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Die
Erfindung betrifft einen Reader für Biochips, der einen Lichtwellenleiter
umfasst, welcher derart mit einer Lichtquelle kombiniert ist, dass
das von dieser Lichtquelle emittierte Licht in den Lichtwellenleiter
einkoppelbar und in diesem zum Biochip leitbar ist und dort vorhandene
Fluoreszenzfarbstoffe zur Aussendung von Fluoreszenzlichtsignalen
anregt, und wobei dieser Lichtwellenleiter dazu geeignet ist, Fluoreszenzlichtsignale
auf dem Biochip aufzunehmen und zu einem Detektor zu leiten, der
dieses Signal erfasst.
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Für die medizinische
Diagnostik, die Lebensmittelanalytik und viele Bereiche der Grundlagenforschung
bieten Screening-Verfahren auf Basis der Biochip- bzw. DNS-Chip-Technologie ein großes Potential – insbesondere
für Routineanalysen.
Einsatzgebiete der Nukleinsäureanalytik
sind u. a. die Detektion transgener Lebensmittel, die Blutanalytik
und die Genexpression.
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Das
Prinzip einer Biochip- bzw. DNS-Chip-Analyse ist einfach: Auf der
Oberfläche
eines Trägers,
beispielsweise eines Glas- oder Polymerträgers, des sogenannten Chips,
werden Oligonukleotide (cDNA) bekannter Sequenz in einem geordneten
Raster fixiert. Hierbei kann eine Vielzahl von Oligonukleotiden
auf kleinstem Raum aufgebracht werden. Die Oligonukleotide dienen
als sogenannte "Sonden".
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Zu
dieser Matrize wird als sogenannte "Probe" bzw. "Target" die zu untersuchende Nukleinsäure gegeben.
Diese wird zuvor mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert. Eine Proben-Nukleinsäure (Target-Nukleinsäure) bleibt
nur dann an einem Sonden- bzw. Sensor-Oligonukleotid haften und
hybridisiert mit diesem, wenn ihre Nukleotidsequenz komplementär zu der
Nukleotidsequenz des betreffenden Sonden- bzw. Sensor-Oligonukleotids ist.
Aufgrund der Selektivität
des Hybridisierungsvorgangs sind sehr genaue Analysen möglich. Eine
Hybridisierung der Proben-Nukleinsäure an die chipgebundenen Sondenmoleküle passender
Sequenz wird durch ein Fluoreszenzfarbsignal an der entsprechenden
Rasterposition angezeigt, wobei die Signalintensität zusätzlich eine
Aussage über
die Anzahl gebundener Sondenmoleküle zulässt.
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Mit
Hilfe eines sogenannten Biochip-Readers wird die Hybridisierungsreaktion
ausgewertet. Dazu regt eine in dem Reader integrierte Lichtquelle den
bzw, die Fluoreszenzfarbstoff(e) der gebundenen Proben-Nukleinsäure zum
Leuchten an und eine Kamera nimmt diese Lichtpunkte auf.
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Bio-Chips
bzw. DNS-Chips bzw. Mikroarrays können auf sehr unterschiedliche
Art und Weise hergestellt werden, üblicherweise wird jedoch eine
der drei folgenden Methoden zur Fixierung der Sonden-Moleküle auf dem
Träger
eingesetzt:
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(1) Der Aufbau der Sonden-Oligonukleotide
Base für Base
direkt auf der Träger-Oberfläche.
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Bei
dieser Methode erfolgt die Oligonukleotid-Synthese in der Regel
fotolithographisch. Das heißt
durch das Einstrahlen von Licht an bestimmten Positionen der Chip-Oberfläche wird
diese dort aktiviert bzw. werden Schutzgruppen an den Enden dort bereits
vorliegender Oligonukleotide entfernt. In einer nachfolgenden chemischen
Reaktion wird dann gezielt ein weiteres Nukleotid angehängt. Durch
ein iteratives Durchlaufen des Prozesses unter Nutzung verschiedener
Masken lassen sich so an verschiedenen Positionen unabhängige Oligonukleotidsequenzen
als Sonden/Sensoren synthetisieren.
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Anstatt
fotolithographisch kann die Aktivierung der Chip-Oberfläche bzw.
die Entfernung der Schutzgruppen an den Enden dort bereits vorliegender
Oligonukleotide auch mittels (in einem Raster angeordneter) elektrischer
Felder erfolgen.
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(2) Das Aufbringen vorsynthetisierter
Sondenmoleküle
auf die Chip-Oberfläche
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Bei
dieser Methode werden vorsynthetisierte Oligonukleotide, zum Beispiel
die PCR-Produkte
aller Gene eines Organismus, mit speziellen Link-Molekülen, die
reaktive Gruppen aufweisen, z.B. Amine oder Silanen versetzt und
auf die Chip-Oberfläche aufgebracht.
Die Bindung der Sonden-Oligonukleotide an die Chip-Oberfläche erfolgt
vermittels der Link-Moleküle.
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(3) Befestigung von vorsynthetisierten
Sonden-Oligonukleotiden mit einem Volumenelement.
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Bei
dieser Methode werden die Sonden-Oligonukleotid-Moleküle in einem
dreidimensionalen Gelpunkt fixiert (welcher mit den Sondenmolekülen wechselwirkt),
anstatt auf einer Oberfläche.
