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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier mit stufenloser Haltefunktion,
insbesondere ein Scharnier für
eine Tür
eines Kraftfahrzeuges, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Derartige Scharniere müssen einerseits eine leichte
Schwenkbetätigung beispielsweise
für ein Öffnen einer
Fahrzeugtür
bereitstellen. Andererseits sind derartige Türen mit Halteeinrichtungen
versehen, um die Tür
in beliebigen Schwenkpositionen, das heißt stufenlos, festzustellen.
Die ausreichende Haltewirkung über
den Schwenkbereich des Scharniers ermöglicht es dem Benutzer, die
Tür eines
Fahrzeugs beispielsweise mehr oder weniger geöffnet zu lassen, ohne dass diese
selbsttätig
zufällt
oder sich selbsttätig
vollständig öffnet. Es
besteht demnach ein Bedürfnis,
Scharniere für
Türen bereitzustellen,
welche einerseits eine ausreichende Haltefunktion stufenlos über die Schwenkbewegung
ermöglichen,
ohne dass die Betätigung
hierdurch erschwert wird.
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Zum
Realisieren einer ausreichenden Halte- und Feststellfunktion ist
es bekannt, zusätzlich
zum Schwenkscharnier separate Halteeinrichtungen vorzusehen, welche
die Schwenkbewegung abbremsen und eine ausreichende Haltewirkung
zum Feststellen der Tür
in beliebigen Positionen ermöglichen.
Eine derartige Scharnieranordnung für eine Fahrzeugtür ist aus
der GB 816,380 bekannt. Die Fahrzeugtüre ist hier über ein
herkömmliches,
gleitgelagertes Scharnier an der Karosserie des Fahrzeuges angelenkt. Zusätzlich ist
ein Schwenkarm an dem Scharnier angelenkt, welcher an seinem gegenüberliegenden Ende
mit einer Bremseinrichtung versehen ist. Die Bremseinrichtung ist
hier in Form von federbelasteten Rollenlagern vorgesehen, welche
den Schwenkarm öffnen
und schließen
und auf diesen dabei eine Haltekraft ausüben. Nachteilig ist die aufwendige Herstellung
und Montage dieser getrennten Einrichtung für das Realisieren einer ausreichenden,
stufenlosen Haltefunktion über
die Schwenkbewegung. Die Scharnieranordnung ist zudem sperrig und
relativ raumeinnehmend. Der Schwenkarm ist außerdem in vielen Anwendungsbereichen
nicht unterzubringen und darüber
hinaus anfällig
gegen Störungen
der Funktion.
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Neben
diesen, als separate Einheiten ausgebildeten Scharnieren mit einer
Haltewirkung ist es bekannt, Türscharniere
direkt am Lagerbolzen mit zusätzlichen
Bremseinrichtungen zu versehen. In dem Gebrauchsmuster
DE 296 14 379 U1 ist ein
solches Scharnier einer Tür
beschrieben, welches als Zusatzbauteil mit einem direkt am Lagerbolzen
angeordneten Türfeststeller
versehen ist. Der Türfeststeller
ist in Form eines federbelasteten Bremskörperträgers und Bremskörperelementen
realisiert, die gegen eine Bremsfläche gedrückt werden. Die Bremskörper sind in
Form von Wälzlagern
vorgesehen, welche in einem drehbar und fest mit dem Lagerbolzen
verbundenen Bremskörperträger montiert
sind. Nachteilig bei diesem bekannten Türscharnier mit angefügtem, separaten
Feststeller ist einerseits die hohe Komplexität der Konstruktion. Der Feststeller
besteht aus einer Vielzahl von zusätzlichen Einzelteilen, welche
an dem Lagerbolzen und dem feststehenden Lagerteil montiert werden
müssen.
Aufgrund der Vielzahl von Einzelteilen der an dem Lagerbolzen montierten Bremseinrichtung
bzw. dem Feststeller ist die Herstellung und Montage kosten- und
zeitaufwendig. Diese bekannte Bremseinrichtung ist zudem anfällig gegenüber äußeren Beschädigungen
und erfordert daher eine Schutzabdeckung. Nicht zuletzt ist auch der
erforderliche Bauraum für
diese Bremseinrichtung erhöht.
