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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der digitalen Konferenzen und betrifft
im allgemeinen die Optimierung der verfahrensleitenden und insbesondere bildverarbeitenden
Prozesse. Sie bezieht sich insbesondere auf die automatisierte Vorbereitung
klinischer Konferenzen auf der Basis von bereits in einem System
abgelegten Befunddaten, die unter anderem zwei- und/oder dreidimensionale
Objektdaten umfassen.
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Ein
wesentlicher Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung liegt
auf dem Gebiet der klinischen Konferenzen mit medizinischen Daten,
vorzugsweise Bilddaten, z.B. in Form von Röntgen-Bildern oder CT-Aufnahmen
und den zugehörigen
Befunddaten.
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Insbesondere
bei der Planung der Behandlung von Patienten mit einem ausgefallenen
Leiden oder einem Krankheitsverlauf, der mehrere Disziplinen betrifft
hat es sich als notwendig erwiesen, ein ärztliches Konzil in Form einer
Konferenz einzuberufen, um den Sachverhalt mit weiteren Kollegen
im Team abzuklären.
Dies sollte auch zwischen mehreren Häusern – also mit räumlichem
Abstand zwischen den Konferenzteilnehmern – möglich sein. In technischer
Hinsicht erfordert dies eine zentrale Verarbeitung von konferenzbezogenen
und/oder anderen relevanten Daten in verteilten Systemen.
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Doch
auch bei komplexen Krankheitsbildern, deren Diagnose und/oder Behandlung
auf mehren Befunddaten aufsetzt, ist es sinnvoll und notwendig, all
die bereits erhobenen Daten zusammenzutragen, um so eine zentrale
Verarbeitung zu ermöglichen.
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Dies
setzt voraus, dass in der Vergangenheit erfasste und gespeicherte
Daten nun als relevante Daten automatisch erkannt und gefunden werden.
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In
der Praxis des klinischen Betriebs sind die Daten jedoch an unterschiedlichen
Stellen, in verschiedenen Formaten abgespeichert. Häufig erfordert
es das Krankheitsbild, dass verschiedene diagnostische Verfahren
bzw. Modalitäten,
wie bspw. Röntgen,
Computertomographie, Magnetresonanz und Positronen-Emissions-Tomographie
(PET), eingesetzt werden.
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Ein
technisches Problem einer zentralen Verarbeitung aller relevanten
Daten ist darin zu sehen, dass die mit den unterschiedlichen Modalitäten erfassten
Bilddaten auch voneinander abweichende Formate und Dimensionierungen
haben können,
die eine gemeinsame Verarbeitung nur unter bestimmten technischen
Voraussetzungen ermöglichen.
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Bei
einer Konferenz ist es notwendig, auf alle relevanten Daten zugreifen
zu können.
Dabei sollte die Zeit, die zum Laden bzw. Darstellen der Daten auf einem
Sichtgerät
oder Bildschirm notwendig ist, möglichst
minimal sein, um Blockadezeiten, bedingt durch den Datenzugriff,
das Laden und/oder den Bildaufbau, zu vermeiden. Soll bspw. ein
Patient mit seinem Krankheitsbild diskutiert werden, so müssen zumindest
eine Auswahl seiner Befunddaten und gegebenenfalls eine CT-Aufnahme
sowie zusätzlich z.B.
ein Röntgenbild
dargestellt werden. Der Bildaufbau bei bekannten Applikationen ist
bisher zeitaufwendig und basiert auf einer Vielzahl von im Hintergrund
ablaufenden Prozessen. Bei bisherigen Systemen nach dem Stand der
Technik war dies nachteiligerweise, wenn überhaupt, nur mit langen Blockadezeiten
möglich.
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Bisher
waren die Konferenzteilnehmer aufgrund der vorhandenen Datenstruktur(en)
auf ein sequentielles Vorgehen festgelegt: Auf dem Bildschirm wurden
bspw. die Befunddaten und das CT-Bild eines Patienten geladen und
dargestellt. Hat es sich nun während
der Konferenz als notwendig erwiesen, auch noch andere Befunddaten
und/oder andere Bilddaten – z.B.
ein zeitlich früher
erfasstes CT-Bild desselben Körperbereichs – zu betrachten,
um z.B. Veränderungen über die
Zeit feststellen zu können, dann
musste der Teilnehmer dieses frühere
Bild erst suchen, eventuell manuell in ein darstellbares und geeignetes
Format transformieren und danach so strukturieren, dass auf dem
Bildschirm andere Daten, bspw. die zugehörigen Befunddaten, auch noch
darstellbar waren. Das heisst, dass der Wechsel von einer Bildschirmdarstellung
(von Bilddaten) zu einer anderen sehr zeitintensiv war. Zudem erforderte
das Retrieval, das heißt
die Suche und Beschaffung, der auszuwertenden Daten ein hohes Maß an Konzentration,
da die Suchabfragen von Hand generiert werden mussten.
