Natürliche Inhaltsstoffe
zahlreicher Heil- und Gewürzpflanzen
weisen antimikrobielle Eigenschaften auf. Zu diesen Inhaltsstoffen
gehören
phenolische Verbindungen wie beispielsweise Flavonoide, Catechole oder
Coumarine sowie die in diversen ätherischen Ölen vorkommenden
Terpene.
Zur
Gruppe der Terpene gehören
auch Perillasäure,
Geraniol und Geraniumsäure
sowie Citronellol und Citronellsäure.
Perillasäure
bildet weiße,
nahezu geruchlose Kristalle. Geraniol ist eine ölige, aromatische Flüssigkeit.
Geraniumsäure
ist eine farblose, schwach aromatische, in Ethanol oder DMSO lösliche,
in Wasser schwerlösliche
Flüssigkeit.
Citronellol ist eine klare Flüssigkeit
mit einem rosenartigen Aroma. Citronellsäure stellt eine klare, schwach
aromatische Flüssigkeit
dar. Die chemischen Formeln der Perillasäure, der Geraniumsäure, der
Citronellsäure,
des Citronellols und des Geraniols sind nachstehend dargestellt:
Hinsichtlich
ihrer antimikrobiellen Eigenschaften verhalten sich diese und ähnliche
Verbindungen trotz ähnlicher
Struktur ganz unterschiedlich. Während
das natürlich
vorkommende Monoterpen Limonen z.B. nur schwache bakteriostatische
und nahezu keine bakterizide Wirkung aufweist, stellen andere Monoterpene
zum Teil wirksame Bakterizide, Hefizide oder Fungizide dar. Insbesondere
Monoterpene mit freien Hydroxylgruppen, wie beispielsweise Carvol,
Carvacrol, Eugenol, Linalool, Menthol, Terpinen-4-ol, Terpineol,
Thymol und solche mit Aldehyd- oder Ketofunktion, wie beispielsweise
Carvon oder Menthon zeigen laut Literatur hingegen signifikante,
wenn auch auf bestimmte Mikroorganismen beschränkte antimikrobielle Wirkung
(Inouye et al. Journal of Antimicrobial Chemotherapy 47 (2001) 565–573; Kim
et al. Journal of Agriculture and Food Chemistry 43 (1995) 2839–2845).
Perillaalkohol wurde in der
DE 692 18 933 T2 , die auch die Synthese des
Perillaalkohols beschreibt, als Bakterien- und Hefen-abtötendes Mittel offenbart. Perillasäure wurde
hierin nicht erwähnt.
In der
DE 27 28 921
C3 wird die Verwendung von Farnesol wegen der spezifischen
Aktivität
gegen Corynebacterien und Staphylokokken als Bakteriostatikum in
Körperdesodorantien
vorgeschlagen, allerdings bei einer Einsatzkonzentration von mindestens
0,3 Gew.-%. Farnesol wird hierin als unwirksam gegen Hefen beschrieben.
Für Geraniol
wurden antibakterielle Aktivitäten
gegen gram-negative Bakterien (E. coli, Haemophilus influenza, Salmonella
typhimurium, Listeria und Vibrio vulnificus) und grampositive Bakterien
(Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes und Staphylococcus
aureus) nachgewiesen (Inouye et al. Journal of Antimicrobial Chemotherapy
47 (2001) 565–573).
Alkohole
und Aldehyde sind bereits als antimikrobiell wirksam bekannt. So
werden Ethanol oder Propanol ebenso wie Formaldehyd seit langer
Zeit als Konservierungsmittel eingesetzt. Die zu den Phenylhydroxy-alkylethern
gehörende
Verbindung Phenoxyethanol wird ebenfalls seit langem in der pharmazeutischen
und kosmetischen Industrie als Konservierungsmittel eingesetzt.
Eugenol, Isoeugenol, Citral oder Hydroxycitral sind Monoterpene
mit freien Hydroxyl- oder Aldehydgruppen, die antimikrobielle Wirkung
zeigen und in Kosmetika oder Pharmazeutika Verwendung finden. Der
Einsatz insbesondere aldehydischer Verbindungen in Kosmetika oder
Pharmazeutika ist jedoch gesundheitlich sehr bedenklich. Aldehyde
stellen bekannte Kontaktallergene dar. So konnten für die Duftstoffe
Anisaldehyd, Citral, Benzaldehyd, Piperonal und Perillaaldehyd allergene
Hautreaktionen beobachtet werden (Watanabe et al. Journal of Health
Science 47 (2001) 327–329). Dabei
reagieren Aldehyde auf der menschlichen Haut sensibilisierend, indem
sie mit Hautproteinen durch Bildung Schiff'scher Basen oder über Michael Addition Haptene
bilden (Dupuis & Benezra.
Allergic contact dermatitis to simple chemicals. New York. Marcel
Dekker Inc. 1982; Majeti & Suskind
Contact Dermatitis 3 (1977) 16–18).
In zahlreichen Studien wurde exemplarisch gezeigt, dass sowohl Zimtaldehyd
als auch Zimtalkohol, der durch hauteigenen Enzyme in Zimtaldehyd
umgewandelt wird, hautsensibilisierend wirken, Zimtsäure jedoch
nicht (Cheung et al. Journal of Dermatological Science 31 (2003
9–19).
Nach Sensibilisierung von Meerschweinchenhaut mit Zimtaldehyd zeigten
Meerschweinchen 15-fach niedrigere Kreuzreaktionen mit Zimtalkohol
als mit Zimtaldehyd und sogar 25-fach niedrigere Kreuzreaktionen
mit Zimtsäure
als mit Zimtaldehyd (Weibel et al. Acta Dermatica Venereol. 69 (1989)
302–307).