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Der
Bereich bzw. Ort auf der Chipoberfläche, der für die Synthese oder Fixierung
eines bestimmten Sonden-Oligonukleotids vorgesehen ist, wird im
folgenden Reaktionsbereich genannt. Eine Ansammlung mehrerer solcher
(Reaktions-)Bereiche bzw. Orte auf der Chipoberfläche, die
für die
Synthese oder Fixierung aller gewünschten Sonden-Oligonukleotide vorgesehen
ist, wird im folgenden Reaktionsareal genannt.
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Alle
bekannten Methoden sind für
die Chip-Herstellung im industriellen Maßstab geeignet und vorgesehen.
Die daraus resultierenden und derzeit im Handel verfügbaren Biochips
sind deshalb nur für
ein begrenztes Anwendungsspektrum geeignet, nämlich für die geläufigsten und immer wiederkehrenden
Fragestellungen, Für
spezielle Fragestellungen, d.h. für eine spezielle Analyse eines
bestimmten Probenmaterials sind diese Biochips nur eingeschränkt geeignet
und liefern vielfach nur unvollständige Ergebnisse. Die Synthese
eines Biochips mit einer vom Anwender frei wählbaren Sonden-Konfiguration
direkt vor Ort ist derzeit nicht oder nur mit ökonomisch unvertretbar hohem
Aufwand möglich.
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Die
zur Auswertung der Biochip-Analyse eingesetzten Reader arbeiten
mit fluoreszenzspektroskopischen Meßmethoden. Eine in dem Reader
integrierte Lichtquelle (z.B. Laser, UV-Strahler, etc.) regt den
bzw. die Fluoreszenzfarbstoff(e) der gebundenen Proben-Nukleinsäuren zum
Leuchten an und eine Kamera nimmt diese Lichtsignale auf.
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Gemäß den neuesten
Entwicklungen der Lasertechnik und der Hochfrequenz-Mikroelektronik wird
als Lichtquelle ein Impuls-Laser eingesetzt, der ultrakurze und
hochenergetische Impulse wahlweise vom ultravioletten bis zum infraroten
Spektralbereich emittiert. Diese Strahlung wird in eine optische
Lichtleitfaser, (den Lichtwellenleiter) eingekoppelt. Verwendung
finden Fasern mit Durchmessern zwischen 50 und 1000 Mikrometern.
Durch die Faser wird die Laserstrahlung zum Reaktionsbereich auf
dem Biochip geleitet. Dort regt das Licht die Marker-Fluorophore
der gegebenenfalls vorhandenen, an die Sonden-Oligonukleotide hybridisierten
Proben-Nukleinsäuren
zur Fluoreszenz an. Die induzierte Fluoreszenzstrahlung wird durch
die optische Faser aufgenommen und zum Reader zurückgeführt. Nach
der Auswahl der gewünschten
Wellenlänge
durch ein geeignetes Filter wird das Signal von einem optischen Detektor
erfasst. Die spektrale Filterung erfolgt entweder bei fest vorgegebenen
Wellenlängen
oder beispielsweise mittels eines akustooptisch durchstimmbaren
Filters bei beliebig einstellbarer Wellenlänge. Der zeitliche Verlauf
des pulsförmigen
Detektorsignals kann mit Hilfe einer speziellen zeitauflösenden Verstärkereinheit
erfasst werden.
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Das
Problem bei allen diesen herkömmlichen
Readern besteht unter anderem darin, eine maximal hohe Messempfindlichkeit
zu erreichen, die auch die zuverlässige Analyse sehr geringer
Signalstärken
erlaubt.
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Aufgabe
der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Readers, der eine
solch hohe Messempfindlichkeit aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Reader der eingangs genannten Art gelöst, der dadurch gekennzeichnet
ist,
dass (a) er ein Bündel
von Lichtwellenleitern umfasst, die zu einem Lichtleiterblock verbunden
sind,
dass (b) diese Lichtwellenleiter an ihrem einen Ende einzeln
und/oder gruppenweise (d.h. mehrere zu einer Gruppe zusammengefasst)
mit je einer optischen Sende- und Empfangseinheit gekoppelt sind,
deren Sendeelement mit der Lichtquelle verbunden ist, und deren
Empfangselement mit dem optischen Detektor gekoppelt ist,
dass
(c) die einzelnen Lichtwellenleiter an ihrem anderen, der Sende-
und Empfangseinheit abgewandten Ende in den Lichtleiterblock eingebettet
sind, wobei die Stirnflächen
dieser Enden frei zugänglich
an oder in oder oberhalb der Oberfläche des Lichtleiterblocks liegen,
und
dass (d) jede Sende- und Empfangseinheit mit einer Steuerung gekoppelt
ist, die zur Aktivierung und Deaktivierung der einzelnen Sende-
und Empfangseinheiten geeignet ist.
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Der
Begriff Lichtleiterblock steht im vorliegenden Zusammenhang stellvertretend
für ein
Bündel
von Lichtwellenleitern, die mittels geeigneter Vergussmasse oder
anderer Bindemittel bzw. Verbindungselemente zu einer baulichen
Einheit zusammengefasst sind.
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Der
Begriff Lichtwellenleiter steht im vorliegenden Zusammenhang stellvertretend
für jede Struktur,
die aufgrund ihrer lichtleitenden Eigenschaften dazu in der Lage
ist, elektromagnetische Strahlung entlang einer Achse zu führen, und
die in Mehrzahl zu einem Feld bzw. Bündel bzw. Array angeordnet
werden kann.
