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Die
Erfindung betrifft die Verbesserung der Wirkung der biologischen
Aktivität
von Pflanzenschutzmitteln bzw. Pestiziden (z.B. Akarizide, Bakterizide,
Fungizide, Herbizide, Insektizide, Molluskide, Nematizide und Rodentizide)
und Phytohormonen in Gegenwart einer Mischung aus einer quaternären Ammoniumverbindung und
einem anionischen Tensid.
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Pflanzenschutzmittel
bzw. Pestizide sind chemische oder natürliche Substanzen, die in Pflanzenzellen,
-gewebe oder parasitäre
Organismen in oder auf der Pflanze eindringen und diese schädigen oder
zerstören.
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Den
größten Anteil
an Pestiziden stellen Herbizide dar, gefolgt von Insektiziden und
Fungiziden. Die wichtigsten Herbizide sind chemische Substanzen,
die auf das Transportsystem von Pflanzen, beispielsweise durch eine
Hemmung von Photosynthese, Fettsäurebiosynthese
oder Aminosäurebiosynthese,
einwirken und zur Hemmung von Keimbildung und Wachstum bis zum Absterben
der Pflanze führen.
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Phytohormone
steuern physiologische Reaktionen, wie Wachstum, Blührhythmus,
Zellteilung und Samenreifung.
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Um
zu gewährleisten,
dass Pestizide und Phytohormone technisch anwendbar sind und die
biologische Wirksamkeit optimal ausgenutzt wird, werden bei der
Zubereitung der Mittel enthaltend diese Substanzen Hilfsstoffe,
meist Tenside als Emulgatoren, Netz- oder Haftmittel, zugesetzt.
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Die
Schrift
US 5,858,921 lehrt,
dass man die Konzentration von Glyphosat ohne Verminderung der biologischen
Aktivität
reduzieren kann, wenn man der Formulierung wasserlösliche,
langkettige Alkyldimethylaminoxide und wasserlösliche quaternäre Alkylammoniumhalogenide
zusetzt. In
US 5,750,468 werden
Glyphosat-Formulierungen
beschrieben, die als Adjuvant tertiäre oder quarternäre Etheramine
enthalten. Gutes Netz- und Adsorptionsvermögen zeigen Organosilikone,
wie zahlreiche Schriften belegen, beispielsweise WO 99/56543 und
US 5,821,195 . Nachteilig
ist die Hydrolyseempfindlichkeit der Silikone, sowohl im sauren
Medium bei pH 2 bis 5, als auch unter basischen Bedingungen.
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Es
bestand die Aufgabe, neue Hilfsmittel für Pestizide und/oder Phytohormone
zu entwickeln, die deren Aktivität
steigern, in ähnlichem
Maße wie
Silikontenside die Oberflächenspannung
der diese Substanzen enthaltenden wässrigen Mittel stark reduzieren
ohne sich unter sauren oder alkalischen Bedingungen zu zersetzen,
sowie wirtschaftlich, einfach zu handhaben und für Mensch und Umwelt gut verträglich sind.
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Überraschend
wurde gefunden, dass diese Aufgabe gelöst wird, wenn die Hilfsmittel
aus einer Kombination aus
- I) einer oder mehreren
Verbindungen der Formel I worin R1 eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen,
eine Alkenylgruppe mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen, eine Alkylamidopropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, eine Alkenylamidopropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkenylgruppe, eine Alkoxypropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe oder eine Alkenyloxypropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkenyloxygruppe bedeutet,
R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen ist, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeutet
oder eine für
R4 angegebene Bedeutung annehmen kann, wobei
R3 und R4 in diesem
Fall nicht gleich sein müssen,
R4 eine Gruppe der Formel -A-(OA)n-OH ist, wobei A -C2H4- und/oder -C3H6- bedeutet und n eine Zahl von 0 bis 60,
vorzugsweise von 0 bis 20, ist und X– ein
beliebiges Anion ist, vorzugsweise Chlorid, Bromid, Iodid, Fluorid,
Sulfat, Hydrogensulfat, Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat, Mono-
und Di-Hydrogenphosphat, Pyrophosphat, Metaphosphat, Nitrat, Methylsulfat,
Phosphonat, Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat,
Ethansulfonat oder ein anionischer Rest der Formeln R6SO3⊝,
R7SO4⊝ oder R6COO⊝,
worin R6 und R7 unabhängig voneinander
jeweils eine Alkylgruppe mit 8 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeuten, und R7 zusätzlich auch eine Alkylphenylgruppe
mit 7 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe sein kann, und
- II) ein oder mehreren anionischen Tensiden
ausgewählt werden.