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Demgegenüber ist
es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Scharnier mit einer
stufenlosen Haltefunktion bereitzustellen, welches in der Konstruktion
einfach und möglichst
kompakt ausgebildet ist und dennoch eine ausreichende Haltefunktion
des Scharniers über
den Schwenkbereich bereitstellt. Weiter soll das erfindungsgemäße Scharnier
in der Herstellung vereinfacht sein.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Scharnier mit stufenloser Haltefunktion gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
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Das
Scharnier gemäß der Erfindung
weist einen drehfest an einem Lagerteil montierten Lagerbolzen auf
sowie ein Scharnierteil, welches am Lagerbolzen um eine Drehachse über eine
Schwenklagerung schwenkbar montiert ist. Weiter ist das erfindungsgemäße Scharnier
zum Bereitstellen einer stufenlosen Haltefunktion bzw. Bremswirkung
der Schwenkbewegung mit einer Halteeinrichtung versehen. Mit der
Halteeinrichtung ist eine vorbestimmte Haltekraft zur Steuerung
der Schwenkbewegung erzeugbar, damit das Scharnier stufenlos in
beliebigen Schwenkpositionen gehalten wird. Die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung zum Bereitstellen der
stufenlosen Haltefunktionen mit der Schwenklagerung des Scharnierteils
integriert in Form von einer zwischen dem Lagerbolzen und dem Scharnierteil
vorgesehenen Wälzlagerung ausgebildet
ist. Die Wälzlagerung
der Halteeinrichtung ist integriert mit der Schwenklagerung des Scharniers
gebildet, wodurch die Anzahl von erforderlichen Teilen erheblich
reduziert ist und das Bereitstellen der Schwenklagerung sowie der
Haltekraftaufbringung mit den gleichen Bauteilen realisiert ist.
Eine separate Halteeinrichtung wird ebenso vermieden wie auch eine
komplexe, zusätzlich
am Lagerbolzen vorgesehene Bremseinrichtung. Nicht zuletzt ist das
erfindungsgemäße Scharnier äußerst kompakt
und robust. Durch das Bereitstellen der gesamten Kinematik über eine
Wälzlagerung,
welche eines oder mehrere Wälzlager
aufweisen kann, können
außerdem
die für
das Scharnier erforderlichen Betätigungskräfte sehr
gering gehalten werden. Dennoch kann die erforderliche Haltekraft über eine
erhöhte
Einspannung der Wälzlagerung
ausreichend hoch gewählt
werden. Die ansonsten übliche
Gleitlagerung des eigentlichen Schwenklagers zwischen dem Scharnierteil
und dem Bolzen entfällt.
Die integrierte Ausbildung der Feststell- bzw. Haltefunktion mit
der eigentlichen Schwenklagerung des Scharnierteils ist hocheffektiv
und in der Bauform robust und sehr kompakt. Das erfindungsgemäße Scharnier kann
auch in sehr engen Einbausituationen angewendet werden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Wälzlagerung
der Halteeinrichtung in ihrer Vorspannung einstellbar. Hierdurch
können unterschiedliche
Haltekräfte
durch Erhöhen
oder Reduzieren der Vorspannung an der Wälzlagerung eingestellt werden.
