-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Blockcopolymere, der Struktur Y-X,
die
- A) 95 bis 99,5 Gew.-% Block Y, enthaltend
als monomere Bausteine
a1) eine Mischung aus
a11) mindestens
einem vinylaromatischen Monomeren und
a12) mindestens einem
Comonomeren, wobei das Comonomere nicht Maleinsäureanhydrid ist oder
a2)
mindestens einen ethylenisch ungesättigten Ester und
- B) 0,5 bis 5 Gew.-% Block X, aus Styrol und Maleinsäureanhydrid
als monomere Bausteine,
wobei der Block X im Wesentlichen
einen streng alternierenden Aufbau hat und wobei sich die Summe
der Komponenten A) und B) zu 100% addiert, enthalten. Des Weiteren
betrifft die vorliegende Erfindung derartige Blockcopolymere, die
mittels kontrollierter radikalischer Polymerisation erhältlich sind,
sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Blockcopolymeren. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung dieser Blockcopolymere
zur Herstellung thermoplastischer Formmassen sowie die thermoplastischen
Formmassen, die diese Blockcopolymere enthalten. Einzelheiten sind
den Ansprüchen
und der Beschreibung zu entnehmen.
-
Copolymere,
die als monomere Bausteine Maleinsäureanhydrid und Styrol enthalten,
sind an sich bekannt.
-
In
der japanischen Offenlegungsschrift JP-A2 10101942 werden Blockcopolymere
beschrieben, die als einen Block ein thermoplastisches Polymer aufweisen
und als weiteren Block einen aus 0,1 bis 99 Mol-% eines vinylaromatischen
Monomeren und 0 bis 99 Mol-% eines Vinylmonomeren, das Säure, Epoxy
und/oder Säureanhydridgruppen
enthalten kann. Darunter wird auch Acrylnitril-Maleinsäure-Styrol
Blockcopolymer erwähnt.
Die Blockcpolymeren werden als Verträglichkeitsvermittler zwischen
einem thermoplastischen Polymeren wie ABS und einem organischen
Füllstoff
wie Holzpulver eingesetzt.
-
Aus
der JP-A2 56041215 waren wärmebeständige sowie
lösungsmittelbeständige und
formbare Maleinsäureanhydrid-Styrol-Vinylcyanid
Copolymere bekannt. Diese werden beispielsweise dadurch hergestellt, dass
zwei Mischungen aus Styrol und Maleinsäureanhydrid, die sich in ihrem
Maleinsäureanhydridgehalt
voneinander unterscheiden miteinander polymerisiert werden. Nach
einem Monomerumsatz von 30 bis 70 % wird dann Acrylnitril zugesetzt.
-
Ferner
war ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung von Terpolymeren
aus Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid
und Styrol aus JP-A2 55116712 zu entnehmen. Bei diesem Verfahren
wird in einer ersten Stufe Styrol mit Maleinsäurenanhydrid umgesetzt. In
einer zweiten Stufe wird Acrylnitril zugegeben und polymerisiert.
-
Von
Copolymeren aus Styrol, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid ist bekannt, dass
sie in Blends, die Polyamid und Kunststoffe des ABS-Typs enthalten,
verträglichkeitsvermittelnd
wirken. Dadurch werden die Eigenschaften der Blends verbessert,
insbesondere werden die Schlagzähigkeiten
wesentlich erhöht.
-
Blends
dieser Art, in denen beispielsweise Copolymere aus Styrol, Acrylnitril
und Maleinsäureanhydrid als
Verträglichkeitsvermittler
eingesetzt werden, sind unter anderem aus der EP-A 202 214, aus
Kudva et al. Polymer 41 (2000) 239–258 oder aus M. Staal et al.
Poster Technische Universiteit Eindhoven, Januar 2003, „Characterization
of the Molar Mass Chemical Composition Distribution of Styrene-Acrylonitrile-Maleic
Anhydride Terpolymers" bekannt.
Sie zeichnen sich durch ihre guten Tieftemperaturschlagzähigkeiten
und Verarbeitungseigenschaften aus.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, neue Blockcopolymere zu entwickeln,
die Maleinsäureanhydrid
und Styrol enthalten. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es, mittels neuer Blockcopolymerer dieser Art weitere Eigenschaftsverbesserungen
in thermoplastischen Formmassen zu erreichen. Insbesondere sollte
darauf Wert gelegt werden, dass mittels eines kontrollierten strukturellen
Aufbaus der Blockcopolymerisate gezielt Einfluss auf die Eigenschaften
der thermoplastischen Formmassen genommen werden kann. Ein Aspekt
der vorliegenden Erfindung betraf die Verbesserung der Fließfähigkeit
von Formmassen auf der Basis von ABS und Polyamid 6, die für viele
Anwendungen bislang noch ungenügend
ist. Im Allgemeinen kann die Fließfähigkeit dieser Formmassen dadurch
verbessert werden, dass die Kautschukmenge verringert wird. Alternativ
kann als Polymeres, das die Matrix bildet, eines mit niedriger Viskosität eingesetzt werden.
Diese Maßnahmen
ziehen jedoch eine erhebliche Verschlechterung der Zähigkeit
nach sich.
-
Gemäß der gestellten
Aufgabe wurden die Eingangs definierten Blockcopolymeren gefunden.
-
Erfindungsgemäß haben
die Blockcopolymeren einen Zweiblockaufbau (Struktur Y-X). Hierunter
sollen auch solche Blockcopolymere verstanden werden, mit einem
Block Y, dessen freie Endgruppen mit Monomeren, die den Block X
aufbauen, verkappt sein können.
Dies bedeutet, dass sie mit Styrol und/oder Maleinsäureanhydrid
verkappt sein können.
Eine Drei- oder Mehrblockstruktur soll jedoch unter den erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
nicht verstanden werden. Besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Blockcopolymere
linear.
-
Die
erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
können
eine breite oder eine enge Molekulargewichtsverteilung aufweisen.
Ein Maß für die Breite
der Molekulargewichtsverteilung ist der Polydispersitätsindex.
Dieser ist definiert als
PDI = gewichtsmittleres Molekulargewicht
Mw/zahlenmittleres Molekulargewicht Mn
(wobei Mw und Mn selbstverständlich mit
der gleichen Bestimmungsmethode gemessen worden sein müssen, die
Art der Bestimmungsmethode jedoch beliebig ist). Zu den gemäß dieser
Erfindung bevorzugten Blockcopolymeren zählen Blockcopolymere mit einem
Polydispersitätsindex
im Bereich von 1,1 bis 5, insbesondere von 1,2 bis 4. Bevorzugt
werden Blockcopolymere, deren Molgewicht (Mw) im Bereich von 15
000 bis 500 000 g/mol, insbesondere im Bereich von 20 000 bis 300
000 g/mol liegen. Die Bestimmung des Molgewichts erfolgt dabei mittels
Gelpermeationschromatographie (GPC) anhand eines Polystyrolstandards
mit Tetrahydrofuran als Elutionsmittel. Die genauen Versuchsbedingungen
sind den Beispielen zu entnehmen.
-
Erfindungsgemäß beträgt der Anteil
des Blocks Y an den Blockcopolymeren von 95 bis 99,5, bevorzugt
von 96 bis 99 Gew.-% und der des Blocks X von 0,5 bis 5, bevorzugt
von 1 bis 4 Gew.-%.
-
Der
Block Y kann erfindungsgemäß als monomere
Bausteine eine Mischung a1) enthalten. Die Mischung a1) besteht
aus mindestens einem vinylaromatischen Monomeren a11) und mindestens
einem Comonomeren a12), wobei letzteres nicht Maleinsäureanhydrid
ist. Bevorzugt sind Mischungen a1), aus von 60 bis 90, besonders
bevorzugt von 65 bis 85, insbesondere von 70. bis 82 Gew-% der Komponente
a11) und von 10 bis 40 besonders bevorzugt von 15 bis 35, insbesondere
von 18 bis 30 Gew.% der Komponente a12) sind, wobei sich die Summe
der Komponenten a11) und a12) zu 100% addiert.
-
Die
Komponente a11) kann sich von einem vinylaromatischen Monomeren
ableiten oder einer Mischung aus zwei oder mehr unterschiedlichen
vinylaromatischen Monomeren. Beispiele für vinylaromatische Monomere
sind bevorzugt Styrol oder Styrolderi vate wie C1-
bis C8-alkylsubstituierte Styrole, wie α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol oder Vinyltoluol. Besonders bevorzugt wird Styrol
alleine eingesetzt.
-
Die
Komponente a12) kann sich von einem oder einer Mischung aus zwei
oder mehr unterschiedlichen copolymerisierbaren Monomeren ableiten.
Zu den geeigneten Comonomeren zählen
vor allem:
ungesättigte
Nitrile wie Acrylnitril, Methacrylnitril;
aliphatische Ester
wie C1- bis C4-Alkylester
der Methacrylsäure
oder der Acrylsäure
wie Methylmethacrylat, weiterhin auch die Glycidylester, Glycidylacrylat
und -methacrylat;
N-substituierte Maleinimide wie N-Methyl-,
N-Phenyl- und N-Cyclohexylmaleinimid;
Säuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure; weiterhin
Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure;
Stickstoff-funktionelle
Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Vinyl-imidazol, Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam, Vinylcarbazol,
Vinylanilin, Acrylamid und Methacrylamid;
aromatische und araliphatische
Ester der (Meth)Acrylsäure
und wie Phenylacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat,
2-Phenylethylacrylat, 2-Phenylethylmethacrylat,
2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat; ungesättigte Ether
wie Vinylmethylether oder Vinylbutylether.
