DE10324250A1 - Spannungsversorgungssystem für sicherheitsrelevante elektrische Verbraucher - Google Patents
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Abstract
Spannungsversorgungssystem für sicherheitsrelevante elektrische Verbraucher, insbesondere in Kraftfahrzeugen, bei dem ein Bordnetz mit einer Hauptversorgung versorgbar ist und bei dem mindestens einem sicherheitsrelevanten Verbraucher eine Zusatzversorgung zugeordnet ist, wobei die Zusatzversorgung als eine Schaltungsanordnung ausgebildet ist, mit Hilfe derer der sicherheitsrelevante Verbraucher in einem Normalbetrieb und bei einem Ausfall des Bordnetzes versorgbar ist, bei der eine Kondensatoreinheit über einen der Kondensatoreinheit vorgeschalteten, als ein Hochsetzsteller ausgebildeten Spannungswandler, auf ein Spannungsniveau oberhalb einer Bordnetzspannung aufladbar ist, und bei der ein erstes Schaltelement und ein zweites Schaltelement vorgesehen sind, so dass der sicherheitsrelevante Verbraucher über das erste Schaltelement mit der Kondensatoreinheit verbunden ist und das zweite Schaltelement eine Energieabgabe der Kondensatoreinheit in das Bordnetz verhindert, wenn das Spannungsniveau der Kondensatoreinheit oberhalb der Bordnetzspannung oder mindestens auf dem Spannungsniveau der Bordnetzspannung liegt und der sicherheitsrelevante Verbraucher über das erste Schaltelement von der Kondensatoreinheit getrennt ist und über das zweite Schaltelement mit der Hauptversorgung verbunden ist, wenn das Spannungsniveau der Kondensatoreinheit unterhalb der Bordnetzspannung liegt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Spannungsversorgungssystem für sicherheitsrelevante elektrische Verbraucher, insbesondere in Kraftfahrzeugen, bei dem ein Bordnetz mit einer Hauptversorgung versorgbar ist, und bei dem mindestens einem sicherheitsrelevanten Verbraucher eine Zusatzversorgung zugeordnet ist.
- In modernen Fahrzeugen werden zunehmend mechanische Komponenten durch sogenannte x-by-Wire-Systeme ersetzt. Dies sind Systeme, bei denen Fahrerwünsche und andere Funktionen elektrisch übertragen und mittels einer Elektrohydraulik betrieben werden. Dazu gehören beispielsweise bereits verwirklichte elektrische Schaltgetriebe (Gear-by-Wire) sowie zukünftige elektrische Lenksysteme (Steer-by-Wire) und Bremssysteme (Brake-by-Wire). Die elektrohydraulische Bremse (EHB) ist ebenso wie die elektrische Lenkung ein extrem sicherheitsrelevantes System. Da der Fahrer nicht mehr direkt eingreifen kann, ist eine redundante Spannungsversorgung notwendig, die bei einem Ausfall der regulären Versorgung mindestes für einen kurzen Zeitraum die Funktionsfähigkeit des sicherheitsrelevanten Systems gewährleistet.
