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Die
Erfindung betrifft zunächst
eine Vorrichtung zur Innenbearbeitung von rohrförmigen Werkstücken gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Eine
derartige Vorrichtung ist durch offenkundige Vorbenutzung bekannt
geworden. Die bekannte Vorrichtung dient dazu, rohrförmige Werkstücke, insbesondere
nach dem Kokillengussverfahren hergestellte Edelstahlguss-, Grauguss-
oder Aluminimumgussrohre, von ihrem Innenraum her zu bearbeiten.
Die beispielsweise in Meerwasseraufbereitungsanlagen, Kraftwerken
oder Anlagen der chemischen oder pharmazeutischen Industrie zum
Einsatz kommenden Rohre unterschiedlicher Durchmesser und unterschiedlicher
axialer Längen
erfordern eine hohe Maßhaltigkeit
des Rohrinnendurchmessers bzw. der Wandstärken. Nach der Herstellung
des Rohres bedarf dieses nahezu zwangsläufig einer Nachbearbeitung
durch die bekannte Vorrichtung.
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Die
bekannte Vorrichtung wird allgemein auch als Drehmaschine, insbesondere
als Schwerdrehmaschine bezeichnet und weist ein drehangetriebenes
Einspannfutter für
das Werkstück
auf. Das Werkstück
wird in eine dafür
vorgesehene Spindelbohrung eines sogenannten Spindelstockes eingeführt und
mit seinem einen Ende dort befestigt. Das Einspannfutter ist drehantreibbar,
so dass das eingespannte Werkstück
mit gegebenenfalls einstellbarer Rotationsgeschwindigkeit um seine
Mittellängsachse drehbar
ist.
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Die
bekannte Vorrichtung weist ein Maschinenbett auf, an dem ein Schlitten
axial beweglich angeordnet ist. Der Schlitten ist typischerweise
als Kreuzschlitten ausgebildet und sowohl in Axialrichtung wie auch
in Querrichtung dazu verlagerbar. Dem Kreuzschlitten ist ein Träger (Support)
zugeordnet, an dem eine Bohrstange gehaltert wird. Die Bohrstange
steht von dem Schlitten, bzw. von dem Support in Axialrichtung sowohl
hin zu dem Einspannfutter wie auch in die entgegensetzte Richtung
hin vor.
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Die
Bohrstange trägt
an ihrem ersten, zum Einspannfutter hin gerichteten Ende ein Werkzeug, mit
dem das rohrförmige
Werkstück
von seiner Innenseite her spanabtragend bearbeitet wird. Die Bohrstange
der vorbekannten Vorrichtung weist hierzu eine axiale Länge auf,
die gewährleistet,
dass das am ersten freien Ende der Bohrstange angeordnete Werkzeug
vollständig
in den Innenraum des zu bearbeitenden Werkstücks eindringen kann. Hierzu
ist festzustellen, dass das rohrförmige Werkstück von seinem
freien Ende her fortwährend
bearbeitet wird, bis das Werkzeug das eingespannte Ende des Werkstückes erreicht,
wobei der Schlitten, die Bohrstange und das Werkzeug bewegungseinheitlich
miteinander verbunden sind und kontinuierlich auf das Einspannfutter
zu bewegt werden.
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In
diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Erfindung sowohl Vorrichtungen
umfasst, bei denen der Schlitten manuell bewegt wird, wie auch solche
Vorrichtungen, bei denen die Bewegung des Schlittens automatisch,
gesteuert, erfolgt.
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Eine
vorbekannte Vorrichtung ist beispielsweise aus dem Katalog Volz
2000 der Maschinenhandelsgesellschaft Volz-Witten, Seiten 16 bis
17 bekannt.
