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Ultrarot-Bestrahlungsapparat für therapeutisch-medizinische Zwecke
Im Gegensatz zur Lichttherapie und zur UV-Strahlungstherapie wird die UR-Strahlungstherapie
bisher nur in relativ seltenen Fällen angewandt. Es ist bekannt, daß die UR-Strahlen
tiefer in das Gewebe eindringen als die erstgenannten Strahlungsarten und daß ihre
Al>sorption in der Tiefe des Gewebes erfolgt.
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Im allgemeinen wird das Vitrarot in den Fällen benutzt, in denen das
sichtbare Licht störend wirkt. also vornehmlich bei Gesichtsbestrahlungen. Es wird
bislang der Standpunkt vertreten, daß im Rotlicht praktisch alle Hautwirkungen fehlen,
daß aber die UR-Strahlen wesentlich auf die Blutbahn einwirken. da sie infolge ihrer
Durchdringungsfähigkeit in die Tiefe des Gewebes wirken. Man hat also Rotlicht insl>esondere
bei tiefer liegenden Entzündungen benutzt.
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El>enso ist seine giinstige Wirkung auf das Nervensystem im Siiine
einer vegetativtonisierenden Wirkung bekannt.
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Weiterhin ist es I,ekannt. daß die UR-Bestrahlung eine besondere
Bedeutung für Gefäßreflexe hat. Diese Gefäß reflexe stehen im Zusammenhang mit der
Wärmeregulation des Körpers. Hierbei ist besonders auffällig, daß alle äußeren Reize,
hierunter auch die durch UR-Strahlen ausgelösten, eine stark individuelle Ansprechbarkeit
aufweisen. Allgemein ist jedoch beobachtet, daß Kühlwirkungen auf die Epidermis.
die z. B. durch Öffnen eines Fensters entstehen. den Reflexmechanismus stark beeinflussen.
Bei einer die äußere Hautschicht erwärmenden Bestrahlung wird das an sich physiologisch
nach außen hin sinkende Temperaturgefälle umgekehrt. Diese Umkehr wirkt sich als
Gefäßreflex aus. Umgekehrt werden bei einer Körperbestrahlung im UR-Bereich die
tiefer liegenden Gewebeschichten erwärmt, so daß das physiologische Temperaturgefälle
verstärkt wird.
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Nach den bisherigen Erkenntnissen löst also eine UR-Bestrahlung nicht
nur eine Erwärmung der tiefer liegenden Gewebeschichten aus und wirkt somit auf
das Blutbild ein, sondern es werden auch physiologische Reflexe ausgelöst. Größere
Erfahrungen über die biologische Wirksamkeit einer UR-Lichttherapie liegen bisher
jedoch noch nicht vor.
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Es ist nun anderweitig festgestellt worden, daß der Mensch sich stets
in einem langwelligen, sich dauernd andernden UR-Feld bewegt, welches, rein physikalisch
gesehen. zwangläufig von der Wetterlage abhängig ist.
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Es ergibt sich. daß jeder Mensch eine elektromagnetische Strahlung.
hervorgerufen durch die Molekularbewegullg. ausstrahlt. die sich nicht durch eine
bestimmte Wellenlänge auszeichnet, sondern ein Spektrum darstellt. In diesem Spektrum
dürften sich die jeweiligen abartigen bzw. krankhaften Reaktionen des Körpers widerspiegeln.
Diese Reaktionen und Reflexe treten, wie festgestellt wurde, bereits auf, bevor
krankhafte
organische Prozesse eingetreten sind, und zwar deswegen, weil das UR-Strahlungsfeld
des Körpers offensichtlich das primäre tragende System des Körperhaushaltes darstellt.
Es wurde nun durch Versuche beobachtet. daß bereits bei dem geringsten äußeren Reiz.
der die Tendenz zur Erkrankung eines Organs mit sich bringt, das UR-Spektrum sich
ändert und daß diese Änderung meßbar festgestellt werden kann. Hierdurch ist die
Möglichkeit gegeben, eine Diagnose nicht mehr wie bisher im Sinne der Zellularpathologie
auf die Beobachtung und Feststellung des Zellenzustandes zu stützen, sondern vielmehr
auch schon deren Tendenz auf eine Zustandsänderung, d. h. also die energetische
Reaktionsfähigkeit des Zellenverbandes meßbar festzustellen.
