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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug
mit einem Fahrerstand und mindestens einer Gabelzinke zur Aufnahme
von Lasten, einer Schubvorrichtung zum Verschieben der Gabelzinke
in Richtung senkrecht zu ihrer Längsachse
und einer Schwenkvorrichtung zum Schwenken der Gabelzinke und der
Schubvorrichtung um eine im Wesentlichen vertikale Achse, wobei
eine Bedienanordnung für
die Schubvorrichtung vorgesehen ist, die einen ersten Signalgeber aufweist,
mit dem ein Verschieben mindestens einer Gabelzinke in eine erste
Richtung ansteuerbar ist, und die Bedienanordnung einen zweiten
Signalgeber aufweist, mit dem ein Verschieben mindestens einer Gabelzinke
in eine zweite Richtung ansteuerbar ist.
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Mit
der Schubvorrichtung kann eine Gabelzinke der Lastgabel des Flurförderzeugs
horizontal verschoben werden. Diese Funktion wird beispielsweise
eingesetzt, um den Abstand der Gabelzinken an die aufzunehmende
Last anzupassen. Ebenso sind Anordnungen bekannt, bei denen beide
Gabelzinken gleichmäßig in die
gleiche Richtung verschoben werden. Es kann dadurch eine Feinpositionierung
der Lastgabel vor dem Einfahren in eine Last vorgenommen werden.
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Bei
gattungsgemäßen Flurförderzeugen
sind die in der Regel zwei Gabelzinken mittels einer Schwenkvorrichtung
an einem Hubgerüst
des Flurförderzeugs
befestigt. Mit dieser Schwenkvorrichtung können die Gabelzinken um 180
Grad geschwenkt werden, wobei in den beiden Endpositionen des Schwenkbereichs
die Gabelzinken senkrecht zu der Längsrichtung des Flurförderzeugs
ausgerichtet sind. In einer ersten Endposition zeigen die Spitzen der
Gabelzinken zur rechten Seite des Flurförderzeugs, in der zweiten Endposition
zur dessen linker Seite. Damit können
aus beidseits des Flurförderzeugs
angeordneten Regalen Lasten entnommen oder Lasten in die Regale
eingestellt werden.
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Das
Verschieben der Gabelzinken wird durch die Bedienperson mit einer
Bedienanordnung gesteuert, deren erster Signalgeber mit einem Symbol
gekennzeichnet ist, die ein Verschieben der Gabelzinken in Längsrichtung
des Flurförderzeugs
nach vorne symbolisiert. Der zweite Signalgeber der Bedienanordnung weist
eine Kennzeichnung auf, die ein Verschieben der Gabelzinken in Längsrichtung des
Flurförderzeugs
nach hinten symbolisiert. Die den Signalgebern zugeordnete Bewegungsrichtung der
Gabelzinken kann sich auch aus einer sinnfälligen Anordnung des mit den
Signalgebern verbundenen Bedienelements ergeben. In diesem Fall
kann auf eine Kennzeichnung mit Symbolen verzichtet werden.
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Bei
gattungsgemäßen Flurförderzeugen
des Standes der Technik stimmen die Kennzeichnungen der Signalgeber
nur dann mit der tatsächlichen
Bewegungsrichtung der Gabelzinken überein, wenn die Spitzen der
Gabelzinken zur rechten Seite des Flurförderzeugs zeigen. Wenn die
Gabelzinken mittels der Schwenkvorrichtung zur anderen Seite geschwenkt
werden, muss die Bedienperson umdenken und beispielsweise den Signalgeber
mit einem nach vorne zeigenden Symbol betätigen, wenn die Gabelzinke
nach hinten verschoben werden soll. Der technische Grund hierfür ist, dass
der Antrieb der Schubvorrichtung in der Regel hydraulisch erfolgt und
sich die hydraulischen Anschlussleitungen bei einem Schwenken der
Gabelzinken naturgemäß nicht
verändern.
