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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung, insbesondere
zur Anwendung bei einer Rezirkulationspumpe eines Brennstoffzellensystems,
mit einem Wälzlager
mit einem inneren Laufring, einem äußeren Laufring und dazwischen angeordneten
Wälzkörpern, sowie
gegebenenfalls mit Abdeckscheiben, beispielsweise in Form von Staubkappen,
wobei die Rezirkulationspumpe eine Antriebswelle bzw. eine Motorwelle
aufweist, die durch den inneren Laufring des Wälzlagers und durch eine Öffnung eines
Lagerschilds in einen Förderraum
der Rezirkulationspumpe hindurchgeführt ist und dort ein Förderglied
antreibt und der Außenring
des Wälzlagers
in einem Lagersitz des Lagerschilds aufgenommen ist sowie ein entsprechendes Wälzlager.
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Die
Erfindung befasst sich insbesondere, jedoch nicht ausschließlich mit
Wälzlagern,
die in Brennstoffzellensysteme eingesetzt werden können, vor
allem in Rezirkulationspumpen von sogenannten PEM Brennstoffzellen.
Brennstoffzellen, insbesondere so genannte PEM-Brennstoffzellen,
sind aus vielen Schriften bestens bekannt.
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Im
Betrieb liefert der den Brennstoffzellen anodenseitig zugeführte Wasserstoff
Protonen, die durch die Membrane der Brennstoffzellen zu den Kathoden
der Brennstoffzellen hindurch wandern und dort mit Sauerstoff reagieren,
um einerseits Wasser zu produzieren und andererseits Strom zu erzeugen, der
von entsprechenden Klemmen am Brennstoffzellenstapel abgenommen
werden kann. Ein Teil des auf der Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels
erzeugten Wassers strömt
durch die Membrane der Brennstoffzellen zu der Anodenseite, so dass
Wasserdampf auch auf der Anodenseite des Brennstoffzellenstapels
vorliegt, abgesehen davon, dass Wasserdampf auch häufig der
Anodenseite zugeführt wird,
da die Membrane nur dann einwandfrei und effizient funktionieren,
wenn sie ausreichend befeuchtet sind. Ferner bewegt sich Stickstoff
von der Kathodenseite durch die Membrane zu der Anodenseite der
Brennstoffzellen und die Konzentration von Stickstoff erhöht sich
ständig
auf der Anodenseite. Da dieser Stickstoff den Wirkungsgrad der Brennstoffzellen beeinträchtigt,
ist es erforderlich, einen Teil der anodenseitig fließenden Gase
entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich abzulassen, um die
Stickstoffkonzentration zu begrenzen bzw. von Zeit zu Zeit herabzusetzen,
so dass das System insgesamt effizient arbeitet.
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Beim
Ablassen eines Teils der anodenseitig fließenden Gase ist eine Verschmutzung
der Umwelt nicht zu befürchten,
da etwaiger Brennstoff bzw. Wasserstoff, der aus dem Anodenkreis
abgelassen wird, mittels eines geeigneten Katalysators dazu gebracht
wird, mit Luft katalytisch zu Wasser zu reagieren. Das so erzeugte
Wasser, bzw. der so erzeugte Wasserdampf, sowie der Stickstoffanteil
bilden natürliche
Bestandteile der Atmosphäre
und stellen daher keine Verunreinigung der Atmosphäre dar.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die aus der Anodenseite des Brennstoffzellenstapels
austretenden Gase, die noch verwertbaren Wasserstoff enthalten,
mittels einer Rezirkulationspumpe, die für notwendige Druckerhöhung sorgt,
dem Anodeneingang des Brennstoffzellenstapels zusammen mit frischem
Wasserstoff wieder zuzuführen.
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Es
hat sich bei den bisher eingesetzten Rezirkulationspumpen gezeigt,
dass die Lebensdauer dieser Pumpen begrenzt ist, und es ist in der
Praxis außerordentlich
schwierig, eine zuverlässige
Pumpe zu finden, die als Rezirkulationspumpe dienen kann. Ein erhebliches
Problem liegt darin, dass das Anodenmedium einen negativen Einfluss
auf die Haltbarkeit der Pumpe ausübt; dem soll mit der vorliegenden Erfindung
entgegengewirkt werden.
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Die
Erfindung ist aber nicht auf Wälzlager
beschränkt,
die in einer Rezirkulationspumpe eingesetzt sind. Verschiedene Aggregate
in Brennstoffzellensystemen sind nämlich mit von Wälzlagern
gelagerten drehbaren Wellen ausgestattet. Diese Wellen und die dazugehörigen Wälzlager
sind häufig
den Arbeitsmedien der Brennstoffzellen ausgesetzt. Diese Medien
sind vor allem Brennstoff, häufig
in Form von Wasserstoff, der mit Wasserdampf, flüssigem Wasser und Stickstoff
vermischt ist sowie Luft, die Wasserdampf und Wassertröpfchen enthält. Es hat
sich herausgestellt, dass die Wälzlager,
die zur Lagerung von Wellen verwendet werden, bisher nicht im Stande
sind, die Arbeitsbedingungen in einem Brennstoffzellensystem längerfristig
zu verkraften. Ein besonderes Problem stellt die Lagerung der im
Anodenkreis eines Brennstoffzellensystems verwendeten Rezirkulationspumpe
dar. Da bei Verwendung eines Brennstoffzellensystems zur Stromerzeugung
für den
Antrieb eines Kraftfahrzeugs die Lastanforderungen sich ständig zwischen
Leerlauf und Höchstleistung ändern können, entstehen
relativ große
Druckschwankungen im Anodenkreislauf des Brennstoffzellensystems,
die zu einem unerwünschten
Volumenstrom durch das Lager zwischen dem Motorraum und dem Förderraum
der Rezirkulationspumpe führen.
Es sind zwar verschiedene Vorschläge gemacht worden, diesen Volumenstrom
deutlich herabzusetzen und somit die Arbeitsbedingungen des Lagers
zu verbessern, dennoch ist es nicht auszuschließen, dass das Lager mit den
aggressiven Arbeitsmedien in Kontakt gelangt. Die vorliegende Erfindung befasst
sich daher mit Möglichkeiten,
dem unerwünschten
Volumenstrom durch das Lager weiter entgegenzuwirken sowie mit Verbesserungen
bei der Auslegung der Lagerung, die zu einer weitaus erhöhten Lebensdauer
führen
kann.
