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Die vorliegende Erfindung beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern durch heterogen katalysierte
Veresterung von Alkoholen mit (Meth)acrylsäure.
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Der Begriff (Meth)acrylsäure steht
in dieser Schrift verkürzend
für Methacrylsäure und/oder Acrylsäure, (Meth)acrylsäureester
für Methacrylsäureester
und/oder Acrylsäureester.
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Die auf Basis von (Meth)acrylsäureestern hergestellten
Polymere beziehungsweise Copolymere sind in Form von Polymerdispersionen
von großer wirtschaftlicher
Bedeutung. Sie finden beispielsweise Anwendung als Klebstoffe, Anstrichmittel
oder Textil-, Leder- und Papierhilfsmittel.
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Die Herstellung von (Meth)acrylsäureestern erfolgt
vielfältig
auf an sich bekannte Weise durch Veresterung von (Meth)acrylsäure mit
einem Alkohol. (Meth)acrylsäureester
werden sowohl über
eine homogen als auch über
eine heterogen katalysierte Veresterung erhalten, wie beispielsweise
in Kirk Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 4th Ed., 199, Seiten
301-302 und Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage,
Band A1, Seiten 167-169, beschrieben.
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In der Literatur finden sich zahlreiche
Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern durch Veresterung,
beispielsweise in den deutschen Offenlegungsschriften
DE 196 04 252 und
DE 196 04 253 . Ein Verfahren zur
Herstellung von Butylacrylat durch säurekatalysierte, homogene und
heterogene Veresterung von Acrylsäure mit Butanol wird z. B.
in der
WO 98/52904 offenbart.
Als Beispiel für
eine diskontinuierliche säurekatalysierte
Veresterung sei
EP 890 568 genannt.
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Heterogen katalysierte Veresterungen
an sauren Ionenaustauschern werden beispielsweise in
KR-B1 122 429 ,
WO 00/78702 ,
US 5,866,713 und
EP-B1 713 857 offenbart.
Der Einsatz von Zeolithen als heterogene Katalysatoren wird u.a.
in der älteren deutschen
Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
10226179.2 sowie
dem darin zitierten Stand der Technik beschrieben.
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(Meth)acrylsäure und (Meth)acrylsäureester sind
polymerisationsfähige
Verbindungen. Daher ist in allen Verfahrensschritten über die
im Stand der Technik offenbarten Maßnahmen hinaus auf eine ausreichende
Polymerisationsinhibierung zu achten. Eine unerwünschte Polymerisation ist aufgrund
der freiwerdenden großen
Wärmemenge
si cherheitstechnisch bedenklich. Beispiele solcher Durchgehreaktionen
werden z. B. in Process Safety Progress 1993, Vol. 12, 111-114 und
Plant/Operations Progress 1987, Vol. 6, 203-207 beschrieben.
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EP-A1 695 736 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung von Acrylsäure,
in dem die unerwünschte Polymerisation
durch die Einstellung der Schleppmittel- und Wasserkonzentration
im Sumpf der Azeotropkolonne vermieden wird.
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Der Efindung lag daher die Aufgabe
zugrunde, die Polymerisation von (Meth)acrylsäure beziehungsweise (Meth)acrylsäureester
bei der heterogen katalysierten Veresterung zu vermeiden.
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Die Aufgabe wurde gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern durch heterogen katalysierte
Umsetzung von (Meth)acrylsäure
mit mindestens einem Alkohol in mindestens einem Reaktor, in dem
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- a) der Wassergehalt im Sumpf der Azeotropkolonne
weniger als 0.15 Gew.-ppm beträgt
und/oder
- b) der Gehalt an (Meth)acrylsäure im Sumpf der Azeotropkolonne
nicht mehr als 60 Gew.-% beträgt
und/oder
- c) der heterogene Katalysator vor der Reaktion mit einer stabilisatorhaltigen
Lösung
beaufschlagt wird.
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Die unterschiedlichen Verfahrensschritte können einzeln,
aber auch in jeder möglichen
Kombination durchgeführt
werden.
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Bevorzugt werden die Verfahrensschritte
a) oder b) jeweils mit c) kombiniert. Die Kombination der Merkmale
a) und b) mit oder ohne c) ist ebenfalls bevorzugt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Gehalt an Wasser im Sumpf der Azeotropkolonne auf weniger als
0.1 Gew.-ppm und besonders bevorzugt auf weniger als 0.05 Gew.-ppm
eingestellt.
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Selbstverständlich kann bei entsprechender Regulierung
anderer Verfahrensparameter der Gehalt an Wasser im Sumpf der Azeotropkolonne
zeitweise auch bei mehr als 0.15 Gew.-ppm liegen, ohne dass unerwünschte Polymerisation
eintritt.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird der Gehalt an (Meth)acrylsäure
im Sumpf der Azeotropkolonne auf nicht mehr als 55 Gew.-%, bevorzugt
auf nicht mehr als 50 Gew.-%, besonders bevorzugt auf nicht mehr
als 45 Gew.-% und insbesondere auf nicht mehr als 40 Gew.-%, jedoch
auf mehr als 5 Gew.-% eingestellt.
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Durch entsprechende Regulierung der
anderen Verfahrensparameter kann selbstverständlich der Gehalt an (Meth)acrylsäure im Sumpf
der Azeotropkolonne zeitweise auch über 60 Gew.-% liegen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der regenerierte oder frisch eingebaute heterogene Katalysator
vor der Reaktion, d. h. vor dem ersten Inkontaktbringen mit allen
Reaktanden, mit einer höheren
Konzentration an Stabilisator, als im Verlauf der Synthese erforderlich
ist, in Kontakt gebracht.
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Erfindungsgemäß erfolgt dies mit einer stabilisatorhaltigen
Lösung
des Alkohols, der zur Veresterung der (Meth)acrylsäure verwendet
wird. Der Spülstrom
der stabilisatorhaltigen Alkohollösung wird so lange über den
Katalysator gefahren, bis eine Sättigung
des Katalysators mit Stabilisator erreicht ist.
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Dazu wird der Katalysator mit einem
Alkohol beaufschlagt, der beispielsweise 200 – 2000 ppm, bevorzugt 500 – 2000 ppm,
besonders bevorzugt 750 – 1500
ppm und ganz besonders bevorzugt 800 – 1200 ppm Stabilisator, bevorzugt
Phenothiazin oder Hydrochinonmonomethylether enthält.
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Selbstverständlich kann der Stabilisator auch
in (Meth)acrylsäure
in den genannten Konzentrationen gelöst werden und anschliessend
damit der Katalysator beaufschlagt werden.
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Als heterogene Katalysatoren kommen
erfindungsgemäß alle stark
sauren Ionenaustauscherharze sowie alle sauren Zeolithe in Betracht.