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Dieses
bisherige Vorgehen wird mittels der vorliegenden Erfindung deutlich
vereinfacht, verkürzt und
automatisiert.
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Dadurch
entsteht der Vorteil, dass der Konferenzteilnehmer seine Aufmerksamkeit
nun nicht mehr auf die Beschaffung der Daten richten muss, sondern
sich ausschließlich
auf die Befundung, die Kommentierung existierender Befunde bzw.
Neubefundung konzentrieren kann.
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Des
weiteren kann sichergestellt werden, dass auch alle relevanten Daten
zu einem Fall aufgefunden werden. Durch die automatisierte Suche
in einer Datenbank kann ausgeschlossen werden, dass Datensätze, z.B. ältere Aufnahmen
desselben Patienten, übersehen
werden. Dadurch wird auch die Sicherheit des Systems und der (Neu-)Befundung
erhöht.
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Weiterhin
ist es in der Praxis sehr vorteilhaft, dass eine frühere Interpretation
bzw. Befundung einer Aufnahme des Patienten aufgrund von weiteren Ergebnissen
auch wieder abgeändert
werden kann und dass diese Abänderung
bzw. Neubefundung auch zusammen mit den Objektdaten abgespeichert werden
kann. In technischer Hinsicht wird erst dadurch eine zentrale Verarbeitung
ermöglicht.
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Alle
für die
Beurteilung relevanten Daten können
vorteilhafterweise simultan dargestellt werden. Die Konferenzteilnehmer
haben tatsächlich
alle relevanten Daten gleichzeitig vor Augen und müssen sich
nicht auf ihr Erinnerungsbild verlassen.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf klinische Konferenzen. Alternativ
kann die vorliegende Erfindung jedoch auch für Konferenzen jeder Art eingesetzt
werden, die auf einer Beurteilung von verschiedenen Datensätzen basieren,
wie z.B. der Auswertung von geographischen Daten oder anderen digitalen
Bilddaten auf dem Gebiet der Robotik oder der Produktion.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung die automatisierte Suche und/oder das Generieren
einer Datenstruktur zum Zwecke der Organisation, Vorbereitung und/oder
Durchführung
einer Konferenz auf dem medizinischen Gebiet. Die Daten können einerseits
in Bilddaten und andererseits in Dokumentendaten klassifiziert werden.
Bilddaten können
Röntgenbilder,
CT-Aufnahmen oder dergleichen sein. Der Begriff Dokumentdaten bezieht sich
auf Befunddaten im allgemeinen. Die Datenstruktur ermöglicht eine
optimierte Darstellung aller Daten – sowohl Bild – als auch
Befunddaten – zu
einem Fall. Eine weitere Anwendung betrifft andere dreidimensionale,
digitalisierte Daten oder bewegte Bilder.
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Um
die Navigation in den relevanten Datensätzen zu vereinfachen, umfasst
die Erfindung zusätzlich
einen Verzeichnisdienst und eine spezifische Verzeichnisstruktur.
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Damit
die Zugriffszeiten auf die Datensätze und damit auch die Zeit
für den
Bildaufbau insgesamt weiter verkürzen werden
können,
ist es optional vorgesehen, die relevanten Daten lokal zu speichern. Vorzugsweise
werden die Daten eines Patienten in einer Datei oder einer Dateistruktur
zusammengefasst.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren, einen Signalprozessor,
ein System und eine Datenstruktur zu schaffen, bei dem/der eine
zentrale Verarbeitung aller relevanten Daten für eine – vorzugsweise klinische – Konferenz
ermöglicht wird
und das/die ein automatisiertes Retrieval aller relevanten Daten
erlaubt, die zumindest teilweise verteilt abgelegt sein können. Weiterhin
soll eine zeitliche Trennung in eine Konferenz-Vorverarbeitungsphase und in eine Konferenz-Echtzeitphase
ermöglicht
werden, so dass möglichst
viele Verfahrensschritte in die Vorverarbeitungsphase vorgezogen werden
können
und nicht mehr in Echtzeit ausgeführt werden müssen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, vorzugsweise
zum automatisierten Retrieval von zumindest teilweise verteilt abgelegten
Daten und/oder zum Generieren einer Datenstruktur von auszuwertenden
Daten, zum Zwecke der Organisation, Vorbereitung und/oder Durchführung einer
computergestützten
Konferenz, umfassend folgende Verfahrensschritte:
- – Suche
aller relevanten Daten und Generieren einer Menge von relevanten
Daten,
- – Selektion
von auszuwertenden Daten aus der Menge der relevanten Daten und
- – Generieren
der Datenstruktur durch Transformation der auszuwertenden Daten.
