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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung von Fluoreszenzkorrelationen
in Gegenwart von langsamen Signalschwankungen. Im Besonderen betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung Diffusions- und Transportprozessen
mit einem Scanmikroskop, das ein Umlenkmittel zum Einkoppeln eines
Beleuchtungslichtstrahls, ein Scanmodul zur bildlichen Darstellung
eines Objekts auf einem Peripheriegerät sowie zur Positionierung
des Beleuchtungslichtstrahls für
eine bestimmte Zeitspanne an einem Ort des Objekts umfasst.
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Die
Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (FCS) und verwandte Methoden
mit ihrer Realisierung in einem Mikroskopaufbau eignen sich zur
Untersuchung von molekularen Beweglichkeiten und Wechselwirkungen
in mikroskopischen Messvolumina kleiner 1 fl (femtoliter, 10–15 Liter)
und bei geringen Konzentrationsbereichen kleiner 1 μM (μMol). In
typischen FCS-Experimenten mit stehendem Messvolumen und insbesondere
in wässriger
Lösung
befindet sich im Messvolumen eine mittlere Zahl von wenigen (< 1000) fluoreszenzmarkierten
Molekülen.
Aufgrund der Brown'schen
Bewegung der Moleküle
fluktuiert ihre Zahl um diesen Mittelwert und erzeugt entsprechende
Fluktuationen des Fluoreszenzsignals um einen Mittelwert. Mit der
Autokorrelationsanalyse von einem Detektionskanal und/oder der Kreuzkorrelationsanalyse
von mehr als einem Detektionskanal lassen sich z.B. die Konzentrationen
und die Diffusionseigenschaften von mehreren fluoreszenzmarkierten Spezies
sowie ihre Wechselwirkung miteinander quantitativ bestimmen.
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Insbesondere
in strukturierten Proben, wie zum Beispiel biologischen Zellen,
kann es zu zusätzlichen,
oft dominanten Fluktuationen und vor allem Drift im Signal kommen.
Ein Beispiel sind die langsamen Bewegungen von zellulären Strukturen.
Diese Bewegungen überlagern
die diffusionsbedingten molekularen Bewegungen.
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Einen
weiteren Einfluss auf das Messergebnis nehmen fluoreszenzmarkierte
Moleküle,
die transient oder permanent durch Bindung an zelluläre Strukturen
immobilisiert sind. Ihre Fluoreszenz wird typischerweise unter Beleuchtung
nach Zeiten im 100 msec- bis sec-Bereich irreversibel ausgeschaltet.
Dies bezeichnet man als Photobleaching.
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Ebenso
können
fluoreszente, sehr langsame Aggregate vorliegen, die sich als singuläres Ereignis langsam
durch das Messvolumen bewegen. Kombinationen aus den oben beschriebenen
Einflüssen
auf die Messergebnisse sind denkbar.
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Bei
der Berechnung der Korrelationsfunktion der Signale führen diese
Drifts und Fluktuationen zu oft dominanten Beiträgen, die die interessierenden Beiträge von molekularer
Diffusion überdecken
und oft nicht auswertbar machen. Während außerdem für die Korrelationsfunktion
von Signalfluktuationen in Folge molekularer Diffusion analytische
oder numerische Modelle existieren, die eine quantitative Auswertung
erlauben, ist dies für
die erwähnten
Fälle nicht
oder sehr selten der Fall. Langsame Fluktuationen machen also in
herkömmlicher
FCS die Auswertung schwierig bis unmöglich.
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Stand
der Technik entspricht der Realisierung von FCS-Experimenten mit
den kommerziell erhältlichen
FCS-Geräten/Korrelatoren
von ALV (ALV-Laser-Vertriebsgesellschaft
mbH, Langen, Deutschland), ISS (ISS Inc., Champaign, Illinois/USA),
Zeiss (Carl Zeiss Jena GmbH, Jena, Deutschland).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem die molekulare Diffusion in einem Objekt oder einer Probe
bestimmbar ist, ohne dass ebenfalls im Objekt vorherrschende Störeinflüsse das
Messergebnis der molekularen Diffusion verfälschen würden.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren, das die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst.
