DE10325139A1

DE10325139A1 - Vorrichtung zur Befestigung eines Knochengewebe aufweisenden Implantats in einem Verankerungsloch

Info

Publication number: DE10325139A1
Application number: DE2003125139
Authority: DE
Inventors: Thomas Siebel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2003-06-04
Filing date: 2003-06-04
Publication date: 2004-12-23

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines, insbesondere Knochengewebe aufweisenden, Implantats (10) in einem Verankerungsloch (14) im Knochen, mit einem in das Verankerungsloch (14) einführbaren Klemmelement (1) zum Anpressen des Implantats (10) gegen die Lochwand. Gemäß der Erfindung weist das Klemmelement einen geschlitzten Klemmbock (1) mit aufspreizbaren, gegen die Lochwand und das Implantat (10) anlegbaren Klemmschenkeln (3, 4) auf, und es ist ein an den Klemmschenkeln innenseitig angreifendes Spreizelement (6) vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines, insbesondere Knochengewebe aufweisenden, Implantats in einem Verankerungsloch im Knochen, wie z.B. einer Kreuzbandplastik, mit einem in das Verankerungsloch einführbaren Klemmelement zum Anpressen des Implantats gegen die Lochwand.

Herkömmlich dient als Klemmelement eine leicht konische, resorbier- oder nichtresorbierbare Klemmschraube, die in ein in die Lochwand und ein Knochengewebestück geschnittenes Gewinde oder selbstschneidend zwischen Lochwand und Knochengewebestück eingedreht und das Knochengewebestück dadurch im Verankerungsloch verklemmt wird. Ist das Knochengewebestück ein Endteil eines aus der Patellarsehne und dem endseitig angrenzenden Knochengewebe gewonnenen Kreuzbandimplantats, so besteht die Gefahr, dass sich der flexible Sehnenteil des Implantats mit dem Gewindeschneider, der Schraube oder einem Drehwerkzeug verwickelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Befestigungsvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die eine komplikationslose Verbindung z.B. eines Kreuzbandimplantats mit dem Ober- und Unterschenkelknochen ermöglicht.

Die diese Aufgabe lösende Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement einen geschlitzten Klemmblock mit aufspreizbaren, gegen die Lochwand und das Implantat anlegbaren Klemmschenkeln um fasst und ein die Klemmschenkel innenseitig angreifendes Spreizelement vorgesehen ist.

Im Unterschied zu einer direkt am Knochengewebestück einer Kreuzbandplastik angreifenden Klemmschraube lässt sich durch den Klemmblock nach der Erfindung das Knochenstück in dem Verankerungsloch verklemmen, ohne darauf eine Drehbewegung zu überfragen, die zum Verwickeln der Kreuzbandplastik in sich, mit einer Schraube oder/und einem Werkzeug führt.

Während der Klemmblock unter Bildung von mehr als zwei Klemmschenkeln geschlitzt sein könnte, weist der Klemmblock in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen einzigen Schlitz auf, durch welchen zwei Klemmschenkel gebildet sind.

Das Spreizelement kann keilartig, ggf. mit Widerhakenelementen ausgebildet und in den Klemmblock unter Aufspreizung der Klemmschenkel eintreibbar sein.

Vorzugsweise ist das Spreizelement in dem Klemmblock unter Aufspreizung der Klemmschenkel drehbar.

Insbesondere kann das Spreizelement durch eine in den Block eindrehbare Schraube gebildet sein, wobei sich vorzugsweise die Schraube oder/und eine im Klemmblock vorgesehene Gewindebohrung zum Lochboden hin verjüngt, so dass sich die Spreizschenkel mit zunehmender Einschraubtiefe weiter aufspreizen.

Der gesamte Klemmblock selbst kann sich zum Lochboden hin verjüngen und mit durch die Verjüngung gebildeten spitzwinkligen Kanten an dem der Lochöffnung zugewandten Ende in das Knochenmaterial der Lochbohrung eindringen.

