DE10336514A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Trocknung von entwässertem Schlamm - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Trocknung von entwässertem Schlamm Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung von entwässertem Schlamm, bei dem entwässerter Schlamm durch eine von einem Trockengas durchströmte Trocknungsvorrichtung 50 gefördert und das getrocknete Schlammgut in eine Lagerstätte 15 eingetragen wird. Zur Erzielung eines hohen Trockensubstanzgehalts wird vorgeschlagen, das aus der Trocknungsvorrichtung 50 ausgetragene Schlammgut in der Lagerstätte 15 vorzugsweise schichtweise zu einem Haufwerk abzulagen und das aus der Trocknungsvorrichtung 50 ausströmende Trockengas in der Weise in Richtung zu dem so gebildeten Haufwerk zu lenken, dass es dieses großflächig umströmt.

Description

  • Technisches Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung von entwässertem Schlamm, insbesondere Klärschlamm, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, das sich zur Anwendung für eine mobile Trocknungsanlage eignet.
  • Die Erfindung betrifft außerdem eine Trocknungsanlage, insbesondere mobile Trocknungsanlage, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Stand der Technik
  • Die in Kläranlagen bei der Reinigung von Abwässern anfallenden Klärschlämme weisen üblicherweise einen Trockensubstanzgehalt von lediglich etwa 3–5% auf. Wegen des niedrigen Trockensubstanzgehalts haben Klärschlämme daher ein relativ großes Volumen sowie ein verhältnismäßig großes Gewicht. Insoweit sind diese Schlämme nur sehr raumaufwändig zu transportieren und deponieren. Des Weiteren steigt im Falle der Entsorgung durch Verbrennung die benötigte Brennstoffmenge mit zunehmendem Flüssigkeitsanteil drastisch an. Zur Vereinfachung der Handhabung von Klärschlämmen ist man daher seit langem bestrebt, den Trockensubstanzgehalt durch mechanische Entwässerung und/oder thermische Trocknung so weit als möglich zu erhöhen. In der Landwirtschaft lässt sich Schlamm mit einem hohen Trockensubstanzgehalt mit vorhandenen Maschinen einfacher und präziser dosieren, als Brennstoff ist er leichter zu beherrschen und erfordert weniger Verbrennungsenergie. Des Weiteren erweist sich der Transport und die Lagerung von Klärschlamm mit einem hohen Trockensubstanzgehalt infolge eines geringen Gewichts und Volumens als einfacher.
  • Auf kleineren Kläranlagen, für die eine stationäre Entwässerungs- und Trocknungsanlage mangels Wirtschaftlichkeit nicht in Betracht kommt, erfolgt die Klärschlammbehandlung in regelmäßigen Abständen durch mobile Entwässerungsanlagen, wie sie beispielsweise in der JP 60-41599 , JP 10-34196 , WO 99/27205 A oder EP 437 465 A1 oder der AT 409 488 B vorgeschlagen sind. So ist beispielsweise die in der AT 409 488 B gezeigte und beschriebene mobile Entwässerungsanlage auf einem Lkw montiert und weist einen Dekanter, ein Stromaggregat, einen Schaltschrank und eine Polymerstation mit Polymertank zum Zumischen eines Polymers in den Klärschlamm, bevor er im Dekanter mechanisch entwässert wird, auf. Die gesamte Entwässerungsanlage ist in einem kastenförmigen Aufbau für einen dreiachsigen Lkw untergebracht. Dabei ist das Stromaggregat vorne quer zur Fahrtrichtung angeordnet, der Dekanter im mittleren Bereich, der Schaltschrank hinten und der Polymertank unterhalb des Aufbaus angeordnet. Im Heckbereich ist schließlich noch ein zusammenlegbares, einschwenkbares Förderband zum Abtransportieren des entwässerten Klärschlamms angeordnet.
  • Durch die mechanische Entwässerung lässt sich ein Trockensubstanzgehalt von 15 bis maximal 25% erreichen. Zur Erzielung eines höheren Trockensubstanzgehalt ist daher eine an die mechanische Entwässerung anschließende thermische Trocknung des vorenwässerten Schlamms üblich, beispielsweise indem mechanisch vorentwässerter Klärschlamm einer gesonderten Trocknungsvorrichtung zugeführt und dort mit speziellen Heizaggregaten thermisch erhitzt wird. In der DE 40 26 714 A1 wird eine mobile Vorrichtung zur Entwässerung und Trocknung von Klärschlamm vorgeschlagen, bei der die zum Trocknen des Schlamms benötigte Wärme in einem mit Heizöl betriebenen Brenner erzeugt und die Wärme über Wärmetauscher in einen Wirbelschichttrockner geführt wird. Die zur mechanischen Entwässerung und zur thermischen Trocknung bestimmten Einrichtungen sind dabei auf einem Sattelanhänger installiert. Die nach diesem Verfahren erfolgende Trocknung mittels der Wärme, die in einem mit Heizöl betriebenen Brenner erzeugt und über Wärmetauscher in den Trockner geführt wird, führt jedoch zu einem nicht unerheblichen Energie- und Kostenaufwand. Zunächst muß Energie für die mechanische Entwässerung aufgewendet werden. Anschließend wird für die separate Trocknung des vorentwässerten Schlamms zusätzliche Energie benötigt. Dieser erhöhte Energie- und Kostenaufwand steht jedoch in keinem hinnehmbaren Verhältnis zu der durch die thermische Trocknung erzielten geringen Erhöhung des Trockensubstanzgehalt.
  • Aus diesem Grund wird in der DE 196 27 721 A1 ein optimiertes Verfahren zur Erhöhung des Trockensubstanzgehalt mit einem gegenüber dem vorstehenden Verfahren reduzierten Energie- und Kostenaufwand vorgestellt, bei dem der zu entwässernde Schlamm zunächst in einer mit einem hydraulischen Antriebsaggregat betriebenen Entwässerungspresse durch einen Entwässerungspressvorgang entwässert wird. Der nach dem Entwässerungspressvorgang aus der Entwässerungspresse ausgetragene Filterkuchen des entwässerten Schlamms wird anschließend unter Nutzung der Abwärme des hydraulischen Antriebsaggregats thermisch getrocknet. Ein ähnliches Verfahren ist aus der EP 1 081 101 A2 bekannt, die ein Verfahren zum Trocknen von Klärschlamm vorschlägt, bei dem der Klärschlamm nach einer mechanischer Entwässerung unter Heranziehung der Abwärme und/oder der Abgase eines Stromaggregats thermisch getrocknet wird.
  • Ein hoher Trockensubstanzgehalt durch thermische Trocknung erfordert jedoch viel Wärmeenergie und/oder möglichst lang Trockenzeiten des zu trocknenden Schlamms. Lange Trockenzeiten ließen sich verwirklichen, indem der entwässerte, zu trocknende Schlamm über eine ausreichend lange Verweilzeit in einer Trocknungsvorrichtung gehalten wird. Im Sinne einer längeren Verweilzeit wäre es daher möglich, die Vorschubgeschwindigkeit der Schlammförderung durch die Trocknungsanlage zu reduzieren, wodurch der zu trocknende Schlamm länger in der Trocknungsvorrichtung verbleiben würde. Diese Möglichkeit hat aber den Nachteil, dass sich die getrocknete Schlammmenge pro vorgegebener Einheitszeit, d.h. der Schlammdurchsatz, reduziert und damit die Kosten im Zusammenhang mit der dadurch bedingten längeren Betriebsdauer der Entwässerungs- und Trocknungsanlage ansteigen. Eine niedrigere Vorschubgeschwindigkeit zur Erzielung einer höheren Verweilzeit in der Trocknungsanlage könnte zudem zu einem Abstimmungsproblem mit der Austragsgeschwindigkeit des entwässerten Schlamms aus einer der Trocknungsvorrichtung vorgeschalteten Entwässerungsvorrichtung führen. Zum Anderen könnte zur Erreichung einer längeren Verweilzeit die Schlammförderstrecke in der Trocknungsanlage ausgedehnt werden. Diese Möglichkeit hat aber zwangsläufig zur Folge, dass die Trocknungsanlage große Dimensionen erreicht.