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Die
bekannte Vorrichtung weist ein Maschinenbett vorgegebener Länge, beispielsweise
zwischen 5.000 und 6.000 mm auf. Für den Fall, dass Werkstücke einer
besonders großen
axialen Länge bearbeitet
werden sollen, müssen
entsprechend lange Bohrstangen vorgesehen werden. Als problematisch
stellen sich dabei die aufgrund der großen Hebelarmlängen entstehenden
Drehmomente dar, die zu starken Vibrationen führen können, und die nur eine Bearbeitung
von Werkstücken
bis zu einer maximalen axialen Länge
ermöglichen.
Um noch längere Werkstücke bearbeiten
zu können
und dementsprechend Umrüstzeiten
der Vorrichtungen verringern zu können, ist es bekannt, die Bohrstange
nicht nur lediglich an dem Support des Schlittens einzuspannen, sondern
die Bohrstange mit ihrem zweiten Ende über den Support bzw. Schlitten
hinaus vorstehen zu lassen. Auf diese Weise kommt es zu einer im
wesentlichen mittigen Einspannung der Bohrstange im Bereich des
Schlittens, so dass eine Lateral- oder Vertikal-Bewegung des ersten
freien Endes der Bohrstange eine entsprechende Gegenbewegung des
zweiten freien Endes der Bohrstange zur Folge hat. Die Einspannung
der Bohrstange am Schlitten entspricht somit im wesentlichen einer
Wippen-Anordnung.
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Durch
eine offenkundige Vorbenutzung ist darüber hinaus bekannt geworden,
dass das zweite Ende der Bohrstange durch ein daran angehängtes Masseelement
stabilisiert werden kann. Das Masseelement kann beispielsweise ein
mit Metall gefüllter
Sack od.dgl. sein, der auf geeigneter Weise an dem zweiten Ende
der Bohrstange befestigt ist. Aufgrund des Masseelementes wird eine
durch Vibrationen hervorgeru fene Bewegung des ersten freien Endes
der Bohrstange, an dem das Werkzeug angeordnet ist, gedämpft. Das
erste freie Ende wird aufgrund des an dem anderen Ende der Bohrstange
befestigten Masseelementes in einem gewissen Maße daran gehindert, sich zu
bewegen. Dementsprechend werden Vibrationen unterdrückt, was
zu deutlich verbesserten Arbeitsergebnissen bzw. zu höheren Arbeitsgeschwindigkeiten
führt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der bekannten,
lediglich als provisorisch bezeichenbaren Vorrichtung des Standes
der Technik die Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass eine verbesserte Bearbeitung
des Werkstückes
ermöglicht wird.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit
denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäss dadurch gekennzeichnet,
dass für
das zweite Ende der Bohrstange eine Stützeinrichtung vorgesehen ist,
die in Axialrichtung entlang einer Führungsbahn verlagerbar ist,
wobei die Führungsbahn
von einer an dem Maschinenbett zumindest mittelbar befestigbaren, gesonderten
Zwangsführungseinrichtung
bereitgestellt ist.
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Das
Prinzip der Erfindung besteht somit im wesentlichen darin, eine
Stützeinrichtung
für das zweite
Ende der Bohrstange vorzusehen, die die Möglichkeit bereitstellt, das
zweite Ende der Bohrstange festzulegen, so dass es nur noch einen
einzigen Freiheitsgrad besitzt, nämlich die Bewegungsmöglichkeit
in Axialrichtung. Sowohl eine Bewegung des zweiten Bohrstangenendes
in Vertikal- als auch in Lateral- (=Horizontal)Richtung können ausgeschlossen
werden, wenn die Stützeinrichtung
das zweite Ende der Bohrstange zumindest teilweise umgreift. Das
zweite Ende der Bohrstange wird somit relativ zu dem Maschinenbett – bis auf
den Freiheitsgrad der Axialverlagerung – festgelegt, womit zugleich
auch das erste Ende der Bohrstange stabilisiert wird.
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Erfindungsgemäß ist eine
Verlagerbarkeit der Stützeinrichtung
in Axialrichtung vorgesehen, derart, dass bei Verlagerung des beweglichen
Schlittens in Axialrichtung die Stützeinrichtung, an der das zweite
Ende der Bohrstange befestigt ist, mitverlagert wird, und somit
hinter dem Schlitten hergezogen wird.