Die Funktionalität
des Scharniers wird dennoch kaum beeinflusst, da die Betätigungskräfte bei
einem Erhöhen
der Vorspannung nur verhältnismäßig wenig
erhöht
werden. Das Scharnier kann je nach Bedarfsfall auf unterschiedlichste
Anwendungsfälle
jeweils adaptiv eingestellt werden. Beispielsweise kann bei schweren
Türen oder
nur einer geringen Anzahl von erfindungsgemäßen Scharnieren mit integrierter
Haltefunktion die Vorspannung entsprechend erhöht werden. Die Vorspannung
ist über
jedes dem Fachmann hierfür
bekannte Mittel einstellbar, beispielsweise über beweglich zueinander angeordnete
Lagerringe, die mittels Federn mit einer Vorspannkraft gegeneinander
gespannt werden können.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Wälzlagerung
der Halteeinrichtung, die gleichzeitig die Schwenklagerung des Scharniers
bildet, in ihrer Vorspannung über
die Schwenkbewegung des Scharnierteils veränderbar. Hierdurch können verschiedene
Verläufe
einer Haltewirkung über
den Schwenkbereich gewählt
werden. Beispielsweise kann im annähernd geschlossenen Bereich
die Vorspannung entsprechend niedrig sein und in Richtung zur Öffnung des Scharniers
die Vorspannung zunehmen, sodass eine größere Haltekraft in der weit
geöffneten
Position gewährleistet
ist. Die Veränderung
der Vorspannung der Schwenkbewegung kann über Hebel- oder Nockenelemente
zwischen beispielsweise den Lagerringen der Wälzlagerung realisiert sein.
Nach einer bevorzugten diesbezüglichen
Ausgestaltung wird die veränderbare
bzw. sich verändernde
Vorspannung über
die Schwenkbewegung mittels einer mindestens abschnittsweise geneigten
oder keilförmigen
Fläche
realisiert, welche mit mindestens einem Lager der Wälzlagerung
in Eingriff steht. Die Form der keilförmigen Fläche bestimmt über die
Schwenkbewegung den Verlauf und die Höhe der Vorspannungskraft. Sie
kann somit entsprechend den gewünschten
Haltekräften
an verschiedenen Positionen ausgewählt werden. Eine ausreichende
Haltefunktion ist dennoch stufenlos, das heißt ohne vorbestimmte Raststellen,
gegeben.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht
die Wälzlagerung
aus mindestens je zwei stirnseitig an einem Lagerabschnitt des Scharnierteils
vorgesehenen Axiallagern. Die stirnseitigen Axiallager sind beispielsweise
zwischen bolzenseitigen Flanschen oder Abschnitten und einem Lagerabschnitt
am Scharnierteil eingebaut. Die Stabilität der Schwenklagerung des Scharnierteils
ist hierdurch gewährleistet,
indem eine Art 2-Punkt-Lagerung an gegenüberliegenden, voneinander beabstandeten
Bereichen am Scharnierteil vorgesehen ist. Die stirnseitigen Axiallager
ermöglichen
außerdem,
eine relativ hohe Haftreibung bei hierzu im Verhältnis sehr niedriger Gleitreibung
an dem Scharnier zu realisieren. Die Vorspannung der Wälzlagerung
in Form von Axiallagern erfolgt hier in einer Richtung parallel
zu der Längsachse
bzw. Drehachse des Scharniers. Die Montage wird außerdem erleichtert,
da die Bauteile durch einfaches Aufschieben und Zusammenschrauben
montierbar sind.
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Nach
einer weiteren, diesbezüglich
alternativen Ausgestaltung der Erfindung besteht die Wälzlagerung
aus mindestens einem Radiallager, dessen Lagerkörper um zur Drehachse X koaxiale Drehachsen
am Umfang eines Lagerabschnitts am Lagerbolzen drehbar vorgesehen
sind. Die umfangsbezogen angeordneten Radiallager der Wälzlagerung
der Halteeinrichtung ermöglichen
mittels nur eines einzigen Lagers, eine sichere Schwenklagerung
des Scharnierteils bereitzustellen. Außerdem können hohe Radialkräfte zum
Spannen zwischen den Lagerringen erreicht werden, was zu sehr hohen
Haltekräften
im Verhältnis
zu möglichst
geringen Bewegungskräften des
Scharniers führt.
Das Radiallager kann vorzugsweise ein Rollenlager sein, wodurch
eine stabile Schwenkbewegung mit nur einem Lager realisierbar ist.