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Gegenstand
der Erfindung sind Zubereitungen enthaltend
- A)
ein oder mehrere Pestizide und/oder ein oder mehrere Phytohormone,
- B) eine oder mehrere quaternäre
Ammoniumverbindungen der Formel I worin
R1 eine
lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen,
eine Alkenylgruppe mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen, eine Alkylamidopropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, eine Alkenylamidopropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkenylgruppe, eine Alkoxypropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe oder eine Alkenyloxypropylgruppe
mit 5 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Alkenyloxygruppe bedeutet,
R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen ist,
R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen ist oder
eine für
R4 angegebene Bedeutung annehmen kann, wobei
R3 und R4 in diesem
Fall nicht gleich sein müssen,
R4 eine Gruppe der Formel -A-(OA)n-OH
ist, wobei A -C2H4-
und/oder -C3H6-
bedeutet und n eine Zahl von 0 bis 60, vorzugsweise von 0 bis 20
ist, und
X– ein beliebiges Anion
ist, vorzugsweise Chlorid, Bromid, Iodid, Fluorid, Sulfat, Hydrogensulfat,
Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat, Mono- und Di-Hydrogenphosphat, Pyrophosphat,
Metaphosphat, Nitrat, Methylsulfat, Phosphonat, Methylphosphonat,
Methandisulfonat, Methylsulfonat, Ethansulfonat oder ein anionischer
Rest der Formeln R6SO3⊝, R7SO4⊝ oder R6COO⊝,
worin R6 und R7 unabhängig voneinander
jeweils eine Alkylgruppe mit 8 bis 20, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen
bedeuten, und R7 zusätzlich auch eine Alkylphenylgruppe
mit 7 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe sein kann,
und
- C) ein oder mehrere anionische Tenside.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
bewirken schon bei niedrigen Konzentrationen eine Reduzierung der
Oberflächenspannung
von Wasser deutlich unter 30 mN/m bei 25°C und weisen eine hohe Hydrolysestabilität im pH
Bereich von 4 bis 9 auch bei erhöhten
Temperaturen auf.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
Wirkstoffe aus der Gruppe der Herbizide, Insektizide, Fungizide,
Akarizide, Bakterizide, Molluskide, Nematizide und Rodentizide enthalten.
Bevorzugt sind Herbizidformulierungen. Geeignete Herbizide sind,
ohne die Erfindung auf diese einzuschränken, Acifluorfen, Asulam, Benazolin,
Bentazone, Bilanafos, Bromacil, Bromoxynil, Chloramben, Clopyralid,
2,4-D, 2,4-DB, Dalapon, Dicamba, Dichlorprop, Diclofop, Endothall,
Fenac, Fenoxaprop, Flamprop, Fluazifop, Flumiclorac, Fluoroglycofen,
Fomesafen, Fosamine, Glufosinate, Haloxyfop, Imazapic, Imazamethabenz,
Imazamox, Imazapyr, Imazaquin, Imazethapyr, Ioxynil, MCPA, MCPB,
Mecoprop, Methylarsensäure,
Naptalam, Picloram, Quinclorac, Quizalofop, 2,3,6-TBA, TCA.