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Um
die Arbeitsgenauigkeit der Vorrichtung zu erhöhen, ist für die Stützeinrichtung eine besondere
Führungsbahn
vorgesehen, entlang der die Stützeinrichtung
verlagerbar ist. Die Führungsbahn
wird dabei von einer Zwangsführungseinrichtung
bereitgestellt, die an einem gesonderten Bauelement angeordnet ist.
Die Zwangsführungseinrichtung,
und damit das Bauelement, sind zumindest mittelbar lösbar an
dem Maschinenbett befestigbar.
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Während ein
herkömmliches
Maschinenbett typischerweise eine im wesentlichen axial langgestreckte
nutförmige
Aufnahmewanne aufweist, die zur Anbringung von Lünetten dient, sowie mehrere
im wesentlichen auf der Oberseite des Maschinenbettes angeordnete
Anlage- und Prismenflächen
für den Schlitten,
wird durch die Bereitstellung einer gesonderten Zwangsführungseinrichtung
mit einer eigenen Führungsbahn
eine maschinenbettunabhängige neue
Führung
zur Verfügung
gestellt. Dies ermöglicht eine
Nachrüstbarkeit
einer vorhandenen Vorrichtung sowie eine Anbringung der Zwangsführungseinrichtung
auch an unterschiedlichen Maschinenbetten.
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Die
Erfindung ermöglicht
einen Einsatz der Stützeinrichtung
auch auf stark verschmutzten oder verdreckten Maschinenbetten, deren
Anlage- und Prismenflächen
eine für
eine Stützeinrichtung
ungeeignete Führungsbahn
bereitstellen würden.
Möglich wird
auf diese Weise eine in konstruktiver und baulicher Hinsicht einfach
herzustellende, und damit kostengünstige Vorrichtung, die eine
verbesserte Bearbeitung des Werkstückes ermöglicht.
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Aus
der
DE 197 21 997
A1 sind im übrigen gattungsfremde
Vorrichtungen zur Innenbearbeitung von Werkstücken bekannt, bei denen die
Bohrstange zur Dämpfung
von Querschwingungen mit hydrostatischen Mitteln abstützbar ist.
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Die
Vorrichtungen weisen kein drehangetriebenes Einspannfutter für das Werkstück auf,
da die Bohrstange von einer Werkzeugmaschine angetrieben wird. Hierzu
nimmt die Werkzeugmaschine ein Ende der Bohrstange auf, wodurch
die Bohrstange endseitig gehalten wird. Die Vorrichtung weist keinen axial
beweglichen Schlitten zur Halterung auf, über den die Bohrstange mit
ihren beiden Enden vorsteht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Bauelement in
einer Vielzahl unterschiedlicher, in Axialrichtung voneinander beabstandeter
Befestigungspositionen an dem Maschinenbett befestigbar. Möglich wird
dabei auch eine Befestigungsposition für das Bauelement, in der dieses
in die entgegengesetzte Richtung über das Maschinenbett hinausragt.
Hierdurch wird das Maschinenbett auf besonders einfache Weise verlängert, so
dass auch Werkstücke
deutlich größerer axialer
Länge auf der
vorhandenen Vorrichtung mit dem axial begrenzten Maschinenbett bearbeitbar
sind.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das an dem
Maschinenbett befestigte Bauelement mit der Zwangsführungseinrichtung
im wesentlichen innerhalb der Kontur der Aufnahmewanne angeordnet.
Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine besonders einfache Befestigung
des Bauelementes an dem Maschinenbett an den vorhandenen, für die Befestigung
von Lünetten
vorgesehenen Halte- bzw. Gegenhalteflächen.
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Gemäß einer
weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
die an dem Maschinenbett befestigte Zwangsführungseinrichtung und/oder
das an dem Maschinenbett befestigte Bauelement von dem Schlitten überfahrbar.
Auf diese Weise ist die Erfindung besonders flexibel einsetzbar.
