Zur
Bearbeitung sehr kurzer zylindrischer, sozusagen tablettenförmiger Werkstücke von
kleinem Querschnitt kann man gemäß
DE 81 36 638 U1 ein
Ladekreuz verwenden, das in seiner Ebene verschwenkbar ist und zudem
vor einer Frontdrehmaschine zwischen einer horizontalen und einer
vertikalen Stellung wechseln kann. Die Spannfutter der Drehmaschine
lassen sich durch axiale Verschiebung des Ladekreuzes be- und entladen. Da
aber die Werkstücke
auf ihrer axialen Stirnfläche
liegend zu- und abgeführt
werden, ist die bekannte Einrichtung für längeres Material grundsätzlich nicht
geeignet, schon gar nicht für
erst noch abzulängende
Stangen, Rohre o.dgl. Die Schwenkvorrichtung für das Ladekreuz müßte bei
gewichtigeren Rohteilen sehr groß und schwer ausgelegt werden,
was den Konstruktionsaufwand in unwirtschaftlicher Weise erhöhen würde.
Bei
Drehautomaten für
Stangenmaterial insbesondere kleinen Durchmessers wurden zylindrische
Hartmetallhülsen
vorgesehen, durch die das von der Drehmaschine rotierend angetriebene
Rohmaterial zum Drehstahl hin ausgeschoben wird. So beschreibt
DE 34 44 408 A1 eine
Führungsvorrichtung
für Draht
von 0,5 bis 1,0 mm Durchmesser, der auf einem maschinenfesten Prismenkörper durch eine
gefederte Zunge in einen V-förmigen
Kanal gedrückt
und darin rotierend sowie bremsbar längsgeführt wird. Generelle Voraussetzung
ist aber, daß die Führungshülse bereits
zentrisch sitzt, um das von hinten eingefädelte Material hindurchführen zu
können.
Dieses sollte außerdem
flexibel sein, damit es ohne immer neues Einfädeln z.B. von einem Vorratswickel
laufend abgezogen werden kann. Bei starren Rohteilen größerer Dimension
würde die
bekannte Zuführeinrichtung
unannehmbar große
Abmessungen erfordern.
Eine
Vorrichtung gemäß
DE 28 44 887 A1 dient
dazu, lange bzw. längere
Teile, nämlich
Stangen und Rohre, rotierend zunächst
oberhalb einer Rinne in Axialrichtung heranzufördern und dann in (Dämpfungs-)Bänder fallenzulassen,
ehe sie zum Weitertransport in die Rinne gelangen. Dazu öffnen sich
zwei Segmente des Rinnenquerschnitts, um anschließend das
aufgenommene Rohr- oder Stangenmaterial umklammernd zu sichern,
beispielsweise gegen Schleuderbewegungen.
Auch
nach WO 84/03060 A1 werden sich drehende Stangen gefördert. Die
hierzu benutzte Führung
besteht aus drei Segmenten. Zwei davon bilden in geschlossener Position
eine V-förmige
untere Auflage für
eine (rotierende) Stange, die von dem dritten Segment – einem
abgewinkelten Hebel – als Niederhalter übergriffen
wird.
Die
Erfindung bezweckt, die Nachteile des Standes der Technik mit wirtschaftlichen
Mitteln zu überwinden
und eine Einrichtung zu schaffen, die das Zuführen von Material vorgegebener
Bemessungen zu einer Bearbeitungsmaschine ebenso einfach wie zuverlässig ermöglicht.
Es wird eine übersichtliche Konstruktion
angestrebt, die sich bequem sowie kostengünstig fertigen und montieren
läßt. Namentlich runde
oder polygonale Rohteile unterschiedlicher Querschnittsgestalt sollen
zentriert aufgenommen und magaziniert werden können, um sie bedarfsweise in
den Bearbeitungsraum zu übergeben,
was bevorzugt automatisiert möglich
sein soll.
Hauptmerkmale
der Erfindung sind in Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Ansprüche
2 bis 8.
Bei
einer Zuführeinrichtung
für insbesondere starres
Rohmaterial in Form abgelängter
Rohteile zur Bearbeitung in einer Werkzeugmaschine, z.B. einer CNC-gesteuerten
Drehmaschine, in die das Rohmaterial in Förderrichtung parallel zu einer
Arbeitsspindel herangebracht wird, ist laut Anspruch 1 erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die
Zuführeinrichtung zwei
parallele Stangen, Rohre o.dgl. aufweist, auf denen das Rohmaterial
sich am Umfang abstützt
und die zueinander querabstandsveränderlich angeordnet sind, daß die Zuführstangen,
-rohre o.dgl. Bestandteile wenigstens einer Führungseinheit sind und daß die bzw.
jede Führungseinheit
eine Grundplatte aufweist, auf der Stützen oder Böcke die Zuführstangen, -rohre o.dgl. achsparallel
haltern. Je nach der Größe der Rohteile,
die z.B. dünne
oder dicke Scheiben, Klötze
o.dgl. sein können,
fährt man
die Zuführstangen
bzw. -rohre auseinander oder zusammen, die so stets eine optimale
Abstützung
des Rohmaterials ermöglichen.
