Über
den möglichen
Einfluss solcher gepulster Strahlen auf Pflanzen und Tiere gibt
es zahlreiche Studien. Kontinuierlich ausgesendeten Wellen von geringer
Intensität
schreibt man in der Regel einen vernachlässigbar geringen Einfluss auf
Umwelt und Lebewesen zu. Im Gegensatz dazu haben Wissenschaftler
neutraler Forschungsinstitute auf die Gefahr hingewiesen, dass gegebenenfalls
durch niederfrequent gepulste Hochfrequenzsignale Einflüsse auf biologische
Vorgänge
zu befürchten
sind. Im Funkbetrieb werden elektromagnetische Wellen drahtlos von einem
Sender zu einem oder mehreren Empfängern übertragen. Der Bereich der
Hochfrequenz beginnt im unteren Frequenzspektrum etwa zwischen 30
und 100 kHz, geht über
in den MHz-Bereich und endet in seiner Nutzung bei etwa 150 bis
etwa 300 GHz. Im kHz-Bereich senden die Lang- und Mittelwellen-Rundfunksender. Der
MHz-Bereich wird unter anderem von Kurz- und Ultrakurzwellen-Rundfunk,
vom Amateurfunk, Fernsehen, Richtfunk, nicht gepulsten schnurlosen
Telefonen, Funkrufdiensten sowie dem C- und D-Netz-Mobilfunk belegt.
Hochfrequente elektromagnetische
Wellen verhalten sich ähnlich
wie Licht, das von Materialien gespiegelt werden kann (man spricht
dann von Reflexion) oder durch diese hindurch dringen kann (dies wird
Transmission genannt). Beides ist Abhängigkeit von Art und Struktur
des Materials, aber auch von der Polarisation der elektromagnetischen
Welle.
Angesichts dieser in Ballungsräumen im
wesentlichen ominipräsenten
Strahlenbelastung, deren Auswirkungen auf den menschlichen Organismus bislang
noch nicht abschließend
als vollkommen ungefährlich
bestätigt
wurden, besteht in breiten Schichten der Bevölkerung in großem Maße das Bedürfnis, sich
weitgehend vor derartigen elektromagnetischen Wellen, vor insbesondere
hochfrequenten, statischen oder gepulsten Wellen zu schützen. Dies gilt
insbesondere für
das Innere von Bauwerken, beispielsweise für das Innere von Wohn- oder
Bürogebäuden.
Aus dem Stand der Technik sind daher
verschiedene Versuche bekannt, den Innenraum von Bauwerken durch
eine entsprechende Auswahl der Baumaterialien möglichst weitgehend von derartigen Feldern
und Strahlungen frei zu halten.
So sind beispielsweise aus dem Stand
der Technik verschiedene Versuche bekannt, die Innenräume von
Bauwerken durch den Einsatz geeigneter Baumaterialien von Einflüssen durch
die oben genannten elektromagnetischen Felder frei zu halten.
So beschreibt beispielsweise das
Dachbau-Magazin (5/2002, S. 46–48)
diffusionsoffene Spezialbitumen-Unterspannbahnen, die ein integriertes
Spezialvlies zur Reduzierung hochfrequenter Felder enthalten. Problematisch
wirkt sich bei den beschriebenen Unterspannbahnen jedoch aus, dass
sie entweder nur bei Neubauten oder im Rahmen aufwendiger Sanierungsmaßnahmen
verlegt werden können.
Die
DE
197 05 180 beschreibt ein Armierungsgewebe zum Einbau in
Bauwerksfassaden, -dächer,
-verkleidungen oder -wände.
Das Armierungsgewebe ist zum Verhindern des Durchtritts elektromagnetischer
Wellen bzw. Felder mit elektrisch leitenden Fäden ausgestattet, die im Wesentlichen
parallel und in regelmäßigen Abständen zueinander
angeordnet sind. Die beschriebenen Armierungsgewebe eignen sich
jedoch nicht zur Herstellung von Dach- oder Dichtbahnen.
