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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Formmassen, enthaltend
- A) ein thermoplastisches Polyamid,
- B) eine Zusammensetzung, enthaltend
b1) ein Pfropfcopolymer,
enthaltend einen Kautschuk als Pfropfgrundlage und eine Pfropfauflage
auf der Basis eines ungesättigten
Monomeren und
b1) ein Matrixpolymer sowie
- C) ein kautschukfreies Copolymer, enthaltend
c1) mindestens
30 Gew.-% Einheiten, die sich von einem vinylaromatischen Monomeren
ableiten, bezogen auf das Gesamtgewicht aller Einheiten, die C)
enthält,
c2)
Einheiten, die sich von einem Monomeren ableiten, das eine funktionelle
Gruppe enthält,
die mit den Endgruppen des Polyamides A) reagieren kann
c3)
Einheiten, die sich von einem Monomeren ableiten, das keine funktionellen
Gruppen enthält,
die mit den Endgruppen des Polyamides A) reagieren,
durch
Mischen der Komponenten.
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Außerdem betrifft die Erfindung
Formmassen, die aus den Komponenten erhältlich sind. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung die Verwendung der Formmassen zur Herstellung
von Formteilen, Folien, Fasern oder Schäumen sowie die Formteile, Fasern,
Folien oder Schäume
aus diesen Formmassen.
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Blends, die Polyamid und Kunststoffe
des ABS-Typs enthalten, sind bekannt. Bekannt ist ferner, dass man
derartige Blends mit Polymeren, die funktionelle Gruppen aufweisen,
die mit den Endgruppen des Polyamides reagieren können, mischen
kann. Diese Polymeren wirken verträglichkeitsvermittelnd zwischen
der Polyamidphase und der Phase, die die Kunststoffe des ABS-Typs
bilden. Dadurch werden die Eigenschaften der Blends verbessert,
insbesondere werden die Schlagzähigkeiten
wesentlich erhöht.
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Blends dieser Art, in denen beispielsweise
Copolymere aus Styrol, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid als Verträglichkeitsvermittler
eingesetzt werden, sind unter anderem aus der
EP-A 202 214 , aus Kudva et
al. Polymer 41 (2000) 239 – 258
oder aus M. Staal et al. Poster Technische Universiteit Eindhoven,
Januar 2003, „Characterization
of the Molar Mass Chemical Composition Distribution of Styrene-Acrylonitrile-Maleic
Anhydride Terpolymers" bekannt.
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Polyamid/ABS-Blends, die Styrolacrylnitrilcopolymere
mit Maleinsäureanhydridgruppen
und zusätzlich
niedermolekulare Anhydride wie Phthalsäureanhydrid enthalten, sind
in der
EP-A1 784 080 offenbart.
Sie zeichnen sich durch ihre guten Tieftemperaturschlagzähigkeiten
und Verarbeitungseigenschaften aus.
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Glycidylmethacrylat und Methylmethacrylat
enthaltende Copolymere als Verträglichkeitsvermittler
in Mischungen aus Polyamid und ABS wurden z.B. in Kudva et al. Polymer
39 (1998) 2447-2460 untersucht. Terpolymere aus Styrol, Acrylnitril
und Glycidylmethacrylat wurden als Verträglichkeitsvermittler für Mischungen aus
Polyestern und ABS vorgeschlagen (Lee et al. Polymer 35 (1994),
5641).
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Die Herstellung dieser bekannten
Blends erfolgt durch Mischen aller Komponenten in einer Mischvorrichtung,
insbesondere in einem Extruder.
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Obgleich die bekannten Blends bereits
etlichen gute mechanische Eigenschaften zeigen, weisen sie doch
ungenügende
Steifigkeiten auf. Ein gewisses Steifigkeitsniveau ist jedoch erforderlich,
sollen die Blends für
die Herstellung von z.B. Gehäusen
für Haushaltsartikel,
Elektrogeräte,
medizinisch-technische Geräte
eingesetzt werden oder wenn sie im Automobilbau verwendet werden
sollen.
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Aus der WO 97/06586 waren Blends
bekannt, die als Verträglichkeitsvermittler
ein Copolymer aus mindestens 70 Gew.-% Methylmethacrylat bis zu
5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
und bis zu 25 Gew.-% weiterer Monomerer, z.B. Styrol, enthalten.
Es wird offenbart, dass die Blends auch durch Coextrusion eines
Preblends, bestehend aus dem Copolymeren und einem PMMA verträglichen
Thermoplasten oder einem Polymeren, das wenigsten eine endständige nucleophile
Gruppe enthält
und der dritten Komponente hergestellt werden können. Polyamid/ABS-Blends,
die Verträglichkeitsvermittler
auf Basis von Methylmethacrylat enthalten, erreichen für viele
Anwendungen nicht das geforderte Eigenschaftsprofil.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es, ein Verfahren zu finden, mit dem sich Blends auf der Basis von
Polyamid, Kunststoffen wie ABS und einem Verträglichkeitsvermittler hinsichtlich
ihrer Steifigkeit optimieren lassen.
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Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung
der oben genannten Zusammensetzungen gefunden, das dadurch charakterisiert
ist, dass man in einem ersten Schritt ein Pfropfcopolymer (D), enthaltend
die Gesamtmenge der Komponente C) und eine Teilmenge der Komponente
A) herstellt und in einem zweiten Schritt das Pfropfcopolymer D)
mit den anderen Komponenten und der Restmenge der Komponente (A)
mischt.
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Komponente A)
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Prinzipiell kommen als Komponente
A) alle thermoplastischen Polyamide in Betracht. Unter der Komponente
A) sind sowohl solche zu verstehen, die ein Polyamid enthalten als
auch solche , die aus zwei oder mehr unterschiedlichen Polyamiden
bestehen. Das Mischungsverhältnis,
in denen die unterschiedlichen Polyamide enthalten sein können, ist
frei wählbar.
Bevorzugt umfasst die Komponente A) nur ein Polyamid.
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Die als Komponente A) in den Formmassen
enthaltenen Polyamide umfassen teilkristalline und amorphe Harze
mit einem Molekulargewicht (Gewichtsmittelwert) von mindestens 2500
g/mol (bestimmt mittels Gelperationschromatographie (GPC) mit Hexafluorisopropanol
als Elutionsmittel und Polymethylmethacrylat als Standard die gewöhnlich als
Nylon bezeichnet werden. Solche Polyamide sind hinlänglich beschrieben. Ihre
Herstellung ist bekannt oder sie können nach an sich bekannten
Methoden hergestellt werden.
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Die Polyamide A) können z.B.
durch Kondensation einer gesättigten
oder einer aromatischen Dicarbonsäure mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen,
mit einem gesättigten
oder aromatischen Diamin, welches bis 14 Kohlenstoffatome aufweist
oder durch Kondensation von ω-Aminocarbonsäuren bzw.
Polyaddition von entsprechenden Lactamen hergestellt werden.
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Als geeignete gesättigte Dicarbonsäuren seien
hier nur Suberinsäure,
Azelainsäure
oder Sebacinsäure
als Vertreter der aliphatischen Dicarbonsäuren, 1,4-Butandiamin, 1,5-Pentandiamin
1,6-Hexandiamin oder Piperazin, als Vertreter der Diamine und Caprolactam,
Capryllactam, Önanthlactam,
Laurinlactam und ω-Aminoundecansäure als
Vertreter von Lactamen bzw. Aminocarbonsäuren genannt.
