Vom
Oktober 2005 an müssen
Nutzfahrzeuge wie Lastwagen und Busse die neue Euro-4-Abgasnorm
der Europäischen
Union erfüllen,
die neue Grenzwerte für
Stickoxide und Rußpartikel-Emissionen festlegt.
Zur Erreichung dieser Grenzwerte ist die sogenannte Selective Catalytic
Reduction (SCR) geeignet. Bei diesem Verfahren zur Abgasnachbehandlung
werden die Schadstoffe mithilfe einer wässrigen Harnstofflösung, die
in einen im Auspuff befindlichen Katalysator eingespritzt wird,
unschädlich
gemacht. Der für
das SCR-Verfahren erforderliche Betriebsstoff, der am Markt unter
der international anwendbaren Produktbezeichnung AdBlue eingeführt wird,
wird von den Fahrzeugen in einem gesonderten Tank mitgeführt. Eine
flächendeckende
Versorgung der Tankstellen mit AdBlue ist allerdings erst nach und
nach zu erwarten.
Für den Einsatz
der SCR-Technik werden die Nutzfahrzeuge mit einem zusätzlichen
Tank nachgerüstet
bzw. gebaut. Dabei können
sich je nach Fahrzeugtyp und Baureihe sehr verschiedene Verhältnisse
der für
Diesel und AdBlue vorhandenen Vorratsvolumen ergeben. Der Verbrauch
von AdBlue kann – abhängig von
der Motorausstattung und von der Fahrweise – zwischen 2 bis 6 Volumenprozent
des Diesel-Verbrauchs schwanken. Ausgehend von der sinnvollen Annahme,
dass das Tankvolumen für
den Zusatzstoff AdBlue in jedem Fall so gewählt sein wird, das ein gefüllter AdBlue-Tank
immer für
die Reichweite mindestens eines vollen Dieseltanks ausreicht, können sich
bei der Kombination der unterschiedlichen Dieseltankvolumen mit
unterschiedlichen möglichen
AdBlue-Tankvolumen dennoch sehr unterschiedliche Reichweitenverhältnisse
von AdBlue zu Diesel ergeben. Ausgehend beispielsweise von einem
auf den Dieselverbrauch bezogenen 6%-igen AdBlue-Verbrauch, ergeben
sich bei der Kombination von einem Dieseltank mit einem Fassungsvermögen von
380 Litern und einem AdBlue-Tanks mit einem Fassungsvermögen von
25 Litern ein Reichweitenverhältnis
des AdBlue-Vorrats zum Dieselvorrat von 1,1; d.h. ein voller AdBlue-Tank reicht
für 1,1
Dieseltankfüllungen.
Der gleiche Fahrzeugtyp kann aber auch mit einem Dieseltank mit
125 Litern Fassungsvermögen
und einem AdBlue-Tank mit 45 Litern Fassungsvermögen ausgerüstet werden, wodurch sich ein
Reichweitenverhältnis
von 6 vollen Dieseltanks auf einen vollen AdBlue-Tank ergibt. Bei
größeren Fahrzeugen
mit einem Dieseltankvolumen von 400 bis zu 1400 Litern kombiniert
mit AdBlue-Tankvolumen von 90 oder 145 Litern ergeben ebenfalls
Reichweitenverhältnisse
zwischen 1facher und 6facher Reichweite des AdBlue-Vorrats in Bezug
auf den Dieselvorrat. Wie die Tankverhältnisse gewählt werden, ist eine Frage
der Reiserouten und dem jeweiligen Versorgungsgrad der Tankstellen mit
AdBlue.
