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Die Erfindung bezieht sich auf Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, sowie auf ein im Bereich des Motorraumes eines derartigen Kraftfahrzeuges ausgebildetes Luftführungssystem. Insbesondere bezieht sich die Erfindung hierbei auf Kraftfahrzeuge mit wenigstens einer in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Zylinderbank sowie einem seitlich aus der Brennkraftmaschine heraus und seitlich am Kopf oder Block der Brennkraftmaschine vorbeigeführten Abgasleitungsstrang.
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Aus
DE 199 48 148 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Motor, sowie vorne liegendem Abgaskrümmer bekannt. Bei diesem Kraftfahrzeug ist einen Luftleitschacht vorgesehen, der sich aus einem Fahrzeugfrontbereich unter Umgehung eines Kühlwasserwärmetauschers, zu dem Abgaskrümmer hin erstreckt und diesem unter Wirkung eines während der Fahrt im Fahrzeugfrontbereich herrschenden Staudruckes, Kühlluft zuführt. Im Unterbodenbereich ist eine Unterbodenabdeckung vorgesehen, die Luftleitbleche aufweist, zur zusätzlichen Zuleitung eines Unterbodenluftstromes zu dem Motorraum und zur Kühlung des hier verlaufenden Abgasstranges.
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Die
DE 42 43 593 C2 , als nächstkommender Stand der Technik, betrifft eine Kuehlvorrichtung fuer eine Brennkraftmaschine in einem Fahrzeug, in dessen Motorraum ein luftgekuehlter Waermetauscher mit einem stromabwaertigen Kuehlgeblaese angeordnet ist, wobei der Kuehlluftstrom auf die Vorderseite der Brennkraftmaschine und einen von dieser Vorderseite abgehenden Auspuffkruemmer gerichtet ist.
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Die
GB831597A beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einer Luftstromkühlung mit einem nach oben gerichteten Strömungskanal, welcher Luft von einem in Fahrtrichtung gewandten Einlass zu einem Auslass führt.
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DE19645091A betrifft eine Waermeuebertrageranordnung fuer ein Kraftfahrzeug, an die eine Luefteranordnung anschließt, wobei die Waermeuebertrageranordnung eine durch die Abmessungen der Luefteranordnung definierte aktive Waermeuebertragungsflaeche in der Flucht der Luefteranordnung sowie passive Waermeuebertragungsflaechen in ausserhalb der aktiven Waermeuebertragungsflaeche liegenden Flaechenbereichen aufweist.
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Die
DE 32 14 588 C2 beschreibt einen Anhebe- und Absenkmechanismus für eine mit einem verstellbaren Kühlergrill verbundene, bewegbare Luftleitklappe eines Kraftfahrzeugs, mit mindestens einem Stellantrieb, der den verstellbaren Kühlergrill in Abhängigkeit von der Kühlwassertemperatur auf- und zusteuert, wobei auch die Luftleitklappe einen Spalt zwischen ihr und einer Stoßstange auf- und zusteuert.
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Die
DE 101 60 438 A1 betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer fremdgezuendeten Brennkraftmaschine mit direkter Einspritzung, mit zumindest einem NOX-Speicherkatalysator im Abgasstrang, wobei waehrend des Motorbetriebes die Temperatur des NOX-Speicherkatalysators und der Lastzustand der Brennkraftmaschine kontinuierlich oder diskontinuierlich ermittelt wird, und wobei ein maximaler Sollwert oder ein Sollwertkennfeld als Funktion von Einspritzmenge und/oder Motordrehzahl und/oder -last fuer die Temperatur des NOX-Speicherkatalysators vordefiniert wird.