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Aromatische Dicarbonsäuren weisen
im Allgemeinen 8 bis 16 Kohlenstoffatome auf. Geeignete aromatische
Dicarbonsäuren
sind beispielsweise substituierte Terephthal- und Isophthalsäuren wie 3-t-Butylisophthalsäure, mehrkernige
Dicarbonsäuren,
z. B. 4,4'- und
3,3'-Diphenyldicarbonsäure, 4,4'- und 3,3'-Diphenylmethan-dicarbonsäure, 4,4'- und 3,3'-Diphenylsulfondicarbonsäure, 1,4-oder
2,6-Naphthalindicarbonsäure und
Phenoxyterephthalsäure.
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Als Monomere kommen auch cyclische
Diamine, darunter bevorzugt Bis(4-aminocyclohexyl)-methan, Bis(4-amino-3-methylcyclohexyl)methan,
Bis(4-aminocyclohexyl)-2,2-propan
oder Bis(4-amino-3-methylcyclohexyl)-2,2-propan in Betracht. Als
weitere cyclische Diamine seien 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiamin oder Isophorondiamin
genannt. Des Weiteren kommt auch m-Xylylendiamin in Betracht.
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Beispiele für Polyamide, die sich von gesättigten
Dicarbonsäuren
und Diaminen ableiten sind:
Polytetramethylenadipinsäureamid
(Nylon 46), Polyhexamethylenadipinsäureamid (Nylon 66), Polyhexamethylenazelainsäureamid
(Nylon 69), Polyhexamethylensebacinsäureamid (Nylon 610), Polyhexamethylendodecandisäureamid
(Nylon 612).
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Beispiele durch Ringöffnung von
Lactamen erhaltener Polyamide sind Polycaprolactam (Nylon 6), Polylaurinsäurelactam,
ferner Poly-11-aminoundecansäure.
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Es ist auch möglich, Polyamide zu verwenden,
die durch Copolykondensation von zwei oder mehr der obengenannten
Dicarbonsäuren
oder zwei oder mehr der obengenannten Diamine oder auch durch Copolycondensation
von zwei oder mehr der obengenannten Polymeren hergestellt worden
sind. Beispiele hierfür sind
Copolymere aus Adipinsäure,
Isophthalsäure
oder Terephthalsäure
und Hexamethylendiamin oder Copolymere aus Caprolactam, Terephthalsäure und
Hexamethylendiamin. Derartige teilaromatische Copolyamide enthalten
in der Regel 40 bis 90 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und
Hexamethylendiamin ableiten. Ein geringer Anteil der Terephthalsäure, vorzugsweise
nicht mehr als 10 Gew.-%, der gesamten eingesetzten aromatischen
Dicarbonsäuren
können
durch Isophthalsäure
oder andere aromatische Dicarbonsäuren, vorzugsweise solche,
in denen die Carboxylgruppen in para-Stellung stehen, ersetzt werden.
Teilaromatische Copolyamide können
auch Einheiten umfassen, die sich von den obengenannten cyclischen
Diaminen ableiten.
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Als vorteilhaft für viele Anwendungszwecke haben
sich teilaromatische Copolyamide mit 50 bis 80, insbesondere 60
bis 75 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und
Hexamethylendiamin ableiten und 20 bis 50, vorzugsweise 25 bis 40
Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam
ableiten, erwiesen.
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Zu den besonders bevorzugten teilaromatischen
Copolyamiden zählen
solche, die im wesentlichen aufgebaut sind aus
- a1)
30 bis 44, vorzugsweise 32 bis 40 und insbesondere 32 bis 38 mol-%
Einheiten, welche sich von Terephthalsäure ableiten,
- a2) 6 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 und insbesondere 12 bis
18 mol-% Einheiten, welche sich von Isophthalsäure ableiten,
- a3) 43 bis 49,5, vorzugsweise 46 bis 48,5 und insbesondere 46,3
bis 48,2 mol-% Einheiten, welche sich von Hexamethylendiamin ableiten,
- a4) 0,5 bis 7, vorzugsweise 1,5 bis 4 und insbesondere 1,8 bis
3,7 mol-% Einheiten, welche sich von aliphatischen cyclischen Diaminen
mit 6 bis 30, vorzugsweise 13 bis 29 und insbesondere 13 bis 17
C-Atomen ableiten,
- a5) 0 bis 4 mol % weiteren von b1) bis b4) verschiedenen polyamidbildenden
Monomeren,
wobei die Molprozente der Komponenten a1) bis
a5) zusammen 100 % ergeben.
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Die Diamineinheiten a3) und a4) werden
vorzugsweise etwa äquimolar
mit den Dicarbonsäureeinheiten
a1) und a2) umgesetzt.
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Die polyamidbildende Monomere a5)
können
sich z.B. von Dicarbonsäuren
mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen und aliphatischen Diaminen mit 4
bis 16 Kohlenstoffatomen sowie von Aminocarbonsäuren bzw. entsprechenden Lactamen
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen ableiten. Beispiele hierfür sind oben
genannt.
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Die Schmelzpunkte dieser teilaromatischen
Copolyamide liegen in der Regel im Bereich von 280 bis 340°C, bevorzugt
von 290 bis 330°C,
wobei dieser Schmelzpunkt mit einer hohen Glasübergangstemperatur von in der
Regel mehr als 120°C,
insbesondere mehr als 130°C
(im trockenen Zustand) verbunden ist.
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Bei den teilaromatischen Copolyamiden,
die die Komponenten a1) bis a5) umfassen, werden solche bevorzugt
verwendet, die einen Kristallinitätsgrad über 30 %, bevorzugt über 35 %,
und insbesondere über
40 % aufweisen.
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Der Kristallinitätsgrad ist ein Maß für den Anteil
an kristallinen Fragmenten im Copolyamid und wird durch Röntgenbeugung
oder indirekt durch Messung von ΔHkrist.mittels DSC bestimmt. Durch Röntgenbeugung
kann der Kristallinitätsgrad
absolut bestimmt werden. Dabei wird die Intensität der Peaks zum amorphen Halo
eines Verhältnis
gesetzt (siehe D.I. Bower „An
Introduction to Polymer Physics" Cambridge
University Press, 2002, S. 118 bis 120).
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Sind Proben mit bekanntem Kristallinitätsgrad ,Xc, verfügbar,
kann eine Korrelation zwischen Xc und ΔHkrist hergestellt werden.
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Bevorzugte teilaromatische Copolyamide
sind solche, die einen Gehalt an Triamineinheiten, insbesondere
Einheiten des Dihexamethylentriamins von unter 0,5 Gew.-% aufweisen.
Besonders bevorzugt werden solche teilaromatischen Polyamide mit
Triamingehalten von 0,3 Gew.-% oder weniger.
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Als Komponente A) kommen sowohl lineare,
verzweigte als auch sternförmige
Polyamide in Betracht. Bevorzugt werden lineare Polyamide mit einem
Schmelzpunkt über
180°C, bestimmt
durch DSC-Messung (z.B. D.T. Bower, a.o.a.O.S. 30) Bevorzugte Polyamide
A) sind Polyhexamethylenadipinsäureamid,
Polyhexamethylensebacinsäureamid
und Polycaprolactam sowie Polyamid 6/6T und Polyamid 66/6T sowie
Polyamide, die cyclische Diamine als Comonomere enthalten. Die Polyamide
weisen im allgemeinen eine Viskositätszahl von 80 bis 400 ml/g
auf, bestimmt an einer 0,5 gew.%igen Lösung in 96 %iger Schwefelsäure bei
23°C, nach DIN
53727 was einem Molekulargewicht (Zahlenmittel) von etwa 7 000 bis
45 000 g/mol entspricht. Polyamide mit einer Viskositätszahl von
80 bis 300, insbesondere 100 bis 280 ml/g, werden bevorzugt verwendet.
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Bevorzugt werden Polyamide, die eine
Aminoendgruppe pro Kette aufweisen.