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Die
Erfindung betrifft gemäß einem
weiteren Aspekt eine Zwangsführungseinrichtung
für eine Stützeinrichtung
einer ein Maschinenbett aufweisenden Vorrichtung.
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Eine
derartige Zwangsführungseinrichtung für Lünetten,
die beispielsweise ein Werkstück
abstützen,
ist bekannt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Zwangsführungseinrichtung
derart weiterzubilden, dass auch eine Bear beitung von axial langgestreckten,
rohrförmigen
Werkstücken
in vorteilhafter Weise möglich
ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 14, insbesondere
mit denen des Kennzeichenteils, und ist demgemäss dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwangsführungseinrichtung
an einem von dem Maschinenbett gesonderten Bauelement angeordnet
ist, und dass das Bauelement Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung an
dem Maschinenbett aufweist.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie
anhand der nun folgenden Beschreibung eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 schematisch
in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 schematisch
in Ansicht die Vorrichtung der 1 gemäß Ansichtspfeil
II in 1,
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3 schematisch,
in teilgeschnittener Ansicht die Stützeinrichtung und das Maschinenbett etwa
gemäß Schnittlinie
III-III in 1, wobei der Übersichtlichkeit
halber die Bohrstange weggelassen ist, und
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4 das
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 mit
einem axial längeren
Werkstück,
einer axial länger
ausgebildeten Bohrstange und einem in einer über das Maschinenbett hinausragenden
Befestigungsposition befindlichen Bauelement.
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Die
in den Figuren mit ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete
Vorrichtung soll zunächst
anhand der 1 bis 3 beschrieben
werden:
Die Vorrichtung 10 weist zunächst einen
Sockel 11 auf, also ein Gestell, das die gesamte Vorrichtung 10 trägt und das
am besten aus 2 ersichtlich ist. Der Sockel 11 trägt ein Maschinenbett 12,
welches typischerweise aus gehärtetem
und geschliffenem Stahl besteht. Das Maschinenbett soll anhand der 3, welches
eine schematische Schnittdarstellung des Maschinenbettes 12 darstellt,
wie folgt erläutert
werden:
Das Maschinenbett 12 weist einen Bodenwandbereich 14 auf,
der, was in 3 nicht dargestellt ist, auf
dem Sockel 11 der Vorrichtung aufliegt und an diesem befestigt
ist. Von den Bodenwandbereichen 14 erstrecken sich ein
erster Seitenwandbereich 13a und ein zweiter Seitenwandbereich 13b,
die beide eine Vielzahl maßgenauer
Anlage- bzw. Führungs- und
Prismenflächen
aufweisen. Das Maschinenbett 12 gemäß 3 weist
Prismenflächen 16a, 16b, 16c, 16d und
oberseitige Anlageflächen 17a, 17b, 17c, 17d auf.
Laterale Anlageflächen 17e, 17f, 17g und 17h sind
ebenfalls vorgesehen. Durch die im Querschnitt im wesentlichen U-förmige Ausbildung des
Maschinenbettes 12 ergibt sich eine Aufnahmewanne 15.
Der Querschnitt des Maschinenbettes 12 ist über die
gesamte axiale Länge
l des Maschinenbettes 12 unverändert.
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In
Axialrichtung des Maschinenbettes 12, also entlang des
Doppelpfeiles x, ist ein Schlitten 18 auf dem Maschinenbett 12 verfahrbar.
Der Schlitten benutzt einige der vorerwähnten Prismen bzw. Anlageflächen 16a, 16b, 16c, 16d, 17a, 17b, 17c, 17d, 17e, 17f, 17g, 17h als
Führungsflächen. Eine
Verstellung des Schlittens 18 in Axialrichtung x kann manuell,
vorzugsweise jedoch automatisch, also von einer nicht dargestellten
Steuereinrichtung gesteuert, erfolgen.
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Auf
dem Schlitten 18 ist, wie sich aus 2 ergibt,
ein Support 19 angeordnet, der eine Halterung 46 für eine Bohrstange 20 bereitstellt.
