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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einem Abgasstrangkühlsystem.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Abgasstrangkühlsystem
für eine
im Motorraum eines Kraftfahrzeuges angeordnete Brennkraftmaschine,
bei welcher über
einen Lüftführungsschacht
ein Kühlluftstrom
in den Bereich eines Abgaskrümmers
geleitet wird.
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Aus
DE 199 48 148 A1 ist
ein Kraftfahrzeug mit einem quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Motor,
sowie vorne liegendem Abgaskrümmer bekannt.
Bei diesem Kraftfahrzeug ist einen Luftleitschacht vorgesehen, der
sich aus einem Fahrzeugfrontbereich unter Umgehung eines Kühlwasserwärmetauschers,
zu dem Abgaskrümmer
hin erstreckt und diesem unter Wirkung eines während der Fahrt im Fahrzeugfrontbereich
herrschenden Staudruckes, Kühlluft
zuführt.
In dem Luftleitschacht ist eine Drosselklappe angeordnet, über welche
der Durchgangsquerschnitt des Luftleitschachtes und damit der Luftdurchsatz
durch den Luftleitschacht veränderbar
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug zu schaffen,
beim welchem ein hinreichender Wärmetransfer
aus dem Abgassystem unter einer günstigen Temperaturverteilung
insbesondere im Bereich des Abgaskrümmers erreichbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Kraftfahrzeug mit:
- – einem Motorraum,
- – einer
in diesem Motorraum angeordneten Brennkraftmaschine und
- – einem
Abgasstrang, der wenigstens einen Abgaskrümmer sowie einen sich daran
anschließenden
Abgasleitungsabschnitt aufweist, und
- – einem
Abgasstrangkühlsystem
das eine Luftführungseinrichtung
umfasst, zum Abgriff eines Kühlluftstromes
aus einem Fahrzeugfrontbereich und zur kanalgeführten Zuleitung des Kühlluftstromes in
den Bereich des Abgaskrümmers,
- – wobei
die Luftführungseinrichtung
einen Krümmeraufleitabschnitt
aufweist und dieser eine Luftführungsstruktur
definiert, die im Bereich des Abgaskrümmers den Luftstrom auf abfolgende Krümmersegmente
aufweitet oder aufteilt.
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Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich,
auch bei hoher Bauteildichte die im Motorraum verlaufenden Abschnitte
des Abgasstranges effektiv zu kühlen,
wobei die Kühlluftzufuhr
sowohl hinsichtlich des jedem Krümmersegment
zugeteilten Luftmengenanteils sowie auch im Hinblick auf die für die Krümmersegmente
günstigsten
Anströmrichtungen vorteilhaft
abstimmbar ist.
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Der
Krümmeraufleitabschnitt
weist vorzugsweise einen Leitschaufelfächer auf, wobei die einzelnen
Fächerkanäle durch
vorzugsweise als dünnwandige
Strukturen insbesondere Fächerblätter ausgebildet
sind. Der Krümmeraufleitabschnitt
kann aus einem Metallwerkstoff in Stanz/Biege/Tiefziehtechnik, als
Gussbauteil, oder aus einem hinreichend temperaturbeständigen Kunststoffmaterial
gefertigt sein.
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Der
Leitschaufelfächer
ist mit Vorteil derart ausgebildet, dass dieser einen im wesentlichen
horizontal zufließenden
Luftstrom in vertikaler Richtung zu dem Abgaskrümmer hin umlenkt. Der Grad
der Umlenkung kann für
einzelne Bereiche des angeströmten
Abgaskrümmers
jeweils individuell abgestimmt sein und liegt vorzugsweise im Bereich
von 20 bis 110°.
Die in Fahrtrichtung vorne liegenden Krümmersegmente werden vorzugsweise
relativ flach angeströmt.
Die weiter hinten liegenden Krümmersegmente
können
unter stärkerer
Ablenkung angeströmt werden.
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Der
Anströmwinkel
kann so gewählt
werden, dass für
jedes Krümmersegment
die jeweils wärmste Bogenzone
ermittelt wird und diese Zone im wesentlichen tangential angeströmt wird.
