DE10329561A1 - Sensorintegrierte Werkzeugaufnahme - Google Patents

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DE10329561A1
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Marc Richter
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    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23QDETAILS, COMPONENTS, OR ACCESSORIES FOR MACHINE TOOLS, e.g. ARRANGEMENTS FOR COPYING OR CONTROLLING; MACHINE TOOLS IN GENERAL CHARACTERISED BY THE CONSTRUCTION OF PARTICULAR DETAILS OR COMPONENTS; COMBINATIONS OR ASSOCIATIONS OF METAL-WORKING MACHINES, NOT DIRECTED TO A PARTICULAR RESULT
    • B23Q17/00Arrangements for observing, indicating or measuring on machine tools
    • B23Q17/09Arrangements for observing, indicating or measuring on machine tools for indicating or measuring cutting pressure or for determining cutting-tool condition, e.g. cutting ability, load on tool
    • B23Q17/0952Arrangements for observing, indicating or measuring on machine tools for indicating or measuring cutting pressure or for determining cutting-tool condition, e.g. cutting ability, load on tool during machining
    • B23Q17/0966Arrangements for observing, indicating or measuring on machine tools for indicating or measuring cutting pressure or for determining cutting-tool condition, e.g. cutting ability, load on tool during machining by measuring a force on parts of the machine other than a motor

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine sensorintegrierte Werkzeugaufnahme (6) mit einer Spindelschnittstelle (8) und einer Werkzeugtrennstelle (10), mit welcher durch geeignete auf dem Umfang des Verformungsbereichs (9) angebrachte Dehnungsmessstreifen (1¶x¶ bis 4¶x¶ und 1¶y¶ bis 4¶y¶) die radialen Schnittkraftkomponenten bei der Bearbeitung von Werkstücken erfasst werden können. Damit wird zu jedem Zeitpunkt der Bearbeitung eine Erfassung des Prozesszustands ermöglicht. In der Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt, sind jeweils die Versorgungsspannung mit U¶V¶ und die Messspannung mit U¶M¶ bezeichnet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine sensorintegrierte Werkzeugaufnahme entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei der spanenden Bearbeitung von Werkstücken treten an der Kontaktstelle zwischen Werkzeug und Werkstück die sog. Schnittkräfte auf, deren kontinuierliche Erfassung zu jedem Zeitpunkt eine Aussage über den Prozess ermöglicht. Bestimmen lassen sich Störungen des Prozessablaufs wie Werkzeugverschleiß, Werkzeugbruch, Ratterschwingungen etc.
  • Entscheidend für die exakte Bestimmung der Schnittkräfte ist eine Erfassung mittels geeigneter Sensorik möglichst nahe am Ort ihres Auftretens. Eine Integration dieser Sensorik in das Werkzeug verbietet sich aus wirtschaftlichen Gründen, es hat sich daher als Alternative die Entwicklung sensorintegrierter Werkzeugaufnahmen durchgesetzt.
  • Es ist üblich, die Schnittkräfte bezüglich eines rotierenden kartesischen Koordinatensystems zu bestimmen, bestehend aus den Komponenten Längskraft (Fz), Radialkräfte (Fx, Fy) und Torsionsmoment (Mz).
  • Zur Bestimmung dieser Kraftkomponenten sind grundsätzlich zwei Messprinzipien einsetzbar: Die direkte Kraftmessung unter Ausnutzung des piezoelektrischen Effekts und die indirekte Kraftmessung über die Messung von Dehnungen, die mit den durch die äußeren Kräfte verursachten Spannungen korrelieren. Letzteres erfolgt üblicherweise unter der Verwendung von Dehnungsmessstreifen (Dehnungsmessstreifen).
  • Unter Verwendung piezoelektrischer Kraftaufnehmer ist bereits die Erfassung aller vier Kraftkomponenten in der Werkzeugaufnahme realisiert, sog. Schnittkraft-Dynamometer sind seit längerem am Markt erhältlich. Doch die Steifigkeit dieser Lösungen lässt in der Praxis zu wünschen übrig, trotz in der Literatur geweckter Erwartungen auf hochsteife Sensorelemente. Darunter leiden insbesondere die für dynamische Zerspanvorgänge wichtigen Eigenfrequenzen. Zurückzuführen ist dies ist unter anderem auf den geteilten Aufbau der Schnittkraft-Dynamometer, welcher auch die Herstellkosten in die Höhe treibt. Darüber hinaus sind piezoelektrische Kraftaufnehmer selbst sehr kostspielig und können selbst in größten Stückzahlen nicht günstiger hergestellt werden als Dehnungsmessstreifen. Außerdem sprechen sie auf statische Belastungen nicht an.
  • Mittels Dehnungsmessstreifen sind bislang nur zwei der vier interessierenden Komponenten in einer Werkzeugaufnahme verwirklicht worden (Mz und Fz), die Erfassung der Radialkräfte erfolgt dagegen ausschließlich auf Piezobasis, mit den angesprochenen Nachteilen.