Insbesondere kann der Klemmblock auf seiner der Lochwand und/oder dem Implantat zugewandten Seite in das Knochengewebe eindringende Vorsprünge, vorzugsweise in Form von Schneidkanten, aufweisen. Vorteilhaft kann es sich bei den Vorsprüngen um widerhakenarfige Verhakungsvorsprünge handeln, wobei die hinterschnittene Hakenseite der Verhakungsvorsprünge auf der gegen die Lochwand anliegenden Seite zur Öffnung des Verankerungslochs heraus und auf der dem Implantat zugewandten Seite zum Boden des Verankerungslochs weist. Die Verhakungsvorsprünge auf der der Lochwand zugewandten Seite halten den Klemmblock im Loch, während die Verhakungselemente auf der anderen Seite dafür sorgen, dass das Implantat am Klemmblock festgehalten wird.

Die genannten Schneidkanten erstrecken sich vorzugsweise senkrecht zur Lochachse, können aber auch parallel dazu verlaufen und den Klemmblock gegen Drehung im Verankerungsloch sichern.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen der Klemmblock und das Spreizelement einen Durchgang für die Durchführung eines Spickdrahtes auf. Der Spickdraht erleichtert wesentlich die Implantation, insbesondere eine nachträgliche Verbindung des Klemmblocks mit dem Spreizelement.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können der Klemmblock und das Spreizelement aus einem resorbierbaren Material bestehen.

Die Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden, sich auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
1 die Teile einer Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung in einer Seitenansicht,
2 die Vorrichtung von 1 in einer zu der Seitenansicht von 1 um 90° gedrehten Seitenansicht,
3 eine mit Hilfe der Befestigungsvorrichtung von 1 implantierbare Kreuzbandplastik,
4 die Vorrichtung von 1 zusammen mit einem Ende der Kreuzbandplastik von 3, angeordnet in einer Verankerungsbohrung,
5 eine Querschnittsdarstellung der Verankerungsbohrung mit den gemäß 4 darin angeordneten Teilen, und
6 eine Darstellung, welche die Wirkung widerhakenartiger Vorsprünge an einer Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung erläutert.
Ein länglicher Klemmblock 1 weist einen sich über einen Teil seiner Länge erstreckenden Schlitz 2 auf, durch den zwei Klemmschenkel 3 und 4 gebildet sind.
In den Klemmblock 1 ist eine sich auf beiden Seiten des Schlitzes in die Klemmschenkel 3 und 4 hinein erstreckende, längs zum Klemmblock ausgerichtete Gewinde bohrung 5 für die Aufnahme einer ein Spreizelement bildenden Schraube 6 vorgesehen. Sowohl der Klemmblock 1 als auch die Schraube 6 verjüngen sich in Vorschubrichtung der Schraube 6.
Wie sich 1 und 2 ferner entnehmen lässt, ist der Klemmschenkel 3 auf seiner dem Schlitz 2 abgewandten, zur Anlage gegen die Wand einer Verankerungsbohrung bestimmten Seite gerundet, während die dem Schlitz abgewandte Seite des Klemmschenkels 4 im wesentlichen eben ist. Der Schenkel 3 weist Vorsprünge in Form von Schneidkanten 7 auf. Entsprechende Schneidkantenvorsprünge 8 sind an dem Klemmschenkel 4 gebildet.
Das Bezugszeichen 9 weist auf einen Spickdraht hin, der durch nicht sichtbare) Durchgänge in der Schraube 6 und dem Klemmblock 1 hindurchgeführt ist.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der vorangehend beschriebenen Vorrichtung im Zusammenhang mit der Implantation einer in 3 gezeigten Kreuzbandplastik 10 anhand der 4 und 5 erläutert.
Die vordere Kreuzbandplastik 10 besteht aus einem Sehnenstück 11, das der Patellarsehne entnommen ist und in der Breite etwa einem Drittel der Patellarsehne entspricht. Das Sehnenstück 11 geht an den Enden in Knochengewebe über, das dem endseitig an die Patellarsehne angrenzenden Knochengewebe des Ober- bzw. Unterschenkels entstammt und unter Bildung quaderförmiger Knochenstückchen 12 und 13 aus dem betreffenden Knochen herausgetrennt ist.
Zur Befestigung der Kreuzbandplastik 10 am Ober- und Unterschenkel werden ein Klemmkörper 1 und das Knochenstück 12 bzw. 13 der Kreuzbandplastik 10 in je eine Verankerungsbohrung 14 am Ober- und Unterschenkel eingeführt. Dabei erleichtert der in den Boden der Verankerungsbohrung eingetriebene Spickdraht 9 sowohl die Einführung des Klemmstücks 1 in die Verankerungsbohrung als auch die Einführung der Schraube 6 in die Gewindebohrung 5 im Klemmblock.
Mit dem Eindrehen der Schraube 6 in die Gewindebohrung 2 werden die Klemmschenkel 3 und 4 aufgespreizt, wobei sich der Schenkel 3 gegen die Wand der Verankerungsbohrung 14 und der Schenkel 4 gegen das Knochenstück 13 anlegt.
Das Knochenstück 13 wird in der Verankerungsbohrung 14 verklemmt, wobei die in das Knochengewebe eindringenden Schneidkanten 7 und 8 für eine weitere Erhöhung der Zugbelastbarkeit der über das Knochenstück verklemmten Kreuzbankplastik sorgen.
Beim Eindrehen der Schraube 6 in die Gewindebohrung 2 im Klemmblock 1 kommt es zu keiner großen Drehmomentbelastung des Klemmblocks, da der Durchmesser der Klemmschraube 6 klein im Vergleich zu den Querschnittsabmessungen des Klemmblocks ist. Somit kann über den Klemmblock keine Drehbewegung auf die Kreuzbandplastik überfragen werden. Verwicklungen der Kreuzbandplastik mit einem Drehwerkzeug für die Schraube 6 sind ausgeschlossen.
Es wird nun auf 6 Bezug genommen, wo gleiche oder gleichwirkende Teile mit derselben Bezugszahl wie in den vorangehenden Figuren bezeichnet sind, wobei der betreffenden Bezugszahl jeweils der Buchstabe a beigefügt ist.
Ausschnittsweise gezeigte Klemmschenkel 3a und 4a weisen Schneidkanten 7a bzw. 8a auf, die widerhakenartig ausgebildet sind, wobei die hinterschnittenen Verhakungsseiten der Schneidkanten 7a gemäß Pfeil 15 zur Öffnung eines Verankerungslochs 14a und die Verhakungsseiten der Schneidkanten 8a gemäß Pfeil 16 zum Boden der Verankerungsbohrung 14a weisen.
Diese Anordnung widerhakenförmiger Schneidkanten sorgt dafür, dass bei Ausübung einer Zugkraft das Kreuzbandimplantat durch die Schneidkanten 8a im Verankerungsloch gehalten wird, während die Schneidkanten 7a einem Austritt des Klemmblocks aus dem Verankerungsloch entgegenwirken.