Die
DE 39 17 631 C2 betrifft ein flexibles Bahnmaterial
und ein Oberbekleidungsstück
hieraus. Beschrieben wird ein dreilagiges Verbundmaterial mit einer
durch eine dünne
Aluminiumfolie gebildeten Mittelschicht und zwei Tragschichten aus
einem Vliesstoff, die durch ein Klebemittel, beispielsweise einen
Polyethylen-Kleber,
auf ganzer Fläche
dauerhaft mit der Aluminiumfolie verbunden sind.
Die
DE 197 47 622 A1 betrifft eine Dämmplatte
aus Mineralwolle zur Abschirmung gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch
elektromagnetische Felder. Die Dämmplatte
hat auf ihrer Oberfläche
eine elektrisch leitende Schicht, die Vorzugsweise aus einer perforierten
Aluminiumfolie besteht. Darüber
hinaus kann die beschriebenen Dämmplatte Metallfäden als
elektrisch leitende Schicht aufweisen.
Die
DE
197 12 036 betrifft eine Abschirmungseinrichtung zum Schutz
eines Raums gegen elektromagnetische Störquellen. Die Abschirmungseinrichtung
besteht aus Abschirmmaterial, das zur Beschichtung von Boden-, Wand-
und Deckenflächen
eines abzuschirmenden Raums eingesetzt wird. Als Abschirmschicht
wird ein Vlies beschrieben, dessen einzelne Fäden von einer Metallauflage
rund um ummantelt werden. Ein dampfoffenes Trägermaterial wird in der Druckschrift
jedoch nicht genannt.
Die
DE 33 00 158 A1 betrifft einen Verbundwerkstoff
für Schutzanzüge, der
Schutzwirkung gegen elektromagnetische Hochfrequenzfelder bietet. Hergestellt
wird ein entsprechender Schutzanzug aus einem dreilagigen Verbundwerkstoff,
der eine textile wasserdampfdurchlässige Außenschicht, eine Zwischenschicht
aus einem metallisierten textilen Flächengebilde und eine Innenschicht
aus wasserdampfdurchlässigem
hautfreundlichem Material aufweist. Ein dampfoffenes Trägermaterial
wird in der Druckschrift jedoch nicht genannt.
Es bestand daher ein Bedürfnis nach
Dach- oder Dichtbahnen, die das darunter liegende Gebäude wirksam
vor elektromagnetischen Strahlen oder elektromagnetischen Feldern
schützen.
Darüber
hinaus bestand ein Bedürfnis
nach Dach- oder Dichtbahnen, welche zusätzlich zum Schutz vor elektromagnetischer
Strahlung durch einfache Sanierungsmaßnahmen aufzubringen sind.
Weiterhin bestand ein Bedürfnis
nach Dach- oder Dichtbahnen, die einen Schutz vor elektromagnetischen
Feldern oder Wellen gewährleisten
und gleichzeitig ausgezeichnete Materialeigenschaften im Hinblick
auf Verlegbarkeit, Haltbarkeit und Dichtheit gewähren.
Es hat sich nun herausgestellt, dass
zum Einsatz als Dach- und Dichtbahnen geeignete Verbundstoffe, die
mindestens eine Schicht eines metallisierten Vlieses und mindestens
eine Trägerfolie
umfassen, die oben genannten Bedürfnisse
erfüllen. Weiterhin
hat sich herausgestellt, dass sich mit Hilfe derartiger Verbundwerkstoffe
weitere Aufgabenstellungen lösen
lassen. So lässt
sich durch die Leitfähigkeit
des metallisierten Vlieses das erfindungsgemäße Verbundmaterial beispielsweise
zur Ortung von Leckagen einsetzen. Darüber hinaus kann beispielsweise
beim Einsatz einer Faserschicht aus Glasfasern oder Glasgewebe eine
Brandschutzausrüstung entsprechender
Flächen
erzielt werden.
Der vorliegenden Erfindung lag daher
die Aufgabe zugrunde, zum Einsatz als Dach- und Dichtungsbahnen
geeignete Verbundstoffe zur Verfügung zu
stellen, welche eines oder mehrere der oben genannten Bedürfnisse
erfüllen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher ein elektromagnetische Strahlung dämpfender bahn- oder bogenförmiger Verbundstoff,
umfassenden mindestens eine Faserschicht mit einer Oberseite und
einer Unterseite und mindestens eine Schicht einer dampfoffenen
Trägerfolie,
wobei die Faserschicht auf der Oberseite oder auf der Unterseite oder
auf beiden Seiten oder durchgehend eine Metallisierung aufweist.