Dies geschieht allgemein unter Beibehaltung der Lage seines Mittelpunkts
und somit auch der Zuordnung zur Drehmitte der Bearbeitungsmaschine.
In
spezieller Ausgestaltung ist es günstig, wenn die Zuführstangen,
-rohre o.dgl. das Rohmaterial längs-
und/oder umfangsbeweglich abstützen,
so daß es
in gleichmäßigem Materialfluß gefördert wird und
nicht unterwegs hängenbleibt.
Vorzugsweise sind die Zuführstangen
bzw. -rohre zylindrisch und glatt, d.h. nicht irgendwie profiliert.
Zum Verstellen der Stützen
bzw. Böcke
quer zur Förderrichtung
ist zweckmäßig eine
Spreizmechanik vorhanden, beispielsweise dergestalt, daß die Stützelemente
für die Zuführstangen
bzw. -rohre jeweils auf einem Schlitten befestigt oder mit ihm einstückig sind,
der in einer Schlittenführung
quer zur Förderrichtung
verstellbar ist. Die Spreizmechanik kann auf Querschlitten angeordnete
Bolzen aufweisen, die in auseinanderlaufenden Schrägnuten eines
auf der Grundplatte beweglich angeordneten Schiebestücks geführt sind,
das durch eine an der Grundplatte angreifende bzw. abgestützte Stellspindel
betätigbar
ist.
Besonders
vorteilhaft ist eine Anordnung, bei der in Abständen hintereinander zumindest
zwei, vorzugsweise drei oder mehr Führungseinheiten angeordnet
sind, wobei die in Förderrichtung
hinterste Führungseinheit
mit einer Stellspindel versehen und entweder von einem durchgehenden
Schiebestück oder über Verbindungsstücke, ein
Gestänge
o.dgl. mit den vorderen Führungseinheiten
betätigungsverbunden
ist. Wird also der Querabstand der Stützen bzw. Böcke an der hintersten Einheit
verstellt, wo erfolgt auch eine gleichgroße Verstellung an der bzw. jeder
vorderen Führungseinheit.
Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
dem Wortlaut der Ansprüche
sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf einen
Teil einer erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung,
2 eine Schnittansicht entsprechend
der Linie II–II
in 1,
3 eine Stirnansicht eines
Spannfutters mit zugeordnetem Rohmaterial-Greifer und
4 eine Teil-Seitenansicht
zu 3.
Man
erkennt in 1 und 2 eine allgemein mit 10 bezeichnete
Zuführeinrichtung,
die zwei parallele Zuführstangen
bzw. -rohre 12 aufweist. Diese sind mit veränderlichem
Querabstand zueinander von einer Führungseinheit 14 gehalten,
die auf einer Grundplatte 16 sitzt. Es können mehrere,
beispielsweise drei solcher Führungseinheiten 14 fluchtend hintereinander
angeordnet und miteinander betätigungsverbunden
sein.
Die
bzw. jede Führungseinheit 14 hat
eine Grundplatte 16 mit Querschlitten 18, die
in einer Schlittenführung 38 querbeweglich
in Bezug auf die Förderrichtung
F von (hier nicht gezeichnetem) Rohmaterial angeordnet sind. An
jedem Schlitten 18 ist eine Stütze bzw. ein Bock 20 mittels
wenigstens einer Ständerschraube 22 befestigt.
Auf der Grundplatte 16 ist ein Schiebestück 24 beweglich
angebracht. Es hat auseinanderstrebende Schrägnuten 28, in denen die
Köpfe von
Bolzen 26 der Querschlitten 18 gleiten. Eine mit
einem Gewinde 34 versehene Stellspindel 30, an
deren Kopf 32 ein (nicht dargestelltes) Werkzeug ansetzen
kann, schraubt mit einem Haltestück 25 des
Schiebestücks 24 und
stützt
sich mit ihrer Spitze an der Grundplatte 16 ab.
1 zeigt eine solche Führungseinheit 14 in
Draufsicht, wobei in der rechten Hälfte eine Zuführstange 12 gezeichnet
ist, an der entlang die Führungseinheit 14 in
Pfeilrichtung P vor und zurück
bewegt werden kann. Der besseren Übersicht halber ist die parallele
Zuführstange 12 links
weggelassen. Die Schnittansicht von 2 zeigt
sowohl die engste als auch die weiteste Stellung des Zuführstangenpaares 12.
Ein Werkstück
W, im gezeichneten Beispiel ein Rundkörper, stützt sich daran tangential ab,
wodurch die minimale Stützweite
V definiert ist. Man sieht an der Position größter Stützweite V' der Zuführstangen 12, daß hierbei
ein (ebenfalls gestrichelt angedeutetes) Werkstück W größeren Durchmessers mit gleichem
Mittelpunkt M abgestützt
werden kann. Das zu fördernde
Rohmaterial kann z.B. aus Rund- oder Polygon-Werkstücken W bestehen,
deren Außendurchmesser
größer sein
muß als
die minimale Stützweite V.