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Die
DE 37 16 701 A1 bezieht sich auf ein aerodynamisch ausgebildetes Verkleidungsteil fuer die Unterseite eines Kraftfahrzeuges, insbesondere Personenwagens, wobei am Verkleidungsteil wenigstens eine Eintrittsoeffnung fuer die zwischen Verkleidungsteil und Fahrbahn hindurchstroemende Kuehlluft vorgesehen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei welchem in vorteilhafter Weise ein Wärmetransfer aus jenen im Bereich des Motorraums angeordneten Abschnitten und Einbauten, insbesondere Katalysatorkomponenten des Abgasleitungsstranges auf den momentanen Betriebszustand des Kraftfahrzeuges hinreichend abgestimmt werden kann, sowie eine Alternative zum Stand der Technik bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 1, mit einem Motorraum, einer in diesem Motorraum angeordneten Brennkraftmaschine und einem Abgassystem, das wenigstens einen Abgaskrümmer sowie einen Abgasleitungsabschnitt aufweist, der sich von dem Abgaskrümmer ausgehend in den Unterbodenbereich des Kraftfahrzeuges erstreckt, wobei im Umfeld des Abgassystems, insbesondere durch benachbarte Fahrzeugkomponenten ein Luftführungspfad definiert ist, der in eine im bodennahen Endbereich des Motorraumes ausgebildete Saugzone mündet, sowie den weiteren Merkmalen des Patentanspruchs 1, insbesondere den Merkmalen im Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, eine bedarfsgerechte Wärmeableitung über die Außenwand des Abgassystems durch einen im Bereich des Motorraumes definiert an dem Abgassystem entlang fließenden Luftstrom herbeizuführen.
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Eine besonders wirkungsvolle und im wesentlichen entlang des Abgasleitungsstranges verlaufende Kühlluftströmung kann erreicht werden, indem der im Bereich der Saugzone herrschende statische Druck unter Umsetzung eines Saugstrahl- oder Venturiprinzips unter den Umgebungsdruck abgesenkt wird. Der Saugstrahl kann hierbei entsprechend der Fahrgeschwindigkeit durch die Fahrzeugunterbodenströmung gebildet sein.
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In dem Bereich, in welchem die entlang des Abgasstranges geführte Luft aus dem Motorraum abfließt, sind vorzugsweise aerodynamisch wirksame Strukturen vorgesehen, um im Austrittsbereich des Abgasstrang-Kühlluftpfades die Luft durch einen Saugeffekt aus dem Motorraum abzuleiten. Durch diese Maßnahme wird eine wirksame Spülung des Motorraumes sowie eine wirksame Kühlung des Abgasleitungssystems erreicht. Bei dem erfindungsgemäßen Luftführungsprinzip wird in vorteilhafter Weise die zur Ableitung der Luft aus dem Motorraum vorteilhafte Druckabsenkung durch Strömungseffekte im Bodenbereich des Kraftfahrzeuges herbeigeführt.
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Zur Umsetzung des Saugstrahlprinzips ist vorzugsweise im Bereich des Fahrzeug- oder Motorraumbodens eine Ablenkeinrichtung vorgesehen, zur Ablenkung einer Unterbodenluftströmung, wobei die Saugzone im Bereich dieser Ablenkeinrichtung an einer Stelle mit vermindertem statischen Druck ausgebildet ist.
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Die Ablenkeinrichtung kann durch eine untere Bodenabdeckung des Motorraumes gebildet sein. Die Ablenkeinrichtung kann so ausgebildet sein, dass diese eine lokale Strömungsgeschwindigkeitserhöhung des unter dem Fahrzeugboden abfließenden Fahrtwindes herbeiführt. Diese lokale Strömungsgeschwindigkeitserhöhung kann durch ablenkende (nicht Gegenstand der Erfindung) oder verdrängende in den Unterbodenfahrtwind eintauchende Strukturen bewerkstelligt sein. Die Ablenkung des Unterbodenfahrtwindes kann zur Fahrbahn hin und/oder zu Seite gerichtet erfolgen.
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Insbesondere bei der Ausbildung der zur Bereitstellung des Unterdruckes in den Unterbodenfahrtwind eintauchenden Strukturen als Ablenkmittel, ist es möglich, diese auf Höhe der Vorderradaufhängung vorzusehen, so dass ein Teil der abgelenkten Unterbodenströmung noch den Felgen- oder Bremsenbereich beaufschlagt. Die Ablenkeinrichtung ist in diesem Zusammenhang mit Vorteil derart ausgebildet, dass der im Bereich der Saugzone herrschende verminderte statische Druck durch einen Venturieffekt herbeigeführt wird. Die Ablenkeinrichtung kann beispielsweise durch Ausbauchungen einer unteren Motorraumabdeckung (nicht Gegenstand der Erfindung) oder gemäß Patentanspruch 1 durch ein separates Bauteil, z. B. einen Verdrängungskörper aus einem insbesondere geschäumten Elastomermaterial gebildet sein.