Das Monoterpen Perillaaldehyd ruft im Gegensatz zu Perillasäure Hautirritationen
hervor (Okazaki et al. Skin Research 24 (1982) 250–256). Motoyoschi
et al. (Cosmetics & Toiletries
94 (1979) 41–48)
zeigten, dass die als Parfumkomponenten eingesetzten Monoterpene
Linalool, Geraniol, Citral und Citronellol ein signifikant größeres hautirritierendes
Potenzial aufweisen als die Ester Linalylacetat oder Geranylacetat.
Aufgrund
ihres demzufolge signifikant geringeren allergenen und hautsensibilisierenden
Potenzials würden
Monoterpensäuren
oder Derivate der Monoterpensäuren
oder -alkohole besonders attraktive antimikrobielle Verbindungen
darstellen.
In
Pflanzenölen
kommen Monoterpene insbesondere als Alkohole oder Aldehyde vor. Ätherisches
Zitronengrasöl
besteht zu etwa 70% aus Citral, Korianderöl zu 74% aus Linalool, Zimtöl zu etwa
60% aus Zimtaldehyd und Geraniumöl
zu 30% aus Citronellol und zu 10% aus Linalool. Monoterpensäuren reichern
sich in Pflanzen nur in geringen Prozentanteilen an. Aufgrund der
oben genannten Problematik bei der Verwendung von Alkoholen und
Aldehyden ist der Einsatz der meisten ätherischen Öle in Kosmetika abzulehnen
und die Applikation definierter Monoterpensäuren vorzuziehen.
Im
Gegensatz zu Monoterpenen mit freier Alkohol-, Aldehyd- oder Ketogruppe
werden Monoterpensäuren,
zu denen beispielsweise Perillasäure,
Citronellsäure
oder Geraniumsäure
zählen,
Derivate der Monoterpenalkohole und Derivate der Monoterpensäuren in
der Literatur nahezu nicht mit antimikrobiellen Wirkungen in Verbindung
gebracht. Das aromatische Monoterpen Carvacrol weist eine Hydroxylgruppe
auf, die sich als essentiell für
die antimikrobielle Wirkung der Verbindung herausgestellt hat. Jedoch
zeigen weder der Methylester des Carvacrols noch Cymen, das sich
von Carvacrol durch das Fehlen der Hydroxylgruppe unterscheidet,
antimikrobielle Wirkung (Ultee et al. Applied and Environmental
Microbiology 68 (2002) 1561–1568). Als
einziges uns bekanntes Beispiel wird Citronellsäure als antibakteriell, jedoch
nur gegen Mycobacterium tuberculosis beschrieben (O. Okuda & K.K. Soran, Fragrance
Chemistry Comprehensive Bibliography II, 1968; 1.15, S. 1140). In
der US Patentschrift 5,658,584 wird eine antimikrobielle Formulierung
bestehend aus einer Mischung von Hinokitiol und Citronellsäure zur
Anwendung in Toiletten- und Haushaltsartikeln vorgeschlagen. Es
wurden weder antimikrobielle Aktivitäten der Einzelsubstanz Citronellsäure noch
weitere Monoterpensäuren
oder deren antimikrobielle Wirkungen beschrieben. Auch werden keine
antimikrobiellen Wirkungen gegen Mikroorganismen, die Schuppen,
Dermatomykosen, Körpergeruch
oder Akne verursachen, beschrieben.
Seit
langem ist bekannt, dass Bakterien, Hefen und Schimmelpilze organische
Materialien, insbesondere bei Feuchtigkeits- oder Luftzutritt, in unerwünschter
Weise verändern.
Gefährdet
sind kosmetische und pharmazeutische Zubereitungen wie Salben, Cremes,
Hydrogele, Emulsionen, Pasten, Tinkturen, Pumpsprays, Zahncremes,
Reinigungsmilche oder Säfte,
ebenso wie Lebensmittel oder technische Produkte, zum Beispiel Wandanstriche
oder Farben. Dabei sind insbesondere solche Zubereitungen, Lebensmittel
oder Produkte gefährdet,
die entweder selbst wasserhaltig sind oder die im Laufe ihrer Entstehung,
Lagerung oder Verwendung Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
Die
Zersetzung von Kohlenhydraten, Eiweißen oder Fetten in solchen
Produkten ist schon äußerlich durch
das Auftreten von Trübungen,
Färbungen
und fremdartigen Gerüchen,
der Bildung von Schimmelrasen oder dem Aufsteigen von Bläschen erkennbar.
Der Befall mit Mikroorganismen führt
häufig
aber nicht nur zu Veränderungen
des äußerlichen
Bildes, sondern auch zur Beeinträchtigung
der Qualität
des befallenen Produkts. Viele Mikroorganismen zerstören nicht
nur wertvolle Inhaltsstoffe, sondern produzieren auch gesundheitsschädliche Stoffwechselprodukte.
So können
z.B. in Kosmetika durch Zersetzung von Fetten oder Ölen hautirritierende
Substanzen entstehen.
Solche
Produkt-Kontaminationen mit Stoffwechselprodukten können durch
gram-negative oder gram-positive Bakterien, durch Hefen oder durch
Schimmelpilze hervorgerufen werden. Zu den gram-negativen Bakterien
gehören
beispielsweise Escherichia coli, Salmonella typhimurium oder Pseudomonas
aeruginosa. Den gram-positiven Bakterien gehören u.a. Bacillus subtilis,
Staphylococcus aureus oder Micrococcus varians an. Als Schimmelpilze
werden beispielsweise Gießkannen-,
Pinsel- oder Brotschimmelarten der Klasse der Askomyzeten oder Köpfchenschimmelarten
der Klasse der Zygomyceten bezeichnet. Bekannte Hefen sind beispielsweise
Candida albicans oder Saccharomyces cerevisiae.