  • Während die vorstehend diskutierten Möglichkeiten bei stationären Entwässerungsanlagen angesichts des meist zur Verfügung stehenden Platzangebots weniger problematisch sind, erweisen sie sich gerade bei mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlagen angesichts des begrenzten Platzangebots, z.B. auf Kraftfahrzeugen, als nicht bzw. nicht so ohne weiteres realisierbar. Im Vergleich zu stationären Entwässerungs- und Trocknungsanlagen konnte daher bei mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlagen trotz der zusätzlichen thermischen Trocknung des bereits mechanisch entwässerten Klärschlamms nur eine geringfügige Erhöhung des Trockensubstanzgehalts bis auf etwa maximal 30% erreicht werden.
  • Aufgabe
  • Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein anlagentechnisch einfach zu realisierendes, im Hinblick auf den erzielbaren Trockensubstanzgehalt effizienteres Verfahren zur Trocknung von entwässertem Schlamm, insbesondere Klärschlamm, für mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlagen zu schaffen.
  • Diesbezüglich soll des Weiteren eine geeignete Trocknungsanlage bereitgestellt werden.
  • Lösung
  • Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach dem Anspruch 1 bzw. die Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind jeweils Gegenstand abhängiger Ansprüche.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein bereits mechanisch entwässerter Schlamm in einer Trocknungsvorrichtung durch ein Trockengas getrocknet und das daraus entstehende getrocknete Schlammgut in einer Lagerstätte, z.B. in einem nach oben offenen, umfangs- und bodenseitig im Wesentlichen geschlossenen Sammelbehälter, zu einem Haufwerk abgelagert, wobei der aus der Trocknungsvorrichtung mit dem Schlammgut austretende Trockengasstrom in der Weise in Richtung zu dem Haufwerk in die Lagerstätte gelenkt wird, dass er das Schlammgut großflächig umströmt. Wenngleich das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt Anwendung findet zur Trocknung von entwässertem Klärschlamm, sei darauf hingewiesen, dass es grundsätzlich auch für die Trocknung anderer Schlämme von vergleichbarer Beschaffenheit anwendbar ist.
  • Die Effizienz des Trocknungsprozesses als Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens hängt u.a. ab von der Verweildauer des entwässerten Schlamms in der Trocknungsvorrichtung, d.h. der Dauer, über die der zu trocknende Schlamm dem Trockengasstrom ausgesetzt ist. Zur Erhöhung der Verweildauer wird erfindungsgemäß der zu trocknende Schlamm im Anschluss an die Trocknungsvorrichtung daher in der Lagerstätte dem durch geeignete anlagentechnische Vorkehrungen in die Lagerstätte gelenkten Trockengasstrom ausgesetzt. Das Trockengas durchströmt das in der Lagerstätte abgelagerte Haufwerk aus mechanisch entwässertem und in der Trocknungsvorrichtung bereits teilweise getrocknetem Schlammgut. Unabhängig davon, ob das Trockengas nun heiß oder kühl ist, nimmt es infolge des Dampfdruckunterschieds relativ schnell viel Flüssigkeit (Wasser) aus dem Schlamm auf, wodurch eine hohe Verdunstungsrate erzielt wird. Indem der Schlamm nicht nur in der Trocknungsvorrichtung sondern auch in der Lagerstätte dem aus der Trocknungsvorrichtung ausströmenden Trockengasstrom ausgesetzt ist, wird somit die Flüssigkeitsaufnahmekapazität des Trockengasstroms besser ausgenutzt. Infolge der längeren Verweildauer des Schlammguts im Trockengasstrom wird gegenüber dem Trocknungsprozess in der Trocknungsvorrichtung die Verdunstungsrate von Flüssigkeit aus dem Schlammgut in der Lagerstätte erheblich gesteigert.
  • Bei herkömmlichen Entwässerungsanlagen ist die Geschwindigkeit, mit der der zu trocknende Schlamm mittels einer Fördervorrichtung durch die Trocknungsvorrichtung transportiert wird, auf die Geschwindigkeit abgestimmt, mit der der Schlamm von einer der Trocknungsvorrichtung vorgeschalteten mechanischen Entwässerungsvorrichtung ausgetragen wird. Zur Erreichung einer langen Verweildauer in der Trocknungsvorrichtung war daher eine möglichst lange Schlammförderstrecke erforderlich. Gerade bei mobilen Schlammentwässerungsanlagen sind infolge des meist begrenzten Platzangebots lange Schlammförderstrecken oftmals aber nicht umsetzbar mit der Folge, dass die Verweildauer des Schlamms im Trockengasstrom daher ebenfalls zu kurz war, um Schlamm mit einem hohen Trockensubstanzgehalt zu erhalten.
  • Erfindungsgemäß spielt sich die hauptsächliche Trocknung jedoch in der Lagerstätte ab. Daher kann im Vergleich zu herkömmlichen Entwässerungs- und Trocknungsanlagen die Schlammförderstrecke durch die Trocknungsvorrichtung sogar verkürzt werden. Gerade im Fall einer mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage bietet das erfindungsgemäße Verfahren damit die Möglichkeit, mit einer Verkürzung der Förderstrecke durch die Trocknungsvorrichtung diese und damit die Entwässerungs- und Trocknungsanlage insgesamt konstruktiv zu vereinfachen sowie deren räumliche Abmessungen und Gesamtgewicht erheblich zu reduzieren. Daher kann bei der Entwicklung und Konstruktion mobiler Entwässerungs- und Trocknungsanlagen in größerem Maß auf herkömmliche Nutzfahrzeugkonstruktionen zurückgegriffen werden.
  • Andererseits ermöglicht die Verlagerung des Schwerpunkts der Trocknung in die Lagerstätte und der damit ermöglichten Verkürzung der Förderstrecke einen größeren Schlammdurchsatz durch die Trocknungsvorrichtung bzw. höhere Vorschubgeschwindigkeiten der Fördervorrichtung. Die sich daraus ergebende größere Flexibilität bei der Wahl der Vorschubgeschwindigkeit ermöglicht eine bessere Abstimmung auf die Schlammaustragungsgeschwindigkeit einer dem Trockengasströmungsschacht vorgeschalteten mechanischen Entwässerungsvorrichtung.
  • Indem der zu trocknende Schlamm in der Lagerstätte dem Trockengasstrom ausgesetzt wird, wird die Flüssigkeitsaufnahmekapazität des Trockengases besser ausgenutzt, so dass sich auch ohne zusätzliche Erwärmung des Trockengases und/oder des Schlamms gute Trockensubstanzergebnisse erzielen lassen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher zur Anwendung für mobile Entwässerungs- und Trocknungsvorrichtungen, deren nutzbarer Raum und Leistungsfähigkeit meist begrenzt ist.
  • Neben der Verweildauer des zu trocknenden Schlamms im Trockengasstrom hängt die Effizienz des Trocknungsprozesses aber auch vom Stoff selbst, seiner Temperatur, dem Sättigungsgrad des Trockengases, dem Umgebungsdruck und der Größe der Oberfläche ab, der durch Verdunstung Flüssigkeit entzogen wird.
  • Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in der Lagerstätte abgelagerte Schlamm bereits unabhängig von der Art und Weise der Eintragung des Schlamms in die Lagerstätte über eine längere Verweildauer dem Trockengasstrom ausgesetzt. Im einfachsten Fall wird der Schlamm daher zentral in die Lagerstätte eingebracht, so dass sich mit zunehmender Schlammeinbringung ein größer werdender Schüttkegel bildet. Da die Verdunstungsgeschwindigkeit einer Flüssigkeit, wie vorstehend erwähnt, aber auch von der Größe der Flüssigkeitsoberfläche abhängt, wird zur Erhöhung der Effizienz des Trocknungsprozesses das getrocknete Schlammgut vorzugsweise schichtweise in die Lagerstätte eingetragen. Durch die schichtweise Eintragung des Schlammguts in die Lagerstätte wird von Beginn bis Ende des Schlammguteintrags stets eine große Oberfläche erreicht, über die das in die Lager stätte eingeleitete Trockengas strömen und durch Verdunstung Flüssigkeit aufnehmen kann.