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Diese
technische Eigenschaft von Flurförderzeugen,
die mit einer Schubvorrichtung und einer Schwenkvorrichtung ausgerüstet sind,
erschwert die Bedienung des Flurförderzeugs und führt in der
Praxis auch häufig
zu Fehlbedienungen. Durch eine solche Fehlbedienung kann sogar die
Standsicherheit des Flurförderzeugs
beeinträchtigt
werden, wenn eine Last versehentlich nach vorne und damit von der Fahrzeugmitte
weg bewegt wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein gattungsgemäßes Flurförderzeug
zur Verfügung
zu stellen, das die Bedienung der Schubvorrichtung für die Gabelzinken
erleichtert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Bedienanordnung derart ausgeführt ist, dass in jeder Schwenkposition
der Gabelzinke mit dem ersten Signalgeber ein Verschieben mindestens
einer Gabelzinke zu dem Fahrerstand hin und mit dem zweiten Signalgeber
ein Verschieben mindestens einer Gabelzinke von dem Fahrerstand
weg ansteuerbar ist. Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Bedienanordnung
Informationen über die
Schwenkposition der Gabelzinke zugeführt werden. Eine in der Bedienanordnung
enthaltene logische Einheit sorgt dann dafür, dass die tatsächlich Bewegungsrichtung
der Gabelzinke stets dem an dem Signalgeber angeordneten graphischen
Symbol entspricht.
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Hierzu
weist die Bedienanordnung einen Umschalter auf, der die Signale
des ersten und des zweiten Signalgebers bei einer Schwenkposition
der mindestens einen Gabelzinke, in der die Gabelzinke im Wesentlichen
parallel zu einer Längsachse
des Flurförderzeugs
ausgerichtet ist, vertauscht. Der Umschalter kann beispielsweise
als elektrischer Wechselschalter realisiert sein, aber auch als
in einer elektronischen Steuerung hinterlegte Softwarefunktion. Diese
elektronische Steuerung kann beispielsweise in einem Bedienpult
der Bedienanordnung angeordnet sein. Als Steuerung kann aber auch
die Zentralsteuerung des Flurförderzeugs
verwendet werden. Die Zentralsteuerung ist dann im Sinne der vorliegenden
Erfindung ebenfalls Teil der Bedienanordnung.
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Zwischen
der ersten Endposition der Gabelzinke, in der diese in Querrichtung
des Flurförderzeugs
nach rechts zeigt, und der Umschaltposition, in der die Gabelzinke
in Längsrichtung
des Flurförderzeugs
ausgerichtet ist, bewirkt ein Betätigen des ersten Signalgebers
ein Verschieben der Gabelzinke zum Fahrerstand hin. Dies entspricht
soweit der üblichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Anordnung. Wenn nun die Umschaltposition überschritten wird,
die Gabelzinke also zur linken Seite des Flurfördererzeugs zeigt, erfolgt
ein Umschalten der Signale des ersten und des zweiten Signalgebers.
Dies bewirkt, dass bei Betätigen
des ersten Signalgebers die Gabelzinke weiterhin zum Fahrerstand
hin bewegt wird. Von einem bei Betätigung der Schwenkvorrichtung
gemeinsam mit der Gabelzinke mitdrehenden Bezugssystem aus betrachtet,
bedeutet dies eine Änderung
der Bewegungsrichtung der Gabelzinke.
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Die
oben beschriebene Erfindung ist in vorteilhafter Weise einsetzbar,
wenn zwei parallel angeordnete Gabelzinken vorgesehen sind, die
mittels der Schubvorrichtung synchron verschiebbar sind. Das synchrone
Verschieben der beiden Gabelzinken kann beispielsweise zu einem
Feinpositionieren der Gabelzinken in Längsrichtung des Flurförderzeugs benutzt
werden.
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Gleichermaßen kann
die erfindungsgemäße Anordnung
eingesetzt werden, wenn zwei parallel angeordnete Gabelzinken vorgesehen
sind, wobei wahlweise eine der beiden Gabelzinken mittels der Schubvorrichtung
verschiebbar ist. Durch Verschieben nur einer Gabelzinke kann der
Abstand der Gabelzinken verändert
und dadurch an die aufzunehmenden Lasten angepasst werden.
