DE10333391A1 - Verfahren und Vorrichtung zur aerodynamischen Veredelung von Garn - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur aerodynamischen Veredelung von Garn (11) mittels einer Düse (1), an deren einen Seite Garn (9, 10, 11) zuführbar und deren anderen Seite veredeltes Garn (20) abziehbar ist, gebildet aus einem durch eine Garnkanalwandung (2) begrenzten durchgehenden Garnkanal (3), mindestens einem in radialer Richtung zum Garnkanal (3), in der Garnkanalwandung (2) angeordneten Lufteintrittskanal (12, 13, 14), wobei erfindungsgemäß DOLLAR A È das Garn (11) in einer, innerhalb der den Garnkanal (3) begrenzenden Garnkanalwandung (3) ausgebildeten, Rinne (4) zugeführt wird, DOLLAR A È die Filamente des Garns (11) direkt durch zumindest einen Luftstrahl (15), der aus einem Lufteintrittskanal (12, 13, 14) zugeführt wird, geöffnet und zunächst im Ansatz veredelt werden, DOLLAR A È der Luftstrahl (15) an einer auf der gegenüberliegenden Seite der Garnkanalwandung (3) ausgebildeten Fläche (23) reflektiert wird und DOLLAR A È dabei durch den Einfluß der weiteren direkten Luftstrahlen (15) und/oder weiterer Reflexionen veredelt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Düse zur aerodynamischen Veredelung, wie beispielsweise Texturieren, von Garn, an deren einen Seite Garn zuführbar und deren anderen Seite veredeltes Garn abziehbar ist, gebildet aus einem durch eine Garnkanalwandung begrenzten durchgehenden Garnkanal, mindestens einem in radialer Richtung zum Garnkanal, in der Garnkanalwandung angeordneten Lufteintrittskanal.
- Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum aerodynamischen Veredeln von Garn mittels einer Düse, an deren einen Seite Garn zuführbar und deren anderen Seite veredeltes Garn abziehbar ist, gebildet aus einem durch eine Garnkanalwandung begrenzten durchgehenden Garnkanal, mindestens einem in radialer Richtung zum Garnkanal, in der Garnkanalwandung angeordneten Lufteintrittskanal.
- In der Technik zur aerodynamischen Veredelung von Garn hat sich im wesentlichen ein Verfahren durchgesetzt, bei dem Druckluft radial in eine Düse mit durchlaufendem Garnkanal eingepresst wird. Das Garn, bestehend aus mehreren einzelnen Filamenten, auch als Fibrillen bezeichnet, einer oder mehrerer zugeführten Fäden, das durch den Garnkanal der Düse geführt wird, wird dabei durch die Druckluft geöffnet, verwirbelt und ineinander gestaucht, das heißt veredelt, wie beispielsweise auch texturiert. Dadurch entsteht im Garnzulauf verglichen mit dem Garnabzug eine Überlieferung, das heißt die Länge des zugeführten Garnes in einer bestimmten Zeiteinheit übersteigt die Länge des abgeführten Garnes in einer bestimmten Zeiteinheit. Das wird durch die Schlingenbildung und Verstauchung der einzelnen Filamente des Garns verursacht und führt zu einer spezifischen Garnstruktur.
- Die grundsätzliche Aufgabenstellung besteht nun darin, bei sehr hohen Garngeschwindigkeiten eine entsprechende Veredelung des Garns zu erreichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stabilität der Prozeßführung mit einer guten Reproduzierbarkeit, damit eine gute Weiterverarbeitung des Garnes gegeben ist.