  • Daraus ergibt sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, die Bestimmung der beim Zerspanen auftretenden Radialkräfte mit auf der Werkzeugaufnahme applizierten Dehnungsmessstreifen zu ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch eine sensorintegrierte Werkzeugaufnahme mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Durch den Einsatz von Dehnungsmessstreifen zur Messung der Radialkräfte kann die Werkzeugaufnahme ungeteilt aufgebaut werden. Dadurch werden bei verringerten Herstellkosten um Größenordnungen höhere Steifigkeiten möglich. Folglich ergeben sich sehr hohe Eigenfrequenzen, was hochdynamische Zerspanvorgänge erlaubt. Statische Belastungen können mit Dehnungsmessstreifen ebenfalls gemessen werden, was insbesondere auch die Erfassung von Werkzeugunwuchten ermöglicht. Der Kostenvorteil bei den Sensoren macht sich zudem in weiter verringerten Herstellkosten bemerkbar.
  • Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
  • 1: die Wheatstone'sche Brückenschaltung
  • 2: das mechanische Ersatzmodell einer eingespannten Werkzeugaufnahme
  • 3: die Erfassung einer Radialkraft über die vom Biegemoment verursachten Dehnungen
  • 4: die Erfassung einer Radialkraft über die vom Querkraftschub verursachten Dehnungen
  • 5: der Verlauf der Signalstärke bei biegebasierter Messung in Abhängigkeit von den Querschnittsabmessungen
  • 6: der Verlauf der Signalstärke bei schubbasierter Messung in Abhängigkeit von den Querschnittsabmessungen
  • 7: ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung von biegebasierten Messbrücken auf dem Umfang einer erfindungsgemäßen Werkzeugaufnahme
  • 8: ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung von schubbasierten Messbrücken auf dem Umfang einer erfindungsgemäßen Werkzeugaufnahme Die Wheatstone'sche Brückenschaltung (1) ist bei der Messung mit Dehnungsmessstreifen (1) bis (4) von zentraler Bedeutung. Die für sie gültige Messgleichung setzt die Messspannung UM und die Dehnungen der vier Dehnungsmessstreifen zueinander wie folgt in Beziehung:
    Figure 00030001
  • Die entscheidende Information, die dieser Gleichung zu entnehmen ist, ist die Vorzeichenbelegung der Äste der Wheatstone'schen Brückenschaltung, welche in 1 ebenfalls dargestellt ist. Die Dehnungen je zweier Äste gehen stets positiv in die Messspannung ein, die Dehnungen der beiden anderen stets negativ. Dies kann je nach Anordnung der Dehnungsmessstreifen und Beanspruchung der tragenden Struktur zur Verstärkung oder Auslöschung (Kompensation) von Signalen ausgenutzt werden. Nicht zu verwendende Äste können mit unbeanspruchten Dehnungsmessstreifen oder konstanten Ersatzwiderständen beschaltet werden.
  • Die Prinzipskizze in 2 zeigt, dass eine radial am Werkzeug angreifende Kraft F zu einer über der Länge konstanten inneren Querkraft Q und einem linear ansteigenden Biegemoment M im Werkzeug (5) und der es tragenden Werkzeugaufnahme (6) führt, sofern diese an ihrem Ende mit einer festen Einspannung (7) befestigt ist, wie es für eine Spindelschnittstelle der Fall ist. Die Querkräfte Q haben parabolisch über dem Querschnitt der Werkzeugaufnahme (6) verteilte Schubspannungen τQ zur Folge, die Biegemomente M linear verteilte Normalspannungen σM.
  • Diese Spannungen führen zu Dehnungen, welche durch eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme im Fall der Biegespannungen beispielsweise gemäß 3 bestimmt werden können, im Fall der Schubspannungen beispielsweise gemäß 4.
  • 3 zeigt beispielhaft ein Messverfahren für eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme, welches auf der Messung der linear über dem Querschnitt der Werkzeugaufnahme (6) verteilten Dehnungen εB beruht, die aus den in 2 dargestellten Normalspannungen σB hervorrühren. Die Maximalwerte dieser Dehnungen εB,max treten an der Oberfläche der Werkzeugaufnahme (6) auf, mit einer Zugseite mit positiven Dehnungen (+) und einer Druckseite mit negativen Dehnungen (–). Diese Maximaldehnungen εB,max steigen jeweils linear über der Länge der Werkzeugaufnahme (6) an. Auf der Oberfläche der Werkzeugaufnahme (6) lassen sich Dehnungsmessstreifen (1) bis (4) anbringen, mit welchen unter Ausnutzung der Vorzeichen der Dehnungen und der Dehnungsmessstreifen gemäß 1 die Steigung des Dehnungsverlaufs ermittelt werden kann, welche proportional zu den angreifenden Radialkräften ist.