  • Im Vergleich zu einem Schüttkegel führt die in Schichten erfolgende Eintragung des Schlamms in die Lagerstätte somit von Anfang an zu einer größeren, vom Trockengasstrom umströmten Oberfläche. Wird dabei die Eintragung so gesteuert, dass die gebildeten Schlammschichten eine bestimmte Schichtdicke oder Schichtstärke nicht überschreiten, wird zudem erreicht, dass der Trockengasstrom den abgelagerten Schlamm nicht lediglich umströmt, sondern auch in eine mehr oder weniger leichte Bewegung setzt bzw. umwälzt, wodurch der Schlamm intensiver umströmt und dadurch eine stärkere Verdunstung von Flüssigkeit erreicht wird als im Fall eines Schüttkegels. Erste Versuche haben ergeben, dass eine Schichtstärke im Bereich von wenigen mm, vorzugsweise im Bereich von 5 bis 10 mm, zu besonders hohen Trockensubstanzanteilen führen. Darüber hinaus resultiert die Bewegung des Schlamms in der Lagerstätte in einer größeren Schlammdichte und damit in einem höheren Füllgrad der Lagerstätte.
  • Die schichtweise Eintragung des Schlammguts in die Lagerstätte erfolgt vorzugsweise dadurch, dass das Schlammgut kontinuierlich streifen- oder bandförmig abgelagert wird, und zwar so, dass die Schlammgutschichten jeweils die gesamte nutzbare Lagerstättenfläche bzw. die unmittelbar darunter liegende Schlammgutschicht überdecken.
  • Der dem Trockengasströmungsschacht zugeführte, zu trocknende Schlamm ist vorzugsweise körnerförmig granuliert. In dieser Beschaffenheit wird zum Einen die Förderung des entwässerten Schlamms durch den Trockengasströmungsschacht und die Ablagerung in der Lagerstätte erleichtert. Zum Anderen wird hierdurch die Oberfläche der das Schlammgut bildenden Schlammteilchen vergrößert, was ermöglicht, dass der im Sammelbehälter abgelagerte Schlamm vom Trockengasstrom zur Erzielung höchster Verdunstungsgrade optimal umströmt wird. Erste Versuche haben gezeigt, dass sich mit einer Granulatgröße von etwa 5 mm im Durchmesser eine gute Verdunstungsrate erzielen lässt.
  • Das Trockengas kann grundsätzlich in Vorschubrichtung der Fördervorrichtung, gegen die Vorschubrichtung der Fördervorrichtung oder die Schlammförderung kreuzend durch die Trocknungsvorrichtung strömen. Zur Unterstützung des Schlammtransports durch die Trocknungsvorrichtung durchströmt der Trockengasstrom den Trockengasströmungsschacht vorzugsweise jedoch in Vorschubrichtung der Fördervorrichtung. Gerade im Fall eines Bandförderers wird für den Fall, dass die Förderung nicht nur horizontal erfolgt, eine schwerkraftbedingte Bewegung des Schlammgranulats gegen die Vorschubrichtung effektiv vermieden. Außerdem entfallen zusätzliche konstruktive Vorkehrungen zur Rückführung des aus dem Trockengasströmungsschacht austretenden Trockengasstroms in die Lagerstätte.
  • Durch eine Erwärmung des zu trocknenden Schlamms kann die Effizienz des Trocknungsprozesses weiter gesteigert werden. Diesbezüglich kann dem Schlamm mittels eines Wärmetauschers indirekt Wärmeenergie zugeführt werden. Aus anlagentechnischen Gründen wird dem Schlamm vorzugsweise aber über das Trockengas direkt Wärmeenergie zugeführt. Hierzu wird das Trockengas vorzugsweise vor Eintritt in die Trocknungsvorrichtung und/oder während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung erwärmt. Die dadurch bewirkte thermische Trocknung hat eine Steigerung der Verdunstungsrate von Flüssigkeit aus dem entwässerten Schlamm und damit eine Erhöhung des Trockensubstanzge halts des so erzeugten und im Sammelbehälter abgelagerten Schlammguts zur Folge. Zur Erwärmung des Trockengases wird erfindungsgemäß bevorzugt die durch den Betrieb eines Antriebsggregats entstehende Abwärme und/oder Abgase herangezogen. Das Antriebsaggregat ist beispielsweise eine Brennkraftmaschine mit daran gekoppeltem Getriebe, Hydropumpe/Hydromotor-Einheit und/oder Stromgenerator zur Bereitstellung mechanischer, elektrischer bzw. hydraulischer Antriebsenergie zur Schlammansaugung, Schlammentwässerung, Förderung des Schlammguts durch die Trocknungsvorrichtung etc.
  • In der bevorzugten Ausführungsform wird in die Trocknungsvorrichtung durch die Abwärme des Antriebsaggregats erwärmte Luft und/oder heißes Abgas des Antriebsaggregats eingeblasen. Indem erfindungsgemäß die bei der Durchführung des Verfahrens auf Seiten eines Antriebsaggregats anfallende Abwärme und/oder Abgase zur thermischen Trocknung des Schlamms herangezogen werden, lässt sich bereits ohne weitere Zufuhr zusätzlicher Wärmeenergie, beispielsweise mittels einer brennstoffbetriebenen Heizvorrichtung, ein derart hoher Trockensubstanzgehalt erzielen, dass sich im Falle der Entsorgung des getrockneten Schlammguts durch Verbrennung erhebliche Brennstoffmengen einsparen lassen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren in der Weiterentwicklung mit der thermischen Trocknung des entwässerten Schlamms lässt sich somit ein weitaus höherer Trockensubstanzgehalt als mit herkömmlichen Verfahren erreichen.
  • Zur weiteren Steigerung der Effizienz des Trocknungsprozesses kann der erwärmten Luft und/oder dem Abgas in der Trocknungsvorrichtung zusätzlich aus der Umgebung angesaugte, mittels einer brennstoffbetriebenen Heizvorrichtung erwärmte Umgebungsluft beigemischt werden. In dieser Weiterentwicklung kann die Temperatur des Trocken gases ohne weiteres so weit erhöht werden, dass in den Zellkernen gebundenes Zellwasser eines granulierten Schlammguts durch Verdampfung entweicht und vom Trockengasstrom aufgenommen wird. Anstelle oder zusätzlich zur Erwärmung des Schlamms könnte der Druck in der Trocknungsvorrichtung und/oder in der Lagerstätte reduziert werden, um höhere Verdunstungsraten zu erzielen. Des Weiteren könnte zur Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahmekapazität durch eine Trocknung des Trockengases vor Eintritt in die Trocknungsvorrichtung ein Trockengas der Sättigungsgrad des Trockengases reduziert und damit die Flüssigkeitsaufnahmekapazität erhöht werden.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Trocknungsanlage vorgesehen, welche eine Trocknungsvorrichtung, durch welche ein Trockengas strömt, und eine in der Trocknungsvorrichtung angeordnete Fördervorrichtung zur Förderung des entwässerten Schlamms zu einer in einer bestimmten Relativposition zur Anlage ortsfest angeordneten Lagerstätte zur Lagerung des getrockneten Schlammguts aufweist. Erfindungsgemäß ist die Trocknungsvorrichtung so ausgebildet, dass ein Schlammgutverteiler, beispielsweise einen Schneckenverteiler, relativ zur Lagerstätte in der Weise positionierbar ist, dass das über den Schlammgutverteiler die Trocknungsvorrichtung verlassende Trockengas in Richtung zu dem in der Lagerstätte eingetragenen Schlammgut gelenkt wird und dieses großflächig umströmt.
  • In einer Weiterentwicklung ermöglicht der Schlammgutverteiler eine beispielsweise im Hinblick auf die Bandbreite des in die Lagerstätte eingetragenen Schlammguts dosierte Verteilung des Schlammguts in der Lagerstätte.