Die Lagerart der Wälzlagerung
kann jedoch auch kombiniert aus einem Axial- und einem Radiallager und/oder
Schräglagern
verwirklicht werden. Wesentlich für die Erfindung ist, dass die
Wälzlagerung
des Feststellers integriert zwischen dem Lagerbolzen und dem Scharnierteil
mit der eigentlichen Schwenklagerung des Scharniers selbst ausgebildet
ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Vorspannung der Wälzlagerung über eine
Vorspannfeder und eine Einstellschraube zwischen den die Lagerkörper einschließenden Lagerteilen
der Wälzlagerung
einstellbar. Die einstellbaren Lagerteile sind beispielsweise Lagerringe,
welche zwischen sich die Lagerkörper
einspannen. Die Einstellung mittels einer Schraube und einer Vorspannfeder
hat den Vorteil einer sehr feinen Justierung und Einstellung der
gewünschten
Halte- und Betätigungskräfte des
Scharniers. Vorzugsweise ist eine Einstellschraube im montierten
Zustand des Scharniers von außen
zugänglich.
Die Vorspannung kann so auch im montierten Zustand des Scharniers verändert und
bei Bedarf nachgestellt werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Lagerdichtung oder eine Lagerabdeckung vorgesehen. Die Lagerdichtung oder
Lagerabdeckung dient einem Abschließen und Schützen der Wälzlagerung gegenüber einem
Beschmutzen oder Beschädigungen
von außen.
Die Abdichtung oder Abdeckung kann beispielsweise in Form einer
weitestgehend geschlossenen Gummimanschette oder Ähnlichem
gebildet sein.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung zu entnehmen, in welcher die Erfindung mehr im Detail in
Bezug auf die in den beigefügten
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben wird.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Schnittansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Scharniers
mit Axiallagern und variabler Vorspannung über die Schwenkbewegung;
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1a und 1b Detailansichten der keilförmigen Fläche zur
variablen Vorspannung der erfindungsgemäßen Wälzlagerung des Ausführungsbeispiels
aus 1; und
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2 eine schematische Schnittansicht
eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Scharniers
mit Radiallagern.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Scharniers
in einer schematischen Schnittansicht wiedergegeben. Das Scharnier 10 besteht
im Wesentlichen aus einem Lagerteil 1, einem Lagerbolzen 2 und
einem schwenkbeweglich am Lagerbolzen 2 montierten Scharnierteil 3.
Das Lagerteil 1 und das Scharnierteil 3 sind mit T-förmigen Befestigungsabschnitten
versehen, zur Montage beispielsweise an einer Fahrzeugkarosserie
und einer Tür
(nicht gezeigt) eines Fahrzeugs. Der Lagerbolzen 2 ist
fest, das heißt
drehstarr, am Lagerteil 1 montiert über eine axiale Befestigungsschraube 14 und
konusförmige
Befestigungselemente 15, 16. Durch klem menden
Reibschluss ist der Lagerbolzen 2 so drehfest am Lagerteil 1 montiert.
Am freien Ende des Lagerbolzens 2 ist das Scharnierteil 3 schwenkbeweglich
montiert. Erfindungsgemäß ist eine
Halteeinrichtung 4 in Form einer Wälzlagerung 5 vorgesehen,
die einerseits die Lagerung für
die Schwenkbewegung R des Scharniers 10 und andererseits
eine vorbestimmte Haltekraft zwischen dem feststehenden Lagerteil 1 und
dem drehenden Scharnierteil 3 bereitstellt. Entgegen den
bekannten, mit Feststellungsfunktion oder Haltefunktion ausgestatteten
Türscharnieren
weist das erfindungsgemäße Scharnier somit
nicht eine Schwenklagerung in Form eines Gleitlagers auf. Herkömmlicherweise
ist das schwenkbare Scharnierteil 3 nämlich über eine Gleitlagerung in Form
einer direkt mit dem Lagerbolzen 2 zusammenwirkenden Lagerbuchse
(Gleitlagerung) realisiert. Erfindungsgemäß ist die Schwenklagerung integriert
mit der Halteeinrichtung zum Bereitstellen der Haltekraft der Feststellfunktion
ausgebildet. Die Halteeinrichtung 4 und die Schwenklagerung
sind in Form einer mit einer vorbestimmten Kraft vorspannten Wälzlagerung 5 realisiert,
welche zwischen dem Lagerbolzen 2 und dem Scharnierteil 3 direkt
oder indirekt eingebaut ist. Hierdurch kann eine relativ hohe Haltekraft
durch eine erhöhte
Vorspannung an der Wälzlagerung 5 realisiert
werden bei gleichzeitig sehr niedriger Reibungszahl der Wälzlagerung,
wodurch eine leichte Betätigung
bei geringen Betätigungskräften möglich ist.