- Um die Verfügbarkeit des Bordnetzes bei den sicherheitsrelevanten, bzw. sicherheitskritischen Systemen zu erhöhen, ist es bekannt, neben der herkömmlichen Batterie eine zweite Batterie vorzusehen. Diese Zusatzbatterie kann entweder als eine Notbatterie ausgelegt sein, die bei Bedarf über ein Steuergerät das Bordnetz versorgt, wie sie beispielsweise aus der
DE 100 33 317 A1 bekannt ist, oder als eine Zweitbatterie, die die sicherheitsrelevanten Verbraucher regulär versorgt und bei Bedarf mit einer Umschalteinheit an die Hauptbatterie anschließt, wie sie beispielsweise aus der WO 99/42331 bekannt ist. Es ist auch möglich, wie beispielsweise aus derDE 100 53 584 A1 bekannt, dass jedem sicherheitsrelevanten Verbraucher eine eigene Spannungsversorgung zugeordnet ist. - Die aus der WO 99/42331 bekannte Spannungsversorgung hat gegenüber der aus der
DE 100 33 317 A1 bekannten Spannungsversorgung den Vorteil, dass die im regulären Betrieb den sicherheitsrelevanten Verbraucher versorgende Zusatzbatterie keine zusätzliche Überwachungseinrichtung zur ständigen Kontrolle ihres Ladezustands und damit ihrer Verfügbarkeit benötigt, da im Notfall die ohnehin im Betrieb befindliche, bzw. kontrollierte Fahrzeugbatterie (Hauptbatterie) des Bordnetzes bereit steht. - Nachteilig bei den bekannten Spannungsversorgungen wirkt sich aus, dass die Zuverlässigkeit der Zusatzbatterie als elektrochemischer Energiespeicher durch ihre Lebensdauer und ihre relativ schlechte Diagnosefähigkeit und Wartbarkeit begrenzt ist. Die Zusatzbatterie ist zudem relativ kostenaufwendig, benötigt einen großen Bauraum und erhöht das Gewicht und damit den Verbrauch des Fahrzeugs. Im Allgemeinen muss die Zusatzbatterie während einer Fahrzeuglebensdauer ausgetauscht werden und verursacht dadurch zusätzliche Kosten.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die bekannten redundanten Spannungsversorgungen für sicherheitsrelevante Verbraucher in Kraftfahrzeugen so zu verbessern, dass sie kostengünstiger sind, weniger Bauraum beanspruchen und ihre Zuverlässigkeit erhöht wird.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Zusatzversorgung als eine Schaltungsanordnung ausgebildet ist, mit Hilfe derer der sicherheitsrelevante Verbraucher in einem Normalbetrieb und bei einem Ausfall des Bordnetzes versorgbar ist, bei der eine Kondensatoreinheit über einen der Kondensatoreinheit vorgeschalteten, als ein Hochsetzsteller ausgebildeten Spannungswandler, auf ein Spannungsniveau oberhalb einer Bordnetzspannung aufladbar ist, und bei der ein erstes Schaltelement und ein zweites Schaltelement vorgesehen sind, so dass der sicherheitsrelevante Verbraucher über das erste Schaltelement mit der Kondensatoreinheit verbunden ist und das zweite Schaltelement eine Energieabgabe der Kondensatoreinheit in das Bordnetz verhindert, wenn das Spannungsniveau der Kondensatoreinheit oberhalb der Bordnetzspannung oder mindestens auf dem Spannungsniveau der Bordnetzspannung liegt, und der sicherheitsrelevante Verbraucher über das erste Schaltelement von der Kondensatoreinheit getrennt ist und über das zweite Schaltelement mit der Hauptversorgung verbunden ist, wenn das Spannungsniveau der Kondensatoreinheit unterhalb der Bordnetzspannung liegt.
- Im regulären Betrieb des Kraftfahrzeuges, d.h. bei intaktem Bordnetz (Normalbetrieb), wird die Zusatzversorgung über die Hauptversorgung, d.h. über die Fahrzeugbatterie und/oder den Generator zur Stromerzeugung, versorgt. Die Zusatzversorgung versorgt ihrerseits die sicherheitsrelevanten Verbraucher, bzw. die sicherheitsrelevanten Systeme.
- Fällt nun die Hauptversorgung und damit das Bordnetz aus, so ist durch die Zusatzversorgung die Versorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher für einen bestimmtem Mindestzeitraum weiterhin gewährleistet. Fällt hingegen die Zusatzversorgung aus, so wird direkt auf die Hauptversorgung umgeschaltet. Dadurch ist eine hohe Sicherheit für die Spannungsversorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher gewährleistet, insbesondere auch dann, wenn das Bordnetz ausfällt.