- In der
DE 196 05 675 C2 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem die Düsenform des Garnkanales durch eine kreisrunde Querschnittsform mit einer in Längsrichtung speziell gestalteten Durchmesserverteilung ausgebildet ist. Dabei werden die Charakteristika von Lavaldüsen beschreben und spezifische Ausgestaltungen derselben vorgestellt. Hier wird jedoch ein besonderes Augenmerk auf die hohe Luftgeschwindigkeit gelegt, wobei Werte von mehr als ein Mach genannt werden. Das wird erricht durch spezielle Düsengeometrien und hohe Drücke von 3 und mehr bar, mit denen die Luft in den Garnkanal eingepreßt wird. Nachteilig für die Anwendung derartiger Düsen ist jedoch die komplexe Gestaltung des Garnkanals, dessen Herstellung kostenintensiv ist. Insbesondere sind diese Düsen wegen der hohen Luftgeschwindigkeiten und der, mit dem dort beschriebenen Texturierprozeß, verbundenen Reibung zwischen Garn und Garnkanalwandung sehr verschleißanfällig. Auch führen bereits kleine Verschmutzungen, die bedingt durch die Technik nach relativ kurzer Betriebsdauer auftreten, zu Veränderungen der Garnstruktur und zu einer Destabilisierung des Texturierprozeßes. Zusätzlich erfordern die hohen erforderlichen Luftdrücke einen hohen Energieeinsatz. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine Düse für das aerodynamische Veredeln von Garn bereitzustellen, die kostengünstig herzustellen ist, längere Standzeiten besitzt und nicht so verschmutzungsempfindlich ist.
- Gleichzeitig wird unter Verwendung der neuartigen Düse ein Verfahren zur aerodynamischen Veredelung von Garn bereitgestellt, bei dem mit hoher Stabilität, bei hohen Fadengeschwindigkeiten d.h. Fadenzufuhr und Garnabzug eine gleichmäßige Qualität erzielt wird.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabenstellung durch die Verwendung der in Anspruch 1 gezeigten Düsenform und der Anwendung des in den Ansprüchen 8 und 9 gezeigten Veredelungsverfahrens gelöst. Die Unteransprüche 2 bis 7 beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen der Düsenform und die Unteransprüche 10 bis 11 beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen des Veredelungsverfahrens.
- Ausgangspunkt für die Auslegung der in Anspruch 1 gezeigten Düsenform ist die Feststellung, daß es entgegen der vorherrschenden Meinung nicht auf die Luftgeschwindigkeit und die sehr hohen Speisedrücke ankommt. Auch müssen die Filamente des Garns nicht entgegen der Abzugsrichtung quasi zurück gedrückt werden. Die gewünschten hohen Abzugsgeschwindigkeiten des Garns führen dazu, daß die Öffnung des Garns und die dafür erforderliche rückwärtige Bewegung einzelner Filamente des Garns bereits dadurch realisiert werden kann, daß die zu verwirbelnden und/oder ineinander zu stauchenden Filamente sich aus dem Zentrum des Garnlaufs in radialer Richtung entfernen und deren Geschwindigkeit in Längsrichtung langsamer als die der übrigen Filamente des Garns sind. Dadurch entsteht bereits eine rückwärts gerichtete Bewegung in Bezug auf die Bewegung des zugeführten Garns. Demzufolge ist kein entgegen der Garnabzugsrichtung gerichteter Luftstrom erforderlich. Das bedeutet wiederum, daß es vorteilhaft ist, den Luftstrom entgegen der Abzugsrichtung des Garns soweit wie möglich einzuschränken.