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Weiterhin
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch
einen Signalprozessor gemäß Anspruch 9
gelöst.
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Auch
die Datenstruktur gemäß Anspruch
18 und das in Anspruch 19 bezeichnete Konferenzmanagementsystem
ist zur Lösung
dieser Aufgabe ausgelegt.
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Mit
dieser Erfindung wird der wesentliche Vorteil erzielt, dass die
Verfahrensschritte unterteilt werden können in solche, die im Vorfeld
bzw. in der Konferenz-Vorverarbeitungsphase,
d.h. vor Durchführen
der Konferenz, ausgeführt
werden können und
in solche, die in Echtzeit – also
während
der Konferenz – ausgeführt werden
müssen.
Damit kann die Verarbeitungszeit während der Konferenz deutlich verkürzt und
die Wartezeiten minimiert werden.
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Die
Suche der relevante Daten, die Selektion von auszuwertenden Daten
und das Generieren der Datenstruktur liegt in der Konferenz-Vorverarbeitungsphase.
Lediglich die Darstellung von auszuwertenden Daten oder zumindest
Teilen davon wird erfindungsgemäß in Echtzeit
ausgeführt.
Dadurch entsteht der bedeutende Vorteil, dass die Konferenzteilnehmer
während
der Konferenz wesentlich schneller reagieren können und eine deutlich erhöhte Variabilität haben,
im Vergleich zum Vorgehen nach dem Stand der Technik. Sie können die
Suchkriterien verändern
und erhalten sehr schnell eine andere Bildschirmdarstellung, die
sie – wegen
der geringen Ladezeit – z.B.
noch mit der alten Darstellung vergleichen können.
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Vorteilhafterweise
erfolgen während
der Konferenz Zugriffe auf auszuwertende und/oder relevante Daten
nur noch über
bzw. auf die generierte Datenstruktur.
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Erfindungsgemäß wird eine
Vielzahl von Verfahrensschritten in die Konferenz-Vorverarbeitungsphase "vorgezogen". Damit wird die
Datenstruktur in der Konferenz-Vorverarbeitungsphase generiert und lediglich
der Zugriff auf sie erfolgt in Echtzeit.
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Die
Selektion von auszuwertenden Daten aus der Menge der relevanten
Daten erfolgt optional. Das heißt:
es ist auch möglich,
keine Selektion bzw. eine Vollauswahl auszuführen, so dass die ganze Menge
der relevanten Daten ausgewertet wird bzw. einer Auswerteeinheit
zugeführt
wird.
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Es
ist jedoch insbesondere bei Bilddaten bzw. Bilddatensätzen vorgesehen,
die Selektion durchzuführen.
Bilddatensätze
umfassen neben den Bilddaten an sich einen Header, in dem Eigenschaften
der jeweiligen Daten abgelegt sind (je nach dem zugrunde liegenden
Standard kann dies z.B. die Größe der Datei,
der Zeitpunkt der Speicherung, der Ort der Erfassung etc. sein).
Die Bilddatensätze
werden in Instanzen bzw. Serien gespeichert, um alle zu einer Untersuchung
gehörenden
Datensätze
zusammenfassen zu können.
So werden z.B. alle Schnittbildaufnahmen von einer Untersuchung
in einer Instanz gespeichert. Die Erfindung sieht vor, dass nicht grundsätzlich alle
Header aller Bilddatensätze
einer Instanz analysiert werden müssen, sondern vorzugsweise
nur die Header einer auszuwertenden Instanz bzw. Serie. So werden
z.B. nur die Bilddaten weiter verarbeitet, die an einem bestimmten
Tag im Rahmen einer bestimmten Untersuchung generiert worden sind.
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Die
Suche aller relevanten Daten erfolgt vorteilhafterweise automatisch.
Es ist jedoch auch möglich,
dass der jeweilige Konferenzteilnehmer in diesen Vorgang eingreift,
um gezielt bestimmte Datensätze
heraus zu filtern. Soll die Suche automatisch durchgeführt werden,
so werden erfindungsgemäß automatisch
bestimmte Suchanfragen generiert. Die Generierung dieser Suchanfragen
erfolgt nach vorbestimmten Kriterien bzw. Vorbehalten (Constraints). So
kann z.B. voreingestellt sein, dass bei einer radiologischen Konferenz
zumindest die radiologischen Daten als relevant eingestuft und einer
weiteren Verarbeitung zugeführt
werden. Beispielsweise Labordaten können damit für das weitere
Verfahren als irrelevant ausgeblendet werden.
