-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Homopolymeren
oder Copolymeren aus Styrolmonomeren oder Dienmonomeren oder deren
Mischungen durch anionische Polymerisation, Entgasung des erhaltenen
Polymeren und Zugabe von Mineralöl
als Zusatzstoff Z1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil
des Mineralöls
erst nach der Entgasung zugefügt
wird.
-
Außerdem betrifft
die Erfindung Homopolymere oder Copolymere aus Styrolmonomeren oder
Dienmonomeren oder deren Mischungen, erhältlich nach dem genannten Verfahren,
die Verwendung der Homopolymere oder Copolymere zur Herstellung
von Formkörpern,
Folien, Fasern und Schäumen,
sowie schließlich
die Formkörper,
Folien, Fasern und Schäume
aus den Homopolymeren oder Copolymeren.
-
Polymere
aus Styrolmonomeren und Dienmonomeren sind beispielsweise die Homopolymere
Polystyrol (PS oder auch GPPS, General Purpose Polystyrene = Standard-Polystyrol),
Polybutadien (PB) und Polyisopren (PI), sowie die Copolymere Styrol-α-Methylstyrol-Copolymer,
schlagzähes
Polystyrol HIPS, High Impact Polystyrene, z.B. Polybutadien-Kautschuk
dispergiert in einer Polystyrol-Hartmatrix) und Styrol-Butadien-Blockcopolymere.
Die genannten Polymere können
durch verschiedene Polymerisationsverfahren hergestellt werden,
etwa durch radikalische oder anionische Polymerisation.
-
Die
durch anionische Polymerisation erhaltenen Polymere weisen gegenüber den
auf radikalischem Wege erhaltene Produkten einige Vorteile auf,
u.a. geringere Restmonomeren- und Oligomerengehalte. Radikalische
und anionische Polymerisation sind grundverschieden. Bei der radikalischen
Polymerisation verläuft die
Reaktion über
freie Radikale uns es werden z.B. peroxidische Initiatoren verwendet,
wogegen die anionische Polymerisation über "lebende" Carbanionen ablauft und beispielsweise
Alkalimetallorganylverbindungen als Initiatoren verwendet werden.
-
Die
anionische Polymerisation verläuft
wesentlich schneller und führt
zu höheren
Umsätzen,
als die radikalische Polymerisation. Die Temperaturkontrolle der
exothermen Reaktion ist aufgrund der hohen Geschwindigkeit schwierig.
Dem kann man Verwendung von sogenannten Retardern (etwa Al-, Zn-
oder Mg-Organylverbindungen) begegnen, welche die Reaktionsgeschwindigkeit
senken. Die Viskosität
der Reaktionsmischung nimmt bei der anionischen Kautschukherstellung
in der Regel so schnell zu, dass eine Verdünnung der Reaktionsmischung
mit einem inerten Lösungsmittel
erfor derlich ist. Nach Verbrauch der Monomeren, d.h. am Ende der
Polymerisation, wird bevorzugt mit einem Kettenabbruchmittel, z.B.
einer erotischen Substanz wie Alkoholen, abgebrochen. Die anionische
Polymerisation von Styrol und/oder Butadien ist beispielsweise in
der WO 98/07765 und WO 98/07766 beschrieben.
-
Üblicherweise
wird das bei der anionischen Polymerisation erhaltene Polymere nach
Beendigung der Polymerisation aufgearbeitet, insbesondere von Hilfs-
und Begleitstoffen, wie z.B. mitverwendeten Lösungsmitteln, befreit. Dies
erfolgt üblicherweise
mittels einer Entgasung. Unter Entgasung sollen alle Maßnahmen verstanden
werden, mit denen die abzutrennenden Hilfs- und Begleitstoffe in
den gasförmigen
Zustand oder in ein Aerosol (kleinste feste oder flüssige Partikel
in einem Gas dispergiert) überführt und
entfernt werden. Geeignete Entgasungsvorrichtungen für eine solche
Aufarbeitung („Entgasungsstufe") sind beispielsweise übliche Entgasungsextruder,
Teilverdampfer, Strangentgaser oder Vakuumtöpfe.
-
Es
ist bekannt, dem Polymeren Verarbeitungshilfsmittel wie z.B. Entformungsmittel,
zuzugeben, um die Verarbeitung des Polymeren zum Formteil zu erleichtern.
Ebenfalls bekannt ist die Zugabe von Zusatzstoffen wie etwa Antioxidatien
oder Flammschutzmitteln, die dem Polymeren das gewünschte Eigenschaftsprofil zu
verleihen. Dies wird auch als Additivierung bezeichnet.
-
Die
DE-A 100 22 504 lehrt,
anionisch polymerisiertem, schlagzähem Polystyrol zur Erhöhung der Reißdehnung,
Mineralöl
als Zusatzstoff zuzufügen.
Das Mineralöl
wird nach dem Einmischen der Abbruchlösung und vor der Entgasung,
dem Polymeren zugefügt.
Die auf diese Weise erhaltenen Polymere haben vorteilhafte Eigenschaften,
jedoch treten unerwünschte
Materialverluste auf. Insbesondere ein Teil der Zusatzstoffe kann
wieder verloren gehen. Durch diese Verluste während der Aufarbeitung bzw.
Additivierung ist die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigt.
-
Es
bestand die Aufgabe, den geschilderten Nachteilen abzuhelfen. Insbesondere
bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Homo- und
Copolymeren aus Styrolmonomeren und/oder Dienmonomeren bereitzustellen,
bei dem weniger Materialverluste auftreten.
-
Insbesondere
sollte während
der Aufarbeitung und Additivierung weniger Zusatzstoffe verloren
gehen. Schließlich
sollte das Verfahren eine verbesserte Wirtschaftlichkeit aufweisen.
-
Demgemäß wurden
das eingangs genannten Verfahren, die Homo- und Copolymere, die
Verwendungen, sowie die Formkörper,
Folien, Fasern und Schäume,
gefunden. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden Styrolmonomere oder Dienmonomere oder deren Mischungen, durch
anionische Polymerisation, zu Homo- oder Copolymeren polymerisiert.
-
Als
Styrolmonomere sind alle vinylaromatischen Monomere geeignet, beispielsweise
Styrol, α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Ethylstyrol, tert.-Butylstyrol, Vinylstyrol, Vinyltoluol,
1,2-Diphenylethylen, 1,1-Diphenylethylen oder deren Mischungen.
Besonders bevorzugt wird Styrol eingesetzt.
-
Als
Dienmonomere kommen alle polymerisierbaren Diene in Betracht, insbesondere
1,3-Butadien, 1,3-Pentadien, 1,3-Hexadien, 2,3-Dimethylbutadien,
Isopren, Piperylen oder Mischungen davon. Bevorzugt ist 1,3-Butadien
(kurz: Butadien).