- Die Aufgabe des Luftstroms besteht nun darin, Impuls und Energie auf die Filamente des Garns, das veredelt werden soll zu übertragen. Entsprechend dem Stand der Technik wird diese Aufgabe durch möglichst hohe Luftgeschwindigkeiten und ausgebildete Schockwellen gelöst. Insbesondere soll entsprechend der
DE 196 05 675 C2 am abrupten Punkt der Druckabsenkung einer vorher durch die Gestaltung der Düse gezielt aufgebauten Stoßfront, der hauptsächliche Anteil der Veredelung, hier die Texturierung, erfolgen. Um die Energie der Luft optimal einzusetzen, soll diese entsprechend dem Stand der Technik, durch die Gestaltung der Düse besonders energiesparend, auf Überschallgeschwindigkeit gebracht werden. Gleichsam sollen die Filamente durch die Stoßfront quasi eingewickelt werden. - Entsprechend der hier vorgestellten Erfindung, wird In völlig unerwarteter Weise der gleiche Effekt jedoch auch durch die gezielte Bestrahlung des Garnes mit der Druckluft oder gar eines mit Dampf oder eines mit Flüssigkeitströpfchen durchsetzten Gasstrahls erreicht. Dabei dient die Vermischung des Gases, das vorzugsweise Luft ist, mit Dampf oder Flüssigkeitstropfen der Erhöhung des Impulses und der kinetischen Energie der auf die Filamente treffenden Strömung. Das beachtend wird die Erfindung am Beispiel des Einsatzes von Luft erläutert. Es ist aber klar, daß stets auch ein anderes Gas und eine Mischung aus Gas und Dampf und/oder Flüssigkeitströpfchen verwendet werden kann.
- Insbesondere kann durch die gezielte Bestrahlung der Filamente auf den Aufbau der Stoßfront und der dafür erforderlichen hohen Luftgeschwindigkeiten verzichtet werden. Dadurch wird auch im Prozeß ein nicht unerheblicher Energieverlust vermieden.
- Die bisher bekannten Düsenformen gestatten jedoch eine gezielte Bestrahlung der Filamente mit einem Luftstrahl nicht. Die meist im Axialschnitt gesehen kreisförmige Innenkontur der Düse, deren Innendurchmesser größer sein muß als der Garndurchmesser, erlauben es, der aus den seitlichen Lufteintrittsöffnungen eintretenden Luft, das Garn zu umströmen. Deshalb ist es auch erforderlich, die Filamente durch einen an der Düseninnenwand erzeugten Reflexionsluftstrahl zu treffen. Hierzu muß jedoch der Luftstrahl auf die vermutete Garnlage fokussiert werden. In der oben bereits zitierten
DE 196 05 675 C2 soll durch das Halten des Garns innerhalb der Stoßfront, die Lage des Garns bestimmt werden. Durch den Verdichtungsstoß unmittelbar vor der anschließenden Druckabsenkung wird das Gam innerhalb eines größeren Querschnittes geflochten. Derartige Strömungsprozesse sind jedoch kaum prozeßsicher zu beherrschen und ständigen Schwankungen, wie beispielsweise Schwankungen im Feuchtegrad des Garns oder anderer Größen, unterworfen. - Die Beschleunigung der Luft auf Überschallgeschwindigkeit, die vielen erforderlichen Reflexionen und der Aufbau des Verdichtungsstoßes benötigen jedoch unverhältnismäßig viel Energie, die zur eigentlichen Veredelung, wie beispielsweise der Texturierung des Garnes nicht mehr zur Verfügung steht.
- Die im Anspruch 1 vorgeschlagene Düsenform führt das Garn jedoch gezielt in einer Rinne, so daß das Garn bestehend aus den einzelnen Filamenten durch die Rinne gehalten wird. Der Öffnungswinkel der beiden Schenkel der Rinne soll vorzugsweise im Bereich von 30 bis 120° liegen. Die Rinne kann jedoch auch so ausgebildet sein, daß das Garn zunächst vollständig in ihr liegt und die Schenkel sich erst oberhalb mit einem Öffnungswinkel aufweiten. In einem ersten Lufteintrittskanal wird ein erster Luftstrahl zugeführt, der in radialer Richtung gesehen genau entlang der Winkelhalbierenden der beiden Schenkel der Rinne in den Garnkanal der Düse eintritt. Er trifft genau auf die Mitte des Garns, hebt das Garn aus der Rinne heraus und öffnet die Filamente des Garns, das heißt einige im Zentrum liegende Filamente des Garns werden aus der Masse herausgehoben. In Längsrichtung, das heißt in axialer Richtung, muß der Winkel, das heißt der Axialwinkel, des ersten Lufteintrittskanals so bestimmt werden, das die Luft nicht entgegen der Abzugsrichtung des Garnes strömt, das Garn gleichmäßig angehoben wird und nur ein möglichst kleiner Anteil der Luft am Garn vorbei, ohne das Garn zu treffen, in Abzugsrichtung strömt.