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Grundsätzlich sind
Wälzlager,
zum Beispiel Kugellager, klein und kompakt, sie tragen relativ hohe Kräfte, benötigen keine
Fremdversorgung im Sinne von Strom, Magnetfeldern, Nachschmierung
oder Signalen, und sie werden üblicherweise
einmalig an den vorgesehenen Bauplatz gebracht und die entsprechende
Baueinheit ist dann für
den Betrieb fertig. Üblicherweise
ist die Laufzeit der Wälzlager
das Mehrfache des Gesamtproduktes. Dies ist wichtig, weil die exakte
Montage und richtige Platzierung an den Kraft übertragenden Punkten schwierig
und aufwändig
ist. Das Lager ist idealerweise in der Kraftlinie platziert, so
dass die kleinstmöglichen
Biegemomente wirken und dies führt
dazu, dass sich das Lager inmitten der Baueinheit befindet. Dies
macht einen Austausch des Lagers üblicherweise schwierig, da man
die gesamte Baueinheit häufig
zerlegen muss, um einen Lageraustausch vorzunehmen.
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Problematisch
bei den bisher verwendeten Kugellagern ist die Dauerschmierung,
die angestrebt ist. Ein erstes Problem liegt darin, dass die entsprechende
Fettpackung aus dem Lager entweicht. Dies führt dazu, dass das Lager in
kurzer Zeit defekt wird. Zum zweiten kommt dazu, dass der Schmierstoff,
der aus dem Lager entweicht, auch zu einer Kontamination der Brennstoffzellen
bzw. des Brennstoffzellensystems führt und ein Brennstoffzellensystem
kann auch mit den kleinsten Mengen von Schmierstoffpartikeln kritisch
geschädigt
oder gar zerstört
werden.
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Drittens
sind auch andere Partikel des Lagers im Brennstoffzellensystem unerwünscht. Das sind
zum Beispiel Abrieb von Kugeln oder Lagerringen, Rost oder Reaktionsprodukte
des Lagers, die zum Beispiel durch chemische Reaktion mit dem vorhandenen
Wasserstoff und Wasser entstehen.
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Es
ist versucht worden, die Lagerschmierung mit Wasser zu realisieren.
Diese Versuche sind aber weitgehend erfolglos geblieben. Ein Problem
in diesem Zusammenhang ist, dass die Schmierung mit Wasser nicht
in allen Betriebszuständen
sichergestellt werden kann. Mal ist die Umgebung des Lagers absolut
trocken oder die Wasserfeuchte ist gering oder die Lager sind tropfnass.
Die Schmierung des Lagers ist in diesen unterschiedlichen Zuständen nicht
sichergestellt und ohne Schmierung versagt jedes Lager offensichtlich
relativ schnell.
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Wenn
man versucht, das Lager für
den Trockenbetrieb auszulegen, so stellt sich heraus, dass das Lager
durch die vorhandene Wasserfeuchte oder Wassertröpfchen auch zerstört wird.
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Auch
andere Effekte treten auf. Zum Beispiel bestehen herkömmliche
Lager aus einer Vielzahl verschiedener Materialien, die sich für die üblicherweise geforderten
Funktionen bewährt
haben und diese auch erfüllen.
Der Kontakt mit Wasser und Wasserstoff einzeln oder in Kombination
und bei den herrschenden Temperaturen führt aber zu verschiedenen Reaktionen.
Dies kann dazu führen,
dass die Eigenschaften des Lagers sich schlagartig verändern oder dass
Produkte abgespalten werden und zu einer Kontamination des Brennstoffzellensystems
führen. Beide
sind unakzeptabel.
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Weitere
Einflussgrößen, die
sich nachteilig auf die Lagerung auswirken können, sind zum Beispiel starke
elektromagnetische Felder bzw. Wechselfelder und stark schwankende
Temperaturen mit größerem Gradienten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Wälzlageranordnung
bzw. ein Wälzlager der
eingangs genannten Art so zu verbessern, dass einerseits der Volumenstrom
der verwendeten Arbeitsmedien durch das Wälzlager weiter herabgesetzt
wird und gleichzeitig das Wälzlager
so auszubilden, dass es bei preisgünstiger Herstellung eine deutlich
längere
Lebensdauer aufweist und nicht zu einer unerwünschten Kontamination der Brennstoffzellen
führt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Wälzlageranordnung
der eingangs genannten Art dadurch weitergebildet, dass auf beiden
axialen Seiten des Wälzlagers
mit der Antriebswelle drehbare Deckel vorgesehen sind, die sich
jeweils radial über
den äußeren Laufring
hinweg erstrecken.
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Durch
diese drehbaren Deckel entsteht im Bereich des Wälzlagers ein hoher Druck, der
das Lager vor Volumenströmen
schützt.
Der herrschende Druck zwischen dem Wälzlager und dem drehbaren Deckel
entspricht einmal dem herrschenden statischen Druck zusammen mit
einem weiteren dynamischen Druckanteil, der von der Drehbewegung
der Deckel herrührt.
Da der Druck im Bereich des Lagers stets höher ist als außerhalb
der drehbaren Deckel, wird eine Durchströmung des Lagers selbst durch das
jeweilige Arbeitsmedium weitestgehend verhindert.
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Wie
in den Ansprüchen
2 bis 4 angegeben, bildet der erste Deckel einen ersten Spalt mit
dem äußeren Laufring
des Lagers und mit dem Lagerschild im Bereich des äußeren Laufrings,
während
der zweite Deckel einen zweiten Spalt mit dem Wälzlager und/oder mit der dem
Wälzlager
abgewandten Seite des Lagerschilds. Besonders günstig ist es, wenn der erste
Deckel und der zweite Deckel sowie die Spalten, die sie mit dem
Wälzlager
und/oder dem Lagerschild bilden, ausgelegt sind, um zumindest im
Wesentlichen den gleichen dynamischen Druck auf beiden axialen Seiten
des Wälzlagers
aufzubauen. Dadurch, dass der gleiche Druck auf beiden axialen Seiten
des Wälzlagers
vorliegt, liegt keine Druckdifferenz vor, die zu einem Strom durch
das Wälzlager führen könnte. Besonders
günstige praktische
Auslegungen der Wälzlageranordnung
mit den Deckeln sind den Ansprüchen
6 und 7 zu entnehmen.
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Das
Wälzlager
selbst kann beliebiger Bauart sein, ist aber vorzugsweise ein Rillenkugellager,
insbesondere ein Schrägrillenkugellager.
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Besonders
günstig
ist es, wenn die Laufringe sowie die Wälzkörper bzw. -kugeln aus nicht
rostendem Stahl, zum Beispiel aus 1.4303 Stahl bestehen. Durch diese
einfache Maßnahme
wird die Bildung von Rost verhindert, die zum Abrieb und Rostablagerungen
im Brennstoffzellensystem führen
könnte.
Da sowohl Abrieb als auch Rostablagerung für ein Brennstoffzellensystem
nachteilig sind, wird hier durch die Verwendung von nicht rostenden
Stählen ein
besonderer Vorteil erreicht. Ferner wird, da alle Bestandteile des
Lagers aus zumindest im Wesentlichen der gleichen metallischen Legierung
bestehen, verhindert, dass Spannungsreihen sich im Wälzlager bilden
und zu einer Verschlechterung des Zustands des Lagers führen.