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Das
Verfahren zur Messung von Fluoreszenzkorrelationen in Gegenwart
von langsamen Signalschwankungen mit einem Scanmikroskop ist vorteilhaft,
da ein Umlenkmittel zum Einkoppeln eines Beleuchtungslichtstrahls,
ein Scanmodul zur bildlichen Darstellung eines Objekts auf einem
Peripheriegerät
und mindestens ein Detektor für
das Photonenzählen,
beispielsweise eine Avalanche-Photo-Diode, vorgesehen ist. Zunächst erfolgt
das Aufnehmen der Daten, wobei der Beleuchtungslichtstrahl mit dem
Scanmodul für
eine bestimmte Zeitspanne an einem Ort des Objekts positioniert
wird. Die aufgenommenen Daten werden entweder direkt einer Filterung
unterzogen oder an den aufgenommenen Daten wird eine Fourieranalyse
durchführt.
Anschließend erfolgt
mit einem geeigneten Filter eine Filterung, der der Fourieranalyse
unterzogenen Daten. Schließlich wird
die Berechnung einer Korrelationsfunktion ausschließlich an
den gefilterten Daten durchgeführt.
Die Filterung der Daten ist in Software oder in einer Kombination
aus Hard-/und Software realisiert.
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Ein
wählbarer
Filter kann einen Kurzpassfilter umfassen, der langsame Fluktuationen
(Prozesse > 100 ms)
aus den aufgenommenen Daten herausfiltert. Eine weitere Möglichkeit
für einen
Filter ist ein Langpassfilter, der schnelle Fluktuationen (Prozesse, typischerweise
im μs- ms-Bereich)
herausfiltert, was einer Vergrößerung der
Samplingzeit bei der Aufzeichnung des Fluoreszenzsignals entspricht.
Die berechnete Korrelationsfunktion beschreibt nur noch langsame
Fluktuationen, deren Zeitbereich liegt weit oberhalb einer msec
und somit ist die Verknüpfung der
Methode mit Time-Lapse-Imaging
ermöglicht,
so dass die Messwerte für
die Korrelationsanalyse direkt aus den mit dem Scanmikroskop aufgenommenen
Bildern verwendet werden. Die langsamen Fluktuationen dienen zur
Analyse der Dynamik zellulärer Strukturen.
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Ein
weitere vorteilhafte Methode der Filterung ist, dass ein Bandpassfilter
vorgesehen ist, der eine obere und eine untere Grenze definiert,
so dass Fluktuationen unterhalb der unteren und oberhalb der oberen
Grenze herausgefiltert werden. Zusätzlich kann man mit einem Bandblock-
bzw. einem Notchfilter Fluktuationen zwischen einer unteren und einer
oberen Grenze bzw. um eine mittlere Frequenz herausfiltern, so dass
bei der Berechnung der Korrelationsfunktion nur noch die interessierenden
Fluktuationen unterhalb der unteren und oberhalb der oberen Grenze
beschreiben werden. Vorübergehende
signifikante Abweichungen der aufgenommenen Daten über ein
statistisch zu erwartendes Maß hinaus werden
durch Setzen einer oberen und unteren Schwelle automatisch erkannt,
so dass diese Bereiche dann aus den aufgenommenen Daten herausgeschnitten
und nicht für
Korrelationsanalyse verwendet werden. Die vorübergehenden signifikanten Abweichungen
durch fluoreszierende molekulare Aggregate oder durch die Anlagerung
der fluoreszierenden Moleküle
an weniger bewegliche Bestandteile des Objekts (15) werden
dadurch eliminiert.
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Die
Verwendung einer empirischen Trendkurve dient dazu, langsame Fluktuationen
und insbesondere Drift durch Photobleaching zu detektieren und einer
Auswertung zuzuführen.
