DE10332504B4 - Verfahren und Einrichtung zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen Download PDF

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Abstract

Verfahren zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
– Beaufschlagen eines die Sitzheizung aufweisenden Sitzes (10) mit einer Sitzprüfvorrichtung (24), die wenigstens weitgehend eine den auf dem Sitz aufliegenden Körperteilen einer menschliche Person entsprechende Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist,
– Betätigen der Sitzheizung,
– Erfassen der Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen, insbesondere von Sitzheizungen für Fahrzeugsitze. Gemäß dem Stand der Technik werden Sitzheizungen durch Testpersonen beurteilt. Die entsprechende Testperson nimmt auf einem Fahrzeugsitz Platz und beurteilt bei Betätigen der Sitzheizung die auftretende Temperaturänderung. Ferner werden Sitzheizungen durch Messung der Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche mit und ohne Testpersonen durchgeführt. Die bekannten Verfahren zur Beurteilung von Sitzheizungen haben den Nachteil, dass sie schlecht reproduzierbar sind und eine subjektive Komponente der Testperson aufweisen.
  • Aus der DE 196 01 973 A1 ist bekannt geworden, zur Prüfung des Sitzklimas einen antropomorph ausgebildeten Prüfstempel zu verwenden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Beurteilung von Sitzheizungen vorzuschlagen, die objektive, realistische und reproduzierbare Messungen ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, dass sich durch folgende Schritte auszeichnet:
    • – Beaufschlagen eines die Sitzheizung aufweisenden Sitzes mit einer Sitzprüfvorrichtung, die wenigstens weitgehend eine den auf dem Sitz aufliegenden Körperteilen einer menschlichen Person entsprechende Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist,
    • – Betätigen der Sitzheizung,
    • – Erfassen der Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche.
  • Durch die Verwendung einer Sitzprüfvorrichtung, die eine an eine menschliche Person angenährte Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist, können realistische Umstände bei der Messung der Temperaturänderung herbeigeführt werden. Durch die verwendete Sitzprüfvorrichtung wird erreicht, dass die Temperaturänderung an der Sitzoberfläche entsprechend der Realität erfolgt. Die Sitzprüfvorrichtung ist vorteilhafterweise so ausgelegt, dass sie die Wärmeabgabe beziehungsweise Wärmeaufnahme einer durchschnittlichen, menschlichen Person im Bereich des Gesäßes und der Oberschenkel aufweist. Durch die Sitzprüfvorrichtung wird folglich die Wärmeabstrahlung beziehungsweise Wärmeaufnahme einer menschlichen Person simuliert. Eine realitätsnahe, objektive und reproduzierbare Messung ohne die Verwendung einer Versuchsperson ist deshalb möglich.
  • Das Beaufschlagen des Sitzes mit der Sitzprüfvorrichtung erfolgt vorteilhafterweise mittels einer dem menschlichen Körpergewicht entsprechenden Kraft. Da lediglich das Gewicht des Oberkörpers auf den Sitz wirkt, wird eine Kraft in Höhe von cirka 400 bis 500 N, und insbesondere 440 N verwendet.
  • Ein besonders bevorzugtes Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Sitzprüfvorrichtung mit einer definierten Referenztemperatur den Sitz beaufschlagt. Auch hierdurch wird die Reproduzierbarkeit der Beurteilung von Sitzheizungen erhöht.
  • Vorteilhafterweise kann das Verfahren wenigstens zweimal nacheinander durchgeführt werden, einmal mit einer niederen und einmal mit einer höheren Temperatur der Sitzprüfvorrichtung. Aufgrund der verschiedenen Temperaturen wird sich eine unterschiedliche Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche ergeben. Die erfassten Temperaturänderungen können miteinander verglichen werden, woraus auf eine qualitative Beurteilung der Sitzheizungen rückgeschlossen werden kann.