  • Die Trocknungsvorrichtung weist bevorzugt einen Trockengasströmungsschacht auf, in dem die Fördervorrich tung angeordnet ist und der mit der Fördervorrichtung eine relativ zur Lagerstätte horizontal und/oder vertikal verstellbare Einheit bildet. Hierzu kann die Fördervorrichtung einen Bandförderer mit verstellbarer Förderlänge aufweisen und der Trockengasströmungsschacht mehrteilig, teleskopartig ausziehbar ausgeführt sein. In einer Weiterentwicklung weist die Fördervorrichtung eine Bandfördereranordnung mit einer Vielzahl von in Reihe angeordneten Bandförderern auf, die in Vorschubrichtung der Fördervorrichtung relativ zueinander verschiebbar ausgeführt sind. Der Trockengasströmungsschacht kann sich an der Fördervorrichtung abstützen. Der Trockengasströmungsschacht und die in diesem angeordnete Fördervorrichtung bilden somit eine verstellbare Einheit mit einem relativ zur Lagerstätte beliebig positionierbaren Schlammgutverteiler. Diese Einheit ermöglicht, dass das Schlammguts gezielt und dosiert in die Lagerstätte, z.B. einen Sammelbehälter, eingetragen werden kann. Selbstverständlich kann die Eintragung des Schlammguts in die Lagerstätte mit Hilfe eines Steuergeräts automatisch erfolgen.
  • Zur Beseitigung von angebackenem Schlamm weisen der oder die Bandförderer jeweils ein Förderband mit im Wesentlichen glatter Oberfläche ohne Schlammmitnehmer und dem oder den Bandförderern zugeordneten Schlammabstreifern zum Abstreifen der sich entgegen der Förderrichtung bewegenden Förderbandseiten auf.
  • Zur Erzielung eines hohen Trockensubstanzgehalts in dem getrockneten Schlammgut ist vorzugsweise des Weiteren eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des Trockengasstroms vor Eintritt in die Trocknungsvorrichtung und/oder während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung vorgesehen. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erwärmt die Heizvorrichtung den Trockengasstrom bevorzugt unter Verwendung der Abwärme und/oder Abgase, die im Betrieb eines Antriebsaggregats entstehen, das im Betrieb der Anlage Antriebsenergie zur Schlammansaugung, Schlammentwässerung, Förderung des entwässerten Schlamms durch die Trocknungsvorrichtung etc. zur Verfügung stellt. Das Antriebsaggregat ist beispielsweise eine Brennkraftmaschine mit angekoppelten Getriebe, Hydropumpe/Hydromotor-Einheit und/oder Stromgenerator zur Erzeugung mechanischer, hydraulischer bzw. elektrischer Antriebsenergie. In dieser Weiterentwicklung macht die mobile Anlage von dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Gebrauch, da die Energie, die aus der Verbrennung des der Brennkraftmaschine zugeführten Brennstoffs gewonnen wird, sich im Wesentlichen vollständig in mechanische, hydraulische und/oder elektrische Energie zum Betrieb der Anlage und in Wärmeenergie zur thermischen Trocknung des mechanisch entwässerten Schlamms heranziehen lässt. Damit geht im Wesentlichen keine Abwärmeenergie ungenutzt an die Umgebung verloren.
  • In der bevorzugten Ausführungsform saugt die Heizvorrichtung durch die Abwärme des Antriebsaggregats erwärmte Luft und/oder im Betrieb des Antriebsaggregats entstehendes heißes Abgas an und bläst dieses in die Trocknungsvorrichtung ein. Zur Erhöhung der Temperatur des Trockengases kann die Heizvorrichtung dem so beschaffenen Trockengas während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung zusätzlich aus der Umgebung angesaugte, erwärmte Umgebungsluft beimischen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Trocknungsvorrichtung zur Erhöhung der Verweildauer des Schlammguts in der Trocknungsvorrichtung eine dem Schlammverteiler vorgeschaltete Bandtrocknungsanordnung mit einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Bandförderern auf. Durch diese Bandtrocknungsanordnung wird die Förderstrecke durch die Trocknungsvorrichtung und da durch die Verweildauer des Schlammguts im Trockengasstrom verlängert.
  • Die Lagerstätte umfasst vorzugsweise einen nach oben offenen, boden- und umfangsseitig im Wesentlichen geschlossenen Sammelbehälter. Dadurch wird auf einfache Weise eine Zirkulation des einströmenden Trockengases im Sammelbehälter erreicht.
  • Die erfindungsgemäße Anlage zur Trocknung von entwässertem Schlamm ist als solche oder als Bestandteil einer mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage zusammen mit einer Entwässerungsvorrichtung vorzugsweise in einem oder mehreren, geschlossenen Containern zur Anordnung auf dem Fahrgestell eines Lkw eingerichtet. In diesem Fall kann zusätzlich die im Betrieb der Anlage erwärmte Luft im Container zur Erwärmung des Trockengases bzw. des Schlammguts herangezogen werden.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen, die eine mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlage darstellen, näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
  • 1 eine auf dem Fahrgestell eines Lkw angeordnete mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Seitenansicht;
  • 2 die mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlage aus 1 in einer Draufsicht; und
  • 3 eine Variante der in 1 und 2 gezeigten mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage.
  • Beschreibung der bevorzugter Ausführungsformen
  • In den 1 und 2 ist eine mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Trocknung von entwässertem Klärschlamm dargestellt. Die Erfindung geht aus von einer mobilen Anlage, bei der die Trocknung unmittelbar im Anschluss an die mechanische Entwässerung des Klärschlamms erfolgt und daher die Entwässerung und Trocknung anlagentechnisch zu einer Anlage kombiniert sind. Wenngleich Gegenstand der Erfindung in erster Linie die Trocknung eines bereits mechanisch entwässerten Klärschlamms ist, wird das erfindungsgemäße Trocknungsverfahren daher unter Bezugnahme auf eine mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlage beschrieben.
  • Der als Lagerstätte fungierende Sammelbehälter 15 ist als ein nach oben offener, boden- und umfangsseitig im Wesentlichen geschlossener transportfähiger Container ausgebildet, in dem das von der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 ausgetragene, entwässerte und teilgetrocknete Schlammgut abgelagert wird, bevor es anschließend deponiert, verwertet oder entsorgt wird. Alternativ zu dem gezeigten Sammelbehälter 15 kann das entwässerte und teilgetrocknete Schlammgut auch in jeder andern, zweckmäßigen Lagerstätte gelagert werden.
  • Wie es aus den 1 und 2 ersichtlich ist, ist die mobile Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 abgesehen von dem Sammelbehälter 15 in einem kastenförmigen Aufbau 2, auf dem Fahrgestell 3 eines dreiachsigen Lkw 4 von herkömmlicher Bauart untergebracht. Der kastenförmige Aufbau 2 kann als abnehmbarer Container ausgeführt sein. Der Sammelbehälter 15 ist in einer bestimmten Relativpo sition zum Lkw 4 und damit zur mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 ortsfest positioniert.
  • Wesentliche Bestandteile der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 sind eine mechanische arbeitende Entwässerungsvorrichtung 20 zur mechanischen Entwässerung des Klärschlamms, eine Trocknungsvorrichtung 50 zur anschließenden Trocknung des mechanisch entwässerten Klärschlamms und eine Fördervorrichtung 70 zur Förderung des von der Entwässerungsvorrichtung 20 ausgetragenen, mechanisch entwässerten Klärschlamms durch die Trocknungsvorrichtung 40 zum Sammelbehälter 15.
  • Der mechanischen Entwässerungsvorrichtung 20 vorgeschaltet sind eine Polymerstation 30 und ein Mazerator 40 sowie Schlammfördervorrichtungen, wie Pumpen, Rohrleitungen etc.
  • In der Polymerstation 30 wird Wasser aus einer externen, nicht gezeigten Wasserversorgung mit einem Polymer aus einem Polymerspeicherbehälter 32 versetzt und über eine Zulaufleitung 34 dem in die Entwässerungsvorrichtung 20 zur Verbesserung der Entwässerung dem Klärschlamm an einem Einlauf 22 der Entwässerungsvorrichtung 20 zugemischt wird.