Die integrierte Ausgestaltung von einerseits der Schwenklagerung
für das
Scharnierteil 3 und der Halteeinrichtung 4 in
Form eines Wälzlagers 5 hat
zudem den Vorteil, dass mit relativ wenigen Bauteilen ein robustes
und kompaktes Scharnier 10 für eine Vielzahl von Anwendungen
bereitgestellt wird.
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Die
Halteeinrichtung 4 und die damit integrierte Schwenklagerung
des Scharnierteils 3 sind erfindungsgemäß in Form einer Wälzlagerung 5 bereitgestellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 ist die Wälzlagerung
durch stirnseitig an einem Lagerabschnitt 9 des Scharnierteils 3 vorgesehene
Axiallager 7, 8 realisiert. Die Axiallager sind
hier in Form eines Ku gellagers 8 und eines Rollenlagers 7 realisiert,
welche mit ringförmigen
Lagerabschnitten 12 des Bolzens 2 in Eingriff
stehen. Über
in den 1 nicht dargestellte
Mittel kann die Vorspannung auf die Wälzlagerung 5, das
heißt
die Axiallager 7, 8, eingestellt werden. Die Klemmkraft
an den Axiallagern 7, 8 ist vorzugsweise derart,
dass eine erhöhte
Haltereibungszahl μH gegenüber
einer relativ geringen Gleitreibungszahl μG bereitgestellt
wird. Hierdurch kann eine ausreichende Feststell- bzw. Haltekraft
bei gleichzeitig geringen Betätigungskräften des
Scharniers 10 erreicht werden. Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Vorspannkraft
der Wälzlagerung 5 über die
Schwenkbewegung R variabel. Hierfür ist eine bereichsweise abgeschrägte bzw.
keilförmige
Fläche 6 an
dem Lagerflanschabschnitt 12 auf der Seite von dem Lagerteil 1 vorgesehen,
mit welchem das Axiallager 7 in Eingriff steht. Die Lagerkörper des
Axiallagers 7 gleiten über
die Schwenkbewegung R des Scharniers an der keilförmigen Fläche 6 entlang,
sodass an bestimmten Schwenkbereichen eine erhöhte Haltekraft gegenüber anderen
Abschnitten der Schwenkbewegung R erreicht wird. Die keilförmige Fläche 6 zur
Variierung der Vorspannung kann jede beliebige, konturierte Form
aufweisen und beispielsweise in einem Endbereich der Schwenkbewegung
eine erhöhte
Vorspannung der Wälzlagerung 5 bereitstellen.
Es ist auch denkbar, dass die keilförmige Fläche 6 mit einer Mehrzahl
von vorstehenden Abschnitten ausgestattet ist, welche spezifische
Haltepositionen mit erhöhter
Feststellung über
der Schwenkbewegung R bereitstellen. Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der kombinierten Halteeinrichtung 4 mit der Schwenklagerung
des Scharnierteils 3 durch jedes andere Lager und jede
andere Kombination von Lagerarten realisierbar. Beispielsweise durch
eine Kombination von Radial- und Axiallagern und/oder Schrägaxiallagern.
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In
den 1a und 1b sind jeweils eine Detail-Draufsicht
und Detail-Seitenansicht der keilförmigen bzw. abgeschrägten Lagerfläche 6 am
Lagerabschnitt 12 des Bolzens als Detailan sicht wiedergegeben.