Um
durch diese Organismen verursachte, unerwünschte Veränderungen zu verhindern oder
zu verzögern
werden den Produkten daher Konservierungsmittel zugesetzt; diese
sind antimikrobiell wirksam, wobei der Begriff antimikrobiell sowohl
für die
Inhibierung des Wachstums und der Vermehrung von Mikroorganismen als
auch für
die Abtötung
vorhandener Mikroorganismen steht.
Zahlreiche
synthetische Konservierungsstoffe, z.B. in Kosmetika, zeigen allerdings
ein hohes Allergiepotential. So reizen Formaldehyd oder Formaldehydfreisetzer
Schleimhäute
und Augen, lassen die Haut altern und haben sich zum Teil in Tierversuchen
als krebserregend und allergen erwiesen.
Auch
halogenorganische konservierende Verbindungen mit Chlor, Brom, Fluor
oder Jod sind oft hautreizend und können Allergien auslösen. Einige
dieser Verbindungen reichern sich in der Umwelt und im Fettgewebe
des Menschen an und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Auf
das allergene und hautsensibilisierende Potenzial insbesondere von
Verbindungen, auch Monoterpenen, mit freier Aldehydgruppe wurde
bereits oben eingegangen.
Ein
großes
Problem bei der Auswahl geeigneter Konservierungsmittel ist auch,
dass antibakterielle Verbindungen normalerweise keine Wirkung gegen
Hefen oder Pilze zeigen, während
Verbindungen, die gegen Hefen und Pilze wirken, nicht oder nur wenig
antibakteriell wirksam sind. Dieses Phänomen findet sich bei vielen
Antibiotika wieder. So sind antibakterielle Antibiotika wie Ampicillin
oder Streptomycin wirkungslos gegen Pilze, während Hefen- oder Schimmelpilzeabtötende Substanzen
wie Nystatin oder Clotrimazol unwirksam gegen Bakterien sind. Das
gebräuchliche
Konservierungsmittel Phenoxyethanol wirkt insbesondere gegen gram-negative
Bakterien und nur unzureichend gegen viele gram-positive Bakterien.
Aus
der Kosmetikindustrie ist bekannt, dass gegen den Schimmelpilz Aspergillus,
insbesondere gegen Aspergillus niger wirksame antifungale Verbindungen
kaum existieren. Für
das Monoterpen Citral wurden antimikrobielle Wirkung gegen die Schimmelpilze
Microsporum gypseum, Aspergillus fumigatus verschiedene Penicillium-Arten
und Trichophyton mentagrophytes beschrieben (Dunn. Honours thesis,
University of Adelaide (1998); Balacs. I. Journal Aromatherapy 4
(1993) 25), jedoch nicht gegen Aspergillus niger.
Von
großem
Interesse sind daher antimikrobielle Wirkstoffe, die gleichzeitig
gegen gram-negative Bakterien, gram-positive Bakterien, Hefen und
Schimmelpilze wirken. Von besonderem Interesse sind dabei vor allem
solche auch gegen Schimmelpilze wie Aspergillus wirksamen antimikrobiellen
Substanzen, vorzugsweise solche natürlichen Ursprungs.
Es
ist daher eine bevorzugte Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verbindungen
bereitzustellen, die gegen Bakterien, Hefen und/oder Schimmelpilze
wirksam sind, vorzugsweise von Verbindungen, die gleichzeitig gegen
Bakterien, Hefen und Schimmelpilze wirksam sind.
Ein
weiterer, wichtiger Aspekt ist die kosmetische oder pharmazeutische
Behandlung von Schuppen verursachenden Mikroorganismen. Für mit einer
Bildung von Hautschuppen einhergehende Hautveränderungen sind lipophile Hefe-Arten,
insbesondere Malassezia furfur (vormals Pityrosporum ovale) in der
Myzelform verantwortlich. Dieser Organismus siedelt sich insbesondere
in Hautbereichen mit hohen Konzentrationen an freien, langkettigen
Fettsäuren
an. Scheiden die Talgdrüsen
beispielsweise auf dem behaarten Kopf oder im Gesicht vermehrt Sebum
(Talg) aus, können
infolge einer Besiedelung dieser Regionen durch Malassezia furfur
unerwünschte,
zum Teil pathologische Hautveränderungen
auftereten. Solche Hautveränderungen
sind beispielsweise Pityrlasis versicolor (Kleienpilzflechte), Seborrhoea
oleosa und Seborrhoea sicca, insbesondere in Form der Kopfschuppen
(Seborrhoea capitis) oder Pityrosporum-Follikulitis. Personen mit
solchen Hautschuppenbildungen werden üblicherweise noch mit keratolytischen
oder entzündungshemmenden,
proliferationsinhibierende (die Zellteilung hemmende) Präparaten
behandelt. Proliferationsinhibierende Präparate enthalten häufig übelriechende
Wirkstoffe, beispielsweise Teer-Präparate, oder aus gesundheitlicher
und/oder umweltrelevanter Sicht umstrittene Metallverbindungen wie
Cadmium-, Zink- oder Selensalze. Die alleinige Verwendung eines
Keratolytikums, beispielsweise Salicylsäure, hat lediglich die Ablösung der
momentan vorhandenen Schuppen zur Folge und beseitigt nicht die
wirkliche Ursache der Schuppenbildung.
Von
besonderer Attraktivität
ist dagegen der Einsatz antimikrobieller Wirkstoffe zur kosmetischen
oder pharmazeutischen Behandlung von Schuppen verursachenden Hefen,
da diese Wirkstoffe die eigentliche Ursache der Schuppenbildung
bekämpfen.