-
Bevorzugt
werden als Comonomere a12) Acrylnitril, C1-
bis C4-Alkylester der Methacrylsäure oder
der Acrylsäure
sowie N-substituierte Maleinimide oder deren Mischungen verwendet.
Zu den besonders bevorzugten Comonomeren zählen Acrylnitril, Methylmethacrylat,
Methylacrylat und N-Phenylmaleinimid. Nach einer der bevorzugten
Ausführungsformen
können
diese vorstehend genannten Comonomeren einzeln eingesetzt werden.
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann eine Mischung
aus zwei, z.B. Acrynitril mit Methylmethacrylat, drei oder allen
der vorstehend genannten Comonomeren verwendet werden. Besonders bevorzugt
wird entweder Acrylnitril oder Methylmethacrylat alleine eingesetzt.
Insbesondere ist es bevorzugt Acrylnitril alleine einzusetzen.
-
Anstelle
dessen kann der Block Y als monomere Bausteine a2) mindestens einen,
z.B. einen oder eine Mischung aus zwei oder mehreren unterschiedlichen,
ethylenisch ungesättigten
Ester enthalten. Zu den als Komponente a2) geeigneten Estern zählen aliphatische,
aromatische sowie araliphatischen Ester; wie sie bereits unter a11)
aufgezählt
wurden. Als Komponente a2) werden bevorzugt C1-
bis C4-Alkylester der Methacrylsäure oder
der Acrylsäure
oder deren Mischungen eingesetzt. Methylmethacrylat wird besonders
bevorzugt verwendet.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Block Y eine Mischung a1) als monomere Bausteine.
-
Der
Block X besteht erfindungsgemäß aus Styrol
und Maleinsäureanhydrid
als monomere Bausteine. Diese sind erfindungsgemäß im Wesentlichen streng alternierend.
Hierunter soll verstanden werden, dass auf einen Styrolrest in der
Regel jeweils ein Maleinsäureanhydridrest
folgt, wobei gänzlich
nicht ausgeschlossen werden soll, dass mehrere, z.B. zwei oder drei,
Reste der gleichen Art aufeinander folgen können. Hierunter soll jedoch
nicht verstanden werden, dass innerhalb des Blockes X wiederum Blockbildung
erfolgt. In der Regel ist daher pro Styrolrest ein Maleinsäureanhydridrest
in Block X enthalten ist. Eine geringe Überzahl eines der Reste gegenüber dem
anderen Rest kann jedoch vorhanden, so dass gerade bei kurzen Blocklängen strenggenommen Äquimolarität nicht
unbedingt gegeben sein braucht. Besonders bevorzugt ist der Block
X rein streng alternierend aufgebaut.
-
Im
Allgemeinen hat Block X gegenüber
Block Y ein kleineres Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert Mw).
Bevorzugt hat Block X ein Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert Mw
von kleiner als 5000, bevorzugt kleiner als 1500, insbesondere kleiner
als 1000 g/mol, bestimmt gemäß GPC Messung
mit Tetrahydrofuran als Eluent und Polystyrol-Eichung. Die genauen Versuchsbedinungen
sind den Beispielen zu entnehmen.
-
Nach
einer der besonders bevorzugten Ausführungsformen enthält das erfindungsgemäße Blockcopolymere
einen Block Y aus Styrol und Acrylnitril, dessen Molekulargewicht
(Gewichtsmittelwert Mw) im Bereich von 80 000 bis 200 000 g/mol
und einen Block X, dessen Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert Mw)
im Bereich von 500 bis 1500 g/mol liegt.
-
Die
Herstellung der Blockcopolymeren kann mittels geeigneter Methoden,
z.B. mittels radikalischer Polymerisation erfolgen. Erfindungsgemäß bevorzugt
wird zur Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymere die kontrollierte
radikalische Polymerisation verwendet. Die kontrollierte radikalische
Polymerisation zeichnet sich dadurch aus, dass bei einer thermisch,
durch energiereiche Strahlung und/oder mit einem oder einer Mischung
verschiedener Initiatoren initiierten radikalischen Polymerisation
ein im wesentlichen nicht initiierend wirkendes, sogenanntes stabiles,
Radikal mitverwendet wird, wodurch eine Kontrolle der radikalischen Polymerisation
ermöglicht
wird. Methoden zur Durchführung
der kontrollierten radikalischen Polymerisation sind dem Fachmann
an sich z.B. aus DE-A 199 17 675, DE-A 199 39 031, und DE-A 198
58 103 bekannt.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymere
kann in Masse, oder mittels Lösungs-,
Suspensions-, Mikrosuspensions-, Emulsions- oder Mini- Emulsionspolymerisation
durchgeführt
werden. Das Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
erfolgen. Die zur Polymerisation eingesetzten Apparaturen richten
sich nach den entsprechenden Polymerisationsverfahren. In Abhängigkeit
vom Polymerisationsverfahren können
geeignete weitere Zusätze
zugegeben werden. In einem Mikrosuspensionspolymerisationsverfahren
können
z.B. für
die Stabilisierung geeignete Schutzkolloide zugegeben werden. Solche
Schutzkolloide sind wässerlösliche Polymere,
die die Monomertröpfchen
und die daraus gebildeten Polymerteilchen umhüllen und auf diese Weise vor
der Koagulation schützen.
In Emulsionspolymerisationsverfahren werden für die Stabilisierung der Emulsion
geeignete Emulgatoren mitverwendet. Diese sind seifenartige Hilfsstoffe,
die die Monomertröpfchen
umhüllen
und auf diese Weise vor dem Zusammenlaufen schützen. Auch weitere Zusatzstoffe wie
Puffer, Lösungsmittel
und andere Polymerisationshilfsstoffe können von der Art des Polymerisationsverfahrens
abhängen.
Diese Zusatzstoffe werden z.B. in der DE-A 199 17 675 im Einzelnen
beschrieben. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch als kombiniertes Verfahren ausgeführt werden, bei dem zwei der
vorgenannten Polymerisationsmethoden miteinander kombiniert werden.
Hier sind insbesondere Masse/Lösung, Masse/Suspension
und Masse/Emulsion zu nennen, wobei mit dem erstgenannten begonnen
und mit dem letztgenannten beendet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
wird bevorzugt in Masse und kontinuierlich durchgeführt. Bevorzugte
Zusatzstoffe bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
sind Ethylbenzol, Toluol oder anderer Lösungsmittel, die eine Steuerung
der Viskosität
ermöglichen.
-
Die
Wahl des Initiators und die Art und Weise seiner Zugabe hängt zum
einen von der Art des Polymerisationsverfahrens ab zum andern von
der Art der zu polymerisierenden Monomeren. So werden für die Emulsionspolymerisation
bevorzugt Initiatoren verwendet, die in dem Monomeren schlecht löslich, in
Wasser dagegen gut löslich
sind. Es werden daher bevorzugt Peroxosulfate wie Kalium-, Natrium-
oder Ammoniumperoxodisulfat verwendet, oder auch Redox-Systeme,
insbesondere solche auf Basis von Hydroperoxiden wie Cumolhydroperoxid
oder Dicumylperoxid. In Emulsionspolymerisaitonsverfahren oder in
den anderen genannten Polymerisationsverfahren kann es vorteilhaft
sein eine Mischung von Initiatoren zu verwenden, deren Dissoziationskonstanten
kD sich um einen Faktor von 102 bis 103 unterscheiden. Besonders bevorzugt hat
dabei ein erster Initiator eine Dissoziationskonstante kD von 10–2 bis
10–3 s–1 bei
115 °C und
ein zweiter Initiator eine Dissoziationskonstante von etwa 10–5 s–1 bei
115 °C.
Ganz besonders bevorzugt wird nach dieser Ausführungsform Benzoylperoxid (BPO)
oder 2.2'-Azo-bisiso-butyronitril
(AIBN) eingesetzt und als zweiter Initiator Dicumylperoxid (DCPO)
verwendet. Besonders bevorzugt wird für die Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
als Initiator 2,2'-Azo-bisiso-butyronitril
(AIBN) verwendet.
-
Der
oder die Initiatoren können
z.B. unmittelbar vor Beginn der Polymerisation, oder auch kontinuierlich
im Verlauf der Polymerisation nachdosiert werden. Insbesondere bei
Monomeren, die zu unkontrollierter Polymerisation neigen, oder bereits
bei niedrigen Temperatur polymerisieren, ist es ratsam, den Initiator
z.B. erst nach der Emulgierung oder erst unmittelbar vor der Polymerisation,
zuzugeben. Insbesondere bei Polymerisationen mit einer langen Polymerisationsdauer
kann es vorteilhaft sein, den Initiator, als kontinuierlichen Zulauf
oder portionsweise, während
der Polymerisation zuzugeben. Dabei kann die Dauer des Initiatorzulaufs von
der Dauer der Polymerisation verschieden oder gleich sein. Bei der
Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
in einem Batch-Prozess wird der Initiator bevorzugt entweder vorgelegt
oder insbesondere erfolgt seine vollständige Zugabe zu Beginn der
Polymerisation. Bei einer kontinuierlichen Fahrweise wird der Initiator
gewünschtenfalls
in Anwesenheit eines Molekulargewichtsreglers bevorzugt kontinuierlich,
stufenweise oder als Zulaufprofil zudosiert.