Die Halterung 46 ist relativ zu dem Schlitten 18 vorzugsweise
entlang der Richtung des Doppelpfeiles y, also quer zur Axialrichtung
x, sowie vor zugsweise darüber
hinaus auch in Vertikalrichtung z verlagerbar. Derartige Schlittenanordnungen,
umfassend einen Schlitten 18, einen Support 19 und
eine Halterung 46, sind bekannt und werden üblicherweise
als Kreuzschlitten bezeichnet.
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Die
Bohrstange 20 weist ein erstes, bezüglich den 1 und 2 linkes
Ende 21 und zweites, bezüglich den 1 und 2 rechtes
Ende 22 auf. An dem ersten Ende 21 ist ein Werkzeug 23 angeordnet,
welches zur Innenbearbeitung eines Werkstückes 26 dient.
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Die
Bohrstange ist fest in der Halterung 46 befestigt und somit
mit dem Schlitten 18 verlagerbar. Es ist darauf hinzuweisen,
dass die Bohrstange 20 vorzugsweise etwa mittig in der
Halterung 46 eingespannt ist.
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Die
Vorrichtung 10 umfasst darüber hinaus an ihrem bezüglich den 1 und 2 linken
Ende einen Spindelstock 24 mit einem Einspannfutter 25 für das Werkstück 26.
Bei dem Werkstück
handelt es sich um Rohr, typischerweise ein Metallgussrohr, welches
einen kreisringförmigen
Querschnitt besitzt und von seinem Innenraum 30 her mit
dem Werkzeug 23 zu bearbeiten ist. Insbesondere soll eine gleichmäßige konstante
Wandstärke
w des Werkstückes 26 erreicht
werden. Soweit zusätzlich
auch noch eine Bearbeitung des Werkstückes 26 von seiner
Außenseite
her erforderlich sein sollte, wird dieses vorliegend nicht weiter
ausgeführt.
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Das
Werkstück 26 ist
mit seinem ersten Ende 27 in dem Einspannfutter 25 gehalten
und wird von einem nicht näher
dargestellten Drehantrieb, z. B. durch eine angedeutete Welle, um
seine Mittellängsachse
gedreht, so dass eine Rotation des Werkstückes 26 um die Drehachse
D erfolgt. Mit einem zweiten Ende 28, dem nicht eingespannten
freien Ende, ist das Werkstück 26 in
einer Lünette 29 gehalten. Als
Lünette
wird im wesentlichen eine Stützvorrichtung
bezeichnet, die das Werkstück 26 auf
seiner Außenmantelfläche zumindest
teilweise umgreift und eine nicht dargestellte Halterung aufweist,
die an dem Maschinenbett 12 befestigt ist.
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Zur
Bearbeitung des Werkstückes 26 wird das
Werkzeug 23 allmählich
an das Werkstück 26 heranbewegt,
schließlich
in dessen Innenraum 30 eingeführt und unter ständiger Rotation
des Werkstückes 26 bis
zu dessen erstem Ende 27 bewegt. Hierzu verfährt der
Schlitten 18, vorzugsweise mit konstanter Geschwindigkeit
entlang der Richtung des Doppelpfeiles x auf den Spindelstock 24 zu.
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Bei
axial besonders langgestreckten Werkstücken 26, z.B. bei
Rohren von mehr als 1500 mm Länge,
müssen
auch die Bohrstangen 20 entsprechend lang ausgebildet sein,
damit das Werkzeug 23 vollständig in das Werkstück 26 eintauchen
kann. Hierbei kommt es zu Vibrationen, verursacht durch die langen
Hebelarme, die wie folgt abgefangen werden: Das zweite Ende 22 der
Bohrstange 20 ist hierzu in einer Stützeinrichtung 31 angeordnet
bzw. festgelegt, die in 3 schematisch dargestellt ist.
Beispielsweise kann die Stützeinrichtung 31 zwei
Halbringelemente 41a, 41b umfassen, die die Bohrstange 20 vollständig umgreifen
und mittels Klemmbereichen 42 aneinander befestigbar sind.