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Der Anteil der Polyamide A) an den
Formmassen kann in weiten Bereichen variieren. Bevorzugt beträgt er von
10 bis 90, insbesondere von 15 bis 85 besonders bevorzugt von 20
bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Formmassen.
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Komponente B)
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Die Zusammensetzung, die erfindungsgemäß als Komponente
B) in den Formmassen enthalten ist, umfasst ein Pfropfcopolymer
(b1). Hierunter ist sowohl zu verstehen, dass ein Pfropfcopolymer
als auch eine Mischung aus zwei oder mehr unterschiedlichen Pfropfcopolymeren
umfasst sein soll.
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Das Pfropfcopolymer enthält einen
Kautschuk als Pfropfgrundlage b11). Als solche sind prinzipiell
alle Kautschuke geeignet, die eine Glasübergangstemperatur von 0°C (ermittelt
nach DIN 53765) oder darunter aufweisen. Die Kautschuke können unterschiedlichster
Natur sein. Beispielsweise können
Silikon-, Olefin, wie Ethylen-, Propylen-, Ethylen/Propylen-, EPDM-,
Dien-, Acrylat-, Ethylenvinylacetat-, oder Ethylenbutylacrylat-Kautschuke
oder Mischungen aus zwei oder mehr dieser Kautschuke eingesetzt
werden. Bevorzugt werden darunter Acrylat- und Dienkautschuke.
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In den bevorzugten Mischungen zählen Mischungen
aus Dien- und Acrylatkautschuk oder aus Dien- und Silikonkautschuk
oder aus Dienkautschuk und Kautschuk auf der Basis von Ethylencopolymeren.
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Besonders bevorzugt werden als b11)
allerdings Dienkautschuke alleine verwendet. Ganz besonders bevorzugt
sind Dienkautschuke, die aus
- β11) 50 bis
100 Gew.-% mindestens eines Diens mit konjugierten Doppelbindungen
und
- β12)
0 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren,
aufgebaut sind, wobei sich die Gewichtsprozente
von β11)
und β12)
zu 100 addieren.
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Als Diene mit konjugierten Doppelbindungen, β11), kommen
insbesondere Butadien, Isopren und deren halogensubstituierte Derivate,
etwa Chloropren, in Betracht. Bevorzugt sind Butadien oder Isopren,
insbesondere Butadien.
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Bei den weiteren monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren β12),
die auf Kosten der Monomeren β11)
im Dienkautschuk enthalten sein können, handelt es sich beispielsweise
um:
vinylaromatische Monomere, bevorzugt Styrol oder Styrolderivate
wie C1- bis C8-Alkylsubstituierte
Styrole, wie α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Vinyltoluol; ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril,
Methacrylnitril; aliphatische Ester wie C1-
bis C4-Alkylester der Methacrylsäure oder
der Acrylsäure
wie Methylmethacrylat, weiterhin auch die Glycidylester, Glycidylacrylat
und -methacrylat;
N-substituierte Maleinimide wie N-Methyl-,
N-Phenyl- und N-Cyclohexylmaleinimid; Säuren wie Acrylsäure, Methacrylsäure; weiterhin
Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure
sowie deren Anhydride wie Maleinsäureanhydrid; Stickstoff-funktionelle
Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat,
Vinylimidazol, Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam, Vinylcarbazol,
Vinylanilin, Acrylamid und Methacrylamid;
aromatische und araliphatische
Ester der (Meth)Acrylsäure
und wie Phenylacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat,
2-Phenylethylacrylat, 2- Phenylethylmethacrylat,
2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat; ungesättigte Ether
wie Vinylmethylether oder Vinylbutylether.
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Selbstverständlich kommen auch Mischungen
aus zwei oder mehr dieser Monomeren in Betracht.
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Bevorzugte Monomeren β12) sind
Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat, Glycidylacrylat, -methacrylat oder
Butylacrylat.
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Die Herstellung der Kautschuke ist
dem Fachmann bekannt oder kann nach, dem Fachmann bekannten, Methoden
erfolgen. So können
beispielsweise die Dienkautschuke in einem ersten Schritt hergestellt
werden, bei dem sie nicht partikelförmig anfallen, beispielsweise
via Lösungspolymerisation
oder Gasphasenpolymerisation und dann in einem zweiten Schritt in
der wässrigen
Phase dispergiert werden (Sekundäremulgierung).
Für die
Herstellung der Kautschuke werden heterogene, partikelbildende Polymerisationsverfahren
bevorzugt. Diese Dispersionspolymerisation kann z.B. in an sich
bekannter Weise nach der Methode der Emulsions-, der inversen Emulsions-,
Miniemulsions-, Mikroemulsions-, oder Mikrosuspensionspolymerisation
im Zulaufverfahren, kontinuierlich oder im Batchverfahren durchgeführt werden.
Die Kautschuke können
auch in Gegenwart eines vorgelegten feinteiligen Latex hergestellt
werden (sog. „Saatlatex-Fahrweise" der Polymerisation).
Geeignete Saatlatices bestehen beispielsweise aus Polybutadien oder
Polystyrol. Grundsätzlich
ist es möglich
die Kautschuke nach ihrer Herstellung als Pfropfgrundlage zu verwenden.
Sie können
jedoch auch vor der Pfropfung zunächst durch Agglomerisationsverfahren
zu größeren Teilchen
agglomeriert werden.
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Verfahren zur Agglomerisation sind
dem Fachmann bekannt oder die Agglomerisation kann nach dem Fachmann
an sich bekannten Methoden vorgenommen werden. So können physikalische
Verfahren wie Gefrier- oder Druckagglomerisationsverfahren verwendet
werden. Es können
aber auch chemische Methoden eingesetzt werden, um die Primärteilchen
zu agglomerisieren. Zu letzteren zählen die Zugabe von anorganischen oder
organischen Säuren.
Bevorzugt wird die Agglomerisation mittels eines Agglomerisationspolymerisates
in Abwesenheit oder Gegenwart eines Elektrolyten, wie einem anorganischen
Hydroxid, vorgenommen. Als Agglomerisationspoylmerisate sind beispielsweise
Polyethylenoxidpolymere oder Polyvinylalkohole zu nennen. Zu den
geeigneten Agglomerisationspolymerisaten zählen Copolymerisate aus C1- bis C12-Alkylacrylaten oder C1- bis C12-Methalkylacrylaten
und polaren Comonomeren wie Acrylamid, Methacrylamid, Ethacrylamid,
n-Butylacrylamid oder Maleinsäureamid.
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Bevorzugt weisen die Kautschuke Teilchengrößen (Gewichtsmittelwert
d50) im Bereich von 100 bis 2500 nm auf.
Die Teilchengrößenverteilung
ist bevorzugt nahezu oder völlig
monomodal bzw. bimodal.
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Die Pfropfcopolymeren b1) enthalten
eine Pfropfauflage b12) auf der Basis eines ungesättigten
Monomeren, worunter auch zu verstehen ist, dass die Pfropfauflage
aus zwei oder mehr ungesättigten
Monomeren hergestellt worden kann. Prinzipiell können die Kautschuke mit den
unterschiedlichsten ungesättigten
Verbindungen gepfropft werden. Entsprechende Verbindungen und Methoden
sind dem Fachmann an sich bekannt. Bevorzugt wird eine Pfropfauflage
b12) enthaltend
- β21) 50 bis 100, bevorzugt 60
bis 100 und besonders bevorzugt 65 bis 100 Gew.-% eines vinylaromatischen
Monomeren,
- β22)
0 bis 50, bevorzugt 0 bis 40 und besonders bevorzugt 0 bis 35 Gew.-%
Acrylnitril oder Methacrylnitril oder deren Mischungen,
- β23)
0 bis 40, bevorzugt 0 bis 30 und besonders bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%
von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomeren,.
wobei sich die Anteile der Komponenten β21) bis β23) zu 100
Gew.-% ergänzen.