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Der
Begriff Licht steht im folgenden regelmäßig für jede Form elektromagnetischer
Strahlung, insbesondere jede Wellenlänge dieser Strahlung und insbesondere
nicht ausschließlich
für den
visuell sichtbaren Frequenzbereich dieser Strahlung.
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Die
Lichtwellenleiter können
entlang ihrer Achse mit Koppelelementen zur Aufspaltung bzw. Zusammenführung der
geführten
optischen Strahlung (des Lichts) ausgestattet sein.
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Die
Lichtwellenleiter können
jeweils mit einem (optischen) Schalter verbunden sein, der die Leitung
der geführten
optischen Strahlung (des Lichts) derart beeinflusst, dass über eine
Steuerung der (optischen) Schalter bestimmt wird, ob diese Strahlung
(dieses Licht) dem optischen Detektor zugeführt wird oder nicht.
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Die
Sende- und Empfangseinheit kann eine konstruktive Einheit sein,
oder aus einer separaten (alle Sendeelemente umfassenden) Sendeeinheit und
einer separaten (alle Empfangselemente umfassenden) Empfangseinheit
bestehen.
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Die
Empfangselemente der Sende- und Empfangseinheit können spektrale
Filter und/oder Verstärkereinheiten
umfassen, die das empfangene Fluoreszenzsignal bearbeiten, bevor
es dem optischen Detektor zugeführt
wird. Außerdem
können verschiedene
Sendeelemente mit unterschiedlichen Sendefrequenzen zur Auslösung verschiedener
Fluoreszenzsignale vorgesehen sein.
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Der
optische Detektor sollte eine Bilderkennungs- und Dokumentierungseinheit
umfassen und vorzugsweise außerdem
eine Datenauswerteeinheit.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist zumindest der Bereich der Oberfläche des Lichtleiterblocks annähernd plan
ausgebildet, in dem die Stirnflächen
der freien Enden der Lichtwellenleiter liegen.
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In
einer Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Readers
sind die Lichtwellenleiter in derart regelmäßiger Anordnung in dem Lichtleiterblock
gebündelt,
dass ihre freien Enden in diesem planen Oberflächenbereich des Lichtleiterblocks
ein regelmäßiges, gitterförmiges Punktmuster
erzeugen.
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Das
Punktmuster der freien Enden der Lichtwellenleiter im Lichtleiterblock
kann deckungsgleich mit dem Spot- bzw. Punktmuster eines handelsüblichen
Biochips bzw. Bio-Arrays sein, wobei dessen Spots bzw. Punkte den
Synthese- bzw. Bindungspositionen der Sonden-Oligonukleotide, d.h.
den Reaktionsbereichen entsprechen.
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Eine
Weiterbildung dieser Ausführungsvariante
ist dadurch gekennzeichnet, dass an der planen Oberfläche des
Lichtleiterblocks Befestigungsmittel zur Verankerung des Biochips
ausgebildet sind. Die Verankerung des Biochips erfolgt vorzugsweise
in einer Position, in der das Punktmuster der freien Enden der Lichtwellenleiter
im Lichtleiterblock mit dem Punktmuster der Reaktionsbereiche im
Reaktionsareal des Biochips zur Deckung kommt.
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Eine
andere Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Readers
besteht in der baulichen Kombination des Readers mit einem selbstkonfigurierbaren
Biochip. Dieser selbstkonfigurierbare Biochip weist Reaktionsbereiche
auf, die im Punktmuster angeordnet sind und jeweils für die Synthese
oder Fixierung eines bestimmten Sonden-Oligonukleotids und eine nachfolgende
Analysereaktion vorgesehen sind, er weist Reagenzbehälter auf,
die Reagenzien für
die Sonden-Oligonukleotidsynthese und/oder die Analysereaktion(en)
enthalten (können),
und er kann einen oder mehrere Probenbehälter aufweisen, der/die zur
Aufnahme, Bevorratung und Abgabe der Proben-Nukleinsäure(n) dient.
Er ist ferner mit einem ersten und einem zweiten Transportleitungssystem ausgerüstet. Das
erste Transportleitungssystem verbindet die Reaktionsbereiche, die
Reagenzbehälter und
den optionalen Probenbehälter
untereinander und ist derart mit Pumpen und Ventilen gekoppelt, dass
ein gezielter und gerichteter Transport von den Reagenzbehältern und
dem/den optionalen Probenbehälter(n)
zu den Reaktionsbereichen gewährleistet ist
und in jedem beliebigen Reaktionsbereich jedes beliebige Sonden-Oligonukleotid erzeugt
werden kann. Das zweite Transportleitungssystem umfasst Zu- und Ableitungen
zu den Reaktionsbereichen, wobei diese Zu- und Ableitungen für die Zu- bzw. Abfuhr von
Spülflüssigkeit
im Verlauf der Sonden-Oligonukleotid-Synthesereaktionen vorgesehen sind.
Der Biochip ist mit einer Steuerung gekoppelt, die eine gezielte
Aktivierung und Deaktivierung der Pumpen und Ventile ermöglicht.
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Biochip
und Reader sind derart baulich kombiniert (verbunden), dass das
Punktmuster der freien Enden der Lichtleiterfasern des Readers mit
dem Punktmuster der Reaktionsbereiche auf dem Biochip zur Deckung
kommt und jedem einzelnen Reaktionsbereich auf dem Biochip die Stirnfläche des
freien Endes je einer bestimmten Lichtleitfaser gegenüber liegt.