Der Begriff „elektromagnetische Strahlung" umfasst im Rahmen
des vorliegenden Textes die üblicherweise
als „Elektrosmog" bezeichneten Abstrahlungen
von Hochspannungsleitungen, Radar, Funkleitstrahlen, Satelliten,
Radiosendem, Fernsehsendern und Mobiltelefonen sowie deren jeweiligen
Sende- und Empfangsstationen imitierten elektromagnetischen Feldern
sowie entsprechende elektromagnetische Wellen. Der Begriff „elektromagnetische
Strahlung" betrifft
dabei insbesondere elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich
von etwa 30 kHz bis etwa 300 GHz.
Ein erfindungsgemäßer Verbundstoff liegt im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bahnförmig oder
bogenförmig
vor. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung liegt ein erfindungsgemäßer Verbundstoff in Bahnform vor,
beispielsweise zur besseren Handhabung gefaltet oder gerollt, insbesondere
gerollt.
Ein erfindungsgemäßer Verbundstoff weist im Rahmen
der vorliegenden Erfindung mindestens zwei Schichten auf. Als eine
erste Schicht umfasst ein erfindungsgemäßer Verbundstoff mindestens eine
Faserschicht, die eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, wobei
die Faserschicht auf der Oberseite oder auf der Unterseite oder
auf beiden Seiten oder durchgehend eine Metallisierung aufweist.
Unter einer „Faserschicht" wird im Rahmen des
vorliegenden Textes eine schichtförmige Ansammlung von Fasern
in geordnetem oder ungeordnetem Zustand verstanden. Der Begriff „Faserschicht" umfasst im Rahmen
des vorliegenden Textes beispielsweise Vliese, Gewebe, Gelege oder
Gewirke.
Geeignete Vliese können beispielsweise Spinnvliese
oder Nadelvliese sein, die aus natürlichen oder synthetischen
Materialien, vorzugsweise jedoch aus synthetischen, polymeren Materialien
bestehen. Besonders geeignet sind Vliese, die ein Polymeres ausgewählt aus
der Gruppe der Polyester, Polycarbonate, Polyamide, Polyurethane
oder Polyolefine oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon enthalten.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Vliese aus Polypropylen, Polyethylen,
Polyester oder Polyvinylacetat, insbesondere Polyester oder Polypropylen-Vliese
eingesetzt.
Wenn die Faserschicht eine Brandschutzausrüstung unterstützen oder
bewirken soll, so ist es selbst verständlich unabdingbar, dass die
Faserschicht selbst möglichst
flammhemmend sein soll. Zu diesem Zweck bietet es sich beispielsweise
an, dass die Faserschichten beispielsweise aus Glasfasern oder sonstigen
nicht entflammbaren natürlichen oder
synthetischen Fasern, beispielsweise Kunststofffasern aus halogenierten
Kunststoffen, hergestellt werden. Geeignet sind beispielsweise auch
Fasermischungen bzw. Mischgewebe oder Kombinationen aus Vliesen
und Gelegen, Vliesen und Geweben und dergleichen, wobei entweder
Vliese oder Gelege oder Gewebe oder alle in der Fasermischung vorhandenen
Fasermaterialien schwer oder nicht entflammbar sein können. Beispielsweise
kann im vorliegenden Fall bei einer gewünschten Brandschutzausrüstung ein
in ein gegebenenfalls erfindungsgemäß metallisiertes Vlies eingebettetes
Glasfasergewebe zum Einsatz kommen.
Geeignete Vliese, Gewebe oder Gelege
oder deren Kombinationen weisen ein Flächengewicht von mindestens
etwa 5, vorzugsweise jedoch mindestens etwa 10 g/qm2 auf.