-
Üblicherweise
werden als anionische Polymerisationsinitiatoren Alkalimetallorganyle,
insbesondere mono-, bi- oder multifunktionellen Alkalimetallalkyle,
-aryle oder -aralkyle eingesetzt, oder auch Alkalimetallhydride
wie Lithiumhydrid, Natriumhydrid oder Kaliumhydrid. Zweckmäßigerweise
werden als Alkalimetallorganyle lithiumorganische Verbindungen eingesetzt
wie Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-,
Phenyl-, Diphenylhexyl-, Hexamethylendi-, Butadienyl-, Isoprenyl-,
Polystyryl-lithium oder die multifunktionellen Verbindungen 1,4-Dilithiobutan,
1,4-Dilithio-2-buten oder 1,4-Dilithiobenzol. Bevorzugt verwendet
man sec.-Butyllithium.
-
Zur
Kontrolle der Reaktionsgeschwindigkeit können polymerisationsgeschwindigkeitsvermindernde Zusätze, sogenannte
Retarder wie in WO 98/07766 beschrieben, zugegeben werden. Als Retarder
eignen sich beispielsweise Metallorganyle eines Elementes der zweiten
oder dritten Hauptgruppe oder der zweiten Nebengruppe des Periodensystems.
Beispielsweise können
die Organyle der Elemente Be, Mg, Ca, Sr, Ba, B, Al, Ga, In, Tl,
Zn, Cd, Hg verwendet werden. Bevorzugt verwendet man Aluminiumorganyle,
Magnesiumorganyle oder Zinkorganyle, bzw. deren Mischungen, als
Retarder.
-
Als
Organyle werden die metallorganischen Verbindungen der genannten
Elemente mit mindestens einer Metall-Kohlenstoff σ-Bindung
verstanden, insbesondere die Alkyl- oder Arylverbindungen. Daneben können die
Metallorganyle noch Wasserstoff, Halogen oder über Heteroatome gebundene organische
Reste, wie Alkoholate oder Phenolate, am Metall enthalten. Letztere
sind beispielsweise durch ganze oder teilweise Hyd rolyse, Alkoholyse
oder Aminolyse erhältlich.
Es können
auch Mischungen verschiedener Metallorganyle verwendet werden.
-
Als
Aluminiumorganyle können
solche der Formel R3Al verwendet werden,
wobei die Reste R unabhängig
voneinander Wasserstoff, Halogen, C1–20-Alkyl
oder C6–20-Aryl
bedeuten. Bevorzugte Aluminiumorganyle sind die Aluminiumtrialkyle
wie Triethylaluminium, Tri-iso-butylaluminium, Tri-n-butylaluminium,
Tri-iso-propylaluminium, Tri-n-hexylaluminium.
Besonders bevorzugt wird Triisobutylaluminium (TIBA) eingesetzt.
Als Aluminiumorganyle können
auch solche verwendet werden, die durch teilweise oder vollständige Hydrolyse, Alkoholyse,
Aminolyse oder Oxidation von Alkyl- oder Arylaluminiumverbindungen
entstehen. Beispiele sind Diethylaluminium-ethoxid, Diisobutylaluminium-ethoxid,
Düsobutyl-(2,6-di-tert.-butyl-4-methyl-phenoxy)aluminium
(CAS-Nr. 56252-56-3), Methylaluminoxan, isobutyliertes Methylaluminoxan,
Isobutylaluminoxan, Tetraisobutyldialuminoxan oder Bis(diisobutyl)aluminiumoxid.
-
Geeignete
Magnesiumorganyle sind solche der Formel R2Mg,
wobei die Reste R die zuvor angegebene Bedeutung haben. Bevorzugt
werden Dialkylmagnesiumverbindungen, insbesondere die als Handelsprodukte
verfügbaren
Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl- oder
Octylverbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt wird das in Kohlenwasserstoffen
lösliche
(n-Butyl)(s-butyl)magnesium eingesetzt.
-
Als
Zinkorganyle können
solche der Formel R2Zn verwendet werden,
wobei die Reste R die zuvor angegebene Bedeutung haben. Bevorzugte
Zinkorganyle sind Dialkylzinkverbindungen, insbesondere mit Ethyl, Propyl,
Butyl, Hexyl oder Octyl als Alkylrest. Besonders bevorzugt ist Diethylzink.
-
Es
versteht sich, dass auch mehrere Polymerisationsinitiatoren bzw.
Retarder, verwendet werden können.
-
Die
benötigte
Menge an Polymerisationsinitiatoren richtet sich u.a. nach dem gewünschten
Molekulargewicht (Molmasse) des Polymeren, das hergestellt werden
soll, nach Art und Menge des verwendeten Retarders und nach der
Polymerisationstemperatur. In der Regel verwendet man 0,0001 bis
10, bevorzugt 0,001 bis 1 und besonders bevorzugt 0,01 bis 0,2 Mol-%
Alkalimetallorganyl, bezogen auf die Gesamtmenge der eingesetzten
Monomeren.
-
Die
benötigte
Menge an Retarder richtet sich u.a. nach Art und Menge der verwendeten
Retarder, und nach der Polymerisationstemperatur. Üblicherweise
verwendet man 0,0001 bis 10, bevorzugt 0,001 bis 5 und besondere
0,01 bis 2 Mol-% Retarderverbindung, bezogen auf die Gesamtmenge
der eingesetzten Monomeren.
-
Das
molare Verhältnis
von Initiator zu Retarder kann in weiten Grenzen variieren. Es richtet
sich z.B. nach der gewünschten
Retardierungswirkung, der Polymerisationstemperatur, der Art und
Menge (Konzentration) der eingesetzten Monomeren, und dem gewünschten
Molekulargewicht des Polymeren.
-
Bevorzugt
erfolgt die Polymerisation in Gegenwart einer Initiatorzusammensetzung,
die mindestens ein Lithiumorganyl und mindestens ein Aluminiumorganyl
enthält.
Dieses Verfahren ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
-
In
gleicher Weise bevorzugt nimmt man die anionische Polymerisation
in Gegenwart einer Initiatorzusammensetzung vor, die durch Vermischen
eines Alkalimetallorganyls (insbesondere des Lithiumorganyls) mit Styrol,
und anschließende
Zugabe eines Aluminiumorganyls, Magnesiumorganyls oder Zinkorganyls,
erhältlich
ist. Insbesondere kann man die anionische Polymerisation in Gegenwart
einer Initiatorzusammensetzung vornehmen, die durch Vermischen von
sec.-Butyllithium und Styrol und anschließende Zugabe von Triisobutylaluminium
(TIBA), erhältlich
ist.
-
Es
besteht die Vorstellung, dass sich aus Styrol und dem Alkalimetallorganyl
eine oligomere Polystyrol-Alkalimetall-Verbindung aus Polystyrylanion
und Alkalimetallkation bildet und die Polymerisation am Polystyrylanion
abläuft.
Aus Styrol und Lithiumorganyl bildet sich demnach vermutlich eine
Verbindung [Polystyryl]⊖Li⊕.
-
Besonders
bevorzugt wählt
man die Mengen an Lithiumorganyl bzw. -hydrid und Aluminiumorganyl derart,
dass das molare Verhältnis
Al/Li im Bereich 0,01:1 bis 5:1, bevorzugt 0,5:1 bis 1:1, insbesondere
etwa 0,9:1 beträgt.