  • Bei Durchführung des Verfahrens mit einer niederen Temperatur der Sitzprüfvorrichtung kann die Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche beziehungsweise die Wärmeabgabe der Sitzheizung objektiv beurteilt werden. Wird das Verfahren mit einer Sitzprüfvorrichtung durchgeführt, die eine höhere Temperatur aufweist, insbesondere eine Temperatur im Bereich der Körpertemperatur des Menschen, kann eine optimale Simulation des Menschen und somit ein realistisches und dennoch reproduzierbares Messergebnis erreicht werden. Eine niedere Temperatur liegt vorteilhafterweise unterhalb des Gefrierpunktes, im Bereich von –10°bis 0°C, insbesondere bei –6°C. Eine höhere Temperatur der Sitzprüfvorrichtung liegt insbesondere im Bereich der menschlichen Körpertemperatur, vorteilhafterweise bei 36,5°C.
  • Um die Reproduzierbarkeit des Verfahrens weiter zu erhöhen, findet das Verfahren vorteilhafterweise unter definierten klimatischen Bedingungen statt. Dazu kann beispielsweise das Verfahren in einer geeigneten Klimakammer durchgeführt werden. Messungen sind folglich Jahreszeit unabhängig reproduzierbar und objektiv durchführbar.
  • Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Einrichtung zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen, aufweisend eine Sitzprüfvorrichtung zur Beaufschlagung eines Sitzes, wobei die Sitzprüfvorrichtung eine Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist, die wenigstens weitgehend den auf dem Sitz aufliegenden Körperteilen einer menschlichen Person entspricht. Durch Verwendung einer derartigen Sitzprüfvorrichtung können realistische und reproduzierbare Bedingungen geschaffen werden.
  • Vorteilhafterweise sind auf der Sitzoberfläche Temperatursensoren angeordnet, mit denen die Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche erfasst werden kann.
  • Besonders vorteilhaft ist, wenn auf der Sitzoberfläche vier Temperatursensoren vorgesehen sind, einer im Bereich eines Oberschenkels, einer im vorderen Gesäßbereich auf einer Seite, einer im hinteren Gesäßbereich auf der gleichen Seite wie der Sensor im vorderen Gesäßbereich und einer im mittleren Gesäßbereich auf der anderen Seite. Mittels dieser vier Temperatursensoren kann eine Beurteilung der Sitzheizung über die Oberfläche des Sitzes erfolgen.
  • Vorteilhafterweise ist ein weiterer Temperatursensor in der Sitzprüfvorrichtung nahe der Sitzoberfläche vorgesehen. Mittels diesem Temperatursensor kann die Temperatur, beziehungsweise die Temperaturänderung, in der Sitzprüfvorrichtung bestimmt werden. Außerdem kann dieser Sensor zur Regelung der Temperatur in der Sitzprüfvorrichtung dienen.
  • Die Sitzprüfvorrichtung umfasst vorteilhafterweise eine dem Sitz zugewandte Heizmatte und einen Sitzprüfstempel. Der Sitzprüfstempel muss hierbei nicht zwingend beheizbar ausgebildet sein. Die an eine menschliche Person angenäherte Wärmeabgabe/Wärmekapazität der Sitzprüfvorrichtung kann insbesondere durch eine geeignete Heizmatte simuliert werden.
  • Die Heizmatte kann hierbei insgesamt wenigstens vier zwischen einer Außenhülle übereinander liegende Schichten aufweisen. Als Außenhülle kommt beispielsweise Hosenstoff in Betracht. Als besonders geeignete Schichten haben sich ergeben, gesehen in Richtung von unten nach oben: Beheizbare Karbonschicht, darüber liegend eine Parafinschicht, darüber liegend eine beheizbare Karbonschicht und oben liegend eine weitere Parafinschicht. Durch derartige Schichten ergibt sich eine an eine menschliche Person angepasste Wärmeabgabe beziehungsweise Wärmekapazität der Sitzprüfvorrichtung.
  • Um eine bessere Anpassung der Sitzprüfvorrichtung an die Oberfläche des Sitzes zu erreichen und um einen entsprechenden Wärmespeicher zu realisieren, umfasst die dem Sitz zugewandte Parafinschicht vorteilhafterweise eine Vielzahl von Parafinkügelchen.
  • Zur Erfassung der Temperatur in der Heizmatte ist vorteilhafterweise in der dem Sitz zugewandten Karbonschicht ein Temperatursensor vorgesehen.