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Ein
weiteres Material, das für
die Laufringe und Wälzkörper verwendet
werden kann, ist 1.3543 Stahl. Alternativ hierzu können die
Laufringe jeweils aus X102 CrMo17 bestehen, es handelt sich hier
um einen Werkzeugstahl, der gegen Rost beständig ist. Ein weiteres Material,
das für
die Laufringe in Frage kommt, ist 1.4123/X 40 CrMoVn 16 2.
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Anstelle
die Wälzkörper aus
einem Metall, beispielsweise aus 1.4303 Stahl, anzufertigen, können diese
aus einem keramischen Material, zum Beispiel Si3N4 bestehen.
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Die
zur Anwendung gelangenden Wälzlager sind
vorzugsweise mit einem Käfig
für die
Wälzkörper ausgestattet
und der Käfig
besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, zum Beispiel aus PEEK.
Es handelt sich hier um ein Kunststoffmaterial, das naturgemäß mit den
metallischen Bestandteilen des Lagers keine Spannungsreihe bildet
und widerstandsfähig gegenüber den
verwendeten Arbeitsmedien ist, dennoch aber die mechanischen Anforderungen
eines Käfigs
erfüllt.
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Alternativ
hierzu kann der Käfig
auch aus einem nicht rostenden Stahl, beispielsweise aus 1.4301
Stahl, gegebenenfalls mit Lappen bestehen.
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Wenn
für das
Lager Abdeckscheiben vorgesehen sind, bestehen diese vorzugsweise
aus einem der nachfolgenden Materialien: mit Kunststoff ummanteltem
Metall, mit NBR ummanteltem, unlegiertem Stahl, nicht rostendem
Stahl und mit FPM ummanteltem, nicht rostendem Stahl. Besonders
günstig
ist es, wenn die Wälzkörper und/oder
die Laufringe und/oder weitere Bestandteile des Wälzlagers, wie
etwa Deckscheiben oder ein Käfig
oder die Deckel mit einer hydrophoben Beschichtung versehen sind.
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Die
Wälzkörper und/oder
die Laufringe und/oder weitere Bestandteile des Wälzlagers,
wie etwaige Abdeckscheiben oder ein Käfig oder die Deckel, können mit
mindestens einem der nachfolgenden Materialien beschichtet sein:
PFPE, PTFE, PE, eine PE-Schicht, die durch ein CVD-Verfahren abgelagert
ist oder eine Kohlenstoffschicht oder eine DLC-Schicht (DLC = diamond
like carbon), die jeweils durch ein CVD-Verfahren oder PVD-Verfahren abgelagert
ist. Diese Schichten sind einerseits Wasser abweisend, andererseits
schaffen sie eine Art Trockenschmierung, die den Eigenschaften des
Lagers zugute kommt, und zwar mit dem Vorteil, dass die verwendeten
Beschichtungen für
das Brennstoffzellensystem nicht schädlich sind.
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Das
Wälzlager
kann auch mit einer Befettung versehen werden, und zwar im Gegensatz
zu den herkömmlichen
Fettpackungen auf Seifenbasis, die leicht ausgewaschen werden kann,
in Form eines inerten Trägermaterials
wie .... und eines in diesem verteilten, inerten Trockenschmiermittels
wie PFDE und/oder PTFE.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen sowie in der nachfolgenden
Beschreibung beschrieben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend näher
erläutert
anhand der beiliegenden Zeichnungen, in welchen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Brennstoffzellensystems mit einer Rezirkulationspumpe ähnlich der
Anordnung, die in der deutschen Patentanmeldung 102 00 581.1 gezeigt
ist,
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2 einen schematischen Längsschnitt durch
eine erste Rezirkulationspumpe in Form eines Seitenkanalverdichters,
der für
die Anwendung in einem Brennstoffzellensystem ausgelegt ist,
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3 eine Ansicht von unten
auf das Laufrad des Seitenkanalverdichters der 2, wobei die 2 und 3 einer
am 3. Juni 2003 eingereichten Patentanmeldung der vorliegenden Anmelderin
General Motors Corporation (Anwalts-Akten-zeichen G5272PDE) entnommen
sind und
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4 einen Halblängsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Wälzlageranordnung,
die im Seitenkanalverdichter gemäß 2 und 3 im Bereich des Wellendurchgangs durch
den dem Förderglied zugeordneten
Lagerschild verwendet wird.
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Um
den technologischen Hintergrund der Erfindung klarzustellen, wird
zunächst
anhand der 1, 2 und 3 eine mögliche Auslegung eines Brennstoffzellensystems
(1) mit Rezirkulationspumpe
in Form eines Seitenkanalverdichters (2 und 3) beschrieben. Bezug nehmend
auf 1 deutet das Bezugszeichen 12 auf
den Brennstoffzellenstapel, der aus mehreren einzelnen Brennstoffzellen besteht,
die schematisch mit 14 gekennzeichnet sind. Der Brennstoffzellenstapel 12 weist
eine Anodenseite 16 mit Anodeneingang 18 und Anodenausgang 20 sowie
eine Kathodenseite 22 mit Kathodeneingang 24 und
Kathodenausgang 26 auf.
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In
an sich bekannter Weise weist jede einzelne Brennstoffzelle 14 eine
Anode, eine Kathode und dazwischen eine Membran (nicht gezeigt)
auf, wobei jede so genannte MEA (Membrane Electrode Assembly), bestehend
aus einer Anode, einer Kathode und einer dazwischen angeordneten
Membran, zwischen zwei so genannten bipolaren Platten gehalten ist
(ebenfalls nicht gezeigt). Zwischen der einen Seite einer bipolaren
Platte und der Kathode sind Strömungskanäle für Sauerstoff
oder Luftsauerstoff vorgesehen, während zwischen der anderen
Seite der bipolaren Platte und der Anode ebenfalls Strömungskanäle vorgesehen
sind, die für
die Zufuhr von Wasserstoff an die Anode sorgen.
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Die
Strömungskanäle auf der
Anodenseite der Brennstoffzellen sind zusammengeschaltet, damit
alle Brennstoffzellen gleichzeitig mit Brennstoff über den
Anodeneingang 18 versorgt werden können, wobei überschüssiger Wasserstoff
sowie andere Abgase der Brennstoffzellen, wie beispielsweise Wasser
in Dampfform und Stickstoff, der von auf der Kathodenseite geliefertem
Luftsauerstoff kommt, aus dem Brennstoffzellenstapel am Anodenausgang 20 über die
Leitung 55 herausgeführt
werden können. Die
Durchströmung
der Anoden der zusammen geschalteten Brennstoffzellen ist schematisch
in der Figur mit der Linie 28 gezeigt. In ähnlicher
Weise sind die Strömungspassagen
auf der Kathodenseite der Brennstoffzellen zusammen geschlossen,
um einen Strömungspfad
30 vom Kathodeneingang 24 zum Kathodenausgang 26 im
Brennstoffzellenstapel 12 zu bilden, wobei die auf der
Kathodenseite 22 anfallenden Abgase über die Leitung 25 in
die Atmosphäre
abgegeben werden können.