  • Für die in 3 dargestellte, beispielhafte Dehnungsmessstreifen-Anordnung gilt folgende Messgleichung:
    Figure 00040001
  • Hierbei ist UM die Messspannung und UV die Versorgungsspannung gemäß 1, F die zu messende Radialkraft, k der k-Faktor der Dehnungsmessstreifen (1) bis (4), a der definierte Abstand zwischen den Dehnungsmessstreifen (1) und (2) bzw. zwischen (3) und (4), sowie E der E-Modul des Werkstoffs und WB das Widerstandsmoment gegen Biegung der Werkzeugaufnahme (6). Kompensiert sind mit der Messanordnung gemäß 3 die Störgrößen Längszug/-druck, Torsion, Temperaturänderung und Werkzeuglänge.
  • 4 zeigt beispielhaft ein Messverfahren für eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme, welches auf der Messung der Schubverzerrungen γQ beruht. Die Schubspannungen τQ, welche die Schubverzerrungen γQ hervorrufen, sind aufgrund der konstanten Querkraft Q entlang der Länge der Werkzeugaufnahme (6) überall gleichartig über dem Querschnitt verteilt, mit der maximalen Schubspannung in der Mitte des Querschnitts. Die Schubverzerrungen γQ treten unter einem Winkel von 45° als Haupt-Normaldehnungen ε1,2 in Erscheinung. Diese sind mit Dehnungsmessstreifen (1) bis (4) messbar, wobei erneut die Vorzeichen der mechanischen Spannungen sowie die der messenden Dehnungsmessstreifen gemäß 1 sinnvoll zu wählen sind.
  • Für die in 4 dargestellte, beispielhafte Dehnungsmessstreifen-Anordnung gilt folgende Messgleichung:
    Figure 00040002
  • Hierbei ist UM die Messspannung und UV die Versorgungsspannung gemäß 1, τQ,max die in der Mitte auftretende, maximale Schubspannung, k der k-Faktor der Dehnungsmessstreifen (1) bis (4), sowie G der Schubmodul des Werkstoffs der Werkzeugaufnahme (6).
  • Die maximale Schubspannung τQ,max ist als Extremwert der folgenden Gleichung zu bestimmen:
    Figure 00050001
  • Hierbei ist S das über der Höhe variable Flächenmoment 1. Ordnung und I das konstante Flächenmoment 2. Ordnung (Flächenträgheitsmoment) des Querschnitts der Werkzeugaufnahme (6), F die zu messende Radialkraft, sowie b die über der Höhe variable Breite des Querschnitts der Werkzeugaufnahme (6). Kompensiert sind mit der Messanordnung gemäß 4 die Störgrößen Längszug/-druck, Torsion, Temperaturänderung und Werkzeuglänge.
  • Die Auswahl eines Messverfahrens für eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme muss anhand des Kriteriums der Signalstärke erfolgen, also der Höhe der erzielbaren Messspannung UM in Abhängigkeit von Werkstoff und Geometriewerten. 5 zeigt die erzielbare, bezogene Messspannung bei einer Radialkraft von F = 1000 N des schubbasierten Messverfahrens gemäß 3, in Abhängigkeit von den Parametern Wanddicke t und mittlerem Radius rm einer Werkzeugaufnahme aus Stahl mit Kreisringquerschnitt. 6 zeigt im Vergleich dazu die erzielbare, bezogene Messspannung bei einer Radialkraft von F = 1000 N des biegebasierten Messverfahrens gemäß 4, wobei ein Abstand a = 50 mm der Dehnungsmessstreifen vorgegeben wird. Darüber hinaus sind die Parameter für beide Darstellungen identisch.
  • 7 und 8 zeigen beispielhaft je eine maßstäbliche, erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Werkzeugaufnahme (6) zur Erfassung der beiden Radialkraftkomponenten Fx und Fy, jeweils einmal in der Seitenansicht ohne Dehnungsmessstreifen und einmal in der Seitenansicht mit abgewickeltem Verformungsbereich (9) und dargestellten Dehnungsmessstreifen (1x ) bis (4x ) sowie (1y ) bis (4y ). Weiterhin dargestellt sind eine Spindelschnittstelle (8) und eine Werkzeugtrennstelle (10). Die Verschaltung der Dehnungsmessstreifen in 7 entspricht dem biegebasierten Messverfahren gemäß 3, die in 8 dargestellte Verschaltung dem Messverfahren gemäß 4.
  • 1 bis 4
    Dehnungsmessstreifen
    1x bis 4x
    Dehnungsmessstreifen zur Messung der x-Komponenten
    1y bis 4y
    Dehnungsmessstreifen zur Messung der y-Komponenten
    1y bis 4y
    Dehnungsmessstreifen zur Messung der y-Komponenten
    5
    Werkzeug
    6
    Werkzeugaufnahme
    7
    Feste Einspannung
    8
    Spindelschnittstelle
    9
    Verformungsbereich
    10
    Werkzeugtrennstelle

Claims (1)

  1. Sensorintegrierte Werkzeugaufnahme zur Bestimmung der Schnittkräfte, dadurch gekennzeichnet, dass die radialen Schnittkräfte durch auf einem Verformungsbereich abhängig von dessen Abmessungen geeignet angebrachte Dehnungsmessstreifen bestimmt werden.
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