Als vinylaromatische Monomere kommen die unter β12) genannten vinylaromatischen
Verbindungen oder Mischungen aus zwei oder mehren davon, insbesondere
Styrol oder α-Methylstyrol,
in Betracht. Zu den weiteren monoethylenisch ungesättigten
Monomeren zählen
die unter β12)
aufgeführten
aliphatischen, aromatischen und araliphatischen Ester, Säuren, stickstoff-funktionellen
Monomere und ungesättigten
Ether oder Mischungen dieser Monomeren.
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Man kann die Pfropfauflage b12) in
einem oder mehreren Verfahrenschritten herstellen. Dabei können die
Monomeren β21), β22) und β23) einzeln
oder in Mischung miteinander zugefügt werden. Das Monomerenverhältnis der
Mischung kann zeitlich konstant oder ein Gradient sein. Auch Kombinationen
dieser Verfahrensweisen sind möglich.
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Beispielsweise kann man zunächst Styrol
alleine, und danach eine Mischung aus Styrol und Acrylnitril, auf
die Pfropfgrundlage b11) polymerisieren.
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Bevorzugte Pfropfauflagen b12) sind
beispielsweise aus Styrol und/oder α-Methylstyrol und einem oder
mehreren der unter β22)
und β23)
genannten anderen Monomeren. Bevorzugt sind dabei Methylmethacrylat,
N-Phenylmaleinimid, Maleinsäurean hydrid
und Acrylnitril, besonders bevorzugt Methylmethacrylat und Acrylnitril.
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Bevorzugte Pfropfauflagen b12) basieren
auf:
- b12-1: Styrol
- b12-2: Styrol und Acrylnitril,
- b12-3: α-Methylstyrol
und Acrylnitril,
- b12-4: Styrol und Methylmethacrylat.
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Besonders bevorzugt beträgt der Anteil
an Styrol oder α-Methylstyrol,
oder der Anteil der Summe aus Styrol und α-Methylstyrol, mindestens 40
Gew.-%, bezogen auf b12).
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Weiterhin eignen sich auch Pfropfpolymerisate
mit mehreren "weichen" und "harten" Stufen, vor allem im
Falle größerer Teilchen.
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Bevorzugt werden Pfropfpolymerisate
b1), die (bezogen auf b1)
- b11) 30 bis 95, bevorzugt
40 bis 90, insbesondere 40 bis 85 Gew.-% Pfropfgrundlage (d.h. Kautschuk)
und
- b12) 5 bis 70, bevorzugt 10 bis 60, insbesondere 15 bis 60 Gew.-%
einer Pfropfauflage
enthalten.
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Im Allgemeinen wird die Pfropfung
in Emulsion durchgeführt.
Geeignete Verfahrensmaßnahmen
sind dem Fachmann bekannt. Soweit bei der Pfropfung nicht gepfropfte
Polymere aus den Monomeren b12) entstehen, werden diese Mengen,
die in der Regel unter 10 Gew.-% von b1) liegen, der Masse der Komponente b2)
zugeordnet.
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Die Komponente b2) enthält ein Matrixpolymer,
worunter auch Mischungen aus zwei oder mehr unterschiedlichen Matrixpolymeren
verstanden werden. Bevorzugt wird der molekulare Aufbau des Matrixpolymeren
b2) so gewählt,
dass das Matrixpolymer mit der Pfropfauflage verträglich ist.
Bevorzugt entsprechen daher die Monomeren b12) denen des Matrixpolymeren
b2). Allerdings enthalten die Matrixpolymere bevorzugt keine funktionellen
Gruppen, die mit den Endgruppen der Polyamide reagieren können.
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Als Matrixpolymer b2) eignen sich
z.B, amorphe Polymerisate. Beispielsweise kann es sich um SAN (Styrol-Acrylnitril)-,
AMSAN (α-Methylstyrol-Acrylnitril)-,
Styrol-Maleinimid- Maleinsäureanhydrid
(SNPMIMA), (Styrol-Maleinsäure(anhydrid)-Acrylnitril-Polymerisate oder
SMSA (Styrol-Maleinsäureanhydrid)
handeln.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
Komponente b2) um ein Copolymerisat aus
- b21)
60 – 100
Gew.-%, vorzugsweise 65 – 80
Gew.-%, Einheiten eines vinylaromatischen Monomeren, vorzugsweise
des Styrols, eines substituierten Styrols oder eines (Meth)acrylsäureesters
oder deren Gemische, insbesondere des Styrols oder α-Methylstyrols
oder deren Mischungen,
- b22) 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 – 35 Gew.-%, Einheiten eines
ethylenisch ungesättigten
Monomers, vorzugsweise des Acrylnitrils oder Methacrylnitrils oder
Methylmethacrylats, insbesondere des Acrylnitrils.
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Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Matrixpolymer dabei aus 60 – 99 Gew.-%
vinylaromatischen Monomeren und 1 – 40 Gew.-% mindestens eines
der anderen angegebenen Monomeren aufgebaut.
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Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung wird als b2) ein Copolymerisat von Styrol und/oder α-Methylstyrol
mit Acrylnitril verwendet. Der Acrylnitrilgehalt in diesen Copolymerisaten
beträgt
dabei 0 – 40 Gew.-%,
vorzugsweise 20 – 35
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von b2).
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Die Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert
Mw) liegen in der Regel im Bereich von 50
000 bis 500 000 g/mol, bevorzugt im Bereich von 70 000 bis 450 000
g/mol.
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Die Matrixpolymeren b2) sind an sich
bekannt oder können
nach dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden.
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Das Verhältnis der Komponenten b1) zu
b2) kann in weiten Bereichen variieren. Meist enthalten die Zusammensetzungen
B) von 20 bis 85, bevorzugt von 25 bis 80 Gew.-% b1) und von 15
bis 80, bevorzugt von 20 bis 75 Gew.-% b2), wobei sich die Gewichtsanteile
von b1) und b2) zu 100 addieren.
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Komponente C)
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Komponente C) enthält erfindungsgemäß ein kautschukfreies
Copolymer. Hierunter ist auch zu verstehen, dass die Komponente
C) eine Mischung aus zwei oder mehr dieser Copolymere umfassen kann.
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Strukturell ist das Copolymeren C)
aus mindestens 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht aller Einheiten,
die C) enthält,
Einheiten (c1) aufgebaut, die sich von vinylaromatischen Monomeren
ableiten. Ansonsten ist der strukturelle Aufbau in weiten Grenzen
variierbar und richtet sich vor allem danach, dass die Copolymere
C) zumindest teilweise, bevorzugt überwiegend mit der Komponente
B mischbar sein soll. Auch soll die Art und Menge der funktionellen
Gruppen so beschaffen sein, dass eine Reaktion mit den Endgruppen
der Polyamide A) stattfinden kann.
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Nach einer der bevorzugten Ausführungsformen
basieren die Copolymeren C auf einer vinylaromatischen Verbindung
(c1) und enthalten als Einheiten (c2) Dicarbonsäureanhydride (c21) oder Dicarbonsäureimide
(c22) oder Mischungen aus c21) und c22) und Einheiten (c3), die
sich von weiteren Monomeren ableiten, die keine Gruppen enthalten,
die mit den Endgruppen des Polyamides reagieren, oder nur um ein
viel-faches langsamer.
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Gemäß dieser Ausführungsform
beträgt
der Anteil der Einheiten c1) bevorzugt von 50 bis 85, insbesondere
von 60 bis 80 Gew.-%. Ganz besonders bevorzugt enthalten die Copolymeren
C) von 65 bis 78 Gew.-% Einheiten, die sich von aromatischen Vinylverbindungen
ableiten. Die Gew.-% Angaben sind jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
von c1) bis c3).