Die empirische Trendkurve ist dabei ein Polynom oder eine Summe von
Exponentialkurven. Eine skalierte Differenz aus den aufgenommenen
Daten und der Trendkurve wird berechnet, die dann nur noch die interessierenden, diffusionsbedingten
Fluktuationen enthält,
die mit einer Korrelationsanalyse erfasst werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
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In
der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt
und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Scanmikroskops mit einem SP-Modul;
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2 eine schematische Darstellung
der Anordnung der Gerätekomponenten
für die FCS-Analyse
in einem Scanmikroskop;
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3 eine graphische Darstellung
der gemessenen FCS Rohdaten im Vergleich zu den Daten, die mit einem
Tiefpass gefiltert wurden;
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4 eine graphische Darstellung
der gemessenen FCS Rohdaten, die mit einem Hochpass gefiltert wurden;
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5 eine graphische Darstellung
der gemessenen FCS Rohdaten, die durch Setzen einer oberen und unteren
Schwelle, sowie durch Maskierung vor der Korrelationsberechnung
gefiltert werden;
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6 eine graphische Darstellung
der durch Photobleaching abfallenden Rohdaten im Vergleich zu den
Daten, die mit einem Modell angepasst wurden;
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7 eine graphische Darstellung
eines korrigierten Signals aus 6;
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8 eine graphische Darstellung
der nach schnellem Bleichen erfolgende Anstieg der Rohdaten im Vergleich
zu den Daten, die mit einem Modell angepasst wurden eine graphische
Darstellung der; und
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9 eine graphische Darstellung
eines korrigierten Signals aus 8.
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In 1 zeigt den schematischen
Aufbau eines konfokalen Scanmikroskops 100, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Verwendung findet. Der von mindestens einem Beleuchtungssystem 1 kommende
Beleuchtungslichtstrahl 3 wird von einem Strahlteiler oder
einem geeigneten Umlenkmittel 5 zu einem Scanmodul 7 geleitet.
Bevor der Beleuchtungslichtstrahl 3 auf das Umlenkmittel 5 trifft,
passiert dieser ein Beleuchtungspinhole 6. Das Scanmodul 7 umfasst
einen kardanisch aufgehängten
Scanspiegel 9, der den Beleuchtungslichtstrahl 3 durch eine
Scanoptik 12 und eine Mikroskopoptik 13 hindurch über bzw.
durch ein Objekt 15 führt.
Der Beleuchtungslichtstrahl 3 wird bei nicht transparenten Objekten 15 über die
Objektoberfläche
geführt.
Bei biologischen Objekten 15 (Präparaten) oder transparenten
Objekten kann der Beleuchtungslichtstrahl 3 auch durch
das Objekt 15 geführt
werden. Zu diesen Zwecken werden nichtleuchtende Präparate ggf.
mit einem geeigneten Farbstoff (Fluoreszenzmarker) präpariert
(nicht dargestellt, da etablierter Stand der Technik). Die in dem
Objekt vorhandenen Farbstoffe werden durch den Beleuchtungslichtstrahl 3 angeregt
und senden Licht in einem ihnen eigenen charakteristischen Bereich
des Spektrums aus. Dieses vom Objekt 15 ausgehende Licht
definiert einen Detektionslichtstrahl 17. Dieser gelangt
durch die Mikroskopoptik 13, die Scanoptik 12 und über das
Scanmodul 7 zum Umlenkmittel 5, passiert dieses
und gelangt über
ein Detektionspinhole 18 auf mindestens einen Detektor 19,
der als Photomultiplier ausgeführt ist.
Es ist dem Fachmann klar, dass auch andere Detektionskomponenten,
wie z.B. Dioden, Diodenarrays, Photomultiplierarrays, CCD Chips
oder CMOS Bildsensoren, eingesetzt werden können. Der vom Objekt 15 ausgehende
bzw. definierte Detektionslichtstrahl 17 ist in 1 als gestrichelte Linie
dargestellt. Im Detektor 19 werden elektrische, zur Leistung
des vom Objekt 15 ausgehenden Lichtes, proportionale Detektionssignale
erzeugt. Da, wie bereits oben erwähnt, vom Objekt 15 Licht
nicht nur einer Wellenlänge
ausgesandt wird, ist es sinnvoll, vor dem mindestens einen Detektor 19 ein
Selektionsmittel für das
von der Probe ausgehende Spektrum einzufügen. Das Selektionsmittel ist
in der hier gezeigten Ausführungsform
ein SP-Modul 20. Das SP-Modul 20 ist derart ausgebildet,
dass es einen kompletten Lambda-Scan
aufnehmen kann, d.h., dass alle vom Objekt 15 ausgehenden
Wellenlängen
aufgezeichnet werden. Die vom Detektor 19 erzeugten Daten
werden an ein Rechnersystem 23 weitergegeben. Dem Rechnersystem 23 ist
mindestens ein Peripheriegerät 27 zugeordnet.