  • Der Mazerator 40 dient der Zerkleinerung von Faserstoffen und Entfernung von größeren Feststoffenb, wie Steinen oder dergleichen, die in dem aus der Kläranlage angesaugten Klärschlamm enthalten sind, um Klärschlamm mit einer im Wesentlichen gleichmäßige Homogenität zu erhalten. In diesem Zustand ist der aus der Kläranlage angesaugte Klärschlamm pumpfähiger. Der zu entwässernde und trocknende Klärschlamm wird mittels einer hinter einem Schaltschrank 5 angeordneten Schlammpumpe 7 über eine Schlauchleitung aus der nicht gezeigten Kläranlage über den Mazerator 40 und eine Rohrleitung 8 angesaugt und über eine Zulaufleitung 9 in den Einlauf 22 der mechanischen Entwässerungspumpe 20 gepumpt. Die Schlauchleitung wird von einer im Heckbereich des Lkw 4 angeordneten Schlauchhaspel 6 abgerollt.
  • Bei der mechanischen Entwässerungsvorrichtung 20 handelt es sich in der gezeigten Ausführungsform um einen herkömmlichen Dekanter zur Trennung der im Klärschlamm enthaltenen Feststoffe von Flüssigkeit, der beispielsweise als Vollmantelzentrifuge mit Schneckenaustrag ausgeführt ist. Am Einlauf 22 der Entwässerungsvorrichtung 20 wird dem im Mazerator 40 vorbehandelten Klärschlamm, wie vorstehend erwähnt, Wasser zugemischt, das an der Polymerstation 30 mit einem Polymer versetzt worden ist. Durch das Vermischen mit dem Polymer sedimentieren die im Klärschlamm enthaltenen Feststoffe im Zentrifugalfeld der rotierenden Dekantertrommel zu einem Granulat. Das Granulat wird von einer mit einer anderen Drehzahl rotierenden Schnecke über einen Dekanteraustrag 24 ausgetragen und über einen Bandförderer 71 zu einer Bandförderanordnung 72 transportiert. Der Bandförderer 71 ist in einem geschlossenen Schacht 51 angeordnet, der in einen nachstehend ausführlicher erläuterten Schacht 52 der Trocknungsvorrichtung 50 übergeht. Das aus der Entwässerungsvorrichtung 20 ausgetragene Klärschlammgranulat hat üblicherweise einen Trockensubstanzgehalt im Bereich von 15 bis 25%. Das in der Entwässerungsvorrichtung 20 abgetrennte Zentratwasser wird mittels einer Zentratpumpe 10 über eine nicht gezeigte Schlauchleitung, die von einer vor dem Schaltkasten 5 angeordneten Schlauchhaspel 11 abgerollt wird, entsorgt.
  • Die Trocknungsvorrichtung 50 umfasst in der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform den Schacht 51, in dem der Bandförderer 71 angeordnet ist, sowie den Schacht 52, in dem die Bandförderanordnung 72 angeordnet ist. Während der Schacht 51 einschließlich des Bandförderers 71 auf dem Fahrgestell 3 stationär angeordnet sind, ist der Schacht 52 mit der Bandförderanordnung 72 über einen in 1 nur schematisch dargestellten, im Heckbereich des Fahrgestells 3 positionierten Drehkranz 54 mit im Wesentlichen vertikaler Drehachse 56 relativ zum Fahrgestell 3 in einer horizontalen Ebene verschwenkbar angeordnet. Wenngleich dies aus den Fig. nicht zu erkennen ist, ist der Schacht 52 darüber hinaus in der Weise am Drehkranz 54 angelenkt, dass er um eine im Wesentlichen horizontale Achse in einer vertikalen Ebene gegenüber dem Fahrgestell 3 verschwenkbar ist. Durch diese Maßnahmen lässt sich nicht nur die Neigung des Schachts 52 relativ zum Sammelbehälter 15 sondern auch dessen Lage in Breitenrichtung des Sammelbehälters 15 verstellen. Die Verstellung des Schachts 52 erfolgt vorzugsweise hydraulisch gesteuert.
  • Der Schacht 52 ist aus mehreren Schachteilen 52a, 52b, 52c gebildet, die teleskopartig auseinander- und zusammenschiebbar sind. Durch die Teleskopverstellung des Schachts 52 bei der Eintragung des Schlammguts in den Sammelbehälter 15 wird erreicht, dass Schlammgut nicht, wie im Fall eines Schüttkegels, an einer zentralen Stelle erfolgt, sondern über die ganze Länge des Sammelbehälters 15 hinweg eingetragen werden kann.
  • Der Schachtausgang 58 des Schachts 52 ist über ein bogenförmiges Verbindungstück 59 mit einem Schlammgutverteiler 60 verbunden, dessen Austragöffnung in der in 1 gezeigten Anordnung nach unten in Richtung zum Sammelbehälter 15 ausgerichtet ist. Der Schlammgutverteiler 60 kann gegenüber dem Schacht 52 verschwenk- und verstellbar ausgeführt sein. Durch die nach unten, zum Sammelbehälter 15 hin ausgerichtete Austragöffnung wird erreicht, dass der mit einer bestimmten Geschwindigkeit und einem be stimmten Druck ausströmende Trockengasstrom in den Sammelbehälter 15 eingeleitet wird. Da der Trockengasstrom mit dem Schlammgut aus dem Schlammgutverteiler 60 in den Sammelbehälter 15 eingetragen wird, trifft der Trockengasstrom stets unmittelbar auf das unmittelbar unterhalb der Austragöffnung im Sammelbehälter 15 abgelagerte Schlammgut, bevor er hiervon abprallt und in seitliche Richtung verdrängt wird. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Trockengasstrom nach dem Austritt aus dem Schacht 52 nicht unmittelbar in die Umgebung entweicht, sondern das frisch abgelagerte Schlammgut im Sammelbehälter 15 effektiv umströmt. Der Schlammgutverteiler 60 ermöglicht eine dosierte Verteilung des Schlammguts im Sammelbehälter 15. Insbesondere kann über den Schlammgutverteiler 60 die Breite des eingetragenen Schlammgutbandes eingestellt und verändert werden.
  • Der Schacht 52 kommuniziert eingangsseitig zudem mit dem Ausgang eines Gebläseschachts 82 eines Gebläses 80. In dieser Ausführungsform saugt das Gebläse 80 über einen mit dem Motorraum des Lkw 4 kommunizierenden Verbindungsschacht 83 zur Kühlung der Brennkraftmaschine des Lkw 4 verwendete und über die Abwärme erwärmte Luft sowie über eine Abgasleitung 84 heißes Abgas der Brennkraftmaschine an und fördert dieses Luft/Abgas-Gemisch als Trockengas mit einstellbarer Geschwindigkeit und einstellbarem Druck über den Gebläseschacht 82 in den Schacht 51 und den Schacht 52 der Trocknungsvorrichtung 50. Zusätzlich kann nach dem Injektorprinzip erwärmte Raumluft aus dem Container 2 über eine nicht gezeigte Injektoröffnung vorzugsweise am Schacht 51 angesaugt werden. Generell ist unter Trockengas im erfindungsgemäßen Sinn jedes ungesättigte Gas und/oder Gasgemisch mit einer bestimmten Flüssigkeitsaufnahmekapazität zu verstehen. Das Gebläse 80 fungiert damit als eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Trockengasstroms sowie als eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des Trockengasstroms.
  • Die Schnittstellen zwischen dem Gebläseschacht 82 und dem Schacht 51 und dem Schacht 52 sind jeweils abgedichtet.
  • Die Fördervorrichtung 70 umfasst in der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform den Bandförderer 71, der im Schacht 51 angeordnet ist, sowie die Bandförderanordnung 72, die im Schacht 52 angeordnet ist, und transportiert den von der mechanischen Entwässerungsvorrichtung 20 ausgetragenen entwässerten Klärschlamm durch die Trocknungsvorrichtung 50 zum Schlammgutverteiler 60 am Schachtausgang 58 des Schachts 52, von wo aus das durch die Trocknungsvorrichtung 50 geförderte, getrocknete Schlammgut in den Sammelbehälter 15 eingetragen wird.
  • Die Fördervorrichtung 70 transportiert das Schlammgut mit einer steuerungs- oder regelungstechnisch einstellbaren Vorschubgeschwindigkeit in die in den Figuren durch Pfeile angedeutete Vorschubrichtung durch den Schacht 51 und den Schacht 52.