  • Ferner kann die erfindungsgemäße Einrichtung Regel- und/oder Steuermittel zum Beheizen der Sitzprüfvorrichtung umfassen.
  • Die Einrichtung kann ferner einen Temperatursensor zur Messung der Umgebungstemperatur vorsehen. Die Bestimmung der Umgebungstemperatur ist für die Reproduzierbarkeit des Verfahrens erforderlich.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung kann eine Auswerteeinheit umfassen, die insbesondere mit den Temperatursensoren verbunden ist. Über die Auswerteeinheit können die Temperaturänderungen im Bereich der Sitzoberfläche, in der Sitzprüfvorrichtung und/oder der Umgebung erfasst werden.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung eignet sich insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert ist.
  • Dabei zeigen:
  • 1 die Draufsicht auf einen Fahrzeugsitz;
  • 2 ein perspektivischer Fahrzeugsitz mit einer Sitzprüfvorrichtung;
  • 3 einen Querschnitt durch die Sitzprüfvorrichtung gemäß 2;
  • 4, 5 und 6 verschiedene Temperaturänderungen an der Sitzoberfläche, aufgetragen über die Zeit.
  • Der in der 1 dargestellte Sitz 10 weist eine in den Sitz integrierte, nicht dargestellte Sitzheizung auf.
  • Auf der Oberfläche des Sitzes 10 sind insgesamt vier Temperatursensoren 12, 14, 16, 18 vorhanden. Der Temperatursensor 12 ist dabei im Oberschenkelbereich des linken Beines vorgesehen. Der Temperatursensor 14 ist im vorderen, rechten Gesäßbereich und der Temperatursensor 16 im hinteren Gesäßbereich auf der gleichen Seite angeordnet. Der Temperatursensor 18 ist im mittleren Gesäßbereich auf der linken Seite vorgesehen. Die Temperatursensoren sind über Leitungen 20 mit einer in der 2 dargestellten Auswerteeinheit 22 verbunden.
  • In der 2 ist der Sitz 10 mit einer Sitzprüfvorrichtung 24 beaufschlagt. Um eine möglichst realitätsnahe Simulation zu erreichen, erfolgt die Beaufschlagung mit einer Kraft F in Höhe von cirka 440 N in dem der Sitzlehne zugewandten Bereich des Sitzes 10.
  • Die Sitzprüfvorrichtung 24 ist so ausgebildet, dass sie eine an eine menschliche Person angenäherte Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist.
  • Die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigte Sitzprüfvorrichtung 24 umfasst eine dem Sitz 10 zugewandte Heizmatte 26 und einen Sitzprüfstempel 28. Die Heizmatte 26 und der Sitzprüfstempel 28 können entweder miteinander verbunden oder als zwei separate Einzelteile ausgebildet sein.
  • Wie aus dem teilweise gezeigten Querschnitt durch die Sitzprüfvorrichtung 24 gemäß 3 hervorgeht, weist die Heizmatte 26 vier Schichten 30, 32, 34, 36 auf. Die Schichten 30 bis 36 sind dabei von einem Hosenstoff 38 umgeben.
  • Die Schicht 36 besteht bei der Heizmatte 26 gemäß dem Ausführungsbeispiel aus einer beheizbaren Karbonmatte, die einen Temperatursensor aufweist. Die Schicht 34 ist eine Parafinmatte, in der kleine Parafinkügelchen eingearbeitet sind. Die Parafinkügelchen speichern während des Aufheizens der Karbonmatte Wärme, die bei der Beurteilung der Sitzheizung abgegeben wird. Durch die Parafinkügelchen erhält die Heizmatte 26 eine ausreichende Wärmekapazität.
  • Über der Parafinmatte 34 liegt die Schicht 32, die als zweite beheizbare Karbonmatte ausgebildet ist. Auch diese Karbonmatte weist einen Temperatursensor auf, der zur Bestimmung der Temperatur der Heizmatte dient.
  • Die oben liegende Schicht 30 wird gemäß dem Ausführungsbeispiel ebenfalls von einer Parafinmatte gebildet.