Das Peripheriegerät 27 kann
z.B. ein Display sein, auf dem der Benutzer Hinweise zur Einstellung
des Scanmikroskops erhält
oder den aktuellen Setup und auch die Bilddaten in graphischer Form
entnehmen kann. Ferner ist mit dem Rechnersystem 23 ein
Eingabemittel zugeordnet, das z.B. aus einer Tastatur 28,
einer Einstellvorrichtung 29 für die Komponenten des Mikroskopsystems
und einer Maus 30 besteht. Der Detektionslichtstrahl 17 wird mit
einem Prisma 31 räumlich
spektral aufgespalten. Eine weitere Möglichkeit der spektralen Aufspaltung ist
die Verwendung eines Reflexions-, oder Transmissionsgitters. Der
spektral aufgespaltene Lichtfächer 32 wird
mit der Fokussieroptik 33 fokussiert und trifft anschließend auf
eine Spiegelblendenanordnung 34, 35. Die Spiegelblendenanordnung 34, 35,
die Mittel zur spektralen, räumlichen
Aufspaltung, die Fokussieroptik 33 und die Detektoren 36 und 37 werden
zusammen als SP-Modul 20 (oder Mutibanddetektor) bezeichnet.
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2 ist eine schematische
Darstellung der Anordnung von mehreren Gerätekomponenten für die FCS-Analyse
in dem Scanmikroskop 100. Für die FCS-Analyse wird ein
herkömmliches
Scanmikroskop 100, dem ein herkömmliches SP-Modul 20 zugeordnet
ist, verwendet. Das Scanmikroskop 100 ist mit einem mit
einem Umlenkmittel 5 versehen, das als Hauptstrahlteiler
fungiert und als Strahlteilerschieber oder AOBSTM ausgeführt ist.
Als Lichtquellen können, wie
bereits in 1 beschrieben,
sowohl alle verfügbaren
sichtbaren Laserlinien über
einen ersten Eingang 40 eingekoppelt werden. Über einen
zweiten Eingang 41 erfolgt die Einkopplung von UV-Strahlung oder IR-Strahlung,
die für
Mehr-Photonenanwendungen (auch FCS) nutzbar ist. In 2 ist die Strahlrichtung zum SP-Modul 20 mit
einem gestrichelten Pfeil dargestellt. Das Detektionslicht (von dem
Objekt 15 ausgehendes Licht) passiert die Mikroskopoptik
(in 2 nicht dargestellt),
den Scanspiegel 9, das Umlenkmittel 5, das Detektionspinhole 18,
optional ein Filterrad 21 zum Ausblenden des Anregungslichtes,
sowie einen verstellbaren Strahlteilerschieber 43, der
einen Spiegel, zum vollständigen Ablenken
ins SP-Modul 20, einen Strahlteiler oder ein einfaches
Substrat, zum teilweisen Ablenken ins SP-Modul 20, oder
eine Leerstelle beinhaltet. Durch eine nachfolgende Linse 44 wird
der Strahl des Detektionslichts kollimiert. Hinter dieser Linse 44 befindet
sich ein Ausgang 45 aus dem Stativ des Scanmikroskops 100.
Oberhalb dieses Ausgangs 45 ist ein Gehäuse 46 angebracht,
in dem sich ein wechselbarer Filterwürfel 47 befindet.
An dem Strahlteiler 48 (auswechselbar), der in dem Filterwürfel 47 vorgesehen
ist, wird das Detektionslicht in zwei Anteile aufgeteilt; z.B. in
einen „roten" Anteil 50a und
einen „blauen" Anteil 50b.
Zusätzliche
Filter 49 dienen zum weiteren Ausblenden des Anregungslichtes,
bzw. anderer nicht gewollter Lichtanteile. Diese sind beim Gebrauch
eines AOBSTM als Umlenkmittel 5 optional. Ein
Teilstrahl, wie z.B. der „rote" Anteil 50a,
wird dann mit einer Linse 51 direkt auf den ersten Detektionskanal 52 fokussiert.