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Der Anteil der Einheiten c21), die
sich von α,β-ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden
ableiten, beträgt
bevorzugt von 0,3 bis 25 Gew.-%. Copolymere C) mit wesentlich weniger
als 0,3 Gew.-%, beispielsweise solche mit weniger als 0,1 Gew.-%
der Einheiten c21) sind im Allgemeinen nicht hinreichend reaktionsfähig. Solche
mit wesentlich mehr als 25 Gew.-% lassen sich meist nicht mehr gut
verarbeiten, da sie zu stark vernetzend wirken. Bevorzugt enthalten
die Copolymeren C) von 0,5 bis 15 Gew.-%, insbesondere von 0,7 bis
10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 0,8 bis 5 Gew-% c21), beispielsweise
von 1 bis 3 Gew.-% c21). Die Gew.-% Angaben beziehen sich dabei
jeweils auf das Gesamtgewicht der Einheiten c1) bis c3).
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Anstelle der Einheiten c21) oder,
wie es bevorzugt ist, darüber
hinaus können
die Copolymeren C) Einheiten c22) enthalten, die sich von α,β-ungesättigten,
insbesondere cyclischen Dicarbonsäureimiden ableiten. Diese sind
im allgemeinen von 0 bis 40 Gew.-% in den Copolymeren C) enthalten.
Bevorzugte Copolymere C) enthalten von 0 bis 30 Gew.-% c22), insbesondere
von 0 bis 25 Gew.-%, wobei sich die Gew.-% Angaben jeweils auf das
Gesamtgewicht der Einheiten c1 bis c3) bezieht.
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Ferner können die Copolymere C) noch
14,7 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 19 bis 35 Gew.-%, insbesondere 21,3
bis 33 Gew.-% Einheiten c3), bezogen auf das Gesamt gewicht der Einheiten
c1) bis c3), enthalten, die sich von weiteren radikalisch polymerisierbaren
Verbindungen ableiten.
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Als aromatische Vinylverbindungen
c1) kommen vor allem Styrol und Styrolderivate in Betracht. Zu den
geeigneten Styrolderivaten zählen α-Methylstyrol
oder am aromatischen Kern substituierte Styrolderivate wie Vinyltoluol,
t-Butylstyrol oder Chlorstyrol. Selbstverständlich können auch Mischungen unterschiedlicher aromatischer
Vinylverbindungen eingesetzt werden. Ganz besonders bevorzugt wird
Styrol verwendet.
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Zu den bevorzugten α,β-ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden
c21) zählen
cyclische und zwar solche mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen. Die Doppelbindung
kann sowohl exocyclisch als auch endocyclisch sein. Darunter sind
Maleinsäureanhydrid,
Methylmaleinsäureanhydrid
oder Itakonsäureanhydrid
besonders bevorzugt. Mischungen unterschiedlicher Dicarbonsäureanhydride
können
ebenfalls verwendet werden. Ganz besonders bevorzugt wird Maleinsäureanhydrid
alleine eingesetzt.
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Im allgemeinen entsprechen die α,β-ungesättigten
Dicarbonsäureimide
c22) den obengenannten Dicarbonsäureanhydriden.
Der Substituent am Stickstoff ist in der Regel ein C1-bis
C20-Alkyl, C4-bis
C20-Cycloalkyl, C1-bis
C10-Alkyl-C6-bis
C18-Aryl oder ein C6-bis
C18-Arylrest.
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Die Alkylreste können sowohl linear als auch
verzweigt sein und mit einem oder mehreren Sauerstoffatomen unterbrochen
sein, wobei die Sauerstoffatome nicht direkt mit den Stickstoffatomen
und nicht direkt mit einem anderen Sauerstoffatom verknüpft sind.
Zu diesen Alkylresten zählen
Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, n-Hexyl,
n-Decyl und n-Dodecyl. Die Cycloalkylreste können sowohl unsubstituiert
als auch substituiert sein. Geeignete Substituenten sind z.B. Alkylgruppen
wie Methyl oder Ethyl. Als Beispiele für Cycloalkylreste sind Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl und p-Methylcyclohexyl zu nennen. Die Alkylgruppe der
Alkylarylreste kann sowohl linear als auch verzweigt sein und die
Alkylarylreste können
auch Substituenten haben. Beispiele derartiger Substituenten sind
Alkylgruppen wie Methyl oder Ethyl aber auch Halogenatome wie Chlor
oder Brom. Als Alkylarylreste können
beispielsweise Benzyl, Ethylphenyl oder p-Chlorbenzyl verwendet
werden. Ebenso können
die Arylreste substituiert oder unsubstituiert sein, wobei z.B.
Alkylgruppen wie Methyl oder Ethyl oder Halogenatome wie Chlor oder
Brom geeignete Substituenten sind. Zu den bevorzugten Arylresten
zählen
Phenyl und Naphthyl. Ganz besonders bevorzugte Reste sind Cyclohexyl
oder Phenyl.
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Beispielhaft für Einheiten c3) seien hier
Acrylsäure
und Acrylsäurederivate
wie Methacrylsäure,
Acrylsäurealkylester
wie Acrylsäureethylester,
Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäureethylester
oder Methyacrylsäurecyclohexylester
oder ungesättigte
Nitrile wie Acrylnitril, Methacrylnitril genannt. Mischungen dieser Monomeren
kommen ebenfalls in Betracht. Ganz besonders bevorzugt wird Acrylnitril
alleine verwendet.
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Als bevorzugte Copolymeren C) dieser
Ausführungsform
sind beispielhaft die mit der folgenden Zusammensetzung genannt:
Copolymere,
die
- c1) von 50 bis 85 bevorzugt von 60 bis
81 Gew.-% Styrol,
- c2) von 0,5 bis 10 bevorzugt von 1 bis 5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
und
- c3) von 14,5 bis 40 , bevorzugt von 18 bis 35 Gew.-% Acrylnitril
enthalten,
wobei sich die Anteile von c1) bis c3) zu 100 Gew.-% addieren.
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Die Copolymeren C) dieser Ausführungsform
enthalten die Einheiten c1) bis c3) bevorzugt in einer statistischen
Verteilung. In der Regel weisen die Copolymeren C) Molekulargewichte
Mw (Gewichtsmittelwert) von 30 000 bis 500
000, bevorzugt 50 000 bis 250 000, insbesondere 70 000 bis 200 000
g/mol auf, bestimmt mittels GPC mit Tetrahydrofuran (THF) als Elutionsmittel
und Polystyrol-Eichung.
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Die Copolymeren C) dieser Ausführungsform
lassen sich z.B. dadurch herstellen, dass man die entsprechenden
Monomeren radikalisch-polymerisiert. Dabei kann die Umsetzung sowohl
in Suspension oder Emulsion als auch in Lösung oder Substanz durchgeführt werden,
wobei letzteres bevorzugt wird. Die radikalische Reaktion lässt sich
im allgemeinen mit den üblichen
Methoden initiieren wie Licht oder bevorzugt mit Radikalstartern
wie Peroxiden z.B. Benzoylperoxid. Auch die thermisch initiierte
Polymerisation ist möglich.
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Daneben können die Copolymeren C) dieser
Ausführungsform
auch dadurch hergestellt werden, dass zunächst die Komponenten c1 ),
c21) und gegebenenfalls c3) miteinander in einer radikalischen Reaktion
umgesetzt werden und anschließend
die in dem Reaktionsprodukt enthaltenen Anhydridgruppen teilweise
mit entsprechenden primären
Aminen oder Ammoniak in Imidgruppen überführt werden, so dass die Einheiten
c22) entstehen. Diese Reaktion wird in der Regel in Gegenwart eines
tertiären
Amins als Katalysator bei Temperaturen von 80 bis 350°C ausgeführt.