- Nachdem das Garn durch den ersten Luftstrahl aus der Rinne herausgehoben wurde, trifft ein zweiter Luftstrahl aus einem zweiten Lufteintrittskanal auf die bereits geöffneten Filamente des Garns. In der bevorzugten Ausführung befindet sich der zweite Lufteintrittskanal in einem Schenkel der Garnkanalwandung in einem Abstand in Abzugsrichtung, der größer ist, als der Durchmesser des ersten Lufteintrittskanals. Dieser zweite Luftstrahl soll vorzugsweise in radialer Richtung gesehen nahezu senkrecht zur Garnkanalwandung, das heißt unter einem Radialwinkel von etwa 15 bis 60° zum ersten Luftstrahl auf das Garn treffen. Die Bestimmung des Axialwinkels des zweiten Eintrittskanals der Luft erfolgt nach den gleichen Kriterien, die für den ersten gelten. Durch diesen zweiten Luftstrahl werden die Filamente des Garns erneut geteilt, verwirbelt und/oder ineinander gestaucht.
- Bei Bedarf sind in Abzugsrichtung weitere Lufteintrittskanäle angeordnet, die jeweils unterschiedliche radialen Richtungen als die ersten beiden Lufteintrittskanäle besitzen können. Die Auslegung der Abstände und Winkellagen in Längsrichtung gesehen erfolgt in analoger Weise, wie bei den ersten Lufteintrittsöffnungen. Allerdings kann es je nach Anwendungsfall von Vorteil sein, den dritten Lufteintrittskanal auf demselben Abstand in Abzugsrichtung wie den zweiten Lufteintrittskanal und genau im anderen Schenkel anzuordnen.
- Die Wirkung der Luftströme auf die Garnveredelung wird durch die nachfolgenden Reflexionen der Luftströme der verschiedenen Lufteintrittskanäle an den gegenüberliegenden Stellen der Garnkanalwandung der Düse verbessert. Die Reflektierten Luftströme gelangen erneut auf die Filamente des Garns und erzeugen damit eine weitere Veredelung, wie beispielsweise eine Verwirbelung und/oder Texturierung. Durch Mehrfachreflexionen setzt sich der Prozeß fort, bis der jeweilige Luftstrahl durch Wechselwirkung mit den Filamenten, durch Reflexion, durch Interferenz mit den weiteren Luftsrömen und andere Effekte seine Strahlwirkung verliert. Gleichzeitig mit dem Verlust an Strahlleistung vermischen sich die Luftströme und werden immer stärker in Abzugsrichtung gelenkt und treten an dem Ende, an dem der Abzug des Garns erfolgt, aus.
- Zur Verbesserung der Strahlwirkung der aus den Lufteintrittskanälen strömenden Luftströmung kann der Lufteintrittskanal konisch oder mit einer anderen sich zum Garnkanal verjüngenden Querschnittskontur ausgebildet sein. Da die Herstellung derartiger Lufteintrittskanäle aufwendig ist, werden diese jedoch nur bei Bedarf, das heißt zu geringer Qualität der Veredelung, so ausgebildet.
- Zur Verbesserung der Qualität der Reflexionen sind die Wände des Garnkanals, an den, den Lufteintrittskanälen gegenüberliegenden, Flächen, weitgehend eben oder mit einer auf das Garn fokussierenden Wölbung ausgebildet. Als Ersatz für die nicht exakt bekannte Lage des Garns werden vorzugsweise die Rinne und die radialen Positionen der Lufteintrittskanäle als Fokus verwendet. Dabei ist die Axialposition des jeweiligen Fokus von untergeordneter Bedeutung.