Der zweite Teilstrahl, wie z.B. der „blaue" Anteil 50b, wird über einen
zusätzlichen
Umlenkspiegel 53, ebenfalls mit einer Linse 51 auf
einen zweiten Detektionskanal 55 fokussiert. Jeder setzt sich
aus einer Standard-FC-Buchse 54, einer Standard-Multimodefaser 56 mit
lichtdichtem Mantel, die an beiden Enden jeweils mit einem FC-Stecker
versehen ist, einer weiteren FC-Buchse 54 und einer Avalanche-Photo-Diode 57 (APD)
zusammen. Die APD's 57 zeichnen
sich durch ihre besonders hohe Detektionseffizienz speziell im sichtbaren
Wellenlängenbereich
im Vergleich zu Photomultiplier-Röhren aus. Die beiden APD's 57 sind
in einem Gehäuse 58 zusammen
untergebracht, damit für
eine ausreichende Kühlung
und Lichtdichtheit der Detektoren gesorgt ist. Die Signale der APD's 57 werden
dann in einen Computer 60 geleitet, der für die FCS-Analyse
zuständig
ist. Im Computer 60 ist eine Detektorkarte 61 vorgesehen.
Mit dem Computer 62 ist ein zusätzlicher Monitor 62 verbunden,
auf dem die Messergebnisse in verschiedenster Art und weise darstellbar sind.
Das Scanmikroskop 100 hat, wie bereits in 1 beschrieben ein „eigenes" Rechnersystem 23, das ebenfalls
mit einem eigenen Peripheriegerät 27 versehen
ist. Das Peripheriegerät
umfasst z.B. zwei Monitore, die standardmäßig zum Scanmikroskop 100 gehören. Über das
Rechnersystem 23 läuft
die gesamte Ansteuerung des Scanmoduls 7 und der darin
vorgesehenen Scanspiegel 9 und die Detektion mit dem SP-Modul 20.
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Das
Verfahren läuft
im Allgemeinen so ab, dass vom Objekt 15 zunächst ein
konfokales Übersichtsbild
aufgenommen wird. Dann sucht man sich, z.B. durch Markierung mit
dem Cursor, eine oder mehrere interessante Stellen im Bild und parkt
oder positioniert dort den oder die Beleuchtungslichtstrahlen für eine bestimmte
Zeit. Der Strahlteilerschieber 43 direkt vor dem Ausgang 45 wird
dann auf die Leerstelle oder das einfache Substrat gestellt. Das
einfache Substrat hat den Vorteil, dass man schneller zwischen konfokaler
Bildaufnahme und FCS umschalten kann, da zwischen den Aufnahmen
keine Spiegelschieber bewegt werden müssen. FCS – Aufnahmen und das SP-Modul 20 können dann
quasi simultan genutzt werden. Dann wird das Fluoreszenzlicht auf die
beiden Detektionskanäle 52 und 55 fokussiert. Die APD's dienen zum Photon-Counting.
Das Signal wird dann der Detektorkarte 61 zugeführt. Mit
Hilfe einer Software wird dann eine Auswertung (u.a. Berechnung
der Auto- bzw. Kreuzkorrelation) des Signals vorgenommen und das
Ergebnis wird auf dem zusätzlichen
Monitor 62 dargestellt. Typischerweise werden mit diesem
Verfahren Diffusionsgeschwindigkeiten, Konzentrationen, chemische
Bindungen, usw. bestimmt.
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3 zeigt eine graphische
Darstellung der durch die Avalanche-Photo-Diode 57 (APD)
gemessenen Daten 65, die FCS Rohdaten sind, im Vergleich
zu den Daten 66, die mit einem Tiefpass gefiltert wurden.
Dabei ist auf der Abszisse die Zeit in Mikro-Sekunden (μs) aufgetragen.
Die Zeit beschreibt diejenige Zeitspanne, innerhalb der Daten mit
der Avalanche-Photo-Diode 57 aufgenommen werden. Auf der
Ordinate ist die Intensität
bzw. die Zahl der pro Zeiteinheit registrierten Photonen aufgetragen. Die
gemessenen Daten 65 sind durch die Rauten repräsentiert.