Gleiches gilt sinngemäß für andere
Alkalimetalle als Li.
-
Die
Herstellung der Initiatorzusammensetzung erfolgt bevorzugt unter
Mitverwendung eines Lösungs- bzw.
Suspendierungsmittels (nachfolgend zusammenfassend als Lösungsmittel
bezeichnet). Als Lösungsmittel
eignen sich insbesondere inerte Kohlenwasserstoffe, genauer aliphatische,
cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie etwa
Cyclohexan, Methylcyclohexan, Pentan, Hexan, Heptan, Isooctan, Benzol,
Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Dekalin oder Paraffinöl, oder
deren Gemische. Toluol ist besonders bevorzugt.
-
Man
kann die Initiatorzusammensetzung nach der Zugabe des Retarders
eine gewisse Zeit reifen (altern) lassen. Die Reifung oder Alterung
der frisch hergestellten Initiatorzusammensetzung kann in manchen Fällen vorteilhaft
sein für
den reproduzierbaren Einsatz in der anionischen Polymerisation.
Versuche haben gezeigt, dass Initiatorkompo nenten, die getrennt
voneinander verwendet oder nur kurz vor der Polymerisationsinitiierung
vermischt werden, in manchen Fällen
weniger gut reproduzierbare Polymerisationsbedingungen und Polymereigenschaften
hervorrufen. Der beobachtete Alterungsprozess ist vermutlich auf
eine Komplexbildung der Metallverbindungen zurückzuführen, die langsamer als der
Mischungsvorgang abläuft.
-
Für die oben
angegebenen Konzentrations- und Temperaturbereich reicht in der
Regel eine Reifungszeit von etwa 2 Minuten aus. Bevorzugt lässt man
die homogene Mischung mindestens 5 Minuten, insbesondere mindestens
20 Minuten reifen. Es ist in der Regel aber auch nicht abträglich, wenn
man die homogene Mischung mehrere Stunden, z.B. 1 bis 480 Stunden
reifen lässt.
-
Die
Mischung der Initiatorkomponenten kann in jedem Mischaggregat durchgeführt werden,
vorzugsweise in solchen, die mit Inertgas beaufschlagt werden können. Beispielsweise
eignen sich Rührreaktoren
mit Ankerrührer
oder Schüttelbehälter. Für die kontinuierliche
Herstellung eigen sich besonders beheizbare Rohre mit statischen
Mischelementen. Die Reifung kann auch in einem kontinuierlich durchströmten Rührkessel
oder in einem Rohrabschnitt erfolgen, dessen Volumen zusammen mit
der Durchströmgeschwindigkeit
die Reifezeit festlegt.
-
Die
Polymerisation kann in Abwesenheit oder – bevorzugt – in Gegenwart
eines Lösungsmittels
durchgeführt
werden. Die Polymerisation erfolgt zweckmäßigerweise in einem aliphatischen,
isocyclischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff oder Kohlenwasserstoffgemisch,
wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol, Cumol, Hexan, Heptan, Octan
oder Cyclohexan. Bevorzugt werden Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
oberhalb 95°C
verwendet. Besonders bevorzugt wird Toluol verwendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
führt man
die Polymerisation unter Mitverwendung eines Lösungsmittels durch, wobei das
Lösungsmittel
bei der Entgasung entfernt, danach aufgefangen und wiederverwendet
wird. Das Auffangen geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Kondensation
der bei der Entgasung entstehenden Gase bzw. Dämpfe. Das kondensierte Lösungsmittel
kann nach Reinigung z.B. durch Destillation, wiederverwendet werden.
-
Nach
Beendigung der Polymerisation, d.h. nach Verbrauch der Monomeren,
wird die Polymerisation abgebrochen. Während und auch nach Beendigung
der Polymerisation, d.h. auch nachdem die Monomere verbraucht sind,
liegen in der Reaktionsmischung „lebende" Polymerketten vor. Lebend bedeutet,
dass bei erneuter Monomerzugabe die Polymerisationsreaktion sofort
wieder anspringen würde,
ohne dass erneut Polymerisationsinitiator zugegeben werden müsste. Durch
Zugabe eines Kettenabbruchmittels (kurz: Abbruchmittels), wird die
Reaktion schließlich
abgebrochen. Dabei terminiert das Abbruchmittel die lebenden Polymerkettenenden
irreversibel.
-
Als
Abbruchmittel kommen alle protonenaktiven Substanzen, und Lewis-Säuren, in
Betracht. Geeignet sind beispielsweise Wasser, sowie C1-C10-Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol,
n-Propanol und die Butanole. Ebenfalls geeignet sind aliphatische
und aromatische Carbonsäuren
wie 2-Ethylhexansäure,
sowie Phenole. Auch anorganische Säuren wie Kohlensäure (Lösung von
CO2 in Wasser) und Borsäure können verwendet werden.
-
Bevorzugt
wird die Polymerisation mit einem Abbruchmittel abgebrochen, wobei
als Abbruchmittel Wasser verwendet wird.
-
Das
Abbruchmittel kann entweder als solches verwendet werden, oder auch
in Form einer Abbruchmittelmischung enthaltend das Kettenabbruchmittel
und einen Emulgator, sowie gegebenenfalls ein Verdünnungsmittel
und gegebenenfalls ein N-Oxyl-Radikal.
-
Der
Emulgator stabilisiert aufgrund seiner grenzflächenaktiven Eigenschaften die
Mischung aus dem polaren Kettenabbruchmittel und der unpolaren Reaktionsmischung
(Polymerlösung)
und – sofern
vorhanden – dem
unpolaren Verdünnungsmittel,
und unterbindet die Entmischung der Phasen.
-
Als
Emulgatoren für
die Abbruchmittelmischung eignen sich alle Substanzen, die zur Stabilisierung von
Mischungen aus Kettenabbruchmittel, Reaktionsmischung und ggf. Verdünnungsmittel,
geeignet sind. Verwendet werden insbesondere grenzflächenaktive
Stoffe, z.B. Tenside. Geeignet sind z.B. nichtionische (neutrale)
und ionische (anionische, kationische und amphotere) Emulgatoren,
bzw. Emulgatoren aufgebaut aus Kohlenwasserstoffen mit 6 bis 22
C-Atomen. Dabei kann der Kohlenwasserstoffrest des Emulgators aliphatisch
(z.B. linear, verzweigt), cycloaliphatisch oder aromatisch, sowie
gesättigt
oder ungesättigt,
substituiert oder unsubstituiert sein. Ebenso kann der Emulgator
Halogene enthalten, wie dies bei fluorierten Emulgatoren der Fall
ist.
-
Nichtionische
Emulgatoren sind beispielsweise kettenförmige Polyether. Anionische
Emulgatoren enthalten beispielsweise Carboxylat-, Sulfat- oder Sulfonat-Gruppen;
kationische Emulgatoren weisen in der Regel quartäre Ammoniumgruppen
auf. Amphotere Emulgatoren enthalten anionische und kationische
Gruppen.