-
Die
Menge an Initiator beträgt üblicherweise
von 0,05 bis 2 Gew.-%, bevorzugt von 0,07 bis 1 Gew.-%, bezogen
auf die Menge an zu polymerisierenden Monomeren.
-
Die
kontrollierte radikalische Polymerisation kann mit verschiedenen
Methoden durchgeführt
werden. Für
jede Methode wird ein verschiedenes kontrolliert radikalisch polymerisierendes
System verwendet, die dem Fachmann an sich bekannt und z.B. in der
DE-A 199 17 675 näher
beschrieben sind.
-
Beispielsweise
kann sie nach der sogenannte Atom Transfer Radical Polymerization
(ATRP) und verwandten Methoden erfolgen. Hierbei wird der Wechsel
der Oxidationsstufe eines Metalls wie z.B. Kupfer, Nickel oder Ruthenium,
dazu verwendet, ein Gleichgewicht zwischen radikalisch wachsendem
Polymerkettenende und einer unreaktiven "schlafenden" Spezies einzustellen. Bei der ATRP-Methode
erfolgt eine reversible Homolyse einer kovalenten, inaktiven Spezies,
gefolgt von einer Monomerinsertion und anschließender reversibler Rekombination.
-
Verwendung
von Triazolinyl-Verbindungen zur kontrollierten Re-Initiierung bei
der KRP sind ebenfalls möglich.
-
Die
kontrollierte radikalische Polymerisation kann auch mittels katalytischem
Kettentransfer (Catalytic Chain Transfer, CCT) erfolgen. Hierbei
wird ein Metallkomplex, z. B. ein Cobaltkomplex, mit hoher Übertragungskonstante
in geringen Mengen eingesetzt, um definierte Molekulargewichte einzustellen.
-
Des
Weiteren ist es möglich
die kontrollierte radikalische Polymerisation mittels Reversible
Addition Fragmentation Chain Transfer (RAFT) auszuführen. Hierbei
werden Monomere in Gegenwart von Verbindungen der untenstehenden
Formel kontrolliert radikalisch polymerisiert.
-
-
Eine
weitere Methode mittels derer die kontrollierte radikalische Polymerisation
der erfindungsgemäßen Blockcopolymere
vorgenommen werden kann, ist die Initiator-Transfer-Termination (Iniferter). Hierbei
werden Verbindungen verwendet, die als Ketteninitiator, als Übertragungsagens
(Transferagens) und als Kettenterminator wirken.
-
Für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
besonders bevorzugt wird die Stable Free Radical Polymerization
(SFRP), wobei in Gegenwart stabiler Radikale polymerisiert und das
Gleichgewicht zwischen wachsendem Polymerkettenende und inaktiven
Spezies zur Kontrolle der Polymerisationsreaktion genutzt wird.
-
Als
stabile Radikale werden insbesondere stabile N-Oxyl-Radikale verwendet,
wobei prinzipiell alle stabilen N-Oxyl-Radikale in Betracht kommen.
-
Zu
den geeigneten, sich von einem sekundären Amin ableitenden, stabile
N-Oxyl-Radikale
sind z.B. jene der allgemeinen Formel I
mit
R
1,
R
2, R
5 und R
6 = dieselben oder verschiedene gerad- oder
verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen, Cycloalkylgruppen,
Aralkylgruppen oder Arylgruppen und
R
3 und
R
4 = dieselben oder verschiedene gerad-
oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen
oder
R
3CNCR
4 =
einen Teil einer zyklischen Struktur mit einem gegebenenfalls ankondensierten
anderen gesättigten
oder aromatischen Ring, wobei die zyklische Struktur oder der aromatische
Ring gegebenenfalls substituiert sind.
-
Beispiele
dafür sind
jene stabilen N-Oxyl-Radikale der allgemeinen Formel I, bei welchen
R1, R2, R5 und R6 für
(gleiche oder verschiedene) Methyl-, Ethyl-, n-Propyl, iso-Propyl-,
n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-Butyl-, lineares oder verzweigtes Pentyl-,
Phenyl- oder substituierte Gruppen hiervon und R3 und R4 für (gleiche
oder verschiedene) Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-,
iso-Butyl-, tert.-Butyl-, lineares oder verzweigtes Pentyl-, substituierte
Gruppen hiervon oder – sofern
R3CNCR4 einen Teil einer zyklischen Struktur bildet – die zyklische
Struktur
mit n
gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 10 (häufig 1 bis 6), einschließlich substituierter
derartiger zyklischer Gruppen, stehen. Als beispielhafte Vertreter
seien 2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
2,2,5,5-Tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin und 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin
genannt.
-
Die
stabilen N-Oxyl-Radikale lassen sich aus den entsprechenden sekundären Aminen
durch Oxidation, z.B. mit Wasserstoffperoxid, herstellen. In der
Regel sind sie als Reinsubstanz darstellbar.
-
Zu
den stabilen N-Oxyl-Radikalen zählen
insbesondere Piperidin- oder Pyrrolidin-N-Oxyle und Di-N-Oxyle der nachstehenden
allgemeinen Formeln II bis V:
mit
m
= 2 bis 10,
R
7, R
8,
R
9 = unabhängig voneinander
M
⊕ =
Wasserstoff- oder ein Alkalimetallion (insbesondere K
⊕ oder
Na
⊕),
q
= eine ganze Zahl von 1 bis 100,
R
1', R
2',
R
5',
R
6' =
unabhängig
voneinander und unabhängig
von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R
10 =
-H, C
1- bis C
4-Alkyl,
-CH=CH
2, -C
5CH,
-CN,
R
11 =
ein organischer Rest, der wenigstens eine primäre, sekundäre (z.B. -NR
1)
oder tertiäre
Aminogruppe (z.B. -NR
1R
2)
oder wenigstens eine Ammoniumgruppe – NR
13R
14R
15X
⊖ aufweist,
mit X
⊖ =
F
⊖,
Cl
⊖,
Br
⊖,
HSO
4 ⊖, SO
42
⊖,
H
2PO
4 ⊖,
HPO
42
⊖ oder PO
43
⊖ und
R
13, R
14, R
15 voneinander unabhängige organische Reste (z.B.
unabhängig
voneinander dieselben Gruppen wie R1),
R
12 =
unabhängig
von R
11 dieselben Gruppen wie R
11 oder
-H, -OH, C
1- bis C
4-Alkyl,
-COO
⊖M
⊕,
-C
5CH,
oder hydroxysubstituiertes
C
1- bis C
4-Alkyl
(z.B. hydroxyethyl oder hydroxypropyl) und
R
14, R
15 unabhängig voneinander
dieselbe oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppen oder Cycloalkylgruppen, oder gegebenenfalls substituierte
C
6-C
20-Arylgruppen
und
R
16, R
17 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder dieselben Gruppen wie R
14,
R
15.
-
Vorzugsweise
ist R1 = R2 = R5 = R6 = R1' =
R2' =
R5' =
R6' =
-CH3.
-
Als
beispielhafte Vertreter erfindungsgemäß geeigneter stabiler N-Oxyl-Radikale
seien
2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-piperidin (TEMPO),
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin
(4-Oxo-TEMPO),
2,2,5,5-Tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
2,6-Diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin
(4-Hydroxy-TEMPO),
2,5-Diphenyl-2,5-dimethyl-1-oxyl-pyrrolidin
und
Di-tert.-butylnitroxid genannt.
-
Die
N-Oxylradikale sind entweder bekannt oder können nach ansich bekannten
Verfahren erhalten werden (z.B. US-A 4665185 (z.B. Bsp. 7) sowie
DE-A 195 10 184).
-
Besonders
bevorzugt werden N-Oxyl-Radikale eingesetzt, die gegenüber TEMPO
oder 4-Oxo-TEMPO eine niedrigere Bindungsdissoziationsenthalpie
zum wachsenden, radikalischen Kettenende aufweisen. Dies sind z.B.
die Verbindungen der bereits genannten Formel (X).