Die Obergrenze für
das Flächengewicht
geeigneter Vliese, Gewebe oder Gelege oder deren Kombinationen beträgt etwa
500 g/qm2, liegt jedoch vor zugsweise darunter,
beispielsweise bei etwa 300 g/qm2, etwa
200 g/qm2, etwa 100 g/qm2 oder
etwa 75 g/qm2. Als besonders geeignet haben
sich Vliese, Gewebe oder Gelege oder deren Kombinationen mit einem
Flächengewicht
von etwa 15 bis etwa 50 g/qm2 herausgestellt,
wobei im Falle einer Brandschutzanwendung auch Flächengewichte von
etwa 60 bis etwa 350g/m2 vorteilhaft sein
können.
Die Dicke einer geeigneten Faserschicht
beträgt
etwa 0,1 bis etwa 10 mm, insbesondere etwa 1 bis etwa 8 oder etwa
2 bis etwa 6 mm.
Eine als Bestandteil eines erfindungsgemäßen Verbundstoffes
geeignete Faserschicht, beispielsweise ein Vlies, weist eine flächige Form
mit einer Ober- und einer Unterseite auf. Um eine ausreichende Dämpfung elektromagnetischer
Strahlung zu erzielen, ist mindestens eine der genannten Seiten metallisiert,
das heißt,
mit einer Metallschicht versehen.
Unter einer „Metallisierung" wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung eine Metallschicht verstanden, wie sie beispielsweise
durch Verdampfungsverfahren wie CVD (chemical vaper deposition) auf
Substrate aufgebracht werden kann.
Die Metallisierungsschicht weist
im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Dicke auf, die mindestens
so hoch ist, dass die Metallschicht insgesamt leitfähig ist.
Vorzugsweise beträgt die Dicke der Metallisierung
mindestens etwa 0,05μm,
beispielsweise mindestens etwa 0,1 oder mindestens etwa 1 oder mindestens
etwa 10μm.
Vorzugsweise beträgt
die Dicke der Metallisierungsschicht etwa 2 bis etwa 10 , insbesondere
etwa 3 bis etwa 6 μm.
Die Metallisierungsschicht kann grundsätzlich beliebige
Metalle enthalten, sofern die Leitfähigkeit der Schicht dadurch
nicht gestört
wird. Vorzugsweise enthält
die Metallisierungsschicht mindestens ein Metall ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Aluminium, Zinn, Chrom, Nickel, Titan,
Kobalt, Zink, Eisen, Blei, Mangan, Kupfer oder ein Gemisch aus zwei
oder mehr davon. Vorzugsweise werden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung Vliese eingesetzt, die eine Metallisierungsschicht aus
Aluminium, Zink oder Kupfer aufweisen.
Eine als Bestandteil eines erfindungsgemäßen Verbundstoffes
eingesetzte metallisierte Faserschicht, beispielsweise einen metallisiertes
Vlies, kann eine Metallisierungsschicht auf der Oberseite oder der
Unterseite der Faserschicht, beispielsweise des Vlieses, oder auf
beiden Seiten aufweisen. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ebenfalls möglich,
eine Faserschicht, beispielsweise ein Vlies, einzusetzen, das insgesamt,
also im wesentlichen durchgehend über die gesamte Schichtdicke
der Faserschicht, beispielsweise über die gesamte Vliesdicke,
eine Metallisierung aufweist. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird als Bestandteil des erfindungsgemäßen Verbundstoffes
eine Faserschicht, beispielsweise ein Vlies, eingesetzt, das nur
einseitig metallisiert ist.
Der Begriff „Metallisierungsschicht" ist dabei im Rahmen
der vorliegenden Erfindung so auszulegen, dass die Metallisierung
durchaus auch innerhalb der Faserschicht, beispielsweise innerhalb
des Vliesstoffes, vorliegen kann, d.h. ein Metallisierungsgradient
von der Oberfläche
der Faserschicht, beispielsweise des Vliesstoffes, zum Inneren bzw.
zur gegenüberliegenden
Seite der Faserschicht, beispielsweise des Vliesstoffes, vorliegt.