Diese Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Readers
hat den Vorteil, dass sie eine Konstruktionseinheit darstellt, die
es dem Benutzer erlaubt, zunächst
einen Biochip mit einer wunschgemäßen Sonden-Oligonukleotid-Ausstattung
zu konfigurieren, diesen Biochip dann anschließend ohne Positionstransfer
in dem geplanten Analyseverfahren einzusetzen und das Ergebnis der
Analyse wiederum ohne Positionstransfer messen und auswerten zu können.
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Die
Stirnflächen
an den freien Enden der Lichtwellenleiter können konkav geformt sein, so dass
sie mit den Reaktionsbereichen des Biochips eine Art Reaktionskammer
bilden, in der bzw. in denen die Sonden-Oligonukleotid-Synthese,
die Proben-Analyse und die Erfassung der Analyseergebnisse erfolgt.
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Die
Stirnflächen
können
außerdem
beschichtet sein, um die Sonden-Oligonukleotid-Synthese und/oder die Proben-Analyse
förderlich
zu beeinflussen.
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In
einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Readers
sind die Stirnflächen
der freien Enden der Lichtwellenleiter für die Anbindung von Sonden-Oligonukleotiden
aufbereitet. Diese Ausführungsvariante
hat den Vorteil, dass die Sonden-Oligonukleotide direkt an den Stirnflächen der
freien Enden der Lichtwellenleiter fixiert oder synthetisiert werden
können
und infolgedessen auch die Hybridisierungsreaktion mit den Proben-Molekülen direkt
an dieser Stirnfläche durchgeführt werden
kann. Die Stirnflächen übernehmen
hier die Funktion des herkömmlichen
Biochips. Zur Aufbereitung der Stirnflächen für die Anbindung von Sonden-Oligonukleotiden
sind alle Verfahren geeignet, die bei herkömmlichen Biochips, insbesondere
solchen mit Glassubstrat, angewendet werden. Solche Verfahren sind
dem Fachmann bekannt und geläufig.
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Die
Lichtwellenleiter des erfindungsgemäßen Readers sind vorzugsweise
Glasfasern (Standard-Multimode-Quarz-Quarz-Lichtleitfasern). Damit geht
unter anderem der Vorteil einher, dass alle bekannten Methoden der
Fertigung herkömmlicher
Biochips auch bei der Aufbereitung und Bearbeitung der Stirnflächen an
den freien Enden dieser Lichtleitfasern angewendet werden können. Insbesondere
diese Variante des erfindungsgemäßen Readers
kann mit einer Transportvorrichtung, beispielsweise einem Industrieroboter,
kombiniert sein, und zwar derart, dass der Reader bzw. dessen Lichtleiterblock
mittels dieser Vorrichtung/dieses Roboters greifbar, transportierbar
und plazierbar ist. Insbesondere kann der Reader bzw. dessen Lichtleiterblock
mit Hilfe dieser Vorrichtung/dieses Roboters ergriffen, zu verschiedenen
Vorratsbehältern
transportiert, in diese eingetaucht und wieder aus diesen entnommen
werden.
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Die
Steuerung für
die Pumpen und Ventile des ersten Transportleitungssystems des Biochips und
die Steuerung für
die Sende- und Empfangseinheiten des Readers können kombiniert sein.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen
näher beschrieben:
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Es
zeigen
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1 die perspektivische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Readers,
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2 die schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Readers,
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3 eine Detailansicht der
Oberfläche
des Readers gemäß 1,
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4 einen Schnitt von IV nach
IV in 3.
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Der
Reader gemäß 1 und 2 besteht aus einem Bündel von Lichtwellenleitern 2,
beispielsweise Standard-Multimode-Quarz-Quarz-Lichtleitfasern, die
mittels einer geeigneten Vergussmasse 4 zu einem Lichtleiterblock 6 verbunden
sind.
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An
ihrem einen Ende 8 sind die einzelnen Lichtwellenleitern 2 mit
je einer optischen Sende- und Empfangseinheit 10 gekoppelt. – Falls
gewünscht
ist es eben so gut möglich,
mehrere Lichtwellenleitern 2 zu Gruppen zusammenzufassen
und jede Gruppe mit einer optischen Sende- und Empfangseinheit 10 zu
koppeln. – Die
Sende- und Empfangseinheit 10 umfasst Senderelemente 12,
die mit der (hier nicht näher
dargestellten) Lichtquelle, beispielsweise einem Laser, verbunden
sind, und Empfangselemente 16, die mit einem (hier nicht
näher dargestellten)
optischen Detektor, beispielsweise einer PIN-Photodiode oder einer
Avalanche-Photodiode (APD) gekoppelt sind.
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An
ihrem gegenüberliegenden
anderen Ende 20 sind die einzelnen Lichtwellenleitern 2 in dem
Lichtleiterblock 6 eingebettet, und zwar derart, dass die
Stirnflächen 22 dieser
Enden 20 frei zugänglich
an bzw. in der Oberfläche 24 des
Lichtleiterblocks 6 liegen (siehe 3 und 4).
Zumindest dieser Bereich der Oberfläche 24 des Lichtleiterblocks 6 ist bei
dieser Ausführungsvariante
plan. Im übrigen
hat der hier dargestellte Lichtleiterblock 6 die Form eines Quaders,
dessen eine Seitenfläche
mit der planen Oberfläche 24 identisch
ist, welche die freien Lichtwellenleiterenden 20 präsentiert.