Die
Verstellung geschieht so, daß die
Stützen
bzw. Böcke 20 auf
den Querschlitten 18 auseinander bzw. zusammen gefahren
werden, wenn die Spindel 30 das Schiebestück 24 in
Pfeilrichtung P bewegt, wobei der Eingriff der Bolzen 26 in
den Schrägnuten 28 die
Führungsstücke, d.h.
die Stützen
bzw. Böcke 20,
auseinander oder zusammen fährt.
Das Ausmaß der
Verstellung kann an einer (nicht gezeichneten) Querabstands-Skala eingestellt
und abgelesen werden.
Bei
der erwähnten
Anordnung mit mehreren, beispielsweise drei fluchtend hintereinander
angeordneten Führungseinheiten 14 können die
Längsabstände zwischen
den Einheiten 14 wahlweise gleichgroß oder unterschiedlich sein.
Bevorzugt ist nur die in Bezug auf die Förderrichtung F hinterste Führungseinheit 14 mit
einer Spindel 30 versehen. Die beiden anderen Einheiten 14 sind
z.B. durch ein langes, einteiliges Schiebestück 24 miteinander
betätigungsverbunden.
Alternativ werden die Schiebestücke 24 der
jeweils aneinander anschließenden
Einheiten 14 durch ein Verbindungsstück 40, z.B. eine Lasche,
ein Gestänge
o.dgl. bewegungsverbunden. In beiden Fällen verstellt sich die bzw.
jede vordere Führungseinheit 14 zusammen
mit der hintersten Einheit 14 und im gleichen Ausmaß wie diese.
Dadurch wird die sichere Übergabe
der herangeführten Werkstücke W an
eine Drehmaschine (D, 3 und 4) sichergestellt.
Weil
auf die jeweils rechten und linken Stützen 20 der Führungseinheiten 14 die
beiden Zuführstangen 12 aufgeschraubt
sind, bewegen sich alle Führungseinheiten 14 gleichmäßig. Ohne
daß sich die
Lage des Mittelpunkts M verändert,
läßt sich
der Querabstand der Zuführstangen 12 auf
den gewünschten
Durchmesser oder die Profilgröße der jeweiligen
Werkstücke
W einstellen, wozu eine Einstell- und Ableseskala vorhanden sein
kann.
Unter
Weglassung aller hier unwesentlichen Details zeigt 3 die Stirnansicht eines Spannfutters
S einer (bloß angedeuteten)
Drehmaschine D, wobei die Achse A oder Drehmitte einen vorgegebenen
Abstand zur Lagerachse L eines Greifers G hat. Dieser übernimmt
herangefahrene Werkstücke
W und übergibt
sie an die Drehmaschine D, von der in 4 das
Spannfutter S und ein damit axial fluchtender Reitstock R angedeutet
sind. Ist das Spannfutter S frei, so kann der Greifer G davorschwenken
und das Werkstück
mit seinem Mittelpunkt M fluchtend zur Achse A bewegen. Das dann
eingespannte Werkstück
W kann anschließend
in gewünschter Weise
bearbeitet werden, beispielsweise nach CNC-Programm.
Die
Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern in vielfältiger
Weise abwandelbar. Man erkennt jedoch, daß eine bevorzugte Ausführungsform
eine Zuführeinrichtung 10 für insbesondere
starres Rohmaterial zur Bearbeitung in einer Werkzeugmaschine z.B.
einer CNC-gesteuerten Drehmaschine D, in die das Rohmaterial W in
Förderrichtung
F parallel zu einer Arbeitsspindel herangebracht wird, zwei parallele Stangen 12,
Rohre o.dgl. hat, auf denen das Rohmaterial W sich am Umfang abstützt und
die zueinander im Querabstand veränderlich angeordnet sind.
Sie stützen
das Rohmaterial W längs-
und/oder umfangsbeweglich und können
Bestandteile wenigstens einer Führungseinheit 14 mit
einer Grundplatte 16 sein, auf der Stützen bzw. Böcke 20 die Zuführstangen 12 bzw.
-rohre achsparallel haltern. Zum Verstellen der Stützen bzw.
Böcke 20 ist
quer zur Förderrichtung
F eine Spreizmechanik 18...38 vorhanden. Die Stützen bzw.
Böcke 20 sind
jeweils auf Schlitten 18 befestigt, die in einer Schlittenführung 38 quer
zur Förderrichtung
F verstellbar sind, bevorzugt mittels Bolzen 26 die in
auseinanderlaufenden Schrägnuten 28 eines
auf der Grundplatte 16 beweglichen Schiebestücks 24 geführt sind.
An der Grundplatte 16 greift eine Stellspindel 30 an.
In Abständen
können
hintereinander mehrere Führungseinheiten 14 fluchtend angeordnet
sein, wobei die in Förderrichtung
F hinterste Einheit 14 allein eine Stellspindel 30 hat
und entweder über
ein langes einteiliges Schiebestück 24 oder über Verbindungsstücke 40,
ein Gestänge
o.dgl. mit den vorderen Führungseinheiten 14 gekoppelt
ist.