Als weiteren Bestandteil weist ein
erfindungsgemäßer Verbundstoff
noch mindestens ein wasserdampfdiffusionsoffenes Trägermaterial
auf. Unter dem Begriff „dampfoffen" wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ein sd-Wert von weniger als 50 m, vorzugsweise von 25
m oder weniger verstanden. Der sd-Wert gibt dabei die Dicke einer
Luftschicht an, welche den gleichen Widerstand gegenüber Wasserdampfdiffusion
wie der Werkstoff aufweist.
Als Trägermaterialien eignen sich
im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle Folien, welche
die üblicherweise
an Dicht- oder Dachbahnen gestellten Forderungen im Hinblick auf die
mechanischen Eigenschaften (beispielsweise Reißfestigkeit oder Elastizität) sowie
sonstige Materialeigenschaften, beispielsweise Diffusionswiderstand
gegenüber
Wasserdampf, erfüllen.
Eine wichtige Eigenschaft eines geeigneten Trägermaterials ist die leichte
Handhabbarkeit im Hinblick auf die Materialeigenschaften des Trägermaterials.
Hierzu zählen vor
allem Blockfreiheit, Verformbarkeit, Nahtfügung, Dicke und universelle
Einsetzbarkeit. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Bitumen
kein geeignetes Trägermaterial.
Geeignete Trägermaterialien enthalten in
der Regel mindestens ein synthetisches Polymeres, beispielsweise
EPDM oder Butyl, TPO oder PVC, Polyethylen, Polyester oder Polyurethan.
Der Gehalt der Trägermaterialien
an solchen Polymeren beträgt
beispielsweise mindestens etwa 15 Gew.-%, vorzugsweise jedoch mehr,
beispielsweise mindestens etwa 40 oder mindestens etwa 50 Gew.-%.
Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
eine erfindungsgemäße Trägerfolie mindestens
etwa 60 oder mindestens etwa 70 Gew.-% eines der oben genannten
Polymeren oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon.
Geeignete Trägerfolien können beispielsweise noch Zusatzstoffe
enthalten, welche die Materialeigenschaften oder die Haltbarkeit
der Trägerfolie beeinflussen.
Geeignete Zusatzstoffe sind beispielsweise Füllstoffe, Weichmacher, Farbstoffe,
Pigmente, Konservierungsmittel, Antioxidantien oder UV-Stabilisatoren
enthalten.
Vorzugsweise werden im Rahmen der
vorliegenden Erfindung als Trägermaterialien
Folien eingesetzt, deren mechanische Eigenschaften sowie sonstige
Materialeigenschaften, welche das Trägermaterial für einen
Einsatz als Dach- oder Dichtungsbahn qualifizieren, bei einer Dicke
des Trägermaterials
von etwa 0,5 bis etwa 3 mm, insbesondere etwa 1,2 bis etwa 2,0 oder
etwa 1,5 bis etwa 1,8 mm erfüllen.
Die Trägerfolie weist vorzugsweise
bei Wasserdruckbeanspruchung (4 bar/72 h) gemäß DIN 16726, 1986, 12. Abschnitt,
5.11, ein durch den Parameter „dicht" gekennzeichnetes
Verhalten auf. Entsprechendes gilt für das Verhalten beim Perforationsversuch
gemäß DIN 16726,
1986, 12. Abschnitt, 5.12.
Vorzugsweise weist die Trägerfolie
eine Reißfestigkeit
von ≥ 15
N/mm2 , vorzugsweise ≥ 17 oder ≥ 19 N/mm2 (längs und
quer) sowie eine Reißdehnung
von ≥ 200
%, vorzugsweise ≥ 300
% (in Längsrichtung)
oder ≥ 400
% (in Querrichtung) auf (gemäß DIN 16726,
1986, 12. Abschnitt, 5.6, Tabelle 1: A – VII).