Der dem jeweiligen Krümmersegment
zufließende
Teilluftstrom kann so gerichtet und geformt sein, dass dieser auch
den kopfflanschnahen Bereich des Abgaskrümmers, sowie Abschnitte des
Krümmers
stromabwärts
jener Heiß-Zonen
erreicht.
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Der
Aufleitabschnitt befindet sich vorzugsweise in Einbauposition vertikal über dem
Abgaskrümmer.
Der Aufleitabschnitt kann axial geteilt ausgebildet und in einen
Ventildeckel oder eine Motorabdeckung integriert sein.
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Der
Aufleitabschnitt ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass im Bereich
des Aufleitabschnitts der Luftstrom zunächst in mehrere Leitschächte aufgeteilt
wird, wobei die Leitschächte
derart ausgebildet sind, dass deren Strömungsquerschnitt in Fließrichtung
diffusorartig zunimmt. Hierdurch wird es möglich, den Abgaskrümmer großflächig mit
Kühlluft zu
beaufschlagen und diesen in ein aufgeweitetes Kühlluftpolster einzubetten.
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Alternativ
hierzu ist es auch möglich,
im Bereich des Aufleitabschnitts den Luftstrom zunächst auf
mehrere Leitschächte
aufzuteilen und die Leitschächte
derart auszubilden, dass deren Strömungsquerschnitt sich in Fließrichtung
düsenartig
verjüngt. Hierdurch
wird es möglich,
insbesondere jene Heißzonen
des Abgaskrümmers
besonders wirkungsvoll anzuströmen
und zu kühlen,
wobei im Zusammenhang mit dem lokal beschleunigten Luftstrom im
Bereich des Krümmers
ein Saugeffekt erzeugt werden kann, durch welchen die Umluftzuströmung und
gerichtete Abströmung
im Bereich des Krümmers
noch weiter unterstützt
wird.
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Der
Abgasstrang ist gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung vorzugsweise in einem
stromabwärts
des Abgaskrümmers
liegenden Bereich von luftführenden
Strukturen umgeben, so dass die über
den Aufleitabschnitt auf den Abgaskrümmer aufgeleitete Luft in Form
einer ausgeprägten
Luftströmung
den Abgasrohren folgt und hierbei beispielsweise zum Bodenbereich
des Motorraumes abfließt.
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Soweit
die Brennkraftmaschine mehrere Abgaskrümmer aufweist, ist es in vorteilhafter
Weise möglich,
jedem Abgaskrümmer
einen Aufleitabschnitt zuzuordnen, wobei vorzugsweise wenigstens zwei
Aufleitabschnitte über
einen gemeinsamen Zuleitkanalabschnitt angeströmt werden und die Aufteilung
des Luftstroms auf den jeweiligen Aufleitabschnitt noch im Bereich
des Zuleitkanalabschnittes oder bereits in einem vorgelagerten Abgriffsbereich erfolgt.
Durch die Gestaltung des vorgelagerten Abgriffsbereich kann die
jeweilige Luftmenge im Hinblick auf erforderliche Anteile aufgeteilt
werden. In Fahrtrichtung hinten liegende, abseits der Wasserpumpe
liegende, oder allgemein tendenziell- heißere Krümmersegmente können eine
entsprechend des erhöhten
Kühlleistungsbedarfs
größeren Luftmengenanteil
erhalten als Abgaskrümmersegmente
die tendenziell kühleren
Zylindern zugeordnet sind. Es ist auch möglich, die Aufleitabschnitte über 2 oder mehrere
Zuleitkanalabschnitte zu versorgen, d.h. der Luftabgriff erfolgt
aus mehreren Bereichen.
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Der
Zuleitkanalabschnitt ist vorzugsweise derart angeordnet, dass der
Abgriff der diesem zufließenden
Kühlluft
hinter einem Kühlwasserwärmetauscher
erfolgt. Hierdurch wird es möglich,
den an einem Gebläse
vorbeifließenden,
Kühlerluftstrom
zur weiteren Kühlung
des Abgasstranges heranzuziehen.