Claims

Vorrichtung zur Befestigung eines, insbesondere Knochengewebe aufweisenden, Implantats (10) in einem Verankerungsloch (14) im Knochen, mit einem in das Verankerungsloch (14) einführbaren Klemmelement (1) zum Anpressen des Implantats (10) gegen die Lochwand, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement einen geschlitzten Klemmblock (1) mit aufspreizbaren, gegen die Lochwand und das Implantat (10) anlegbaren Klemmschenkeln (3,4) umfasst und ein an den Klemmschenkeln (3,4) innenseitig angreifendes Spreizelement (6) vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmblock (1) einen einzigen Schlitz (2) aufweist, durch den zwei Klemmschenkel (3,4) gebildet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizelement (6) in dem Klemmblock (1) unter Aufspreizung der Klemmschenkel (3,4) drehbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Spreizelement eine in den Klemmblock (1) eindrehbare Schraube (6) umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schraube oder/und eine im Klemmblock (1) vorgesehene Gewindebohrung (2) zum Lochboden hin verjüngt/verjüngen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Klemmblock (1) zum Lochboden hin verjüngt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmblock (1) auf seiner der Lochwand und/oder dem Implantat (10) zugewandten Seite in das Knochengewebe eindringende Vorsprünge, vorzugsweise in Form von Schneidkanten (7,8), aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge widerhakenarfige Verhakungsvorsprünge (7a,8a) sind, wobei die hinterschnittene Hakenseite der Verhakungsvorsprünge auf der der Lochwand zugewandten Seite zur Öffnung des Verankerungslochs heraus und auf der dem Implantat zugewandten Seite zum Boden des Verankerungslochs weist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmblock (1) und das Spreizelement (6) einen Durchgang für die Durchführung eines Spickdrahtes (9) aufweisen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmblock (1) und das Spreizelement (6) aus einem resorbierbaren Material bestehen.