Zu solchen momentan genutzten antifungalen Mitteln zählen ebenfalls
die aus gesundheitlicher und/oder umweltrelevanter Sicht umstrittenen
Metallverbindungen wie Cadmium-, Zink- oder Selensalze oder unangenehm
riechende ätherische Öle wie beispielsweise
Thymian- oder Rosmarinöl.
Es
ist daher eine bevorzugte Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verbindungen
bereit zu stellen, welche gegen die Schuppen verursachende Hefe
Malassezia furfur wirken in kosmetischen oder pharmazeutischen Zubereitungen
gegen die Schuppen verursachende Hefe Malassezia furfur eingesetzt
werden können und
die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht aufweisen.
Ein
weiteres Problem, das es zu lösen
gilt, ist die kosmetische oder pharmazeutische Behandlung bestimmter
Dermatomykosen verursachender Mikroorganismen. Von Dermatomykosen
spricht der Fachmann, wenn gewisse Pilzarten in Haut, Haare, Haarfollikel
sowie Finger- und Zehennägel
eindringen und infolgedessen Symptome wie Bläschen, Rötungen, Abschälungen,
Schrunden oder Erosionen, häufig
verbunden mit Juckreiz oder allergischem Ekzem, auftreten. Hefemykosen
können
beispielsweise durch fakultativ pathogene Candida-Arten hervorgerufen
werden. Schimmelmykosen treten infolge einer Infektion beispielsweise
mit Aspergillus-Arten auf. Dermatomykosen lassen sich zwar prinzipiell
mit antifungalen Antibiotika bekämpfen.
Topisch verabreichte Antibiotika beeinträchtigen jedoch in hohem Maße die physiologische
Hautflora und behindern somit den natürlichen Hautheilungsprozeß. Desweiteren
zeigen viele pathogene Pilze mittlerweile unvorhersehbare Resistenzen
gegen Antibiotika, so dass von einer derartigen Behandlung von Dermatomykosen abzuraten
ist. Pharmazeutisch werden Dermatomykosen mit Formulierungen, welche
beispielsweise Menthol, Salicylsäure
oder Kresol enthalten, therapiert. Diese Verbindungen riechen jedoch
streng und reizen die Haut stark bis hin zur Schmerzauslösung.
Im
Zusammenhang mit der Bereitstellung antimikrobiell wirksamer Zubereitungen
spielt ferner die kosmetische oder pharmazeutische Vorbeugung und/oder
Behandlung von Körpergeruch
verursachenden Mikroorganismen eine besondere Rolle. Zur Vorbeugung
oder Behandlung unangenehmer Körpergerüche, welche durch
die Einwirkung bestimmter Hautbakterien auf den zunächst nahezu
geruchlosen Schweiß infolge
der Bildung von stark riechenden Zersetzungsprodukten entstehen,
werden desodorierende Mittel eingesetzt. Zur Verwendung kommen einerseits
Moleküle,
welche Gerüche
lediglich absorbieren oder überdecken,
die eigentliche mikrobielle Schweißzersetzung aber nicht verhindern.
Zur Bekämpfung
unangenehmer Körpergerüche werden
andererseits auch Antitranspirantien eingesetzt, welche die Schweißbildung
unterbinden oder stark hemmen, wie die als Adstringentien wirkenden
Aluminium- oder Zirkoniumsalze. Die Wirksamkeit der genannten Antitranspirantien
beruht auf der Bildung schwerlöslicher
Niederschläge,
welche die Ausgänge
ekkriner Schweißdrüsen verstopfen
und folglich den Schweißfluß unterdrücken. Während Zirkoniumsalze
in Verwendung als Pumpspray toxische Aerosole bilden können, werden
beim Einsatz von Aluminiumsalzen, insbesondere sauren Aluminiumsalzen,
häufig
Hautirritationen, Rötungen
und Juckreiz beobachtet. Im Gegensatz zu Antitranspirantien handelt
es sich bei kosmetischen oder pharmazeutischen Mitteln mit desodorierender
Wirkung um eine Klasse von Mitteln, die nicht auf das Schweißvolumen
einwirken, sondern aufgrund ihrer antimikrobiellen Wirkung die an
der Zersetzung des Schweißes
beteiligten Bakterien abtöten.
An der Entstehung unangenehmer Körpergerüche sind
maßgeblich
coryneforme Bakterien, insbesondere die Bakterienart Corynebacterium
xerosis beteiligt. Als antimikrobielle Wirkstoffe gegen Corynebacterium
xerosis werden momentan in der Kosmetikindustrie zunehmend kritisch
hinterfragte Phenolderivate mit oder ohne Halogensubstituenten, quarternäre Ammoniumverbindungen
oder organische Quecksilberverbindungen beschrieben. Insbesondere die
verbreiteten halogenierten Phenolderivate gelten als gesundheitlich
bedenklich und riechen häufig
unangenehm phenolisch. Das Terpen Farnesol wird, insbesondere in
Kombination mit Phexoxyethanol, als antimikrobieller Zusatz zu Deo-Formulierungen
verwendet. Farnesol ist jedoch insbesondere gegen gram-positive Bakterien,
zu denen auch die Körpergeruch
verursachenden Corynebacterien zählen,
in Konzentrationen unter 0,5% nicht ausreichend wirksam. Problematisch
ist ausserdem, dass Farnesol hautirritierendes und allergenes Potenzial
aufweist.