Vor
dem Hintergrund der von Fahrzeug zu Fahrzeug stark variierenden
AdBlue-zu-Diesel-Reichweitenverhältnisse
ist eine herkömmliche, dem
Stand der Technik für
die Anzeige von Tankinhalten entsprechende, Füllstandsanzeige des Tankinhaltes
von AdBlue, für
Berufsfahrer, die normalerweise häufige Fahrzeugwechsel bewältigen müssen, ungeeignet:
Wenn beispielsweise bei einem Füllstand
von 14% des AdBlue-Tankvolumens die Reserve-Anzeige für diesen
Tank aufleuchtet, so könnte dieser
Füllstand
unter geeigneten Verhältnissen
immer noch für
die Reichweite eines weiteren vollen Dieseltank ausreichend sein;
die Anzeige des Füllstandes
AdBlue vermittelt dem Fahrer keine Bedeutung, wenn er das Verhältnis der
Volumen von Diesel- und
AdBlue-Tank nicht kennt. Und selbst wenn er dieses Verhältnis kennt,
müsste
er es noch mit dem Verhältnis
der Verbräuche
von Diesel und AdBlue in Beziehung setzen, um die Bedeutung der
Füllstandsanzeige
für AdBlue
erfassen zu können.
Eine solche Verbrauchsbeziehung zwischen Dieselfüllstand und AdBlue-Füllstand
könnte
nur durch längeren
Umgang mit Fahrzeugen mit gleichem Tankverhältnissen und Verbrauchsbeziehungen
durch Gewöhnung gelernt
werden. Diese Situation ist für
Berufsfahrer üblicherweise
nicht gegeben.
Eine
Anzeige zur Abschätzung
der Reichweite des AdBlue-Vorrats
sollte für
einen Berufsfahrer daher zweckmäßigerweise
so gestaltet sein, dass ein separater Tankstopp für diesen
Zusatzstoff vermieden werden kann. Und da zunächst keine flächendeckende
Versorgung der Tankstellen mit AdBlue gegeben sein wird, ist es
für den
Fahrer darüber hinaus
wichtig, dass ihm die Anzeige erlaubt, Tankstopps für die Aufnahme
von AdBlue vorausschauend zu planen.
Die
DE 39 36 373 A1 beschreibt
eine Vorrichtung für
Kraftfahrzeuge zur optischen Darstellung zweier werte. Dabei zeigt
einer der beiden Werte eine vom Kraftstoffvorrat abhängige Größe an und
der andere Wert eine vom Kraftstoffverbrauch abhängige Größe. Die beiden Werte sind einander
im Sinne einer Differenzbildung gegenübergestellt, so dass der Fahrer
aus dem dargestellten Zusammenhang von Kraftstoffvorrat und Momentan-Kraftstoffverbrauch die
Reichweite für
den Kraftstoffvorrat abschätzen kann.
Mit dieser Anzeige ist es möglich
eine genauere Reichweitenabschätzung
für den
Kraftstoffvorrat zu bekommen, – vor
allem in Abhängigkeit
von der Fahrweise –,
als dies mit einer alleinigen Anzeige des verbleibenden Kraftstoffvorrats
möglich
ist. Diese Form der Anzeige ist aber nicht geeignet, um das Problem
einer Reichweitenabschätzung
für zwei kombinierte
Betriebsstoffe zu lösen.
Selbst wenn man den Verbrauch des Zusatzstoffes im Sinne dieses
Dokumentes als eine vom Verbrauch des Kraftstoffes abhängige Größe als Subtrahenden
gegenüber
dem Kraftstoffvorrat aufträgt,
erhält
man dadurch keine Aussage, ob der vorhandene Vorrat an Zusatzstoff
für eine
weitere volle Betankung mit Kraftstoff ausreicht.
Die
DE 199 59 597 C1 beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur optischen Anzeige von Informationen
in Kraftfahrzeugen. Es werden jeweils zwei in einem Wirkzusammenhang
stehende Größen im Vergleich
gezeigt, wobei der Vergleich durch die Darstellung der Größen nacheinander
auf einem Display am selben Ort erfolgt. Die Wirkzusammenhänge betreffen
solche Werte-Paare wie Tankinhalt/Reichweite, Reichweite/Distanz,
Momentanverbrauch/Durchschnittsverbrauch, Gesamtfahrzeit/zurückgelegte
Fahrzeit. Das heißt,
der Vergleich findet entweder bezogen auf die gleiche physikalische
Einheit statt und verdeutlicht dann eine bestehende Differenz, oder
es wird – im
Falle der Darstellung des Werte-Paare Tankinhalt/Reich-weite – eine Umrechnung
einer für
den Fahrer weniger aussagekräftigen physikalischen
Einheit in eine andere, aussagekräftigere vorgenommen. Auch mit
diesem Ansatz kann das Problem einer aussagekräftigen Darstellung für eine Beziehung
Kraftstoffvorrat/Zusatzstoffvorrat nicht gelöst werden, da die je nach Fahrzeugtyp
unterschiedlichen Bevorratungsverhältnisse zwischen Kraft- und
Zusatzstoff keine einheitliche Bezugsbasis für die Herstellung der soeben
beschriebenen direkten Beziehungen zwischen zwei Werten erlauben.