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Die
erfindungsgemäßen Hilfsmittel
eignen sich besonders für
Pflanzenschutzmittel, enthaltend Herbizide der Substanzklasse N-Phosphonomethyl-glycin
(Glyphosate). Glyphosate werden als sehr umweltverträgliche und
gleichzeitig hochwirksame und breit einsetzbare Herbizide in der
Agrarwirtschaft in großen
Mengen eingesetzt. Sie werden vorzugsweise als wasserlösliche Salze,
insbesondere bevorzugt als Alkalimetall-, Ammonium-, Alkylamin-,
Alkylsulfonium-, Alkylphosphonium, Sulfonylamin- oder Aminoguanidinsalz
oder auch als freie Säure
eingesetzt. Besonders bevorzugt kommen Glyphosate in Form des Mono(isopropylammonium)salzes
oder Mono(trimethylsulfonium)salzes zum Einsatz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthalten die Zubereitungen wachstumsfördernde
Phytohormone ausgewählt
aus der Gruppe der Auxine, vorzugsweise Indol-3-Essigsäure, Methyl-4-Chlorindol-3-Acetat,
4-Chlorindolacetylaspartat, aus der Gruppe der Gibberelline (Diterpene)
und aus der Gruppe der Zytokinine, sowie wachstumshemmende Phytohormone,
vorzugsweise Abscisinsäure,
Xanthaxine, Jasmonsäure,
Jasmonate und Ethylen freisetzende Substanzen wie L-Methionin.
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Unter
den Verbindungen der Formel I bevorzugt sind C5-C11-Alkyldimethylhydroxyethylquats,
d.h. Verbindungen der Formel I, in denen R1 eine
Alkylgruppe mit 5 bis 11 C-Atomen ist, R2 und
R3 Methyl bedeuten, A -C2H4- ist und n eine Zahl von 0 bis 60, vorzugsweise
von 0 bis 20, ist sowie C12-14-Alkyldimethylhydroxyethylquats,
d.h. Verbindungen der Formel I, in denen R1 eine
Alkylgruppe mit 12 bis 14 C-Atomen ist, R2 und
R3 Methyl bedeuten, A -C2H4- ist und n eine Zahl von 0 bis 60, vorzugsweise
von 0 bis 20, ist. In den obengenannten Ausdrücken bedeutet „quat" somit, dass die
entsprechende Verbindung ein quarternäres N-Atom aufweist.
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Erfindungsgemäß wird eine
Verbindung der Formel I mit einem oder mehreren anionischen Tensiden abgemischt. Überraschenderweise
ist das Anion-Kation-Komplexpaar
sehr gut wasserlöslich,
mit anderen Komponenten gut kompatibel und bewirkt in synergistischer
Weise eine starke Reduzierung der Oberflächenspannung.
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Bevorzugte
anionische Tenside sind geradkettige und verzweigte Alkylsulfate,
-sulfonate, -carboxylate, -phosphate, -sulphosuccinate und -taurate,
Alkylestersulfonate, Arylalkylsulfonate und Alkylethersulfate.
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Alkylsulfate
sind wasserlösliche
Salze oder Säuren
der Formel ROSO3M, worin R bevorzugt einen C10-C24-Kohlenwasserstoffrest,
besonders bevorzugt einen Alkyl- oder
Hydroxyalkylrest mit 10 bis 20 C-Atomen und insbesondere bevorzugt
einen C12-C18-Alkyl-
oder Hydroxyalkylrest darstellt. M ist Wasserstoff oder ein Kation,
vorzugsweise ein Alkalimetallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium)
oder Ammonium oder substituiertes Ammonium, z.B. ein Methyl-, Dimethyl-
und Trimethylammoniumkation oder ein quaternäres Ammoniumkation, wie Tetramethylammonium-
und Dimethylpiperidiniumkation und quartäre Ammoniumkationen, abgeleitet
von Alkylaminen wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin und deren
Mischungen.
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Die
Alkylethersulfate sind wasserlösliche
Salze oder Säuren
der Formel RO(A)mSO3M,
worin R bevorzugt einen unsubstituierten C10-C24-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest, besonders
bevorzugt einen C12-C20-Alkyl- oder
Hydroxyalkylrest und insbesondere bevorzugt einen C12-C18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt.
A ist eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit, m ist eine Zahl von größer als
0, typischerweise zwischen ca. 0,5 und ca. 6, besonders bevorzugt
zwischen ca. 0,5 und ca. 3 und M ist ein Wasserstoffatom oder ein
Kation, vorzugsweise ein Metallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium,
Calcium, Magnesium, etc.), Ammonium oder ein substituiertes Ammoniumkation.