-
Geeignete
anionische Emulgatoren sind z.B. Alkalimetallsalze von höheren Fettsäuren mit
10 bis 30 C-Atomen wie Palmitin-, Stearin- und Ölsäure; Alkyl- und Alkylarylsulfo nate,
z.B. Alkalimetallsalze von Sulfonsäuren mit z.B. 10 bis 16 C-Atomen,
insbesondere Natriumsalze von Alkyl- oder Alkylarylsulfonsäuren; Alkalimetallsalze
von Halbestern der Phthalsäure;
und Harzseifen, d.h. Alkalimetallsalze von Harzsäuren wie Abietinsäure; Sulfosuccinate;
Ethersulfonate; Fettalkoholethersulfate; Fettalkoholsulfonate; sowie
Alkylsulfate.
-
Als
kationische Emulgatoren sind z.B. Salze langkettige, insbesondere
ungesättigter
Amine mit 12–18 C-Atomen,
oder quaternäre
Ammoniumverbindungen mit längerkettigen
Olefin- oder Paraffinresten (also Salze quaternisierter Fettamine),
geeignet.
-
Besonders
gut sind neutrale (nichtionische) Emulgatoren geeignet, z.B. alkoxylierte
Verbindungen wie alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Fettsäuren oder
alkoxylierte Phenole, wobei alkoxyliert bevorzugt ethoxyliert bedeutet,
sowie Fettsäureester
von mehrwertigen Alkoholen wie Pentaerythrit oder Sorbit (d.h. Sorbitanester).
-
Besonders
geeignet für
die Abbruchmittelmischung sind als Emulgatoren
- a)
Sorbitanester, insbesondere die Mono-, Di- und Triester der Sorbitane
mit Fettsäuren.
Geeignet ist z.B. Sorbitanmonooleat, im Handel erhältlich als
Span®80
von Fa. ICI,
- b) alkoxylierte Alkohole, insbesondere alkoxylierte Fettalkohole
(Fettalkoholalkoxylate) wie Plurafac® LF 400
und Plurafac® LF
401 von BASF. Bevorzugt verwendet man ethoxylierte Alkohole, z.B.
ethoxylierte Fettalkohole (Fettalkoholethoxylate) oder ethoxylierte
aliphatische Alkohole wie Emulan®P von
BASF,
- c) alkoxylierte Phenole, insbesondere alkoxylierte Alkylphenole
wie Alkylphenolethoxylat (z.B. Lutensol®AP8
von BASF. Bevorzugt verwendet man ethoxylierte Phenole (Phenolethoxylate),
- d) alkoxylierte Carbonsäuren,
insbesondere alkoxylierte Fettsäuren
(Fettsäurealkoxylate).
Bevorzugt verwendet man ethoxylierte Fettsäuren wie z.B. Ölsäureethoxylat,
etwa Emulan®A
von BASF,
oder deren Mischungen.
-
Besonders
bevorzugt verwendet man als Emulgator
- 1. eine
Mischung von Sorbitanestern a) und alkoxylierten Alkoholen b), beispielsweise
von Sorbitanmonooleat (Span®80) und Fettalkoholalkoxylaten
(Plurafac®LF
400 bzw. Plurafac®LF 401), oder
- 2. eine Mischung von Sorbitanestern a) und alkoxylierten Phenolen
c), z.B. von Sorbitanmonooleat (Span®80)
und Alkylphenolethoxylat (Lutensol®AP8),
oder 3. alkoxylierte Alkohole b) alleine, z.B. ethoxylierte aliphatische
Alkohole (Emulan®P), oder
- 4. alkoxylierte Carbonsäuren
d) alleine, z.B. Fettsäureethoxylate
wie Ölsäureethoxylat
(Emulan®A).
-
Die
Abbruchmittelmischung kann, muss aber nicht ein Verdünnungsmittel
enthalten. Es erleichtert in manchen Fällen die Dosierung des Kettenabbruchmittels
und des Emulgators, sowie deren Vermischung mit der Reaktionsmischung
(Polymerlösung).
-
Als
Verdünnungsmittel
sind insbesondere solche Stoffe geeignet, die (bei 20°C und 1,01325
bar (1 atm) Absolutdruck) flüssig
bis hochviskos, jedenfalls nicht fest oder gasförmig, sind. Geeignete Verdünnungsmittel
sind insbesondere organische Kohlenstoffverbindungen, beispielsweise
- I. Lösungsmittel,
beispielsweise aliphatische, isocyclische oder aromatische Kohlenwasserstoffe
oder Kohlenwasserstoffgemische, wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol,
Xylol, Cumol, Hexan, Heptan, Octan oder Cyclohexan. Bevorzugt werden
Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt oberhalb 95°C
verwendet. Besonders bevorzugt ist Toluol; oder
- II. Styrolmonomere (vinylaromatische Monomere), beispielsweise
Styrol, α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, Ethylstyrol,
tert.-Butylstyrol, Vinylstyrol, Vinyltoluol, 1,2-Diphenylethylen,
1,1-Diphenylethylen oder deren Mischungen. Besonders bevorzugt ist
Styrol; oder
- III. vinylaromatische Oligomere, beispielsweise bei 20°C und 1,01325
barflüssige
oder viskose Oligomere des Styrols; oder
- IV. Mineralöle,
oder
Mischungen dieser Verbindungen.
-
Besonders
bevorzugt verwendet man Mineralöl
als Verdünnungsmittel.
Geeignete Mineralöle
werden weiter unten beschrieben.
-
Die
nachfolgenden Mengenangaben a) bis c) beziehen sich auf die Abbruchmittelmischung,
und aa) bis cc) beziehen sich auf die Reaktionsmischung (Polymerlösung). Bevorzugt
enthält
die Abbruchmittelmischung, bezogen auf die Abbruchmittelmischung
und wobei sich die Summe zu 100 Gew.-% ergänzt,
- a)
0,0001 bis 99,9998, bevorzugt 0,001 bis 90 und insbesondere 0,01
bis 50 Gew.-% des Kettenabbruchmittels
- b) 0,0001 bis 99,9998, bevorzugt 0,001 bis 99,5 und insbesondere
0,01 bis 50 Gew.-% des Verdünnungsmittels,
und
- c) 0,0001 bis 20, bevorzugt 0,001 bis 10 und insbesondere 0,01
bis 5 Gew.-% des Emulgators.
-
Die
Abbruchmittelmischung wird der Reaktionsmischung zugefügt, die
man bei der Herstellung des Polymeren erhält. Beispielsweise fügt man die
Abbruchmittelmischung der durch anionische Lösungspolymerisation erhaltenen
Polymerlösung
(z.B. Kautschuklösung)
hinzu. Bevorzugt werden die Zusammensetzung und die zugefügte Menge
der Abbruchmittelmischung derart gewählt, dass bezogen auf diese
Reaktionsmischung
- aa) die Menge des Kettenabbruchmittels,
0,00001 bis 10, insbesondere 0,0001 bis 0,05 Gew.-%,
- bb) die Menge des Verdünnungsmittels,
0,001 bis 10, insbesondere 0,01 bis 5 Gew.-%, und
- cc) die Menge des Emulgators, 0,000001 bis 0,001, insbesondere
0,00001 bis 0,0001 Gew.-%, beträgt.