- Damit der Faden bzw. die Fäden in die Rinne des Garnkanals geführt wird bzw. werden, kann am Eingang des Garnkanals, das heißt auf der Zuführseite eine Einführhülse verwendet werden, die eine Öffnung aufweist, durch die der Faden bzw. die Fäden in den Garnkanal der Düse zugeführt werden. Gleichzeitig kann die Einführhülse so ausgebildet sein, das der Garnkanal auf der Seite, auf der das Garn zugeführt wird, Mit Ausnahme der Öffnung der Einführhülse verschlossen wird. Dadurch wird der Luftströmung im Garnkanal zusätzlich eine Strömungsrichtung aufgeprägt. Die Einführhülse kann als separat auswechselbares Teil ausgebildet sein. Dadurch kann das Hauptverschleißteil einzeln unabhängig von der Düse ausgewechselt werden.
- Am Beispiel der
1 bis7 wird die Erfindung weiter erläutert. Alle Figuren sind nicht maßstäblich und dienen lediglich der Veranschaulichung. Im Beispiel werden 2 Fäden zusammen veredelt. - In
1 ist der Garnkanal3 im Längsschnitt, das heißt im Axialschnitt, gezeigt. -
2 zeigt den Garnkanal3 im Querschnitt, das heißt im Radialschnitt, entlang der Schnittebene D1 in1 -
3 zeigt den Garnkanal3 im Querschnitt entlang der Schnittebene D2 in1 -
4 zeigt den Garnkanal3 im Querschnitt entlang der Schnittebene D3 in1 -
5 zeigt den Garnkanal3 im Querschnitt entlang einer Schnittebene, in der der dritte Lufteintrittskanal14 Liegt. -
6 zeigt den Garnkanal3 im Querschnitt an seinem Ende in Abzugsrichtung21 . -
7 zeigt den Ausschnitt X des Garnkanals3 aus der1 . -
8 zeigt eine alternative Form des Garnkanals3 mit einer vertieften Rinne4 und einer, den Luftstrahl15 fokussierenden, Fläche23 . - In der
1 wird gezeigt, wie die zwei Fäden9 und10 in die Öffnung8 der Einführhülse7 eingefädelt sind. Die Zufuhr der Fäden9 und10 erfolgt in der durch den Pfeil gekennzeichneten Zufuhrrichtung22 . Die beiden Fäden werden in der Öffnung8 der Einführhülse7 zu einem Garn11 in der Rinne4 zusammengeführt. Die2 zeigt das aus den Filamenten zusammengesetzte Garn11 , das in der Rinne4 zusammengeführt ist. - Durch den Lufteintrittskanal
12 wird ein Luftstrahl15 mit einem Druck zwischen 0,5 und 5 bar in Sonderfällen bis 7 bar oder sogar bis 14 bar Druck eingepreßt. Der Luftstrahl15 wird etwa entlang der Winkelhalbierenden6 der Rinne4 in den Garnkanal3 eingepreßt. Demzufolge ist der Lufteintrittskanal12 in Querrichtung des Garnkanals3 gesehen etwa in Richtung der Winkelhalbierenden6 ausgerichtet. In Längsrichtung des Garnkanals3 ist der Lufteintrittskanal im Beispiel unter einem Axialwinkel α von 0° bis ca. 10° ausgerchtet. - Dadurch wird das Garn
11 aus der Rinne4 etwas herausgehoben und die Filamente des Garns11 verwirbelt und/oder gestaucht. Insbesondere wird dabei das Garn11 geteilt. Der Luftstrahl15 überträgt Impuls und Energie auf die Filamente des Garns11 und wird dabei abgelenkt. Der abgelenkte Luftstrahl16 wird an dem Flächenabschnitt23 der gegenüberliegenden Garnkanalwandung2 reflektiert und als reflektierter Luftstrahl17 wieder auf das Garn geführt. Dabei veredelt insbesondere verwirbelt und/oder texturiert er das Garn11 weiter und wird seinerseits erneut abgelenkt und aufgeweitet. Der nunmehr erneut abgelenkte