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Bisher
war es notwendig, die relevanten Daten für eine Konferenz sozusagen
von Hand zusammen zu sammeln. Sie lagen mitunter "nicht lokal" und waren in einem
anderen System gespeichert. Auch bestand die Schwierigkeit, verschiedene
Datensätze miteinander
zu kombinieren, die teilweise in unterschiedlichen Formaten (z.B.
PET-Bilddaten und Anamnesedaten) vorliegen. Dies wird durch die
Erfindung gelöst,
indem die auszuwertenden Daten einer Transformation zugeführt werden,
die in einer vorteilhaften, alternativen Ausführungsform der Erfindung auch
eine Konvertierung umfasst. Die generierte Datenstruktur ermöglicht vorteilhafterweise
eine zentrale Darstellung und/oder Verarbeitung und/oder lokale Speicherung
der auszuwertenden Daten.
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Die
Datenstruktur wird im allgemeinen durch Transformation der auszuwertenden
Daten erstellt. Die Transformation betrifft vorzugsweise eine fallspezifische
Strukturierung der auszuwertenden Daten. Soll z.B. der Therapieerfolg
für einen
Patienten diskutiert werden, so ist es wesentlich, alle oder zumindest einige
Bilddaten desselben Körperbereichs
darzustellen und miteinander zu vergleichen. In diesem Fall ist
eine Strukturierung der Daten erforderlich, die eine gleichzeitige
Repräsentation
der Bilddaten auf dem Bildschirm erlaubt. Weiterhin gibt es den
zeitlichen Vorbehalt, dass nur Daten verarbeitet werden, die zeitlich
einerseits nach Behandlungsbeginn und andererseits nach Behandlungsabschluss
liegen. Andere Daten sind für
diesen Fall nicht erforderlich und werden auch nicht verarbeitet,
da sie zu einer Prozessverlangsamung führen würden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf ein Konferenzmanagementsystem, das
eine Konferenz von Teilnehmern an unterschiedlichen Standorten – also zwischen
verschiedenen Organisationen bzw. Häusern – ermöglicht. Dies setzt Sicherungsmechanismen
voraus, die eine sichere Datenübertragung über das
zugrundeliegende Netzwerk zur Verfügung stellen. Ein unberechtigtes Abgreifen
von patientenspezifischen Daten von außen ist erfindungsgemäß sicher
ausgeschlossen.
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Alternativ
zu der eben beschriebenen Anwendung kann das erfindungsgemäße System
auch nur organisationsintern eingesetzt werden, so dass zusätzliche
Sicherungsmaßnahmen
nicht nötig
sind oder nur optional eingesetzt werden können.
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Durch
die erfindungsgemäße Trennung
von Verfahrensschritten, die als vorbereitende Maßnahmen
erfolgen können
und solchen, die in Echtzeit erfolgen müssen, ist es möglich, die
Wartezeiten, die z.B. durch das Laden und/oder Suchen von Bilddaten entstehen,
zu minimieren. Die erfindungsgemäße Datenstruktur
ist deshalb so ausgelegt, dass die in der Konferenz auszuwertenden
Datensätze
sehr schnell aus dem Speicher ausgelesen werden können. Weiterhin
ermöglicht
die Datenstruktur ein effizientes und leichtes Suchen nach bestimmten
Daten durch die Bereitstellung von in den Ansprüchen definierten Zuordnungen.
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Ein
Vorteil ist darin zu sehen, dass das Retrieval bzw. die Suche nach
den relevanten Daten, die Selektion und/oder die Transformation
automatisch erfolgt.
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Um
das Laden von Daten weiter zu beschleunigen ist in einer alternativen
Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen, die auszuwertenden Daten und/oder die generierte
Datenstruktur vorzugsweise lokal zu speichern.
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Optional
kann vorgesehen sein, die generierte Datenstruktur, zumindest teilweise
auf dem Bildschirm darzustellen oder deren abstrakte Struktur zum
Zwecke der Übersicht
darzustellen.
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Eine
weitere, bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung umfasst eine Schnittstelle, die einen Zugriff auf die
Daten der generierten Datenstruktur von außen erlaubt, um eine weiterreichende
Verarbeitung – z.B.
durch andere Anwendungsprozesse – zu ermöglichen. Alternativ oder kumulativ
hierzu ist vorgesehen, dass die Datenstruktur auch Links umfasst,
die auf Datensätze
verweisen, die detailliertere Informationen zu dem jeweiligen Eintrag
umfassen. Damit entsteht der Vorteil, dass diese Detail-Informationen
nicht notwendigerweise zusammen mit den auszuwertenden Daten angezeigt
und/oder gespeichert werden müssen,
sondern nur bei Bedarf. Damit wird die Übersichtlichkeit der Datenrepräsentation gewahrt.