-
Weitere
geeignete beispielhafte Vertreter sind:
Beilstein Registry
Number 6926369: (C11H22N3O2);
Beilstein Registry Number 6498805:
(4-Amino-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry
Number 6800244: (C11H23N2O2);
Beilstein Registry Number 5730772:
(N-Methyl-4-amino-2,2,6,6-tetra-methyl-1-oxyl-piperidin;
Beilstein Registry
Number 5507538: (2,2,6,6-Tetramethyl-4-(2-aminoethylamino)-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 4417950: (4<Bis(2-hydroxyethyl)>-amino-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 4396625: (C12H25N2O2);
Beilstein Registry Number
4139900: (4-Amino-2,2,6,6-tetramethyl-4-carboxy-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 4137088: (4-Amino-4-cyano-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 3942714: (C12H25N2O2);
Beilstein Registry Number
1468515: (2,2,6,6-Tetramethyl-4-hydroxy-4-acetyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 1423410: (2,2,4,6,6-Pentamethyl-4-hydroxy-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 3546230: (4-Carboxymethyl-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 3949026: (4-Carboxyl-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 4611003: (Ethylendiamintetraessigsäuremono(1-oxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4-amid);
Beilstein
Registry Number 5592232: (C15H27N2O4);
Beilstein Registry Number
6205316: (4-Carboxymethylen-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 5961636: (C13H21N2O4)
Beilstein Registry Number
5080576: (Bernsteinsäure-N-(2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-4-piperidinyl)-monoamid);
Beilstein
Registry Number 5051814: (4-(4-Hydroxybutanoylamino)-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 1451068: (C11N18NO2);
Beilstein Registry Number
4677496: (2,2,6,6-Tetramethyl-4-oximino-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry
Number 1451075: (C11H20NO2);
Beilstein Registry Number 1423698:
(4-Ethyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry
Number 5509793: (4-Ethoxymethyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein
Registry Number 3985130: (2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-4-piperidyliden)-bernsteinsäure);
Beilstein
Registry Number 3960373: (C10H19N2O3);
-
Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch Gemische
von stabilen N-Oxyl-Radikalen
angewendet werden.
-
Das
stabile N-Oxylradikal kann je nach seinem Löslichkeitsverhalten entweder
als solches, oder gelöst in
organischen Lösungsmitteln
wie Alkoholen, z.B. Methanol und/oder Ethanol, aber auch Ethylacetat
und/oder Dimethylformamid zugegeben werden.
-
Das
molare Verhältnis
zwischen stabilen N-Oxyl-Radikalen und radikalischem Polymerisationsinitiator beträgt im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
normalerweise 0,5:1 bis 5:1, bevorzugt 0,8:1 bis 4:1. Für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Blockcoypolymeren
ist es besonders bevorzugt, wenn das Verhältnis 1,5 zu 1 beträgt.
-
Durch
Zugabe von organischen Säuren
wie Camphersulfonsäure
oder p-Toluolsulfonsäure (US-A 5,322,912)
oder durch Zugabe von Dimethylsulfoxid (US-A 5,412,047) oder 2-Fluor-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat
(Macromolecules 28, 8453 ff (1995)) bzw. Indonylessigsäure zum
Polymerisationsgemisch kann die Polymerisationsgeschwindigkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in der Regel erhöht
werden. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymere ist eine
Zugabe dieser Polymerisationsbeschleuniger im Allgemeinen nicht
erforderlich.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird üblicherweise
bei einem Absolutdruck im Bereich von Normaldruck bis 60 bar, bevorzugt
bis 45 bar, und einer Temperatur von 70 bis 170°C, bevorzugt 80 bis 150°C, durchgeführt. Insbesondere
ist es bevorzugt die Blockcopolymeren bei einem Druck im Bereich
von Normaldruck bis 5 bar und einer Temperatur im Bereich von 60
bis 120°C
herzustellen.
-
Erfindungsgemäß können die
Blockcopolymeren zur Herstellung thermoplastischer Formmassen eingesetzt
werden. Sie können
zu diesem Zweck mit einem oder mehreren weiteren thermoplastischen
Polymeren und falls gewünscht
mit Zusatzstoffen gemischt werden. Besonders bevorzugt werden die
Blockcoplymeren mit weiteren Styrolcopolymeren gemischt.
-
Ganz
besonders bevorzugt werden thermoplastische Formmassen, die als
eine Komponente C) mindestens ein erfindungsgemäßes Blockcopolymer, als eine
weitere Komponente D) mindestens eine Zusammensetzung, die mindestens
ein Pfropfcopolymer d1), welches einen Kautschuk als Pfropfgrundlage
und eine Pfropfauflage auf der Basis eines ungesättigten Monomeren und ein Matrixpolymer
d2) enthalten und als Komponente E) mindestens ein thermoplastisches
Polyamid umfassen. Des Weiteren können die thermoplastischen
Formmassen optional eine Komponente F) enthalten, die mindestens
ein monomfunktionelles Anhydrid mit einem Molgewicht kleiner 3000
g/mol ist. Ferner können
die thermoplastischen Formmassen als Komponente G) gewünschtenfalls
Zusatzstoffe umfassen.
-
Die
Anteile der Komponenten C) bis I) können in weiten Grenzen variieren.
Bevorzugt werden thermoplastische Formmassen, die 0,1 bis 15, insbesondere
0,5 bis 10 Gew.-%
der Komponente C)
10 bis 87,9, insbesondere 15 bis 84,45 Gew.-%
der Komponente D)
10 bis 87,9 insbesondere 15 bis 84,45 Gew.-%
der Komponente E)
0 bis 2, insbesondere 0,05 bis 1,5 Gew.-%
der Komponente F)
0 bis 60, insbesondere 0 bis 50 Gew.-% der
Komponente G)
enthalten, wobei sich die Anteile der Komponenten
C bis H zu 100% addieren.
-
Komponente D)
-
Die
Zusammensetzung, die erfindungsgemäß als Komponente D) in den
Formmassen enthalten ist, umfasst mindestens ein Pfropfcopolymer
(d1). Hierunter ist sowohl zu verstehen, dass ein Pfropfcopolymer
als auch eine Mischung aus zwei oder mehr unterschiedlichen Pfropfcopolymeren
umfasst sein soll.
-
Das
Pfropfcopolymer enthält
einen Kautschuk als Pfropfgrundlage d11). Als solche sind prinzipiell
alle Kautschuke geeignet, die eine Glasübergangstemperatur von 0°C (ermittelt
nach DIN 53765) oder darunter aufweisen. Die Kautschuke können unterschiedlichster
Natur sein. Beispielsweise können
Silikon-, Olefin, wie Ethylen-, Propylen-, Ethylen/Propylen-, EPDM-,
Dien-, Dien/Styrol-, Acrylat-, Ethylenvinylacetat-, oder Ethylenbutylacrylat-Kautschuke
oder Mischungen aus zwei oder mehr dieser Kautschuke eingesetzt
werden. Bevorzugt werden darunter Acrylat- und Dienkautschuke.
-
In
den bevorzugten Mischungen zählen
Mischungen aus Dien- und Acrylatkautschuk oder aus Dien- und Silikonkautschuk
oder aus Dienkautschuk und Kautschuk auf der Basis von Ethylencopolymeren.
-
Besonders
bevorzugt werden als d11) allerdings Dienkautschuke alleine verwendet.
Ganz besonders bevorzugt sind Dienkautschuke, die aus
- δ11)
50 bis 100 Gew.-% mindestens eines Diens mit konjugierten Doppelbindungen
und
- δ12)
0 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren,
aufgebaut sind, wobei sich die Gewichtsprozente
von δ11)
und δ12)
zu 100 addieren.
-
Als
Diene mit konjugierten Doppelbindungen, δ11), kommen insbesondere Butadien,
Isopren und deren halogensubstituierte Derivate, etwa Chloropren,
in Betracht. Bevorzugt sind Butadien oder Isopren, insbesondere
Butadien.
-
Bei
den weiteren monoethylenisch ungesättigten Monomeren δ12), die
auf Kosten der Monomeren δ11)
im Dienkautschuk enthalten sein können, handelt es sich beispielsweise
um:
vinylaromatische Monomere, bevorzugt Styrol oder Styrolderivate
wie C1- bis C8-Alkylsubstituierte
Styrole, wie α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Vinyltoluol;
ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril,
Methacrylnitril;
aliphatische Ester wie C1-
bis C4-Alkylester der Methacrylsäure oder
der Acrylsäure
wie Methylmethacrylat, weiterhin auch die Glycidylester, Glycidylacrylat
und -methacrylat;
N-substituierte Maleinimide wie N-Methyl-,
N-Phenyl- und N-Cyclohexylmaleinimid; Säuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure; weiterhin
Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure
sowie deren Anhydride wie Maleinsäureanhydrid; Stickstoff-funktionelle
Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Vinylimidazol, Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam, Vinylcarbazol,
Vinylanilin, Acryl-amid und Methacrylamid;
aromatische und
araliphatische Ester der (Meth)Acrylsäure und wie Phenylacrylat,
Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, 2-Phenylethylacrylat,
2-Phenylethylmethacrylat,
2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat; ungesättigte Ether
wie Vinylmethylether oder Vinylbutylether.
-
Selbstverständlich kommen
auch Mischungen aus zwei oder mehr dieser Monomeren in Betracht.
-
Bevorzugte
Monomeren δ12)
sind Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat, Glycidylacrylat, -methacrylat oder
Butylacrylat.
-
Die
Herstellung der Kautschuke ist dem Fachmann bekannt oder kann nach,
dem Fachmann bekannten, Methoden erfolgen. So können beispielsweise die Dienkautschuke
in einem ersten Schritt hergestellt werden, bei dem sie nicht partikelförmig anfallen,
beispielsweise via Lösungspolymerisation
oder Gasphasenpolymerisation und dann in einem zweiten Schritt in
der wässrigen
Phase dispergiert werden (Sekundäremulgierung).