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Die
Luftführungseinrichtung
umfasst gemäß einem
besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung Klappenelemente, durch
welche die Durchgangseigenschaften des Kühlluftführungssystems definiert auf
den momentanen Fahrzeugbetriebszustand abgestimmt werden können. Die
Klappenelemente können
als Rückschlagklappen
ausgebildet sein und dabei bei Standbetrieb des Fahrzeuges eine Rückströmung der
durch den Abgaskrümmer
erwärmten
Luft verhindern oder zumindest einschränken. Die Klappenelemente können staudruck- und/oder
stellmittelbetätigt
sein. Als Stellmittel eignen sich insbesondere Thermoaktuatoren
oder auch Unterdruckdosen. Es ist möglich, wenigstens ein Klappenelement
in einem dem jeweiligen Aufleitabschnitt vorgelagerten Bereich anzuordnen.
Alternativ hierzu, oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme ist
es auch möglich,
wenigstens ein Klappenelement in dem jeweiligen Aufleitabschnitt
anzuordnen. In letzterem Falle kann durch das Klappenelement auch
die Anströmrichtung
des Abgaskrümmers
auf den momentanen Belastungszustand abgestimmt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere
vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1: eine Schemadarstellung
zur Erläuterung
eines ersten Ausführungsbeispieles
eines erfindungsgemäßen Abgasstrangkühlsystems
mit einem Leitschaufel-Endfächerabschnitt;
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2: eine Ansicht des Abgaskrümmers nach 1 zur Erläuterung
der an den Bogenabschnitten desselben herrschenden Strömung;
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3: eine Schemadarstellung
zur Erläuterung
einer auf dem ersten Ausführungsbeispiel
basierenden ersten Weiterbildung mit einer Steuerklappeneinrichtung;
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4: eine Schemadarstellung
zur Erläuterung
einer auf dem ersten Ausführungsbeispiel
basierenden zweiten Weiterbildung ebenfalls mit einer Steuerklappeneinrichtung;
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5: eine Schemadarstellung
zur Erläuterung
eines weiteren Ausführungsbeispieles
eines erfindungsgemäßen Abgasstrangkühlsystems
mit einem Endfächerabschnitt
mit düsenartig
verjüngten Abströmungsbereichen;
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6: eine vereinfachte Ansicht
einer Gebläsezarge
mit daran ausgebildetem Kühlluftabgriffsstutzen.
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1 zeigt einen Abgaskrümmer 1 der
im Motorraum eines hier nicht näher
dargestellten Kraftfahrzeuges an einer Brennkraftmaschine angeflanscht
ist. Der Abgaskrümmer 1 bildet
Teil eines Abgasstranges der hier einen Vorschalldämpfer gaskrümmer 1 bildet
Teil eines Abgasstranges der hier einen Vorschalldämpfer oder
Vorkatalysator 2 sowie Organe 3 zur Erfassung
der Abgastemperatur und/oder der Abgaszusammensetzung umfasst.
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Dem
Abgaskrümmer
ist ein Abgasstrangkühlsystem 4 zugeordnet,
das eine Luftführungseinrichtung 5 umfasst,
zum Abgriff eines Kühlluftstromes V
aus einem Fahrzeugfrontbereich und zur kanalgeführten Zuleitung des Kühlluftstromes
V in den Bereich des Abgaskrümmers 1.
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Die
Luftführungseinrichtung 5 weist
einen Krümmeraufleitabschnitt 5a auf
und definiert eine Kanalwandung die im Bereich des Abgaskrümmers 1 den
Luftstrom V auf abfolgende Krümmersegmente 1a, 1b, 1c aufweitet
oder aufteilt.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
weist der Krümmeraufleitabschnitt 5a eine
Leitschaufelfächerstruktur
auf, die derart ausgebildet ist, dass diese den zunächst im
wesentlichen horizontal zufließenden Luftstrom
V in vertikaler Richtung zu dem Abgaskrümmer 1 hin umlenkt.