-
Verwendet
man zwei oder mehr Kettenabbruchmittel, bzw. Verdünnungsmittel,
bzw. Emulgatoren, so beziehen sich die Mengenangaben a) bis c) bzw.
aa) bis cc) auf die Summe der Komponenten.
-
Aus
den vorstehenden Mengenangaben aa) bis cc) geht hervor, dass die
Menge (Volumen bzw. Masse) der Abbruchmittelmischung, die der Reaktionsmischung
(Polymerlösung)
zudosiert wird, bevorzugt wesentlich geringer ist als die Menge
der Reaktions mischung selbst. Das Verdünnungsmittel vergrößert das
Volumen bzw. die Masse der Abbruchmittelmischung. Dadurch wird die
Dosierung der Abbruchmittelmischung erleichtert. Außerdem lässt sich
ein größeres Volumen
der Abbruchmittelmischung einfacher und homogener in der Reaktionsmischung
verteilen, wodurch der Abbruch der Polymerisation gleichmäßig in allen
Volumenelementen der Reaktionsmischung erfolgt.
-
Dies
ist insbesondere bei großen
Volumina der Reaktionsmischung (d.h. großen Reaktorinhalten) vorteilhaft.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Abbruchmittelmischung zusätzlich
zum Abbruchmittel, dem Emulgator und ggf. dem Verdünnungsmittel,
mindestens ein stabiles N-Oxyl-Radikal. Das N-Oxyl-Radikal dient
insbesondere bei der Herstellung von schlagzähem Polystyrol (HIPS) als Polymerisationsinhibitor, der
eine vorzeitige Polymerisation bei der Lagerung der styrolhaltigen
Kautschuklösung
verhindert.
-
Geeignete
stabile N-Oxyl-Radikale leiten sich von einem sekundären Amin
ab und weisen z.B. die allgemeine Formel I auf:
mit
R
1,
R
2, R
5 und R
6 = dieselben oder verschiedene gerad- oder
verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen, Cycloalkylgruppen,
Aralkylgruppen oder Arylgruppen und
R
3 und
R
4 = dieselben oder verschiedene gerad-
oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen
oder
R
3CNCR
4 =
ein Teil einer zyklischen Struktur mit einem gegebenenfalls ankondensierten
anderen gesättigten oder
aromatischen Ring, wobei die zyklische Struktur oder der aromatische
Ring gegebenenfalls substituiert sind.
-
Als
Verbindungen I kommen insbesondere jene in Betracht, die in der
EP-A 135 280 , der
DE-A 196 51 307 ,
der
US-A 5,322,912 ,
der
US-A 5,412,047 ,
der
US-A 4,581,429 ,
der
DE-A 16 18 141 ,
CN-A 1052847 ,
US-A 4,670,131 ,
US-A 5,322,960 sowie
der
DE-A 196 02 539 genannt
sind.
-
Weitere
geeignete N-Oxyl-Radikale sind der Anmeldung DE-Aktenzeichen 102
23 613.5 sowie der
DE-A
199 17 675 zu entnehmen, ebenso Angaben zu deren Herstellung.
-
Vorzugsweise
ist R1 = R2 = R5 = R6 = -CH3. Als beispielhafte Vertreter geeigneter
stabiler N-Oxyl-Radikale R seien genannt:
2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-piperidin
(TEMPO),
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin (4-Oxo-TEMPO,
besonders bevorzugt),
2,2,5,5-Tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
2,6-Diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin
(4-Hydroxy-TEMPO),
2,5-Diphenyl-2,5-dimethyl-1-oxyl-pyrrolidin,
Di-tert.-butylnitroxid,
2,2,5-Trimethyl-4-phenyl-3-azahexan-3-oxy,
1-Hydroxy-2,2,5-trimethyl-4-phenyl-3-azahexan-3-oxy,
N-tert-Butyl-1-phenyl-2-methylpropylnitroxid,
N-tert-Butyl-1-(2-naphthyl)-2-methylpropylnitroxid,
N-tert-Butyl-1-diethylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid,
N-tert-Butyl-1-dibenzylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid,
N-Phenyl-1-diethylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid,
N-Phenyl-1-diethylphosphono-1-methylethylnitroxid,
und
N-(1-Phenyl-2-methylpropyl)-1-diethylphosphono-1-methylethylnitroxid.
-
Bevorzugt
enthält
die Abbruchmittelmischung 0,0001 bis 10, insbesondere 0,001 bis
5 und besonders bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-% des stabilen N-Oxyl-Radilkals,
bezogen auf die Abbruchmittelmischung. Bezogen auf die Monomermenge
(Summe Styrol- und Dienmonomere) beträgt die Menge des N-Oxyl-Radikals
bevorzugt 0,5 bis 1000, insbesondere 1 bis 100 und besonders bevorzugt
2 bis 50 ppm(w) (= parts per million by weight).
-
Die
Abbruchmittelmischung wird aus den Komponenten in üblicher
Weise durch Zusammengeben und Durchmischen hergestellt. Beispielsweise
kann man zunächst
Kettenabbruchmittel (z.B. Wasser), Verdünnungsmittel (z.B. Mineralöl) und N-Oxyl-Radikal
vorlegen und unter gutem Durchmischen den Emulgator zufügen, wobei
sich die Abbruchmittelmischung als Emulsion bildet. Als Mischaggregat
eignen sich beispielsweise übliche
Rührbehälter mit
Ankerrührer,
oder Schüttelbehälter.
-
Jedoch
kann man je nach Mischbarkeit der Komponenten sowie Art und Menge
des Emulgators auch Intensivmischer wie z.B. Hochgeschwindigkeitsrührer verwenden, oder
andere Mischvorrichtungen, die hohe Scherkräfte einbringen (sog. Homogenisatoren),
wie z.B. Labordissolver Dispermat® (VMA-Getzmann),
Ultra-Turax® (Janke & Kunkel), Druckhomogenisator
(Gaulin), Geräte
mit Rotor-Stator-System wie z.B. Dispax® (Janke &. Kunkel), Cavitron® (Hagen & Funke), die bei üblicherweise
1000 bis 25000 Umdrehungen pro min betrieben werden. Zur Homogenisierung
sind auch Ultraschalleinwirkung, Hindurchpressen der Mischung durch
enge Spalte oder Düsen
kleinen Durchmessers, und Kolloidmühlen, geeignet.
-
Bei
kontinuierlicher Herstellung der Abbruchmittelmischung kann man
beispielsweise in einem mit statischen Einbauten (Mischelementen)
versehenen Rohr, durchmischen.
-
Die
Temperatur bei der Herstellung der Abbruchmittelmischung ist meist
unkritisch und beträgt
in der Regel 20 bis 100°C.