Beispiele für
substituierte Ammoniumkationen sind Methyl-, Dimethyl-, Trimethylammonium-
und quaternäre
Ammoniumkationen wie Tetramethylammonium und Dimethylpiperidiniumkationen,
sowie solche, die von Alkylaminen, wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin
oder Mischungen davon, abgeleitet sind. Als Beispiele seien genannt
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(1,0)sulfat,
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(2,25)sulfat, C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(3,0)suifat,
C12-C18-Alkyl-polyethoxylat-(4,0)sulfat,
wobei das Kation Natrium oder Kalium ist.
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Ebenso
geeignet sind Alkylsulfonate mit geradkettigen oder verzweigten
C6-C22-Alkylketten, beispielsweise
primäre
Paraffinsulfonate, sekundäre
Paraffinsulfonate, Alkylarylsulfonate, beispielsweise lineare Alkylbenzolsulfonate
mit C5-C20-Alkylketten, Alkylnaphthalensulfonate,
Kondensationsprodukte aus Naphthalensulfonat und Formaldehyd, Lignosulfonat,
Alkylestersulfonate, d.h. sulfonierte lineare Ester von C8-C20-Carboxylsäuren (d.h.
Fettsäuren),
C8-C24-Olefinsulfonate,
sulfonierte Polycarboxylsäuren,
hergestellt durch Sulfonierung der Pyrrolyseprodukte von Erdalkalimetallcitraten.
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Weitere
geeignete anionische Tenside sind ausgewählt aus Alkylglycerinsulfaten,
Fettacylglycerinsulfaten, Oleylglycerinsulfaten, Alkylphenolethersulfaten, Alkylphosphaten,
Alkyletherphosphaten, Isethionaten wie Acylisethionaten, N-Acyltauriden,
Alkylsuccinamaten, Sulfosuccinaten, Monoestern der Sulfosuccinate (besonders
gesättigte
und ungesättigte
C12-C18-Monoester)
und Diestern der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte C12-C18-Diester),
Acylsarcosinaten, Sulfaten von Alkylpolysacchariden wie Sulfaten
von Alkylpolyglycosiden, verzweigten primären Alkylsulfaten und Alkylpolyethoxycarboxylaten
wie denen der Formel RO(CH2CH2O)kCH2COO–M+ worin R eine C8-C22-Alkylgruppe, k eine Zahl von 0 bis 10
und M ein lösliches Salz
bildendes Kation ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gewichtsverhältnis
der einen oder der mehreren Verbindungen der Formel I zu dem einen
oder den mehreren anionischen Tensiden von 95:5 bis 5:95, bevorzugt von
90: 10 bis 10:90, besonders bevorzugt von 80 : 20 bis 20 : 80 und
ausserordentlich bevorzugt von 80 : 20 bis 70 : 30 oder von 20 :
80 bis 30 : 70.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
als weitere Komponente ein oder mehrere nichtionische Tenside und/oder
ein oder mehrere amphotere Tenside.
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Als
nichtionischen Tenside kommen vorzugsweise in Betracht Fettalkoholethoxylate
(Alkylpolyethylenglykole), Alkylphenolpolyethylenglykole, Alkylmercaptanpolyethylenglykole,
Fettaminethoxylate (Alkylaminopolyethylenglykole), Fettsäureethoxylate
(Acylpolyethylenglykole), Polypropylenglykolethoxylate (z.B. Pluronics®),
Fettsäurealkylolamide
(Fettsäureamidpolyethylenglykole),
N-Alkyl- und N-Alkoxypolyhydroxyfettsäureamide, Alkylpolysaccharide,
Saccharoseester, Sorbitester und Polyglykolether.
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Als
amphotere Tenside kommen vorzugsweise in Betracht Amphoacetate,
besonders bevorzugt Monocarboxylate und Dicarboxylate wie Cocoamphocarboxypropionat,
Cocoamidocarboxypropionsäure,
Cocoamphocarboxyglycinat (oder auch als Cocoamphodiacetat bezeichnet)
und Cocoamphoacetat.