Ein
weiterer, wichtiger Aspekt betrifft die kosmetische oder pharmazeutische
Behandlung von Akne verursachenden Mikroorganismen. Die Hauterkrankung
Akne ist gekennzeichnet durch entzündliche oder nicht entzündliche
Knötchen,
ausgehend von verstopften Haarfollikeln, die zur Bildung von Mitessern
(Komedonen), Pusteln, Abzessen oder Narben führen kann. Die häufigste
Erscheinungsform, Acne vulgaris, tritt vorwiegend in der Pubertät auf. Als
Ursachen für
Acne vulgaris zählen
die Verhornung und Verstopfung der Haarfollikelmündungen, eine vermehrte Talgproduktion
und die Produktion gewebeschädigender
Enzyme und freier Fettsäuren
durch das anaerobe, gram-positive, coryneforme Bakterium Propionibacterium
acnes. Folgen der Stoffwechselaktivitäten von Propionibacterium acnes
sind die Aktivierung der Komplementkaskade und die Auslösung von
Entzündungsreaktionen.
In der topischen Akne-Behandlung werden neben stark hautreizenden
komedolytischen Retinoiden, beispielsweise Tretinoin, insbesondere
antibakterielle Wirkstoffe gegen Propionibacterium acnes eingesetzt.
Von einer zur Zeit noch angewandten Antibiotika-Verabreichung ist
abzuraten, da Resistenzen gegen die üblichen Antibiotika, wie beispielsweise
Erythromycin oder Clindamycin, bei Propionibacterium acnes häufig beobachtet
werden. Alternative antibakterielle Verbindungen sind Benzoylperoxid
oder Azelainsäure.
Eine topische Applikation von Benzoylperoxid führt bei vielen Betroffenen
zu Hautirritationen wie Brennen, Rötungen oder Schuppungen. Zudem
bleicht das starke Oxidationsmittel Benzoylperoxid Haare und Kleidungsstücke aus.
Azelainsäure
wirkt zwar weniger hautirritierend, zeigt jedoch auch deutlich geringere
antibakterielle Aktivitäten
gegen Propionibacterium acnes. Die Verwendung von Terpenen zur Behandlung
von Acne vulgaris ist kaum beschrieben. Lediglich in der US-Patentschrift
5,453,276 ist die Verwendung einer Formulierung aus Indol und einer
natürlichen
Substanz, beispielsweise Farnesol, Citronellol oder Limonen zur
Behandlung von Propionibacterium acnes erwähnt. Monoterpensäuren, Geraniol
oder Derivate von Geraniumsäure,
Citronellsäure,
Geraniol oder Citronellol werden nicht beschrieben. Die US-Patentschrift 5,175,190
beschreibt die Behandlung von Hautverletzungen mit Hilfe verschiedener
Säuren,
u.a. auch Geraniumsäure.
Die zugrundeliegende Wirkung ist nicht antimikrobiell sondern basierend
auf einer Zell-Lyse,
ausgelöst
durch die Applikation von Formulierungen mit über 7% Säure. In der angegebenen Konzentration
ist die topische Applikation von Säuren wegen des gewebeschädigenden
Potenzials nicht zu empfehlen. In den US-Patentschriften 6,423,329,
6,344,218, 5,411,742 und 5,082,656 wird Geraniol als Zusatz zu Akne-Behandlungsmitteln
vorgeschlagen. Dabei wird Geraniol nur als Parfum oder Penetrations-Verstärker und
nicht als antimikrobieller Wirkstoff verwendet. In früheren Patentanmeldungen
wurde zur Behandlung von Acne vulgaris die Verwendung verschiedener,
natürlich
vorkommender Verbindungen, beispielsweise Totarol (JP-A-311019), Sempervirol
(JP-A-1-311020) oder Ferruginol (JP-A-1-311018), vorgeschlagen.
Diese Substanzen können aber
nur bedingt eingesetzt werden, da die zur Gewinnung genutzten natürlichen
Quellen lediglich Spuren dieser Komponenten aufweisen.
Aufgrund
dieser Nachteile des Standes der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, (weitere) Verbindungen zu identifizieren, die zur Konservierung
geeignet sind bzw. eine ausgeprägte
Wirkung insbesondere gegenüber
den Schuppen, Dermatomykosen, Akne und Körpergeruch verursachenden Mikroorganismen
wie Malassezia furfur, Candida albicans, Propionibacterium acnes
bzw. Corynebacterium xerosis aufweisen.
Die
gestellten Aufgaben werden dabei – wie nachfolgend im einzelnen
beschrieben – durch
Verwendung von Perillasäure,
Geraniumsäure,
Citronellsäure
und von Verbindungen, die von Geraniumsäure und Citronellsäure abgeleitet
sind, wie Ester, Amide und Hydroxy-carbonsäureamidester, gelöst.
Zur
Lösung
werden insbesondere Verwendungen der Verbindungen nach den Ansprüchen 1 bis
22 vorgeschlagen. Die Verwendung von Verbindungen, die gleichzeitig
gegen Bakterien, Hefen und Schimmelpilze wirksam sind, sowie diese
Verbindungen enthaltende kosmetische, dermatologische und pharmazeutische Präparate,
Lebensmittel und Pflanzenschutzmittel sowie technischen Zubereitungen,
sind ebenfalls Bestandteil der Erfindung. Ebenfalls Bestandteil
der Erfindung ist die Verwendung der Verbindungen, die gegen Schuppen
verursachende und/oder Dermatomykosen verursachende und/oder Körpergeruch
verursachende und/oder Akne verursachende Mikroorganismen wirksam
sind, sowie diese Verbindungen enthaltende kosmetische, dermatologische
oder pharmazeutische Präparate.
Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere Verwendung einer Verbindung der allgemeinen
Formel I mit einem log Po/w-Wert von ≥ 3,59
bei der X-Z CH-CH
2 oder C=CH ist und
bei der R COOR
4 oder COO (CH
2)
nCONR
7R
8 ist,
wobei
R
4 ein linearer oder verzweigter
Alkanyl-Rest mit einer Kettenlänge
von 1 bis 8 C-Atomen aus der Gruppe bestehend aus Methyl, Ethyl,
Hydroxyethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek. Butyl, tert.
Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, Alkenyl-Rest aus der Gruppe
bestehend aus 2-Propenyl,
2-Butenyl, 3-Butenyl, 3-Pentenyl, Citronellyl, Geranyl, Alkinyl-Rest
aus der Gruppe bestehend aus Propinyl, 2-Butinyl, 3-Butinyl, 2-Pentinyl,
oder der Rest einer verzweigten oder unverzweigten, gesättigten
oder ungesättigten
Mono- oder Polycarbonsäure ist,
die ein- bis fünffach
hydroxyliert ist, wobei die Carbonsäure aus der Gruppe bestehend
aus Glycolsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Hydroxybuttersäure, Gylcerinsäure, Hydroxypropionsäure, Zitronensäure, Isozitronensäure ausgewählt ist,
n
eine ganze Zahl von 1 bis 22 ist und
R
7 und
R
8 unabhängig
von einander Wasserstoff, ein linearer oder verzweigter Alkanyl-,
Alkenyl- oder Alkinyl-Rest mit einer Kettenlänge von 1 bis 5 C-Atomen ist,
wobei der Alkanyl-Rest aus der Gruppe bestehend aus Methyl, Ethyl,
Hydroxyethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek. Butyl, tert.
Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, der Alkenyl-Rest aus der Gruppe
bestehend aus 2-Propenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl, 3-Pentenyl und der Alkinyl-Rest
aus der Gruppe bestehend aus Propinyl, 2-Butinyl, 3-Butinyl, 2-Pentinyl
ausgewählt
ist,
und/oder eines Salzes derselben,
zur Konservierung,
zur Behandlung von Akne, Schuppen, Dermatomykosen oder Körpergeruch
verursachenden Mikroorganismen.
Hier
und im folgenden sind jeweils sowohl die R- als auch die S-Konfigurationen
der Verbindungen sowie Gemische derselben, einschließlich racemischer
Gemische, eingeschlossen. Die Bezeichnung R/S gekennzeichnet kennzeichnet
somit sowohl die R- als
auch die S-Konfiguration von Verbindungen sowie Gemische dieser,
einschließlich
racemischer Gemische.
Soweit
die Verbindungen zur Salzbildung befähigt sind, werden unter 'Salzen' im Wesentlichen
Säureadditionssalze
bzw. Salze mit anorganischen Säuren
aber auch Salze mit Basen verstanden. Bevorzugt sind insbesondere
wasserlösliche
Salze mit Säuren
wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure,
Kohlensäure,
Schwefelsäure,
Toluolsulfonsäure.
Beispiele für
bevorzugte basische Salze sind Lithium-, Natrium-, Kalium-, Calcium-,
Aluminium-, Magnesium- und Ammoniumsalze.
Es
versteht sich, dass auch Kohlenwasserstoffreste eingeschlossen sind,
die sowohl Doppel- als auch Dreifachbindungen enthalten.
Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung von insbesondere von Geraniumsäure oder
Citronellsäure
abgeleiteten Verbindungen der Formel I, bei der R COOR4 ist,
wobei R4 die oben angegebene Bedeutung hat.
Dies
schließt
insbesondere Ester der Formel III
ein, bei denen R
4 und
X-Z die vorstehende Bedeutung haben,
sowie Salze derselben
zur
Konservierung, zur Behandlung von Akne, Schuppen, Dermatomykosen
oder Körpergeruch
verursachenden Mikroorganismen.
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Verwendung von Hydroxycarbonsäureamidestern
der Geraniumsäure
und der Citronellsäure
der Formel V
bei denen
X-Z die zuvor
genannte Bedeutung hat,
n eine ganze Zahl von 1 bis 22 ist
und
R
7 und R
8 die
oben angegebene Bedeutung haben,
sowie Salze derselben
zur
Konservierung, zur Behandlung von Akne, Schuppen, Dermatomykosen
oder Körpergeruch
verursachenden Mikroorganismen.
Die
Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung derjenigen der hierin
genannten Verbindungen, die gegen Bakterien und/oder Hefen und/oder
Schimmelpilze besser wirken als R/S-Limonen und/oder Geraniol und/oder Citronellol.
Bevorzugt
verwendete Verbindungen gemäß Formel
III sind:
Ester der Geraniumsäure mit einem linearen oder
verzweigten Alkylrest oder Carboxyalkylrest einer Carbonsäure sowie
Ester der Citronellsäure
mit einem linearen oder verzweigten Alkylrest oder Carboxyalkylrest
einer Carbonsäure.
Solche
bevorzugt verwendeten Ester sind beispielsweise:
Methylgeranylat,
Ethylgeranylat, Propylgeranylat, Butylgeranylat, Hydroxybutylgeranylat,
Citrylgeranylat oder Glycerylgeranylat sowie Methylcitronellat,
Ethylcitronellat, Propylcitronellat, Butylcitronellat, Hexadienylcitronellat,
Phenylcitronellat, Glycylcitronellat, Hydroxybutylcitronellat, Citrylcitronellat
oder Glycerylcitronellat.
Bevorzugt
verwendete Verbindungen gemäß Formel
V sind beispielsweise:
Hydroxycarbonsäureamidester der Geraniumsäure, erhältlich durch
Veresterung der Geraniumsäure
mit einem Hydroxycarbonsäureamid,
sowie Hydroxycarbonsäure-amidester
der Citronellsäure,
erhältlichdurch
Veresterung der Citronellsäure
mit einem Hydroxycarbonsäureamid.