- Dazu wird das bisherige System „Zusatzbatterie + Steuergerät" durch eine integrierte Lösung in der Schaltungsanordnung ersetzt, die im Wesentlichen aus einem Hochsetzsteller und einer Kondensatoreinheit besteht, wobei der Hochsetzsteller der Kondensatoreinheit in Serie vorgeschaltet ist. Der Hochsetzsteller ist ein Spannungswandler, der eine Eingangsspannung, d.h. die Bordnetzspannung, in eine höhere Ausgangsspannung wandelt. Bei betriebsbereitem (wachem) Bordnetz, wird die Kondensatoreinheit über den Hochsetzsteller auf ein vorgegebenes Spannungsniveau oberhalb der Bordnetzspannung aufgeladen, solange die Eingangsspannung des Hochsetzstellers innerhalb eines vorgegeben Spannungsintervalls liegt. Der sicherheitsrelevante Verbraucher wird dann über das erste Schaltelement versorgt, da die Spannung an der Kondensatoreinheit größer als die Bordnetzspannung ist und dadurch das erste Schaltelement schließt, bzw. leitet. Das zweite Schaltelement hingegen öffnet, bzw. sperrt und verhindert dadurch, dass die Kondensatoreinheit Energie in das Bordnetz abgibt.
- Die Versorgung des sicherheitsrelevanten Verbrauchers ist über die Ladung der Kondensatoreinheit auch dann sichergestellt, falls das Bordnetz aus irgendeinem Grund ausfällt. Wie lang der sicherheitsrelevante Verbraucher dann noch versorgt werden kann, hängt von der Kapazität der verwendeten Kondensatoreinheit ab. Fällt hingegen der Hochsetzsteller oder die Kondensatoreinheit aus, ist die Versorgung aus der Fahrzeugbatterie, bzw. den Fahrzeuggenerator, über das zweite Schaltelement sichergestellt, da dieses dann in den geschlossenen, bzw. leitenden Zustand übergeht, sobald die Spannung eingangs des sicherheitsrelevanten Verbrauchers unter die Bordnetzspannung abfällt.
- Dadurch, dass die Zusatzversorgung durch eine Kondensatoreinheit realisiert wird, kann auf eine zweite (elektrochemische) Batterie verzichtet werden. Die Kondensatoreinheit benötigt nur einen geringen Bauraum, hat ein niedriges Gewicht und ist kostengünstig. Ihre Diagnosefähigkeit ist besser im Vergleich zu einer herkömmlichen elektrochemischen Speicherbatterie. Es entsteht auch kein Wartungsaufwand. Ein Austausch während der Fahrzeuglebensdauer ist in der Regel nicht erforderlich. Dadurch wird die Verfügbarkeit des Bordnetzes, d.h. die Redundanz der Spannungsversorgung erhöht und die Kosten der Spannungsversorgung gesenkt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Kondensatoreinheit als ein Supercap ausgebildet. Supercaps sind in einer Doppelschichtkondensatorbauweise ausgebildet. Sie weisen eine hohe Kapazität bei einer kompakten Bauform und eine niedrige Selbstentladung auf. Dadurch sind sie als leistungsfähige Zusatzversorgung für sicherheitsrelevante Verbraucher besonders geeignet. Grundsätzlich sind auch, den Supercaps in ihrer Funktion und Leistungsfähigkeit vergleichbare Kondensatoreinheiten, beispielsweise sogenannte Goldcaps oder Ultracaps, geeignet.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Schaltelemente als Halbleiterschalter, insbesondere als Dioden oder Mosfets (gatestromfreie Feldeffekttransistoren), ausgebildet. Dioden stehen als kostengünstige langlebige Schaltelemente in jeder gewünschten Spezifikation zur Verfügung. Sie können auf einfache Weise in der Schaltanordnung so verschaltet werden, dass sie in Abhängigkeit eines bestimmten Spannungsgrenzwertes leiten oder sperren und so eine Verbindung zwischen der Kondensatoreinheit und dem sicherheitsrelevanten Verbraucher freigeben oder als ein Entkopplungselement zur Kondensatoreinheit, bzw. zum Bordnetz wirken. Die Schaltelemente können jedoch auch mit Mosfets realisiert sein.