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Die
Lichtwellenleitern 2 sind in derart regelmäßiger Anordnung
in dem Lichtleiterblock 6 gebündelt, dass ihre freien Enden 20 in
der planen Oberfläche 24 des
Lichtleiterblocks 6 ein regelmäßiges, gitterförmiges Punktmuster 26 erzeugen
(siehe 1 und 3). Das Punktmuster 26 hat
einen annähernd
rechteckigen Umfang und liegt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwa in der Mitte der planen Oberfläche 24 des Lichtleiterblocks 6 (1). Das Punktmuster 26 ist
hier deckungsgleich mit dem Spot- bzw. Punktmuster eines handelsüblichen
Biochips bzw. Bio-Arrays, wobei dessen Spots bzw. Punkte den Synthese-
bzw. Bindungspositionen der Sonden-Oligonukleotide entsprechen,
d.h. den Reaktionsbereichen entsprechen. Mit anderen Worten: Das
Punktmuster 26 der freien Enden 20 der Lichtwellenleitern 2 im
Lichtleiterblock 6 ist deckungsgleich mit dem Punktmuster
der Reaktionsbereiche im Reaktionsareal des Biochips.
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Die
Stirnflächen 22 der
freien Enden 20 der Lichtwellenleitern 2 können konkav
geformt sein, d.h. eine muldenartige Vertiefung in Richtung Lichtwellenleiterlumen
aufweisen.
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Die
Sende- und Empfangseinheiten 10 sind mit einer hier nicht
näher dargestellten
Steuerung gekoppelt, die dazu geeignet ist, die einzelnen Sende- und
Empfangseinheiten 10 zu praktisch jedem beliebigen Zeitpunkt
separat (individuell) zu aktivieren oder zu deaktivieren und Licht über die
jeweils zugehörige
Lichtwellenleitern 2 auszusenden oder zu empfangen.
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An
der planen Oberfläche 24 des
Lichtleiterblocks 6 können
Befestigungsmittel ausgebildet sein (hier nicht näher dargestellt),
die dazu geeignet sind, den Biochip an dieser Oberfläche 24 zu
verankern, und zwar derart, dass das Punktmuster 26 der
freien Enden 22 der Lichtwellenleitern 2 im Lichtleiterblock 6 mit
dem Punktmuster der Reaktionsbereiche im Reaktionsareal des Biochips
zur Deckung kommt, d.h. dass jedem freien Stirnende 22 eines
Lichtwellenleiterns 2 ein bestimmter Reaktionsbereich gegenüber liegt.
Es entsteht auf diese Weise praktisch an jedem freien Lichtwellenleiterende 20 bzw.
an jedem Reaktionsbereich eine Art Reaktionskammer, in der nicht
nur die Detektion von Fluoreszenzlicht nach erfolgter Hybridisierung
stattfinden kann, sondern auch die Analyse- bzw. Hybridisierungsreaktion an sich
und ebenso die Synthese der Sonden-Oligonukleotide. Die Energie zur Aktivierung
der Chipoberfläche
kann dann vom Detektorsystem zugeführt werden.
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Beispiel 1: Auswertung
einer Biochip-Hybridisierung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Readers
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Auf
die mit Sonden-Oligonukleotiden bestückte Oberfläche eines handelsüblichen
Biochips für
DNA-Analysen wird die zu untersuchende Nukleinsäure gegeben, die zuvor mit
einem Fluoreszenzfarbstoff markiert wurde. Eine Hybridisierung der
Proben-Nukleinsäure an die
chipgebundenen Sondenmoleküle
erfolgt dort, wo die Nukleotidsequenz der Proben-Nukleinsäure komplementär zur Nukleotidsequenz
des Sonden-Oligonukleotids ist. Infolge der Hybridisierung wird
das betreffende Sonden- Oligonukleotid
mit demselben Fluoreszenzfarbstoff markiert, den die anhybridisierte
Proben-Nukleinsäure trägt.
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Die
Auswertung der Biochip-Analyse besteht zunächst in der Feststellung, welche
Sonden-Oligonukleotid-Position bzw. welcher Reaktionsbereich eine
Fluoreszenzmarkierung erhalten hat, und gegebenenfalls mit welchem
Fluoreszenzfarbstoff die Markierung erfolgt ist. Aufgrund der Vorkenntnis,
welche Proben-Nukleinsäure
mit welchem Fluoreszenzfarbstoff markiert worden war, liefern die
festgestellten Daten direkt die Information, welche Proben-Nukleinsäure zu welchem
Sonden-Oligonukleotid eine komplementäre Nukleotidsequenz aufweist
und wie diese Nukleotidsequenz lautet.
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Zur
Detektion der Fluoreszenzsignale werden der erfindungsgemäße Reader
und der betreffende, in dem Analyseverfahren eingesetzte Biochip derart
zueinander positioniert, dass das Punktmuster der freien Enden der
Lichtleiterfasern mit dem Punktmuster der Reaktionsbereichen auf
dem Biochip zur Deckung kommt und jedem einzelnen Reaktionsbereich
auf dem Biochip das Stirnende wenigstens einer bestimmten Lichtleitfaser
gegenüber
liegt. Wichtig ist, dass eine irgendwie geartete eindeutige Zuordnung
eines bestimmten Reaktionsbereichs zu einer oder mehreren Lichtleitfasern
möglich
ist, um festzustellen, welches am Detektor gemessene Fluoreszenzsignal
zu welchem Reaktionsbereich bzw. zu welcher Sonde-Oligonukleotid-Position
auf dem Biochip gehört.