Solche
bevorzugt verwendeten Verbindungen sind beispielsweise:
Glycolamidgeranylat,
N-Hydroxyethylglycolamidgeranylat, N-Methylglycolamidgeranylat, N-Ethylglycolamidgeranylat,
N,N-Dimethylglycolamidgeranylat
oder N,N-Diethylglycolamidgeranylat sowie Glycolamidcitronellat,
N-Hydroxyethylglycolamidcitronellat, N-Methylglycolamidcitronellat,
N-Ethylglycolamidcitronellat,
N,N-Dimethylglycolamidcitronellat oder N,N-Diethylglycolamidcitronellat.
Die
erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen sowie Gemische derselben eignen sich zur Verwendung
als antimikrobielle Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgemische
- • zur
Konservierung mikrobiell verderblicher Zubereitungen und Zusammensetzungen
- • und/oder
zur Behandlung von unerwünschten
Mikroorganismen auf oder in Lebensmitteln oder unbelebter Materie
- • und/oder
zur kosmetischen oder pharmazeutischen Behandlung von Schuppen verursachenden
Mikroorganismen
- • und/oder
zur kosmetischen oder pharmazeutischen Behandlung bestimmter Dermatomykosen
verursachenden Mikroorganismen
- • und/oder
zur kosmetischen oder pharmazeutischen Vorbeugung und/oder Behandlung
von Körpergeruch verursachenden
Mikroorganismen
- • und/oder
zur kosmetischen oder pharmazeutischen Behandlung von Akne verursachenden
Mikroorganismen.
Ein
wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung
der vorgenannten Verbindungen, zur Bekämpfung von Bakterien, Hefen
und/oder Schimmelpilzen.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung auch die Verwendung von Perillasäure, Geraniumsäure oder
Derivaten der Geraniumsäure
oder des Geraniols zur Bekämpfung
von Bakterien, Hefen und/oder Schimmelpilzen.
Insbesondere
ist ein wesentlicher Aspekt der Erfindung die Verwendung einer oder
mehrerer Verbindungen der Formel III und/oder V unter Berücksichtigung
der durch die Derivatisierung optimierten spezifischen Wirkung gegen
gramnegative oder gram-positive Bakterien und/oder Hefen und/oder
Schimmelpilze. Überraschenderweise
können
durch die Derivatisierungen von Geraniumsäure oder Citronellsäure neue
Verbindungen mit neuen, spezifischen Wirkungen gegenüber gram-positiven
und/oder gram-negativen Bakterien und/oder Hefen und/oder Schimmelpilzen
bereitgestellt werden. Unvorhersehbarerweise kann insbesondere hinsichtlich
der spezifischen Wirkungen der Verbindungen eine Abhängigkeit
vom Verteilungskoeffizienten in Wasser/Octanol (log Po/w) und somit
der Hydrophobizität
festgestellt werden. Insbesondere werden die lipophile, Schuppen
verursachende Hefe Malassezia furfur, das Akne verursachende Bakterium
Propionibacterium acnes sowie das Körpergeruch verursachende Bakterium
Corynebakterium xerosis deutlich stärker durch die im Rahmen der
vorliegenden Erfindung genannten Terpene und davon abgeleiteten
Derivate mit im Vergleich zu Geraniol oder Citronellol höherer Hydrophobizität und entsprechend
höherem
log Po/w, in besonderem Maße
durch Verbindungen mit einem log Po/w-Wert von ≥ 3,59, insbesondere durch Perillasäure, Geraniumsäure, Citronellsäure, Methylgeranylat,
Ethylgeranylat, Methylcitronellat und Ethylcitronellat, im Wachstum
gehemmt. Als besonders vorteilhaft hat sich unvorhersehbarerweise
die Verwendung von Perillasäure, Geraniumsäure und/oder
Citronellsäure
zur Bekämpfung
von Schuppen verursachenden Mikroorganismen, vor allem zur Bekämpfung der
Schuppen verursachenden Hefe Malassezia furfur, herausgestellt.
Ebenfalls erwies sich die Verwendung von Perillasäure und/oder
Citronellsäure
zur Bekämpfung
von Körpergeruch
verursachenden Mikroorganismen, vor allem zur Bekämpfung des
Körpergeruch
verursachenden Bakteriums Corynebacterium xerosis, unerwarteterweise
als besonders vorteilhaft. Überraschenderweise
wurde ferner festgestellt, dass Carbonsäureamidester der Geraniumsäure und
der Citronellsäure,
insbesondere Glycolamidperillat und Glycolamidcitronellat, deutlich
stärker
gegen Schimmelpilze wie beispielsweise Aspergillus niger und gegen
Hefen, wie beispielsweise Candida kefyr, wirken.
Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer oder mehrerer Verbindungen
aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen der Formeln I, III und
V, Perillasäure, Geraniumsäure und
Citronellsäure
zur Herstellung von Zusammensetzungen zur Bekämpfung von Bakterien, Hefen
und/oder Schimmelpilzen. Dabei ist die Verwendung von Perillasäure, Geraniumsäure oder
Citronellsäure
zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Bekämpfung von Schimmelpilzen besonders
bevorzugt. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung
einer oder mehrerer Verbindungen der Formeln I, III und V, gegebenenfalls
in Kombination mit Perillasäure,
Geraniumsäure
und/oder Citronellsäure.