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Anzeigevorrichtung und ein Verfahren
für Kraftfahrzeuge
zu schaffen, womit das Nachfüllen
eines nicht an allen Tankstellen erhältlichen, für den Betrieb des Fahrzeugs
erforderlichen Additivs so geplant werden kann, dass Tankstopps
ausschließlich
wegen einer Betankung mit dem Additiv vermieden werden können.
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
1 und 9 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Anhand
einer von der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
mittels elektronisch ansteuerbarer Anzeigeelemente, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Ansteuerung einer Anzeigevorrichtung angesteuert werden, angezeigten
Reichweite für
den Additiv-Vorrat, kann der Fahrer auf einen Blick erfassen, ob
der vorhandene Additiv-Vorrat für eine
weitere volle Betankung mit Kraftstoff ausreicht oder nicht, da
die Reichweite des Additiv-Vorrats bezogen auf die Reichweite eines
vollen Kraftstoff-Tanks dargestellt wird. Das heißt: Wird
bei zur Neige gehendem Kraftstoff für das Additiv eine für einen
vollen Kraftstofftank ausreichende Reichweite – im Weiteren kurz als volle
Reichweite bezeichnet – angezeigt,
ist der Fahrer bei der Wahl der nächsten Tankstelle hinsichtlich
eines Angebots des Zusatzstoffes frei. Wird bei sinkendem Kraftstoffvorrat
irgendwann auch einmal weniger als die volle Reichweite für das Additiv
angezeigt, heißt
das für
den Fahrer, dass bei der nächsten
Betankung auch der Zusatzstoff nachgefüllt werden sollte, um einen
späteren
Tankstopp eigens wegen des Additivs zu vermeiden.
Der
Begriff „Reichweite" ist hier nicht explizit als
eine Kilometerangabe zu verstehen. Für die Anwendungszwecke der
er findungsgemäßen Anzeigevorrichtung
ist als Darstellung der Reichweite des Kraftstoff-Vorrats beispielsweise
auch die Anzeige des Tankinhalts geeignet, da diese vom Fahrer hinsichtlich
des nächsten
fälligen
Tankstopps gewöhnlich
ausreichend genau als Reichweite interpretiert werden kann. Für die Einschätzung des
verbleibenden Spielraums zum Auffinden einer Tankstelle sind Angaben
für den
Kraftstoff-Vorrat oder Kilometerangaben gleichwertig, zumal Kilometerangaben
keine endgültigen
Größen sind,
sondern je nach Fahrweise bzw. Gelände korrigiert werden müssen. Im
Weiteren wird daher unter einer Anzeige einer Reichweite für den Kraftstoffvorrat
auch eine direkte Angabe für
den Kraftstoffvorrat verstanden. Diese Gleichsetzung von Vorrat
und Reichweite hinsichtlich der Einschätzung einer Reichweite gilt
jedoch nur für
den Kraftstoff. Aus den bereits einleitend dargestellten Gründen lässt sich
eine bloße
Angabe des Additiv-Vorrats nicht als Reichweite interpretieren,
weshalb die Reichweite des Additiv-Vorrats erfindungsgemäß in eine
Größe, die
in Anlehnung an den Kraftstoffvorrat (und damit auch zur Kraftstoff-Reichweite) interpretiert
werden kann, „übersetzt" wird. Diese Größe drückt aus,
für welche
Kraftstoffmenge der aktuelle Additiv-Vorrat ausreicht bzw. für welche
Kraftstoff-Reichweite
die Additiv-Reichweite ausreicht.