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Diejenige
Sende- und Empfangseinheit, die mit dieser Lichtleitfaser gekoppelt
ist, kann nun mit Hilfe der Steuerung aktiviert werden, so dass
Anregungslicht auf den zugeordneten Reaktionsbereich ausgesendet
wird und die dort gegebenenfalls vorhandenen Fluoreszenzfarbstoffe
zum Leuchten anregt. Die auf diese Weise (gegebenenfalls) erzeugte Fluoreszenzstrahlung
fällt direkt
in die Lichtleitfaser ein und wird in dieser zur Sende- und Empfangseinheit
geleitet und dort zu den Empfangselementen gelenkt. Die Empfangselemente
können
spektrale Filter und/oder Verstärkereinheiten
umfassen, die das empfangene Fluoreszenzsignal bearbeiten, bevor
es dem optischen Detektor zugeführt
wird. Der optische Detektor umfasst eine Bilderkennungs- und Dokumentierungseinheit,
beispielsweise eine PIN-Fotodiode, und vorzugsweise außerdem eine
Datenauswerteeinheit.
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Beispiel 2: Verwendung
des erfindungsgemäßen Readers
als Energiequelle für
die Synthese von Sonden-Oligonukleotiden auf einem Biochip
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Zur
Herstellung eines Biochips mit einer speziellen vorbestimmten Sondenkonfiguration
werden auf der Oberfläche
eines handelsüblichen
Chips, beispielsweise eines Glas- oder Polymerträgers, die gewünschten
Sonden-Oligonukleotide (cDNA) mit bekannter Sequenz in einem geordneten
Raster synthetisiert. Die Syntheseorte der Sonden-Oligonukleotide
sind die sogenannten Reaktionsbereiche, in denen später, im
Zuge eines Nukleinsäure-Analyseverfahrens,
gegebenenfalls auch die Hybridisierungsreaktion von Sonden-Oligonukleotid und
Proben-Nukleinsäure
stattfindet.
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Die
Synthese der Sonden-Oligonukleotide in den einzelnen Reaktionsbereichen
erfolgt mit den im Stand der Technik bekannten Methoden. Die zur
Synthese notwendige Energie wird von dem erfindungsgemäßen Reader
geliefert. Zu diesem Zweck werden der Reader und der Biochip derart
zueinander positioniert, dass das Punktmuster der freien Enden der Lichtleiterfasern
mit dem Punktmuster der Reaktionsbereiche auf dem Biochip zur Deckung
kommt und jedem einzelnen Reaktionsbereich auf dem Biochip das Stirnende
einer bestimmten Lichtleitfaser zugeordnet ist, vorzugsweise gegenüber liegt.
Diejenige Sende- und Empfangseinheit, die mit dieser Lichtleitfaser
gekoppelt ist, wird mit Hilfe der Steuerung aktiviert, so dass Licht
auf den zugeordneten Reaktionsbereich ausgesendet wird und diesem
die Energie zuführt,
die zum Ablauf der dort geplanten Synthesereaktion notwendig ist.
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Beispiel 3: Kombination
des erfindungsgemäßen Readers
mit einem selbstkonfigurierbaren Biochip
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Der
erfindungsgemäße Reader
wird derart an einen Biochip montiert (befestigt), dass das Punktmuster
der freien Enden der Lichtleiterfasern mit dem Punktmuster der Reaktionsbereiche
auf dem Biochip wenigstens soweit zur Deckung kommt, dass jedem einzelnen
Reaktionsbereich auf dem Biochip das Stirnende einer bestimmten
Lichtleitfaser gegenüber liegt
oder zumindest insoweit eindeutig zugeordnet werden kann, dass feststellbar
ist, welches am Detektor gemessene Fluoreszenzsignal zu welchem Reaktionsbereich
auf dem Biochip gehört.
Der Chip weist zusätzlich
zu den Reaktionsbereichen, die jeweils für die Synthese oder Fixierung
eines bestimmten Sonden-Oligonukleotids
und eine nachfolgende Analysereaktion vorgesehen sind, Reagenzbehälter auf,
die Reagenzien für
die Sonden-Oligonukleotidsynthese und/oder die Analysereaktion(en)
enthalten (können),
und optional einen oder mehrere Probenbehälter, der/die zur Aufnahme,
Bevorratung und Abgabe der Proben-Nukleinsäure(n) dient. Desweiteren ist
ein erstes Transportleitungssystem ausgebildet, das die Reaktionsbereiche,
die Reagenzbehälter
und den optionalen Probenbehälter
zumindest derart untereinander verbindet, dass in jedem beliebigen
Reaktionsbereich jedes beliebige Sonden-Oligonukleotid erzeugt werden kann und
dass die Proben-Nukleinsäure
zu jedem beliebigen Reaktionsbereich befördert werden kann. Das Transportleitungssystem
ist mit Pumpen und Ventilen (Mikroventilen) gekoppelt, um einen
gezielten und gerichteten Transport zu gewährleisten. Es ist ferner ein
zweites Transportleitungssystem ausgebildet, das Zu- und Ableitungen zu
den Reaktionsbereichen umfasst und für die Zu- und Abfuhr von Spülflüssigkeit
im Verlauf der Sonden-Oligonukleotid-Synthesereaktionen vorgesehen ist.