Die bipolaren Platten der einzelnen Brennstoffzellen 14 sind
in Reihe und/oder parallel zueinander geschaltet. Im Betrieb entsteht
eine Spannung an den zwei Ausgangsklemmen 32 und 34.
Diese Spannung steht nicht dargestellten Einrichtungen, z.B. für den Antrieb
eines Kraftfahrzeugs, in dem das Brennstoffzellensystem eingebaut
ist sowie für
den Antrieb von anderen Aggregaten, die zum Betrieb des Brennstoffzellensystems
notwendig sind, als Leistungsquelle zur Verfügung.
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Die
Auslegung von Brennstoffzellenstapeln bzw. der darin enthaltenen
Brennstoffzellen sind bestens aus verschiedenen Schriften bekannt,
so dass es nicht notwendig ist, hier näher auf die konkrete Auslegung
des Brennstoffzellenstapels einzugehen.
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Wesentlich
ist, dass der Anodenseite 16 des Brennstoffzellenstapels 12 ein
gasförmiger
Brennstoff zugeführt
werden muss, wobei im Falle der Verwendung von Wasserstoff der Wasserstoff
möglicherweise
von einer Quelle in Form eines Wasserstofftanks 36 entnommen
wird. Konkret kommt im dargestellten Beispiel der Wasserstoff vom
Wasserstofftank 36 über
ein mechanisches Druckregelventil 38 sowie über ein
Solenoid betätigtes
Abschaltventil 40 und ein manuell betätigbares Absperrventil 42 zu einem
Stellventil 44, das den frischen Wasserstoff über eine
Leitung 46 dem Anodeneingang 18 des Brennstoffzellenstapels 12 zuführt.
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Im
Betrieb wird das Stellventil 44 bei geöffneten Ventilen 40 und 42 je
nach der vom Fahrer des Kraftfahrzeugs geforderten Leistung über eine
Steuerung 48 angesteuert, um den erforderlichen Massenstrom
an frischem Wasserstoff in die Anodenseite des Brennstoffzellenstapels 12 einzuspeisen.
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Gleichzeitig
mit der lastabhängigen
Ansteuerung des Stellventils 44 durch die Steuerung 48 wird über die
Steuerung 48 ein Elektromotor 50 angesteuert,
der einen Kompressor 52 antreibt und Luftsauerstoff über eine
Leitung 54 und den Kathodeneingang 24 in die Kathodenseite 22 des
Brennstoffzellenstapels 12 einspeist.
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Im
Brennstoffzellenstapel 12 wandern Protonen, die vom zugeführten Wasserstoff
geliefert werden, von der Anodenseite 16 der einzelnen
Brennstoffzellen durch die Membran zu der Kathodenseite 22 und
reagieren an dort vorgesehenen Katalysatoren mit dem zugeführten Luftsauerstoff,
um Wasser zu bilden. Diese Reaktion führt dazu, dass elektrische
Spannungen an den Bipolarplatten entstehen, die in summierter Form
für die
an den Klemmen 32 und 34 abnehmbare Leistung sorgen.
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Während der
elektro-chemischen Reaktion in den einzelnen Brennstoffzellen diffundieren
Stickstoffmoleküle
von der Kathodenseite zur Anodenseite und verlassen die Anodenseite 16 über den
Anodenausgang 20 zusammen mit dem unverbrauchten Wasserstoff
und Wasserdampf. Eine Rückführleitung 58 ist
zwischen dem Anodenausgang 20 und dem Anodeneingang 18 vorgesehen,
und zwar mit einer Rezirkulationspumpe 60, die dafür sorgt,
dass die rückgeführten Gase
ein angepasstes Druckniveau am Anodeneingang 18 aufweisen,
um die Strömung aufrecht
zu erhalten. Bei Anwendung einer solchen Rückführung kann ein Anteil der Anodenabgase entweder
kontinuierlich oder diskontinuierlich über das Anodenabgasventil 56 und
die Leitung 57 abgelassen werden.
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Diese
Anodenabgase werden dann normalerweise zur Wärmegewinnung über die
Leitung 57 einem katalytischen Brenner (nicht gezeigt)
zugeführt
und dort mit Luftsauerstoff zur Erzeugung von Wärme umgesetzt, wobei die nach
dem Brenner vorhandenen Abgase bestehend aus Stickstoff und Wasserdampf
bedenkenlos in die Atmosphäre
abgegeben werden können.
Wie erwähnt
kann das Anodenabgasventil 56 auch diskontinuierlich geöffnet werden,
um von Zeit zu Zeit Abgase aus dem Brennstoffzellenstapel 12 abzulassen,
beispielsweise dann wenn die Stickstoffkonzentration auf der Anodenseite des
Brennstoffzellenstapels 12 auf ein Niveau angestiegen ist,
bei dem der effiziente Betrieb des Brennstoffzellenstapels leiden
würde.
Es ist auch bekannt, die Anodenabgase der Kathodenseite 22 des
Brennstoffzellenstapels 12 zuzuführen, damit der Wasserstoffanteil
auf der Kathodenseite direkt mit Sauerstoff zu Wasser reagiert und
auf diese Weise entsorgt wird, wobei die vorliegende Erfindung auch
mit einem solchen System anwendbar ist.
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In
der Figur sind der Wasserstofftank 36, das mechanische
Druckregelventil 38, das Solenoid betätigte Abschaltventil 40 sowie
das manuell betätigbare
Absperrventil 42 in einem Rahmen 62 gezeigt. Da
dieses Teil häufig
von spezialisierten Zulieferern geliefert wird, ist es an sich bekannt.
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Das
mechanische Druckregelventil 38 sorgt dafür, das höhere Druckniveau
P3 im Wasserstofftank 36, das beispielsweise bei 350 Bar
liegen kann, auf ein niedrigeres Druckniveau P2 herunter zu regeln.
Das Sicherheitsventil 38 nach dem Tank schaltet letztendlich
bei etwa 10 bar. Die Regelung nach dem Tank muss aber an den Anodeneingang 18 einen
höheren
Druck anbieten als den im Anodenkreislauf je nach Anforderung herrschenden
Druck. Im System können
durchaus Drücke
bis 3 bar entstehen und somit ist auch das Frischgas nur mit einem
entsprechenden, noch höheren
Druck einleitbar. Damit muss vom Tank her ein größerer Druck anliegen.