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Bevorzugte
Amphotenside sind Aminoxide der Formel R3(OR4)xN(O)(R5)2, worin R3 Alkyl, Hydroxyalkyl, Acylamidopropyl oder
Alkylphenyl mit 8 bis 26 Kohlenstoffatomen bedeutet, R4 eine
Alkylen- oder Hydroxyalkylengruppe mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen
ist, x eine Zahl von 0 bis 5, bevorzugt 0 bis 3, ist, und jeder
Rest R5 unabhängig voneinander eine Alkyl-
oder Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine
Polyethylenoxidgruppe mit 1 bis 3 Ethylenoxideinheiten ist. Besonders
bevorzugt sind Alkyldimethylaminoxide mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe und Acylamidoalkyldimethylaminoxide mit 10 bis
18 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe und 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe.
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Unter
den Alkyldimethylaminoxiden mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen in der
Alkylgruppe, also den Verbindungen, in denen beide Reste R5 Methyl bedeuten, x 0 ist und R3 eine
Alkylgruppe mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet, sind insbesondere
bevorzugt
- – diejenigen
Verbindungen, in denen R3 eine Alkylgruppe
mit 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
- – diejenigen
Verbindungen, in denen R3 eine Alkylgruppe
mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, wie z.B. Lauryldimethyiaminoxid,
sowie
- – Cocosalkyldimethylaminoxid.
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In
dem Fall, dass die erfindungsgemäßen Zubereitungen
ein oder mehrere amphotere Tenside enthalten, ist das Gewichtsverhältnis der
Summe aus der einen oder den mehreren Verbindungen der Formel I
und dem einen oder den mehreren anionischen Tensiden zu dem einen
oder den mehreren amphoteren Tensiden von 99 : 1 bis 1 : 99, vorzugsweise
von 95 : 5 bis 5 : 95 und besonders bevorzugt von 90 : 10 bis 10
: 90.
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Die
oben genannten Tensid-Mischungen aus Verbindung der Formel I und
anionischem Tensid, gegebenenfalls abgemischt mit nichtionischen
und/oder amphoteren Tensiden, eignen sich als Adjuvant in Pflanzenschutzformulierungen,
sowohl in fester Form, als auch in gel- oder pastenförmiger Form,
bevorzugt in sprühfähiger flüssiger Form.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
in fester Form als Pulver, Pellets, Tabletten oder Granulate hergestellt
werden, die vor dem Gebrauch in Wasser gelöst werden. Feste Zubereitungen
können
das Pestizid und/oder Phytohormon in den Mengen von 20 bis 80, bevorzugt
von 50 bis 75, besonders bevorzugt von 60 bis 70 Gew.-% und Tensidgemische
aus Verbindung der Formel I und anionischem Tensid, gegebenenfalls
mit nichtionischem und/oder amphoterem Tensid in den Mengen 5 bis
50, bevorzugt 10 bis 30 Gew.-% enthalten. Konzentrat-Formulierungen, die
vor dem Gebrauch verdünnt
werden, können
das Pestizid und/oder Phytohormon in den Mengen 5 bis 50, bevorzugt
20 bis 40 Gew.-% und das Tensidgemisch in den Mengen von 5 bis 70
Gew.-% enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
Verdickungsmittel, Antigelmittel, Frostmittel, Lösungsmittel, Dispergiermittel,
Emulgatoren, Konservierungsmittel, weitere Adjuvants, Bindemittel,
Antischaummittel, Verdünnen,
Sprengmittel und Netzmittel enthalten. Als Verdickungsmittel können Xanthan
gum und/oder Cellulose, beispielsweise Carboxy-, Methyl-, Ethyl-
oder Propylcellulose in den Gewichtsmengen von 0,01 bis 5 %, bezogen
auf das fertige Mittel, eingesetzt werden. Als Lösungsmittel eignen sich Wasser,
Ethylenglykol, Diethylenglykol und Monopropylenglycol. Als Dispergiermittel
und Emulgator eignen sich nichtionische, amphotere, kationische
und anionische Tenside. Als Konservierungsmittel können organische
Säuren und
ihre Ester, beispielsweise Ascorbinsäure, Ascorbinpalmitat, Sorbat,
Benzoesäure,
Methyl- und Propyl-4-hydroxybenzoat, Propionate, Phenol, beispielsweise
2-Phenylphenat, 1,2-Benzisothiazolin-3-on, Formaldehyd, schwefelige
Säure und
deren Salze eingesetzt werden. Als Entschäumer eignen sich Polysilicone.