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Die
Stützeinrichtung 31 ist
an einem gesonderten Bauelement 34 angeordnet, welches
eine Zwangsführungseinrichtung 33 zur
Bereitstellung einer Führungsbahn 32 aufweist.
Das Bauelement 34 weist gemäß 3 einen
Boden 35 und zwei Seitenwandbereiche 36a, 36b auf.
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An
dem Boden 25 sind zwei Führungsschienen 37a, 37b angeordnet,
auf der ein Stützschlitten 39 mittels
Kugelumlaufführungen 38 entlang
bewegbar ist. Der Stützschlitten 39 ist
mit einem Träger 40 verbunden,
an dem die Stützeinrichtung 31 befestigt ist.
Die Führungsschienen 37a, 37b sind
in 1 lediglich gestrichpunktet angedeutet.
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Das
Bauelement 34 ist gemäß 3 innerhalb
der Aufnahmewanne 15 des Maschinenbettes angeordnet, und
hierzu beispielsweise von dem bezüglichen 2 rechten
Ende des Maschinenbettes 12 her in dieses einschiebbar.
Es untergreift mit seinen Seitenbereichen 36a, 36b entsprechende
Halteflächen 45a, 45b des
Maschinenbettes 12, und ist daher durch eine Bewegung in
Vertikalrichtung z nicht mehr aus dem Maschinenbett 12 entnehmbar.
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Zur
Festlegung des Bauelementes 34 an dem Maschinenbett 12 sind
Befestigungselemente 43a, 43b, 43c, 43d nach
Art von Klemmpratzen vorgesehen, die mittels Befestigungsmitteln 44a, 44b, 44c, 44d,
die als Spannschrauben ausgebildet sind, festlegbar sind.
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Das
in dem Maschinenbett 12 festgelegte Bauelement 34 stellt
eine Zwangsführungseinrichtung 33 für die Stützvorrichtung 31 bereit.
Hierzu ist zunächst
anzumerken, dass die Stützeinrichtung 31 gegebenenfalls
auch zusätzlich
in Richtung des Doppelpfeiles y sowie in Richtung des Doppelpfeiles
z verlagerbar und in wählbaren
Positionen festlegbar ist, um die Stützeinrichtung 31 justieren
zu können. Die
aus dem Stützschlitten 39 und
dem Träger 40 bestehende
Anordnung kann daher ebenfalls als Kreuzschlitten ausgebildet sein.
Gegebenenfalls vorgesehene Verstelleinrichtungen sind in der lediglich
schematisch zu verstehenden 3 nicht
dargestellt.
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Entscheidend
ist, dass die Stützeinrichtung 31 zumindest
mittelbar über
einen Stützschlitten 39 in Axialrichtung
x relativ zu dem Maschinenbett 12 verlagerbar ist, wobei
der Stützschlitten 39 die
von den Führungsschienen 37a, 37b bereitgestellte
Kugelumlaufführung
als Zwangsführungseinrichtung 33 nutzt. Die
Zwangsführungseinrichtung 33 stellt
auf diese Weise eine lediglich in Axialrichtung x verlaufende Führungsbahn 32 für die Stützeinrichtung 31 bereit, so
dass nach Festlegung der Stützeinrichtung 31 relativ
zu dem Stützschlitten 39 hinsichtlich
möglicher Freiheitsgrade
in Querrichtung y und in Vertikalrichtung z die Stützein richtung 31 nur
noch einen Freiheitsgrad, nämlich
eine Bewegungsmöglichkeit
in die Axialrichtung x, aufweist.