Die mit dem Tiefpass gefilterten Daten 66 sind durch die
Quadrate dargestellt. Aufgrund der Filterung ergibt sich ein in
den Spitzen reduzierter Verlauf. Die Fluoreszenzkorrelationen werden
in Gegenwart von langsamen Signalschwankungen mit einem Scanmikroskop 100 bestimmt,
wobei das Scanmikroskop ein Umlenkmittel 5 zum Einkoppeln
eines Beleuchtungslichtstrahls 3, ein Scanmodul 7 zur
bildlichen Darstellung eines Objekts 15 auf einem Peripheriegerät 27 und
mindestens eine Avalanche-Photo-Diode 57 für Photonenzählen umfasst.
Bei der Bestimmung der Fluoreszenzkorrelationen werden die Daten
aufgenommen, wobei der Beleuchtungslichtstrahls mit dem Scanmodul 7 für eine bestimmte
Zeitspanne an einem Ort des Objekts 15 positioniert wird. Nach
einem direkten Filtern oder einem Filtern der einer Fourieranalyse
unterzogenen Daten erfolgt die Berechnung einer Korrelationsfunktion.
Wie in 3 dargestellt,
ist in einer Ausführungsform
die Filterung mit einen Kurzpassfilter, um langsame Fluktuationen aus
den aufgenommenen Daten herauszufiltern.
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4 ist eine graphische Darstellung
von gefilterten Daten, wobei die gemessenen FCS Rohdaten mit einem
Hochpass gefiltert wurden. Dabei ist auf der Abszisse die Zeit in
Mikro-Sekunden (μs)
aufgetragen. Die Zeit beschreibt diejenige Zeitspanne, innerhalb
der Daten mit der Avalanche- Photo-Diode 57 aufgenommen
werden. Auf der Ordinate ist die Intensität bzw. die Zahl der pro Zeiteinheit
registrierten Photonen in relativen Einheiten aufgetragen. Die mit dem
Hochpass gefilterten Daten 67 sind in 4 durch Rauten dargestellt. Die Filterung
umfasst einen Langpassfilter, der schnelle Fluktuationen herausfiltert,
was einer Vergrößerung der
Samplingzeit bei der Aufzeichnung des Fluoreszenzsignals entspricht.
Die berechnete Korrelationsfunktion beschreibt nur noch langsame
Fluktuationen, deren Zeitbereich liegt weit oberhalb einer msec
und somit ist die Verknüpfung dieser
Methode mit Time-Lapse-Imaging möglich,
so dass die Messwerte für
die Korrelationsanalyse direkt aus den mit dem Scanmikroskop aufgenommenen
Bildern verwendet werden. Die langsamen Fluktuationen dienen zur
Analyse der Dynamik zellulärer Strukturen.
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5 ist eine graphische Darstellung
der gemessenen FCS-Rohdaten (in 5 sind
die aufgenommenen Daten 68 durch Rauten dargestellt), die durch
Setzen einer oberen und unteren Schwelle 69 und 70,
sowie durch mindestens eine Maskierung 71 vor der Korrelationsberechnung
gefiltert werden. Dabei ist auf der Abszisse die Zeit in Sekunden
aufgetragen. Die Zeit beschreibt diejenige Zeitspanne, innerhalb
der die Daten mit der Avalanche-Photo-Diode 57 aufgenommen
werden. Auf der Ordinate ist die Intensität bzw. die Zahl der pro Zeiteinheit
registrierten Photonen aufgetragen. Die Maskierung 71 wird
in denjenigen Bereichen der aufgenommenen Daten 68 durchgeführt, an
denen Unregelmäßigkeiten
im Vergleich zu den übrigen
aufgenommenen Daten 68 auftreten. Die vorübergehende
signifikante Abweichung der aufgenommenen Daten 68 über ein
statistisch zu erwartendes Maß hinaus
kann durch Setzen der oberen und unteren Schwelle 69 und 70 automatisch
erkannt werden, so dass die durch Maskierung 71 gekennzeichneten
Bereiche dann aus den aufgenommenen Daten 68 herausgeschnitten
werden und nicht für
die Korrelationsanalyse verwendet werden können. Der Computer 60 dient
zur automatischen Ermittlung der oberen und unteren Schwelle 69 und 70 und
der Maskierung 71, so dass diese automatisch auf dem Display
eingetragen und dem Benutzer angezeigt werden kann.