  • Die in den 4 bis 6 dargestellten Temperatur-Zeitkurven werden von der in der 2 dargestellten Auswerteeinheit 22 ausgewertet. Die Sitzprüfvorrichtung 24 beziehungsweise die Heizmatte ist über Regel- und/oder Steuermittel 23 beheizbar.
  • In der 4 sind vier charakteristische Temperatur-Zeitkurven 38, gemessen an den vier Temperatursensoren 12, 14, 16, 18, dargestellt. Ferner ist eine Temperatur-Zeitkurve 40 gezeigt, die die Raumtemperatur wiedergibt. Die Kurven 38 weisen eine Charakteristik auf, die einer Erwärmung der Sitzoberfläche durch eine menschliche Person entspricht, ohne dass die Sitzheizung betätigt ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise bei der erfindungsgemäßen Einrichtung werden solche Sitzprüfvorrichtungen verwendet, die eine in der 4 exemplarisch dargestellte Temperatur-Zeitkurvencharakteristik aufweisen. Deutlich zu erkennen ist, dass eine starke Erwärmung der Oberfläche des Sitzes innerhalb der ersten Minute erfolgt.
  • In der 5 ist die Temperatur-Zeitkurve an der Oberfläche des Sitzes bei eingeschalteter Sitzheizung dargestellt, und zwar ohne einer menschlichen Person auf dem Sitz beziehungsweise ohne der Sitzprüfvorrichtung. Die Temperaturen an den vier Messpunkten steigen weitgehend linear an.
  • In der 6 sind Temperatur-Zeitkurven an der Oberfläche des Sitzes dargestellt, während der Sitz von einer menschlichen Person, beziehungsweise von der erfindungsgemäßen Sitzprüfvorrichtung, beaufschlagt wird, bei betätigter Sitzheizung. Deutlich zu erkennen ist, dass auch nach der ersten Minute die Temperatur an der Sitzoberfläche aufgrund der Sitzheizung zunimmt.
  • Die erfindungsgemäße Sitzprüfvorrichtung 24 ist nun so ausgelegt, dass sich in der 4 dargestellte Temperatur-Zeitkurven ergeben. Mit anderen Worten heißt das, dass die Sitzprüfvorrichtung eine an die menschliche Person angenäherte Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist. Eine optimale Simulation kann dadurch erreicht werden, ohne eine menschliche Testperson heranziehen zu müssen.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen wird im Folgenden beschrieben: Vorteilhafterweise werden pro zu beurteilendem Sitz zwei Messungen durchgeführt. Bei der ersten Messung wird lediglich die Erwärmung der Sitzheizung aufgezeichnet, wobei die den Sitz beaufschlagende Sitzprüfvorrichtung nicht beheizt wird. Diese Messung dient der objektiven Beurteilung der Sitzheizung. Bei einer zweiten Messung wird die Sitzheizung betätigt, wobei der Sitz mit einer aufgewärmten Sitzprüfvorrichtung, beziehungsweise mit entsprechend vorgewärmter Heizmatte, beaufschlagt wird. Bei dieser Messung kann ein auf dem Sitz platznehmender Mensch optimal nachgebildet werden, wodurch ein realistisches und reproduzierbares Messergebnis erzeugt werden kann. Die Messungen gestalten sich im Einzelnen wie folgt:
    In einer Klimakammer wird der Sitz 10 platziert. Die Klimakammer wird dann abgekühlt, auf vorzugsweise –6°C.
  • Bei der ersten Messung wird der Sitz mit der ebenfalls auf –6°C temperierten Sitzprüfvorrichtung mit cirka 440 N gegen den Sitz beaufschlagt. Daran anschließend wird die Sitzheizung aktiviert, und die in der 5 exemplarisch dargestellte Temperatur-Zeitkurve wird aufgezeichnet.
  • Bei der zweiten Messung wird der Sitz ebenfalls auf –6°C gekühlt. Vor Beginn der Messung wird die Sitzprüfvorrichtung, beziehungsweise die Heizmatte, auf eine körperähnliche Temperatur aufgewärmt. Dabei kann der in der Heizmatte vorhandene Sensor beispielsweise eine Temperatur von 55° anzeigen.