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Der Luftführungspfad ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise durch Mantelstrukturen, insbesondere Kanalwandungsbleche definiert. Hierdurch wird es möglich, den Abgasstrang von dem Motorraum abzuschirmen, so dass im Umgebungsbereich des Abgasstranges vorgesehene weitere Fahrzeugkomponenten keinen unzulässigen Temperaturbelastungen ausgesetzt sind. Die Kanalwandungsbleche können aus einem hinreichend temperaturbeständigen, synthetischen Material, insbesondere Kunststoffmaterial, beispielsweise gepressten oder tiefgezogenen Sandwichmaterialien oder auch Metallblechen, insbesondere Aluminiumblech gefertigt sein. Diese Kanalwandungsbleche oder auch Mantelbleche können an dem Abgasstrang selbst befestigt sein und gemeinsam mit diesem montiert werden. Diese Mantelbleche können mit Durchbrechungen versehen sein oder beispielsweise als Lochblech ausgebildet sein oder auch Lamellenstrukturen aufweisen, die eine zu- oder austrittsbestimmende Wirkung auf die unmittelbar entlang des Abgasstranges fließende Luft haben, so dass über den entlang des Abgasstranges laufenden Strömungspfad eine gewünschte Be- oder Entlüftung des Motorraumes herbeigeführt werden kann.
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Alternativ hierzu, oder in Kombination mit dieser Maßnahme kann der Luftführungspfad zumindest abschnittsweise auch durch die Motorraumwandung insbesondere Holm- oder Radgehäuseabschnitte definiert sein.
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Insbesondere in jenen Zonen des Abgassystems mit gegenüber dem Krümmerbereich bereits verminderter Wärmeabstrahlung, ist es möglich, den Luftführungspfad im Zusammenspiel mit an den Luftführungspfad heranragenden Fahrzeugkomponenten zu bilden. Diese Fahrzeugkomponenten können hierbei derart ausgebildet sein, dass diese an das Abgassystems unter Belassung des Luftführungspfades heranragen oder dieses umsäumen. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um die Getriebe-, Ölwannen-, und/oder Kupplungsgehäuseabschnitte sowie Komponenten der Motoraufhängung.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Luftführungspfad einen dem Abgaskrümmer vorgelagerten Luftzuleitungsabschnitt. Dieser Luftzuleitungsabschnitt ist vorzugsweise durch eine Luftführungsschachtstruktur gebildet, durch welche eine definierte Luftzuströmung erreichbar ist. Die Luftführungsschachtstruktur ist vorzugsweise derart ausgebildet, das diese eine Aufteilung des dem Abgaskrümmer zufließenden Luftstromes auf verschiedene Bereiche des Abgaskrümmers oder auf mehrere Abgaskrümmer veranlasst. Die Luftführungsschachtstruktur kann hierzu als Rohrfächerverteiler ausgebildet sein oder leitschaufelartige Strukturen beherbergen, durch welche der die Schachtstruktur durchfließende Luftstrom hinreichend aufgeweitet und auf den Abgaskrümmer aufgeleitet wird. Die entsprechende Verteilerstruktur kann beispielsweise Teil eines Ventildeckels eines Filtergehäuses und/oder einer Motorabdeckung bilden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in einem dem Abgaskrümmer vorgelagerten Abschnitt, insbesondere in – oder auch kurz vor dem Luftführungsschacht des Luftführungspfades Stellmittel vorgesehen, zur Veränderung des Luftdurchsatzes in einstellbarer Weise. Hierdurch wird es möglich, durch Steuerung des Luftzutrittes zu dem Luftführungspfad den hier erfolgenden Wärmetransfer definiert auf den momentanen Motorbetriebszustand abzustimmen, so dass insbesondere im Rahmen einer Motorwarmlaufphase keine unzulässig starke Kühlung des Abgasstranges erfolgt. Die den Luftführungspfad umgrenzenden Strukturen können hierbei vorteilhaft den Wärmetransfer durch Konvektionseffekte vermindern, so dass der erfindungsgemäß vorgesehene Luftführungspfad auch ein Luftspaltisolationssystem bilden kann, insbesondere in einem während der Warmlaufphase veranlassten Belüftungssperrzustand, in welchem der Luftzutritt zu diesem Luftführungspfad nicht, oder nur eingeschränkt zugelassen wird.
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Durch die Ummantelung des Abgassystems wird es möglich, die thermische Belastung benachbarter Komponenten wie Kabel, Schläuche, Stecker, Gefäße, Aggregate und dergleichen zu vermindern.