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Aus dieser Erkenntnis ergibt sich die Möglichkeit, eine UR-Strahlungstherapie
in neuartiger Weise anzuwenden. und zwar derart, daß das vom Normalzustand abweichende
UR-Spektrum des Organismus durch eine künstliche UR-Bestrahlung beeinflußt wird,
deren Spektrum auf die gemessene spektrale Anderung des Körpers abgestimmt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Therapiegerät zu schaffen, das
die Messungen, die mit dem Diagnosegerät durch geführt wurden, bei der Therapie
korrespondierend zu berücksichtigen gestattet. An ein solches Gerät werden folgende
Forderungen gestellt: 1. Benutzung einer UR-Lichtquelle; 2. völlige Konstanz dieser
Lichtquelle; 3. der ausgestrahlte Spektralbereich soll die Wellenlängen von 3 bis
20 cm umfassen; 4. aus diesem Spektralbereich sollen die Wellenlängen derart ausgefiltert
werden können, daß entweder der gesamte Bereich bis auf eine auszustrahlende Wellenlänge
absorbiert wird oder nur eine Wellenlänge absorbiert wird und der ganze übrige Bereich
ausgestrahlt wird;
5. es ist eine Einengung des Strahlenbündels
erforderlich, die der durch das Diagnosemeßgerät entsprechenden Meßfläche auf dem
menschlichten Körper entspricht.
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\ Diese Aufgaben werden durch kein bisher vorhandenes Ultrarot-Bestrahlungsgerät
erfüllt. Es ist zwar schon eine Vorrichtung zur UR-Therapie in yerschiedenen Frequenzbereichen
bekannt. Diese arbeitet jedoch mit einem Wellenbereich von etwa 10 bis 300 F und
verwendet als Strahlenquelle einen Kristallstrahler. Die Auswahl bestimmter Frequenzen
erfolgt durch Kristall-Reflexionsplatten. Es fehlen daher einerseits bei dieser
bekannten Vorrichtung die wichtigen Frequenzen von 3 bis 10 p, andererseits ist
eine so differenzierte Auswahlmöglichkeit der einzelnen Frequenzen, wie sie vom
Erfindungsgegenstand gefordert wird. nicht ohne für die meisten Fälle untragbaren
Aufwand möglich. Ferner ist von optischen Absorptionsmessungen die Verwendung von
UR-Filtern und die Einengung des Strahlenbündels bekannt. Diese Messungen beschäftigten
sich jedoch nur mit dem Bereich unterhalb etwa 2 ffi und dienten einem anderen Zweck.
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Bei dem Ultrarot-Bestrahlungsapparat nach der Erfindung wird die
gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß einer durch Spannungsgleichhalter auf konstante
Lichtleistung eingeregelten Lichtquelle feste und auswechselbare Vorsatzfilter vorgeschaltet
sind, von denen die festen Vorsatzfilter nur den Spektralbereich von etwa 3 bis
20 durchlassen, während durch die auswechselbaren Filter oder durch einen Spektrographen
wahlweise entweder der gesamte Spektralbereich von 3 bis 20 > bis auf eine oder
einige wenige gewünschte Wellenlängen absorbiert wird oder umgekehrt aus dem Spektralbereich
nur eine oder einige wenige nicht gewünschte Wellenlängen absorbiert werden und
der ganze übrige Bereich von 3 bis 20 p ausgestrahlt wird, und daß in beiden Fällen
das ausgesandte Strahlenbündel zweckmäßig auf einen Durchmesser von etwa 20 mm eingeengt
ist.
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Es können dementsprechend alle an sich bekannten Ultrarot-Bestrahlungsgeräte
für die Erzielung der beabsichtigten Wirkung benutzt werden, soweit ihr UR- Spektrum
das vom lebenden Organismus ausgestrahlte Feld von etwa 6 bis 18 ffi in ausreichend
weiten Grenzen, d. h. praktisch von etwa 3 bis etwa 20 11 umfaßt. Nach der Erfindung
ist es dann erfor-
derlich, bei der Auswahl bzw. der Erzeugung eines solchen Spektrums
noch eine Filteranlage oder einen Spektrographen vorzuschalten, durch die in vorbeschriebener
Weise nur einzelne Wellenbereiche dieses Gesamtspektrums durchgelassen oder absorbiert
werden.
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Notwendig ist es weiterhin, eine intensitätsgeregelte Lichtquelle
zu benutzen. wie sie an sich ebenfalls bekannt sind, um ein konstantes Spektrum
zu gewährleisten. Schließlich ist es erforderlich, das austretende Strahlenbündel
entsprechend der gestellten Aufgabe einzuengen, was durch Benutzung einer geeigneten
Optik oder von Lochblenden möglich ist.
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Durch das Gerät nach der Erfindung ist es möglich, eine besonders
geartete UR-Strahlung bereits dann mit Erfolg zur Anwendung zu bringen, wenn nur
erst die Tendenz zu einer organischen Erkrankung besteht. Selbstverständlich erfüllt
diese neuartige Bestrahlung auch dann ihren Zweck, wenn die organische Erkrankung
bereits eingetreten ist.