Luftstrahl18 trifft dann auf die Garnkanalwandung2 . Der reflektierte Luftstrahl soll dabei, durch die Gestaltung der Garnkanalwandung2 in dem entsprechenden Bereich, möglichst fokussiert werden. Dabei ist die axiale Lage des Fokus weniger von Bedeutung. Entscheidend ist, daß der Fokus möglichst dicht an der Lage des Garns liegt. Das wird ersatzweise dadurch erreicht, daß der Fokus auf radiale Position des Lufteintrittskanals12 gelegt wird, das heißt auf den Lufteintrittskanal, aus dem der Luftstrahl15 in den Garnkanal eingeleitet ist. - Die jetzt aufgefächerten Filamente des Garns und das erstmals im Ansatz veredelte, beispielsweise verwirbelte und/oder texturierte Garn
11 läuft in Abzugsrichtung21 an dem zweiten Lufteintrittskanal13 vorbei (4 ), aus dem erneut ein Luftstrahl15 in den Garnkanal3 einströmt. Im einfachsten Fall sind die Luftströme aus einem Luftdruckspeicher (hier nicht dargestellt) gespeist. Der Luftstrahl15 wird dabei am Eintrittsort unter einem Radialwinkel von etwa 90° zur Garnkanalwandung2 in den Garnkanal3 eingepreßt. Der Lufteintrittskanal13 ist unter einem ähnlichen Axialwinkel wie der erste Lufteintrittskanal12 angeordnet. Die einströmende Luft15 führt den Veredelungsprozeß fort und teilt die Filamente des Garns11 erneut. - Das Garn
11 läuft weiter in Abzugsrichtung21 und läuft in analoger Weise an dem Lufteintrittskanal14 vorbei (5 ), wo sich der oben beschriebene Prozeß wiederholt. Dabei ist es in einer besonderen Ausführungsform der Düse vorgesehen, den zweiten Lufteintrittskanal13 und den dritten Lufteintrittskanal14 auf der gleichen Querschnittebene anzuordnen. In der bevorzugten Ausführung werden zumindest einige der Lufteintrittskanäle in den Schenkeln5 der Rinne4 angeordnet. - Ebenso gibt es Ausführungsformen der Düse, bei denen in Abzugsrichtung weitere Lufteintrittskanäle angeordnet sind. Das ist besonders für schwere, das heißt gröbere, Garne mit schweren, das heißt gröberen, Filamenten vorteilhaft.
- In der
6 ist das Garn11 als veredeltes Garn20 in der Querschnittsebene am Ende der Düse in Abzugsrichtung21 dargestellt. Die Filamente des veredelten Garns20 sind verwirbelt, verflochten und/oder texturiert. Die einzelnen Luftströme haben sich zum Luftstrahl19 am Austritt aus dem Garnkanal3 durchmischt und tragen das aerodynamisch veredelte Garn20 quasi aus dem Garnkanal3 heraus. - Auch für die hier dargestellte Düse
1 kann es vorteilhaft sein, Prallkörper (hier nicht dargestellt) anzuordnen. - In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Technik ist auch in Abzugsrichtung
21 gesehen am Ende des Garnkanals3 eine Einführhülse (hier nicht dargestellt) angeordnet. - Im Zusammenspiel mit der Zufuhr- und Abzugsgeschwindigkeit und dem eingestellten Luftdruck können verschiedene Arten der Veredelung des Garns
20 dargestellt werden. Es ist offensichtlich, daß die in der Erfindung gezeigte Düsenform auch für die klassische aerodynamische Texturierung anwendbar ist. - Die Düsen selbst können aus Metall, metallischen Werkstoffen und/oder Verbindungen, aus keramischen Werkstoffen und insbesondere wegen des geringen Verschleißes auch aus Kunststoffen hergestellt sein.