Um eine gezielte Aktivierung und Deaktivierung der Pumpen und Ventile
zwecks gezielter Beförderung
von Reagenzien und Probenmaterial in dem ersten Transportsystem
zu gewährleisten,
ist der Chip mit einer Steuerung verbunden. Diese Steuerung ist
beispielsweise als elektrische Steuerung realisiert, bestehend aus
einer prozessorgesteuerten Recheneinheit mit wiederbeschreibbarem
Speicher, die über
elektrische Kontakte an den Träger
gekoppelt ist. Mit Hilfe dieser Steuerung können sowohl die Synthese der
Sonden-Oligonukleotide als auch die einzelnen Schritte des Analyseverfahrens,
insbesondere die Probenaufbereitung und Hybridisierung, planmäßig geregelt
und kontrolliert durchgeführt
werden.
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Die
für die
einzelnen Sonden-Oligonukleotid-Syntheseschritte und/oder Analyseschritte
erforderliche Energie wird über
die einzelnen Lichtleiterfasern des Readers geliefert, wobei wiederum
jeder einzelne Reaktionsbereich gezielt angesteuert werden kann.
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Die
Stirnflächen
der freien Enden der Lichtleitfasern sind vorzugsweise konkav geformt,
(d.h. sie weisen eine muldenartige Vertiefung in Richtung Lichtleitfaserlumen
auf) und bilden mit dem zugeordneten Reaktionsbereich eine Art Reaktionskammer, in
der die Sonden-Oligonukleotidsynthese, die Analyse- bzw. Hybridisierungsreaktion
und die Detektion des Fluoreszenzlichts nach erfolgter Hybridisierung abläuft bzw.
durchgeführt
wird.
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Die
einzelnen Syntheseschritte zur Erzeugung der Sonden-Oligonukleotide
können
bei dieser Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Readers
in vorteilhafter Weise derart durchgeführt werden, dass die Reaktionskammern
und dort vorzugsweise die konkaven Vertiefungen der Stirnflächen der Lichtleitfasern
mit den entsprechenden Reagenzien in der gewünschten Reihenfolge benetzt
werden und die jeweils benötigte
Reaktionsenergie über
die Lichtleitfasern durch gezielte Ansteuerung und Aktivierung der
Sende- und Empfangseinheit zugeführt wird.
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Beispiel 4: Synthese von
Sonden-Oligonukleotiden und Hybridisierung von Proben-DNA durch manuelle Anwendung
eines erfindungsgemäßen Readers
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Für die Synthese
der Sonden-Oligonukleotide wird der erfindungsgemäße Reader
bzw. dessen Lichtleiterblock zunächst
mit im Stand der Technik bekannten und geläufigen Verfahren zur Aufbereitung
von herkömmlichen
Biochips mit Glasträger
derart aufbereitet, dass die (sondenseitigen) freien Stirnflächen der
Lichtwellenleiter zur Bindung von (Sonden-Oligo-)Nukleotiden geeignet
sind (vgl. 4). Dazu
wird der Reader bzw. Lichtleiterblock beispielsweise manuell oder
mit einer geeigneten Vorrichtung ergriffen und Schritt für Schritt
mit den im Stand der Technik hierfür vorgesehenen Substanzen unter
Einhaltung der vorschriftsmäßigen Reihenfolge,
Reaktionszeiten und Reaktionstemperaturen in Verbindung gebracht.
Dies geschieht beispielsweise durch sukzessives Eintauchen in die
betreffenden Substanzen, die zu diesem Zweck in geeigneten Gefäßen abgefüllt sind.
Die Eintauchtiefe sollte dabei so gewählt werden, dass alle Stirnflächen, die
als Träger
der Sonden-Oligonukleotide vorgesehen, vollständig von den jeweiligen Substanzen
bedeckt werden. Auf diese Weise wird auf den freien Stirnnflächen 22 und den
freien Enden 20 der Lichtwellenleiter 2 eine Trägeschicht 28 erzeugt,
die die Synthese und/oder Fixierung der Sonden-Oligonukleotide fördert bzw.
gewährleistet
(vgl. 4). Die Anordnung
der Stirnflächen
innerhalb des Lichtleiterblocks spielt indes bei dieser Ausführungsform
und bei geeigneter Wahl der Eintauchtiefe keine wesentliche Rolle,
da die Fixierung der Sonden-Oligonukleotide auf der Stirnfläche des
Lichtwellenleiters selbstpositionierend stattfindet. Um die Reaktionsprozesse
zu optimieren und die Detektionseigenschaften des Readers weiter
zu verbessern, wird vorgeschlagen. die Stirnfläche der Lichtwellenleiter bis
zu einer wählbaren
Eindringtiefe in den Lichtwellenleiter aufzurauen oder porös zumachen.
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In
dem folgenden Schritt findet dann die Synthese der Sonden-Oligonukleotide
statt. Hierfür
wird der Reader bzw. der Lichtleiterblock in die zur Hybridisierung
von Proben-Nukleinsäuren notwendigen Substanzen
eintaucht. Zu diesem Zweck sind diese Substanzen in geeigneten Gefäßen abgefüllt. Es können beispielsweise
Gefäße mit je
einer Art Nukleotid bereitgestellt sein.
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Mittels
der optischen Sende- und Empfangseinheit 10 kann die zuvor
auf allen Stirnflächen 22 der Lichtwellenleiter
gebildete Trägerschicht 28 durch optische
Energiezufuhr gezielt bei denjenigen Lichtwellenleitern aktiviert
werden, auf deren Stirnfläche dasjenige
Nukleotid gebunden werden soll, welches sich in dem für den anschließenden Eintauchvorgang vorgesehenen
Gefäß befindet.