Die Dauer des Durchmischens hängt
ab von Art und Mengen der Komponenten, sowie der Wirksamkeit des
Emulgators und des Mischaggregats. Üblicherweise sind 10 bis 60
min Durchmischung ausreichend, um die Abbruchmittelmischung als
stabile Emulsion zu erhalten.
-
Die
Zugabe des Abbruchmittels bzw. der Abbruchmittelmischung zu der
bei der anionischen Polymerisation erhaltenen Reaktionsmischung – d.h. der
Abbruch der Polymerisation – erfolgt
in üblicher
Weise, indem man der Reaktionsmischung die zum Polymerisationsabbruch
erforderliche Menge des Abbruchmittels bzw. der Abbruchmittelmischung
zufügt.
Das Zufügen
kann diskontinuierlich, beispielsweise auf einmal (dies ist bevorzugt)
oder mehreren Portionen, oder auch kontinuierlich, erfolgen. Die
kontinuierliche Zugabe ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die
Polymerisation der Monomeren ebenfalls kontinuierlich erfolgt. Beispielsweise
kann man das Abbruchmittel bzw. die Abbruchmittelmischung kontinuierlich
der Reaktionsmischung, welche den Polymerisationsreaktor kontinuierlich
verlässt,
zudosieren. Bevorzugt erfolgt das Zufügen unter Durchmischung, z.B.
mittels Rühren,
oder bei kontinuierlicher Zugabe mittels statischer Mischelemente, beispielsweise
Sulzer-Mischern.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der Polymere kann diskontinuierlich oder kontinuierlich,
in jedem druck- und temperaturfesten Reaktor durchgeführt werden,
wobei es grundsätzlich
möglich
ist, rückvermischende
oder nicht rückvermischende
Reaktoren (d.h. Reaktoren mit Rührkessel-
oder Rohrreaktor-Verhalten) zu verwenden. Das Verfahren führt je nach
Wahl der Initiatorkonzentration und -zusammensetzung, des speziell
angewandten Verfahrensablaufs und anderer Parameter, wie Temperatur
und evtl. Temperaturverlauf, zu Polymerisaten mit hohem oder niedrigem
Molekulargewicht. Geeignet sind zum Beispiel Rührkessel, Turmreaktoren, Schlaufenreaktoren
sowie Rohrreaktoren oder Rohrbündelreaktoren
mit oder ohne Einbauten. Einbauten können statische oder bewegliche
Einbauten sein.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Polymerisation einstufig oder mehrstufig durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Polymerisation ein- oder mehrstufig durchgeführt, wobei
mindestens eine Stufe der Polymerisation in einem Turmreaktor oder
Rohrreaktor vorgenommen wird.
-
Beispielsweise
nimmt man die anionische Polymerisation von Styrol und Butadien
zu schlagzähem Polystyrol
(HIPS), bevorzugt in zwei Stufen vor: in der ersten Stufe wird ein
Kautschuk hergestellt, danach wird in der zweiten Stufe monomeres
Styrol zugegeben und die erhaltene Lösung des Kautschuks im Styrol,
zum HIPS polymerisiert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die zweite Stufe, also die Polymerisation der Polystyrolmatrix
in Gegenwart des Kautschuks, in einem Turmreaktor oder Rohrreaktor.
-
Weitere
Details zur Ausgestaltung der Reaktoren und den Betriebsbedingungen
sind den Schriften WO 98/07765 und WO 98/07766 zu entnehmen, auf
die hier ausdrücklich
verwiesen wird.
-
Nach
der Polymerisation der Monomeren und dem Reaktionsabbruch erfolgt
die Aufarbeitung der Reaktionsmischung auf das erhalten Polymere
mittels Entgasung. Die Reaktionsmischung enthält neben dem gewünschten
Polymeren beispielsweise die bei Polymerisation und Abbruch verwendeten
Hilfs- und Begleitstoffe sowie ggf. nicht umgesetzte Monomere (sog.
Restmonomere), und ggf. Oligomere bzw. niedermolekulare Polymere
als unerwünschte
Nebenprodukte der Polymerisation. Bei der – bevorzugten – Ausführung der
Polymerisation als Lösungspolymerisation,
ist die Reaktionsmischung eine Polymerlösung und enthält als Hilfsstoff insbesondere
das Lösungsmittel.
-
Durch
die Entgasung werden Restmonomere und Oligomere sowie insbesondere
das Lösungsmittel, abgetrennt.
-
Die
Entgasung wird in üblicher
Weise in dazu gebräuchlichen
Vorrichtungen durchgeführt.
Geeignete Entgasungsvorrichtungen sind beispielsweise Entgasungsextruder,
Verdampfer, insbesondere Teilverdampfer, Vakuumtöpfe, Strangentgaser oder Kombinationen
dieser Vorrichtungen. Den Entgasungsvorrichtungen können in üblicher
Weise Vorrichtungen zur Druckregulierung vor- oder nachgeschaltet
sein, beispielsweise Druckregelventile.
-
Beispielsweise
kann man die Reaktionsmischung entgasen, indem man sie zunächst über ein
Druckregelventil in einen Teilverdampfer leitet, und danach in einen
Vakuumtopf.
-
Die
Entgasung kann einstufig oder mehrstufig, z.B. zweistufig, durchgeführt werden,
wobei die einzelnen Stufen die gleichen oder verschiedene Entgasungsvorrichtungen
enthalten können.
In der Regel entfernt bei einer mehrstufigen Entgasung die erste
Stufe den größeren Anteil
der insgesamt abzutrennenden Hilfsstoffe, und die zweite Stufe bzw.
die weiteren Stufen, entfernen den verbliebenen Rest. Daher kann – muss jedoch nicht – die zweite
Stufe bzw. die weiteren Stufen, technisch einfacher beschaffen sein
als die erste Stufe. Beispielsweise kann man bei einer zweistufigen
Entgasung als erste Stufe die vorstehende Kombination aus Druckregelventil,
Teilverdampfer und Vakuumtopf verwenden, und als zweite Stufe eine
Strangentgasung.
-
Die
Entgasungsvorrichtungen werden bei an sich bekannten Betriebsbedingungen
(u.a. Druck, Temperatur, Durchsatz) betrieben. Üblicherweise arbeitet man bei
1 bis 500, insbesondere 2 bis 200 mbar Absolutdruck, und 200 bis
350, insbesondere 220 bis 300°C.
Bei der vorgenannten Ausführungsform
der Entgasung über
Druckregelventil, Teilverdampfer und Vakuumtopf kann man z.B. den
Teilverdampfer bei 200 bis 300, insbesondere etwa 250 bis 280°C betreiben,
und den Vakuumtopf bei 1 bis 100, insbesondere 5 bis 20 und besonders
bevorzugt etwa 10 mbar Absolutdruck, und 200 bis 300, insbesondere
etwa 250 bis 280°C
betreiben. Bei einer mehrstufigen Entgasung können die Betriebsbedingungen
der einzelnen Stufen gleich oder verschieden sein.
-
Wie
bereits erwähnt,
kann das bei der Entgasung abgetrennte Lösungsmittel aufgefangen und
wiederverwendet werden. Das Auffangen geschieht in üblicher
Weise, z.B. durch Kondensation der Lösungsmittelgase (-dämpfe). Das
kondensierte Lösungsmittel
kann – ggf.
nach Reinigung durch z.B. Destillation – wiederverwendet werden.