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Es ist möglich, die Luftführungsschachtstruktur so auszubilden und anzuordnen, dass der dieser zufließende, oder durch diese hindurchfließende Luftstrom einen Kühlwasserwärmetauscher durchsetzt. Hierdurch ergeben sich hinsichtlich des Bauraumbedarfes Vorteile.
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Weiterhin ist es in vorteilhafter Weise möglich, das Luftführungssystem so auszubilden, dass der, der Luftführungsschachtstruktur zufließende Luftstrom durch eine Gebläseeinrichtung hindurch verläuft. Hierdurch wird es möglich, auch im Standbetrieb des Motors einen Wärmetransfer aus dem motorraumintegrierten Abgasstrangsystem zu bewerkstelligen. Die Gebläseeinrichtung kann hierbei zugleich als Kühler- oder Klimakondensatorgebläse dienen. Alternativ hierzu kann der Luftsrom auch an der Gebläseeinrichtung vorbeigeführt sein.
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Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die den Luftführungspfad definierenden Strukturen derart ausgebildet, dass der Luftführungspfad sich im wesentlichen diagonal von einem hochliegenden Motorraumfrontbereich in jenen bodennahen, hinteren Bereich des Motorraumes erstreckt. Der Luftführungspfad kann hierbei weiterhin derart ausgebildet sein, dass sich dessen Anfangsbereich oberhalb des Fahrzeugstoßfängers und zwischen den Fahrzeugscheinwerfern befindet.
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Das erfindungsgemäß im Motorraum eines Kraftfahrzeuges ausgebildete Luftführungssystem eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für Motorisierungskonzepte, bei welchen die Brennkraftmaschine derart in dem Motorraum angeordnet ist, dass sich deren Kurbelwelle in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt wie dies insbesondere der Fall sein kann, wenn bei heckgetriebenen Fahrzeugen der Motor als Reihen oder V-Motor ausgebildet ist. Insbesondere bei Fahrzeugen mit Heckantrieb kann ein Endabschnitt des Luftführungspfades in vorteilhafter Weise im Bereich einer Kupplungsglocke oder eines Getriebegehäuses verlaufen. Diese Gehäusekomponenten können durch den erfindungsgemäßen Luftführungspfad durch die Abwärme des Abgasstranges in vorteilhafter Weise auf günstige Betriebstemperaturen erwärmt werden.
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Gemäß einem weiteren besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung, weist das Abgassystem im Bereich des Luftführungspfades wenigstens einen Katalysator auf. Die Betriebstemperatur dieses Katalysators kann durch den erfindungsgemäßen Luftführungspfad in vorteilhafter Weise abgestimmt werden. Es ist möglich, während einer Kaltstartphase die Luftströmung entlang des Luftführungspfades einzudämmen, insbesondere die Luftzuströmung zu dem Luftströmungspfad zu drosseln. In diesem Zustand bildet die im Luftführungspfad befindliche Luft ein Polster das eine rasche Erwärmung eines Katalysators auf eine vorteilhafte Betriebstemperatur ermöglicht. Bei hoher thermischer Belastung des Abgassystems wird es möglich, einen effektiven Wärmetransfer über den Luftführungspfad zu gewährleisten, so dass unzulässige Aufheizungen des Abgaskrümmers oder Katalysators ohne, oder durch erst später einsetzende Gemischanreicherung vermieden werden kann.
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Zur Regelung der geforderten Kühlleistung, insbesondere des Luftdurchsatzes sind vorzugsweise im Bereich des Luftführungspfades, oder an den hinsichtlich ihrer Betriebstemperatur zu überwachenden Komponenten Messorgane vorgesehen, zur Erfassung der Temperatur des Abgassystems, dessen Komponenten und/oder der Temperatur der entlang des Pfades strömenden Luft. Es ist auch möglich, die thermische Belastung des Abgassystems durch Rechenmodelle zu ermitteln.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1: eine Schemadarstellung zur Erläuterung einer ersten Variante eines erfindungsgemäßen Luftführungssystems mit einem in eine Saugzone mündenden Austrittsabschnitts eines durch einen Motorraum diagonal verlaufenden Luftführungspfades;
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2: eine Schemadarstellung zur Erläuterung einer zweiten Variante eines erfindungsgemäßen Luftführungssystems ebenfalls mit einem in eine Saugzone mündenden Austrittsabschnitts jedoch zusätzlicher Luftspalt-Abgasstrangummantelung;
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3: eine Schemadarstellung zur Erläuterung einer dritten Variante eines erfindungsgemäßen Luftführungssystems mit einem in eine Saugzone mündenden Austrittsabschnitts und einem den Motorraum diagonal durchsetzenden Luftführungspfad, wobei stromabwärts eines Abgaskrümmers die Luftführung teils durch die Motorraumwandung sowie teils durch an das Abgassystem angrenzende Komponenten erreicht wird.