Die allen Lichtleitfasern immanente numerische Apertur der geführten und
dann austretenden Strahlung gewährleistet, dass
die Aktivierung der Trägersubstanz
auf das Areal der Stirnfläche
des betreffenden Lichtwellenleiters begrenzt bleibt und folglich
eine Bindung mit dem Nukleotid (der Substanz) auch nur an diesem
Ort auf der Oberfläche
des gesamten Lichtleiterblocks stattfindet.
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Nach
erfolgter Aktivierung wird die Energiezufuhr durch die optische
Sende- und Empfangseinheit wieder unterbrochen und der Lichtleiterblock
wie oben beschrieben in das Gefäß mit dem
Nukleotid eingetaucht. Die daraufhin ablaufende biochemische Reaktion
ist identisch mit derjenigen, die beispielsweise bei der herkömmlichen
Sonden-Oligonukleotid-Synthese
auf den bekannten Biochips mit Glasträgerplättchen durch Photolithografie
stattfindet. Nach Beendigung der Reaktion wird der Reader bzw. dessen
Lichtleiterblock wieder aus dem Gefäß entnommen, ungebundene Nukleotide
werden von dem Lichtleiterblock entfernt – beispielsweise durch Eintauchen
desselben in eine Reinigungssubstanz –, und der Reader bzw. Lichtleiterblock
ist bereit für
einen erneuten Verfahrensdurchlauf zur Anbindung eines weiteren
Nukleotids. Auf diese Weise wird so lange verfahren, bis die gewünschten
Sonden-Oligonukleotide vollständig
synthetisiert sind.
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Für die Hybridisierung
der synthetisierten Sonden-Oligonukleotide mit der Proben-Nukleinsäure wird
der Reader bzw. der Lichtleiterblock sukzessive in Gefäße eingetaucht,
die zur Hybridisierung benötigten
Substanzen enthalten. Die Art der Substanzen und die Abfolge, irr
der sie mit den Sonden-Oligonukleotiden auf der Stirnfläche der
Lichtwellenleiter in Kontakt gebracht werden, können dabei weiterhin so gewählt werden,
wie es im Stand der Technik für
die Hybridisierung auf herkömmlichen
Biochips bekannt und geläufig
ist. Die Proben-Nukleinsäure,
deren Nuleotidsequenz zu derjenigen eines Sonden-Oligonukleotids
auf der Stirnfläche
eines bestimmten Lichtwellenleiters komplementär ist, hybridisiert mit diesem
Sonden-Oligonukleotid und wird infolgedessen an der Stirnfläche des
betreffenden Lichtwellenleiters beziehungsweise an der darauf befindlichen
Trägerbeschichtung/(-Substanz)
gehalten/fixiert.
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Für die Detektion,
auf welchen Faserstirnflächen
eine Hybridisierung stattgefunden hat, wird wie vorstehend beschrieben
mittels der optischen Sende- und Empfangseinheit Energie zur Stirnfläche ausgewählter oder
aller Lichtwellenleiter geleitet und damit die gegebenenfalls dort
vorhandenen Fluoreszenzmarker aktiviert. Sofern sich eine Fluoreszenz-markierte
Proben-Nukleinsäuren
an dieser aktivierten Stirnfläche
befindet, wird diese ein Fluoreszenzsignal aussenden, das durch
den betreffende Lichtwellenleiter zur optischen Sende- und Empfangseinheit
zurückgeführt wird.
Diese wertet das Fluoreszenzsignal aus. Da die Nukleotidsequenz
jedes einzelnen Sonden-Oligonukleotids auf jeder Lichtwellenleiter-Stirnfläche bekannt
ist, kann aus einem positiven Fluoreszenzsignal die Nukleotidsequenz
der Proben-Nukleinsäure
abgeleitet werden.
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Eine
Analyse der Wellenlänge
des Fluoreszenzsignals kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass
man zwei optische Empfangseinheiten mit unterschiedlichem spektralen
Empfindlichkeitsverlauf an jeweils eine Lichtleitfaser ankoppelt
und, bei gegebenem Koppelverhältnis
der geführten
Strahlung, das Verhältnis
der beiden gemessenen Signale ermittelt.
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Die
optische Sende- und Empfangseinheit wird vorzugsweise durch einen
PC über
eine geeignete Schnittstelle sowohl mit Energie versorgt als auch
angesteuert (Die Schnittstellenverbindung kann dabei durchaus galvanischer
Art sein, wenn die Wandlung der elektrischen Signale in optische
und umgekehrt innerhalb der optischen Sende- und Empfangseinheit
stattfindet.)
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Der
für diese
Anwendung vorgesehene erfindungsgemäße Reader weist als Lichtwellenleiter
vorzugsweise Lichtleitfasern auf, die zumindest mit einem Faserkern
aus (Quarz-)Glas ausgerüstet
sind.
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- 2
- Lichtwellenleiter
- 4
- Vergussmasse
- 6
- Lichtleiterblock
- 8
- Ende
- 10
- optische
Sende- und Empfangseinheit
- 12
- Senderelement
- 16
- Empfangselement
- 20
- freie
Ende
- 22
- Stirnfläche
- 24
- Oberfläche
- 26
- gitterförmiges Punktmuster
- 28
- Trägerschicht