Claims (11)
1 Düse
(1 ) zur aerodynamischen Veredelung, wie beispielsweise
dem Texturieren, von Garn (11 ), an deren einen Seite Garn
(9 , 10 , 11 ) zuführbar und deren anderen Seite
veredeltes Garn (20 ) abziehbar ist, gebildet aus einem
durch eine Garnkanalwandung (2 ) begrenzten durchgehenden
Garnkanal (3 ), mindestens einem in radialer Richtung zum
Garnkanal (3 ), in der Garnkanalwandung (2 ) angeordneten Lufteintrittskanal
(12 ) dadurch gekennzeichnet, daß
die den Garnkanal (3 )
begrenzende Garnkanalwandung (2 ) eine Rinne (4 )
aufweist und in der Garnkanalwandung (2 ) auf der gegenüberliegenden
Seite der Rinne (4 ) eine Fläche angeordnet ist, die
– entweder
eben und in Normalenrichtung zur Winkelhalbierenden (6 )
der Rinne (4 ) ausgebildet ist
– oder so ausgebildet ist,
daß ein
entlang der Winkelhalbierenden (6 ) aus der Rinne (4 )
in Richtung der Fläche
gerichteter Luftstrahl (15 ) so reflektiert wird, daß er in
die Rinne (4 ) zumindest teilweise fokussiert wird.
Düse
(1 ) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne
(4 ) durch 2 Schenkel (5 ) gebildet wird, die in
ihrem Scheitel mit einem Radius zusammengeführt sind.
Düse
(1 ) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß die die
Rinne bildenden Schenkel einen Öffnungswinkel
von 30° bis
120° aufweisen.
Düse
(1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß in
der Rinne (4 ) in Richtung der Winkelhalbierenden (6 )
zumindest ein Lufteintrittskanal (12 ) angeordnet ist.
Düse
(1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß in
mindestens einem der beiden Schenkel (5 ) mindestens ein
Lufteintrittskanal (13 , 14 ) angeordnet ist.
Düse
(1 ) nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß
in
der den Garnkanal (3 ) begrenzende Garnkanalwandung (2 )
auf der dem Schenkel (5 ) mit dem Lufteintrittskanal (13 , 14 )
gegenüberliegenden,
Seite eine Fläche
angeordnet ist, die
– entweder
eben und in Normalenrichtung zum Lufteintrittskanal (13 , 14 )
ausgebildet ist
– oder
so ausgebildet ist, daß ein
aus dem Lufteintrittskanal (13 , 14 ) auf die Fläche gerichteter
Luftstrahl (15 ), so reflektiert wird, daß er zumindest
teilweise auf die radiale Position des Lufteintrittskanals fokussiert
wird, wobei die axiale Position des Fokus beliebig ist.
Düse
(1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet,
daß einer
oder mehrere der Lufteintrittskanäle (12 , 13 , 14 )
in axialer Richtung der Düse
(1 ) unter einem Axialwinkel (α), vom Normalenwinkel der Garnkanalwandung
(2 ) gemessen, Werte zwischen 0° und 30° aufweist.