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6 ist eine graphische Darstellung
der durch Photobleaching abfallenden Rohdaten im Vergleich zu den
Daten, die mit einem Modell angepasst wurden. Die gemessenen Daten 72 sind
durch Rauten und die mit dem Modell angepassten Daten 73 sind
durch Quadrate dargestellt. Die gemessenen Daten 72 werden
durch eine empirische Trendkurve angepasst, das ein Polynom oder
eine Summe von Exponentialkurven sein kann. 7 zeigt eine graphische Darstellung eines
korrigierten Signals 74 aus 6.
Die geeignet skalierte Differenz von den gemessenen Daten und der
Trendkurve enthält
dann nur noch die interessierenden diffusionsbedingten Fluktuationen,
die mit einer Korrelationsanalyse erfasst werden können.
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8 ist eine graphische Darstellung,
des nach schnellem Bleichen (Photobleaching) erfolgenden Anstiegs
der Rohdaten oder der gemessenen Daten 75. Im Vergleich
zu den angepassten Daten 76, die mit einem Modell angepasst
wurden, sind ebenso die gemessenen Daten 75 dargestellt.
In einem FCS-geeigneten experimentellen Setup, kann ein Spot-FRAP-Experiment durchgeführt werden. Der
zeitliche Verlauf des erneuten Anstiegs nach dem Bleichen wird durch
die Diffusion und die permanente oder transiente Immobilisierung
der fluoreszenten Moleküle
bestimmt und kann mit dem Modell angepasst werden. Die geeignet
skalierte Differenz der angepassten Modellfunktion und des Originalsignals
enthält
dann nur noch die interessierenden diffusionsbedingten Fluktuationen,
die mit einer Korrelationsanalyse erfasst werden können. Damit
lassen sich gleichzeitig der diffusions- und der bindungsbedingte
Beitrag zur molekularen Beweglichkeit quantitativ beschreiben. 9 zeigt eine graphische
Darstellung des korrigierten Signals 77 aus 8.
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Die
Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es
ist jedoch selbstverständlich,
dass Änderungen
und Abwandlungen durchgeführt
werden können,
ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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- 1
- Beleuchtungssystem
- 3
- Beleuchtungslichtstrahl
- 5
- Umlenkmittel
- 6
- Beleuchtungspinhole
- 7
- Scanmodul
- 9
- Scanspiegel
- 12
- Scanoptik
- 13
- Mikroskopoptik
- 15
- Objekt
- 17
- Detektionslichtstrahl
- 18
- Detektionspinhole
- 19
- Detektor
- 20
- SP-Modul
- 21
- Filterrad
- 23
- Rechnersystem
- 27
- Peripheriegerät
- 28
- Tastatur
- 29
- Einstellvorrichtung
- 30
- Maus
- 31
- Prisma
- 32
- Lichtfächer
- 33
- Fokussiermittel
- 34
- Spiegelblendenanordnung
- 35
- Spiegelblendenanordnung
- 36
- Detektor
- 37
- Detektor
- 40
- erster
Eingang
- 41
- zweiter
Eingang
- 43
- Strahlteilerschieber
- 44
- Linse
- 45
- Ausgang
- 46
- Gehäuse
- 47
- Filterwürfel
- 48
- Strahlteiler
- 49
- Filter
- 50a
- roter
Anteil
- 50b
- blauer
Anteil
- 51
- Linse
- 52
- erster
Detektionskanal
- 53
- Umlenkspiegel
- 54
- FC-Buchse
- 55
- zweiter
Detektionskanal
- 56
- Multimodefaser
- 57
- Avalanche-Photo-Diode
- 58
- Gehäuse
- 60
- Computer
- 61
- Detektorkarte
- 62
- Monitor
- 65
- gemessenen
Daten
- 66
- Tiefpass
gefilterte Daten
- 67
- Hochpass
gefilterte Daten
- 68
- aufgenommene
Daten
- 69
- obere
Schwelle
- 70
- untere
Schwelle
- 71
- Maskierung
- 72
- gemessene
Daten
- 73
- angepasste
Daten
- 74
- korrigiertes
Signal
- 75
- gemessene
Daten
- 76
- angepasste
Daten
- 77
- korrigiertes
Signal
- 100
- Scanmikroskop