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1 zeigt in Form einer Schnitt Ansicht den Motorraum 1 eines Kraftfahrzeuges mit einer in diesem Motorraum 1 angeordneten, hier nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine. Die Ableitung des Abgases erfolgt durch ein Abgassystem, das wenigstens einen Abgaskrümmer 2, 3 sowie einen Abgasleitungsabschnitt 4 aufweist, der sich von dem Abgaskrümmer 2, 3 ausgehend in den Unterbodenbereich 5 des Kraftfahrzeuges erstreckt. Im Umfeld des Abgassystems ist durch benachbarte Fahrzeugkomponenten ein Luftführungspfad definiert, der in eine im bodennahen Endbereich des Motorraumes ausgebildete Saugzone 6 mündet.
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Im Bereich des Fahrzeug- oder Motorraumbodens ist eine Ablenkeinrichtung vorgesehen, zur Ablenkung einer Unterbodenluftströmung V, wobei die Saugzone 6 stromabwärts jener Ablenkeinrichtung angeordnet ist.
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Die Ablenkeinrichtung ist als Verdrängungskörper 8 ausgebildet und in eine untere Bodenabdeckung 7 integriert.
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Die Ablenkeinrichtung ist derart ausgebildet, dass der im Bereich der Saugzone 6 herrschende, verminderte statische Druck durch einen Venturieffekt herbeigeführt wird. Die Ablenkeinrichtung kann Teil einer Unterbodenabdeckung bilden oder als separates Teil im Unterbodenbereich angeordnet sein. Es ist möglich, die Ablenkeinrichtung aus einem nachgiebigen Material z. B. einem insbesondere geschäumten Elastomermaterial zu fertigen.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die nicht näher dargestellten, im Motorraum 1 vorgesehenen Komponenten des Kraftfahrzeuges derart ausgebildet, dass diese in der Art wie sie an den Luftführungspfad heranragen, einen Luftführungspfad P definieren oder diesen umsäumen. Der Luftführungspfad P umfasst einen dem Abgaskrümmer vorgelagerten Luftzuleitungsabschnitt 9 der durch eine Luftführungsschachtstruktur 10 gebildet ist.
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Die Luftführungsschachtstruktur 10 enthält ein Fächerelement und veranlasst eine Aufteilung des den beiden abfolgend am Zylinderkopf angeschraubten Abgaskrümmern 2, 3 zufließenden Luftstromes auf deren Krümmersegmente.
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Im Bereich des den Abgaskrümmern 2, 3 vorgelagerten Abschnitts des Luftführungspfades P sind Stellmittel 12 vorgesehen, zur Veränderung des Luftdurchsatzes in einstellbarer Weise. Der jener Luftführungsschachtstruktur 9 zufließende Luftstrom durchsetzt einen Kühlwasserwärmetauscher 13 sowie eine Gebläseeinrichtung 14. Eine Oberkante der Luftführungsschachtstruktur 9 befindet sich auf dem Höhenniveau einer Oberkante des Kühlwasserwärmetauschers 13.
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Der Luftführungspfad P erstreckt sich im wesentlichen diagonal von einem hochliegenden Motorraumfrontbereich in jenen bodennahen, hinteren Bereich des Motorraumes 1. Der Verlauf des Luftführungspfades P ist derart festgelegt, dass sich dessen Anfangsbereich oberhalb des Fahrzeugstoßfängers oder – Frontspoilers 15 und zwischen den Fahrzeugscheinwerfern befindet. Die hier nicht näher gezeigte Brennkraftmaschine ist derart in dem Motorraum 1 angeordnet, dass sich deren Kurbelwelle in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. Sofern die Brennkraftmaschine als V-Motor ausgebildet ist, ist es möglich sowohl auf der linken Motorseite als auch auf der rechten Motorseite jeweils ein Luftführungssystem der vorangehend beschriebenen Art vorzusehen. Es ist möglich jedem Abgasstrang eine eigene Saugzone zuzuordnen, oder die beiden Abgasstränge so zu führen, dass diese im unterbodennahen Endbereich des Motorraumes in eine gemeinsame Saugzone münden. Im Bereich des saugzonennahen Endabschnittes des Luftführungspfades kann eine diesen seitlich begrenzende, strömungsführende Wandung insbesondere von eifern Kupplungs- sowie Getriebegehäuseabschnitt, oder einem Karosserieabschnitt gebildet sein.