Um einen erfindungsgemäßen Verbundstoff zu
erhalten, muss die metallisierte Faserschicht, vorzugsweise also
das metallisierte Vlies, mit dem Trägermaterial zumindest derart
verbunden sein, dass eine problemlose Handhabung des Verbundstoffes sowie
eine ausreichende Beständigkeit
gegenüber mechanischen
Einflüssen
oder Witterungseinflüssen, insbesondere
beim Einsatz der erfindungsgemäßen Verbundstoffe
als Dachbahnen, gegeben ist. Vorzugsweise ist daher die metallisierte
Faserschicht, beispielsweise das metallisierte Vlies, zumindest
in regelmäßigen Abständen fest
mit dem Trägermaterial
verbunden, beispielsweise durch eine mechanische Verbindung. Im
Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die metallisierte Faserschicht, beispielsweise
das metallisierte Vlies, jedoch zumindest auf einem überwiegenden
Teil der Kontaktfläche
zwischen Faserschicht, beispielsweise Vlies, und Trägermaterial, vorzugsweise
jedoch im Wesentlichen vollflächig
mit dem Trägermaterial
verbunden.
Die Verbindung zwischen Faserschicht,
beispielsweise Vlies, und Trägermaterial
erfolgt vorzugsweise durch eine Verklebung der Faserschicht, beispielsweise
des Vlieses, mit dem Trägermaterial oder
durch Einbettung, Einschmelzung oder Verschmelzung der Faserschicht,
beispielsweise des Vlieses, mit dem Trägermaterial. Welche der beiden bevorzugten
Methoden angewandt wird, hängt
beispielsweise davon ab, ob die Verbindung zwischen Faserschicht,
beispielsweise Vlies, und Trägermaterial
auf einer metallisierten Seite der Faserschicht, beispielsweise
des Vlieses, oder auf einer nicht-metallisierten Seite der Faserschicht,
beispielsweise des Vlieses, vorgenommen wird. Verklebungen eignen
sich insbesondere dann, wenn die metallisierte Seite der Faserschicht,
beispielsweise des Vlieses, mit dem Trägermaterial verbunden werden
soll. Ein Verschmelzen der Faserschicht, bei spielsweise des Vlieses,
mit dem Trägermaterial
lässt sich
insbesondere dann erreichen, wenn die nicht-metallisierte Seite
der Faserschicht, beispielsweise des Vlieses, in Kontakt mit dem
Trägermaterial
gebracht wird. Entsprechende Verfahren sind dem Fachmann bekannt.
Ein erfindungsgemäßer Verbundstoff kann neben
den beiden bislang beschriebenen Schichten, nämlich der metallisierten Faserschicht,
beispielsweise dem metallisierten Vlies, und dem Trägermaterial,
noch eine oder mehrere weitere Schichten aufweisen.
So ist es beispielsweise erfindungsgemäß möglich, dass
ein erfindungsgemäßer Verbundstoff noch
mindestens eine Schicht eines Verstärkungsmaterials umfassen. Als
Verstärkungsmaterialien eignen
sich beispielsweise Fasern, Gewebe oder Gewirke aus Glas, Polyester,
Polycarbonat oder textile Gewebe aus Kunst- oder Naturfasern wie Jute, Sisal, Baumwolle,
Wolle oder Hanf.
Ein erfindungsgemäßer Verbundstoff kann beispielsweise
nur eine Lage eines solchen verstärkenden Gewebes enthalten.
Es ist jedoch ebenso möglich,
dass ein erfindungsgemäßer Verbundstoff zwei
oder mehr Lagen eines derartigen verstärkenden Gewebes oder unterschiedlicher
verstärkender Gewebe
umfasst.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung kann ein erfindungsgemäßer Verbundstoff noch ein weiteres
Trägermaterial aufweisen.
Das weitere Trägermaterial
kann dabei beispielsweise mit einer Seite des oben beschriebenen
ersten Trägermaterials
verbunden sein, so dass bereits die Gesamtheit der Trägermaterialien
selbst einen Verbundstoff darstellt. Es ist jedoch ebenso möglich, dass
das weitere Trägermaterial
mit der metallisierten Faserschicht, beispielsweise dem metallisierten
Vlies, verbunden ist, so dass die Faserschicht, beispielsweise das
Vlies, auf ihrer Oberseite und auf ihrer Unterseite jeweils von
einer Schicht eines Trägermaterials
bedeckt wird.