Bevorzugte saure Ionenaustauscherharze sind Styrol-Divinylbenzol-Polymerharze
mit Sulfonsäuregruppen
wie in
KR-B1 122 429 ,
WO 00/78702 ,
US 5,866,713 und
EP 713 857 beschrieben. Beispielsweise
sind Amberlite® wie
Amberlite
® IR-120,
Amberlite
® 200,
Amberlite
® 200
C oder Lewatite® wie
Lewatit® OC-1800,
Lewatit
® SP-112
sowie Amberlyste
® wie Amberlyst
® 15 wet
von Rohm & Haas
genannt. Bevorzugte saure Zeolithe sind solche, die ein kristallines
Metallsilikat in protonierter Form, beispielsweise Al, B, Fe, Ga-silikat
in der H-Form, aufweisen.
Bevorzugte Vertreter dieser Klasse sind der H-[Al]-Beta-Zeolith
(BEA) und H-[Al]-MCM 22 (MWW). Diese und weitere bevorzugte saure
Zeolithe sind in der älteren
deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 10226179.2 beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist Teil eines
Gesamtverfahrens zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern
Statt (Meth)acrylsäure
können
auch beliebige andere α,β-ungesättigte Carbonsäuren eingesetzt
werden, beispielsweise Crotonsäure,
Ethylacrylsäure
oder Zimtsäure,
bevorzugt ist jedoch (Meth)acrylsäure, besonders bevorzugt ist Acrylsäure.
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Als Alkohol kann prinzipiell jeder
1 bis 12 Kohlenstoffatome enthaltender Alkohol eingesetzt werden,
beispielsweise ein- oder mehrwertige Alkohole, bevorzugt ein- bis
vierwertige, besonders bevorzugt ein- bis dreiwertige, ganz besonders
bevorzugt ein- oder
zweiwertige und insbesondere einwertige.
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Beispiele sind Methanol, Ethanol,
iso-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol, sek-Butanol, tert-Butanol,
Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, Diethylenglykol,
1,3-Propandiolmonomethylether, 1,2-Propandiol, Ethylenglykol, 2,2-Dimethyl-1,2-Ethandiol,
1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,4-Butandiol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol,
n-Decanol, n-Dodecanol (Laurylalkohol), 2-Ethylhexanol, 3-Methylpentan-1,5-diol,
2-Ethylhexan-1,3-diol, 2,4-Diethyloctan-1,3-diol, 1,6-Hexandiol,
Cyclopentanol, Cyclohexanol, Cyclooctanol, Cyclododecanol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol, Pentaethylenglykol, n-Pentanol, Stearylalkohol,
Cetylalkohol, Laurylalkohol, Cyclopent-2-en-1-ol, Cyclopent-3-en-1-ol,
Cyclohex-2-en-1-ol, But-2-en-1,4-diol, But-2-in-1,4-diol, Allylalkohol,
Trimethylolbutan, Trimethylolpropan, Trimethylolethan, Neopentylglykol,
Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester,
Pentaerythrit, 2-Ethyl-1,3-Propandiol,
2-Methyl-1,3-Propandiol, 2-Ethyl-1,3-Hexandiol, Glycerin, Ditrimethylolpropan,
Dipentaerythrit, 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan, 1,1-, 1,2-,
1,3- und 1,4-Cyclohexandimethanol
und 1,2-, 1,3-oder 1,4-Cyclohexandiol.
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Bevorzugte Alkohole sind Methanol,
Ethanol, n-Butanol, iso-Butanol, sek-Butanol, 2-Ethylhexylalkohol und n-Octanol. Ganz
besonders bevorzugt sind Methanol, Ethanol, n-Butanol und 2-Ethylhexylalkohol
und ganz besonders bevorzugt ist n-Butanol.
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Es können Gemische mehrerer Alkohole
eingesetzt werden, beispielsweise 2 oder 3, bevorzugt wird jedoch
nur ein Alkohol eingesetzt.
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Die Veresterung wird im Allgemeinen
bei einer Reaktionstemperatur von 70 – 160 °C, bevorzugt 90 – 110 °C durchgeführt. Der
Reaktionsdruck kann zwischen 0 und 20 bar absolut betragen, bevorzugt von
1 bis 5 bar absolut. Das Alkohol : Carbonsäure- Verhältnis
liegt von 0,6 - 1,4 mol/mol, bevorzugt 0,8 - 1,2 mol/mol und besonders
bevorzugt von 0,9 – 1,1
mol/mol.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
besteht darin, daß der
Inhalt des Reaktors einphasig flüssig gehalten
wird, da durch Verzicht auf eine Gasphase im Reaktor die Polymerisation
von (Meth)acrylsäure zurückgedrängt werden
kann. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Gasphase
aufgrund der geringeren Flüchtigkeit
des in der Regel ebenfalls im Reaktionsgemisch enthaltenen Stabilisators
an Stabilisator abgereichert ist und hier somit leichter eine Polymerisation
von (Meth)acrylsäure
oder (Meth)acrylsäureester
möglich
ist.
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Das Verfahren sei hier am Beispiel
einer bevorzugten Ausführungsform
für n-Butylacrylat dargestellt,
ist jedoch allgemein auch für
(Meth)acrylsäureester
von den oben angeführten
Alkoholen anwendbar.
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Die Anlage beinhaltet eine Reaktionszone und
ein Trennzone, umfassend beispielsweise drei Rektifikationseinheiten
I, II, III und eine Destillationseinheit IV.
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In der Trennzone wird das n-Butylacrylat
in an sich bekannter Weise vom verbliebenen n-Butanol und anderen
Verunreinigungen abgetrennt. Dieses verbliebene n-Butanol kann beispielsweise
in die Reaktionszone geführt
werden.
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Die Trennzone umfaßt zumindest
die Rektifikationseinheit I, in der n-Butylacrylat reindestilliert wird,
sowie gegebenenfalls noch eine weitere Rektifikationseinheit, in
der die Leichtsieder aus Kolonne I in ein Kopfprodukt, enthaltend
im Wesentlichen n-Butylacrylat,
Dibutylether, n-Butylacetat, n-Butanol und Wasser und ein Sumpfprodukt,
weitgehend bestehend aus n-Butanol und n-Butylacrylat aufgetrennt wird,
und/oder gegebenenfalls noch eine weitere Rektifikationseinheit
(Strippkolonne), in der in einer wässrigen Phase enthaltenes n-Butanol
z. B. durch Strippen, z. B. mit Luft oder Wasserdampf, entfernt werden
kann.
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Das aus der Reaktionszone abgeführte Reaktionsgemisch
beziehungsweise eine dort erzeugte Dampfphase wird in eine Rektifikationseinheit
III (Azeotropkolonne) eingeleitet und dort rektifiziert. Das Kopfprodukt
dieser Kolonne III wird in einem Kondensator kondensiert und in
einen Phasenscheider geführt.
Dort trennt sich eine organische Phase (im Wesentlichen n-Butylacrylat,
n-Butanol, Wasser, Acrylsäure
und n-Butylacetat)
von einer wässrigen (im
Wesentlichen Wasser, n-Butanol und geringe Mengen Acrylsäure (beispielsweise < 0,1 Gew.-%).