  • Die Bandförderanordnung 72 ist aus einer der Anzahl der Schachtteile 52a, 52b, 52c entsprechenden Anzahl von Bandförderern 72a, 72b, 72c gebildet, die, wie es aus 1 ersichtlich ist, in der Weise hintereinander angeordnet sind, dass sie das Schlammgut nacheinander zum Schlammgutverteiler 60 und über diesen in den Sammelbehälter 15 transportieren. Die Bandförderer 72a, 72b, 72c sind dabei jeweils im wesentlichen in einem der Schachtteile 52, 52b, 52c des Schachts 52 angeordnet und lassen sich synchron mit den Schachtteilen 52, 52b, 52c relativ zueinander verschieben.
  • Der Schacht 52 mit dem Schlammgutverteiler 60 und die Bandförderanordnung 72 bilden eine gegenüber dem Fahrgestell 3 des Lkw 4 horizontal und vertikal verschwenkbare und in Vorschubrichtung der Bandförderanordnung 72 längenverstellbare Einheit.
  • Der Antrieb der Entwässerungsvorrichtung 20, der Fördervorrichtung 70, des Gebläses 80 sowie der Schlammförderpumpe 7, etc. erfolgt in dieser Ausführungsform jeweils elektromotorisch und/oder hydraulisch. Die hierfür benötigte elektrische und/oder hydraulische Antriebsenergie wird von der Brennkraftmaschine und dem ebenfalls nicht gezeigten Stromgenerator des Lkw 4 bzw. nicht gezeigter Hydropumpen bereitgestellt.
  • Die vorstehend beschriebenen Bestandteile der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 sind, wie es aus 1 ersichtlich ist, in Fahrtrichtung des Lkw 4 gesehen hinter dem Schaltschrank 5 angeordnet, in welchem eine elektrische Anlage und Steuerung der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage 1 angeordnet ist.
  • Im Folgenden wird das Funktionsprinzip der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage beschrieben:
    Klärschlamm wird über die Schlammförderpumpe 7 durch den Mazerator 40 angesaugt und in die Entwässerungsvorrichtung 20 gepumpt. Am Einlauf 22 der Entwässerungsvorrichtung 20 wird dem Klärschlamm das in der Polymerstation 30 mit einem Polymer versetzte Wasser zugemischt. Nach der mechanischen Entwässerung wird der entwässerte Schlamm über den Bandförderer 71 und die Bandförderanordnung 72 durch den Schlammgutverteiler 60 in den Sammelbehälter 15 transportiert. Durch den Schacht 51 und den Schacht 52 strömt der vom Gebläse 80 erzeugte Trockengasstrom aus erwärmter Kühlluft und heißen Abgasen der Brennkraftmaschine. Der Trockengasstrom entzieht dem Schlamm während des Transports durch die Trocknungsvorrichtung 50 durch Verdunstung Wasser. Das so getrocknete Schlammgut wird anschließend in den externen Sammelbehälter 15 zur weiteren Trocknung eingetragen.
  • Zur Erhöhung des Trockensubstanzgehalts im Schlammgut wird erfindungsgemäß der den Schlammverteiler 60 verlassende Trockengasstrom mit dem ausgetragenen Schlammgut in den Sammelbehälter 15 gelenkt, wie es aus 1 ersichtlich ist. Dadurch wird erreicht, dass das Schlammgut für eine längere Verweildauer dem Trockengasstrom ausgesetzt bleibt. Durch die nach unten, zum Sammelbehälter 15 hin ausgerichtete Austragöffnung des Schlammgutverteilers 60 wird erreicht, dass der ausströmende Trockengasstrom in den Sammelbehälter 15 strömt. Da der Trockengasstrom zusammen mit dem Schlammgut in den Sammelbehälter 15 einströmt, trifft er stets auf das zeitgleich unterhalb der Austragöffnung im Sammelbehälter 15 abgelagerte Schlammgut, bevor er hiervon abprallt und in der in 1 gezeigten Anordnung in zentrifugaler bzw. seitlicher Richtung verdrängt wird. Geschwindigkeit und/oder Druck des Trockengasstromes sind unter Berücksichtigung der Umgebungs- und Witterungsverhältnisse dabei so eingestellt, dass der Trockengasstrom nach dem Austritt aus dem Schacht 52 selbst bei sich ändernden Witterungsverhältnissen nicht unmittelbar in die Umgebung entweicht, sondern das frisch abgelagerte Schlammgut im Sammelbehälter 15 effektiv umströmt.
  • Da neben der Verweildauer und der Temperatur des zu trocknenden Schlamms im Trockengasstrom die Effizienz des Trocknungsprozesses aber auch von der Größe der Oberfläche des Schlammguts abhängt, über welche durch Verdunstung Flüssigkeit austreten kann, wird das aus dem Schacht 52 ausgetragene Schlammgut erfindungsgemäß so in den Sammelbehälter eingebracht, dass es zu einem schichtweise aufgetragenen und damit großflächig durchlüftbaren Haufwerk abgelagert wird. Erreicht wird dies im Besonderen dadurch, dass der Schacht 52 mit dem Schlammgutverteiler 60 relativ zum Fahrgestell 3 und damit relativ zu dem gegenüber dem Lkw ortsfest angeordneten Sammelbehälter 15 in der Weise verfahren wird, dass über die Austragöffnung des Schlammgutverteilers 60 das Schlammgut streifen- oder bandförmig mit einstellbarer Streifen- oder Bandbreite über die zur Verfügung stehende Lagerfläche eingetragen wird.
  • Gemäß 2 wird das Schlammgut beispielsweise durch eine kontinuierliche, zickzackartige Bewegung des Schlammgutverteilers 60 von einem Ausgangspunkt bis zu einem in Vorschubrichtung vom Ausgangspunkt beabstandeten Endpunkt in den Sammelbehälter 15 eingetragen. Im Besonderen wird der Schacht 52 relativ zum Fahrgestell 3 und Sammelbehälter 15 so verstellt und verfahren, dass der Schlammgutverteiler 60, wie es aus 2 ersichtlich ist, von dem Ausgangspunkt zunächst über die ganze Breite des Sammelbehälters 15 hinweg in die eine Breitenrichtung, dann um eine der Breite des abgelegten Schlammbandes entsprechende Strecke in Längsrichtung des Sammelbehälters 15 und anschließend wieder über die ganze Breite des Sammelbehälters 15 in die andere Breitenrichtung bewegt wird, usw. bis zu dem Endpunkt bewegt wird. Der Schlammgutverteiler 60 wird dabei mit einer ersten Geschwindigkeit verfahren, die auf die Vorschubgeschwindigkeit der Fördervorrichtung 70 abgestimmt ist. Am Endpunkt angelangt wird der Schlammgutverteiler 60 des Schachts 52 mit einer im Vergleich zur ersten Geschwindigkeit größeren zweiten Geschwindigkeit wieder in Richtung zu einem Ausgangspunkt zurückgefahren, von dem ausgehend der Schlammgutverteiler 60 in der vorstehend vorgestellten Weise erneut über den Sammelbehälter 15 hinweg bewegt wird, so dass auf die zuletzt aufgetragene Schlammschicht eine neue Schlammschicht aufgetragen wird. Indem die zweite Geschwindigkeit größer als die erste Geschwindigkeit gewählt wird, wird erreicht, dass die soeben abgelegte Schlammschicht nicht unmittelbar wieder von einer neuen Schlammschicht überdeckt wird, sondern zur Erhöhung der Flüssigkeitsverdunstung länger dem im Sammelbehälter 15 zirkulierenden Trockengasstrom ausgesetzt bleibt. Dieses Verfahren wird solange fortgesetzt, bis ein gewünschter Füllgrad des Sammelbehälters 15 erreicht ist.