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Nach
dem Vorschlag der deutschen Patentanmeldung
DE 102 00 058.1 führt eine
Steuerleitung
70 von der Ausgangsseite des Stellventils
44 zum Referenzdruckeingang
des Druckregelventils
38, so dass, wenn der Druck an der
Brennstoffzellenseite des Stellventils
44 fällt, der
Referenzdruck am mechanischen Druckregelventil
38 ebenfalls
fällt.
Da die Kraft vom Referenzeingang in die gleiche Richtung wirkt wie
die Vorspannfeder
66 führt
dies dazu, dass der Ausgangsdruck P2 des mechanischen Druckregelventils
38 und
daher auch der Druck auf der Eingangsseite des Stellventils
44 ebenfalls
fällt,
wodurch die Druckdifferenz am Stellventil
44 zwischen dessen Eingangs-
und Ausgangsseite kleiner wird. Hierdurch wird der Druckdifferenzbereich,
der vom Stellventil
44 beherrscht werden muss, stets klein
gehalten, was die Anforderungen an das Stellventil
44 herabsetzt. Dies
bedeutet nicht, dass die Druckdifferenz selbst klein sein muss,
sondern dass die Schwankungen der Druckdifferenz stets klein gehalten
werden sollen.
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Es
wird nun eine Konstruktion einer Rezirkulationspumpe 60 in
Form eines so genannten Seitenkanalverdichters näher beschrieben, der in den 2 und 3 gezeigt ist.
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Die
Grundkonstruktion eines Seitenkanalverdichters ist an sich gut bekannt.
Der Seitenkanalverdichter 60 weist einen innerhalb eines
Gehäuses 110 angeordneten
Motorraum 112, einen am unteren Ende 114 des Gehäuses angeordneten
Förderraum 116 und
einen am anderen Ende des Gehäuses
angeordneten Verbindungsraum 118 auf, wobei der Förderraum 116 ein
Förderglied
in Form eines Laufrads 120 enthält, das gasförmigen Brennstoff über einen
rohrförmigen
Einlass 122 ansaugt (der beispielsweise am Gehäuseteil 123 umlaufend
dicht geschweißt
ist), in Zusammenarbeit mit dem Seitenkanal 117 eine Druckerhöhung des
gasförmigen
Brennstoffs bewirkt und diesen anschließend über einen Auslass 124 den
Anodenseiten der Brennstoffzellen zuführt. Im Motorraum 112 ist
ein im Gehäuse
angeordneter Stator 126 sowie ein an einer Antriebswelle oder
Motorwelle 128 angeordneter Rotor 130 vorgesehen,
wobei die Motorwelle 128 das Laufrad 120 antreibt
und im Verbindungsraum 118 elektrische Anschlüsse (nicht
gezeigt) und gegebenenfalls ein Controller (ebenfalls nicht gezeigt)
für den
aus Stator 126 und Rotor 130 bestehenden Motor
angeordnet ist bzw. sind.
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Wie
aus der Zeichnung der 2 ersichtlich, sitzt
das Laufrad 120 auf einem verlängerten Ende der Motorwelle 128.
Zwei Lager 159 und 142 stützen die Motorwelle 128 an
den vorliegenden besten Positionen, nämlich vor und hinter dem Motor.
Die Lager sitzen entsprechend den Lagerschildern 115 und 138,
die zusammen mit dem Gehäuse 110 den
Motorraum bilden und alle drei Sektionen (Förderraum, Motorraum und Verbindungsraum)
gegeneinander abgrenzen. Da Wasserstoff gefordert wird, ist die Pumpe
nach außen
hin wasserstoffdicht, die einzelnen Sektionen zueinander aber nicht.
Durch die Lager dazwischen sind diese miteinander verbunden. Bei
Betrieb der Pumpe werden verschiedene Druckpotentiale in der Turbine,
d.h. im Bereich des Laufrades erzeugt, und würden, wenn die vorliegende
Lehre nicht befolgt wird, durch das Lager 142 fließen, um das
Druckpotential auszugleichen, was zu frühzeitigem Versagen des Lagers
und daher der Pumpe führen
würde.
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Die
elektrischen Anschlüsse
zum Stator sind in 2 nicht
gezeigt, die Stromzufuhr wird aber über eine Steckverbindung 132 an
die Statorwin dungen geführt.
Diese Steckverbindung ist als so genannter Mil-Stecker realisiert
und stellt eine hermetische Abdichtung zwischen dem Innenraum der
Pumpe und der Außenumgebung
sicher. Die so genannten Mil-Stecker
gelten geprüft
als Wasserstoffdicht.
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Die
Pumpe ist komplett dicht. Mit Dichtungen und geeignetem Edelstahl
rundherum sowie mit dem wasserstoffdichten Stecker 132 entweicht
nahezu kein Wasserstoff.
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Die
genauen Details des Motors werden hier nicht beschrieben, da sie
nicht zur Erfindung gehören.
Es versteht sich aber, dass der Elektromotor nach einer bekannten
Bauart ausgelegt sein kann bzw. ist.
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Systembedingt
hat eine Pumpe, wie der in 2 und 3 gezeigte Seitenkanalverdichter 60,
kleine Spalten zwischen verschiedenen Bauteilen. Beispielsweise
befindet sich zwischen dem Rotor 130 und dem Stator 120 ein
kleiner Luftspalt 133, der wohl klein gehalten werden soll,
um einen hohen Wirkungsgrad des Motors zu erreichen. D.h. der Rotor 130 sitzt
passgenau im Statorpaket des Stators 126.
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Ferner
schließt
das Laufrad 120 mit den Schaufeln 121 knapp mit
dem Auslasskanal 134 des Auslasses 124, mit dem
Einlasskanal des Einlasses 122 und mit den eingrenzenden
Deckeln 136 und 138 ab, die mit dem Abstandsring 140 den
Förderraum 116 begrenzen,
so dass an diesen Stellen weitere enge Funktionsspalten 123, 125 und 127 zwischen stationären Teilen
und einem beweglichen Teil, hier das Laufrad 120, vorliegen.
Bauartbedingt ergibt sich im Deckel 138, der einen Lagerschild
bildet, um das Lager 142 herum eine Rinne 144 unterhalb
des Motors.
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Die
Konstruktion des Seitenkanalverdichters 60 so wie bisher
beschrieben entspricht dem bisher bekannten Aufbau eines Seitenkanalverdichters. Dieser
Aufbau kann so modifiziert werden, dass ein Spülgaseinlass 150 im
Deckel 152 vorgesehen ist, der den Verbindungsraum 118 umgrenzt
und gegenüber
der Außenumgebung
abdichtet. Das Spülgas, das über eine
Leitung geliefert wird, wird durch den Spülgaseinlass 150 in
den Verbindungsraum eingespeist. Diese Abwandlung, die für die vorliegende
Erfindung nicht zwingend erforderlich ist, ist in der deutschen
Patentanmeldung 10314820.5 beschrieben. Ferner wird eine Bohrung 154 im
Lagerschild 138 und eine weitere Bohrung 156 bzw.
ein Durchbruch im Steg 158 des Laufrades 120 vorgesehen,
so dass das Spülgas
in den Hohlräumen
auf beiden Seiten des Steges eindringen und von hier aus die Funktionsspalten
im Bereich des Laufrades spülen
kann. Die Bohrungen 154 und 156 können jeweils
mehrfach vorgesehen werden.