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Eine
alternative Aufgabenlösung
sieht ein Speichermedium vor, das zur Speicherung des vorstehend
beschriebenen, computer-implementierten Verfahrens bestimmt ist
und von einem Computer lesbar ist.
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Die
vorstehenden Ausführungsformen
der Erfindung können
auch in Form eines Computerprogramm-Produktes realisiert sein mit
Computerprogramm-Code-Mitteln, die zur Ausführung eines der vorstehenden
Verfahren veranlasst werden können.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und alternative Ausführungsformen der Erfindung
sind in der nachfolgenden, detaillierten Figurenbeschreibung zu
finden, die in Zusammenhang mit der Zeichnung zu lesen ist und in
der:
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1 eine schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Ablaufes
als Flussdiagramm,
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2 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Architektur,
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3 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäß aufgebauten
Verzeichnisstruktur und
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4 eine Übersicht über die Module gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung und deren funktionellen Zusammenhang zeigen.
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2 ist eine Übersichtsdarstellung über Module
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. Sie umfasst als zentrale Verarbeitungseinheit einen
Konferenzmanager CM, der zur Suche, Selektion und zum Generieren
einer Datenstruktur DS ausgelegt ist. Er interagiert mit einem Imagemanager
IM, einem Reportmanager RM, einem Directory-Service-Modul DiS, einem
Parser P, einem Transformationsprozessor TP, einem Konferenzregelspeicher KRS
und einem Konferenzdatenspeicher KDS.
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Der
Imagemanager IM verwaltet die Bilddaten und steht in Datenaustausch
mit einem Objektspeicher OS, in dem die Bilddaten, wie Röntgenbilder,
CT und/oder Kernspin-Aufnahmen
und dergleichen abgelegt sind. Der Begriff Objektspeicher ist hier
nicht im physikalischen Sinn zu verstehen, sondern bezieht sich
vielmehr auf eine Zusammenfassung von diversen Speicherplätzen von
Bilddaten. Der Begriff Objektspeicher soll als Reservoir von Daten
verstanden werden, die teilweise auch verteilt und nicht lokal abgelegt
sein können.
Der Imagemanager IM setzt auf einer Schnittstelle auf, die für die Kommunikation
von Bild- und Befunddaten ausgelegt ist. Vorzugsweise ist dies DICOM
(Digital Imaging and Communications in Medcine; DICOM) oder HL7 (vgl.
hierzu HL7, Clinical Document Architecture Framework Release 1.0,
2000).
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Der
Reportmanger RM greift auf einen Reportspeicher RS zu. Der Begriff
Reportspeicher ist ebenfalls wie der Begriff Objektspeicher nicht
physikalisch zu verstehen, sondern soll diverse Speicherplätze von
Reportdatensätzen
zusammenfassen. Der Reportmanager RM verwaltet die gesamten Befunddaten
innerhalb des Systems.
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Das
Directory-Service-Modul bzw. der Directoryservice DiS verwaltet
die Datensätze,
die sich auf die Konferenz und/oder auf die Organisation bzw. Untereinheiten
davon und/oder auf deren Mitarbeiter beziehen. Hier ist z.B. die
Funktion bzw. dessen Rolle (Arzt oder Informatiker oder Physiker)
eines Mitarbeiters innerhalb der organisatorischen Einheit definiert.
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Der
Parser P dient zum Einlesen zumindest von Teilen von relevanten
Daten, vorzugsweise von dem jeweiligen Dokument und einem jeweiligen
Bilddaten-Header. Soll bspw. folgende Fragestellung Gegenstand der
Konferenz sein: "Vorschläge für einen weiteren
Therapieverlauf für
Patient X?", werden Suchanfragen
generiert, wie "Suche
alle Befunddaten und alle Bilddaten von Patient X". Diese Suchanfrage
(Query) läuft
dann über
alle erfassten Daten oder – falls
aufgrund von Effizienzerwägungen
gewünscht – auf einem
Ausschnitt von diesen Daten (z.B. nur solche Daten die von einem
ausgewählten Arzt
als Befunder erfasst wurden).