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Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
enthalten die Copolymere C) anstelle der Einheiten c21) oder c22)
oder deren Mischungen Einheiten (c23), die sich von einem ungesättigten
Monomeren ableiten, das eine Epoxygruppe enthält. Die Einheiten c23) können auch
auf einer Mischung aus zwei oder mehr unterschiedlichen Monomeren
dieser Art basieren. Die Monomeren können eine oder auch zwei oder mehr
Epoxygruppen aufweisen. Besonders bevorzugt wird Glycidylmethacrylat
alleine verwendet.
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Zu den bevorzugten Copolymeren C)
dieser Ausführungsform
zählen:
Copolymere,
enthaltend
- c1) von 65 bis 85, bevorzugt von
70 bis 80 Gew.-% Styrol,
- c23) von 0,5 bis 10, bevorzugt von 1 bis 5 Gew.% Glycidylmethacrylat
und
- c3) von 14,5 bis 34,5 Gew.-% , bevorzugt von 19 bis 29 Gew.-%
Acrylnitril,
wobei sich die Anteile von c1) bis c3) zu
100 Gew.-% addieren.
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Die Copolymeren C) dieser Ausführungsform
können
z.B. durch Suspensenspolymerisation in Polyvinylalkohol in Gegenwart
eines peroxidischen Initiators hergestellt werden.
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Die Copolymeren C) dieser Ausführungsform
weisen in Regel Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert Mw), im Bereich
von 50 000 bis 1 000 000, bevorzugt von 70 000 bis 500 000 g/mol,
bestimmt gemäß GPC mit
THF als Elutionsmittel gegen Polystyrolstandard, auf.
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Pfropfcolymere D)
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Erfindungsgemäß wird in einem ersten Schritt
des Verfahrens unter Verwendung der Gesamtmenge des Copolymeren
C) und einer Teilmenge des Polyamides A) ein Pfropfcopolymer (D)
hergestellt.
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Hierfür können alle geeigneten Pfropfcopolymerisationsmethoden
eingesetzt werden. Als besonders einfach hat es sich jedoch herausgestellt,
die Umsetzung der beiden Komponenten in der Schmelze in Abwesenheit
eines Lösungsmittels
durchzuführen.
Es ist möglich
die beiden Komponenten beispielsweise in Form ihrer Pulver oder
als Granulate vorzumischen und anschließend zusammen aufzuschmelzen.
Andererseits kann entweder das Copolymere C) oder die gewählte Menge
an Polyamid A) vorgelegt, aufgeschmolzen und dann die jeweils andere
Komponente zugegeben werden. Die Zugabe der jeweils anderen Komponente
kann durch Zudosieren in Form ihres Pulvers, Granulates oder Schmelze
vorgenommen werden. Die Zugabe der jeweils anderen Komponente kann
auf einmal, portionsweise oder in einem Zulaufverfahren gleichmäßig oder mit
einem Zulaufprofil erfolgen.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird es bevorzugt, die Komponente C) und die Teilmenge des Polymeren
A) in Form ihrer Granulate vorzumischen und anschließend gemeinsam
aufzuschmelzen. Im Prinzip können
die Granulate durch unterschiedlichste Methoden miteinander gemischt
werden, beispielsweise per Hand, Flügelradmischer, Fluidmischer,
Röhnradmischer.
Besonders bevorzugt werden die Granulate bei Raumtemperatur mittels
eines Flügelradmischers
und innerhalb von 1-5 Minuten miteinander vermischt.
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Als Schmelzaggregat kommen beispielsweise
Maxwell-Mischer, Banbury-Mischer, Kneter, Buss-Co-Kneter, Farrell-Kneter
oder ein-, zwei oder mehrwellige Extruder wie Ring- oder Planetwalzenextruder
in Betracht.
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Bei den Zweiwellen-Extrudern können solche
mit gleichsinnig drehenden oder solche mit gegenläufig drehenden
Wellen eingesetzt werden, wobei die gleichsinnig drehenden, kämmenden
besonders bevorzugt sind. Die bevorzugt eingesetzten gleichsinnig
drehenden Zweiwellen-Extruder sind in der Regel ausgestattet mit
mindestens einer Einzugszone, die mit fördernden Schneckenelementen
versehen ist, mindestens einer Aufschmelzzone, versehen mit knetenden
und rückfördernden
Elementen, mindestens einer Mischzone mit fördernden, rückfördernden und knetenden Elementen.
Dabei ist es möglich,
dass auch spezielle Mischelemente zum Einsatz kommen, beispielsweise
Zahnmischelemente, Schmelzmischelemente oder Turbinenmischelemente.
Bevorzugt enthalten die Extruder je eine Einzugszone, Aufschmelzzone
und Mischzone. Darüber
hinaus weisen die bevorzugten Extruder meist eine, zwei oder mehr
Entgasungszonen auf. Besonders bevorzugt schließen diese sich an die (letzte)
Mischzone an. Die Entgasungszonen können unter Normaldruck, Überdruck
oder Vakuum betrieben werden. Bevorzugt werden die Entgasungszonen
unter Normaldruck oder Vakuum betrieben. Besonders bevorzugt werden
die Entgasungszonen unter einem Vakuum von 10 bis 900 mbar, bevorzugt
20 bis 800 mbar, insbesondere 30 bis 600mbar betrieben. Anschließend an
die Entgasungszone bzw. -Zonen weisen die bevorzugten Extruder im
Allgemeinen eine Austragszone auf und eine Granuliereinheit. Letztere
kann z.B. eine Stranggranulierung, Unterwassergranulierung oder
Wasserringgranulierung sein, wobei Strang- und Unterwassergranulierung
bevorzugt werden. Selbstverständlich
kann die Austragszone auch anstelle dessen eine Spritzgusseinheit
sein.
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Im Allgemeinen liegt die Temperatur
bei der Herstellung der Pfropfcopolymere D) im Schmelzeverfahren
im Bereich von 200 bis 350 °C,
bevorzugt im Bereich von 220 bis 340 °C Erfindungsgemäß wird die
Gesamtmenge der Komponente C) mit einer Teilmenge der Komponente
A) zu den Pfropfcopolymeren D) umgesetzt, wobei die Menge an Komponente
A) in weiten Bereichen variieren kann. Die eingesetzte Teilmenge
an A) sollte jedoch so bemessen sein, dass einerseits eine hinreichende
Menge an Pfropfcopolymeren D) gebildet wird, andererseits nicht
ein großer Überschuss
an Polyamid A) neben dem Pfropfcopolymeren besteht. Die Pfropfcopolymeren
D) können
von 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 90 Gew.-% an Copolymeren
C) und von 5 bis 95 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 90 Gew.-% an Polyamid
A) enthalten. Besonders bevorzugt wird die Menge an Polyamid so
bemessen, dass das molare Verhältnis
der funktionellen Gruppen der Komponente C) zu den Aminoendgruppen
des Polyamids A) von 0,8 : 1 bis 1,3 : 1 beträgt. Bevorzugt beträgt es von
0,9 : 1 bis 1,3 : 1.
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Die so hergestellten Pfropfcopolymeren
D) können
mit der Restmenge der Komponente A) sowie mit der Komponente B)
und falls gewünscht
mit weiteren Komponenten gemischt werden.
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Komponente E)
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Als weitere Komponente kann eine
niedermolekulare Verbindung mitverwendet werden, die nur eine Dicarbonsäureanhydridgruppe
aufweist. Es können
aber auch zwei oder mehr dieser Verbindungen als Komponente E) verwendet
werden. Diese Verbindungen können
neben der Dicarbonsäureanhydridgruppe
weitere funktionelle Gruppen enthalten, die mit den Endgruppen der
Polyamide reagieren können.