In diesem Zusammenhang können
die Zusammensetzungen neben den vorgenannten Verbindungen gegebenenfalls
auch zusätzlich
Phenoxyethanol enthalten. Dadurch kann die antimikrobielle Wirkung
des Phenoxyethanols ergänzt
oder verstärkt
werden. Insbesondere betrifft ein Aspekt der Erfindung die Verwendung
der auch gegen Schimmelpilze und Hefen wirksamen Verbindungen der
Formel I, III und V und Perillasäure,
Geraniumsäure
und/oder Citronellsäure
in Kombination mit Phenoxyethanol, welches nur geringe antimikrobielle
Wirkung gegen Schimmelpilze und Hefen aufweist, zur Herstellung
von Zusammensetzungen zur gleichzeitigen Bekämpfung von Bakterien, Hefen
und Schimmelpilzen. Phenoxyethanol wird aufgrund des eingeschränkten Wirkspektrums üblicherweise
in Kombination mit solchen antimikrobiellen Wirkstoffen – beispielsweise
Chlorhexidin – eingesetzt,
welche die o.g. Nachteile bezüglich
Hautreizung, Allergien, Krebs oder Umweltbelastung aufweisen. Diese
Nachteile werden durch die erfindungsgemäßen Kombinationen vermieden.
Ein
bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen
der Formeln I, III und V, Perillasäure, Geraniumsäure und
Citronellsäure
zur Herstellung von Zusammensetzungen zur Behandlung von Schuppen verursachenden und/oder
Akne verursachenden Mikroorganismen bzw. die Verwendung einer oder
mehrerer Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen
der Formeln I, III und V, Perillasäure, und Citronellsäure zur
Herstellung von Zusammensetzungen zur Behandlung von Körpergeruch
verursachenden Mikroorganismen bzw. die Verwendung einer oder mehrerer
Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen der Formeln I,
III und V, Perillasäure
und Citronellsäure
zur Herstellung von Zusammensetzungen zur Behandlung von Dermatomykosen
verursachenden Mikroorganismen.
Erfindungsgemäß kann die
Zusammensetzung ein Mittel zur Konservierung kosmetischer, dermatologischer
oder pharmazeutischer Präparate
sein.
Die
Zusammensetzung kann allgemein ein Mittel zur Konservierung wasserhaltiger
Zubereitungen sein.
Vorzugsweise
ist die Zusammensetzung eine Salbe, eine Creme, ein Hydrogel, eine
Emulsion, eine Lotion, eine Paste, eine Tinktur, ein Shampoo, ein
Pumpspray, eine Zahncreme, eine Reinigungsmilch, eine Seife, ein
Mundwasser oder ein Saft.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der allgemeinen
Formeln I, III oder V oder von Geraniumsäure zur Konservierung von Lebensmitteln,
vorzugsweise zur Konservierung von Obst, Gemüse und lebenden Tieren ist.
Besonders
bevorzugt ist eine Verwendung, bei der die lebenden Tiere Hummer,
Muscheln oder Austern sind.
Ein
weiterer bevorzugter Aspekt ist die Verwendung zur Behandlung von
Hüllen,
Häuten
oder Pellen von Käse
oder Wurstwaren ist, um das Wachstum von Bakterien, Hefen und/oder
Schimmelpilzen zu verhindern, die die Genießbarkeit, Haltbarkeit und gesundheitliche
Unbedenklichkeit beeinträchtigen.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung von Perillasäure, Geraniumsäure, Citronellsäure, Citronellol,
Geraniol und/oder einer oder mehrerer der genannten Verbindungen
der Formel I, III und V zur Herstellung eines Pflanzenschutzmittels,
das gegebenenfalls ferner Phenoxyethanol enthält.
Besonders
bevorzugt handelt es sich bei der Zusammensetzung um ein pharmazeutisches
Präparat.
Eine
weitere Verwendung betrifft die Konservierung technischer Zubereitungen
wie Farben, Lacken, Holzschutzmitteln oder Leimen.
Bei
den genannten Verwendungen ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Verbindung oder die Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen
der Formeln I, III und V, Perillasäure, Geraniumsäure und
Citronellsäure
in einer Gesamt-Konzentration von 0,001 bis 10 Gew.%, insbesondere
0,1 bis 2 Gew.%, in der Zubereitung vorliegt/vorliegen.
Ein
besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Verwendung von Verbindungen
der Formel I, III und V, von Perillasäure, Geraniumsäure und/oder
Citronellsäure
liegt darin, dass auf den Einsatz herkömmlicher, insbesondere aber
mehrerer verschiedener Konservierungsmittel verzichtet werden kann,
da für
die vorgenannten Wirksubstanzen im Rahmen der vorliegenden Erfindung
sowohl antibakterielle Wirkung als auch Wirkung gegenüber Hefen
und Schimmelpilzen nachgewiesen wurde. Gerade im Hinblick auf den
kritischen Verbraucher von z.B. Kosmetika ist es ein weiterer Vorteil,
dass es sich bei Perillasäure,
Geraniumsäure
und Citronellsäure
um in der Natur vorkommende Verbindungen handelt.
Kosmetische,
dermatologische oder pharmazeutische Präparate, Lebensmittel oder Pflanzenschutzmittel
sowie Konservierungsmittel für
technische Zubereitungen wie Farben, Lacke oder Holzschutzmittel,
die eine oder mehrere Verbindungen der Formeln I, III und V sowie
gegebenenfalls zusätzlich
Geraniumsäure und/oder
Citronellsäure
enthalten, bilden einen weiteren Aspekt der Erfindung.
Dabei
sind solche kosmetischen, dermatologischen oder pharmazeutischen
Präparate,
Lebensmittel, Pflanzenschutzmittel oder Konservierungsmittel bevorzugt,
die die Verbindung oder Verbindungen aus der Gruppe bestehend aus
Verbindungen der Formeln I, III und V, Perillasäure, Geraniumsäure und
Citronellsäure in
einer Gesamt-Konzentration von 0,001 bis 10 Gew.%, vorzugsweise
von 0,1 bis 2 Gew.%, enthalten.