Der Aufleitabschnitt 5a befindet sich in Einbauposition über dem
Abgaskrümmer 1.
Im Bereich des Aufleitabschnitts 5a erfolgt eine Ablenkung
des Luftstromes zum Abgaskrümmer
hin. Der Aufleitabschnitt 5a ist derart ausgebildet, dass
in dessen Bereich der Luftstrom V zunächst in mehrere Leitschächte 4a, 4b, 4c aufgeteilt
wird, wobei die Leitschächte 4a, 4b, 4c derart
ausgebildet sind, dass deren Strömungsquerschnitt
in Fließrichtung
diffusorartig zunimmt.
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Es
ist möglich,
den Abgasstrang in einem stromabwärts des Abgaskrümmers 1 liegenden
Bereich von luftführenden
Strukturen so zu umgeben, so dass die über den Aufleitabschnitt 5a auf
den Abgaskrümmer 1 aufgeleitete
Luft in Form einer ausgeprägten
Luftströmung
den Abgasrohren folgt und vorzugsweise in eine Saugzone abfließt, wobei
diese Saugzone vorzugsweise durch Strukturen bewerkstelligt wird,
die den Unterbodenfahrtwind verdrängen.
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Der
Abgaskrümmer 1 kann
Teil eines einer Zylinderbank zugeordneten, dehnungsentkoppelten Krümmersystems
bilden das je Zylinderbank mehrere, insbesondere zwei abfolgend
angeordnete Abgaskrümmer 1 aufweist,
deren Leitungen erst an einer weiter abfolgenden Stelle des Abgasstranges
zusammengeführt
werden kön nen.
In diesem Fall ist jedem dieser Abgaskrümmer 1 ein Aufleitabschnitt 5a zugeordnet,
wobei wenigstens zwei Aufleitabschnitte 5a über einen
gemeinsamen Zuleitkanalabschnitt angeströmt werden und die Aufteilung
des Luftstroms auf den jeweiligen Aufleitabschnitt 5a noch
im Bereich des Zuleitabschnittes erfolgt. Der Zuleitkanalabschnitt
kann derart angeordnet sein, dass der Abgriff der diesem zufließenden Kühlluft durch
einen Kühlwasserwärmetauscher
hindurch erfolgt.
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In 2 ist eine bevorzugte Anströmung der Krümmersegmente 1a, 1b, 1c schematisch
dargestellt. Die Krümmersegmente 1a, 1b, 1c bilden
thermisch hoch belastete Abgasumlenkkanäle deren thermische Belastung
in den Heißzonen 1a', 1b' und 1c' höher ist
als in den abfolgenden Bereichen. Der Aufleitabschnitt 5a ist
vorzugsweise so ausgebildet, dass die Krümmersegmente 1a, 1b, 1c effektiv
in die Luftströmung
eingebettet sind und insbesondere die thermisch hoch belasteten
Heißzonen 1a', 1b' und 1c' wirkungsvoll
angeströmt
werden. Durch den Aufleitabschnitt 5a kann hierzu der Kühlluftstrom
V in die Teilströme
Va, Vb und Vc aufgeteilt werden. Die Anströmrichtung dieser Teilströme Va, Vb
und Vc ist vorzugsweise derart abgestimmt, dass die Krümmerrohre
entlang ihrer Oberfläche,
insbesondere im Bereich der Heißzonen 1a', 1b' und 1c' tangential
angeströmt werden.
Die Teilströme
Va, Vb und Vc können
hierbei zum Teil entgegengerichtete Richtungskomponenten aufweisen.
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Die
Abstimmung der Teilströme
hinsichtlich Volumenanteil, Richtung und Feldquerschnitt erfolgt in
Abstimmung mit der Außengeometrie
des Abgaskrümmers 1 und
dem lokalen Wärmetransferbedarf vorzugsweise
derart, dass sich abwärts
des Abgaskrümmers 1 insgesamt
eine Summenströmung
ergibt, die zumindest tendenziell dem Abgasstrang folgt.