Zeigt
die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung
nach einer vollen Betankung mit Kraftstoff, bei welcher noch die
volle Reichweite für
das Additiv gegeben war, für
die Reichweite des Additiv-Vorrats im anschließenden Fahrbetrieb irgendwann
einen kleineren Wert als die volle Reichweite an, kann dieser Wert,
nicht schneller abnehmen, als der Wert für die Reichweite des Kraftstoffvorrats,
weil die Bezugsgröße für die Darstellung
der Reichweite des Additivs erfindungsgemäß der volle Kraftstofftank
ist, und zum Zeitpunkt der Betankung mit Kraftstoff die Reichweite des
Additivs für
einen vollen Kraftstofftank gegeben war.
Unter
der sinnvollen Grundvoraussetzung, dass die Vorratsbehältnisse
für Kraftstoff
und Additiv-Vorrat so ausgelegt sind, dass ein vollständig befüllter Additiv-Vorrat
für mehr
als den Verbrauch eines vollen Kraftstofftanks ausreicht, kann es,
wenn sich der Fahrer bei der Tankstellensuche entsprechend den angezeigten
Werten verhält,
nicht vorkommen dass der Additiv-Vorrat jemals vor dem Kraftstoffvorrat
zur Neige geht. Durch die beschriebenen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
und des Verfahrens zur Ansteuerung der Anzeigevorrichtung sind damit
Tankstopps ausschließlich wegen
einer notwendig werdenden Befüllung
mit dem Zusatzstoff vermeidbar, denn bei einer bevorstehenden Betankung
des Fahrzeugs mit Kraftstoff anhand der dargestellten Reichweitenbeziehung
des Additiv-Vorrats zum maximalen Kraftstoffvolumen ist erfindungsgemäß unmittelbar
ablesbar, ob ein Nachfüllen
des Additivs unterbleiben kann, oder nicht.
Der
Fall, dass der Additiv-Vorrat nicht mehr für die Reichweite des vorhandenen
Kraftstoff-Vorrats ausreicht, kann bei der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung
nur dann eintreten, wenn bei einer Betankung, die auf eine als abnehmend
angezeigte Additiv-Reichweite folgt, das Additiv nicht nachgefüllt wird.
Da der abnehmende Additiv-Vorrat als Reichweite bezüglich eines
vollen Kraftstofftanks angezeigt wird und nicht als absolute Größe für den Vorrat,
kann der Fahrer in diesem Fall die Erreichbarkeit einer geeigneten
Tankstelle anhand dieser Anzeige auf die gleiche Weise planen, wie
bei einem sich leerenden Kraftstofftank; wird beispielsweise eine Reichweite
des Additiv-Vorrates für
einen halben Kraftstofftank angezeigt, weiß er, dass er sich bezüglich der
Suche nach einer Tankstelle mit einem Angebot des Zusatzstoffs so verhalten
muss, als hätte
er nur noch einen halb gefüllten
Kraftstofftank. Er braucht sich also bis zur nächsten Befüllung mit dem Additiv nur noch
auf die Anzeige der Reichweite des Additiv-Vorrates zu konzentrieren,
die aufgrund der erfindungsgemäße Bezugnahme
auf die Reichweite eines vollen Kraftstofftanks in der gleichen
Weise interpretierbar ist, wie die Anzeige für den Kraftstoff-Vorrat oder
die Kraftstoff-Reichweite.
Die
Beziehung der Additiv-Reichweite auf die Kraftstoff-Reichweite wird vorteilhaft
durch die Berechnung des Verhältnisses
ART aus der absoluten Reichweite des Additiv-Vorrates AR und der Reichweite
eines vollen Kraftstofftank KTR gemäß AR/KTR berechnet wird, wobei
sich die Reichweite AR aus dem Quotienten des aktuellen Additiv-Vorrats AV
und dem aktuellen Verbrauch des Additivs AC ergibt, und die Reichweite
des vollen Kraftstofftanks KRT aus dem Quotienten des maximalen
Kraftstoffvorrats KTV und dem aktuellen Kraftstoffverbrauch KC.
Der dimensionslose Verhältniswert
ART gibt an, für
welchen Kraftstoff-Füllstand
(bzw. für
welche Kraftstoff-Reichweite)
der vorhandene Additiv-Vorrat noch ausreicht. Der Wert ART kann,
je nach Verhältnis
der Vorratsbehälter
für Kraftstoff
und Additiv zueinander, größer als
1 oder ein Vielfaches davon sein. Dieser Wert wird für die Darstellung
der Reichweite des Additivs vorteilhaft auf den Wert 1 begrenzt.
Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den bekannten Bezug „Kraftstoffvorrat" bzw. „Kraftstoff-Reichweite" konzentriert; eine
Angabe von Additiv-Reichweiten,
die über
der Reichweite eines vollen Kraftstofftanks liegen, lenkt unnötig ab,
da für den
Fahrer nur von Interesse ist, ob es beim nächsten Tankstopp erforderlich
ist, das Additiv nachzufüllen
oder nicht.
Eine
einfachere aber ungenauere Beziehung zwischen Additiv-Reichweite und Kraftstoff-Reichweite
könnte
beispielsweise auch durch die Berechnung eines Verhältnisses
AV/KTV – normiert
bezüglich
einer geeigneten Konstanten für
das Verhältnis der
Reichweiten von maximalem Additiv-Vorrat zu maximalem Kraftstoff-Vorrat –, hergestellt
werden, die von den aktuellen Verbräuchen unabhängig ist.
Es
erhöht
den Nutzen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung,
wenn ein Anzeigeelement zur Darstellung einer Reserve-Reichweite des Additiv-Vorrat
integriert ist. Diese wird vorteilhaft so angesteuert, dass sie
signalisiert, wenn die Reserve-Reichweite des Additivs und die Reserve-Reichweite
des Kraftstoffvorrats sinkt. Die Reserve-Reichweite des Kraftstoff
ist üblicherweise
durch die Erreichung bzw. Unterschreitung eines bestimmten Kraftstoff-Füllstands
festgelegt, und wird durch ein Anzeigeelement an der Tankuhr oder
andere Meldungen signalisiert. Durch die Signalisierung einer Reserve-Reichweite
für den
Additiv-Vorrat in der beschriebenen Weise, verhält sich nicht nur die Reichweitenanzeige
für das
Additiv analog zu einer Reichweitenanzeige für den Kraftstoff, sondern auch
die Reserveanzeige für
das Additiv analog zur Kraftstoff-Reserveanzeige. Damit kann der
Fahrer im Fall, dass das Additiv vor dem Kraftstoffvorrat zur Neige
geht, den nächsten
Tankstellenstopp, wie vom Umgang mit der Kraftstoffanzeige bzw.
Kraftstoffreichweitenanzeige gewohnt, planen.
Die
elektronisch ansteuerbaren Anzeigeelemente können durch Zeiger und/oder
LED-Anzeigeelemente realisiert werden. Wird die Reichweite des Kraftstoffs
als Tankinhalt angezeigt, ist es vorteilhaft für diese Darstellung einen Zeiger
zu verwenden, da dies der gewohnten, und damit einfach erfassbaren Darstellungsform
entspricht. Dabei ist es unerheblich, ob ein Zeiger als solcher
diese Funktion übernimmt,
oder ob ein Zei ger auf einem Display dargestellt wird. Reichweitenangaben
können
natürlich auch
in Form von Kilometerangaben erfolgen, diese können analog, beispielsweise
durch Balkendiagramme, entlang entsprechender Skalen dargestellt werden
oder als digitale Werte. Dies kann ebenfalls mittels eines Displays
ausgeführt
werden oder mit LED-Anzeigeelementen, welche gegenüber der
Verwendung eines Displays den Vorteil eines deutlicheren Kontrasts
haben.
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung ergibt
sich, wenn ein erstes Anzeigeelement für die Darstellung der Reichweite
des Kraftstoffvorrats vorhanden ist und ein zweites Anzeigeelement
für die
Darstellung der Reichweite des Additiv-Vorrats bezogen auf einen
vollen Kraftstofftank vorhanden ist, und beide Anzeigeelemente gemeinsam
auf eine Skala bezogen sind. Die Skala kann, wie üblicherweise
der Fall, eine Einteilung zur Darstellung des Tankinhaltes sein.