  • In der bevorzugten Ausführungsform wird der Schlammgutverteiler 60 dabei stets so verfahren, dass gebildeten Schlammschichten jeweils die gesamte zur Verfügung stehende Lagerfläche des Sammelbehälters 15 bzw. die Oberfläche der darunter liegenden Schlammschicht überdecken. Weist der Sammelbehälter dabei, wie in 1 zu sehen ist, schräge Vorder- und Rückenwände auf, so stimmen die Ausgangs- und Endpunkte der einzelnen Schichten nicht miteinander überein, sondern sind in einer Längsschnittebene des Sammelbehälters betrachtet in Längsrichtung versetzt, wie es sich aus 1 ergibt. Im Fall eines quaderförmgien Sammelbehälters können die Ausgangs- und Endpunkte der einzelnen Schlammschichten in einer Längsschnittebene betrachtet jedoch jeweils im Wesentlichen an gleicher Position in Längsrichtung des Sammelbehälters zum Liegen kommen, d.h in einer Draufsicht betrachtet übereinander liegen.
  • Die vorgestellte Schlammeintragungsweise ist nur beispielhaft und kann der jeweils vorliegenden Situation entsprechend variieren. Zur Erzielung eines hohen Trockensubstanzgehalts ist in erster Linie entscheidend, dass das Schlammgut schichtweise und dosiert in den Sammelbehälter 15 eingetragen wird. Dadurch wird sicherge stellt, dass der Trockengasstrom den eingetragenen Schlamm möglichst großflächig umströmt.
  • Im Vergleich zu einem Schüttkegel führt die in dünnen Schichten erfolgende Ablagerung des Schlamms im Sammelbehälter zu einer größeren, vom Trockengasstrom umströmten Oberfläche. Die Eintragung kann dabei durch die Vorschubgeschwindigkeit der Fördervorrichtung 70 und/oder die Bewegung des Schlammgutverteilers 66 so gesteuert werden, dass die im Sammelbehälter 15 gebildeten Schlammschichten eine bestimmte Stärke nicht überschreiten. Wird die Stärke der Schlammschichten innerhalb eines bestimmten Bereichs gehalten, wird dadurch wird erreicht, dass der Trockengasstrom den abgelagerten Schlamm nicht lediglich umströmt sondern auch in eine mehr oder weniger leichte Bewegung setzt bzw. umwälzt.
  • 3 zeigt eine alternative Entwässerungs- und Trocknungsanlage, die sich von der in 1 und 2 gezeigten im Wesentlichen in der Ausbildung der Trocknungsvorrichtung 50 und der Fördervorrichtung 70 unterscheidet. Wie es in 3 zu erkennen ist, ist zwischen dem Schacht 52 und dem Sammelbehälter 15 zur Erzielung einer längeren Schlammförderstrecke in der Trocknungsvorrichtung 50 eine geschlossene Trocknungseinrichtung 61 angeordnet. In der Trocknungseinrichtung 61 sind in einem kastenförmigen, geschlossenen Raum 62, beispielsweise einem Container, eine Bandförderanordnung 63 bestehend aus einer Vielzahl von übereinander angeordneten Bandförderern 63a, 63b, 63c, 63d, 63e sowie in einem an den Raum 62 anschließenden Schacht 66 eine Bandförderanordnung 74 bestehend aus einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Bandförderern 74a, 74b, 74c angeordnet, über die das vom Schacht 52 ausgetragene Schlammgut zum Sammelbehälter 15 transportiert wird. In dem Raum 61 wird über ein Gebläse 86 aus der Umgebung angesaugte und mittels eines nicht gezeigten Brenners erwärmte Umgebungsluft eingeblasen. Das Gebläse 86 bildet somit eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Trockengasstroms sowie eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des Trockengasstroms.
  • Wie es in 3 zu erkennen ist, mündet die Austragöffnung des Schlammgutverteilers 60 am Schachtausgang 58 des Schachts 52 in den geschlossenen Raum 61. Die Schnittstelle zwischen dem Schlammgutverteiler 60 und dem Raum 61 ist durch geignete Maßnahmen abgedichtet, wie auch die Schnittstelle zwischen einem. Schlammaustrag 64 und dem Schacht 66. Der Schacht 66 und die darin angeordnete Fördervorrichtung 74 entsprechen bis auf die Abstützung der so gebildeten Einheit im Aufbau und in der Funktionsweise dem Schacht 52 mit dem Schlammgutverteiler 60 und der Bandförderanordnung 72. Im Gegensatz zu dieser Einheit sind der Schacht 66 mit dem Schlammverteiler 68 und der Bandförderanordnung 74 aber gegenüber dem der Trocknungseinrichtung 61 horizontal und vertikal verschwenkbar und in Vorschubrichtung der Bandförderanordnung 74 längenverstellbar ausgeführt. Damit ist auch die so gebildete Einheit aus dem Schacht 66 mit dem Schlammgutverteiler 68 und der Bandförderanordnung 74 relativ zum Sammelbehälter 15 positionierbar.
  • In der Weiterentwicklung nach 3 wird durch die Trocknungseinrichtung 61 und den Schacht 66 die Schlammförderstrecke durch die Trocknungsvorrichtung 50 verlängert, wodurch eine größere Verweildauer des Schlammguts im Trockengasstrom erreicht wird. Zum Anderen wird durch die zusätzlich eingeblasene erwärmte Umgebungsluft das Trockengasvolumen und die Temperatur des Trockengasstroms wesentlich erhöht. Dadurch lässt sich der Trockensubstanzgehalt des in den Sammelbehälter 15 eingetragen Schlammguts erheblich erhöhen. Durch den zusätzlichen Trockengasstrom aus erwärmter Umgebungsluft kann die Tem peratur des über das Gebläse 80 erzeugten Trockengasstroms aus heißer Kühlluft und heißen Abgasen der Brennkraftmaschine, die maximal etwa 80 bis 90°C beträgt, auf weit über 100°C, beispielsweise bis auf etwa 300°C, gesteigert werden, was zu einer Sprengung des Zellkerns und zu einer Verdampfung des Zellwassers führt, das in den Zellkernen des durch die Trocknungsvorrichtung transportierten granulierten Schlammguts gebunden ist.
  • Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit die Trocknung eines bereits mechanisch entwässerten Klärschlamms in der Lagerstätte. Vorgeschlagen wird hierzu ein Verfahren, mit dem sich die Verweilzeit des Schlamms in dem trocknenden Trockengasstrom erheblich verlängert wird. Durch die schichtweise Ablagerung des Schlammguts im Sammelbehälter 15 und die Führung des Trockengasstroms über die Schlammgutschichten wird zum Einen erreicht, dass das Schlammgut dem Trockengasstrom über die Verweildauer in der Trocknungsvorrichtung 50 hinaus ausgesetzt ist. Zum Anderen bewirkt die Führung des Trockengasstroms über die Schlammgutschichten im Sammelbehälter 15 eine gewisse Bewegung des im Dekanter 20 geschaffenen Schlammgutgranulats eine intensivere Umströmung der Schlammteilchen mit der Folge, dass mehr Flüssigkeit verdunstet und damit ein größerer Trockensubstanzgehalt erreicht wird. Unbeachtlich ist hier zunächst, ob der Trockengasstrom kalt oder warm ist, wenngleich ein wärmerer Trockengasstrom zu einer gesteigerten Effizienz des Verfahrens führt.
  • Selbstverständlich sind weitere Abweichungen von der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage möglich, ohne von dem im Anspruch 1 definierten Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
  • So kann alternativ zum Kühlluft-/Abgasgemisch jedes jedes andere geeignete Gas oder Gasgemisch, z.B. trockene oder ungesättigte Luft aus der Umgebung, als Trockengas Verwendung finden.
  • Des Weiteren könnte das Trockengas aus umwelttechnischen Gründen aus gefilterter Umgebungsluft bestehen, die im kalten oder erwärmten Zustand in die Trocknungsvorrichtung eingeführt wird. Die Erwärmung des Trockengases kann unter Heranziehung der Brennkraftmaschinenabwärme und/oder der heißen Abgase indirekt über einen Wärmetauscher erfolgen.
  • Zum Erhalt eines Trockengases mit einem niedrigen Sättigungsgrad, d.h. einer hohen Flüssigkeitsaufnahmekapazität kann der Trocknungsvorrichtung ein Trockner zur Trocknung des angesaugten und in die Trocknungsvorrichtung einströmenden Trockengases vorgeschaltet werden.