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Ein Teil der organischen Phase wird
als Rücklauf
in die Kolonne III zurückgeführt. Bevorzugt wird
auch ein Teil der wässrigen
Phase aus dem Phasenscheider in die Kolonne III zurückgeführt.
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Die nicht als Rücklauf verwendeten Phasen können der
nachfolgenden Rektifikationskolonne I (Reinkolonne) zugeführt werden.
Gegebenenfalls kann ein Teil der wässrigen Phase aus dem Phasenscheider
einer Strippkolonne zugeführt
werden, bevorzugt wird das Wasser, das nicht als Rücklauf verwendet
wird, vollständig
in die Strippkolonne geleitet.
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Der größte Teil der Acrylsäure wird
bis auf Verunreinigungen bereits in der Azeotropkolonne III über den
Sumpf rückgeführt. Im
Sumpf der Reinkolonne wird der Stabilisator abgetrennt. Das Sumpfprodukt
der Azeotropkolonne III enthält
Acrylsäure, Wasser,
Oxyester, andere schwersiedende Nebenprodukte der Reaktion und geringe
Mengen n-Butylacrylat und n-Butanol und kann in die Reaktionszone zurückgeführt werden.
Die Nebenprodukte wie Dibutylether und n-Butylacetat werden mit
dem Hauptproduktstrom als leichsiedendes Minimum-Heteroazeotrop über Kopf
der Kolonne II abgetrennt und einem Kondensator zugeführt.
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Das Kopfprodukt zerfällt dabei
in eine wässrige
und eine organische Phase. Zur Aufrechterhaltung des Hetero-Azeotropes
in der Kolonne III wird diese aus dem Abscheiden mit wässriger
und organischer Phase als Rücklauf
beaufschlagt. Die wässrige Phase
beinhaltet dabei wenig organische Bestandteile, vorwiegend n-Butanol.
Die organische Phase setzt sich im Wesentlichen aus n-Butylacrylat,
n-Butanol, Wasser und n-Butylacetat sowie Di-n-Butylether zusammen.
Das dem Reaktionsumsatz entsprechende Überschußwasser wird ausgeschleust
und beispielsweise einer Strippkolonne zugeführt. Eine weitere Behandlung
der organischen Phase durch Neutralisation erfolgt bevorzugt nicht.
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Ein Teil des Sumpfablaufs der Kolonne
III wird ausgeschleust, gesammelt und einem Rührkessel IV (Spaltung) zugeführt. Dort
wird dieser Strom eingeengt und die darin enthaltenden Wertprodukte abdestilliert
sowie Schwersieden gespalten. Der niedergeschlagene Brüden aus
der Spaltung besteht im Wesentlichen aus Acrylsäure, n-Butylacrylat, n-Butanol, Oxyester und
Wasser und wird unmittelbar in die Reaktionszone zurückgeschleust.
Eine weitere Rektifikation erfolgt in der Regel nicht. Der hochsiedende Rückstand
wird ausgeschleust und in der Regel verworfen oder z. B. thermisch
verwertet.
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Das schwersiederfreie und stark acrylsäureabgereicherte
organische Destillat (organische Phase) der Rektifikationskolonne
III wird einer Destillationskolonne I (Reinkolon ne) zugeführt und
dort rektifiziert. n-Butanol, Restwasser und enthaltende Leichtsieder
werden dabei als Kopfprodukt abgezogen. Es enthält im Wesentlichen n-Butanol,
n-Butylacrylat,
Wasser, n-Butylacetat und Di-n-Butylether. Dieses Kopfprodukt wird
in einem Kondensator kondensiert, eine Teilmenge wird als Rücklauf auf
den Kopf der Rektifikationskolonne I zurückgeführt. Eine andere Teilmenge
kann einer Abtrennung des Acetats zugeführt werden oder zusätzlich zu
dem zugeführten
Frischalkohol der Reaktionszone zugeführt werden. In diesem Fall
muß eine
kleine Menge zur Einhaltung der Spezifikation an n-Butylacetat ausgeschleust
werden. Das n-Butylacrylat wird im Sumpf dieser Kolonne I aufkonzentriert
im Seitenabzug dampfförmig
abgezogen, kondensiert und abgeführt.
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Ein kleiner Sumpfstrom kann zur Reaktionszone
geleitet werden. Vorzugsweise kann dieser dem Sumpf der Rektifikationseinheit
I entnommene Strom jedoch auch in die Rektifikationseinheit III
geführt werden,
bevorzugt mit den Zulauf oder in den oberen Bereich, besonders bevorzugt
mit dem Zulauf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kann dieser im Wesentlichen aus n-Butylacrylat und Stabilisator
bestehende Strom auch zum Bereiten einer Lösung des Prozeßstabilisators
verwendet werden (siehe unten).
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Das in der Rektifikationseinheit
I anfallende Sumpfprodukt kann vorteilhafterweise im Wesentlichen
vollständig,
wie oben beschrieben, in die Rektifikationseinheit I rückgeführt oder
als Lösung
für Stabilisator
verwendet werden.
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Der Begriff Rektifikationseinheit
ist hier wie auch im folgenden als allgemeine Bezeichnung für Apparate
zu verstehen, in denen durch Wärmezufuhr aufsteigende
Dämpfe
erzeugt werden, die in Kontakt mit abströmender flüssiger Phase stehen. Hierzu sind
auch einfache Destillationskolonnen und -apparate zu rechnen. In
der Regel handelt es sich hierbei jedoch um Rektifikationskolonnen,
in denen Einbauten für
den intensiven Kontakt zwischen Flüssigkeit und Dampf enthalten
sind.
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Geeignete Einbauten sind beispielsweise Böden, wie
Glockenböden,
Thormann-Böden, Siebböden, Lochböden, insbesondere
Dual-Flow-Böden, Schüttungen,
z. B. von Füllkörpern, Packungen
oder dergleichen. Zur Vereinfachung des Verständnisses der Zusammenhänge sind
die verschiedenen Rektifikationseinheiten mit römischen Ziffern bezeichnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt
kontinuierlich durchgeführt.
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Die Reaktionszone kann einen oder
mehrere, beispielsweise zwei oder drei in einer Kaskade angeordnete,
Reaktoren enthalten, beispielsweise Rühr- oder Rohrreaktoren, bevorzugt
einen Reaktor, besonders bevorzugt einen Rohrreaktor.
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Der heterogene Katalysator ist dem
jeweiligen Reaktor bevorzugt in einer Schüttung so fixiert, daß er vom
Reaktionsgemisch durchströmt
wird, andererseits jedoch durch die Durchströmung nicht wesentlich bewegt
werden kann, so daß wenig
Abrieb erfolgt.
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Die Fixierung der Schüttung erfolgt
beispielsweise durch Körbe,
Siebe oder mit Schlitzen versehene Bleche, bevorzugt befindet sich
die Schüttung in
einem Rohrreaktor, wobei sich an der Ober- und Unterseite der Schüttung Siebe
und/oder Schüttungen
aus geeigneten Formkörpern,
beispielsweise Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen oder Geflechten befindet.