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Eine
zweckmäßige Weiterbildung
der Erfindung liegt vor, wenn die Bedienanordnung einen dritten
Signalgeber aufweist, mit dem eine erste Gabelzinke zum Verschieben
auswählbar
ist, und die Bedienanordnung einen vierten Signalgeber aufweist, mit
dem eine zweite Gabelzinke zum Verschieben auswählbar ist, wobei die Bedienanordnung
derart ausgeführt
ist, dass in jeder Schwenkposition der Gabelzinken mit dem dritten
Signalgeber ein Verschieben der dem Fahrerstand benachbarten Gabelzinke auswählbar ist
und mit dem vierten Signalgeber ein Verschieben der zum Fahrerstand
weiter beabstandeten Gabelzinke auswählbar ist. Diese Funktion kommt
dann zum Tragen, wenn nur eine von zwei parallelen Gabelzinken verschoben
werden soll. Der dritte und der vierte Signalgeber dient dann zum
Auswählen
derjenigen Gabelzinke, die durch Betätigen des ersten oder zweiten
Signalgebers verschoben werden kann. Dem dritten und vierten Signalgeber sind
ebenfalls graphische Symbole zugeordnet, die die beiden Gabelzinken
anhand ihrer Position relativ zum Fahrerstand definieren. Der dritte
Signalgeber dient zum Auswählen
der dem Fahrerstand benachbarten Gabelzinke, der vierte Signalgeber
zum Auswählen
der vom Fahrerstand weiter entfernten Gabelzinke. Bei Flurförderzeugen
des Standes der Technik trifft diese Kennzeichnung der Signalgeber nur
dann zu, wenn die Spitzen der Gabelzinken nach rechts weisen; bei
nach links weisenden Spitzen der Gabelzinken muss die Bedienperson
bei der Auswahl der zu bewegenden Gabelzinke beachten, dass die
graphischen Symbole irreführend
sind. Diese Quelle für
Fehlbedienungen wird durch die erfindungsgemäße Anordnung ausgeschaltet,
da nun mit dem dritten Signalgeber unabhängig von der Schwenkposition
immer die Gabelzinke ausgewählt wird,
die dem Fahrerstand benachbart ist. Analog hierzu wird durch Betätigen des
vierten Signalgebers immer diejenige Gabelzinke ausgewählt, die
von dem Fahrerstand weiter beabstandet ist.
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Die
Bedienanordnung weist hierzu einen Umschalter auf, der die Signale
des dritten und des vierten Signalgebers bei einer Schwenkposition
der mindestens einen Gabelzinke, in der die Gabelzinke im Wesentlichen
parallel zu einer Längsachse
des Flurförderzeugs
ausgerichtet ist, vertauscht. Auch hier kann der Umschalter hardwaremäßig als
elektrischer Wechselschalter oder softwaremäßig in der elektronischen Steuerung
der Bedienanordnung realisiert sein.
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Gemäß der üblichen
Anordnung ermöglicht die
Schwenkvorrichtung ein Schwenken der mindestens einen Gabelzinke
um 180 Grad, wobei die in ihre Endstellungen geschwenkte Gabelzinke
im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse des Flurförderzeugs
ausgerichtet ist.
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In
der häufigsten
Anwendungsform ist die Schwenkvorrichtung Teil einer Schwenkschubgabel, wobei
die Schwenkvorrichtung gemeinsam mit der mindestens einen Gabelzinke
mittels einer Seitenschubvorrichtung in Querrichtung des Flurförderzeugs
verschiebbar ist. Mittels der Seitenschubvorrichtung können die
in Querrichtung des Flurförderzeugs
ausgerichteten Gabelzinken in ein seitlich des Flurförderzeugs
angeordnetes Regal hinein bewegt werden.
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Derartige
Flurförderzeuge
weisen häufig
einen anhebbaren Fahrerstand auf, wobei die mindestens eine Gabelzinke
mit der Schwenkvorrichtung und gegebenenfalls der Seitenschubvorrichtung
an dem Fahrerstand befestigt ist.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 eine Bedienanordnung eines
erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
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2 eine Schwenkschubgabel
mit nach rechts weisenden Gabelzinken,
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3 eine Schwenkschubgabel
mit nach links weisenden Gabelzinken.
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In 1 ist eine Bedienanordnung
für die Schubvorrichtung
eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs
dargestellt. Diese Bedienanordnung ist Teil eines Bedienpults, mit
dem sämtliche
Funktionen des Flurförderzeugs
gesteuert werden können.
Auf diejenigen Bedienelemente und Anzeigeelemente, die mit der vorliegenden
Erfindung nicht direkt in Zusammenhang stehen, wird im Folgenden
nicht näher
eingegangen.