Geeignete Verbindungen E) sind z.B. C4-
bis C10-Alkyldicarbonsäureanhydride, beispielsweise
Bersteinsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid,
Adipinsäureanhydrid.
Ferner kommen cycloaliphatische Dicarbonsäureanhydride wie 1,2-Cyclohexandicarbonsäureanhydrid
in Betracht. Darüber
hinaus können
aber auch Dicarbonsäureanhydride,
die ethylenisch ungesättigte
oder aromatische Verbindungen sind, eingesetzt werden, z.B. Maleinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid
oder Trimellitsäureanhydrid.
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Der Anteil der Komponente E) beträgt im Allgemeinen
von 0 bis 3, bevorzugt von 0,001 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten A bis F.
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Komponente F)
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Die Formmassen können Zusatzstoffe enthalten.
Deren Anteil beträgt
in der Regel von 0 bis 60, bevorzugt von 0 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis F.
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Als solche kommen z.B. teilchenförmige mineralische
Füllstoffe
in Betracht. Hierunter eignen sich amorphe Kieselsäure, Carbonate
wie Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer, unterschiedlichste
Silikate wie Tone, Muskovit, Biotit, Suzoit, Zinnmaletit, Talkum,
Chlorit, Phlogophit, Feldspat, Calciumsilikate wie Wollastonit oder
Kaolin, besonders kalzinierter Kaolin.
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Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden teilchenförmige
Füllstoffe
verwendet, von denen mindestens 95 Gew.-%, bevorzugt mindestens
98 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser (größte Ausdehnung), bestimmt am
fertigen Produkt, von weniger als 45 μm, bevorzugt weniger als 40 μm aufweisen und
deren sogenanntes Apektverhaltnis vorzugsweise im Bereich von 1
bis 25, bevorzugt im Bereich von 2 bis 20 liegt, bestimmt am fertigen
Produkt, d.h. in der Regel einem Spritzgußformteil. Die Teilchendurchmesser können dabei
z.B. dadurch bestimmt werden, dass elektronenmikroskopische Aufnahmen
von Dünnschnitten der
Polymermischung aufgenommen und mindestens 25, bevorzugt mindestens
50 Füllstoffteilchen
für die Auswertung
herangezogen werden. Ebenso kann die Bestimmung der Teilchendurchmesser über Sedimentationsanalyse
erfolgen, gemäß Transactions
of ASAE, Seite 491 (1983). Der Gewichtsanteil der Füllstoffe,
der weniger als 40 mm beträgt,
kann auch mittels Siebanalyse gemessen werden. Das Aspektverhältnis ist
das Verhältnis
von Teilchendurchmesser zu Dicke (größter Ausdehnung zu kleinster
Ausdehnung).
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Besonders bevorzugt werden als teilchenförmige Füllstoffe
Talkum, Kaolin, wie calcinierter Kaolin oder Wollastonit oder Mischungen
aus zwei oder allen dieser Füllstoffe.
Darunter wird Talkum mit einem Anteil von mindestens 95 Gew.-% an
Teilchen mit einem Durchmesser von kleiner als 40 mm und einem Aspektverhältnis von
1,5 bis 25, jeweils bestimmt am fertigen Produkt, besonders bevorzugt.
Kaolin hat bevorzugt einen Anteil von mindestens 95 Gew.-% an Teilchen
mit einem Durchmesser von kleiner als 20 μm und einem Aspektverhältnis von
1,2 bis 20, jeweils bestimmt am fertigen Produkt. Diese Füllstoffe
können
in Mengen von 0 bis zu 40 Gew.-%, bevorzugt bis 30 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht von A bis F, eingesetzt werden.
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Als Komponente F) können auch
faserförmige
Füllstoffe
wie Kohlenstofffasern, Kaliumtitanat-Whisker, Aramidfasern oder
bevorzugt Glasfasern eingesetzt werden, wobei mindestens 50 Gew.-%
der faserförmigen Füllstoffe
(Glasfasern) eine Länge
von mehr als 50 mm aufweisen. Die verwendeten (Glas)fasern können vorzugsweise
einen Durchmesser von bis zu 25 μm,
besonders bevorzugt 5 bis 13 μm
aufweisen. Vorzugsweise weisen mindestens 70 Gew.-% der Glasfasern
eine Lange von mehr als 60 μm
auf. Besonders bevorzugt betragt im fertigen Formteil die mittlere
Länge der
Glasfasern 0,08 bis 0,5 μm.
Die Länge
der Glasfasern bezieht sich auf ein fertiges Formteil, das beispielsweise
nach dem Spritzgießen
erhalten wird. Dabei können
die Glasfasern den Formmassen bereits in der entsprechend langer
Form oder auch in Form von Endlossträngen (Rovings) zugesetzt werden.
Im Allgemeinen werden diese Fasern in Mengen von 0 bis 60, bevorzugt
bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von A bis F eingesetzt.
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Als Komponente F) können phosphorhaltige
Flammschutzmittel eingesetzt werden. Beispiele sind Tri-(2,6-dimethylphenyl)phosphat,
Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, Diphenyl-2-ethyl-cresylphosphat,
Diphenyl-cresylphosphat, Tri(isopropylphenyl)phosphat sowie Phosphorsäure-bis-phenyl-(4-phenyl)ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-(4-phenylphenyl)ester,
Phosphorsäure-tris-(4-phenylphenyl)ester,
Phosphorsäure-bis-phenyl(benzylphenyl)ester,
Phosphorsäurephenyl-bis-(benzylphenyl)ester,
Phosphorsäure-tris-(benzylphenyl)ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-[1-phenylethylphenyl]ester,
Phosphorsäure-phenyl-bis-[1-methyl-1-phenylethylphenyl]ester
und Phosphorsäure-phenyl-bis-[4-(1-phenethyl)-2,6-dimethylphenyl]ester.
Sie können
auch im Gemisch mit Triphenylphosphinoxid oder Tri-(2,6-dimethylphenyl)
phosphinoxid eingesetzt werden.
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Zudem sind als Flammschutzmittel
Resorcinoldiphosphat und entsprechend höhere Oligomere, Hydrochinondiphosphat
und entsprechende höhere
Oligomere bevorzugt.
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Die Flammschutzmittel werden in der
Regel in Mengen von 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 17,5 Gew.-% eingesetzt.
Bei Vorliegen werden sie bevorzugt in Mengen von 0,4 bis 10 Gew.-%
eingesetzt. Die Mengenangaben sind jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis F.
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Als weitere Zusatzstoffe sind beispielsweise
Verarbeitungshilfsmittel, Stabilisatoren und Oxidationsverzögerer, Mittel
gegen Wärmezersetzung
und Zersetzung durch ultraviolettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel,
Farbstoffe und Pigmente sowie Weichmacher zu nennen. Deren Anteil
beträgt
im allgemeinen 0 bis 45, vorzugsweise 0 bis 20, insbesondere 0 und
sofern sie vorliegen von 0,2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis F.
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Pigmente und Farbstoffe sind allgemein
in Mengen von 0 bis 4, bevorzugt 0 bis 3,5 und insbesondere 0 und
sofern sie vorliegen von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis F enthalten.
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Die Pigmente zur Einfärbung von
Thermoplasten sind allgemein bekannt. Als erste bevorzugte Gruppe von
Pigmenten sind Weißpigmente
zu nennen wie Zinkoxid, Zinksulfid, Bleiweiß (2PbCO3·Pb(OH)2), Lithopone, Antimonweiß und Titandioxid. Von den
beiden gebräuchlichsten
Kristallmodifikationen (Rutil- und Anatas-Typ) des Titandi oxids
wird insbesondere die Rutilform zur Weißfärbung der erfindungsgemäßen Formmassen
verwendet.