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Die Schüttung kann sich in einem gleichmäßig durchmischten
Rührreaktor
oder einem Rohrreaktor befinden, bevorzugt in einem Rohrreaktor.
Ein Rohrreaktor kann von unten nach oben oder von oben nach unten,
bevorzugt von unten nach oben durchströmt werden.
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In einem Rührreaktor erfolgt die Wärmezufuhr über innen-
und/oder außenliegende
Wärmetauscher
herkömmlicher
Bauart und/oder Doppelwandheizung, vorzugsweise außenliegende
Umlaufverdampfer mit Natur- oder Zwangsumlauf. Die Durchmischung
des Reaktionsgemisches erfolgt auf bekannte Weise, z. B. durch Rühren, Umpumpen
oder Naturumlauf.
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In einem Rohrreaktor kann die Wärmezufuhr ebenfalls über innen-
und/oder außenliegende
Wärmetauscher
und/oder Doppelwandheizung erfolgen, bevorzugt wird jedoch der Reaktor
thermisch isoliert und die Wärmezufuhr über einen
vorgeschalteten Wärmetauscher,
beispielsweise Rohrbündelwärmetauscher
oder Plattenwärmetauscher,
zugeführt.
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Die einzelnen Reaktanden, wie z.
B. (Meth)acrylsäure,
Alkohol, gegebenenfalls Rückführströme, sowie
gegebenenfalls ein azeotropbildendes Lösungsmittel, können getrennt
oder gemeinsam direkt oder vorgeheizt in den Reaktor geführt werden.
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Die einsetzbare (Meth)acrylsäure ist
nicht beschränkt
und kann im Fall von Roh(Meth)acrylsäure beispielsweise folgende
Komponenten aufweisen:
Acrylsäure | 90–99,9
Gew.-% |
Essigsäure | 0,05–3
Gew.-% |
Propionsäure | 0,01–1
Gew.-% |
Diacrylsäure | 0,01–5
Gew.-% |
Wasser | 0,05–10
Gew.% |
2-
oder 3-Furfural | 0,01–0,1
Gew.-% |
Benzaldehyd | 0,01–0,05
Gew.% |
sonstige
Aldehyde und andere Carbonylhaltige | 0,01–0,3
Gew.-% |
Inhibitoren | 0,01–0,1
Gew.-% |
Maleinsäure(-anhydrid) | 0,001–0,5 Gew.-% |
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Die eingesetzte Roh-(Meth)acrylsäure ist
in der Regel stabilisiert mit 200 – 600 ppm Phenothiazin oder
anderen Stabilisatoren in Mengen, die eine vergleichbare Stabilisierung
ermöglichen.
Als "sonstige Aldehyde und andere Carbonylhaltige" werden hier beispielsweise
Aceton, Acrolein, Allylacrylat, niedere Aldehyde, Formaldehyd, Acetaldehyd
und Crotonaldehyd verstanden.
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Selbstverständlich kann auch Rein-(Meth)acrylsäure eingesetzt
werden mit beispielsweise folgender Reinheit:
(Meth)acrylsäure | 99,7–99,99 Gew.-% |
Essigsäure | 50–1000 Gew.-ppm |
Propionsäure | 10–500 Gew.-ppm |
Diacrylsäure | 10–500 Gew.-ppm |
Wasser | 50–1000 Gew.-ppm |
Aldehyde | 1–500
Gew.-ppm |
Inhibitoren | 1–300
Gew.-ppm |
Maleinsäure(-anhydrid) | 1–200
Gew.-ppm |
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Die eingesetzte Rein-(Meth)acrylsäure ist
in der Regel stabilisiert mit 100 – 300 ppm Hydrochinonmonomethylether
oder anderen Lagerstabilisatoren in Mengen, die eine vergleichbare
Stabilisierung ermöglichen.
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Der eingesetzte Alkohol, beispielsweise n-Butanol,
kann neben Wasser und isomeren Alkoholen, wie im Beispiel iso-Butanol
oder sek-Butanol, auch das korrespondierende Olefin, beispielsweise 1-
oder 2-Buten, enthalten, n-Butyraldehyd, Butylbutyrat und Dibutylether.
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Durch die Rückführströme kann der Reaktorzulauf auch
1 bis 20 Gew.-% Butylacrylat, 0,1 -2 Gew.-% Butylacetat, 0,1 – 5 Gew.-%
Diacrylsäureester,
Diacrylsäure
0,1 – 5
Gew.-%, 0,1 – 3
Gew.-% Butoxypropionsäure,
0,1 – 5
Gew.-% Oxyester (Butoxypropionsäurebutylester)
und 0,01 – 0,5
Gew.-% Di-n-Butylether enthalten.
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Bei einem Rührreaktor kann auf den Reaktor oder
auf den im Umlaufkreis befindlichen Verdampfer eine Destillationskolonne
zur Abtrennung des in der Reaktion gebildeten Wassers aufgesetzt
werden.
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Bei einem kontinuierlich betriebenen
Rohrreaktor wird bevorzugt der Austrag aus dem Reaktor in eine solche
Destillationskolonne geführt.
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Die Destillationskolonne zur Auftrennung des
Azeotrops (Azeotropkolonne) ist von an sich bekannter Bauart und
weist die üblichen
Einbauten sowie Umlaufverdampfer, Kondensator und Phasentrennapparat
auf. Als Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten
in Betracht, beispielsweise Böden,
Packungen und/oder Schüttungen.
Von den Böden
sind Glockenböden,
Siebböden, Ventilböden, Thormannböden und/oder
Dual-Flow-Böden
bevorzugt, von den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern oder Geflechten bevorzugt.
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In der Regel sind 5 bis 20 theoretische
Böden ausreichend.
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Der Kondensator und das Trenngefäß sind von
herkömmlicher
Bauart.
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Als Lösungsmittel zur azeotropen
Entfernung des Reaktionswassers eignen sich vor allem aliphatische,
cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe oder Gemische
davon.
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Vorzugsweise kommen n-Pentan, n-Hexan, n-Heptan,
Cyclohexan, Methylcyclohexan, Benzol, Toluol oder Xylol zur Anwendung.
Besonders bevorzugt sind Cyclohexan, Methylcyclohexan und Toluol.
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Die eingesetzte Menge beträgt 10 – 200 Gew.-%,
vorzugsweise 20 – 100
Gew.-%, besonders bevorzugt 30 bis 100 Gew.-% bezogen auf die Summe
von Alkohol und (Meth)acrylsäure.
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Bei der Durchführung in einem Rohrreaktor wird
bevorzugt ohne ein solches Lösungsmittel
gearbeitet. Bei der Veresterung in einem Rührreaktor kann mit oder ohne
ein solches Lösungsmittel
gearbeitet werden, bevorzugt ebenfalls ohne.
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Die Reaktionstemperatur in der Reaktionszone
beträgt
bevorzugt von 70 bis 160 °C,
besonders bevorzugt von 90 bis 110 °C. Der Reaktionsdruck beträgt zwischen
0 und 20 bar absolut, bevorzugt von 1 bis 5 bar absolut. Im Fall
einer Reaktorkaskade kann die Temperatur im Verlauf der Kaskade
leicht ansteigen, so daß die
Temperatur im letzten Reaktor ca. 5 – 20 °C höher ist als die im ersten.