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Das Abgassystem 4 umfasst im Bereich des Luftführungspfades einen Katalysator 16 sowie Messorgane 17, 18, 19 zur Erfassung der Abgaszusammensetzung, der Abgastemperatur sowie der Temperatur des Katalysators 16. Alternativ zu der Erfassung der Temperatur durch Messorgane, oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme ist es auch möglich, die Temperatur des Abgaskrümmers oder des Katalysators auf Grundlage eines Rechenmodells zum Beispiel unter Berücksichtigung des momentanen Luftdurchsatzes und der Gemischzusammensetzung zu errechnen.
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Die Zuleitung der über die Saugzone 6 abgesaugten Kühlluft wird durch eine Kühlerverkleidung 20 derart beeinflusst, dass sich im Motorraum eine entlang des Abgasleitungsstranges ausgeprägt erstreckende Kühlluftdiagonalströmung ergibt.
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Für die in 2 dargestellte Variante gelten die vorangegangenen Ausführungen sinngemäß. Bei jener 2 dargestellten Variante ist das Abgassystem zusätzlich durch Mantelbleche 21, 22 umgeben, durch welche eine Zwangsluftführung an den abgasführenden Rohren erreicht wird. Durch die Mantelbleche wird erreicht, dass die an den Abgasrohren entlang fließende Luft überwiegend durch die Luftführungsschachtstruktur 9 zugeleitet wird.
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Die teils fächerartig ausgebildete Luftführungsschachtstruktur 9 ist über eine elastische Balgstruktur 23 mit einem Anschlussstutzen gekoppelt, der integral mit dem Kühlergebläsegehäuse ausgebildet ist. Abweichend von der Ausführungsform nach 1 wird bei diesem Ausführungsbeispiel die Anströmung der Abgasleitungen durch die über den Kühler 14 parallel zu der Luftführungsschachtstruktur 9, in den Motorraum 1 einfließende Luft, weitgehend vermieden.
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In 3 ist eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei welcher durch Ausgestaltung der Wandung des Motorraums 1 eine entlang des Abgasstranges 4 abfließende Saugströmung unterstützt wird. Durch eine großflächige Bodenabdeckung 24 wird erreicht, dass eine ggf. geforderte Kühlluftbeaufschlagung der Abgaskrümmer 2, 3 überwiegend über die Luftführungsschachtstruktur 9 erfolgt. Die Abgasleitungen folgen im wesentlichen der zwischen dem Abgaskrümmer und der Saugzone 6 definierten Luftführungspfad P.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, beispielsweise ist es auch möglich, das erfindungsgemäße Luftführungssystem bei einem Kraftfahrzeug mit Heck- oder Mittelmotor zu verwirklichen. Die den erfindungsgemäßen Luftführungsweg umgrenzenden Strukturen müssen den Luftführungspfad nicht in abdichtender Weise ummanteln. Es ist möglich, den Umgebungsbereich des Luftführungsweges so auszubilden, dass sowohl ein Nebenluftzufluss, als auch ein Teilstromabfluss möglich ist. Vorzugsweise ist die Lage der Saugzone 6 sowie der Beaufschlagungsort der Abgaskrümmer 2, 3 so gewählt, dass sich zwischen diesen Orten eine ausgeprägte, dem Abgasstrang folgende Luftströmung in dem Motorraum ergibt, wobei die zwischen der Saugzone 6 und dem Abgaskrümmer verlaufenden Abgasleitungsabschnitte überwiegend in diese Luftströmung eingebettet sind, zumindest dann, wenn eine Vollbeaufschlagung des Abgaskrümmers 2, 3 durch eine entsprechende Stellung der Klappe 12 veranlasst ist.