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Der
Aufleitabschnitt 5a ist in dieser Ansicht prinzipskizzenartig
und gegenüber
dem Abgaskrümmer 1 vergrößert dargestellt,
zur Erläuterung
von Eigenschaften der Abströmkantenbereiche.
Gemäß dieser
Darstellung erfolgt im Bereich des Aufleitabschnitts 5a eine
Ablenkung der Luftströme
Va, Vb und Vc zum Abgaskrümmer 1 hin,
wobei die Beaufschlagung des jeweiligen Krümmerrohres 1a, 1b, 1c wesentlich
durch den räumlichen
Verlauf eines druckseitigen Abströmendkantenbereiches AKa, AKb,
AKc des jeweiligen Leitschachtes 4a, 4b, 4c bestimmt
ist. Die Abström endkantenbereiche
AKa , AKb, AKc sind derart gestattet, dass im Bereich des Aufleitabschnitts 5a eine
Ablenkung des jeweiligen Luftstteilstromes Va, Vb, Vc zum Abgaskrümmer 1 hin
erfolgt, wobei der druckseitige Abströmkantenbereich AKa , AKb, AKc
jeweils derart ausgebildet ist, dass eine in Strömungsrichtung ausgerichtet
verlaufende tangentiale Verlängerungslinie Ia, Ib, Ic des Abströmendkantenbereiches
AKa , AKb, AKc das zugeordnete Krümmerrohr 1a, 1b, 1c im
wesentlichen im Bereich seiner Rohrmittellinie durchsetzt. Dieses Gestaltungsmerkmal
ist zumindest an jenen Leitschächten 4a, 4b mit
ausgeprägter
Umlenkung verwirklicht.
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Zwischen
den Austrittsbereichen benachbarter Leitschächte 4a, 4b, 4c können Zwischenzonen K1, K2 definiert sein,
die entweder ausgefüllt
oder als offenen Toträume
ausgebildet sind. Insbesondere bei der Ausgestaltung der Leitschächte als
sich verjüngende
Düsen,
ist es möglich,
Die Zwischenzonen K1, K2 so
zu gestalten, dass durch diese eine Förderung der den Aufleitabschnitt 5a umgebenden
Luft zum Krümmer 1 hin
unterstützt
wird.
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Wie
in 3 dargestellt, ist
es möglich
in die Luftführungseinrichtung 4 Organe
zu integrieren, durch welche der Durchfluss oder die Strömungsform des
Luftstrome V beeinflusst werden kann. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind diese Organe als teildurchlässiges
Klappenelement 7 ausgebildet. Das Klappenelement 7 kann
so in das System integriert sein, dass dieses staudruck und/oder
stellmittelbetätigt
die geforderte Schaltstellung einnimmt. Im vorliegenden Fall bildet
das Klappenelement 7 eine Rückschlagklappe, durch welche
eine unzulässige
Rückströmung V" verhindert werden
kann. Das Klappenelement 7 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
in der Luftführungseinrichtung
an einer stromaufwärts
der Leitschächte 4a, 4b, 4c liegenden
Stelle angeordnet.
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In 4 ist eine Ausführungsform
der Luftführungseinrichtung 4 gezeigt,
bei welcher wenigstens ein Schachtklappenelement 13 in
einem der Leitschächte 4a, 4b, 4c angeordnet
ist. Durch dieses Schachtklappenelement wird es möglich, den
Gesamtzustrom zu dem Abgaskrümmer 1,
sowie die Strömungsform
an sich definiert zu beeinflussen.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform des
Luftführungssystems 4 gezeigt,
bei welcher im Bereich des Aufleitabschnitts 5a der Luftstrom
V zunächst
in mehrere Leitschächte 4a, 4b, 4c aufgeteilt wird,
wobei die Leitschächte 4a, 4b, 4c derart
ausgebildet sind, dass deren Strömungsquerschnitt
sich in Fließrichtung
düsenartig
verjüngt.