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In
dem Konferenzregelspeicher KRS sind Eigenschaften und/oder Regeln
zu einer Konferenz abgelegt. Der Konferenzmanager CM wertet die
mit Hilfe des Konferenzregelspeichers KRS erfassten Konferenzeigenschaften
aus. Anhand der ausgewerteten Konferenzeigenschaften können dann
automatisch Suchanfragen generiert werden (z.B.: Falls die Art der
Konferenz 'radiologisch' ist, initiiere eine
Suchquery mit allen radiologischen Daten)
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In
dem Konferenzdatenspeicher KDS kann dann optional das Ergebnis des
erfindungsgemäßen Verfahrens
und/oder die generierte Datenstruktur DS abgelegt werden.
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Der
zeitlich Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den 2 und 4 gezeigt. In 2 beziehen sich die Zahlen an den Pfeilen
auf die zeitliche Abfolge der jeweiligen Schritte. So werden von dem
Konferenzmanager CM als erstes alle konferenzbezogenen Eigenschaften
von der Konferenz-Applikation und dem Konferenzregelspeicher KRS
erfasst, wie z.B. die Art der Konferenz, deren Thema, teilnehmende
Einheiten etc. Aus einem weiteren Modul können über eine Look-Up-Tabelle weitere
konferenzbezogene Eigenschaften ausgelesen werden.
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Daraufhin
erfolgt in einem dritten Schritt von dem Konferenzmanager CM ein
Zugriff auf das Directory-Service-Modul DiS, um eine Liste der in
Frage kommenden Befunder zu erhalten.
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In
den in 2 gezeigten Schritte 4a und 4b werden
dann anhand den bereits ermittelten Daten Anfragen an den Imagemanager
IM und den Reportmanager RM initiiert. In den Schritten 5a, 5b und 6 werden
die auszuwertenden Daten gesucht und ggf. gefiltert. Dies erfolgt über einen
Zugriff auf den Parser P und den Transformationsprozessor TP. In
dem Parser P sind ein Selektionsprozessor und ein Suchprozessor
zusammengefasst. Vorzugsweise werden hier Header der jeweiligen
Bilddatensätze
eingelesen und auf bestimmte Kriterien untersucht (z.B. "Ist dies ein Röntgenbild
im Zeitraum zwischen 2002 und 2003?"). Nur die auszuwertenden Daten werden
in diesem Schritt heraus gefiltert.
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Die
durch die Bilddatenakquisition erzeugten Bilddatensätze, werden
nach dem DICOM Standard in Serien gespeichert (z.B. alle CT Bilddaten
einer Untersuchung, die an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten
Uhrzeit stattgefunden hat). In diesem Fall ist es vorteilhaft, exemplarisch
die Headerdaten nur einer Instanz auszuwerten. Da die Zahl der erzeugten
DICOM Instanzen v.a. in der Schnittbilddiagnostik kontinuierlich
ansteigt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass nicht sämtliche
Header geparst werden.
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Dies
erhöht
die Performance des Systems deutlich, da nicht relevante Daten nicht
weiter verarbeitet werden. Die auszuwertenden Daten werden dann
dem Transformationsprozessor TP zugeführt. Dieser ist zur Strukturierung
der auszuwertenden Daten bestimmt. Als Ergebnis wird automatisch
die Datenstruktur DS generiert.
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Die
so ermittelten Daten bzw. die generierte Datenstruktur DS werden
optional in einem letzten, siebten Schritt in dem Konferenzdatenspeicher
KDS abgelegt.
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Auf
diese ermittelten Daten kann über
referenzierte Identifikatoren bzw. referenzierte Identifier zugegriffen
werden. Der referenzierte Identifikator stellt eine Art eineindeutiger
Link oder Verweis auf die zugehörige
Datei dar.
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Es
kann jedoch sein, dass nach diesem Verfahrensschritt der Suche,
die aufgefundenen und relevante Daten nicht allesamt für die konkrete
Fragestellung erheblich sind. Dann kann optional eine Selektion
gestartet werden, die aus der Menge der relevante Daten nur die
für die
konkrete Fragestellung auszuwertenden Daten heraus filtert. Damit
wird die Menge der zu verarbeitenden Daten und die Zugriffszeiten
minimiert.
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Ist
eine solche Selektion nicht erwünscht, kann
der Verfahrensschritt auch übersprungen
werden. In diesem Fall kennzeichnet sich die vorliegende Erfindung
nur durch die Schritte: Suche der auszuwertenden Daten und Generieren
der Datenstruktur DS.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist es vorgesehen, die Selektion in die Suche zu integrieren.
Dann werden bereits bei dem Verfahrensschritt der Suche die Selektionskriterien
verarbeitet. Die Suche liefert dann bereits die auszuwertenden Daten.