  • Die nach oben offene Seite des Sammelbehälters 15 kann um den Schlammverteiler 60 oder 68 des Schachts 52 bzw. 66 herum durch eine geeignete Abdeckung, wie z.B. Gewebe, Stoff, Gitter oder odergleichen, geschlossen sein. Je nach Beschaffenheit und Struktur der Abdeckung lässt sich dadurch eine bessere Zirkulation des Trockengases im Sammelbehälter 15 erreichen und verhindern, dass beispielsweise durch Wind Schlammgut aus dem Sammelbehälter 15 in die Umgebung geblasen wird. Zum Anderen lässt sich je nach Beschaffenheit und Struktur der Abdeckung, beispielsweise durch eine luft- und dampfdurchlässige Abdeckung, erreichen, dass zwar Trockengas, welches auf dem weg durch die Trocknungsvorrichtung 50 und im Sammelbehälter 15 dem Schlammgut Flüssigkeit entzogen hat, aus dem Sammelbehälter 15 in die Umgebung austritt, der Eintritt von Flüssigkeit, wie z.B. Regenwasser, was den erzielten Trocknungseffekt wieder zunichte machen könnte, und/oder andere schlammfremde Stoffe, Gegenstände oder dergleichen, die vor einer anschließenden Entsorgung oder Verwertung des getrockneten Schlammguts erst wieder entfernt werden müßten, in den Sammelbehälter aber zuverlässig verhindert wird. Je nach Beschaffenheit und Struktur der Abdeckung kann zugleich verhindert werden, dass Schwebeteilchen aus dem im Sammelbehälter 15 abgelagerten Schlammgut mit dem in die Umgebung austretenden Trockengas mitgerissen werden.
  • Des weiteren kann auf Seiten der Entwässerungsvorrichtung der mobilen Entwässerungs- und Trocknungsanlage könnte anstelle eines Dekanters eine Kammerfilterpresse oder Bandfilterpresse verwendet werden.

Claims (27)

  1. Verfahren zur Trocknung von entwässertem Schlamm, bei dem entwässerter Schlamm durch eine von einem Trockengas durchströmte Trocknungsvorrichtung (50) gefördert und das getrocknete Schlammgut in eine Lagerstätte (15) eingetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das aus der Trocknungsvorrichtung (50) ausgetragene Schlammgut in der Lagerstätte (15) zu einem Haufwerk abgelagert wird, und das aus der Trocknungsvorrichtung (50) ausströmende Trockengas in der Weise in Richtung zu dem Haufwerk gelenkt wird, dass es dieses großflächig umströmt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das getrocknete Schlammgut in der Lagerstätte (15) schichtweise eingetragen wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlammgut so in die Lagerstätte (15) eingetragen wird, dass die Schlammgutschichten durchwegs jeweils eine im Wesentlichen gleichmäßige Schichtstärke aufweisen.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtstärke im Bereich von wenigen mm liegt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlammgut kontinuierlich streifen- oder bandförmig abgelagert wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlammgutschichten jeweils die gesamte nutzbare Lagerstättenfläche bzw. die unmittelbar darunter liegende Schlammgutschicht überdecken.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trockengas vor Eintritt in die Trocknungsvorrichtung (50) und/oder während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung (50) erwärmt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erwärmung des Trockengases die Abwärme und/oder Abgase eines Antriebsaggregats herangezogen werden, das Antriebsenergie zur Schlammentwässerung und/oder Förderung des entwässerten Schlamms durch die Trocknungsvorrichtung (50) zur Verfügung stellt.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das in die Trocknungsvorrichtung (50) einströmende Trockengas durch die Abwärme des Antriebsaggregats erwärmte Luft und/oder im Betrieb des Antriebsaggregats entstehendes Abgas enthält.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erwärmten Luft und/oder dem Abgas während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung (50) aus der Umgebung angesaugte, erwärmte Umgebungsluft beigemischt wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trockengas die Trocknungsvorrichtung (50) in Schlammförderrichtung durchströmt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der entwässerte Schlamm granulatartig aufbereitet ist.
  13. Anlage zur Trocknung von entwässertem Schlamm gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit: einer Trocknungsvorrichtung (50), durch welche ein Trockengas strömt, und einer in der Trocknungsvorrichtung (50) angeordneten Fördervorrichtung (70) zur Förderung des entwässerten Schlamms zu einer in einer bestimmten Relativposition zur Anlage angeordneten Lagerstätte (15) zur Lagerung des getrockneten Schlammguts, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsvorrichtung (50) einen Schlammgutverteiler (60, 68) aufweist, der relativ zur Lagerstätte (15) in der Weise positionierbar ist, dass das über den Schlammgutverteiler (60) die Trocknungsvorrichtung (50) verlassende Trockengas in Richtung zu dem in der Lagerstätte (15) eingetragenen Schlammgut gelenkt wird und dieses großflächig umströmt.
  14. Anlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlammgutverteiler (60, 68) für eine dosierte Verteilung des Schlammguts in der Lagerstätte (15) ausgebildet ist.
  15. Anlage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungsvorrichtung (50) einen Trockengasströmungsschacht (52, 66) aufweist, in dem die Fördervorrichtung (70) angeordnet ist und der mit der Fördervorrichtung (70) eine relativ zur Lagerstätte (15) horizontal und/oder vertikal verstellbare Einheit bildet.
  16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung (70) einen Bandförderer (72, 74) mit verstellbarer Förderlänge aufweist und der Trockengasströmungsschacht (52, 66) teleskopartig ausziehbar ausgeführt ist.
  17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung (70) eine Bandförderanordnung (72, 74) mit einer Vielzahl von, in Reihe angeordneten Bandförderern (72a, 72b, 72c, 74a, 74b, 74c aufweist, die in Vorschubrichtung der Fördervorrichtung (70) relativ zueinander verschiebbar ausgeführt sind.
  18. Anlage nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung (70) den Trockengasströmungsschacht (52, 66) trägt.
  19. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandförderer jeweils ein Förderband mit im Wesentlichen glatter Oberfläche ohne Schlammmitnehmer und einen Schlammabstreifer zum Abstreifen der sich entgegen der Schlammförderrichtung bewegenden Förderbandseite aufweisen.
  20. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 19, gekennzeichnet durch ein Heizvorrichtung (80, 86) zum Erwärmen des Trockengases vor Eintritt in die Trocknungsvorrichtung (50) und/oder während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung (50).
  21. Anlage nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (80, 86) das Trockengas unter Verwendung der Abwärme und/oder Abgase erwärmt, die im Betrieb eines Antriebsaggregats entstehen, das Antriebsenergie zur Schlammentwässerung und/oder Förderung des entwässerten Schlamms durch die Trocknungsvorrichtung (50) zur Verfügung stellt.
  22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (80) ein Trockengas ansaugt, das durch die Abwärme des Antriebsaggregats erwärmte Luft und im Betrieb des Antriebsaggregats entstehendes Abgas enthält, und in die Trocknungsvorrichtung (50) fördert.
  23. Anlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (86) der erwärmten Luft und/oder dem Abgas zur Erhöhung der Temperatur während der Strömung durch die Trocknungsvorrichtung (50) zusätzlich aus der Umgebung angesaugte, erwärmte Umgebungsluft beimischt.
  24. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung der Verweildauer des Schlammguts in der Trocknungsvorrichtung (50) in diese eine dem Schlammgutverteiler (66) vorgeschaltete Bandtrocknungsanordnung (63) mit einer Vielzahl von hintereinander angeordneten Bandförderern (63a, 63b, 63c, 63d, 63e) integriert ist, über welche das Schlammgut transportiert wird.
  25. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstätte (15) einen nach oben offenen, boden- und umfangsseitig im Wesentlichen geschlossenen Sammelbehälter (15) aufweist.
  26. Anlage nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Seite des Sammelbehälters (15) um den Schlammgutverteiler (60, 68) herum von einer Abdeckung verschlossen ist.
  27. Anlage nach einem der Ansprüche 13 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage in einem oder mehreren geschlossenen Containern (2) zur Anordnung auf einem Fahrgestell (3) eingerichtet ist.
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