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Das
Bedienpult ist Teil eines Flurförderzeugs,
bei dem die Schubvorrichtung zur einzelnen Verstellung von Gabelzinken
ausgelegt ist. Die Bewegungsrichtung und die Bewegungsgeschwindigkeit
der Gabelzinke wird von der Bedienperson mit einer seitlich an dem
Bedienpult angeordneten Schwinge 1 gesteuert. Die Schwinge
ist um eine vorne am Bedienpult angeordnete horizontale Drehachse 5 bewegbar
gelagert. Dabei wird durch Ziehen der Schwinge 1 nach oben
ein erster Signalgeber betätigt,
der ein Bewegen der Gabelzinke zu dem Fahrerstand hin bewirkt. Bei
einem Drücken
der Schwinge 1 nach unten wird ein zweiter Signalgeber
betätigt, der
ein Bewegen der Gabelzinke von dem Fahrerstand weg bewirkt. Der
erste und zweite Signalgeber können
zu einer Signalgerbereinheit zusammengefasst sein, die in Abhängigkeit
von der Betätigungsrichtung
der Schwinge unterschiedliche Ausgangssignale liefert. Erfindungsgemäß bleibt
diese Zuordnung der Bewegungsrichtung der Gabelzinke zu der Betätigungsrichtung
der Schwinge 1 unabhängig
davon bestehen, ob die Spitze der Gabelzinke zur rechten oder zur
linken Seite des Flurförderzeugs
zeigt.
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Die
Auswahl, welche der beiden Gabelzinken durch Betätigen der Schwinge bewegt wird,
erfolgt mittels zweiter Taster 3, 4, wobei dem
in der Zeichnung linken Taster 3 ein dritter Signalgeber
und dem in der Zeichnung rechten Taster 4 ein vierter Signalgeber
zugeordnet ist. Durch Betätigen
des mit dem dritten Signalgeber verbundenen Tasters 3 wird die
dem Fahrerstand benachbarte Gabelzinke zum Verschieben mit der Schubvorrichtung
ausgewählt. Analog
hierzu kann durch Betätigen
des mit dem vierten Signalgeber verbundenen Tasters 4 die
von dem Fahrerstand beabstandete Gabelzinke gewählt werden. Diese Auswahl der
Gabelzinke erfolgt unabhängig
davon, ob die Spitzen der Gabelzinken zur rechten oder zur linken
Seite des Flurförderzeugs
zeigen. Die symbolische Kennzeichnung der vorderen und hinteren
Gabelzinke auf den Tastern 3, 4 ist also korrekt,
unabhängig
von der Orientierung der Gabelzinken.
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Zur
Veranschaulichung des oben Erläuterten ist
den 2 und 3 eine Schwenkschubgabel
in Draufsicht dargestellt. An dem nicht dargestellten Fahrerstand
des Flurförderzeugs
ist eine Seitenschubvorrichtung 5 befestigt, mit der die
Gabel horizontal in Querrichtung 6 des Flurförderzeugs
verschoben werden kann. Mit einer Schwenkvorrichtung 7 kann
die Gabel in Richtung 8 zwischen den in den 2 und 3 dargestellten Endpositionen geschwenkt werden.
Eine Schubvorrichtung 9 ermöglicht das wahlweise Verschieben
einer der beiden Gabelzinken 11, 12 in Richtung 10.
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Erfindungsgemäß ist die
Bedienanordnung für
die Schubvorrichtung 9 derart ausgeführt, dass ein Betätigen des
Tasters 3 (1)
und ein anschließendes
Ziehen der Schwinge 1 (1)
nach oben stets ein Verschieben der dem Fahrerstand benachbarten
Gabelzinke zu dem Fahrerstand hin bewirkt. In der in 2 dargestellten Stellung
der Gabel ist dies die Gabelzinke 11, hingegen in der in 3 dargestellten Stellung
der Gabel die Gabelzinke 12. Von einem mit den Gabelzinken
durch die Schwenkvorrichtung 7 mitgedrehten Bezugssystem
aus betrachtet ist zwischen den 2 und 3 auch die Bewegungsrichtung
der Gabelzinken 11 bzw. 12 geändert.