Die Düsenkanäle, insbesondere
deren Austrittskantenbereiche können so
abgestimmt sein, dass diese tendenziell dem jeweils zugeordneten
Krümmerrohrabschnitt
folgen.
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In 6 ist ein Luftabgriffsbereich
LH dargestellt, über
welchen der jener Luftführungseinrichtung 4 (1 bis 5) zufließende Luftstrom aus einem Fahrzeugfrontbereich
abgegriffen werden kann. Der Luftabgriffsbereich LH ist von einer
Gebläsezarge 14 umsäumt und
befindet sich in einem oberen Eckbereich eines Kühlwasserwärmetauschers 15, so
dass der der Luftführungseinrichtung 4 zufließende Luftstrom
den Kühlwasserwärmetauscher 15 lokal
durchsetzt.
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In
diesem Luftabgriffsbereich LH, oder auch in Strömungsrichtung hiervon abfolgend,
können
in der Luftführungseinrichtung 4 strömungsteilende Strukturen
ausgebildet sein, durch welche die Luftmengenaufteilung in dem Luftführungssystem
auf darin ausgebildete Kanäle
und angeschlossene Aufleitabschnitte 5a abgestimmt werden
kann.
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Diese
strömungsteilenden
Strukturen können
als Kanaltrennwände
ausgebildet sein, die jenem Luftabgriffsbereich LH abfolgend den
Strömungsweg
wie durch Strichpunktlinien P1, P2 und P3 angedeutet, durchsetzen
können.
Die Kanaltrennwände
können
starr oder flexibel, selbstverstellend oder angesteuert ausgeführt sein.
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Es
ist möglich,
die Einströmung
der Luft in den Luftabgriffsbereich LH durch Einsatzelemente abzustimmen,
die derart gestaltet sind, dass durch diese eine geforderte Luftstromaufteilung
innerhalb der Luftführungseinrichtung
erreicht wird. Diese Einsatzelemente können auf den jeweiligen Fahrzeugtyp
oder auf die jeweilige Fahrzeugausführungsform abgestimmt sein.
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Hohe
Abgastemperaturen können
zu Schäden
an den Bauteilen eines Abgassystems (Katalysatoren, Sensoren, Abgaskrümmer selbst,...)
führen. Die
Maximaltemperaturen können
zwar durch eine Gemischanreicherung (unterstöchiometrischer Motorbetrieb)
begrenzt werden, jedoch ist diese Gemischanreicherung aus Sicht
Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen kritisch zu beurteilen.
Zusätzlich sind
seitens des Fahrzeugs Wärmeschutzmassnahmen
vorzusehen bzw. hochwertige, temperaturfeste Kunststoffe (Kosten!) überall dort
zu verwenden, wo das heiße
Abgasssystem durch das Fahrzeug verläuft. Als eine Alternative zu
der o.g. Gemischanreicherung wird die Kühlung des Abgases (insbes.
im Krümmerbereich)
durch die erfindungsgemäße Luftanströmung angesehen.
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Im
Verlauf des Kühlluftkanals
werden im Austrittsbereich Luftleitflächen vorgesehen wie in Verbindung
mit 1 beschrieben. In
dieser Figur ist die Struktur des Luftführungssystems für eine Zylindergruppe
eines 6-Zylinder Reihenmotors mit Rohrkrümmer dargestellt. Durch die
Luftleitflächen
wird eine gleichmäßige Beaufschlagung
der einzelnen Krümmerrohre
sichergestellt. Um eine ausreichende Kühlwirkung zu erreichen, ist
es vorteilhaft, möglichst große Bereiche
der Krümmeroberfläche mit
Kühlluft zu
erreichen. Gleichzeitig ist eine gieichmäßige Beaufschlagung für die Bauteilfestigkeit
der Krümmer wichtig,
da starke Temperaturunterschiede am Krümmer zu Bauteilschäden führen können.