Für die
Herstellung der Kautschuke werden heterogene, partikelbildende Polymerisationsverfahren
bevorzugt. Diese Dispersionspolymerisation kann z.B. in an sich
bekannter Weise nach der Methode der Emulsions-, der inversen Emulsions-,
Miniemulsions-, Mikroemulsions-, oder Mikrosuspensionspolymerisation
im Zulaufverfahren, kontinuierlich oder im Batchverfahren durchgeführt werden.
Die Kautschuke können
auch in Gegenwart eines vorgelegten feinteiligen Latex hergestellt
werden (sog. „Saatlatex-Fahrweise" der Polymerisation).
Geeignete Saatlatices bestehen beispielsweise aus Polybutadien oder
Polystyrol. Grundsätzlich
ist es möglich
die Kautschuke nach ihrer Herstellung als Pfropfgrundlage zu verwenden.
Sie können
jedoch auch vor der Pfropfung zunächst durch Agglomerisationsverfahren
zu größeren Teilchen
agglomeriert werden.
-
Verfahren
zur Agglomerisation sind dem Fachmann bekannt oder die Agglomerisation
kann nach dem Fachmann an sich bekannten Methoden vorgenommen werden.
So können
physikalische Verfahren wie Gefrier- oder Druckagglomerisationsverfahren
verwendet werden. Es können
aber auch chemische Methoden eingesetzt werden, um die Primärteilchen
zu agglomerisieren. Zu letzteren zählen die Zugabe von anorganischen oder
organischen Säuren.
Bevorzugt wird die Agglomerisation mittels eines Agglomerisationspolymerisates
in Abwesenheit oder Gegenwart eines Elektrolyten, wie einem anorganischen
Hydroxid, vorgenommen. Als Agglomerisationspoylmerisate sind beispielsweise
Polyethylenoxidpolymere oder Polyvinylalkohole zu nennen. Zu den
geeigneten Agglomerisationspolymerisaten zählen Copolymerisate aus C1- bis C12-Alkylacrylaten oder C1- bis C12-Methalkylacrylaten
und polaren Comonomeren wie Acrylamid, Methacrylamid, Ethacrylamid,
n-Butylacrylamid oder Maleinsäureamid.
-
Bevorzugt
weisen die Kautschuke Teilchengrößen (Gewichtsmittelwert
d50) im Bereich von 100 bis 2500 nm auf.
Die Teilchengrößenverteilung
ist bevorzugt nahezu oder völlig
monomodal bzw. bimodal.
-
Die
Pfropfcopolymeren d1) enthalten eine Pfropfauflage d12) auf der
Basis eines ungesättigten
Monomeren, worunter auch zu verstehen ist, dass die Pfropfauflage
aus zwei oder mehr ungesättigten
Monomeren hergestellt worden kann. Prinzipiell können die Kautschuke mit den
unterschiedlichsten ungesättigten
Verbindungen gepfropft werden. Entsprechende Verbindungen und Methoden
sind dem Fachmann an sich bekannt. Bevorzugt wird eine Pfropfauflage
d12) enthaltend
- δ21) 50 bis 100, bevorzugt 60
bis 100 und besonders bevorzugt 65 bis 100 Gew.-% eines vinylaromatischen
Monomeren,
- δ22)
0 bis 50, bevorzugt 0 bis 40 und besonders bevorzugt 0 bis 35 Gew.-%
Acrylnitril oder Methacrylnitril oder deren Mischungen,
- δ23)
0 bis 40, bevorzugt 0 bis 30 und besonders bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%
von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomeren,
wobei sich die Anteile der Komponenten δ21) bis δ23) zu 100
Gew.-% ergänzen.
-
Als
vinylaromatische Monomere kommen die unter δ12) genannten vinylaromatischen
Verbindungen oder Mischungen aus zwei oder mehren davon, insbesondere
Styrol oder α-Methylstyrol,
in Betracht. Zu den weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomeren zählen
die unter β12)
aufgeführten
aliphatischen, aromatischen und aralipha tischen Ester, Säuren, stickstoff-funktionellen
Monomere und ungesättigten
Ether oder Mischungen dieser Monomeren.
-
Man
kann die Pfropfauflage d12) in einem oder mehreren Verfahrenschritten
herstellen. Dabei können die
Monomeren δ21), δ22) und δ23) einzeln
oder in Mischung miteinander zugefügt werden. Das Monomerenverhältnis der
Mischung kann zeitlich konstant oder ein Gradient sein. Auch Kombinationen
dieser Verfahrensweisen sind möglich.
-
Beispielsweise
kann man zunächst
Styrol alleine, und danach eine Mischung aus Styrol und Acrylnitril, auf
die Pfropfgrundlage d11) polymerisieren.
-
Bevorzugte
Pfropfauflagen d12) sind beispielsweise aus Styrol und/oder α-Methylstyrol
und einem oder mehreren der unter δ22) und δ23) genannten anderen Monomeren.
Bevorzugt sind dabei Methylmethacrylat, N-Phenylmaleinimid, Maleinsäureanhydrid
und Acrylnitril, besonders bevorzugt Methylmethacrylat und Acrylnitril.
-
Bevorzugte
Pfropfauflagen d12) basieren auf:
d12-1: Styrol
d12-2:
Styrol und Acrylnitril,
d12-3: α-Methylstyrol und Acrylnitril,
d12-4:
Styrol und Methylmethacrylat.
-
Besonders
bevorzugt beträgt
der Anteil an Styrol oder α-Methylstyrol,
oder der Anteil der Summe aus Styrol und α-Methylstyrol, mindestens 40
Gew.-%, bezogen auf d12).
-
Weiterhin
eignen sich auch Pfropfpolymerisate mit mehreren "weichen" und "harten" Stufen, vor allem im
Falle größerer Teilchen.
-
Bevorzugt
werden Pfropfpolymerisate d1), die (bezogen auf d1)
- d11) 30 bis 95, bevorzugt 40 bis 90, insbesondere 40 bis 85
Gew.-% Pfropfgrundlage (d.h. Kautschuk) und
- d12) 5 bis 70, bevorzugt 10 bis 60, insbesondere 15 bis 60 Gew.-%
einer Pfropfauflage
enthalten.
-
Im
Allgemeinen wird die Pfropfung in Emulsion durchgeführt. Geeignete
Verfahrensmaßnahmen
sind dem Fachmann bekannt. Soweit bei der Pfropfung nicht gepfropfte
Polymere aus den Monomeren d12) entstehen, werden diese Mengen,
die in der Regel unter 10 Gew.-% von d1) liegen, der Masse der Komponente d2)
zugeordnet.
-
Die
Komponente d2) enthält
ein Matrixpolymer, worunter auch Mischungen aus zwei oder mehr unterschiedlichen
Matrixpolymeren verstanden werden. Bevorzugt wird der molekulare
Aufbau des Matrixpolymeren d2) so gewählt, dass das Matrixpolymer
mit der Pfropfauflage verträglich
ist. Bevorzugt entsprechen daher die Monomeren d12) denen des Matrixpolymeren
d2). Allerdings enthalten die Matrixpolymere bevorzugt keine funktionellen
Gruppen, die mit den Endgruppen der Polyamide reagieren können.
-
Als
Matrixpolymer d2) eignen sich z.B. amorphe Polymerisate. Beispielsweise
kann es sich um SAN (Styrol-Acrylnitril)-, AMSAN (α-Methylstyrol-Acrylnitril)-,
SNPMIMA (Styrol-Maleinimid-Maleinsäureanhydrid), SANMSA (Styrol-Maleinsäure(anhydrid)-Acrylnitril-Polymerisate
oder SMSA (Styrol-Maleinsäureanhydrid) handeln.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei Komponente d2) um ein Copolymerisat aus
- d21) 60–100
Gew.-%, vorzugsweise 65–80
Gew.-%, Einheiten eines vinylaromatischen Monomeren, vorzugsweise
des Styrols, eines substituierten Styrols oder eines (Meth)acrylsäureesters
oder deren Gemische, insbesondere des Styrols oder α-Methylstyrols oder
deren Mischungen,
- d22) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20–35 Gew.-%, Einheiten eines
ethylenisch ungesättigten
Monomers, vorzugsweise des Acrylnitrils oder Methacrylnitrils oder
Methylmethacrylats, insbesondere des Acrylnitrils.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist das Matrixpolymer dabei aus 60–99 Gew.-% vinylaromatischen
Monomeren und 1–40
Gew.-% mindestens eines der anderen angegebenen Monomeren aufgebaut.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird als d2) ein Copolymerisat von Styrol und/oder α-Methylstyrol
mit Acrylnitril verwendet. Der Acrylnitrilgehalt in diesen Copolymerisaten
beträgt
dabei 0–40 Gew.-%,
vorzugsweise 20–35
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von d2).
-
Die
Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert Mw) liegen in der Regel im
Bereich von 50 000 bis 500 000 g/mol, bevorzugt im Bereich von 70
000 bis 450 000 g/mol.
-
Die
Matrixpolymeren d2) sind an sich bekannt oder können nach dem Fachmann bekannten
Methoden hergestellt werden.
-
Das
Verhältnis
der Komponenten d1) zu d2) kann in weiten Bereichen variieren. Meist
enthalten die Zusammensetzungen D) von 20 bis 85, bevorzugt von
25 bis 80 Gew.-% d1) und von 15 bis 80, bevorzugt von 20 bis 75
Gew.-% d2), wobei sich die Gewichtsanteile von d1) und d2) zu 100
addieren.
