagespule 2 gegen
Rotation gesichert.
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In einer weiteren (nicht dargestellten)
Ausführungsform
kann das Fadenführungsorgan 35,
beispielsweise in Verbindung mit einer frei drehbar gelagerten bzw.
einer feststehende Vorlagespule 2, durch einen Antrieb 31 auch
definiert rotierbar sein.
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Die 4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem das Fadenführungsorgan 37 als
ferromagnetischer Ring ausgebildet ist.
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Der Ring 37 ist dabei in
einer Magnetlagerstelle 24 frei schwebend gehalten, so
daß der
Faden 3 unter Bildung eines Fadenballons 33 auf
dem Umfang der Ringes 37 abrollen kann. Die Magnetlagerstelle 24,
die mittels eines Antriebes 25 vertikal verfahrbar ist,
weist vorzugeweise außerdem
ein Deckblech 38 und ein Bodenblech 39 mit einer
Einfädelkontur 47 auf.
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Die Vorlagespule 2 kann
auch bei diesem Ausführungsbeispiel
einzelmotorisch angetrieben, frei drehbar gelagert oder feststehend
sein.
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Anstelle einer Magnetlagerstelle 24 kann auch
eine mechanische Lagerstelle 49 vorgesehen sein, in der
das als Ring 37 ausgebildete Fadenführungsorgan mit Spiel gehalten
ist.
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Das heißt, die Lagerstelle 49 besteht,
wie in den 5 und 6 dargestellt, im wesentlichen
aus einem geschlitzten Deckblech 38, einem geschlitzten Bodenblech 39 sowie
einem geschlitzten Distanzstück 40,
das etwas dicker ist als der Ring 37 und eine Ausnehmung 51 aufweist,
deren Innendurchmesser deutlich über
dem Außendurchmesser
des Fadenführungsorgans 37 liegt.
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Wie in den Figuren angedeutet, sind
die Bauteile 38, 39, 40 mittels Schraubenbolzen 41, 42 bzw. Paßstifte 43 so
zusammengefügt,
daß sich
der Ring 37 mit Spiel in der Ausnehmung 51 bewegen
kann.
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Das Distanzstück 40 weist außerdem eine Anschlußkonsole 44 mit
Bohrungen 45 auf, die ein Festlegen der Lagerstelle 49 am
Vertikalantrieb 25 ermöglicht.
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Wie insbesondere aus 6 ersichtlich, weisen das Deckblech 38 und
das Bodenblech 39 jeweils eine Einfädelkontur 47 auf,
die in einen Einfädelschlitz 46 mündet.
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Die Erfindung ist ausdrücklich nicht
auf die vorbeschriebenen Ausführungsvarianten
beschränkt.
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Das heißt, es sind weitere Kombinationen der
vorbeschriebenen Ausführungsformen
möglich, ohne
daß damit
der allgemeine Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Beispielsweise kann das in 2B beschriebene, antreibbar
ausgebildete Fadenführungsorgan 23 oder
das in 3 dargestellte
Fadenführungsorgan 35 bzw.
das in 4 angedeutete
Fadenführungsorgan 37 auch
in Verbindung mit einer definiert antreibbaren Vorlagespule 2,
wie sie im Ausführungsbeispiel
gemäß 2A beschrieben ist, zum Einsatz
kommen.