Als weitere Trägermaterialien eignen sich
die bereits im Rahmen der Beschreibung des ersten Trägermaterials
genannten Verbindungen. Es ist dabei erfindungsgemäß vorgesehen,
dass beide Trägermaterialien
aus dem gleichen Material bestehen. Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass
zwei oder mehr an einem erfindungsgemäßen Verbundstoff beteiligte Trägermaterialien
aus zwei oder mehr unterschiedlichen Materialien bestehen.
Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe können zur
leichteren Verarbeitbarkeit beispielsweise vollflächig oder
randseitig mit einem Schmelz- oder Haftklebstoff oder einem Schmelz-Haftklebstoff
beschichtet sein. Als Klebstoffe eignen sich grundsätzlich alle
dem Fachmann bekannten Klebstoffe der oben genannten Typen, welche
eine Verklebung der Verbundstoffe untereinander oder eine Verklebung der
Verbundstoffe mit einem geeigneten Untergrund ermöglichen.
Als Schmelzklebstoffe eignen sich
beispielsweise die üblicherweise
zum Verkleben von Dachbahnen eingesetzten kaltselbstklebenden Bitumenmassen,
insbesondere Mischungen von Bitumen mit synthetischen Polymeren
wie Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymeren
(SBS-Blockcopolymere) oder Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymeren (SIS-Blockcopolymere).
Ebenfalls als Klebstoffe geeignet sind beispielsweise Schmelzhaftklebstoffe.
Als Haftklebstoffe eignen sich insbesondere Klebstoffe
auf Basis von Butyl, PIB, Acrylate, Polyvinylether oder Naturkautschuk.
Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe können, sofern
sie mit einem nicht blockfreien Klebstoff beschichtet sind, beispielsweise
noch eine Antiblockingschicht auf der Klebstoffoberfläche aufweisen, um
ein Verkleben von übereinander
gelegten und insbesondere gerollten Bahnen des erfindungsgemäßen Verbundstoffes
zu verhindern. Geeignet sind hier beispielsweise silikonisierte
Trennpapiere oder Trennfolien.
Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe weisen vorzugsweise
eine Breite von etwa 10 cm bis etwa 5 m, insbesondere etwa 50 cm
bis etwa 2 m auf.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundstoffe
lässt sich
grundsätzlich
auf beliebige, dem Fachmann zur Herstellung von bahn- oder bogenförmigen Verbundstoffen
bekannte Weise durchführen, insbesondere
durch Coating, Extrusion, Kalandrierung oder Beflockung.
So kann beispielsweise ein für das Trägermaterial
eingesetztes Polymergranulat in einem Extruder unter Temperaturunterdruck
verflüssigt
und extrudiert werden. Das Extrudat kann anschließend über eine
Walze oder einen Spalt zweier Walzen mit einer Bahn einer metallisierten
Faserschicht, beispielsweise mit einer Bahn eines metallisierten
Vlieses, zusammengeführt
und mit diesem unter Druck verbunden werden, wobei die erstarrende
Masse eine Verbindung mit der Faserschicht, beispielsweise dem Vlies,
gewährleistet.
Ebenso ist es möglich, eine Bahn eines Trägermaterials
und eine Bahn einer metallisierten Faserschicht, beispielsweise
eines metallisierten Vliesstoffes, zusammen zu führen und miteinander zu verbinden,
indem eine Oberfläche
des Trägermaterials oder
eine Oberfläche
der Faserschicht, beispielsweise des Vliesstoffes, oder beide Oberflächen mit
einem geeigneten Klebstoff versehen werden. Entsprechende Verfahren
sind für
die Herstellung von Verbundstoffen mit mehr als zwei Schichten,
beispielsweise drei, vier oder mehr Schichten bekannt.
Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe eignen sich
als Dach- oder Dichtbahn für
den Einsatz im Außenbereich.
Durch ihre dampfoffene Struktur und ihre Anbringung auf der so genannten
kalten Seite der Wärmedämmung erfüllt sie
die Anforderungen an Bauwerkskonstruktionen im Hinblick auf den
Wasserdampfhaushalt des Bauwerkes. Ein wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verbundstoffes
besteht in seiner leichten Anbringbarkeit an Bauwerken im Rahmen
von sowohl Neubau- als auch Sanierungsmaßnahmen. Während die oben beschriebenen,
aus dem Stand der Technik bekannten Materialien, nur als Unterdeckbahnen
einge setzt werden können,
eignen sich die Verbundstoffe gemäß der vorliegenden Erfindung
als Dach- oder Dichtungsbahnen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbundstoffes
als Dach- oder Dichtungsbahn.
Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe eignen sich
zur Dämpfung
elektromagnetischer Wellen, insbesondere hochfrequenter elektromagnetischer Wellen,
wie sie durch die zunehmende drahtlose Kommunikation, beispielsweise
durch Mobilfunk oder Datentransfer-Standards wie DECT, GSM oder
Bluetooth hervorgerufen werden. Die erzielbare Dämpfung beträgt vorzugsweise innerhalb eines
Frequenzbereiches von etwa 200 bis etwa 2000 MHz mindestens etwa
95%, vorzugsweise innerhalb eines Frequenzbereiches von etwa 200
bis etwa 1200 MHz mindestens etwa 99%.
Ein erfindungsgemäßer Verbundstoff kann im Rahmen
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung noch eine oder mehrere Bestandteile aufweisen,
die einer Ableitung von innerhalb der metallisierten Faserschicht
fließenden
elektrischen Strömen
dienen. Zu diesem Zweck können beispielsweise
leitfähige
Elemente wie Metallbänder oder
Metallfilamente so in den erfindungsgemäßen Verbundstoff eingearbeitet
sein, dass der Anschluss einer elektrische Ströme ableitenden Vorrichtung
ermöglicht
wird. Dies ermöglicht
beispielsweise den Schutz vor niederfrequenter elektromagnetischer Strahlung.
Der erfindungsgemäße Verbundstoff lässt sich
als Dach- oder Dichtungsbahn in einer dem Fachmann bekannten und üblichen
Weise verlegen. Dabei wird vorzugsweise im Rahmen einer Verwendung
als Dachbahn die gesamte Dachfläche
mit dem erfindungsgemäßen Verbundstoff
bedeckt. Die Überlappungen
der einzelnen Bahnen werden dann üblicherweise durch Diffusionskleben
oder Heißgasschweißen gefügt. Weitere
Möglichkeiten
bestehen in der Verklebung mit den bereits oben genannten Klebstoffen.
Die Bahnen können
im Anschluß an
die Verklebung beispielsweise noch mit einem Kontaktband, z.B. auf
Butylbasis, auf Acryl basis oder mit anderen geeigneten Dichtstoffen
abgedichtet werden, sofern dies nicht bereits durch die Verklebung
der einzelnen Bahnen im Überlappungsbereich
gewährleistet
ist.
Ein erfindungsgemäßer Verbundstoff eignet sich
zur Verringerung der Transmission elektromagnetischer Felder und
Wellen durch ein Gebäude.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher auch ein Verfahren zur Verringerung der Transmission elektromagnetischer
Felder und Wellen durch ein Gebäude,
bei dem zumindest ein Teil der Gebäudeaußenseite mit einem erfindungsgemäßen Verbundstoff bedeckt wird. Im Rahmen einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der bedeckten Gebäudeaußenseite
um das Gebäudedach.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zwar
grundsätzlich
für beliebige
Gebäudearten, vorzugsweise
wird jedoch mit einem erfindungsgemäßen Verbundstoff eine Dachabdeckung
durchgeführt.
Besonders geeignete Dächer
sind Flachdächer.
Darüber hinaus eignet sich ein
erfindungsgemäßer Verbundstoff
zur Brandschutzausrüstung
von Gebäuden.
Weiterhin eignet sich ein erfindungsgemäßer Verbundstoff
zur Ortung von Leckagen, beispielsweise in wasserdichten Systemen.
Die Durchführung
einer Leckageortung mit entsprechenden flächig leitfähigen Anordnungen ist dem Fachmann
bekannt. Eine entsprechende Ausrüstung
eines erfindungsgemäßen Verbundstoffs
zur Leckageortung kann beispielsweise gemäß der
DE 199 14 658 A1 erfolgen.
Die Erfindung wird nachfolgend durch
Beispiele näher
erläutert.