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In den Reaktor kann ein sauerstoffhaltiges Gas,
bevorzugt Luft oder ein Gemisch aus Luft und Stickstoff (Magerluft)
dosiert werden.
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Dieses sauerstoffhaltige Gas wird
bei einem Rührreaktor
vorzugsweise in den Reaktorinhalt eingeperlt und/oder in einen Umlaufverdampfer
eindosiert, beziehungsweise bei einem Rohrreaktor über eine
oder mehrere Eindosierungsvorrichtungen eingetragen.
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Die mittleren Verweilzeiten im Reaktor,
bezogen auf das Leervolumen des Reaktors, betragen bei einem Rührreaktor
in der Regel 1 – 20
Stunden, bevorzugt 2 – 12
und besonders bevorzugt 3 bis 6 Stunden, bei einem Rohrreaktor in
der Regel 10 bis 180 Minuten, bevorzugt 15 bis 120 min und besonders bevorzugt
20 bis 100 min.
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Im geraden Durchgang liegt der Umsatz
bzgl. Acrylsäure
in der Regel bei 40 – 70
% und besonders bevorzugt bei 50 – 60 %. Ebenfalls im geraden Durchgang
liegt der Ethergehalt im Reaktorausgang zwischen 0 und 2 Gew.-%,
bevorzugt unter 1,0 Gew.% und besonders bevorzugt unter 0,5 Gew.-%, der
Estergehalt beträgt
in der Regel über
30 Gew.-%.
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Aus einem Rohrreaktor erfolgt der
Zulauf in die Rektifikationseinheit III flüssig, beziehungsweise nach
Entspannung flüssig/gasförmig bevorzugt
in der unteren Hälfte
der Kolonne, bevorzugt im zweiten Viertel von unten, bezogen auf
die theoretischen Trennböden.
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Der Reaktoraustrag aus einem Rohrreaktor enthält in der
Regel 10 – 25
Gew.-% Butanol, 10 – 25 Gew.-%
Acrylsäure,
30 – 60
Gew.-% Butylacrylat. 2 – 10
Gew.-% Wasser, 0,1 – 3
Gew.-% Butylacetat und 0,1 – 3
Gew.-% Oxyester.
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Aus einem Rührkessel wird das gasförmig abgezogene
Destillat ebenfalls an der gleichen Stelle eingespeist. Es ist jedoch
auch möglich,
die Dampfphase am unteren Kolonnenende einzuspeisen, die Kolonne
als aufgesetzt zu betreiben, in diesem Fall muß enthaltene Acrylsäure in der
nachfolgenden Kolonne I abgetrennt werden.
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Das Destillat der Rektifikationseinheit
III zerfällt
nach Kondensation in eine organische und eine wässrige Phase. Von der organischen
Phase werden zwischen 0 und 60 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 50 Gew.-%,
besonders bevorzugt 10 bis 40 Gew.-% und ganz I besonders bevorzugt
15 bis 30 Gew.-% als Rücklauf
für die
Rektifikationseinheit III über
Kopf zurückgeführt. Von
der wässrigen
Phase können
0 bis weniger als 100 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 99 Gew.-%, besonders
bevorzugt 50 bis 98 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 75 bis 98 Gew.-%
und insbesondere 85 bis 95 Gew.-% als Rücklauf verwendet werden. Der Überschuß der organischen
Phase wird in die Rektifikationseinheit I geführt, der Überschuß der wässrigen Phase in eine Strippkolonne
oder zur Entsorgung.
-
Der Druck in der Kolonne III beträgt in der Regel
zwischen 20 mbar und Atmosphärendruck,
bevorzugt zwischen 50 und 800 mbar, besonders bevorzugt zwischen
100 und 700 mbar und ganz besonders bevorzugt zwischen 200 und 500
mbar.
-
Die Sumpftemperatur in der Kolonne
beträgt in
der Regel von 100 bis 130 °C
und bevorzugt von 100 bis 120 °C.
-
Der am Sumpf der Kolonne III abgenommene
Strom enthält überwiegend
Acrylsäure
und Hochsieder, wie z. B. Oligo- und Polymere, sowie kleine Mengen
Butanol und Butylacrylat. Dieser Strom wird zu einem großen Teil,
bevorzugt zu mindestens 50 Gew.%, besonders bevorzugt zu mindestens
60 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zu mindestens 75 Gew.-% in
die Reaktionszone zurückgeführt. Der
Rest kann ausgeschleust oder einer Spaltung unterworfen werden.
-
Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einer Spaltung besteht darin, daß kontinuierlich oder diskontinuierlich
ein Teil des Sumpfstromes aus der Kolonne III ausgetragen wird,
vorzugsweise kontinuierlich, und einer weiteren Destillationseinheit
IV zugeführt
wird, in der unter eventuellem Zusatz von Acrylsäure oder oligomerer Acrylsäure oder
eines solche enthaltenden Stroms die Leichtsieder von den Hochsiedern
(gebildete Oligomere und Polymere) abgetrennt werden. Diese Leichtsieder
setzen sich im Wesentlichen aus n-Butylacrylat, Wasser, n-Butanol
und Acrylsäure
zusammen, und können
zur Ausbeuteerhöhung
der Reaktionszone zugeführt
werden. In dieser zusätzlichen
Destillationseinheit IV (Spaltung) wird ein Teil der Oligomere gespalten,
so daß die
Verluste an Wertstoffen sehr niedrig gehalten werden können.
-
Die Menge an aus dieser Rektifikationseinheit
IV ausgeschleusten Hochsiedern beträgt in der Regel weniger als
5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01
- 1 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 0,05 – 0,5 Gew.-% bezogen auf die
der Trennzone zugeführten
Menge. Die Gesamtverluste bezogen auf gebildetes n-Butylacrylat
belaufen sich in der Regel auf weniger als 2 Gew.-%.
-
Die Rektifikationseinheit IV kann
beispielsweise aus einem oder mehreren hintereinandergeschalteten
Reaktoren bestehen, dem/denen eine oder mehrere Destillations- oder
Rektifikationseinheiten oder auch nur einen Kondensator aufgesetzt ist/sind.
-
Die Rektifikationseinheit IV kann
kontinuierlich oder diskontinuierlich betrieben werden, bevorzugt
kontinuierlich.
-
In der Rektifikationseinheit IV werden
beispielsweise Oligomere und Polymere rückgespalten. Als Oligomere
werden in diesem Zusammenhang Produkte einer Michael-Addition von Wasser,
Acrylsäure
oder n-Butanol an Acrylsäure/Acrylsäureester oder
andere Acrylsäureaddukte,
wie z. B. höhere
Michael-Addukte, unter anderem die Oxyester, verstanden, z. B. 2-Hydroxypropionsäure, 2-Hydroxypropionsäureester,
2-Butoxypropionsäure, 2-Butoxypropionsäureester,
2-Acryoxypropionsäure
(Diacrylsäure),
2-Acryloxypropionsäureester
sowie mehrfache Michael-Addukte, wie z. B. Tri- und Tetraacrylsäure, und
wiederum deren Butanol-Anlagerungsprodukte.