Die keilförmige
bzw. konturierte Fläche 6 am
Lagerabschnitt 12 des Bolzens weist über zwei große Schwenkbereiche
einen geradlinigen Verlauf auf und ist an zwei kurzen Kreisabschnitten
mit Keilflächen versehen,
um über
die Schwenkbewegung R eine unterschiedliche Vorspannung bereitzustellen.
Die geraden Abschnitte sind in der Höhe zueinander unterschiedlich.
Die Form der keilförmigen
Fläche 6 kann
auch anders ausgebildet sein, beispielsweise kann eine Mehrzahl
von runden Vorsprüngen
in der Lagerfläche 6 des
Axiallagers der Wälzlagerung 5 vorgesehen
sein, sodass stufenlos einstellbare Haltepositionen mit erhöhten Vorspannkräften an
der Halteeinrichtung 4 vorgesehen sind.
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Die
schematische, geschnittene Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Scharniers 10 aus
der 2 unterscheidet
sich gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
der 1 dadurch, dass
anstatt von Axiallagern 7, 8 hier ein Radiallager 11 vorgesehen
ist. Das Radiallager 11 dient wie bei dem zuvorigen Ausführungsbeispiel
gleichermaßen
als Schwenklager des kompletten Scharniers 10 sowie zur
Bereitstellung einer stark erhöhten
Haftreibung μH gegenüber
einer relativ geringen Gleitreibung μG im
Sinne eines Feststellers für
Türscharniere.
Die Halteeinrichtung 4 in Form eines Wälzlagers 5 übernimmt
sozusagen eine doppelte Funktion gemäß der vorliegenden Erfindung,
nämlich
die eines Schwenkscharniers für
das Scharnier 10 und einer Feststellfunktion einer Halteeinrichtung 4.
Das Radiallager 11 ist hier in Form eines Rollenlagers
mit relativ langen Rollen ausgebildet, welche parallel zu der Schwenkachse
X des Scharniers 10 drehbar gelagert sind. Hierfür ist ein Lagerkäfig 13 mit
einer äußeren und
einer inneren Käfighälfte 13.1, 13.2 vorgesehen.
Die innere Käfighälfte 13.1 ist
fest mit dem Lagerbolzen 2 verbunden. Die äußere Käfighälfte 13.2 ist
fest mit dem Scharnierteil 3 verbunden. Die Ausbildung
der Wälzlagerung 5 in
Form eines Radialrollenlagers 11 hat den Vorteil, dass
nur ein einziges Lager erforderlich ist, um eine ausreichende Schwenk-Stabilität des Scharniers 10 zu
erreichen. Die Rollenlagerung 11 hat zudem den Vorteil,
dass relativ hohe Vorspannkräfte ohne
eine vorzeitige Beschädigung
der Wälzlagerung 5 realisierbar
sind. Die Verbindung der Teile des Lagerkäfigs 13 erfolgt beispielsweise über eine Schraubverbindung,
sie kann jedoch über
jedes andere bekannte Mittel realisiert sein. Das erfindungsgemäße Scharnier 10 kann
auch eine Lagerdichtung oder Abdeckung (nicht gezeigt) aufweisen,
um das Scharnier 10 vor einer Verschmutzung oder Beschädigung zu
schützen.
Selbstverständlich
kann die Wälzlagerung 5 auch
aus einer Kombination von verschiedenen Lagerarten realisiert sein,
zum Beispiel einem Radialrollenlager 11 wie in 2 und einem Axialschräglager (nicht
gezeigt). Die Vorspannung der Wälzlagerung
und damit der stufenlosen Feststellung durch die Halteeinrichtung 4 erfolgt
vorzugsweise über
einen Schrauben-Feder-Mechanismus (nicht gezeigt), über welchen
die Lagerringe der Wälzlagerung
miteinander verspannbar sind. Selbstverständlich kann jedes dem Fachmann
bekannte andere Mittel zur Vorspannung von Wälzlagerungen ebenso verwendet
werden.
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Sämtliche
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen sowie in der Zeichnung
dargestellten Merkmale und Elemente können sowohl einzeln als auch
in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.