Verfahren zur aerodynamischen Veredelung, wie beispielsweise
dem Texturieren, von Garn (11 ) mittels einer Düse (1 )
an deren einen Seite Garn (9 , 10 , 11 )
zuführbar
und deren anderen Seite veredeltes Garn (20 ) abziehbar
ist, gebildet aus einem durch eine Garnkanalwandung (2 )
begrenzten durchgehenden Garnkanal (3 ), mindestens einem
in radialer Richtung zum Garnkanal (3 ), in der Garnkanalwandung
(2 ) angeordneten Lufteintrittskanal (12 , 13 , 14 ) dadurch
gekennzeichnet, daß
– das Garn
(11 ) in einer, innerhalb der den Garnkanal (3 )
begrenzenden Garnkanalwandung (2 ) ausgebildeten, Rinne
(4 ) geführt
wird,
– die
Filamente des Garns (11 ) direkt durch zumindest einen Luftstrahl
(15 ), der aus einem Lufteintrittskanal (12 , 13 , 14 )
zugeführt
wird, geöffnet
und zunächst
im Ansatz veredelt werden,
– der Luftstrahl (15 )
an einer auf der gegenüberliegenden
Seite der Garnkanalwandung (2 ) ausgebildeten Fläche reflektiert
wird, wobei die Fläche
– entweder
eben und in Normalenrichtung zum Lufteintrittskanal (12 , 13 , 14 )
ausgebildet ist
– oder
so ausgebildet ist, daß der
in Richtung der Fläche
gerichtete Luftstrahl (15 ) so reflektiert wird, daß er zumindest
teilweise auf die radiale Position des Lufteintrittskanals (12 , 13 , 14 )
fokussiert wird, wobei die axiale Position des Fokus beliebig ist,
– und dabei
durch den Einfluß der
weiteren direkten Luftstrahlen und/oder weiterer Reflexionen veredelt, wie
beispielsweise texturiert, wird.
Verfahren zur aerodynamischen Veredelung, wie beispielsweise
Texturieren, von Garn (11 ) bestehend aus mindestens einem
Faden (9 , 10 ) der seinerseits aus mehreren Filamenten
besteht mit einer Düse
(1 ) mit durchgehendem Garnkanal (3 ) umgeben von
einer Garnkanalwandung (2 ), in der mindestens ein Lufteintrittskanal
(12 , 13 , 14 ) angeordnet ist, durch den
Luft in den Garnkanal (3 ) zugeführt wird dadurch gekennzeichnet,
daß die
Luft aus dem mindestens einem Lufteintrittskanal (12 , 13 , 14 )
als Luftstrahl (15 ) direkt auf die Filamente des Garns
(11 ) geführt
wird und so die Filamente des Garns (11 ) öffnen, verwirbelt
und/oder texturiert.
Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9 dadurch gekennzeichnet,
daß der
zumindest eine Luftstrahl (15 ) an der dem Lufteintrittskanal
(12 , 13 , 14 ) gegenüberliegenden Seite der Garnkanalwandung
(2 ) reflektiert und fokussiert wird und dabei die Filamente
des Garns (11 ) erneut öffnen
und weiter veredelt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest
einer der Fäden
(9 , 10 ) mit einer höheren Geschwindigkeit zugeführt wird
als das veredelte Garn (20 ) abgezogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003133391 DE10333391A1 (de) | 2003-07-23 | 2003-07-23 | Verfahren und Vorrichtung zur aerodynamischen Veredelung von Garn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2003133391 DE10333391A1 (de) | 2003-07-23 | 2003-07-23 | Verfahren und Vorrichtung zur aerodynamischen Veredelung von Garn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10333391A1 true DE10333391A1 (de) | 2005-02-10 |
Family
ID=34042032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2003133391 Withdrawn DE10333391A1 (de) | 2003-07-23 | 2003-07-23 | Verfahren und Vorrichtung zur aerodynamischen Veredelung von Garn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10333391A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109338535A (zh) * | 2018-11-13 | 2019-02-15 | 上海能仪机电科技有限公司 | 一种纱线尾端喷气整理机构 |
-
2003
- 2003-07-23 DE DE2003133391 patent/DE10333391A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN109338535A (zh) * | 2018-11-13 | 2019-02-15 | 上海能仪机电科技有限公司 | 一种纱线尾端喷气整理机构 |
CN109338535B (zh) * | 2018-11-13 | 2023-07-07 | 上海能仪机电科技有限公司 | 一种纱线尾端喷气整理机构 |
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