-
Diese Oligomere sind im Allgemeinen
in ihre Ausgangsverbindungen rückspaltbar,
z. B. durch thermische und/oder katalytische Behandlung, z. B. in
Gegenwart eines geeigneten Katalysators.
-
Polymere dagegen entstehen durch
eine im Wesentlichen radikalische Polymerisation unter Ausbildung
von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Verknüpfungen. Diese Produkte sind
in der Regel nicht rückspaltbar.
-
Der der Rektifikationseinheit IV
zugeführte Strom
kann, gegebenenfalls unter Zusatz von weiterem sauren Katalysator,
zur Rückspaltung
der enthaltenen Oligomere thermisch behandelt werden. Dazu sind
als saure Katalysatoren beispielsweise Schwefelsäure, organische Sulfonsäuren, wie
z. B. para-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure,
Trifluormethansulfonsäure,
Xylolsulfonsäure
oder Dodecylbenzolsulfonsäure,
saure lonentauscher oder saure Metalloxide geeignet.
-
Die Temperatur in der Rektifikationseinheit IV
beträgt
im allgemeinen 100 bis 220 °C,
bevorzugt 120 bis 200 °C,
besonders bevorzugt 140 bis 180 °C und
insbesondere 150 bis 180 °C.
-
Die Abtrennung der Leichtsieder aus
der Rektifikationseinheit IV kann durch das Durchleiten eines unter
den Reaktionsbedingungen im Wesentlichen inerten Gasstromes (Strippen),
wie z. B. Stickstoff, Wasserdampf, aber auch ein sauerstoffhaltiges Gas,
wie z. B. Luft, unterstützt
werden.
-
Neben Dibutylether fällt im erfindungsgemäßen Verfahren
als Nebenprodukt auch n-Butylacetat an.
Besonders vorteilhaft ist es daher, eine an Essigsäure abgereicherte
Acrylsäure
einzusetzen, die wesentlich geringere Verunreinigungen als die oben
angeführte
Roh-Acrylsäure
aufweist. In diesem Fall genügt
es, aufgrund der sehr geringen Menge an Dibutylether und n-Butylacetat
einen Teilstrom des am Kopf der Rektifikationseinheit I anfallenden
Destillats auszuschleusen, in der Regel weniger als 1 Gew.-% bezogen
auf die eingesetzte Menge an n-Butanol. Auf diese Weise werden Leichtsieder
aus dem System ausgeschleust und gelangen nicht ins Reinprodukt.
-
Weiterhin bevorzugt werden Edukte
mit einem geringeren Wassergehalt als oben angeführt verwendet, um den Wassergehalt
in der Reaktionszone möglichst
gering zu halten.
-
Eine weitere Ausführungsform, besonders, wenn
Acrylsäure
mit einem signifikanten Gehalt an Essigsäure eingesetzt wird, besteht
darin, daß zumindest
ein Teil des am Kopf der Rektifikationseinheit I anfallende Destillats
in einer weiteren Kolonne II in ein Kopfprodukt, enthaltend im Wesentlichen
Dibutylether, n-Butylacetat, n-Butanol, n-Butylacrylat und Wasser und ein Sumpfprodukt,
weitgehend bestehend aus n-Butanol und n-Butylacrylat und geringen Mengen
Essigsäurebutylester,
aufgetrennt wird. Das n-Butanol aus dem Sumpf dieser Rektifikationseinheit
für die
Leichtsieder-Abtrennung wird in den Reaktor zurückgeführt.
-
Die abzutrennenden Mengen an n-Butylacetat
hängen
selbstverständlich
stark vom Gehalt an Essigsäure
in der eingesetzten Acrylsäure
ab. Wird eine stark aufgereinigte Acrylsäure mit einem geringeren Nebenproduktegehalt
als oben angegeben eingesetzt, so fallen geringere Mengen an n-Butylacetat
an.
-
Die Rektifikationseinheit I kann
bei Drücken zwischen
20 mbar und 800, bevorzugt 50 – 500
und besonders bevorzugt 100 – 300
mbar betrieben werden.
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Die Temperatur in der Rektifikationseinheit
I sollte 135 °C
nicht überschreiten,
um unerwünschte Polymerisationen
als Nebenreaktion zu unterdrücken,
bevorzugt sind 100 – 120 °C.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß zumindest
ein Teil des Sumpfablaufs kontinuierlich aus der Rektifikationseinheit
I in die Reaktionszone oder in die Kolonne III zurückgeführt wird.
Besonders bevorzugt wird der Sumpfablauf vollständig in die Kolonne III geführt.
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Die Rektifikationseinheit I weist
eine für
das Trennproblem geeignete Anzahl von theoretischen Trennstufen
auf, bevorzugt von 10 bis 30, besonders bevorzugt 15 bis 25.
-
Das Destillat wird über Kopf
abgenommen und kondensiert. Das Kondensat enthält als Hauptkomponente n-Butanol
und n-Butylacrylat, neben Acetat und Wasser.
-
Ein Teil des Kondensats wird in die
Rektifikationseinheit I als Rücklauf
aufgegeben. Die Art der Aufgabe als Rücklauf ist nicht beschränkt und
erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise im Verhältnis 10:1 – 1:10,
bevorzugt 5:1 – 1:5
und besonders bevorzugt 2:1 – 1:2.
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Das Rücklaufverhältnis der jeweiligen Phase ist
dabei definiert als das Verhältnis
des Teils der Phase, der in die Kolonne zurückgeführt wird zu dem Teil, der zu
anderen Zwecken abgeführt
wird.
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Eine besondere Ausführungsform
der Reindestillation besteht darin, daß der Reinester am unteren
Ende der Rektifikationskolonne I oberhalb des Verdampfers, zwischen
Verdampfer und der zweiten Trennstufe (von unten gezählt), bevorzugt
zwischen dem Verdampfer und der ersten Trennstufe, als dampfförmiger Seitenabzug
entnommen wird. Dieser Gasstrom wird kondensiert und in bekannter
Weise mit Lagerstabilisator (z. B. Hydrochinonmonomethylether, Hydrochinon,
Phenothiazin, 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-Oxyl
oder 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-Oxyl) stabilisiert.
-
Eine weitere Reinigung des dampfförmig entnommenen
Reinesters ist in der Regel nicht erforderlich, die Reinheit beträgt in der
Regel mindestens 99,8 Gew. %, bevorzugt 99,9 Gew.-%. Der Gehalt
an Acrylsäure
beträgt
maximal 100 ppm. Wird eine weitere Reinigung gewünscht, so kann selbstverständlich jede
der eingangs in der Beschreibung erwähnten Reinigungsmethoden angewendet
werden kann. In der Regel findet keine weitere Reinigung statt.