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Schaltungsanordnung eine regelbare Verbindungseinheit auf, über die die Kondensatoreinheit direkt mit dem Bordnetz verbindbar ist. Durch einen direkten Anschluss der Kondensatoreinheit an das Bordnetz ist ein schnelles Aufladen der Kondensatoreinheit möglich. Eine Transistorschaltung ist als Verbindungseinheit besonders geeignet. Die Transistorschaltung kann beispielsweise aus zwei komplementär in Serie geschalteten Mosfets aufgebaut sein. Dieser mittels einer Steuerspannung ansteuerbare Schalter ermöglicht einerseits eine sichere Entkopplung von Bordnetz und Kondensatoreinheit und ist andererseits bidirektional regelbar. Die Verbindung kann getaktet werden, um Spannungseinbrüche im Bordnetz durch einen Schnellladevorgang und im Extremfall, bei ungeladener Kondensatoreinheit ein Kurzschließen des Bordnetzes, sicher zu verhindern. Eine entsprechende Regelung ermöglicht umgekehrt auch eine dynamische Bordnetzunterstützung (Boostfunktion). Dabei stützt die aufgeladene Kondensatoreinheit das Bordnetz bei Spannungseinbrüchen, wodurch eine Erhöhung der Bordnetzqualität erreicht wird.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein als ein Tiefsetzsteller ausgebildeter zweiter Spannungswandler der Kondensatoreinheit nachgeschaltet.
- Der Tiefsetzsteller wandelt im Gegensatz zu dem Hochsetzsteller seine Eingangsspannung in eine niedrigere Ausgangsspannung um. Der Tiefsetzsteller ist der Kondensator einheit in Serie nachgeschaltet. Dadurch ist es möglich, die Kondensatoreinheit als Zwischenspeicher zu benutzen. Dazu wird die Kondensatoreinheit auf eine höhere Spannung als für den regulären Betrieb des sicherheitsrelevanten Verbrauchers erforderlich, aufgeladen. Über den Tiefsetzsteller und das erste Schaltelement kann der sicherheitsrelevante Verbraucher dann wieder in der erfindungsgemäßen Weise versorgt werden. Die Zwischenspeicherung hat den Vorteil, dass die Kondensatoreinheit einen höheren Nutzungsgrad erreicht, da eine geringere Kapazität notwendig ist, um die gleiche Versorgungsdauer bei einem Ausfall des Bordnetzes zu erreichen. Das Aufladniveau kann, bei einer entsprechenden Auslegung der Kondensatoreinheit, beispielsweise 42V betragen und damit das Spannungsniveau zur Versorgung von Hochleistungsverbrauchern in 42V – Spannungskreisen zukünftiger Bordnetze erreichen.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine zweite Kondensatoreinheit zwischen dem Tiefsetzsteller und dem ersten Schaltelement parallel geschaltet. Durch den Tiefsetzsteller kann die erste Kondensatoreinheit keine Pufferfunktion ausführen. Daher ist eine zweite Kondensatoreinheit zwischen dem Tiefsetzsteller und dem ersten Schaltungselement parallel geschaltet. Mit dieser zusätzlichen Kondensatoreinheit können in gleicher Weise wie in der Schaltungsanordnung ohne Tiefsetzsteller Stromspitzen des sicherheitsrelevanten Verbrauchers gegenüber dem Bordnetz abgepuffert werden. Die zusätzliche Kondensatoreinheit kann auch über den Boosttransistor schnellgeladen werden.
- Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der sicherheitsrelevante Verbraucher als ein x-by-Wire-System ausgebildet. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist besonders für x-by-Wire-Systeme geeignet. Für ein extrem sicherheitsrelevantes System wie eine elektrohydraulische Bremse (EHB) ist eine hohe Bordnetzverfügbarkeit, bzw. eine hohe Redundanz der Spannungsversorgung unabdingbar. Dies kann durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung gewährleistet werden. Eine zusätzliche elektrochemische Zweitbatterie kann entfallen. Dabei kann die Kapazität der Kondensatoreinheit an den Notfallenergiebedarf des sicherheitsrelevanten Verbrauchers, für einen vorgegebenen Zeitraum, angepasst werden. Bei der elektrohydraulischen Bremse kann beispielsweise dadurch sichergestellt werden, dass auch bei Ausfall des Bordnetzes das Fahrzeug sicher abgebremst und zum Stillstand gebracht werden kann.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
- Es zeigen:
-
1 : Ein Blockschaltbild eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeuges mit einer Schaltungsanordnung zur Erhöhung der Bordnetzverfügbarkeit und -
2 : eine zweite Ausführungsform der Schaltungsanordnung mit einer 42V-Ebene. - Ein Spannungsversorgungssystem für einen sicherheitsrelevanten elektrische Verbraucher
4 in einem Kraftfahrzeug besteht im Wesentlichen aus einer Schaltungsanordnung1 ,1' , mit einer Kondensatoreinheit2 und einem Hochsetzsteller3 . - Die Schaltungsanordnung
1 ,1' ist in einem Bordnetz5 angeordnet. Das Bordnetz wird aus einer herkömmlichen 12 V – Fahrzeugbatterie6 gespeist, deren Ladezustand von einem Batteriemanagementsystem (BMS)7 mittels eines Sensors8 überwacht wird. Zum Starten des Antriebsmotors des Fahrzeugs ist eine Starteinrichtung10 vorgesehen, die über einen Schalter11 betätigbar ist. Die Energie des Bordnetzes5 wird mit einem Generator12 erzeugt, der im Betrieb auch die Fahrzeugbatterie6 mit einer Ladespannung von 14 V lädt. Starter10 und Generator12 sind über einen Trennschalter13 mit dem Bordnetz5 verbindbar. Über das Bordnetz5 und das BMS7 sind ständig verbundene Verbraucher14 , abschaltbare Verbraucher15 und die sicherheitsrelevanten elektrischen Verbraucher4 ansteuerbar. Das BMS7 weist einen Schalter9 auf, über den die abschaltbaren Lasten14 abschaltbar, bzw. zuschaltbar mit dem Bordnetz5 verbunden sind. - Die sicherheitsrelevanten Verbraucher
4 sind der Schaltungsanordnung1 ,1' zugeordnet. Als ein besonders sicherheitsrelevantes System4 ist beispielhaft eine elektrohydraulische Bremse (EHB) vorgesehen. Die EHB4 ist mit dem Hochsetzsteller3 , der Kondensatoreinheit2 und einem ersten Schaltelement16 in Serie geschaltet. Das System4 ist in an sich bekannter Weise mit einem Steuergerät SG, mehreren Steuerventilen V und einem Motor M ausgestattet. Das Steuergerät SG und die Ventile V benötigen eine Spannung von mindestens 6,5 V, am Motor M müssen mindestens 8,5 V anliegen. - Die EHB
4 wird über die Schaltungsanordnung1 ,1' versorgt. Dazu wird die Kondensatoreinheit2 , vorteilhaft als ein Supercap ausgebildet, über den Hochsetzsteller3 mittels einer Hauptversorgung23 auf 16 V, d.h. auf ein Spannungsniveau oberhalb der 14 V Bordnetzspannung aufgeladen. Der Supercap2 ist vereinfacht, als ein Kondensator mit einem parallel geschalteten Entladungswiderstand, dargestellt. Der Ladevorgang erfolgt bei „wachem", d.h. betriebsbereitem Bordnetz5 , solange die Eingangsspannung des Hochsetzstellers3 in einem Spannungsintervall