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Schwarze Farbpigmente, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können,
sind Eisenoxidschwarz (Fe3O4), Spinellschwarz (Cu(Cr, Fe)2O4), Manganschwarz
(Mischung aus Mangandioxid, Siliciumoxid und Eisenoxid), Kobaltschwarz
und Antimonschwarz sowie besonders bevorzugt Ruß, der meist in Form von Furnace-
oder Gasruß eingesetzt
wird.
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Selbstverständlich können zur Einstellung bestimmter
Farbtöne
anorganische Buntpigmente erfindungsgemäß eingesetzt werden. Weiterhin
kann es von Vorteil sein, die genannten Pigmente bzw. Farbstoffe in
Mischung einzusetzen, z.B. Ruß mit
Kupferphthalocyaninen, da allgemein die Farbdispergierung im Thermoplasten
erleichtert wird.
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Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den
thermoplastischen Massen gemäß der Erfindung
zugesetzt werden können,
sind z.B. Halogenide von Metallen der Gruppe I des Periodensystems,
z.B. Natrium-, Lithium-Halogenide, ggf. in Verbindung mit Kupfer-(I)-Halogeniden,
z.B. Chloriden, Bromiden und Iodiden. Die Halogenide, insbesondere
des Kupfers, können
auch noch elektronenreiche p-Liganden enthalten. Als Beispiel für derartige
Kupferkomplexe seien Cu-Halogenid-Komplexe mit z.B. Triphenylphosphin
genannt. Weiterhin können
Zinkfluorid und Zinkchlorid verwendet werden. Ferner sind sterisch
gehinderte Phenole, Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser
Gruppe, sekundäre
aromatische Amine, HALS, gegebenenfalls in Verbindung mit phosphorhaltigen
Säuren
bzw. deren Salze, und Mischungen dieser Verbindungen, vorzugsweise
in Konzentrationen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis F, einsetzbar.
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Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene
substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone,
die im allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis F eingesetzt werden.
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Gleit- und Entformungsmittel, die
in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von A bis F zugesetzt werden, sind Stearinsäure, Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester
und -amide sowie Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren. Es
können
auch Salze des Calciums, Zinks oder Aluminiums der Sterainsäure sowie
Dialkylketone, z.B. Distearylketon, eingesetzt werden. Weiterhin
können auch
Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymere als Gleit- und Entformungsmittel
verwendet werden.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen erfolgt nach an sich bekannten Verfahren durch Mischen
der Restmenge an Komponente A) mit den Komponenten B) und D) sowie
falls vorhanden den Komponenten E) und F). Es kann vorteilhaft sein,
einzelne Komponenten z.B. die Restmenge A) mit der Komponente E)
oder die Komponente B) mit F) oder auch D) mit F) vorzumischen.
Auch das Mischen der Komponenten in Lösung unter Entfernen der Lösungsmittel
ist möglich,
allerdings weniger bevorzugt.
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Das Mischen der beispielsweise trockenen
Komponenten kann nach allen bekannten Methoden erfolgen. Vorzugsweise
geschieht das Mischen bei Temperaturen von 200 bis 320°C durch gemeinsames
Extrudieren, Kneten oder Verwalzen der Komponenten, wobei die Komponenten
gegebenenfalls zuvor aus der bei der Polymerisation erhaltenen Lösung oder
aus der wässrigen
Dispersion isoliert worden sind.
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Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen
können
nach den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung verarbeitet
werden, beispielsweise durch Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen
oder Sintern.
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Die erfindungsgemäßen Formmassen können zur
Herstellung von Folien, Fasern, Formkörpern oder Schäumen eingesetzt
werden. Zudem können
sie besonders bevorzugt zur Herstellung von Gehäuse- oder Chassieteilen oder
gesamten Gehäusen
verarbeit werden. Sie finden aber auch Anwendung als Karosserieteile
im Automobilsektor und können
insbesondere zur Herstellung von großflächigen Automobilteilen eingesetzt
werden.
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Beispiele
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Die Viskositätszahl der Polyamide wurde
nach DIN 53 727 an 0,5 Gew.%-igen Lösungen in 96 Gew.-% Schwefelsäure bei
23°C ermittelt.
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Die Viskositätszahl der Terpolymeren wurde
in Dimethylformamid bei 25°C
an 0,5 gew.-%igen Lösungen
bestimmt.
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Die Wärmeformbeständigkeit der Proben wurde mittels
der Vicat-Erweichungstemperatur
bestimmt. Die Vicat-Erweichungstemperatur wurde nach DIN 53 460,
mit einer Kraft von 49,05 N und einer Temperatursteigerung von 50
K je Stunde, an Normkleinstäben
ermittelt.
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Die Kerbschlagzähigkeit der Produkte wurde
an ISO-Stäben
nach ISO 179 1eA bestimmt.
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Die Schädigungsarbeit der Proben wurde
nach ISO 6603 an Platten der Dicke 3 mm bestimmt. Die Messung erfolgte
bei -30°C.
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Die Fließfähigkeit wurde nach ISO 1133
bei 240°C
und 5 kg Belastung bestimmt.
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Die Steifigkeit der Materialien wird
durch den im Zugversuch nach ISO 527 ermittelten E-Modul charakterisiert.
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Komponente AI
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Polyamid 6, erhalten aus ε-Caprolactam,
mit einer Viskositätszahl
von 150 ml/g.
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Komponente B1I
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Pfropfkautschuk mit 62 Gew.-% Polybutadien
als Pfropfgrundlage und 38 Gew.-% einer Pfropfauflage aus 75 Gew.-%
Styrol und 25 Gew.-% Acrylnitril. Mittlere Teilchengröße ca. 400
nm.
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Komponente B1II
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Pfropfkautschuk mit 75 Gew.-% Polybutadien
als Pfropfgrundlage und 25 Gew.-% einer Pfropfauflage aus 75 Gew.-%
Styrol und 25 Gew.-% Acrylnitril. Mittlere Teilchengröße ca. 270
nm.
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Komponente B2I
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Styrol-Acrylnitril-Copolymer mit
75 Gew.-% Styrol und 25 Gew.-% Acrylnitril und einer Viskositätszahl von
80 ml/g (bestimmt in 0,5 Gew.-%-iger DMF-Lösung bei 25°C).
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Komponente CI
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Styrol-Acrylnitril-Maleinsäureanhydrid-Terpolymer
welches eine Zusammensetzung von 74/23,5/2,5 (Gew.-%) und eine Viskositätszahl von
80 ml/g hatte.
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Komponente CII
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Styrol-Acrylnitril-Maleinsäureanhydrid-Terpolymer
welches eine Zusammensetzung von 75/24/1 (Gew.-%) und eine Viskositätszahl von
80 ml/g hatte.
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Komponente FI
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Schnittglasfaser mit Polyurethanschlichte,
Faserdurchmesser 10 μm.
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Komponente FII
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Talk mit einem Aspektverhältnis von
5 : 1
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Herstellung Komponenten DI bis DIV
in den unten angegebenen Gewichtsverhältnissen in Form ihrer Granulate
gemischt und anschließend
in einem Zweiwellenextruder bei einer Massetemperatur von 240 bis 260°C umgesetzt.
Die Schmelze wurde durch ein Wasserbad geleitet und granuliert.
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Herstellung Formmassen
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Die Komponenten wurden in einem Zweiwellenextruder
bei einer Massetemperatur von 240 bis 260°C gemischt. Die Schmelze wurde
durch ein Wasserbad geleitet und granuliert.
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Die Ergebnisse der Prüfungen sind
in Tabelle 2 aufgeführt.
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Die Formmassen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wurden, wiesen verbesserte Steifigkeit und z. T. höhere Zähigkeit
auf. Die Produkte wiesen auch erhöhte Vicat B-Wärmeformbeständigkeit
auf.