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Weitere
Adjuvants können
Polyglycerinester, Alkoholethoxylate, Alkylpolysacharide, Fettaminethoxylate,
Sorbitan- und Sorbitolethoxylatderivate und Derivate von Alk(en)ylbernsteinsäureanhydrid
sein. Für
feste Formulierungen kommen als Bindemittel Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Zucker, beispielsweise
Sucrose, Sorbitol oder Stärke
in Betracht. Als Verdünnen,
Absorber oder Träger
eignen sich Carbon Black, Talg, Kaolin, Aluminium-, Calcium- oder Magnesiumstearat,
Natriumtripolyphosphat, Natriumtetraborat, Natriumsulphat, Silikate
und Natriumbenzoat. Als Sprengmittel wirken Cellulose, beispielsweise Carboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Natrium- oder Kaliumacetat, Carbonate, Bicarbonate,
Sesquicarbonate, Ammoniumsulfat oder Kaliumhydrogenphosphat. Als
Netzmittel können
Alkoholethoxylate/-propoxylate verwendet werden.
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Ein
großer
anwendungstechnischer Vorteil ist die hohe pH-Stabilität der erfindungsgemäßen Zubereitungen
mit Tensidmischungen aus Verbindungen der Formel I und anionischem
Tensid.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
nach den üblichen
Methoden angewandt werden. Wässrige
Konzentrate und feste Formulierungen werden vor dem Ausbringen mit
der entsprechenden Menge an Wasser verdünnt.
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Pro
Hektar werden Mengen an Pestizid und/oder Phytohormon im Bereich
von 0,1 bis 5 kg, bevorzugt 0,3 bis 2,5 kg ausgebracht. Der Anteil
des erfindungsgemäßen Adjuvant
liegt im Bereich von 0,15 bis 2,1 kg/ha. Das Volumen der für die Aussprühung erstellten
Formulierung liegt im Bereich von 50 bis 1000 l/ha.
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Der
Gehalt an Verbindungen der Formel I in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
kann innerhalb großer
Grenzen variieren. Bevorzugt sind beispielsweise die nachstehenden
Formulierungen.
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Formulierungen
als "Tank-mix" und "ready to use compositions" enthalten 0,001
bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 2 Gew.-% Pestizid und/oder Phytohormon
und 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,2 bis 1 Gew.-% der Verbindungen der Formel I. Das Verhältnis Adjuvant
zu Pestizid und/oder Phytohormon kann zwischen 1:10 bis 500:1, insbesondere
1:4 bis 4:1 sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
Wasser. Gegenstand der Erfindung sind daher auch Zusammensetzungen
enthaltend eine erfindungsgemäße Zubereitung
und Wasser.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Zubereitung oder
einer Zusammensetzung enthaltend eine erfindungsgemäße Zubereitung
und Wasser zur Bekämpfung von
Unkraut.
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Weiterhin
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Zubereitung oder
einer Zusammensetzung enthaltend eine erfindungsgemäße Zubereitung
und Wasser zur Regulierung des Wachstums von Pflanzen.
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Beispiele
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen verdeutlicht,
die jedoch keinesfalls als Einschränkung anzusehen sind.
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Folgende
Substanzen wurden in den Beispielen verwendet:
Arkopal N 090:
Nonylphenol polyglycolether mit 9 Ethylenoxid-Einheiten
ER02/2706:
80 Gew.-% Genapol LRO fl
10 Gew.-% Präpagen HY
10 Gew.-% Genaminox
LA
Genaminox LA: Lauryldimethylaminoxid, 30 % Aktivgehalt
Genapol
LRO fl: Alkyldiglykolethersulfat, Na-Salz, 27 % Aktivgehalt (INCI:
Sodium Laureth Sulfate)
Hostapur OSB: C14/16-.alpha.-Olefinsulphonat, Na-Salz
Präpagen HY:
C12-14-Alkyldimethylhydroxyethylammoniumchlorid,
40 % Aktivgehalt
Silwet-L-77: käuflich erwerbbares Silikontensid
(Trisiloxanethoxylat, 100 %ig)
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Beispiel 1
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Es
wurde die dynamische Oberflächenspannung
von Silwet-L-77 und ER02/2706 in Abhängigkeit von der Temperatur
und dem pH-Wert bei Konzentrationen von 1 g/l in Wasser gemessen,
wobei ER 02/2706 eine in den erfindungsgemäßen Zubereitungen einzusetzende
Tensidmischung repräsentiert
und Silwet-L-77 als Vergleichssubstanz dient. Die Messwerte sind
in Tabelle 1 dargestellt.