Auch ein Wert für
den Kraftstoffvorrat kann und wird, wie schon mehrfach ausgeführt, üblicherweise auch
als Reichweite interpretiert werden, zumal typische Tankuhr-Skalen
nicht nach Litern skaliert sind, sondern die Ablesung eines Befüllungsgrads – voll, dreiviertel-,
halb-, viertelvoll oder leer – erlauben. Durch
diese dimensionslose Gestaltung kann die Tanknadel als volle, dreiviertel,
halbe, viertel oder Reserve-Reichweite interpretiert werden. Zur
Darstellung der Reichweiten sind jedoch auch Skalen mit Kilometerangaben
geeignet.
Das
erste Anzeigeelement zeigt den Kraftstoffvorrat an und ermöglicht damit
eine Abschätzung der
diesbezüglichen
Reichweite. Durch den optischen Bezug auch des zweiten Anzeigeelements
auf die gleiche Skala wird vorteilhaft das Verhältnis der Reichweite des Additiv-Vorrats
zur Bezugsgröße „Kraftstofftankvolumen" bzw. „volle
Reichweite" sichtbar
gemacht, und durch die Kombination mit der Anzeige der aktuellen
Kraftstoffmenge wird gleichzeitig das Verhältnis der beiden Reichweiten
zueinander unmittelbar sichtbar.
Durch
die Darstellung der beiden Werte entlang einer gemeinsamen Skala
ist der Fahrer genau über
die Reichweite der Vorräte
seiner Betriebsstoffe und darüber,
welcher Stoff weiter reicht, im Bilde. Sind beispielsweise die Anzeigeelemente
für die Reichweiten
der beiden Betriebsstoffe – Kraftstoff und
Additiv – unterscheidbar
durch je einen Zeiger repräsentiert,
und zeigt ein Zeiger bezogen auf die gemeinsame Skala einen größeren Wert
an als der andere, so kann aufgrund der erfindungsgemäßen Beziehung
direkt abgelesen werden, welcher der durch die Zeiger repräsentierten
Betriebsstoffe länger
vorhalten wird.
Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
ergibt sich, wenn das erste Anzeigeelement durch einen Zeiger realisiert
ist, und das zweite Anzeigeelement durch mehrere LED-Anzeigeelemente ausgeführt ist,
welche entlang der gesamten Skala angeordnet sind, und wobei so
viele LED-Anzeigeelemente in Reihe – beginnend beim Ursprung der Skala – hintereinander
leuchtend angesteuert sind, dass die leuchtenden LED-Anzeigeelemente
den Wert für
die Reichweite des Additiv-Vorrats bezogen auf einen vollen Kraftstoff-Tank
anzeigen. Dadurch dass die Reichweiten für die beiden Betriebsstoffe mit
gestaltlich verschiedenen Anzeigeelementen – ein Zeiger für den Kraftstoff,
LED-Anzeigeelemente für
das Additiv – angezeigt
werden, ist eine Verwechslung der beiden an der gleichen Skala angezeigten
Größen, wie
sie beispielsweise bei einer Ausgestaltung mit zwei, wenn auch unterschiedlich
gestalteten Zeigern vorkommen könnte,
auszuschließen.
Die Verwendung eines Zeigers als erstes Anzeigeelement entspricht
dem Standard für die
Darstellung von Tankuhren und erfordert daher keine Gewöhnung. Die
Darstellung der Additivreichweite durch leuchtende LED-Anzeigeelemente
entlang der Skala erlaubt dem Fahrer die beiden angezeigten Größen und
ihr Verhältnis
zueinander verwechslungssicher auf einen Blick zu erfassen.
Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Skala bogenförmig ist, und die entlang der
gesamten Skala angeordneten LED-Anzeigeelemente entsprechend gebogen
ausgeführt
sind. Eine bogenförmige
Skala entspricht der Standardausführung einer Tankuhr und erfüllt daher
die Erwartungshaltung an die Ausführung einer solchen Anzeige.
Dies erleichtert die visuelle Orientierung. Die Anpassung der LED-Anzeigeelemente
in Form und Anordnung an die bogenförmiges Skala sorgt für eine geschlossene,
visuell gut erfassbare Gestaltung der Anzeigevorrichtung.