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Die
Wärmeabfuhr
am Krümmer
wird stark von der Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlluftstroms
bestimmt. In 5 ist eine
spezielle Ausführungsform
der Luftleitflächen
dargestellt. Durch im Verlauf enger werdende Strömungsquerschnitte in den zylinderindividuellen
Kühlkanälen wird
eine Expansion der Luftströmung
vermieden, und die Strömung
sogar noch beschleunigt. Damit kann lokal eine höhere Kühlwirkung erzielt werden als
mit der Geometrie nach 1.
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Um
zu vermeiden, dass bei stehendem Fahrzeug und bei niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeiten der
Lüfter
Luft nicht über
den Fahrzeugkühler
sondern durch den Krümmerkühlkanal
aus dem Motorraum absaugt („Kurzschluss" aufgrund von Motorkühlungsanforderungen
u/o Klimaanlageanforderungen) kann es erforderlich sein, diese Rückströmung zu
sperren. Dies kann durch folgende Maßnahmen erfolgen:
- – An
einer Stelle im Kühlluftkanal
wird/werden eine oder mehrere Straudruckklappen angebracht. Diese öffnen sich
bei einer Luftanströmung
in Richtung Krümmer
selbständig
und schließen
gegen einen Anschlag bei einer Rückströmung durch
den Kühlkanal
(wie oben beschrieben), Figur Bild 3 (Beispiel: Eine Staudruckklappe).
- – Die
o.g. Klappenfunktion kann auch erreicht werden, indem die Luftleitflächen nicht
vollständig starr
verbaut werden, sondern bewegliche Strukturen (z.B. im Bereich der
Austritte) aufweisen siehe 4.
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Generell
können
die Schaltglieder selbststellend, über einen Antrieb (z.B. Unterdrucksteller)
angesteuert oder über
einen „Steuerluftstrom" selbststellend oder
angesteuert ausgeführt
werden.
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Als
mögliches
Schaltglied kann auch eine im Fahrzeug vorhandene Luftklappensteuerung
(u.U. zur Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwerts im Fahrzeug,
z.B. in den Ziergitter-Nierenöffnungen) verwendet
werden.
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Angesteuerte
Schaltglieder haben den weiteren Vorteil, dass die Kühlluftzufuhr
z.B. wenn die Katalysatoren auszugehen drohen, oder wenn für einen
NOx- Speicherkatalysator ein gezieltes Aufheizen des Abgassystems
für eine
Entschwefelung durchgeführt
werden soll, unterbrochen werden kann.
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Unter
Umständen
können
auch durch verschiedene Zwischenstellungen der Klappen (nach den 3 und 4) optimale Bedingungen für die Beaufschlagung
der Krümmerrohre
bei verschiedenen Fahrzeuggeschwindigkeiten (und somit verschiedenen
Strömungsgeschwindigkeiten
in den Kühlluftkanälen) verwirklicht
werden.
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Besondere
Berücksichtigung
bei der Abstimmung des Systems hinsichtlich einer ausreichenden Kühlwirkung
sollte die Ausrichtung der Kühlluftaustritte
zu den Abgaskrümmerrohren
finden.
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Die
Ausrichtung der Luftleitflächen
zu den Krümmerrohren
im Anfangsbereich kann so abgestimmt sein, dass dort, wo das Abgas
aus dem Motor in den Krümmer
einströmt,
die Endkanten der Luftleitflächen
zunächst
annähernd
parallel zu den Krümmerrohren
verlaufen. In diesem ersten Bereich des Krümmers werden die Enden der
Luftleitflächen
vorzugsweise so ausgerichtet, dass eine Tangente am Austrittsradius
der Luftleitfläche
durch die Mittenachse des entsprechenden Krümmerrohrs verläuft.
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Die
Lage des Austrittsquerschnitts sollte so gewählt werden, dass sie dem weiteren
Verlauf des Abgassystems folgt (siehe 2).
Ziel dieser Maßnahme
ist es, die Luft, die an den Krümmer
herangebracht wird, auch möglichst
lang an der Oberfläche des
Abgassystems entlang zu führen,
um die vorhandene Oberfläche
möglichst
gut zur Kühlung
auszunutzen.