-
Dem
erhaltenen Polymeren können
verschiedenste Zusatzstoffe Z zugegeben werden, um ihm bestimmte
Eigenschaften zu verleihen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
gibt man dem Polymeren Mineralöl
als Zusatzstoff Z1 hinzu. Das Mineralöl Z1 verbessert die mechanischen
Eigenschaften des erhaltenen Polymeren, insbesondere erhöht es die
Reißdehnung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird als weiterer Zusatzstoff Z2 ein Antioxidans oder ein Stabilisator
gegen Lichteinwirkung (kurz: Lichtstabilisator), oder deren Mischungen,
verwendet. Diese Zusatzstoffe erhöhen die Beständigkeit
des Polymere gegen Luft und Sauerstoff, bzw. gegen UV-Strahlung,
und erhöhen so
die Witterungs- und
Alterungsbeständigkeit
des Polymeren.
-
Bevorzugt
verwendet man das Mineralöl
Z1 in Mengen von 0,1 bis 10, insbesondere 0,5 bis 5 und besonders
bevorzugt 1 bis 3 Gew.-%. Sofern man ein Antioxidans Z2 verwendet,
geschieht dies in Mengen von bevorzugt 0,01 bis 0,3, insbesondere
0,02 bis 0,2 und besonders bevorzugt 0,05 bis 0,15 Gew.-%. Sofern
ein Lichtstabilisator Z2 verwendet wird, betragen die Mengen bevorzugt
0,01 bis 1 Gew.-%. Diese Mengenangaben beziehen sich auf das erhaltene
Polymere.
-
Nähre Angaben
zum Mineralöl
Z1, zum Antioxidans Z2 und zum Lichtstabilisator Z2 und zu sonstigen Zusatzstoffen
werden weiter unten gemacht.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des Mineralöls erst
nach der Entgasung zugefügt
wird. Bevorzugt fügt
man die Gesamtmenge des Mineralöls
erst nach der Entgasung zu.
-
Jedoch
kann man auch einen Teil des Mineralöls vor und den restlichen Teil
nach der Entgasung zufügen.
In diesem Fall fügt
man 1 bis 99, bevorzugt 80 bis 99 Gew.-% der Mineralöl-Gesamtmenge
nach der Entgasung zu, und den an 100 Gew.-% fehlenden Rest vor
der Entgasung.
-
Bevorzugt
wird auch zumindest ein Teil des weiteren Zusatzstoffes Z2 (Antioxidans
und/oder Lichtstabilisator) erst nach der Entgasung zugefügt. Besonders
bevorzugt fügt
man die Gesamtmenge des Zusatzstoffes Z2 erst nach der Entgasung
zu.
-
Jedoch
kann man auch einen Teil des Zusatzstoffes Z2 vor und den restlichen
Teil nach der Entgasung zufügen.
In diesem Fall fügt
man 1 bis 99, bevorzugt 50 bis 99 Gew.-% der Z2-Gesamtmenge nach
der Entgasung zu, und den an 100 Gew.-% fehlenden Rest vor der Entgasung.
-
Die
Zugabe des Mineralöls
Z1 und ggf. des Antioxidans und/oder Lichtstabilisators Z2 erfolgt
in an sich bekannter Weise. Beispielsweise kann man diese Zusatzstoffe
als solche, oder verdünnt,
gelöst
bzw. suspendiert in einem Lösungs-
oder Suspendierungsmittel, zugeben. Die Zugabe kann diskontinuierlich,
oder – insbesondere
bei kontinuierlicher Fahrweise der Polymerisation – kontinuierlich
erfolgen. Ein Beispiel für
die letztgenannte Ausführungsform
ist die kontinuierliche Zudosierung des Mineralöls Z1 sowie ggf. des Antioxidans und/oder
Lichtstabilisators Z2, in das den Reaktor kontinuierlich verlassende
Polymere. Die Durchmischung von Polymer und Zusatzstoffen kann in üblicher
Weise erfolgen, bei diskontinuierlicher Zugabe z.B. mittels Rühren, bei
kontinuierlicher Zudosierung beispielsweise mittels statischer Mischelemente,
etwa Sulzer-Mischern.
-
Sofern
neben dem Mineralöl
Z1 ein oder mehrere weitere Zusatzstoffe Z2, Antioxidans und/oder
Lichtstabilisator, verwendet werden, kann man Z1 und Z2 getrennt
voneinan der oder gemeinsam zufügen.
Dabei können
die Zugaben zeitlich getrennt (d.h. nacheinander) oder räumlich getrennt
(d.h. an verschiedenen Orten) oder zeitlich und räumlich getrennt,
erfolgen. Bevorzugt fügt
man Z1 und Z2 dem Polymeren als Mischung hinzu.
-
Die
beiden vorstehenden Absätze
gelten unabhängig
davon, ob die Gesamtmenge oder nur ein Teil von Z1 und ggf. Z2 nach
der Entgasung zugefügt
wird.
-
Das
mit den Zusatzstoffen Z1 und ggf. Z2 versehene Polymer wird schließlich in üblicher
Weise weiterverarbeitet, beispielsweise granuliert und getrocknet.
Es kann ggf. mit anderen, weiter unten genannten Zusatzstoffen bzw.
Verarbeitungshilfsmitteln versehen werden.
-
Neben
dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Polymerisation betrifft
die Erfindung ebenso die nach dem Polymerisationsverfahren erhältlichen
Polymere, d.h. Homopolymere oder Copolymere aus Styrolmonomeren
oder Dienmonomeren oder deren Mischungen.
-
Solche
Polymere sind beispielsweise Homopolymere wie Polystyrol (PS bzw.
GPPS), Polybutadien (PB) und Polyisopren (PI). Als Copolymere sind
z.B. schlagzähes
Polystyrol (HIPS) und Styrol-Butadien-Blockcopolymere (S-B-Polymere)
zu nennen. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt demnach die Herstellung von thermoplastischen Formmassen
(z.B. PS oder HIPS) und von Elastomeren (z.B. PB, PI, S-B-Polymere).
-
Die
erfindungsgemäßen Styrol-Butadien-Blockcopolymere
können
z.B. lineare Zweiblock-Copolymere S-B oder Dreiblock-Copolymere
S-B-S bzw. B-S-B sein (S = Styrolblock, B = Butadienblock), wie
man sie durch anionische Polymerisation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhält.
Die Blockstruktur entsteht im wesentlichen dadurch, dass man zunächst Styrol
alleine anionisch polymerisiert, wodurch ein Styrolblock entsteht.
Nach Verbrauch der Styrolmonomere wechselt man das Monomere, indem
man monomeres Butadien zufügt
und anionisch zu einem Butadienblockpolymerisiert (sog. sequentielle
Polymerisation). Das erhaltene Zweiblockpolymere S-B kann durch
erneuten Monomerenwechsel auf Styrol zu einem Dreiblockpolymeren S-B-S
polymerisiert werden, falls gewünscht.