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Die nachgeschaltete Rektifikationseinheit
II (Acetatabtrennung), in die der nicht als Rücklauf verwendete Anteil des
Kondensats der Rektifikationseinheit I geleitet wird, wird bevorzugt
derart betrieben, daß am
oberen Ende dieser Rektifikationskolonne II als Kopfprodukt n-Butanol
mit n-Butylacetat (in der Regel bis zu 50 Gew.-%, bevorzugt bis
zu 25 Gew.%) und Wasser sowie Ether entnommen wird, das beispielsweise
in eine Etherspaltung geleitet werden kann, und daß am unteren
Ende der Rektifikationskolonne II, z. B. am Sumpf ein Strom aus
Butanol, Butylacrylat und wenig Acetat entnommen wird, der direkt
in die Reaktionszone geleitet werden kann.
-
Die Rektifikationseinheit II weist
in der Regel 10 bis 30 theoretische Trennstufen auf, bevorzugt 15 bis
25.
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Der Zulauf erfolgt in der unteren
Hälfte
der Kolonne.
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Aus den für die Aufrechterhaltung des
wässrigen
Azeotrops in der Rektifikationskolonnen III und II nicht verwendeten
Anteilen der wässrigen
Phasen in den Phasenscheidern des Verfahrens läßt sich enthaltenes n-Butanol
z. B. durch Strippen (z. B. mit Luft oder Wasserdampf) in einem
gesonderten Apparat (Strippkolonne) abtrennen und zurückführen. Zweckmäßigerweise
erfolgt die Rückführung des
n-Butanol auf direktem Weg in die Phasenscheider oder in die Reaktionszone.
Das dabei anfallende im Wesentlichen reine Wasser wird ausgetragen
und kann entsorgt werden, z. B. in einer Kläranlage.
-
Beim erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgen sowohl die Veresterungsreaktion als auch die thermischen
Trennungen vorzugsweise in Gegenwart von üblichen Mengen an sich bekannter
Polymerisationsinhibitoren. In der Regel werden, bezogen auf die
Menge der α,ß-monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren, je Einzelsubstanz von 1 bis 10000 ppm, bevorzugt von
10 bis 5000 ppm, besonders bevorzugt von 30 bis 2500 ppm und insbesondere
von 50 bis 1500 ppm eines geeigneten Stabilisators eingesetzt. Sie
werden mit Vorteil am Kopf der der Reaktionszone aufgesetzten Rektifikationseinheit
III, am Kopf der Rektifikationseinheit I und am Kopf der Rektifikationseinheit
II zugegeben, besonders bevorzugt auf die an den Kolonnen befindlichen Kondensatoren.
-
Geeignete Stabilisatoren sind z.
B. in den älteren
deutschen Patentanmeldungen mit den Aktenzeichen
10249507.6 und
10258329.3 sowie
DE 198 56 565 A1 ,
EP 765 856 A1 erwähnt und
können
beispielsweise N-Oxide (Nitroxyl- oder N-Oxyl-Radikale, also Verbindungen, die wenigstens
eine >N-O-Gruppe aufweisen),
wie z. B. 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-Oxyl oder 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-Oxyl, Phenole und
Naphthole, wie z. B. p-Aminophenol, p-Nitrosophenol, 2-tert.-Butylphenol, 4-tert.-Butylphenol,
2,4-di-tert.-Butylphenol, 2-Methyl-4-tert.-Butylphenol oder 4-tert.-Butyl-2,6-dimethylphenol,
Chinone, wie z. B. Hydrochinon oder Hydrochinonmonomethylether,
aromatische Amine, wie z. B. N,N-Diphenylamin, Phenylendiamine,
wie z. B. N,N'-Dialkyl-para-phenylendiamin, wobei die Alkylreste
gleich oder verschieden sein können
und jeweils unabhängig
voneinander aus 1 bis 4 Kohlenstoffatome bestehen und geradkettig
oder verzweigt sein können,
wie z. B. N,N'-Dimethylpara-phenylendiamin oder N,N'-Diethyl-para-phenylendiamin,
Hydroxylamine, wie z. B. N,N-Diethylhydroxylamin, phosphorhaltige
Verbindungen, wie z. B. Triphenylphosphin, Triphenylphosphit oder
Triethylphosphit oder schwefelhaltige Verbindungen, wie z. B. Diphenylsulfid
oder Phenothiazin, sein.
-
Weiterhin können dies auch Abbauprodukte oder
Derivate von Stabilisatoren sein, beispielsweise das Michael-Addukt
von Acrylsäureester
und Hydrochinon.
-
Bevorzugt eingesetzt werden Hydrochinon, Hydrochinonmonomethylether,
Phenothiazin, 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-Oxyl oder 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-Oxyl.
-
Der zugesetzte Stabilisator kann
jeweils einzeln oder als Gemisch zugesetzt werden in flüssiger, fester
oder in in einem geeigneten Lösungsmittel,
bevorzugt in n-Butylacrylat, gelöster
Form.
-
In einer besonders bevorzugt Ausführungsform
kann der im Wesentlichen aus n-Butylacrylat und
Stabilisator bestehende Strom aus dem Sumpf der Rektifikationseinheit
I zum Bereiten der Lösung des
Stabilisators verwendet werden.
-
Durch den zugefügten Stabilisator wird im Wesentlichen
die radikalische Polymerisation vermindert.
-
Allgemein können Stabilisatoren vorzugsweise
auf solche Radikale wirken, bei denen sich das radikalische Zentrum
an einem Sauerstoffatom befindet, beispielsweise Hydrochinon oder
Hydrochinonmonomethylether, oder auf solche, bei denen sich das
radikalische Zentrum an einem Kohlenstoffatom befindet, beispielsweise
bei N-Oxylen oder aromatischen Aminen, oder sie können vorzugsweise
z. B. Peroxide zersetzen, z. B. phosphor- oder schwefelhaltige Stabilisatoren.
-
Das Verfahren kann sowohl in Gegenwart
als auch in Abwesenheit von Sauerstoff (O2)
durchgeführt
werden. Führt
man es in Anwesenheit von Sauerstoff aus, so ist ein sauerstoffhaltiges
Gas verwendbar, in dem der Sauerstoff gegebenenfalls mit einem reaktionsträgen Gas
wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Kohlenstoftmonoxid
(CO), Verbrennungsgase, Stickstoff (N2)
oder Edelgase, wie z. B. Helium oder Argon, oder Gemischen davon
verdünnt
wird. Bevorzugt wird Stickstoff zur Verdünnung verwendet.
-
Der Sauerstoffanteil am sauerstoffhaltigen Gas
kann von 1 bis 100 Vol. % betragen, bevorzugt von 2 bis 80 Vol.-%
besonders bevorzugt von 5 bis 50 Vol.-% und insbesondere von 5 bis
30 Vol.-%.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Luft oder Luft-Stickstoffgemische als sauerstoffhaltiges
Gas verwendet.