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Die
Aufteilung des Kühlluftstroms
auf die Zylinderbänke
bzw. auf die Krümmerrohre
der einzelnen Zylinder kann nach folgenden Kriterien ausgeführt werden.
Wird die Aufteilung fest verbaut, kann diese in Abhängigkeit
von den Eigenschaften des Motors ausgeführt werden (z.B. Reihen 6-Zylinder Motor:
Zylinder 6 ist der heißeste
Zylinder – dieser
erhält
mehr Kühlluft
auf das zugeordnete Krümmerrohr).
Die Aufteilung kann auch an die Einströmbedingungen am Eintrittsquerschnitt
(am Zargenabgriff) angepasst werden. In 6 sind durch die Strichpunktlinien P1,
P2 und P3 exemplarisch Aufteilungsvarianten für die zylinderbankindividuellen
Kühlluftströme in Abhängigkeit
von den Strömungsverhältnissen
am Zargenabgriff dargestellt. Schließlich kann die Aufteilung auch
variabel (durch Schaltglieder) gestaltet werden. Die Schaltglieder
können
selbststellend, über
einen Antrieb (z.B. Unterdrucksteller) angesteuert oder über einen „Steuerluftstrom" selbststellend oder
angesteuert ausgeführt
werden.
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Durch
die Ansteuerung des Lüfters
in Abhängigkeit
von der Abgastemperatur, kann die Wirkung eines von einer Zarge
des Lüfters
abgehenden Kühlluftkanals
unterstützt
werden. Wird das Lüfterrad
bei hohen Geschwindigkeiten blockiert, steigt der Druck in der Zarge.
Damit strömt
mehr über
den Kühlluftkanal
ab. Der Lüfter
könnte
auch „rückwärts" angetrieben werden,
um den Druck in der Zarge weiter zu erhöhen.
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Wird
das erfindungsgemäße Kühlsystem
für einen
Abgaskrümmer
realisiert, so werden insbesondere folgende Maßnahmen zur Optimierung der
Wirkung des Systems vorgeschlagen:
- – Abstimmung
der Strömungsführung im
Hinblick auf eine günstige
Beaufschlagung des Krümmers insbesondere
unter dem Gesichtspunkt der Bauteiltemperaturfestigkeit und der
Wirksamkeit der Kühlung.
- – Bedarfsweise
Integration von Klappenvorrichtungen, um negative Wechselwirkungen
zwischen der Krümmerkühlung und
der Klimaanlagen- oder Motorkühlung
zu vermeiden.
- – Festlegung
der Ausrichtung der Luftleitflächen und
Austrittsquerschnitte zum Krümmer
im Hinblick auf die geforderte Anströmung.
- – Optimierte
Aufteilung der Kühlluftströme im Hinblick
auf die jeweils optimale geforderte Wirksamkeit, Abkühlung, Bauteilfestigkeit.
- – Abgastemperaturabhängige Lüfteransteuerung im
Hinblick auf optimale Wirksamkeit, Abkühlung, Verminderung des Risikos
einer Katalysatorüberhitzung.
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Diese
Maßnahmen
können
so kombiniert werden, dass eine besonders effiziente und sichere Ausnutzung
des Abgaskühlpotentiales
erreicht wird.
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Durch
das erfindungsgemäße Kühlsystem lässt sich
insbesondere ein ggf. bestehender Anfettungsbedarf des Arbeitsgases
bei hohen Lasten und Geschwindigkeiten deutlich verringern, was
zu deutlichen Verbrauchs- und Emissionsvorteilen führt. Durch
den Kühlluftstrom
an der Abgasanlage entlang werden die Bauteiltemperaturen umliegender
Bauteile abgesenkt. Somit können
Kostenpotentiale im Umfeld des Abgassystems erschlossen werden (Entfall von
aufwendigen Wärmeschutzmaßnahmen,
Schaffung der Möglichkeit
der Verwendung kostengünstiger
Werkstoffe).