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Die
auszuwertenden Daten werden in der Regel aus mehreren Dateien unterschiedlichen
Formats bestehen. Um ein Navigieren unter diesen Daten zu erleichtern,
wird in der Erfindung die Datenstruktur DS generiert, die eine einfache Orientierung und
Suche unter den auszuwertenden Daten ermöglicht.
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3 veranschaulicht die Architektur
der erfindungsgemäß generierten
Datenstruktur DS. Die so aufgebaute Konferenzdatei kann abschließend im Konferenzdatenspeicher
gespeichert werden. Optional ist es vorgesehen, dass die referenzierten
Dokumente und Objektdaten zusammen mit der Konferenzdatei lokal
gespeichert werden. Dies ermöglicht kurze
Zugriffszeiten. Es ist auch vorgesehen, dass weitere, zugehörige Daten
lokal gespeichert werden.
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Die
in 3 dargestellten Klassen
mit den jeweiligen Verbindungen geben auch die Zuordnungen innerhalb
der Datenstruktur DS wieder. So ist bspw. einem "Beobachter" eine "Person" und eine "organisatorische Einheit" zugeordnet, in der
er arbeitet. Die Klasse "Relevantes
Dokument" umfasst die
Unterklassen "Dokumenten-Code", "Referenziertes bzw.
Referenz-Objekt", "Dokumenten-Evidenz" und ggf. weitere "zusätzliche
Evidenzen". Die
Klasse "Dokumenten-Code" untergliedert sich
wiederum in "ReportTitle
Code", "Diagnose Code", "Klinischer Frage
Code" und "Klinischer Hinweis
Code". Damit kann
ein Dokument bzw. ein Befund nach den Kriterien Titel des Befundes,
Diagnose, Klinische Fragestellung und weiteren Kriterien gesucht
werden.
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Anhand
der erfindungsgemäßen Datenstruktur
DS kann eine radiologische Konferenz von einer radiologischen Abteilung
ausgeführt
werden, während
andere Abteilungen, wie die Innere Medizin, teilnehmen. Des weiteren
ist festgelegt, welche Mitarbeiter welche Rollen innerhalb der Organisation
oder der organisatorischen Einheit einnehmen. Bspw. kann es sich
um eine radiologische Konferenz handeln, bei der die einladende
Organisation die diagnostische, radiologische Abteilung eines Krankenhauses
ist. Teilnehmende Organisation ist in diesem Fall sowohl die einladende
Organisation und die Innere Medizin. Darüber hinaus sind die Rollen
der jeweiligen Teilnehmer innerhalb der Organisation vermerkt (hier
einerseits "resident" und andererseits "überwachender Physiker"). Weiterhin ist
der referenzierte Identifikator UID, der Name und die Status Flags "Vollständig?" und "Verifiziert?" gespeichert. Mit
diesen Flags kann gekennzeichnet werden, ob ein Befundbericht auch
vollständig
bzw. abgeschlossen ist und von einem hierarchisch übergeordneten Mitarbeiter
verifiziert worden ist.
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Die
Datenstruktur DS beinhaltet vorzugsweise folgende Zuordnungen:
- – Zuordnung
von einladender und an der Befundung und/oder Beurteilung beteiligte
organisatorische Einheiten zu einem Konferenztyp
- – Zuordnung
der relevanten Rollen zu den beteiligten organisatorischen Einheiten
- – Zuordnung
der relevanten Datentypen zu einem Konferenztyp
- – Zuordnung
der relevanten Statuswerte eines Datentyps zu einem Konferenztyp.
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Der
Begriff "organisatorische
Einheit" bezieht sich
dabei auf organisatorische Untereinheiten z.B. eines Krankenhauses.
Dies können
z.B. das Labor, die radiologische Abteilung, die nuklearmedizinische Abteilung
etc. sein. Der Begriff "Rolle" betrifft die Rolle,
die ein Mitarbeiter in dieser Organisation einnimmt, wie z.B. "Arzt", "Oberarzt", "Physiker", "Techniker" etc.
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Anhand
der Datenstruktur DS kann ermittelt werden, welche Personen aus
den beteiligten, organisatorischen Einheiten als Befunder in Frage
kommen.
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Diese
Zuordnungen sind in dem Directoryservice DiS abgelegt, auf den der
Konferenzmanager CM vor dem Zugriff auf den Objektspeicher OS und den
Reportspeicher RS und vor der Suche der auszuwertenden Daten zugreift.
Dies ist in 2 gezeigt.