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Bei
Abschaltung des Brennstoffzellensystems wird das Spülgas über den
Spülgaseinlass
in den Verbindungsraum eingespeist, vertreibt bzw. verdampft etwaiges
dort bzw. an oder in einem gegebenenfalls vorgesehenen Controller
vorhandenes Kondensat durch die Bohrungen 119 in den Motorraum 112 und
strömt
dann durch den Motor, so dass der Funktionsspalt 133 zwischen
dem Rotor und dem Stator durchspült
wird. Etwaige dort vorhandene Wassertröpfchen werden aus dem Bereich
des Motors in die Rinne 144 verdrängt. Ferner führt das Spülgas dazu,
dass etwaiges im Bereich der Rinne 144 vorhandenes Wasser
und Wasserdampf anschließend
durch die Bohrung 154 im Lagerdeckel 136 und durch
die Bohrung 156 im Laufrad 120 in die Hohlräume 160, 162 auf
beiden Seiten des Steges 158 des Laufrades eintritt und
von dort durch die engen Funktionsspalten oberhalb und unterhalb
des Laufrades 120 weiter in den Förderraum 116 des Verdichters
verdrängt
wird, so dass der Wasserdampf und flüssiges Wasser anschließend den
Förderraum über den Auslasskanal 134 und/oder
den Auslass 124 den Seitenkanalverdichter verlassen können. Somit
wird sämtliches
Wasser bzw. Wasserdampf aus dem Seitenkanalverdichter ausgetrieben
bzw. durch einen Verdampfungsvorgang, der ebenfalls vom Spülgas bewerkstelligt
wird, verdampft und ausgestoßen,
so dass keine Feuchtigkeit im Seitenkanalverdichter verbleibt, die
bei Minustemperaturen zu der Einfrierung des Seitenkanalverdichters
führen kann.
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Das
Wasser bzw. der Wasserdampf wird dann mittels des Spülgases über den
Anodenkreislauf und das Ablassventil 56 vollständig aus
dem Anodenkreislauf entfernt. Selbst wenn das Spülsystem nur wahlweise vorgesehen
ist, dient die Bohrung 154 einem anderen wesentlichen Zweck.
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Die
Bohrung 154 ist nämlich
deshalb vorgesehen, um im Betrieb stets einen Druckausgleich zwischen
Motorraum und Förderraum
zu erzielen. Die Bohrung 154 ermöglicht bei steigendem Druck
im Förderraum 116 eine
Strömung
vom Förderraum 116 durch
die Bohrung in den Motorraum 112 und bei abfallendem Druck
im Förderraum 116 eine
Strömung aus
dem Motorraum 112 in den Förderraum. Der Begriff "Förderraum" ist hier breit auszulegen; er ist nicht beschränkt auf
den Kompressionsraum zwischen dem Laufrad und dem Stator, sondern
umfasst den gesamten Hohlraum, in dem das Laufrad 120 untergebracht
ist. Dies gilt auch für
den Turboverdichter gemäß 4.
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Wäre diese
Bohrung 154 nicht vorgesehen, so müsste der Druckausgleich durch
eine Strömung durch
das Lager 142 erfolgen, was sich als sehr ungünstig erwiesen
hat, da der sich einstellende Volumenstrom das Schmiermittel und
das Lager ausspült und
zu frühzeitigem
Versagen des Lagers führt.
Anstatt eine einzige Bohrung 154 vorzusehen, werden vorzugsweise
mehrere solcher Bohrungen am Lagerschild um das Lager 142 herum
vorgesehen, beispielsweise sechs solche Bohrungen auf dem Umfang
des Bohrungskreises. Dies gilt auch bei den Bohrungen 119,
die im Lagerschild 115 um das Lager 159 herum
angeordnet sind. Die Bohrungen 154 bzw. 119 werden
vorzugsweise regelmäßig um die
Langsachse der Motorwelle 128 herum verteilt. Damit soll eine
relativ gute Säuberung
und Trocknung des Motorenraumes erreicht werden.
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Das
Bezugszeichen 184 bezeichnet eine Kühlpassage, die zwischen dem
zylindrischen Mantel 186 und dem Gehäuse 110 vorgesehen
ist und im Betrieb von einer Kühlflüssigkeit
durchströmt
werden kann.
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Anstatt
eine Wasserkühlung
vorzusehen, ist es auch durchaus denkbar, den Seitenkanalverdichter
mit einer Luftkühlung
zu versehen, die im einfachsten Fall dadurch erzielt werden kann,
dass das Gehäuse 110 im
Bereich des Ringraums 184, wo die Wasserkühlung in 2 gezeigt ist, mit ringförmigen Rippen
versehen ist, wobei der Mantel 186 weggelassen wird. Gegebenenfalls
kann ein Kühlgebläse oder
ein sonst vorgesehener Kühlluftstrom
dafür verwendet
werden, um Wärme
vom Seitenkanalverdichter abzuführen.
Baut man die Komponente mit einem guten oder sehr guten Wärmleiter
auf (Aluminium, Kupfer), so liegt auch ein extrem guter Wärmedurchgang
vor.
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Die 2 und 3 zeigen zusätzlich, wie der Seitenkanalverdichter
aufgebaut ist, d.h. wo die Lager und Dichtungen sowie die Schrauben
sitzen, die die einzelnen Gehäuseteile
und Deckel miteinander und mit den weiteren Bauteilen verbinden.
Diese Teile werden nicht extra beschrieben.
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4 zeigt nun wie der Seitenkanalverdichter
der 2 und 3 im Bereich des Lagers 142 erfindungsgemäß umgebaut
wird, um einen noch besseren Schutz vor einem Volumenstrom durch
das Lager zu erreichen, wobei die in 4 gezeigte
Konstruktion auch in abgewandelter Form für das Lager 159 verwendet
werden kann. Für
Teile, die Teilen der 1, 2 und 3 entsprechen, werden in der 4 die gleichen Bezugszeichen
verwendet. Es versteht sich, dass die bisherige Beschreibung auch
für Teile
der 4 gilt, die mit
den gleichen Nummern versehen sind wie die entsprechenden Teile
der 1, 2 und 3, es
sei denn, etwas Gegenteiliges wird gesagt.