zwischen 5 V und 18 V liegt. Der Supercap2 liefert dann eine konstante Ausgangsspannung von annähernd 16 V. Ist die Spannung am Supercap2 größer als die Bordnetzspannung, dann ist das Schaltelement16 , vorteilhaft als eine Diode ausgebildet, leitend, so dass die EHB4 von dem Supercap2 versorgt wird. Ein zweites Schaltelement17 , ebenfalls eine Diode, ist seitens der EHB4 , parallel zu der ersten Diode16 geschaltet und direkt mit dem BMS7 verbunden. Die Diode17 sperrt, während der Supercap2 die EHB4 versorgt, um zu verhindern, dass der Supercap2 Energie an das Bordnetz5 abgibt. - Fällt das Bordnetz
5 aus, ist die Versorgung der EHB4 sichergestellt, bis die Ladung des Supercaps2 erschöpft ist. Die Kapazität des Supercaps2 ist daher so ausgelegt, dass für die EHB4 eine ausreichende Sicherheitsreserve vorhanden ist. Falls der Hochsetzsteller3 und/oder der Supercap2 ausfällt, ist die Versorgung der EHB4 direkt über die Hauptversorgung23 , d.h. durch die Fahrzeugbatterie6 , bzw. den Generator12 sichergestellt, da die Diode17 dann in den leitenden Zustand übergeht, sobald die Spannung eingangs der EHB4 unter die Bordnetzspannung abfällt. - In einer in
2 dargestellten zweiten Ausführungsform ist in der Schaltungsanordnung1' zusätzlich ein Tiefsetzsteller18 dem Supercap2 nachgeschaltet. Dadurch ist eine Zwischenspeicherung der Kondensatorenergie bei einer höheren Spannung, beispielsweise bei 42 V, mit einer entsprechenden Auslegung des Supercaps2 möglich, wodurch der Supercap2 einen höheren Nutzungsgrad erreicht. Der Tiefsetzsteller18 wandelt dann die 42 V Eingangsspannung in eine konstante Ausgangsspannung von 14 V um. Die Versorgung der EHB4 erfolgt dann über die Diode16 in der beschriebenen Weise. - Weiterhin ist eine zweite Kondensatoreinheit, bzw. ein zweiter Supercap
19 , vorgesehen, der zwischen dem Tiefsetzsteller18 und der Diode16 parallel geschaltet ist. Dieser Supercap19 hat die Aufgabe, auftretende Stromspitzen an der EHB4 abzudecken. - Zur Realisierung einer Schnellladefunktion für die Supercaps
2 , bzw.19 , sowie für eine Bordnetzunterstützungsfunktion durch die Supercaps2 , bzw.19 , ist eine Transistorschaltung20 vorgesehen. Die Schaltung20 ist mit zwei in Serie geschalteten Mosfets21 ,22 realisiert. Durch diese Schaltung20 ist eine Trennung, bzw. Verbindung, von Bordnetz5 und Supercap2 ,19 möglich. Die Transistorschaltung20 ist vor der Diode16 zu der Diode17 parallel geschaltet. Über die Transistorschaltung20 kann der Supercap2 , bzw. der Supercap19 direkt an das Bordnetz5 angeschlossen werden. Bei der Schnellladung wird die Transistorschaltung20 getaktet, um einen Spannungseinbruch oder Kurzschluss auf der Bordnetzseite zu vermeiden. Umgekehrt unterstützt der aufgeladene Supercap2 , bzw.19 , das Bordnetz5 in einer Boostfunktion der Transistorschaltung20 bei Spannungseinbrüchen mittels einer dynamischen Regelung. -
- 1, 1'
- Schaltungsanordnung
- 2
- Kondensatoreinheit
- 3
- Hochsetzsteller
- 4
- sicherheitsrelevanter Verbraucher
- 5
- Bordnetz
- 6
- Fahrzeugbatterie
- 7
- Batteriemanagementsystem
- 8
- Sensor
- 9
- Schalter
- 10
- Starter
- 11
- Schalter
- 12
- Generator
- 13
- Schalter
- 14
- Verbraucher
- 15
- Verbraucher
- 16
- Schaltelement
- 17
- Schaltelement
- 18
- Tiefsetzsteller
- 19
- Kondensatoreinheit
- 20
- Transistorschaltung
- 21
- Mosfet
- 22
- Mosfet
- 23
- Hauptversorgung
- SG
- Steuergerät
- V
- Ventil
- M
- Motor
Claims (15)
- Spannungsversorgungssystem für sicherheitsrelevante elektrische Verbraucher, insbesondere in Kraftfahrzeugen, bei dem ein Bordnetz mit einer Hauptversorgung versorgbar ist, und bei dem mindestens einem sicherheitsrelevanten Verbraucher eine Zusatzversorgung zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzversorgung als eine Schaltungsanordnung (
1 ,1' ) ausgebildet ist, mit Hilfe derer der sicherheitsrelevante Verbraucher (4 ) in einem Normalbetrieb und bei einem Ausfall des Bordnetzes (5 ) versorgbar ist, bei der eine Kondensatoreinheit (2 ) über einen der Kondensatoreinheit (2 ) vorgeschalteten, als ein Hochsetzsteller (3 ) ausgebildeten Spannungswandler, auf ein Spannungsniveau oberhalb einer Bordnetzspannung aufladbar ist, und bei der ein erstes Schaltelement (16 ) und ein zweites Schaltelement (17 ) vorgesehen sind, so dass der sicherheitsrelevante Verbraucher (4 ) über das erste Schaltelement (16 ) mit der Kondensatoreinheit (2 ) verbunden ist und das zweite Schaltelement (17 ) eine Energieabgabe der Kondensatoreinheit (2 ) in das Bordnetz (5 ) verhindert, wenn das Spannungsniveau der Kondensatoreinheit (2 ) oberhalb der Bordnetzspannung oder mindestens auf dem Spannungsniveau der Bordnetzspannung liegt, und der sicherheitsrelevante Verbraucher (4 ) über das erste Schaltelement (16 ) von der Kondensatoreinheit (2 ) getrennt ist und über das zweite Schaltelement (17 ) mit der Hauptversorgung (23 ) verbunden ist, wenn das Spannungsniveau der Kondensatoreinheit (2 ) unterhalb der Bordnetzspannung liegt. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatoreinheit (
2 ) als ein Supercap ausgebildet ist. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatoreinheit (
2 ) als ein Ultracap ausgebildet ist. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatoreinheit (
2 ) als ein Goldcap ausgebildet ist. - Spannungsversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente (
16 ,17 ) als Halbleiterschalter ausgebildet sind. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Halbleiterschalter als eine Diode ausgebildet ist.
- Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Halbleiterschalter als ein Mosfet ausgebildet ist.
- Spannungsversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung (
1 ,1' ) eine regelbare Verbindungseinheit (20 ) aufweist, über die die Kondensatoreinheit (2 ,19 ) direkt mit dem Bordnetz (5 ) verbindbar ist. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (
20 ) als eine Transistorschaltung ausgebildet ist. - Spannungsversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein als ein Tiefsetzsteller (
18 ) ausgebildeter zweiter Spannungswandler der Kondensatoreinheit (2 ) nachgeschaltet ist. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensatoreinheit (
2 ) auf ein Spannungsniveau von 42 V aufladbar ist. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Kondensatoreinheit (
19 ) zwischen dem Tiefsetzsteller (18 ) und dem ersten Schaltelement (16 ) parallel geschaltet ist. - Spannungsversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der sicherheitsrelevante Verbraucher (
4 ) als ein x-by-Wire-System ausgebildet ist. - Spannungsversorgungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das x-by-Wire-System ein elektrohydraulisches Bremssystem ist.
- Spannungsversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapazität der Kondensatoreinheit (
2 ) an einen Notfallenergiebedarf des sicherheitsrelevanten Verbrauchers (4 ), zur Sicherstellung eines Notbetriebes für einen vorgegebenen Zeitraum, angepasst ist.
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