DE10323186B4

DE10323186B4 - Einrichtungen zur Verarbeitung eines MPEG-2-Datenstroms und Verfahren zur Verarbeitung eines MPEG-2 Datenstroms

Info

Publication number: DE10323186B4
Application number: DE2003123186
Authority: DE
Inventors: Edmund Gossner
Original assignee: Fujitsu Technology Solutions GmbH
Current assignee: Fujitsu Client Computing Ltd
Priority date: 2003-05-22
Filing date: 2003-05-22
Publication date: 2006-03-02
Anticipated expiration: 2023-05-23
Also published as: DE10323186A1; WO2004110067A1

Abstract

Einrichtung (E1) zur Verarbeitung eines MPEG-2 Datenstroms, bei der die Einrichtung (E1) eine Empfangseinheit (A) und eine erste Einheit (DM1) zum Zerlegen des empfangenen MPEG-2 Datenstroms in einzelne Teilströme (VS1, AS1) aufweist, ferner mit einer Transformationseinrichtung (TE) und einer Speichereinheit (SP), wobei durch die Transformationseinrichtung (TE) zumindest ein Teilstrom der ersten Einheit (DM1) zum Zerlegen in einen MPEG-2 Programmstrom transformierbar und in der Speichereinheit (SP) als mindestens ein Teilprogrammstrom ablegbar ist, wobei der MPEG-2 Programmstrom und der mindestens eine Teilprogrammstrom MPEG-2 Datenströme im Programmstromformat sind.

Description

Einrichtungen zur Verarbeitung eines MPEG-2-Datenstroms und Verfahren zur Verarbeitung eines MPEG-2 Datenstroms Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verarbeitung eines MPEG-2-Datenstroms und eine Einrichtung zur Verarbeitung eines MPEG-2 Programmstroms. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Verarbeitung eines MPEG-2 Datenstroms.

Digitales Fernsehen (DVB-T, -C, -S, Digital Video Broadcast, Terrestrisch, Kabel, Satellit) verwendet zum Übertragen des Fernsehsignals einen MPEG-2-Datenstrom. Dieser Datenstrom wird im sogenannten Transportstromformat übertragen. Die Bild- bzw. Tondaten werden zuerst in Teildatenströme umgewandelt und diese dann zu einem MPEG-2-Transportstrom zusammengefaßt und dann von einer Sendestation in Paketen zu je 188 Byte an eine Empfangsstation gesendet.

Die Empfangsstation extrahiert aus dem empfangenen MPEG-2-Transportstrom die einzelnen Video- bzw. zugehörigen Audioströme. Es ist möglich, einem Videostrom mehrere Audioströme zuzuweisen, um so beispielsweise einen Film in mehreren Sprachen sehen bzw. hören zu können.

Ein MPEG-2-Transportstrom für ein DVB-Signal enthält somit mehrere Videoteilströme und ihnen zugeordnete Teilströme, zumeist Audiodatenströme.

Die bekannten DVB-Empfänger extrahieren einen Videostrom aus dem MPEG-2-Transportstrom und die dazugehörigen Audioströme und leiten den gewählten Videostrom und einen ausgewählten Audiostrom weiter. Die beiden Ströme werden dekodiert und ausgegeben. Des weiteren kann es gewünscht sein, einen ausgewählten Videostrom bzw. Audiostrom abzuspeichern, um diesen dann zu einem späteren Zeitpunkt ansehen zu können. Diese gemeinhin als Videorekorder bezeichneten Einrichtungen spei chern daher das momentan ausgewählte Video- bzw. Audiosignal. Sind dem Videosignal jedoch mehrere Teilströme innerhalb des MPEG-2-Transportstrom des DVB-Signals zugeordnet, so entfallen bei der Abspeicherung alle nicht ausgewählten Teildatenströme.

Der Benutzer eines solchen Videorecorders kann daher zu einem späteren Zeitpunkt beim Abspielen des abgespeicherten Datenstroms keine Auswahl mehr hinsichtlich der dem Videostrom zugeordneten Teilströme mehr treffen. Er ist somit auf den während des Speichervorgangs ausgewählten Teildatenstrom beschränkt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Einrichtungen vorzusehen, mit denen der oben beschriebene Nachteil überwunden wird.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der nebengeordneten Patentansprüche gelöst.

Es ist eine Einrichtung zur Verarbeitung eines MPEG-2-Datenstroms vorgesehen, die eine Empfangseinheit und eine erste Einheit zum Zerlegen des empfangenen MPEG-2-Datenstroms in einzelne Teilströme aufweist. Die Anordnung enthält ferner eine Transformationseinrichtung, durch die zumindest einer der einzelnen Teilströme der ersten Einheit zum Zerlegen in einen MPEG-2-Programmstrom transformierbar und in einer Speichereinheit ablegbar ist. Der MPEG-2-Programmstrom ist dabei als MPEG-2-Datenstrom im sogenannten Programmstromformat ausgebildet.

Eine Einrichtung zur Verarbeitung eines MPEG-2-Programmstroms weist eine Speichereinheit auf, die einen MPEG-2-Programmstrom enthält, eine Leseeinrichtung zum Lesen der Speichereinheit und eine zweite Einheit zum Zerlegen des von der Leseeinheit zugeführten MPEG-2-Programmstroms in die einzelnen Teildatenströme auf. Die zweite Einrichtung weist fer ner eine Dekodiereinrichtung zum Dekodieren der einzelnen Teildatenströme auf. Der MPEG-2-Programmstrom ist als MPEG-2-Datenstrom im Programmstromformat ausgebildet.

Eine Kombination beider Einrichtungen ist dadurch gekennzeichnet, daß diese durch die Speichereinheit miteinander verbunden sind. Durch diese Kombination der Einrichtungen lassen sich einzelne Teilströme eines empfangenen MPEG-2 Datenstroms in einen MPEG-2 Programmstrom zusammenfassen und ausgeben.

So ist es im allgemeinen vorteilhaft, wenn der empfangene MPEG-2-Datenstrom als ein DVB-Signal ausgebildet ist. Dabei kann der empfangene MPEG-2 Datenstrom vorteilhaft im MPEG-2 Transportstromformat ausgebildet sein.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn der empfangene MPEG-2-Datenstrom zumindest einen Teilstrom ausgebildet als Videostrom und diesem Videostrom zugeordnete Teilströme aufweist. Alternativ weist der empfangene MPEG-2 Datenstrom einen Teilstrom ausgebildet als Audiostrom und diesem Audiostrom zugeordnete Teilströme auf. Somit weist der empfangene MPEG-2 Datenstrom in einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung zumindest einen Teilstrom und ihm zugeordnete weitere Teilströme auf.

In der Speichereinheit abgelegte MPEG-2-Programmstrom weist den zumindest einen Teildatenstrom ausgebildet als Video- oder Audiodatenstrom und alle diesem zugeordnete Teildatenströme sowie Beschreibungen, der im MPEG-2 Programmstrom enthaltenden Teildatenströme auf. Die Beschreibungen werden von der Transformationseinrichtung während der Umwandlung dem MPEG-2 Programmstrom hinzugefügt.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die, in dem Programmstrom abgelegten Beschreibungen, Beschreibungen in dem empfangenen MPEG-2 Datenstrom entnehmbar. Die Entnahme er folgt durch die erste Einrichtung zum Zerlegen oder alternativ einer weiteren Einrichtung, die den empfangenen MPEG-2 Datenstrom vor dem Zerlegen in Teilströme nach den Beschreibungen durchsucht. Die so entnommenen Beschreibungen weisen Informationen zu den Teilströmen des empfangenen MPEG-2 Datenstrom auf und werden der Transformationseinrichtung zugeführt.

Die Beschreibungen innerhalb MPEG-2 Programmstrom sind in einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung als PSM-Tabellen abgelegt.

In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn die zweite Einheit zum Zerlegen aus den Beschreibungen, vorzugsweise aus den PSM-Tabellen im von der Leseeinrichtung zugeführten MPEG-2-Programmstrom die benötigten Informationen zur Erzeugung zumindest eines Teildatenstroms ermittelt. Alternativ kann die Lesevorrichtung eine Einrichtung aufweisen, die die Beschreibungen dem gelesenen MPEG-2 Programmstrom entnimmt. Gegebenenfalls können durch Zuführung von Informationen an die zweiten Einheit zum Zerlegen ausgewählte Teildatenströme erzeugt werden.

Es ist von besonderem Vorteil, wenn die einem als Videostrom ausgebildeten Teilstrom zugeordneten Teilströme Audioströme aufweisen oder sind. Somit lassen sich aus einem empfangenen MPEG-2-Datenstrom ein Videostrom sowie die dazugehörigen Teilströme extrahieren, in einen MPEG-2-Programmstrom transformieren und in der Speichereinheit ablegen.

Aus dem abgelegten MPEG-2 Programmstrom ist der Videodatenstrom und alle ihm zugeordneten Teildatenströme abrufbar. Durch die im MPEG-2 Programmstrom enthaltenen Beschreibung der Teildatenströme lassen sich durch eine Vorrichtung einzelne Teildatenströme auswählen.

Es ist weiterhin vorteilhaft, in der ersten Einrichtung zur Verarbeitung eines MPEG-2-Datenstroms eine Schaltung vorzusehen, durch die eine Auswahl der empfangenen und zerlegten Teilströme in den durch die Transformationseinrichtung generierten MPEG-2-Programmstrom steuerbar ist. Dadurch läßt sich eine Vorauswahl der in dem MPEG-2-Programmstrom enthaltenen Teilströme treffen.

Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die erste bzw. zweite Einheit zum Zerlegen der ersten bzw. zweiten Einrichtung zur Verarbeitung eines MPEG-2-Datenstroms einen Demultiplexer aufweist, der als Software oder als Hardware ausgebildet ist.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausbildung der Speichereinheit als Festplattenspeicher. In diesem Zusammenhang ist es auch zweckmäßig, wenn der in der Speichereinheit abgelegte MPEG-2-Programmstrom aus mehreren Teilprogrammströmen besteht. Dadurch lassen sich die einzelnen Teilprogrammströme nach dem Lesen durch die Leseeinheit aus der Speichereinheit entfernen. Es ist natürlich vorteilhaft, wenn die Leseeinheit auch zeitlich versetzt den abgespeicherten MPEG-2-Programmstrom der zweiten Einheit zum Zerlegen zuführen kann. Dadurch ist die Wiedergabe des abgespeicherten MPEG-2-Programmstroms auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich und insbesondere auch dann, wenn das ausgewählte Programm noch empfangen wird.

In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein empfangener MPEG-2 Datenstrom, der einzelne Teilströme aufweist, wobei zumindest ein Teilstrom diesem zugeordnete Teilströme aufweist, in seine einzelnen Teilströme zerlegt. Zusätzlich werden Beschreibungen zu den Teilströmen dem empfangenen Datenstrom entnommen. Ein ausgewählter Teilstrom sowie alle ihm zugeordneten Teilströme werden mit Beschreibung in einen MPEG-2 Datenstrom gewandelt, der im MPEG-2 Programmstromformat ausgebildet ist, wobei der MPEG-2 Programmstrom den ausgewählten Teilstrom und die dem ausgewählten Teilstrom zuge ordneten Teilströme, sowie eine Beschreibung eines jeden Teilstroms aufweist. Der MPEG-2 Programmstrom wird in einer Speichereinheit abgelegt.

Der in einer Speichereinheit abgelegte MPEG-2 Programmstrom wird gelesen und in seine einzelnen Teildatenströme zerlegt. Ausgewählte Teildatenströme werden einer weiteren Verarbeitung zugeführt. Mit diesem Verfahren kann ein Teilstrom eines empfangenen MPEG-2 Datenstroms mit allen seinen zugeordneten Teilströmen abgespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt erneut gelesen werden. Eine Auswahl einzelner Teildatenströme bleibt weiterhin bestehen.

Das Verfahren eignet sich besonders gut bei DVB-Signalen, das im MPEG-2 Transportstromformat vorliegt und mehrere Teilströme mit ihrer zugehörigen Beschreibung aufweist. Die im Programmstrom abgelegten Beschreibungen werden zweckmäßig als PSM-Tabellen gebildet.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail erläutert.
Es zeigen:
1 ein Blockschaltbild der Erfindung,
2 eine Transformationseinrichtung zur Erzeugung eines MPEG-2-Programmstroms,
3 zwei Ausführungsbeispiele eines in der Speichereinheit abgelegten MPEG-2-Programmstroms,
4 ein erstes Anwendungsbeispiel,
5 ein zweites Anwendungsbeispiel der Erfindung.
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Eine Empfangseinheit A ist mit einer Einrichtung DM1 zum Zerlegen des empfangenen Datenstroms in einzelne Teilströme verbunden. Die einzelnen Teilströme VS1, AS1, AS2 und ASn werden einer Transformationseinrichtung TE zugeführt, die mit einer Schreibeinrichtung SE verbunden ist. Die Schreibeinrichtung SE schreibt die von der Transformationseinrichtung TE empfangenen Daten in eine Speichereinheit SP.
Die Empfangseinrichtung A empfängt ein DVB-Signal und demoduliert es. Das DVB-Signal enthält neben Fehlerkorrekturinformationen einen MPEG-2-Transportstrom. Dieser MPEG-2-Transportstrom wird der Einrichtung DM1 zum Zerlegen zugeführt. Die Einrichtung DM1 weist einen Demultiplexer auf, der den empfangenen Transportstrom TS in seine einzelnen Teilströme VS1, AS1, AS2 und ASn zerlegt.
Der MPEG-2-Transportstrom liegt in einzelnen Paketen zu je 188 Byte vor. Jedes dieser Pakete enthält 4 Byte Kopf-Informationen und 184 Bytes, die Teil sogenannter PES-Paketen (Packetised elementary streams) sind. Jedes einzelne PES-Paket, das variabel lang ist, enthält die eigentlichen Teildatenströme, sowie verschiedene Kopf-Informationen und insbesondere notwendigen Zeitinformationen zur Dekodierung und Ausgabe. Um daher ein vollständiges PES-Paket zu empfangen, sind mehrere Pakete des Transportstroms TS notwendig.
Innerhalb eines MPEG-2-Transportstroms sind beliebig viele Teildatenströme möglich. Bei einem DVB-Signal entsprechen diese Teilströme den einzelnen Videosignalen der verschiedenen digitalen Fernsehprogramme. Jedes einzelne Fernsehprogramm enthält einen Videoanteil und einen Audioanteil. Der Videoanteil bzw. Audioanteil wird je in einem Teilstrom kodiert. Daher ist jedem Videostrom eines MPEG-2- Transportstroms normalerweise mindestens ein Audiostrom zugeordnet.
Um eine solche Zuordnung treffen zu können, wertet die Einrichtung DM1 die PSI (program specific information)-Transportpakete aus, die unter anderem die Tabellen PMT und PAT enthalten. Die PAT-Tabelle enthält eine Liste aller Programm und verweist auf eine dem jeweiligen Programm zugeordneten PMT-Tabelle. Diese Tabelle beschreibt die Teilströme, die zu dem Programm gehören und enthält auch Benutzerinformationen wie Sprache in einem Audiostrom oder die Qualität des Audiostroms.
Nach der Zerlegung des MPEG-2-Transportstroms in seine einzelnen Teilströme leitet die Einrichtung DM1 einen Videostrom VS1 und die dazugehörigen Audioströme AS1, AS2 bis ASn an die Transformationseinrichtung TE weiter. Zusätzlich entnimmt die Einrichtung DM1 aus den PAT und PMT Tabellen die Informationen, die zu den jeweiligen Video- bzw. Audioströmen VS1, AS1, AS2 bis ASn gehören und gibt diese ebenfalls an die Transformationseinrichtung TE weiter.
Die Transformationseinrichtung TE ist beispielhaft in 2 gezeigt. Sie weist einen Videoeingang VE1 auf, dem der Videostrom VS1 der Einrichtung DM1 zugeführt wird. Ferner weist sie fünf Audioeingänge AE1 bis AE5 auf, denen die dem Videostrom VS1 zugeordneten Audioströme AS1 bis AS5 zugeführt werden. Zusätzlich weist sie einen Eingang für die Informationen aus den PMT- bzw. PAT-Tabellen auf. Die Transformationseinrichtung TE generiert daraus einen Programmstrom PS und gibt diesen an ihrem Ausgang PSO aus.
Dazu extrahiert sie aus den einzelnen Teilströmen VS1, AS1 bis ASn die notwendigen Informationen. Insbesondere werden die Köpfe (Header) der einzelnen Teilströme sowie die Zeitstempel ausgewertet. Die Teilströme werden sodann gemultiplext und als MPEG-2 Programmstrom ausgegeben. Des weiteren generiert die Transformationseinrichtung TE eine PSM-Tabelle (program stream map), aus den Informationen der PMT und PAT-Tabellen, die ihr von der Einrichtung DM1 übergeben wurden. Diese PSM-Tabelle enthält die Beschreibung zu den einzelnen Teilströmen des MPEG-2 Programmstroms. Dies ist notwendig, da ein der Transformationseinrichtung TE zugeführter Teilstrom keinerlei den Strom betreffenden Informationen wie Qualität, Sprache etc. enthält.
Die PSM-Tabelle wird periodisch dem Programmstrom hinzugefügt, um gegebenenfalls Veränderungen bei den Teilströmen deutlich zu machen.
Der so generierte Programmstrom PS wird mittels der Schreibeinheit SE der 2 in die Speichereinrichtung SP geschrieben. Die Speichereinrichtung SP ist als Festplatte ausgebildet.
Die Speichereinrichtung SP ist mit einer Leseeinheit verbunden. Eine zweite Einrichtung DM2 zum Zerlegen eines MPEG-2-Programmstroms ist mit der Leseeinheit LE und einer Dekodiereinrichtung DEK verbunden. Die Dekodiereinrichtung DEK ist mit zwei Ausgabeeinrichtungen TV und AV verbunden.
Der in der Speichereinrichtung SP abgelegte Programmstrom PS wird von einer Leseeinheit LE, die auf die Speichereinheit SP zugreift gelesen und der zweiten Einrichtung DM2 zum Zerlegen in einzelne Teildatenströme zugeführt. Die Einrichtung DM2 weist einen Demultiplexer auf, der aus dem zugeführten Programmstrom PS einen Videodatenstrom VS2 und einen Audiodatenstrom AS2 extrahiert. Dazu wertet die Einrichtung DM2 die im Programmstrom enthaltenen PSM-Tabellen aus.
Die darin enthaltenen Informationen werden, wie hier nicht gezeigt, an den Anwender weitergeleitet, der eine Auswahl der Teildatenströme trifft, die aus dem Programmstrom PS extrahiert werden sollen. Die so extrahierten Ströme VS2 und AS2 werden der Dekodiereinrichtung DEK zugeführt, die sie in die eigentlichen Bild- bzw. Audioinformationen umwandelt. Die Bildinformationen werden auf einem Bildschirm TV dargestellt, die Audioinformationen an einen Lautsprecher AV weitergeleitet.
Bei dieser Anordnung werden alle zusammengehörigen Teilströme eines MPEG-2-Transportstrom in einem DVB-Signal inklusive ihrer Informationen in einen MPEG-2 Programmstrom umgewandelt und abgespeichert. Ein Anwender kann daher zu einem späteren Zeitpunkt zwischen verschiedenen, einem Videodatenstrom zugeordneten Audiodatenströmen frei wählen. Somit bleiben bei einem Film eventuell verschiedene Tonspuren erhalten.
Die Speichereinheit SP kann alternativ auch mit anderen Speichermedien als Festplattenspeicher ausgebildet sein. Beispiele hierfür sind Magnetbänder, RAM-Speicher oder holographische Speichersysteme.
Zwei Ausführungsbeispiele eines abgelegten MPEG-2 Programmstroms in einer Speichereinrichtung SP zeigt 3. Im ersten Beispiel besteht der MPEG-2 Programmstrom aus einer einzelnen Datei PSF. Diese ist im Speicher der Speichereinheit SP abgelegt. Zwischen der Leseposition LP der Leseeinheit LE und der Schreibposition SRP der Schreibeinheit SE besteht ein zeitlicher Unterschied. Somit wird der abgelegte MPEG-2 Programmstrom PS bereits betrachtet, während er noch in die Speichereinheit SP geschrieben wird.
Die Datei PSF benützt dabei fast den kompletten verfügbaren Speicher der Speichereinheit SP. Um weiterhin den MPEG-2 Programmstrom in der Speichereinheit SP abspeichern zu können, muß daher erneut Speicherplatz geschaffen werden, im vorliegenden Fall die Datei PSF gelöscht werden. Ein Löschen der Datei PSF führt jedoch zu einem Problem, da die Leseeinheit LE die Datei PSF noch nicht vollständig gelesen hat. Daher würde es bei einem Löschen der Datei PSF zu einem Datenverlust kommen.
Dieses Problem kann im zweiten Beispiel der 3 umgangen werden. Darin wird der Programmstrom PS in verschiedene Teilprogrammströme unterteilt. Diese sind mit „TsFile_1.mpg" bis „TsFile_10.mpg" bezeichnet. Da sich die aktuelle Leseposition LP bei dem Teilprogrammstrom „TsFile_6.mpg" befindet, ist es möglich, die bereits gelesenen Dateien „TsFile_1.mpg" bis „TsFile_5.mpg" aus der Speichereinheit SP zu löschen. Mit dieser "first in-first out"-Strategie ist eine endlose Wiedergabe eines in einen Programmstrom umgewandelten Transportstroms auch bei beschränktem Speicherplatz möglich.
Die Anordnung der 1 läßt sich daher sowohl als DVB-Videorecorder zur Aufnahme eines DVB-Programms wie auch als normaler DVB-Empfänger verwenden. Die Möglichkeit für einen Benutzer, aus einem MPEG-2-Transportstrom einen einem Videostrom zugeordneten Teilstrom auszuwählen, ist für den Anwendungsfall einer sofortigen Betrachtung bzw. einer zeitlich versetzten Betrachtung des empfangenen Signals in 4 bzw. 5 gezeigt.
Gleiche Einrichtungen tragen dabei gleiche Bezugszeichen, wobei auf eine erneute Erläuterung verzichtet wird. In 4 wird das empfangene DVB-Signal direkt verarbeitet und ohne Zwischenspeicherung auf dem Bildschirm TV und dem Lautsprecher AV ausgegeben. Die Empfangseinrichtung A empfängt ein DVB-Signal, demoduliert dieses und sendet den darin enthaltenen MPEG-2-Transportstrom der Einrichtung DM1. Die Einrichtung DM1 extrahiert die PSI-Pakete und die darin enthaltenen PAT und PMT-Tabellen. Diese werden von der Einrichtung DM1 an eine Steuerlogik SL über die Leitung TI weitergeleitet.
Die Steuerlogik SL wertet die Informationen aus, die in den Tabellen PAT und PMT enthalten sind und zeigt diese einem Benutzer über eine Auswahlliste AL an. Der Benutzer U kann aus dieser Liste einen Teilstrom auswählen. Des weiteren bestimmt der Benutzer U eine Prioritätsliste PL, die von der Steuerlogik SL ebenfalls ausgewertet wird. Nach einer manuellen Selektion durch den Benutzer oder einer Selektion aus der Prioritätsliste PL sendet die Steuerlogik einen Identifikationscode SI an die Einrichtung DM1.
Dieser Identifikationscode SI wird von der Einrichtung DM1 dazu benutzt, aus dem gemultiplexten Transportstrom TS den gewünschten Videostrom VS1 und den dazugehörigen gewünschten Audiostrom AS1 auszuwählen. Diese Ströme werden der Dekodiereinrichtung DEK zugeführt, die sie in die entsprechenden Bild- bzw. Toninformationen dekodiert.
Durch periodisches Extrahieren der PAT- bzw. PMT-Tabelle innerhalb der PSI-Pakete wird eine dynamische Veränderung des MPEG-2-Transportstroms erkannt und dem Benutzer U gemeldet.
In 5 ist der Anwendungsfall zu sehen, in dem aus einem empfangenen MPEG-2-Transportstrom ein Programmstrom generiert und in einer Speichereinrichtung abgelegt wird. Wie auch im Anwendungsfall der 4 extrahiert die Einrichtung DM1 die PAT- bzw. PMT-Tabelle aus den PSI-Paketen des MPEG-2-Transportstroms und führt diese einer Steuerlogik SL zu. Die Steuerlogik trifft mittels einer Prioritätsliste eine Auswahl eines Videostroms mit den dazu zugeordneten Teilströmen. Diese Auswahl wird an die Einrichtung DM1 zurückgesendet, der die ausgewählten Teilströme aus dem Transportstrom extrahiert und der Transformationseinrichtung TE zuführt. Zusätzlich übergibt die Steuerlogik SL die in den PMT und PAT-Tabellen enthaltenen Informationen der ausgewählten Teilströme an die Transformationseinrichtung TE.
Beispielsweise kann so zu einem Videostrom immer zwei bevorzugte Audioströme mit bestimmten Sprachen ausgewählt und so Speicherplatz gespart werden.
Die Transformationseinrichtung TE multiplext die Teilströme VS1, AS1 und ASn und generiert daraus einen MPEG-2-Programmstrom. Aus den von der Steuerlogik erhaltenen Informationen generiert die Transformationseinrichtung PSM-Tabellen und fügt diese in den MPEG-2 Programmstrom PS ein. Die Schreibeinheit SE legt den generierten Programmstrom PS in der Speichereinheit SP ab.
Eine Leseeinheit LES ist mit der Speichereinheit SP, mit der Steuerlogik SL und der zweiten Einrichtung DM2 verbunden. Die Leseeinheit liest den abgelegten Programmstrom PS und sucht dabei nach den im MPEG-2 Programmstrom PS enthaltenen PSM-Tabellen. Wird eine Tabelle erkannt, so wird diese über TI der Steuerlogik SL zugeführt. Die Steuerlogik SL erzeugt daraus eine Auswahlliste AL der verschiedenen im MPEG-2 Programmstrom PS enthaltenen Teildatenströme oder selektiert aus einer Prioritätsliste PL eine Auswahl. Auch hier kann ein Benutzer U manuell aus der Auswahlliste AL selektieren oder die Prioritätsliste PL bestimmen. Die Steuerlogik SL teilt die Selektionsinformation SI der Einrichtung DM2 mit. Die Einrichtung DM2 demultiplext den Programmstrom PS und extrahiert mit den Selektionsinformationen SI in diesem Beispiel einen Videodatenstrom VS2 und einen dazugehörigen Audiodatenstrom AS2.
Die so extrahierten Teildatenströme werden der Dekodiereinrichtung DEK zugeführt. Mit dieser Anordnung ist es möglich, in einem MPEG-2-Transportstrom eines DVB-Signals einen Videostrom und dazu alle zugeordneten Audioströme zu extrahieren, in einen MPEG-2 Programmstrom umzuwandeln und abzuspeichern. Zu einem späteren Zeitpunkt lassen sich die so abgespeicherten Datenströme weiter verwenden, ohne daß ein Benutzer auf einen ursprünglich empfangenen und dem Videostrom zugeordneten Teildatenstrom verzichten muß.
Es ist denkbar, die Steuerlogik SL in beiden Fällen in die Einrichtung DM2 zu integrieren. Durch die dynamische Auswer tung der PSM-Tabellen innerhalb des Programmstroms wird eine Änderung der Teildatenströme registriert. Ferner wird durch die Erzeugung der PSM-Tabellen ein kompatibler MPEG-2 Programmstrom erzeugt, der von jedem Demultiplexer gelesen und zerlegt werden kann.
Die Transformationseinrichtung kann als Soft- oder Hardware ausgebildet sein und damit eine beliebige Anzahl an Teildatenströmen, insbesondere Audiodatenströme mit einem Videodatenstrom in einen Programmstrom wandeln.
Neben der Auswertung von DVB-Signalen ist es ebenso denkbar, die erfindungsgemäße Anordnung sowie das Verfahren bei digital Radio einzusetzen, um so ein empfangenes Radioprogramm, das mehreren Teildatenströme aufweist abzuspeichern. Dabei können die unterschiedlichen Teildatenströme unterschiedliche Qualität beispielsweise DTS, AC3 oder Stereo aufweisen.

Claims

Einrichtung (E1) zur Verarbeitung eines MPEG-2 Datenstroms, bei der die Einrichtung (E1) eine Empfangseinheit (A) und eine erste Einheit (DM1) zum Zerlegen des empfangenen MPEG-2 Datenstroms in einzelne Teilströme (VS1, AS1) aufweist, ferner mit einer Transformationseinrichtung (TE) und einer Speichereinheit (SP), wobei durch die Transformationseinrichtung (TE) zumindest ein Teilstrom der ersten Einheit (DM1) zum Zerlegen in einen MPEG-2 Programmstrom transformierbar und in der Speichereinheit (SP) als mindestens ein Teilprogrammstrom ablegbar ist, wobei der MPEG-2 Programmstrom und der mindestens eine Teilprogrammstrom MPEG-2 Datenströme im Programmstromformat sind.
Einrichtung (E2) zur Verarbeitung eines MPEG-2 Programmstroms mit einer Speichereinheit (SP), die mindestens einen Teilprogrammstrom aufweist, wobei der MPEG-2 Programmstrom aus dem mindestens einen Teilprogrammstrom zusammensetzbar ist, mit einer Leseeinrichtung (LE) zum Lesen der Speichereinheit (SP), mit einer zweiten Einheit (DM2) zum Zerlegen des von der Leseeinrichtung (LE) zugeführten MPEG-2 Programmstroms in einzelne Teildatenströme (VS2, AS2) und mit einer Dekodiereinrichtung (DEK) zum Dekodieren der einzelnen Teilströme (VS2, AS2), wobei der MPEG-2 Programmstrom und der mindestens eine Teilprogrammstrom MPEG-2 Datenströme im Programmstromformat sind.
Kombination der Einrichtungen nach Anspruch 1 und nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtungen durch die Speichereinheit (SP) miteinander verbunden sind.
Einrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der empfangene MPEG-2 Datenstrom zumindest einen Teilstrom und diesem Teilstrom zugeordnete Teilströme aufweist, wobei der Teilstrom als Videostrom oder als Audiostrom ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Speichereinheit (SP) abgelegte MPEG-2 Programmstrom den zumindest einen Teilstrom und alle diesem zugeordnete Teilströme sowie Beschreibungen der im MPEG-2 Programmstrom enthaltenen Teilströme aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung, die dem empfangenen MPEG-2 Datenstrom die Beschreibungen der zu transformierenden Teilströme entnimmt und der Transformationseinrichtung TE zuführt, wobei die Transformationseinrichtung die Beschreibungen dem erzeugten MPEG-2 Programmstrom hinzufügt.
Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschreibungen innerhalb des MPEG-2 Programmstrom in PSM-Tabellenform abgelegt sind.
Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Speichereinheit (SP) abgelegte MPEG-2 Programmstrom (PS) einen Teildatenstrom und diesem Teildatenstrom zugeordnete Teildatenströme sowie Beschreibungen zu allen Teildatenströmen aufweist, wobei der Teildatenstrom als Videodatenstrom oder Audiodatenstrom ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschreibungen zu den Teildatenströmen als PSM-Tabellen ausgebildet sind.
Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einheit (DM2) zum Zerlegen aus den Beschreibungen im von der Leseeinrichtung (LE) zugeführten MPEG-2 Programmstrom die benötigten Informationen zur Erzeugung zumindest eines Teildatenstrom ermittelt.
Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinheit (LE) eine Einrichtung aufweist, die die Beschreibungen dem gelesenen MPEG-2 Programmstrom entnimmt.
Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Teildatenstrom zugeordnete Teildatenströme Audiodatenströme aufweisen.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Speichereinheit (SP) als ein Festplattenspeicher ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Leseeinrichtung (LE), der abgespeicherte MPEG-2 Programmstrom zeitlich versetzt der zweiten Einheit (DM2) zum Zerlegen zuführbar ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste (DM1) und zweite Einheit (DM2) zum Zerlegen einen Demultiplexer aufweist, der als Software oder als Hardware ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1 oder 3, gekennzeichnet durch eine Schaltung, durch die eine Auswahl der empfangenen und zerlegten Teilströme (VS1, AS1), in den durch die Transformationseinrichtung (TE) generierten MPEG-2 Programmstrom steuerbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der empfangene MPEG-2 Datenstrom als DVB-Signal oder im MPEG-2 Transportstromformat ausgebildet ist.
Verfahren zur Verarbeitung eines empfangenen MPEG-2 Datenstroms, der einzelne Teilströme (VS1, AS1,... ASn) sowie zu den einzelnen Teilströmen zugeordnete Beschreibungen aufweist, wobei zumindest ein Teilstrom (VS1) diesem zugeordnete Teilströme (AS1) aufweist, gekennzeichnet durch – Zerlegen des empfangenen MPEG-2 Datenstroms in die einzelnen Teilströme (VS1, AS1,... ASn); – Entnahme der im empfangenen MPEG-2 Datenstrom enthaltenen Beschreibungen; – Umwandlung eines Teilstroms (VS1) und der ihm zugeordneten Teilströme (AS1) sowie der zugehörigen Beschreibungen in einen MPEG-2 Programmstrom; – Aufteilen des MPEG-2 Programmstroms in mindestens einen Teilprogrammstrom (TS1, TS2) – Ablegen des mindestens einen Teilprogrammstroms in einer Speichereinheit; – Lesen des mindestens einen Teilprogrammstroms aus der Speichereinheit; – Zerlegen des gelesenen mindestens einen Teilprogrammstroms in seine einzelnen Teildatenströme.
Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschreibungen der einzelnen Teilströme innerhalb von PSM-Tabellen im MPEG-2 Programmstrom abgelegt werden.