-
Komponente E)
-
Prinzipiell
kommen als Komponente E) alle thermoplastischen Polyamide in Betracht.
Unter der Komponente E) sind sowohl solche zu verstehen, die ein
Polyamid enthalten als auch solche, die aus zwei oder mehr unterschiedlichen
Polyamiden bestehen. Das Mischungsverhältnis, in denen die unterschiedlichen
Polyamide enthalten sein können,
ist frei wählbar.
Bevorzugt umfasst die Komponente E) nur ein Polyamid.
-
Die
als Komponente E) in den Formmassen enthaltenen Polyamide umfassen
teilkristalline und amorphe Harze mit einem Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert)
von mindestens 2500 g/mol (bestimmt mittels Gelperationschromatographie
(GPC) mit Hexafluorisopropanol als Elutionsmittel und Polymethylmethacrylat als
Standard die gewöhnlich
als Nylon bezeichnet werden. Solche Polyamide sind hinlänglich beschrieben. Ihre
Herstellung ist bekannt oder sie können nach an sich bekannten
Methoden hergestellt werden.
-
Die
Polyamide E) können
z.B. durch Kondensation einer gesättigten oder einer aromatischen
Dicarbonsäure
mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, mit einem gesättigten oder aromatischen Diamin,
welches bis 14 Kohlenstoffatome aufweist oder durch Kondensation
von ω-Aminocarbonsäuren bzw.
Polyaddition von entsprechenden Lactamen hergestellt werden.
-
Als
geeignete gesättigte
Dicarbonsäuren
seien hier nur Suberinsäure,
Azelainsäure
oder Sebacinsäure
als Vertreter der aliphatischen Dicarbonsäuren, 1,4-Butandiamin, 1,5-Pentandiamin
1,6-Hexandiamin oder Piperazin, als Vertreter der Diamine und Caprolactam,
Capryllactam, Önanthlactam,
Laurinlactam und ω-Aminoundecansäure als
Vertreter von Lactamen bzw. Aminocarbonsäuren genannt.
-
Aromatische
Dicarbonsäuren
weisen im Allgemeinen 8 bis 16 Kohlenstoffatome auf. Geeignete aromatische
Dicarbonsäuren
sind beispielsweise substituierte Terephthal- und Isophthalsäuren wie 3-t-Butylisophthalsäure, mehrkernige
Dicarbonsäuren,
z. B. 4,4'- und
3,3'-Diphenyldicarbonsäure, 4,4'- und 3,3'-Diphenylmethan-dicarbonsäure, 4,4'- und 3,3'-Diphenylsulfondicarbonsäure, 1,4-
oder 2,6-Naphthalindicarbonsäure und
Phenoxyterephthalsäure.
-
Als
Monomere kommen auch cyclische Diamine, darunter bevorzugt Bis(4-aminocyclohexyl)-methan, Bis(4-amino-3-methylcyclohexyl)methan,
Bis(4-aminocyclohexyl)-2,2-propan
oder Bis(4-amino-3-methylcyclohexyl)-2,2-propan in Betracht. Als
weitere cyclische Diamine seien 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiamin oder
Isophorondiamin genannt. Des Weiteren kommt auch m-Xylylendiamin
in Betracht.
-
Beispiele
für Polyamide,
die sich von gesättigten
Dicarbonsäuren
und Diaminen ableiten sind:
Polytetramethylenadipinsäureamid
(Nylon 46), Polyhexamethylenadipinsäureamid (Nylon 66), Polyhexamethylenazelainsäureamid
(Nylon 69), Polyhexamethylensebacinsäureamid (Nylon 610), Polyhexamethylendodecandisäureamid
(Nylon 612).
-
Beispiele
durch Ringöffnung
von Lactamen erhaltener Polyamide sind Polycaprolactam (Nylon 6),
Polylaurinsäurelactam,
ferner Poly-11-aminoundecansäure.
-
Es
ist auch möglich,
Polyamide zu verwenden, die durch Copolykondensation von zwei oder
mehr der obengenannten Dicarbonsäuren
oder zwei oder mehr der obengenannten Diamine oder auch durch Copolycondensation
von zwei oder mehr der obengenannten Polymeren hergestellt worden
sind. Beispiele hierfür sind
Copolymere aus Adipinsäure,
Isophthalsäure
oder Terephthalsäure
und Hexamethylendiamin oder Copolymere aus Caprolactam, Terephthalsäure und
Hexamethylendiamin. Derartige teilaromatische Copolyamide enthalten
in der Regel 40 bis 90 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und
Hexamethylendiamin ableiten. Ein geringer Anteil der Terephthalsäure, vorzugsweise
nicht mehr als 10 Gew.-%, der gesamten eingesetzten aromatischen
Dicarbonsäuren
können
durch Isophthalsäure
oder andere aromatische Dicarbonsäuren, vorzugsweise solche,
in denen die Carboxylgruppen in para-Stellung stehen, ersetzt werden.
Teilaromatische Copolyamide können
auch Einheiten umfassen, die sich von den obengenannten cyclischen
Diaminen ableiten.
-
Als
vorteilhaft für
viele Anwendungszwecke haben sich teilaromatische Copolyamide mit
50 bis 80, insbesondere 60 bis 75 Gew.-% Einheiten, die sich von
Terephthalsäure
und Hexamethylendiamin ableiten und 20 bis 50, vorzugsweise 25 bis
40 Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten, erwiesen.
-
Zu
den besonders bevorzugten teilaromatischen Copolyamiden zählen solche,
die im wesentlichen aufgebaut sind aus
- e1)
30 bis 44, vorzugsweise 32 bis 40 und insbesondere 32 bis 38 mol-%
Einheiten, welche sich von Terephthalsäure ableiten,
- e2) 6 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 und insbesondere 12 bis
18 mol-% Einheiten, welche sich von Isophthalsäure ableiten,
- e3) 43 bis 49,5, vorzugsweise 46 bis 48,5 und insbesondere 46,3
bis 48,2 mol-% Einheiten, welche sich von Hexamethylendiamin ableiten,
- e4) 0,5 bis 7, vorzugsweise 1,5 bis 4 und insbesondere 1,8 bis
3,7 mol-% Einheiten, welche sich von aliphatischen cyclischen Diaminen
mit 6 bis 30, vorzugsweise 13 bis 29 und insbesondere 13 bis 17
C-Atomen ableiten,
- e5) 0 bis 4 mol-% weiteren von e1) bis e4) verschiedenen polyamidbildenden
Monomeren,
wobei die Molprozente der Komponenten e1) bis
e5) zusammen 100 % ergeben.
-
Die
Diamineinheiten e3) und e4) werden vorzugsweise etwa äquimolar
mit den Dicarbonsäureeinheiten
e1) und e2) umgesetzt.
-
Die
polyamidbildenden Monomere e5) können
sich z.B. von Dicarbonsäuren
mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen und aliphatischen Diaminen mit 4
bis 16 Kohlenstoffatomen sowie von Aminocarbonsäuren bzw. entsprechenden Lactamen
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen ableiten. Beispiele hierfür sind oben
genannt.
-
Die
Schmelzpunkte dieser teilaromatischen Copolyamide liegen in der
Regel im Bereich von 280 bis 340°C,
bevorzugt von 290 bis 330°C,
wobei dieser Schmelzpunkt mit einer hohen Glasübergangstemperatur von in der
Regel mehr als 120°C,
insbesondere mehr als 130°C
(im trockenen Zustand) verbunden ist.
-
Bei
den teilaromatischen Copolyamiden, die die Komponenten e1) bis e5)
umfassen, werden solche bevorzugt verwendet, die einen Kristallinitätsgrad über 30 %,
bevorzugt über
35 %, und insbesondere über
40 % aufweisen.
-
Der
Kristallinitätsgrad
ist ein Maß für den Anteil
an kristallinen Fragmenten im Copolyamid und wird durch Röntgenbeugung
oder indirekt durch Messung von ΔHkrist.mittels
DSC bestimmt. Durch Röntgenbeugung
kann der Kristallinitätsgrad
absolut bestimmt werden. Dabei wird die Intensität der Peaks zum amorphen Halo
eines Verhältnis
ge setzt (siehe D.I. Bower „An
Introduction to Polymer Physics" Cambridge
University Press, 2002, S. 118 bis 120).
-
Sind
Proben mit bekanntem Kristallinitätsgrad, Xc, verfügbar, kann
eine Korrelation zwischen Xc und ΔHkrist
hergestellt werden.
-
Bevorzugte
teilaromatische Copolyamide sind solche, die einen Gehalt an Triamineinheiten,
insbesondere Einheiten des Dihexamethylentriamins von unter 0,5
Gew.-% aufweisen. Besonders bevorzugt werden solche teilaromatischen
Polyamide mit Triamingehalten von 0,3 Gew.-% oder weniger.