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Das
in 4 gezeigte Wälzlager 142 befindet
sich im Bereich des Lagerschilds 138, der den Übergang
vom Motorraum 112 in den Förderraum 116 bildet.
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Das
Wälzlager 142 ist
in diesem Beispiel ein Schrägrillenkugellager
mit einem inneren Laufring 200, einem äußeren Laufring 202 und
dazwischen angeordneten Wälzkörpern 204 in
Form von Kugeln. Oberhalb und unterhalb der Kugeln in 3 sind Dichtscheiben 206,
häufig
Staubkappen genannt, zu sehen. Dies sind Ringe, die üblicherweise
an dem äußeren Laufring 202 fest
angebracht und mit dem inneren Laufring einen kleinstmöglichen
Abstand bilden. Sie haben die Aufgabe, Staub oder Partikel fern von
den Kugeln und den Laufrillen zu halten.
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Bei
der in 4 gezeigten Anordnung
ist der äußere Laufring
in einem Lagersitz 208 des Lagerschildes 138 aufgenommen,
während
der innere Laufring 200 auf der Motorwelle 128 sitzt
und von dieser angetrieben wird. Zwischen dem inneren Laufring 200 und
einer an der Motorwelle vorgesehenen Ringschulter 210 befindet
sich ein erster Deckel 212, der sich radial von der Motorwelle 128 bis über den äußeren Ring 202 des
Kugellagers 142 und des Lagersitzes 208 hinaus
erstreckt. Der Deckel endet an seiner radial äußeren Seite in einer Tropfnase 214 und weist
eine in 3 obere Seite 216 auf,
die radial nach außen
und schräg
nach unten läuft.
Auf diese Weise werden etwaige Wassertröpfchen wie 218, die vom Motor
auf den ersten Deckel herabtropfen, durch Schwerkraft und durch
Zentrifugalkraft nach außen und
nach unten abfließen,
bis sie von der Tropfnase abfallen bzw. abgeworfen werden.
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Der
Lagersitz 208 weist unterhalb des Schrägrillenlagers einen Vorsprung 220 auf,
der sich radial nach innen bis kurz vor der Motorwelle 128 erstreckt. Unterhalb
dieses Vorsprungs befindet sich der zweite Deckel 222,
der in diesem Beispiel an der Nabe 224 des Rotors 120 des
Fördergliedes
angebracht ist. Der Rotor selbst wird mittels einer nicht dargestellten Schraubbefestigung
gegen eine weitere radiale Schulter 226 der Antriebswelle
gedrückt.
Man merkt, dass zwischen der unteren Seite des ersten Deckels 212 und
der oberen axialen Seite des Kugellagers bzw. des Lagersitzes 208 ein
erster Ringspalt 228 gebildet ist, während ein zweiter Ringspalt 230 zwischen
dem Vorsprung des Lagersitzes und dem zweiten Deckel vorliegt. Diese
Spalten 228 und 230, die relativ kleine Breiten
aufweisen, beispielsweise 0,3 bis 0,5 mm, sorgen dafür, dass
im Betrieb der Rezirkulationspumpe bei Drehung der Antriebswelle
ein dynamischer Druck in den Spalten erzeugt wird und dieser dynamische
Druck hält
das Arbeitsmedium weitestgehend vom Wälzlager fern, d.h. der dynamische
Druck dichtet das Wälzlager
gegen einen äußeren Volumenstrom
durch dieses ab. Bei der Auslegung der Spalten, d.h. ihrer axialen
Höhe und
ihrer radialen Erstreckung im Bezug auf die jeweils gegenüberliegende
Struktur, d.h. im Falle des ersten Spaltes 228 der oberen
Seite des inneren Laufrings 200 im Bereich außerhalb
des Klemmbereichs mit dem ersten Deckel, der oberen Seite des äußeren Laufrings 202 und
der oberen Seite des Lagersitzes 208 und im Falle des zweiten
Spaltes 230 die radiale Erstreckung der Unterseite des
Vorsprungs 220, ist darauf geachten worden, dass der gleiche
dynamische Druck in den Spalten 228 bzw. 230 erreicht
wird. Eine Druckdifferenz ist unerwünscht, da sie zu einem Vo lumenstrom
durch das Wälzlager
hindurch führen wird,
was ja soweit wie möglich
vermieden werden soll.
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Anstatt
den zweiten Deckel 222, wie gezeigt, an der Nabe 224 des
Rotors des Fördergliedes 120 anzubringen,
kann der zweite Deckel zwischen der Nabe 224 des Rotors 120 und
der radialen Schulter 226 geklemmt werden.
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Eingezeichnet
in 4 ist auch die Kraftrichtung 232,
die sich bei Verwendung eines Schrägrillenkugellagers einstellt.
Ferner zeigt das Bezugszeichen 233 auf einen wahlweise
vorgesehenen Käfig.
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Auch
das zweite Wälzlager 159 gemäß 2, d.h. am oberen Ende der
Antriebswelle, kann mit drehbaren Deckeln versehen werden, die aber nicht
extra gezeigt sind.
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Es
werden nunmehr einige Beispiele für die Auslegung des Schrägrillenlagers
gegeben. Diese Beispiele, die sich mit verschiedenen Materialkombinationen
befassen, können
genauso für
das Lager 159 an der dem Förderglied abgewandten Ende
der Antriebswelle verwendet werden und können außerdem bei Wälzlagern
mit Nadeln oder Tonnen als Wälzkörper ebenfalls
zur Anwendung gelangen, sofern solche Wälzlager zur Anwendung kommen.
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Beispiel 1
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Bei
dem ersten Beispiel wird der innere Laufring 200 und der äußere Laufring 202 aus
der Legierung X102 CrMo17 hergestellt, die als nicht rostend gilt
und die Kugeln 204 aus Si3N4. Diese Kugeln werden in einem Käfig aus
PEEK gehalten.
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Beispiel 2
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Hier
werden die inneren und äußeren Laufringe 200, 202 aus
nicht rostendem Stahl 1.4303 hergestellt und das gleiche Material
wird auch für
die Kugeln 204 verwendet. In diesem Fall wird auch der
Käfig aus
einem nicht rostenden Stahl hergestellt, und zwar aus herstellungstechnischen
Gründen
aus 1.4301 Stahl mit Lappen. Der Unterschied der Zusammensetzung
zwischen 1.4303 Stahl und 1.4301 Stahl ist so gering, dass keine
unerwünschten
Spannungsreihen entstehen, die zu Korrosionserscheinungen führen könnten. Obwohl
das Lager gemäß Beispiel
1 an sich ohne Deckscheiben funktioniert, können dort gegebenenfalls Deckscheiben
wie 206 vorgesehen werden. Diese werden bei dem Lager des
Beispiels 2 auch wahlweise vorgesehen und bestehen aus unlegiertem
Stahl, der mit NBR verkleidet ist. Auch käme ein nicht rostender Stahl
oder ein mit einem Kunststoff ummantelter Stahl, wie beispielsweise
ein mit FPM verkleideter, nicht rostender Stahl, für die Deckscheiben
in Frage. Die Laufringe, die Kugeln und auch der Käfig sind
in diesem Beispiel mit entweder PFPE oder PTFE beschichtet, d.h.
diese Teile weisen eine hydrophobe Beschichtung auf.