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Es
wurde gefunden, dass ER02/2706 über
einen weiten pH- und Temperaturbereich im Vergleich zu dem unter
dem Handelsnamen Silwet L-77 erhältlichen
Silikontensid stabiler ist. Tabelle
1: Dynamische Oberflächenspannung
in Abhängigkeit
von Temperatur und pH-Wert bei Konzentrationen von 1 g/l
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Messbedingungen:
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- Gerät:
Bubble Pressure-Tensiometer MPT2 der Firma LAUDA
- Temperatur: Raumtemperatur
- Konz.: 1 g/l
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Beispiel 2
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Es
wurde die statische Oberflächenspannung
von Präpagen
HY, Genapol LRO fl, Hostapur OSB, einer Mischung aus 80% Genapol
LRO fl und 20% Präpagen
HY, einer Mischung aus 90% Hostapur OSB und 10% Präpagen HY
und einer Mischung aus 80% Genapol LRO fl, 10% Präpagen HY
und 10% Genaminox LA in Abhängigkeit
von der Konzentration in Wasser bei einer Temperatur von 25 °C gemessen.
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Die
angegebenen Tensidmischungen repräsentieren in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
einzusetzende Tensidmischungen. Die Einzelsubstanzen dienen dagegen
als Vergleichssubstanzen. Die Messwerte sind in Tabellen 2a und
2b dargestellt.
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Es
wurde gefunden, dass die Tensidmischungen im Vergleich zu den Einzelkomponenten
eine synergistische Wirkung der Reduzierung der Oberflächenspannung
aufweisen. Tabelle
2a: Statische Oberflächenspannung
kationischer und anionischer Tenside in Abhängigkeit von der Konzentration
bei einer Temperatur von 25°C
Tabelle
2b: Statische Oberflächenspannung
von Tensidmischungen in Abhängigkeit
von der Konzentration bei einer Temperatur von 25°C
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Messbedingungen:
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- Gerät:
(Krüss
K12 Tensiometer)
Lauda Tensiometer
- Messtemperatur: 25°C
- Methode: Kombination zweier Methoden: Platin Ringmethode mit
automatischer Verdünnung,
Platin Platte
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Beispiel 3
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Es
wurde die statische Oberflächenspannung
einer Mischung aus 80% Genapol LRO fl und 20% Präpagen HY in Abhängigkeit
von der Konzentration für
unterschiedliche Wasserhärten
bestimmt.
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Die
verwendete Tensidmischung repräsentiert
eine in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
einzusetzende Tensidmischung. Die Messwerte sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Es
wurde gefunden, dass die günstigen
oberflächenaktiven
Effekte der in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
einzusetzenden Tensidgemische nicht negativ durch eine steigende
Wasserhärte
beeinflusst werden. Tabelle
3: Einfluss der Ca-Ionenkonzentration auf die statische Oberflächenspannung
des Tensidgemisches aus 80 % Genapol LRO fl und 20 Präpagen HY
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Beispiel 4
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Es
wurde die statische Oberflächenspannung
einer Mischung aus 80% Genapol LRO fl, 10% Präpagen HY und 10% Genaminox
LA in Abhängigkeit
von der Konzentration für
unterschiedliche Wasserhärten
bestimmt.
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Die
verwendete Tensidmischung repräsentiert
eine in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
einzusetzende Tensidmischung. Die Messwerte sind in Tabelle 4 dargestellt.
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Es
wurde gefunden, dass die günstigen
oberflächenaktiven
Effekte der in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
einzusetzenden Tensidgemische nicht negativ durch eine steigende
Wasserhärte
beeinflusst werden. Tabelle
4: Einfluss der Ca-Ionenkonzentration auf die statische Oberflächenspannung
des Tensidgemisches aus 80 % Genapol LRO fl, 10 Präpagen HY
und 10 % Genaminox LA