-
Als
Komponente E) kommen sowohl lineare, verzweigte als auch sternförmige Polyamide
in Betracht. Bevorzugt werden lineare Polyamide mit einem Schmelzpunkt über 180°C, bestimmt
durch DSC-Messung (z.B. D.T. Bower, a.o.a.O. S. 30)
-
Bevorzugte
Polyamide E) sind Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexamethylensebacinsäureamid
und Polycaprolactam sowie Polyamid 6/6T und Polyamid 66/6T sowie
Polyamide, die cyclische Diamine als Comonomere enthalten. Die Polyamide
weisen im allgemeinen eine Viskositätszahl von 80 bis 400 ml/g auf,
bestimmt an einer 0,5 gew.-%igen Lösung in 96%iger Schwefelsäure bei
23°C, nach
DIN 53727 was einem Molekulargewicht (Zahlenmittel) von etwa 7 000
bis 45 000 g/mol entspricht. Polyamide mit einer Viskositätszahl von
80 bis 300, insbesondere 100 bis 280 ml/g, werden bevorzugt verwendet.
-
Bevorzugt
werden Polyamide, die eine Aminoendgruppe pro Kette aufweisen.
-
Komponente F)
-
Als
weitere Komponente kann eine niedermolekulare Verbindung mitverwendet
werden, die nur eine Dicarbonsäureanhydridgruppe
aufweist. Es können
aber auch zwei oder mehr dieser Verbindungen als Komponente F) verwendet
werden. Diese Verbindungen können
neben der Dicarbonsäureanhydridgruppe
weitere funktionelle Gruppen enthalten, die mit den Endgruppen der
Polyamide E) reagieren können.
Geeignete Verbindungen F) sind z.B. C4- bis C10-Alkyldicarbonsäureanhydride,
beispielsweise Bernsteinsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid,
Adipinsäureanhydrid.
Ferner kommen cycloaliphatische Dicarbonsäureanhydride wie 1,2-Cyclohexandicarbonsäureanhydrid
in Betracht. Darüber
hinaus können
aber auch Dicarbonsäureanhydride,
die ethylenisch ungesättigte
oder aromatische Verbindungen sind, eingesetzt werden, z.B. Maleinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid
oder Trimellitsäureanhydrid.
-
Der
Anteil der Komponente F) beträgt
im Allgemeinen von 0 bis 2, bevorzugt von 0,05 bis 1,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis G.
-
Komponente G)
-
Die
Formmassen können
Zusatzstoffe enthalten. Deren Anteil beträgt in der Regel von 0 bis 60
bevorzugt von 0 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Komponenten A bis G.
-
Als
solche kommen z.B. teilchenförmige
mineralische Füllstoffe
in Betracht. Hierunter eignen sich amorphe Kieselsäure, Carbonate
wie Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer, unterschiedlichste
Silikate wie Tone, Muskovit, Biotit, Suzoit, Zinnmaletit, Talkum,
Chlorit, Phlogophit, Feldspat, Calciumsilikate wie Wollastonit oder
Kaolin, besonders kalzinierter Kaolin.
-
Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden teilchenförmige
Füllstoffe
verwendet, von denen mindestens 95 Gew.-%, bevorzugt mindestens
98 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser (größte Ausdehnung), bestimmt am
fertigen Produkt, von weniger als 45 μm, bevorzugt weniger als 40 μm aufweisen und
deren sogenanntes Apektverhaltnis vorzugsweise im Bereich von 1
bis 25, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 liegt, bestimmt am fertigen
Produkt, d.h. in der Regel einem Spritzgußformteil. Die Teilchendurchmesser können dabei
z.B. dadurch bestimmt werden, dass elektronenmikroskopische Aufnahmen
von Dünnschnitten der
Polymermischung aufgenommen und mindestens 25, bevorzugt mindestens
50 Füllstoftteilchen
für die Auswertung
herangezogen werden. Ebenso kann die Bestimmung der Teilchendurchmesser über Sedimentationsanalyse
erfolgen, gemäß Transactions
of ASAE, Seite 491 (1983). Der Gewichtsanteil der Füllstoffe,
der weniger als 40 mm beträgt,
kann auch mittels Siebanalyse gemessen werden. Das Aspektverhältnis ist
das Verhältnis
von Teilchendurchmesser zu Dicke (größter Ausdehnung zu kleinster
Ausdehnung).
-
Besonders
bevorzugt werden als teilchenförmige
Füllstoffe
Talkum, Kaolin, wie calcinierter Kaolin oder Wollastonit oder Mischungen
aus zwei oder allen dieser Füllstoffe.
Darunter wird Talkum mit einem Anteil von mindestens 95 Gew.-% an
Teilchen mit einem Durchmesser von kleiner als 40 mm und einem Aspektverhältnis von
1,5 bis 25, jeweils bestimmt am fertigen Produkt, besonders bevorzugt.
Kaolin hat bevorzugt einen Anteil von mindestens 95 Gew.-% an Teilchen
mit einem Durchmesser von kleiner als 20 μm und einem Aspektverhältnis von
1,2 bis 20, jeweils bestimmt am fertigen Produkt. Diese Füllstoffe
können
in Mengen von 0 bis zu 60 Gew.-%, bevorzugt bis 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht von A bis F, eingesetzt werden.
-
Als
Komponente G) können
auch faserförmige
Füllstoffe
wie Kohlenstofffasern, Kaliumtitanat-Whisker, Aramidfasern oder
bevorzugt Glasfasern eingesetzt werden, wobei mindestens 50 Gew.-%
der faserförmigen Füllstoffe
(Glasfasern) eine Länge
von mehr als 50 nm aufweisen. Die verwendeten (Glas)fasern können vorzugsweise
einen Durchmesser von bis zu 25 μm,
besonders bevorzugt 5 bis 15 μm
aufweisen. Vorzugsweise weisen mindestens 70 Gew.-% der Glasfasern
eine Lange von mehr als 60 μm
auf. Besonders bevorzugt betragt im fertigen Formteil die mittlere
Länge der
Glasfasern 0,08 bis 0,5 μm.
Die Länge
der Glasfasern bezieht sich auf ein fertiges Formteil, das beispielsweise
nach dem Spritzgießen
erhalten wird. Dabei können
die Glasfasern den Formmassen bereits in der entsprechend langer
Form oder auch in Form von Endlossträngen (Rovings) zugesetzt werden.
Im Allgemeinen werden diese Fasern in Mengen von 0 bis 60, bevorzugt
bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von A bis F eingesetzt.
-
Als
Komponente G) können
phosphorhaltige Flammschutzmittel eingesetzt werden. Beispiele sind Tri-(2,6-dimethylphenyl)phosphat,
Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, Diphenyl-2-ethyl-cresylphosphat,
Diphenyl-cresylphosphat, Tri(isopropylphenyl)phosphat sowie Phosphorsäure-bis-phenyl-(4-phenyl)ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-(4-phenylphenyl)ester,
Phosphorsäure-tris-(4-phenylphenyl)ester,
Phosphorsäure-bis-phenyl(benzylphenyl)ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-(benzylphenyl)ester,
Phosphorsäure-tris-(benzylphenyl)ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-[1-phenylethylphenyl]ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-[1-methyl-1-phenylethylphenyl]ester
und Phosphorsäure-phenyl-bis-[4-(1-phenethyl)-2,6-dimethylphenyljester.
Sie können
auch im Gemisch mit Triphenylphosphinoxid oder Tri-(2,6-dimethylphenyl)phosphinoxid
eingesetzt werden.
-
Zudem
sind als Flammschutzmittel Resorcinoldiphosphat, Bisphenol Adiphenylphosphat
und entsprechend höhere
Oligomere, Hydrochinondiphosphat und entsprechende höhere Oligomere
bevorzugt.
-
Die
Flammschutzmittel werden in der Regel in Mengen von 0 bis 30, vorzugsweise
0 bis 25 Gew.-% eingesetzt. Bei Vorliegen werden sie bevorzugt in
Mengen von 0,4 bis 7 Gew.-% eingesetzt. Die Mengenangaben sind jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht von A bis G.
-
Als
weitere Zusatzstoffe sind beispielsweise Verarbeitungshilfsmittel,
Stabilisatoren und Oxidationsverzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung
und Zersetzung durch ultraviolettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel,
Farbstoffe und Pigmente sowie Weichmacher zu nennen. Deren Anteil
beträgt
im allgemeinen 0 bis 45, vorzugsweise 0 bis 20, insbesondere 0 und
sofern sie vorliegen von 0,2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis G.
-
Pigmente
und Farbstoffe sind allgemein in Mengen von 0 bis 4, bevorzugt 0
bis 3,5 und insbesondere 0 und sofern sie vorliegen von 0,5 bis
3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von A bis G enthalten.
-
Die
Pigmente zur Einfärbung
von Thermoplasten sind allgemein bekannt. Als erste bevorzugte Gruppe von
Pigmenten sind Weißpigmente
zu nennen wie Zinkoxid, Zinksulfid, Bleiweiß (2PbCO3·Pb(OH)2), Lithopone, Antimonweiß und Titandioxid. Von den
beiden gebräuchlichsten
Kristallmodifikationen (Rutil- und Anatas-Typ) des Titandioxids
wird insbesondere die Rutilform zur Weißfärbung der erfindungsgemäßen Formmassen
verwendet.
-
Schwarze
Farbpigmente, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können,
sind Eisenoxidschwarz (Fe3O4),
Spinellschwarz (Cu(Cr, Fe)2O4),
Manganschwarz (Mischung aus Mangandioxid, Siliciumoxid und Eisenoxid),
Kobaltschwarz und Antimonschwarz sowie besonders bevorzugt Ruß, der meist
in Form von Furnace- oder Gasruß eingesetzt
wird.