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Beispiel 3
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Bei
diesem Beispiel werden die Laufringe 200, 202 jeweils
aus 1.4123/X40 CrMoVn 16 2 hergestellt. Die Kugeln 204 bestehen
aus Si3N4 und der
Käfig aus
PEEK. Die Deckscheiben 206 bestehen aus nicht rostendem
Stahl, der mit FPM verkleidet ist. Hier werden die Laufringe 200, 202 und
gegebenenfalls die Kugeln 204 mit einer Beschichtung versehen,
die aus Polyethylen (PE) besteht, wobei das PE durch ein CVD-Verfahren
abgelagert werden kann. Statt dessen kann auch eine DLC (Diamond-like Carbon)
Beschichtung vorgesehen werden, die ebenfalls durch ein CVD-Verfahren oder durch
ein PVD-Verfahren abgelagert werden kann. Es wird in diesem Beispiel
keine Befettung des Lagers vorgesehen. Dennoch könnte eine Befettung des Lagers
erfolgen. Eine mögliche
Befettung könnte
in Form einer Mischung eines inerten Trägermaterials und eines in diesem
verteilten inerten Trockenschmiermittels wie PFPE und/oder PTPE
verwendet werden.
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Das
Trägermaterial
kann sich aus verschiedenen Materialien zusammensetzen. Ein Beispiel
ist das Produkt Ultratherm 2000 (PFPE/PTFE), das auf einem Grundöl aus PTFE
und einem Verdichter auf PTFE basiert. Beide sind chemische sehr
inert.
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Eine
andere Variante ist das Turmogrease NBI 300 BP mit einem Grundöl aus einem
synthetischen Ester und einem Verdichter aus Polyharnstoff.
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Das
Grundöl
kann in anderen Fällen
auch aus einem Silikon gemacht sein.
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Öle und Fette,
die Grundelemente der sehr guten herkömmlichen Schmiermittel, sind
momentan nicht anzustreben. Die Kontamination des Anodenkreislaufs
muss unbedingt vermieden werden. Wenn bewiesen ist, dass die "äußeren Schutzkonstrukte" den Volumenstrom
durch das Lager gänzlich
ausschließen,
dann würde
man die besser schmierenden serienüblichen Schmiermittel verwenden.
Solange die Kontamination nicht 100% ausgeschlossen werden kann,
wird wie hier beschrieben verfahren. Das Schmiermittel ist ein wichtiges
Element zur Erfüllung
der guten sowie dauerhaften Schmierfunktion. Es gilt einerseits
die Grundfunktion Schmieren sicherzustellen. Zudem darf auf keinen
Fall der Anodenkreis lauf kontaminiert werden. Je höher die
Oberflächenspannung
des Schmiermittels ist, desto besser scheint die Dauerhaltbarkeit
zu sein.
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Das
Maß wie
viel Bestandteile aus dem Schmiermittel herausgelöst werden,
ist zudem wichtig. Durch die vorliegenden Temperatur und Feuchte werden
teilweise Bestandteile unterschiedlich schnell aus dem Schmiermittel
gelöst.
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Die
Adhäsion
des Schmiermittels an dem zu benetzenden Bauteil ist auch ein wichtiges
Kriterium.
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Beispiel 4
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Schließlich wird
als Beispiel 4 ein Schrägrillenlager
verwendet, dessen Laufringe 200, 202 aus 1.3543
Stahl bestehen, wobei der Käfig
aus PEEK hergestellt wird und die Kugeln entweder aus 1.4303 rostfreiem
Stahl oder aus Si3N4 bestehen.
Diese Version funktioniert ohne Deckscheiben 206, kann
aber gegebenenfalls mit Deckscheiben 206 versehen werden,
die entsprechend den Beispielen 2 und 3 ausgelegt sein können.
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Es
soll darauf hingewiesen werden, dass die Bohrungen 154 als
Gewindebohrungen ausgebildet sein können. Beispielsweise können drei
solche Bohrungen in der Größe M4 im
Lagerschild 138 vorgesehen werden. Im Lagerschild 115 können ebenfalls Gewindebohrungen
vorgesehen werden, beispielsweise ebenfalls 3 × M4 oder eine einzige Bohrung
in der Größe M8.
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Die
in den obigen Beispielen angegebenen verwendeten Materialien sind
für die
Arbeitsmedien eines Brennstoffzellensystems geeignet, bilden keine Spaltprodukte
und sind auch für
die Funktion "Lagerung
der Welle" ge eignet.
Der Spalt zwischen Wälzlager
und Führungskörper ist
für die
Anforderungen ausgelegt. Wasser, entweder als Feuchte oder Tropfen,
sowie Sauerstoff und Wasserstoff zerstören das Lager nicht. Die Dauerfestigkeit
bleibt erhalten. Das Lager kommt gänzlich ohne eine herkömmliche
Fettschmierung aus. Dem Lager entweicht damit keinesfalls Fett oder Öl, das zu
einer Kontamination der Brennstoffzellen führen könnte.
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Die "Lagerung der Welle" kann, einmal eingebaut,
dauerhaft an ihrem Platz bleiben.
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Es
wird von extern weder Schmiermittel, Strom, Magnetfelder, Druckluft,
Kühlung
usw. benötigt.
Das Lager ist autark.
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Die
hier angegebene Konstruktion bietet darüber hinaus folgende Vorteile:
- – sicheres
mechanisches Prinzip, robustes Design,
- – keine
Kontamination des Brennstoffzellensystems,
- – Dauerfestigkeit,
- – das
Lager verträgt
den vorherrschenden Medienkontakt, darunter Wasserstoff, Wasser
(flüssig
und gasförmig)
und Sauerstoff,
- – für schnelle
und schnellste Rotationen bis über 25.000
U/min geeignet,
- – formschlüssige Konstruktion,
- – saubere,
konstruktiv sichere Führung
an einem festen Drehpunkt,
- – definierte,
geführte
Bewegung,
- – die
durch Reibung erzeugte Wärme
wird vom Lager ausgehalten,
- – selbst
für einfache
Drehantriebe geeignet, erlaubt preisgünstige Konstruktionen.
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Die
hier beschriebene Wälzlageranordnung bzw.
das Wälzlager
können
bei allen gängigen
Pumpenarten verwendet werden, beispielsweise bei Seitenverdichtern,
bei Turboverdichtern und bei Impellerpumpen.