  • Die entsprechend aufgewärmte Sitzprüfvorrichtung wird dann mit einer Kraft von cirka 440 N beaufschlagt. Bei eingeschalteter Sitzheizung wird die in der 6 exemplarisch dargestellte Temperatur-Zeitkurve aufgezeichnet.
  • Die Regelung der Heizmatte, beziehungsweise der beiden beheizbaren Karbonschichten, erfolgt derart, dass die Wärmeabgabe der Sitzprüfvorrichtung der Wärmeabgabe den auf dem Sitz zum Aufliegen kommenden Gliedmaßen eines Menschen entspricht.
  • Durch Vergleich der gemessenen, in den 5 und 6 exemplarisch gezeigten Kurven von verschiedenen Sitzen bzw. Sitzheizungen kann eine qualitative, realitätsnahe und reproduzierbare Beurteilung der Sitze bzw. Sitzheizungen erfolgen.
  • Sämtliche Einzelheiten und Merkmale, die in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung beschrieben oder dargestellt sind, können sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.

Claims (16)

  1. Verfahren zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen, gekennzeichnet durch folgende Schritte: – Beaufschlagen eines die Sitzheizung aufweisenden Sitzes (10) mit einer Sitzprüfvorrichtung (24), die wenigstens weitgehend eine den auf dem Sitz aufliegenden Körperteilen einer menschliche Person entsprechende Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist, – Betätigen der Sitzheizung, – Erfassen der Temperaturänderung im Bereich der Sitzoberfläche.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzprüfvorrichtung (24) mit einer definierten Referenztemperatur den Sitz beaufschlagt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren wenigstens zweimal durchgeführt wird, einmal mit einer niederen und einmal mit einer höheren Temperatur der Sitzprüfvorrichtung (24).
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es unter definierten klimatischen Bedingungen stattfindet.
  5. Einrichtung zur qualitativen Beurteilung von Sitzheizungen aufweisend eine Sitzprüfvorrichtung (24) zur Beaufschlagung eines Sitzes, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzprüfvorrichtung (24) eine Wärmeabgabe und/oder Wärmekapazität aufweist, die wenigstens weitgehend den auf dem Sitz aufliegenden Körperteilen einer menschliche Person entspricht.
  6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur im Bereich der Sitzoberfläche mittels auf der Sitzoberfläche angeordneten Temperatursensoren (12, 14, 16, 18) erfasst wird.
  7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Sitzoberfläche wenigstens vier Temperatursensoren (12, 14, 16, 18) vorgesehen sind, einer im Bereich eines Oberschenkels, einer im vordern Gesäßbereich auf einer Seite, einer im hinteren Gesäßbereich auf der gleichen Seiten und einer im mittleren Gesäßbereich auf der anderen Seite.
  8. Einrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperatursensor in der Sitzprüfvorrichtung (24) nahe der Sitzoberfläche vorgesehen ist.
  9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Sitzprüfvorrichtung eine dem Sitz zugewandte Heizmatte (26) und einen Sitzprüfstempel (28) umfasst.
  10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizmatte (26) wenigstens vier zwischen einer Außenhülle (38) übereinander liegende Schichten aufweist, in folgender Reihenfolge von unten nach oben: beheizbare Karbonschicht (36), Parafinschicht (34), beheizbare Karbonschicht (32), Parafinschicht (30).
  11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Sitz (10) zugewandte Parafinschicht (36) eine Vielzahl von Parafinkügelchen umfasst.
  12. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der dem Sitz (10) zugewandten Karbonschicht (36) ein Temperatursensor vorgesehen ist.
  13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung Regel- und/oder Steuermitteln (23) zum Beheizen der Sitzprüfvorrichtung (24) umfasst.
  14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperatursensor zur Messung der Umgebungstemperatur vorgesehen ist.
  15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung ein mit den Temperatursensoren (12, 14, 16, 18) verbundene Auswerteeinheit (22) umfasst.
  16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 14 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
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