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Für den Fall,
dass während
eines Bearbeitungsvorganges des Werkstückes 26 der Schlitten 18 in
Richtung x verlagert wird, zieht die Bohrstange 20 die
Stützeinrichtung 31 hinter
sich her. Da die Zwangsführungseinrichtung 33 unabhängig von
dem Maschinenbett 12 bereitgestellt wird, kann die Zwangsführungseinrichtung 33 entsprechend
maßgenau
hergestellt und ausgerichtet und an die bestehenden Anforderungen
optimiert sein. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass die
an sich für
die Befestigung der Lünette 29 vorgesehenen Halteflächen 45a und 45b nunmehr
zur Befestigung des Bauelementes 34 verwendet werden können.
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Aus
den 1 und 2 wird deutlich, dass sich das
Bauelement 34 entlang einer axialen Länge a erstreckt, so dass während der
gesamten Bearbeitung des Werkstückes 26 eine
Verschiebung der Stützeinrichtung 31 entlang
der von dem Bauelement 34 bereitgestellten Führungsbahn 32 ermöglicht ist. Das
Bauelement 34 reicht demnach bis unter den in seiner Ausgangsstellung
der 1 befindlichen Schlitten 18. Aufgrund
einer Ausgestaltung der Klemmelemente 43a, 43b, 43c, 43d derart,
dass diese lediglich eine geringe Höhe h1 bzw.
h2 aufweisen, ist gewährleistet, dass das an dem
Maschinenbett 12 befestigte Bauelement 34 von
dem Schlitten 18 ohne weiteres überfahrbar ist und dessen Bewegung
nicht stört.
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Da
das zweite Ende 22 der Bohrstange 20 durch die
Stützeinrichtung 31 optimal
festgelegt wird und entlang einer sehr präzisen Führungsbahn 32 bewegbar
ist, besitzt das erste Ende 21 der Bohrstange 20 nicht
die beim Stand der Technik störenden
Freiheitsgrade, so dass die Bearbeitung des Werkstückes 26 verbessert
ist. So kann entweder mit einer höheren Genauigkeit oder mit
einer höheren
Arbeitsgeschwindigkeit gearbeitet werden.
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Bei
besonders langen Werkstücken 26,
wie dies beispielsweise in 4 dargestellt
ist, kann das Bauelement 34 darüber hinaus in einer Befestigungsposition
an dem Maschinenbett 12 befestigt werden, in der das Bauelement 34 über das
Maschinenbett 12 frei hinausragt (vgl. Überlänge m in 4).
Hierdurch wird eine besonders einfache Verlängerung des Maschinenbettes 12 möglich, die
keinen zusätzlichen baulichen
Aufwand erfordert.
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Hervorzuheben
bleibt, dass das Bauelement 34 bei einer Vielzahl unterschiedlicher
Vorrichtungen 10 des Standes der Technik einsetzbar und
beliebig austauschbar ist, da die Maschinenbetten 12 der
bekannten Vorrichtungen 10 nur geringfügig variieren. Das Bauelement 34 stellt
dabei eine preiswerte, universell einsetzbare, und von dem Maschinenbett 12 gesonderte
Zwangsführungseinrichtung
bereit.
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Die
für eine
exakte Führung
der Stützvorrichtung 31 nicht
geeigneten, vorhandenen Prismenflächen und Anlageflächen 16a, 16b, 16c, 16d, 17a, 17b, 17c, 17d, 17e, 17f, 17g, 17h,
die regelmäßig sehr
stark verschmutzt sind, können
als Befestigungsflächen
für das
Bauelement 34 verwendet werden, machen aber deren Verwendung
als Führungsfläche entbehrlich.
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Soweit
das Bauelement 34 über
das freie Ende des Maschinenbettes 12 hinausragen soll,
ist darauf zu achten, dass mehr als die Hälfte der axialen Länge a des
Bauelementes 34 mit dem Maschinenbett 12 überlappt,
um eine ausreichende Stabilität
zu gewährleisten.
Gegebenenfalls kann das Bauelement mittels Winkelelementen abgefangen
werden, die auch an dem Sockel 11 der Vorrichtung befestigt
werden können.
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Da
die Verschleißteile
von handelsüblichen Komponenten
gebildet sind, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 auch
ohne weiteres auch mit einfachen Mitteln reparierbar.