-
Führt
man das Verfahren in Abwesenheit von Sauerstoff aus, so sind beliebige
der oben aufgeführten
reaktionsträgen
Gase einzeln oder im Gemisch verwendbar, bevorzugt wird das Verfahren
jedoch in Gegenwart eines sauerstoffhaltigen Gases durchgeführt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
durch eine nahezu vollständige
Abtrennung der Acrylsäure
in der organischen Phase der Acrylsäure-Abtrennung auch ohne Neutralisationsstufe
aus.
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Weiterhin ist vorteilhaft, daß die Veresterung bei
einem geringen Wassergehalt von in der Regel nicht mehr als 1 Gew.-%
abläuft,
so daß die
enthaltenen Säuren
weniger korrosiv wirken und keine teuren Werkstoffe, wie z. B. Zirkon,
erforderlich sind.
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Eine günstige Ausführungsform besteht darin, daß das Gesamtverfahren
mit insgesamt lediglich drei Trennkolonnen auskommt.
-
Eine andere Ausführungsform beinhaltet zusätzlich eine
Trennkolonnen zur Entfernung von Butylacetat und Di-n-Butylether
aus dem Destillat der Rektifikationseinheit II sowie gegebenenfalls
eine Rektifikationseinheit zur Strippung von n-Butanol aus dem Reaktionswasser.
Diese Trennkolonnen bedingen jedoch aufgrund der geringen abzutrennenden Mengen
nur einen geringfügigen
Investitionsbetrag und beeinträchtigen
in keinerlei Weise die anderen Vorzüge des Verfahrens.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens können
die im Verfahren gebildeten und abgetrennten Ether gemäß dem Stand
der Technik rückgespalten
und die so freigesetzten Wertprodukte zurückgeführt werden. Dazu können die
Ether an stark sauren, meist heterogenen Katalysatoren umgesetzt
werden. Heterogene Katalysatoren, die dafür in Frage kommen, sind beispielsweise
lonentauscherharze, wie in
KR-B1
122 429 ,
WO 00/78702 ,
US 5,866,713 und
EP-B1 713 857 beschrieben,
oder Schwefel- oder Phosphorsäure
auf Metalloxidträgern,
wie z. B. SiO
2 oder Al
2O
3, wie in der EP-A 3 305 beschrieben, Zeolithe,
wie z. B. ZSM5, Mordenit, ZSM11, Faujasit oder Clinoptiolit, wie
in der
EP-A 15 513 ,
US 5 227 564 oder CZ 230 290
beschrieben oder kristallinen Alumosilicaten, wie in der
DE-A 29 24 869 beschrieben.
-
Dazu werden die etherhaltigen Stoffströme, in denen
die gebildeten Ether angereichert sind, so daß sie beispielsweise einen
Ethergehalt von 5 Gew.-% oder mehr, bevorzugt einen Gehalt von 10 Gew.-%
oder mehr aufweisen, komplett oder Teilströme davon vorzugsweise, aber
nicht notwendigerweise, mit Wasser vermischt und über einen
der oben angeführten
Katalysatoren geführt.
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Die Etherspaltung kann in der Gas-
oder Flüssigphase
durchgeführt
werden, bevorzugt in der Gasphase. Dazu wird der etherhaltige Strom
bei einer Temperatur von 130 bis 350 °C und einem Druck von 1 bis
10 bar auf den heterogenen Katalysator gegeben und das aus dem Reaktor
erhältliche
Reaktionsgemisch, in denen die Spaltprodukte des Ethers, zumeist
der zugrundeliegende Akohol und das entsprechend durch Eliminierung
erhältliche
Olefin, in eine Aufarbeitungskolonne geführt. Besonders bevorzugt wird
dafür der
Reaktoraustrag in die Rektifikationskolonne II geleitet, aus der
der Alkohol dann über
Sumpf abgezogen und in die Reaktionszone geführt werden kann.
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Bei Verwendung von Zeolithen als
heterogene Katalysatoren ist eine mehrfache Regeneration vorgesehen,
wenn eine bestimme Aktivität
unterschritten ist. Die Regeneration erfolgt beispielsweise im Reaktor
durch Abbrennen einer heißen,
sauerstoffhaltigen Gasatmosphäre,
wie in der älteren
deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 10226179.2 beschrieben.
Ionenaustauscher sind nicht regenerierbar.
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In dieser Schrift verwendete ppm-
und Prozentangaben beziehen sich, falls nicht anders angegeben,
auf Gewichtsprozente und -ppm.
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Beispiele
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Vergleichsbeispiel 1
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Der mit ca. 2 Liter Ionenaustaucher
(Amberlyst® 15
wet von Rohm & Haas)
gefüllte
Rohrreaktor wurde mit 549 g/h Acrylsäure und 594 g/h n-Butanol beschickt.
Die Acrylsäure
im Zulauf enthielt ca. 250 ppm Phenothiazin, der n-Butanol-Zulauf
wurde nicht stabilisiert. Der Reaktorauslass wurde vollständig in die
Azeotropkolonne geführt.
Zur Stabilisierung wurden in den organischen Rücklauf ca. 10 g/h 1%ige Phenothiazin-Lösung in n-Butanol und in den
wässrigen
Rücklauf
ca. 15 g/h 3%ige Hydrochinonmonomethylether-Lösung in Wasser gegeben. Nach
ca. 5 h trübte
sich der Sumpf, und nach dem Abschalten und Öffnen des Kolonnensumpfes wurden
größere Polymerklumpen
gefunden.
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Im Sumpf der Azeotropkolonne betrug
der Wassergehalt 1900 Gew.-ppm und der Gehalt an Acrylsäure 64,88
Gew.-%.
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Vergleichsbeispiel 2
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Der Rohrreaktor wurde wie im Vergleichsbeispiel
1 betrieben. Mit Inbetriebnahme der Azeotropkolonne wurde gleichzeitig
die Rückführung vom Sumpf
der Kolonne zum Reaktor betrieben. Dem Reaktor wurden 390 g/h Acrylsäure, 531
g/h n-Butanol und 182g/h Rückführung zugegeben.
Stabilisiert wurde wie im Vergleichsbeispiel 1. Nach 12 h war der Sumpf
trüb, es
hatte sich Polymer gebildet.
-
Im Sumpf der Azeotropkolonne betrug
der Wassergehalt 5120 Gew.-ppm und der Ge- halt an Acrylsäure 55 Gew.-%
-
Beispiel 1
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Der Rohrreaktor wurde wie im Vergleichsbeispiel
2 betrieben. Mit Inbetriebnahme der Azeotopkolonne wurde gleichzeitig
die Rückführung vom
Sumpf der Kolonne zum Reaktor geschlossen. Dem Reaktor wurden 275
g/h Acrylsäure,
545 g/h n-Butanol und 410g/h Rückführung zugegeben.
Stabilisiert wurde wie im Vergleichsbeispiel 1. Die Kolonne konnte über mehrere
Wochen stabil betrieben werden, es hatte sich kein Polymer gebildet.
-
Im Sumpf der Azeotropkolonne betrug
der Gehalt an Acrylsäure
42 Gew.-%. Durch Erhöhung der
Verdampferleistung betrug der Wassergehalt 460 Gew.-ppm.