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Nach
dem Erfassen der konferenzbezogenen Daten und bei der sich zeitlich
anschließenden Suche
aller relevanten Daten und/oder bei der Selektion von auszuwertenden
Daten aus der Menge der relevanten Daten greift der Konferenzmanager
CM auf den Parser P zu. Bei dem Generieren der Datenstruktur DS
greift der Konferenzmanager CM auf den Transformationsprozessor
TP zu.
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Der
Transformationsprozessor TP setzt auf den vom Parser P verarbeiteten
Daten auf und transformiert diese anhand den Daten, die ihm der
Konferenzmanager CM z.B. über
die Parameter der Konferenz (z.B. deren Art: eine radiologische
Konferenz, den Konferenzort, den einladenden, teilnehmenden und
ausführenden
organisatorischen Einheiten) liefert. Er transformiert die auszuwertenden
Daten automatisch in die Datenstruktur DS, die für die jeweilige Konferenz angepasst
bzw. ausgelegt ist. Dies ist in 4 gezeigt.
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In 4 ist der Datenaustausch
mit dem Konferenzregelspeicher KRS bidirektional dargestellt. Dies
bezieht eine mögliche
Ausgestaltung der Erfindung mit ein, die darauf abhebt, den Konferenzregelspeicher
selbstlernend zu gestalten. Dann werden auch vom Konferenzmanager
CM ermittelte Information also Daten an den Konferenzregelspeicher KRS übertragen,
um auf diese Weise neue Regeln zu generieren.
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Die
in dem Ablaufschema von 4 gezeigten
Verfahrensschritte finden alle in der Konferenz-Vorverarbeitungsphase
statt. Einschließlich
bis zu dem Schritt "Ablegen
der Datenstruktur DS in dem Speicher für Konferenzdaten" erfolgen alle dargestellten
Schritte als vorbereitende Maßnahme
und nicht in Echtzeit. Lediglich das Auslesen von der Datenstruktur
DS – oder
Ausschnitten bzw. Teilen davon – und
die Darstellung dieser Daten erfolgt in Echtzeit.
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1 zeigt einen vorgelagerten
Verfahrensschritt in der Konferenz-Vorverarbeitungsphase. Hier werden
die Daten, vorzugsweise die Bilddaten und die Befunddaten, beurteilt.
In diesem Rahmen erfolgt auch die Zuordnung von sogenannten Status
Flags bzw. Statuswerten zu den Daten. So ist es hier z.B. möglich, einen
Befundbericht mit dem Statuswert "verifiziert" zu belegen, um kennzeichnen zu können, dass
dieser Bericht durch einen hierarchisch übergeordneten Arzt akzeptiert
worden ist. Auch kann ein Bericht mit dem Statuswert "vollständig" belegt sein. Dies
soll kennzeichnen, dass der Befundbericht abgeschlossen ist und
kein vorläufiges
Ergebnis darstellt, das noch vervollständigt werden muss. Diese Statuswerte
beziehen sich auf eine DICOM-Schnittstelle. Alternativ sind aber
auch andere Schnittstellen und/oder andere Statuswerte definierbar.
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Wie
aus 1 ersichtlich, können die
Bilddaten gesichtet werden und ggf. einer Nachbearbeitung zugeführt werden,
nachdem die Daten von den unterschiedlichen Modalitäten (z.B.
Röntgen,
CT, PET) empfangen worden sind. Die Bilddaten werden im Objektspeicher
OS gespeichert und die Befunddaten werden im Reportspeicher RS abgelegt.
In der Regel gibt es zu Bilddaten auch immer Befunddaten. Falls dies
nicht der Fall ist, kann dieser Bericht bzw. Report und damit die
entsprechenden Berichtdaten zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden.
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Durch
das Setzen der Statuswerte zu einem frühen Zeitpunkt ist es möglich, die
in den Statuswerten verschlüsselte
Information zu nutzen. Z.B. ist es damit möglich, festzustellen, zu welchen
Befunddaten noch keine Berichte existieren oder die noch verifiziert
werden müssen.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung basieren vorwiegend auf zwei Standards: DICOM und
DICOM SR (SR für
structured reporting) sowie HL7 CDA (Clinical Document Architecture).
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Es
sei betont, dass die Beschreibung der für die Erfindung relevanten
Komponenten des Systems grundsätzlich
nicht einschränkend
zu verstehen ist. Für
einen einschlägigen
Fachmann ist es insbesondere offensichtlich, dass die verwendeten
Begriffe funktional und nicht physikalisch zu verstehen sind. Somit
können
die Komponenten auch teilweise oder vollständig in Software und/oder über mehrere
physikalische Einrichtungen verteilt realisiert werden. Auch können die
oben beschriebenen Abläufe
intern zum Ablauf kommen.