-
Selbstverständlich können zur
Einstellung bestimmter Farbtöne
anorganische Buntpigmente erfindungsgemäß eingesetzt werden. Weiterhin
kann es von Vorteil sein, die genannten Pigmente bzw. Farbstoffe in
Mischung einzusetzen, z.B. Ruß mit
Kupferphthalocyaninen, da allgemein die Farbdispergierung im Thermoplasten
erleichtert wird.
-
Oxidationsverzögerer und
Wärmestabilisatoren,
die den thermoplastischen Massen gemäß der Erfindung zugesetzt werden
können,
sind z.B. Halogenide von Metallen der Gruppe I des Periodensystems,
z.B. Natrium-, Lithium-Halogenide, ggf. in Verbindung mit Kupfer-(I)-Halogeniden,
z.B. Chloriden, Bromiden und Iodiden. Die Halogenide, insbesondere
des Kupfers, können
auch noch elektronenreiche p-Liganden enthalten. Als Beispiel für derartige
Kupferkomplexe seien Cu-Halogenid-Komplexe mit z.B. Triphenylphosphin
genannt. Weiterhin können
Zinkfuorid und Zinkchlorid verwendet werden. Ferner sind sterisch
gehinderte Phenole, Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser
Gruppe, sekundäre
aromatische Amine, HALS, gegebenenfalls in Verbindung mit phosphorhaltigen
Säuren
bzw. deren Salze, und Mischungen dieser Verbindungen, vorzugsweise
in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis G, einsetzbar.
-
Beispiele
für UV-Stabilisatoren
sind verschiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und
Benzophenone, die im allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht von A bis G eingesetzt werden.
-
Gleit-
und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht von A bis F zugesetzt werden, sind
Stearinsäure,
Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester
und -amide sowie Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren. Es
können
auch Salze des Calciums, Zinks oder Aluminiums der Sterainsäure sowie
Dialkylketone, z.B. Distearylketon, eingesetzt werden. Weiterhin
können auch
Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymere als Gleit- und Entformungsmittel
verwendet werden.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen erfolgt nach an sich bekannten Verfahren durch Mischen
der Komponente A) bis G). Es kann vorteilhaft sein, einzelne Komponenten
vorzumischen. Auch das Mischen der Komponenten in Lösung unter
Entfernen der Lösungsmittel
ist möglich,
allerdings weniger bevorzugt.
-
Das
Mischen der beispielsweise trockenen Komponenten kann nach allen
bekannten Methoden erfolgen. Vorzugsweise geschieht das Mischen
bei Temperaturen von 200 bis 320°C
durch gemeinsames Extrudieren, Kneten oder Verwalzen der Komponenten,
wobei die Komponenten gegebenenfalls zuvor aus der bei der Polymerisation
erhaltenen Lösung
oder aus der wässrigen
Dispersion isoliert worden sind.
-
Die
erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen können
nach den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung verarbeitet
werden, beispielsweise durch Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen
oder Sintern.
-
Die
erfindungsgemäßen Formmassen
können
zur Herstellung von Folien, Fasern, Formkörpern oder Schäumen eingesetzt
werden. Zudem können
sie besonders bevorzugt zur Herstellung von Gehäuse- oder Chassieteilen oder
gesamten Gehäusen
verarbeit werden. Sie finden aber auch Anwendung als Karosserieteile
im Automobilsektor und können
insbesondere zur Herstellung von großflächigen Automobilteilen eingesetzt
werden.
-
Beispiele
-
Die
GPC-Messungen wurden an einer GPC-Anlage bestehend aus einer Waters
510 Pumpe und einem Waters RI 410 Detektor (bei 254 nm) Spectra
Series UV 100 durchgeführt.
Als Säulenkombination
wurde verwendet: 5 Styroldivinylbenzolgelsäulen PSS SDV linear M (je 300 × 8 mm)
der Firma PSS GmbH, die auf 35 °C
temperiert werden. Als mobile Phase wurde THF mit einem Fluss von
1,2 ml/min eingesetzt.
-
Die
Viskositätszahl
der Polyamide wurde nach DIN 53 727 an 0,5gew.%-igen Lösungen in
96 Gew.-% Schwefelsäure
bei 23°C
ermittelt.
-
Die
Wärmeformbeständigkeit
der Proben wurde mittels der Vicat-Erweichungstemperatur bestimmt. Die
Vicat-Erweichungstemperatur wurde nach DIN 53 460, mit einer Kraft
von 49,05 N und einer Temperatursteigerung von 50 K je Stunde, an
Normkleinstäben
ermittelt.
-
Die
Kerbschlagzähigkeit
der Produkte wurde an ISO-Stäben
nach ISO 179 1eA bestimmt.
-
Die
Fließfähigkeit
wurde nach ISO 1133 bei 240°C
und 5 kg Belastung bestimmt. Bei Polyamid 6,6 (PA 6,6) haltigen
Formmassen wurden die Fließfähigkeiten
aufgrund der höheren
Schmelzpunkte des PA 6,6 anstelle dessen bei 275 °C und 5 kg
Belastung bestimmt.
-
Komponenten CI
-
Blockcopolymer
SAN-b-S/MSA mit einer Viskositätszahl
von 81 ml/g. Das Blockcopolymere wurde gemäß kontrolliert radikalischer
Polymerisation wie folgt hergestellt: 4,9 g Maleinsäureanhydrid
und 1035 g Styrol wurden mit 4,22 g einer Mischung aus 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oyl-piperidin
(HO-Tempo) und aus 2,2'-Azo-bis
iso-butyronitril
bei 80 °C
bis zu einem Feststoffgehalt von 1,9 Gew.-% polymerisiert. Zu der
abgekühlten
Reaktionsmischung wurden 338,4 g Acrylnitril zugegeben und bei 80 °C polymerisiert.
Anschließend wurde
das Blockcopolymere durch Fällung
isoliert. Der Maleinsäureanhydridanteil
betrug 1,1 Gew.-% und das Verhältnis
des Blockes X zum Block Y betrug 97,7 zu 2,3.
-
Komponente
CII
-
Blockcopolymer
SAN-b-S/MSA mit einer Viskositätszahl
von 78 ml/g. Das Blockcopolymere wurde gemäß kontrolliert radikalischer
Polymerisation wie wie folgt hergestellt: 12,25 g Maleinsäureanhydrid
und 1027 g Styrol wurden mit 4,22g einer Mischung aus 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1oyl-piperidin
und aus 2,2'-Azo-bisiso-butyronitril
bei 80 °C
bis zu einem Feststoffgehalt von 1,3 Gew.-% polymerisiert. Zu der
abgekühlten
Reaktionsmischung wurden 337,9 g Acrylnitril zugegeben und bei 80 °C polymerisiert.
Anschließend wurde
das Blockcopolymere durch Fällung
isoliert. Der Maleinsäurean hydridanteil
betrug 2,3 Gew.-% und das Verhältnis
des Blockes X zum Block Y betrug 97,7 zu 2,3.
-
Komponente C1V
-
Styrol-Acrylnitril-Maleinsäureanhydrid-Terpolymer
mit im Wesentlichen statistischen Aufbau, mit 75 Gew.-% Styrol,
24 Gew.-% Acrylnitril und 1 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und einer Viskositätszahl von
80 ml/g.
-
Komponente C2V
-
Styrol-Acrylnitril-Maleinsäureanhydrid-Terpolymer
mit im Wesentlichen statistischen Aufbau, mit 75 Gew.-% Styrol,
24 Gew.-% Acrylnitril und 2 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und einer Viskositätszahl von
80 ml/g.
-
Komponente D1I
-
Pfropfkautschuk
mit 62 Gew.-% Polybutadien als Pfropfgrundlage und 38 Gew.-% einer
Pfropfauflage aus 75 Gew.-% Styrol und 25 Gew.-% Acrylnitril. Mittlere
Teilchengröße ca. 400
nm.
-
Komponente D2I
-
Styrol-Acrylnitril-Copolymer
mit 75 Gew.-% Styrol und 25 Gew.-% Acrylnitril und einer Viskositätszahl von
80 ml/g (bestimmt in 0,5 Gew.-%-iger DMF-Lösung bei 25°C).
-
Komponente EI
-
Polyamid
6, erhalten aus ε-Caprolactam,
mit einer Viskositätszahl
von 150 ml/g.
-
Komponente EII
-
Polyamid
6,6, erhalten aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure, mit einer Viskositätszahl von
150 ml/g.
-
Komponente GI
-
Schnittglasfaser
mit Polyurethanschlichte, Faserdurchmesser 10 μm.
-
Komponente GII
-
Talk
mit einem Aspektverhältnis
von 5 : 1
-
Herstellung
-
Die
Komponenten wurden in den unten angegebenen Gewichtsverhältnissen
gemischt und anschließend
in einem Zweiwellenextruder bei einer Massetemperatur von 240 bis
280°C umgesetzt.
Die Schmelze wurde durch ein Wasserbad geleitet und granuliert.
-
-
Die
Erfindungsgemäßen Formmassen
weisen verbesserte Fließfähigkeit
und auch höhere
Zähigkeit auf.