Eine
Ausführungsform
des zweiten Anzeigeelements mit vier LED-Anzeigeelementen bietet
ausreichend Genauigkeit für
die Abschätzung
der Reichweiten. Vier LED-Anzeigeelemente, die gemäß folgender
Bedingungen angesteuert werden:
- – das erste,
am Ursprung der Skala angeordnete, LED-Anzeigeelement wird leuchtend geschaltet, wenn
ART ≥ ¼,
- – das
darauffolgende zweite LED-Anzeigeelement wird leuchtend geschaltet,
wenn ART ≥ ½
- – das
daran anschließende
dritte LED-Anzeigeelement wird leuchtend geschaltet, wenn ART ≥ ¾
- – das
daran anschließende
vierte LED-Anzeigeelement wird leuchtend geschaltet, wenn ART =
1
erlauben dem Fahrer bezüglich der Additiv-Reichweite
von der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung fünf verschiedene
Aussagen abzulesen: - – alle vier LED-Anzeigeelemente
leuchten: der Additiv-Vorrat reicht für einen vollen bzw. weiteren vollen
Kraftstofftank.
- – drei
LED-Anzeigeelemente leuchten: der Additiv-Vorrat reicht mindestens
für einen
dreiviertel, aber nicht mehr für
einen vollen Kraftstofftank.
- – zwei
LED-Anzeigeelemente leuchten: Additiv reicht mindestens für einen
halben, aber nicht mehr für
einen dreiviertel gefüllten
Kraftstofftank.
- – ein
LED-Anzeigeelement leuchtet: Additiv reicht mindestens für einen
viertel, aber nicht mehr für einen
halbvollen Kraftstofftank.
- – Keine
LED-Anzeigeelemente leuchtet: Additiv reicht maximal noch für einen
viertel vollen Kraftstofftank.
Diese
fünf – oder zusammen
mit einer Anzeige der Reserve-Reichweite
des Additivs sechs – Zustandsangaben
für die
Reichweite des Additivs, die erfindungsgemäß wie die Anzeige der Tankuhr
zu interpretieren sind, genügen
im Allgemeinen zur Beurteilung der Frage, wann eine Tankstelle aufzusuchen ist;
eine genauere Aufteilung der Reichweitenanzeige für das Additiv
suggeriert unter Umständen
eine Genauigkeit, die bei komplexeren Beziehungen zwischen Kraftstoffverbrauch
und Additiv-Verbrauch nicht gegeben ist.
In
eine Reichweitenberechnung – sowohl
für den
Kraftstoff wie auch für
ein im Verbrauch vom Kraftstoff in nichtlinearer Weise abhängiges Additiv – fließen üblicherweise
viele Faktoren, unter anderem auch die Motordrehzahl, ein. Die aus
dieser Berechnung resultierenden Werte schwanken in Abhängigkeit
von sich ändernden
Bedingungen, wie der Fahrweise oder dem Gelände, so dass weder der Kraftstoffverbrauch
selbst, noch der davon abhängige Verbrauch
des Additivs linear abnehmen. Eine zu genaue Berücksichtigung von Schwankungen
der Verbräuche
bei der Darstellung der Reichweiten dürfte auf den Fahrer eher irritierend
als hilfreich wirken. Bei der Darstellung von nur 5 oder 6 Zuständen werden schwankende
Faktoren aus reichend geglättet.
Darüber
hinaus wird die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung
bei einer Realisierung des zweiten Anzeigeelements durch vier LED-Anzeigeelemente
auch in gerätetechnischer
Hinsicht nicht zu komplex.
Es
ist vorteilhaft, die LED-Anzeigeelemente für die Darstellung der Reichweite
des Additivs farbig entsprechend einer allgemeinen farblichen Kennzeichnung
des Additivs zu gestalten. Ist das Additiv mit einer allgemeinen
farblichen Kennzeichnung versehen, erhöht es das intuitive Verständnis der
Anzeigevorrichtung, hinsichtlich der für das Additiv dargestellten
Werte, wenn die LED-Anzeigeelemente in dieser Farbe gestaltet sind,
indem unmittelbar ersichtlich wird, dass die LED-Anzeigeelemente
sich auf einen Stoff mit dieser Farbe beziehen.
Im
Weiteren wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert.