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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren und von einer Vorrichtung
zur Steuerung eines elektrischen Laders nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Verfahren
und Vorrichtungen zur Steuerung eines elektrisch betriebenen Laders
sind bereits bekannt. Beispielsweise werden solche Verfahren bzw. Vorrichtungen
in der
DE-OS 101 24 543 beschrieben. Der
elektrisch betriebene Lader wirkt dabei üblicherweise mit einem Abgasturbolader
zur Verdichtung der angesaugten Luft eines Brennkraftmaschine zusammen,
wobei der elektrisch betriebene Lader unter vorgebbaren Bedingungen
eingesetzt wird. Es wird dazu ein Ansteuersignal gebildet, das den
elektrischen Lader in geeigneter Weise ansteuert. Dieses Ansteuersignal
wird bei der bekannten Lösung
in Abhängigkeit
eines einzustellenden Druckverhältnisses über dem
elektrischen Lader bestimmt.
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Die
zum Betreiben eines elektrischen Laders bzw. eines elektrischen
Zusatzladers benötigte
elektrische Energie stellt eine beträchtliche Belastung für das Bordnetz
dar. Dabei kann bekanntermaßen
bei starker Belastung in einem Fahrzeugbordnetz die maximal zur
Verfügung
stehende Spannung stark einbrechen, wodurch spannungsempfindliche
Verbraucher im Bordnetz beeinträchtigt
werden. Dies geschieht insbesondere dann, wenn der Batterieladezustand
ohnehin schlecht ist.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Steuerung eines elektrischen Laders mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben
gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil, dass eine maximal mögliche Auslastung
des Bordnetzes gewährleistet
ist, ohne dass es durch den Betrieb des elektrischen Zusatzverdichters
zu einer Überbeanspruchung
des Bordnetzes kommt. Dadurch kann in vorteilhafter Weise der elektrische
Zusatzverdichter unter der Randbedingung der zur Versorgung stehenden
Bordnetzleistung jeweils einen schnellstmöglichen Hochlauf und somit
eine schnellstmögliche
Unterstützung
des Turboladers liefern. Es wird als in besonders vorteilhafter Weise
eine optimale Unterstützung
des Turboladers durch den elektrischen Zusatzverdichter erreicht,
wobei dieser in möglichst
kurzer Zeit den momentanen Ladedruck auf den benötigten Soll-Ladedruck anheben
kann. Die bei herkömmlichen
System auftretenden Probleme bei Abgreifen der erforderlich hohen elektrischen
Leistung durch den Zusatzverdichter treten nicht auf.
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Erzielt
werden diese Vorteile durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung,
die den Ladezustand der Batterie und damit die mögliche Abgabeleistung berücksichtigt. Da
der Generator normalerweise erst mit einer Verzögerung (Responsetime) auf die
erhöhte
Belastung reagiert, würde
bei herkömmlichen
Systemen ein Spannungseinbruch auftreten, nachdem der elektrische
Zusatzverdichter eingeschaltet wird. Dieser Spannungseinbruch kann
jedoch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vermieden werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung werden durch die in den Unteransprüchen angegebenen
Maßnahmen
erzielt. Bei Kenntnis der Bordnetzarchitektur und der Bordnetzleistungsfähigkeit
lassen sich in Abhängigkeit
vom identifikierten Zustand in vorteilhafter Weise folgende Parameter
bzw. mindestens einer davon ermitteln: der Schwellwert Umin der Betriebsspannung und/oder der maximal
zulässige
DC-Strom IDC,max und/oder ein maximal zulässiger Stromgradient
d IDC/dtmax. Diese
Werte werden in vorteilhafter Weise über eine Schnittstelle zusätzlich zu
dem ermittelten Drehzahl- oder Stromsollwert an die Steuereinrichtung,
insbesondere an das EZV-Steuergerät übermittelt,
das damit sein Betriebsverhalten derart an die frei verfügbaren Parameter
anpasst, dass die dadurch beschriebenen Begrenzungen auf jeden Fall eingehalten
werden.
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Zeichnung
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den 1 und 2 der Zeichnung dargestellt und
werden in der Beschreibung näher
erläutert.
Dabei zeigt 1 eine Struktur
zum Betreiben eines EZV unter Berücksichtigung frei vorgebbarer
Begrenzungen und Regelung eines Drehzahlsollwertes und 2 eine Struktur zum Betreiben
eines EZV unter Berücksichtigung
frei vorgebbarer Begrenzungen und Regelung eines Stromsollwertes.
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In 1 ist ein erstes Ausfiührungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, es ist dabei eine Struktur zum Betreiben
eines elektrischen Zusatzverdichters unter Berücksichtigung frei vorgebbarer
Begrenzungen und Regelung eines Drehzahlsollwertes dargestellt.
Diese Struktur umfasst ein übergeordnetes Steuergerät 10,
beispielsweise ein Motorsteuergerät, ein Bordnetzsteuergerät oder ein
sonstiges Steuergerät.
Das Steuergerät 10 weist
eine Schnittstelle 11, beispielsweise eine CAN-Schnittstelle
auf, über
die Informationen an ein zweites Steuergerät 12a weitergegeben
werden. Das zweite Steuergerät 12a ist
beispielsweise das EZV-Steuergerät,
das den Betrieb des elektrischen Zusatzverdichters regelt. Als Schnittstelle 11 kann
auch eine PWM-Schnittstelle, über
die pulsweitenmodulierte Informationen weitergeleitet werden, oder
eine Schnittstelle zur Ausgabe von Analogwerten vorgesehen sein.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst das zweite Steuergerät 12a Mittel
zur Berechnung des Verlaufs des maximalen Stromes Imax 13,
einen Drehzahlregler mit Stellgrößenbegrenzung 14 und
einen Phasenstromregler 15. Die einzelnen Bestandteile
des zweiten Steuergerätes 12 können auch
als Einzelbauteile außerhalb
des Steuergeräts vorhanden
sein. Der Phasenstromregler 15 ist über Wechselrichter mit Ansteuerung 16 mit
dem Motor 17, der den elektrischen Zusatzverdichter darstellt, verbunden.
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In
dem dem EZV-Steuergerät übergeordneten
Steuergerät 10 werden
neben anderen auch die für
den Betrieb des elektrischen Zusatzverdichters benötigten Größen ermittelt.
Dazu werden dem Steuergerät 10 alle
benötigten
Informationen über
nicht dargestellte Eingänge
zugeführt.
Wesentlich ist, dass im übergeordneten
Steuergerät 10 der
Zustand der in der Zeichnung nicht dargestellten Fahrzeugbatterie ermittelt
wird, wobei unter Zustand der Ladezustand und der Alterungszustand
zu verstehen ist. Auch der Zustand des Bordnetzes, beispielsweise
die Belastung durch Verbraucher wird identifiziert. Da dem übergeordneten
Steuergerät
auch Kenntnisse der Bordnetzarchitektur und der Bordnetzleistungsfähigkeit
vorhanden sind, werden durch das übergeordnete Steuergerät 10 in
Abhängigkeit
des identifizierten Zustandes bzw. der identifizierten Zustände die
folgenden Parameter bzw. mindestens einer dieser Parameter ermittelt:
- a) Schwellwert Umin der
Betriebsspannung
- b) maximal zulässiger
DC-Strom IDC,max
- e) maximal zulässiger
Stromgradient d IDC/dtmax
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Diese
Werte werden über
die Schnittstelle 11 zusätzlich zu dem eigentlichen
Sollwert, beispielsweise einem Drehzahlsollwert oder einem Stromsollwert
an das EZV-Steuergerät 12a bzw.
den Mitteln zur Berechnung des Verlaufs des maximalen Stroms 13 übermittelt.
Der elektrische Zusatzverdichter 17 kann damit mittels
des EZV-Steuergerätes 12a in
seinem Betriebsverhalten so betrieben werden, dass er an die frei
vorgebbaren Parameter so angepasst wird, dass die beschriebenen
Begrenzungen auf jeden Fall eingehalten werden.
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Damit
diese Werte auch sicher eingehalten werden, werden im EZV-Steuergerät 12a bzw.
den Mitteln zur Berechnung des Verlaufs des maximalen Stroms 13 auch
noch Messwerte für
die Betriebsspannung Uist und für den Gleichstrom
IDC,ist zugeführt. Mit IDC,ist kann
noch als Zusatzinformation der Gradient, also die zeitliche Ableitung
ermittelt werden. Die Mittel zur Berechnung des Verlaufs des maximalen
Stroms 13 stehen mit dem Drehzahlregler mit Stellgrößenbegrenzung 14 in
Verbindung.
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Für die Drehzahlregelung
ist im Ausführungsbeispiel
nach 1 ist folgende Struktur
realisiert:
Es wird ein Drehzahlsollwert nsoll von
dem übergeordneten
Steuergerät 10 vorgegeben,
bzw. dem Drehzahlregler mit Stellgrößenbegrenzung 14 zugeführt. Weiterhin
wird die Drehzahl nist zugeführt. Der
Drehzahlregler mit Stellgrößenbegrenzung 14,
der beispielsweise Bestandteil des EZV-Steuergerätes 12a ist, errechnet
anhand der Ist- und der Solldrehzahl einen Sollwert für den Phasenstrom,
der in einem unterlagertcn Stromkreis vom Phasenstromregler 15 geregelt
wird. Dazu wird dem Phasenstromregler 15 sowohl der Sollwert
für den
Phasenstrom als auch der Istwert zugeführt. Der Sollwert für den Phasenstrom
Iph soll wird gegebenenfalls auf einen Maximalwert
Imax begrenzt. Diese Begrenzung für den Phasenstrom
wird ermittelt anhand der Differenz zwischen IDC,max und
IDC,ist und/oder der Differenz zwischen
der Spannung Umin und Uist.
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Eine
weitere Möglichkeit
bzw. eine Möglichkeit,
die zusätzlich
berücksichtigt
wird, ist die Begrenzung des Sollwerts für den Phasenstrom in Abhängigkeit
von der Drehzahl nist und der Zeit. Um ein
gewünschtes
d IDC/dtmax zu erzielen,
ist ein bestimmter Verlauf für
den Maximalstrom Imax (t, n) zu bestimmen. Gegebenenfalls
kann die Differenz zwischen (d IDC,ist/dt)
und d IDC/dt)max berücksichtigt
werden oder zusätzlich
berücksichtigt
werden.
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Wenn
eine Vorrichtung zur Berechnung eines aktuellen Parameters nicht
verfügbar
ist, kann ein solcher Parameter auch fest vorgegeben und im Steuergerät bzw. einem
Speicher des Steuergeräts des
elektrischen Zusatzverdichters hinterlegt werden. Dieser Wert kann
dann jedoch lediglich einen Durchschnittswert darstellen, der beispielsweise
für eine
bestimmte Bordnetzbeschaffenheit, insbesondere kraftfahrzeugtypabängig, gültig ist
und sich dann nicht optimal an den Bordnetzzustand anpasst.
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Der
vom Phasenstromregler bereitgestellte Phasenstrom wird mit Hilfe
der Wechselrichter mit Ansteuerung 16 an den Motor des
elektrischen Zusatzverdichters 17 weitergeleitet, wodurch
der elektrische Zusatzverdichter in der gewünschten Weise arbeitet.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung als Struktur dargestellt, die sich bei einer Vorgabe eines
Sollwertes für
den Gleichstrom DC ergibt. Die Struktur des Ausführungsbeispiels nach 2 entspricht weitgehend der
Struktur des Ausführungsbeispiels
nach 1. Gleiche Größen sind dabei
mit gleichen Bezeichnungen versehen. Das EZV-Steuergerät, das die
Ansteuerung der Wechselrichter mit Ansteuerung durchführt ist,
in 2 mit 12b bezeichnet.
Wesentlich ist jedoch, dass beim Ausführungbeispiel nach 2 an Stelle des Drehzahlsollwerts
nsoll ein Stromsollwert IDC,so vorgegeben wird.
Dieser Sollwert wird einem Block zur Berechnung des Sollphasenstromes 18 zugeführt. Der
Sollphasenstrom wird dann, gegebenenfalls auf einen Maximalwert
begrenzt, dem Phasenstromregler 15 als Sollwert zugeführt und
bei der Regelung des Phasenstroms als Sollgröße zu Grunde gelegt. Als Ist-Größe wird
der Strom IDC,ist zugeführt. Ausgehend von diesen Größen regelt
der Phasenstromregler 15 den Phsenstrom bzw. bildet die
Ansteuersignale für den
Wechselrichter mit Ansteuerung 16.
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Mit
den beiden beschriebenen Ausführungsbeispielen
kann ein elektrischer Lader oder Zusatzlader (EZV) besonders gut
betrieben werden. Eine optimale Unterstützung durch den EZV wird dann
erreicht, wenn dieser in möglichst
kurzer Zeit den momentanen Ladedruck auf den benötigten Solldruck anheben kann.
Dazu wird eine hohe elektrische Leistung benötigt, die aus dem Bordnetz
bereitgestellt wird. Durch die beiden erfindungsgemäßen Steuerverfahren
wird sichergestellt, dass auch bei schlechtem Ladezustand der Batterie
keine oder kaum eine Beeinträchtigung
im Bordnetz auftritt. Die elektrische Energie, die der EZV aufnehmen
darf wird nämlich gemäß beiden
Ausführungsformen
der Erfindung entsprechend dem aktuellen Bordnetzzustend bzw. Batteriezustand
unter Berücksichtigung
von zugeschalteten Verbrauchern zugeteilt. Damit kann eine maximal
mögliche
Auslastung des Bordnetzes ermöglicht
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass es durch den Betrieb
des EZV überbeansprucht
wird. Der EZV kann somit unter der Randbedingung der zur Verfügung stehenden
Bordnetzleistung jeweils einen schnellstmöglichen Hochlauf und somit
eine schnellstmögliche
Unterstützung
für den
Turbolader liefern.
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Weitere
mögliche
Ansteuerungen können
so ausgestaltet werden, dass vom übergeordneten Steuergerät 10 an
Stelle des Sollstromes bzw. der Solldrehzahl eine Vorgabe des Solldrehmoments oder
des Tastverhältnisses
für eine
Pulsweitenmodulation erfolgt.
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Die
beschriebenen Vorrichtungen bzw. Verfahren lassen sich ebenso auf
andere Verbraucher im Kraftfahrzeug übertragen, die wie der elektrische
Zusatzverdichter eine hohe Stromaufnahme aufweisen. Solche Verbraucher,
die eine hohe elektrische Leistung aufnehmen können und damit das Bordnetz
beeinträchtigen
sind beispielsweise elektrische Heizungen oder elektrohydraulische
Bremsen oder elektrische Zusatzmotoren u.s.w.. Der Begriff der Steuerung
ist bei den erfindungsgemäßen Verfahren
auch im Sinn von Regleung zu verstehen.