Entsprechendes gilt sinngemäß für Dreiblockcopolymere
B-S-B.
-
Bei
den Dreiblockcopolymeren können
die beiden Styrol-Blöcke
gleich groß (gleiches
Molekulargewicht, also symmetrischer Aufbau S1-B-S1) oder verschieden groß (unterschiedliches Molekulargewicht
also asymmetrischer Aufbau S1-B-S2) sein. Gleiches gilt sinngemäß für die beiden
Butadien-Blöcke
der Blockcopolymere B-S-B. Selbstver ständlich sind auch Blockabfolgen
S-S-B bzw. S1-S2-B,
oder S-B-B bzw. S-B1-B2,
möglich.
Vorstehend stehen die Indices für
die Blockgrößen (Blocklängen bzw.
Molekulargewichte). Die Blockgrößen hängen beispielsweise
ab von den verwendeten Monomermengen und den Polymerisationsbedingungen.
-
Anstelle
der kautschukelastischen "weichen" Butadienblöcke B oder
zusätzlich
zu den Blöcken
B können
auch Blöcke
B/S stehen. Sie sind ebenfalls weich und enthalten Butadien und
Styrol, beispielsweise statistisch verteilt oder als tapered-Struktur
(tapered = Gradient von Styrol-reich nach Styrol-arm oder umgekehrt). Falls
das Blockcopolymere mehrere B/S-Blöcke enthält, können die Absolutmengen, und
die relativen Anteile, an Styrol und Butadien in den einzelnen B/S-Blöcken gleich
oder verschieden sein, ergebend unterschiedliche Blöcke (B/S)1, (B/S)2, etc.
-
Als
Styrol-Butadien-ßlockcopolymere
sind auch Vier- und Polyblockcopolymere geeignet.
-
Die
genannten Blockcopolymere können
eine (vorstehend beschriebene) lineare Struktur aufweisen. Jedoch
sind auch verzweigte oder sternförmige
Strukturen möglich
und für
manche Anwendungen bevorzugt. Verzweigte Blockcopolymere erhält man in
bekannter Weise, z.B. durch Pfropfreaktionen von polymeren "Seitenästen" auf eine Polymer-Hauptkette.
-
Sternförmige Blockcopolymere
sind z.B. durch Umsetzung der lebenden anionischen Kettenenden mit einem
mindestens bifunktionellen Kopplungsmittel gebildet. Solche Kopplungsmittel
werden etwa in den
US-PS 3 985
830 , 3 280 084, 3 637 554 und 4 091 053 beschrieben. Bevorzugt
sind epoxidierte Glyceride (z.B. epoxidiertes Leinsamenöl oder Sojaöl), Siliciumhalogenide
wie SiCl
4, oder auch Divinylbenzol, außerdem polyfunktionelle
Aldehyde, Ketone, Ester, Anhydride oder Epoxide. Speziell für die Dimerisierung
eignen sich auch Dichlordialkylsilane, Dialdehyde wie Terephthalaldehyd
und Ester wie Ethylformiat. Durch Kopplung gleicher oder verschiedener
Polymerketten kann man symmetrische oder asymmetrische Sternstrukturen
herstellen, d.h. die einzelnen Sternäste können gleich oder verschieden
sein, insbesondere verschiedene Blöcke S, B, B/S bzw. unterschiedliche
Blockabfolgen enthalten. Weitere Einzelheiten zu sternförmigen Blockcopolymeren
sind beispielsweise der WO 00/58380 zu entnehmen.
-
Die
vorstehend gebrauchten Monomerbezeichnungen Styrol bzw. Butadien
stehen beispielhaft auch für
andere Vinylaromaten bzw. Diene.
-
Das
erfindungsgemäße schlagzähe Polystyrol
CHIPS) enthält
neben der Polystyrolmatrix, als Kautschukkomponente z. B. Polybutadien,
Polyisopren, oder – bevorzugt – Styrol-Butadien-Blockcopolymere.
Bei der HIPS-Herstellung durch anionische Polymerisation polymerisiert
man in der Regel die Polystyrolmatrix anionisch in Gegenwart des
Kautschuks, wobei zuvor der Kautschuk üblicherweise ebenfalls anionisch
polymerisiert wurde. Dazu wird der Kautschuklösung monomeres Styrol zugegeben
und die Mischung anionisch zum Endprodukt HIPS polymerisiert.
-
Die
Polymerisation des Kautschuks kann beispielsweise diskontinuierlich
erfolgen, wonach die erhaltene Kautschuklösung in einem Puffertank zwischengelagert
wird, und anschließend
die Polystyrolmatrix kontinuierlich polymerisiert wird.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind schlagzähe
Polystyrolformmassen, enthaltend als Kautschuk
- a)
ein Styrol-Butadien-Zweiblockcopolymer S1-B1 mit einem Styrolanteil von 30 bis 70, bevorzugt
40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Zweiblockcopolymer, oder
- b) ein Styrol-Butadien-Styrol-Dreiblockcopolymer S-B-S mit einem
Styrolanteil von 5 bis 75, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf
das Dreiblockcopolymer. Besonders bevorzugt verwendet man ein Polymer S1-B-S2, bei dem der
Styrolblock S1 ein gewichtmittleres Molekulargewicht
Mw von 20.000 bis
- 200.000, bevorzugt 50.000 bis 120.000, der Butadienblock B ein
Mw von 30.000 bis 300.000, bevorzugt 100.000 bis 200.000, und der
Styrolblock S2 ein Mw von 1.000 bis 100.000,
bevorzugt 5.000 bis 30.000, aufweist; oder
- c) eine Mischung aus dem unter a) beschriebenen Zweiblockcopolymer
mit einem zweiten Styrol-Butadien-Zweiblockcopolymer S2-B2 mit einem Styrolanteil von 10 bis 50, bevorzugt
20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Zweiblockcopolymer, oder
- d) eine Mischung aus dem unter a) beschriebenen Zweiblockcopolymer
mit dem unter b) genannten Dreiblockcopolymer,
oder Mischungen
enthaltend die vorstehenden Komponenten a) bis d).
-
Die
Polymere können übliche Zusatzstoffe
und Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Erfindungsgemäß enthalten
sie als Zusatzstoff Z1 Mineralöl.
-
Als
Mineralöl
Z1 sind alle, üblicherweise
aus mineralischen Rohstoffen (Erdöl, Braun-, Steinkohle, Holz,
Torf) gewonnenen, flüssigen
Destillationsprodukte geeignet. Sie bestehen in der Regel aus Gemischen gesättigter
Kohlenwasserstoffe und sind unverseifbar. Geeignete Mineralöle sind
z.B. Benzin, Dieselöle,
Heizöle,
Schmieröle,
Leuchtpetroleum, Isolieröle.
Auch flüssige
Paraffine, also Gemische gereinigter, gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffe,
sind geeignet.
-
Bevorzugt
weisen die geeigneten Mineralöle
folgende Eigenschaften auf:
- – Dichte:
0,75 bis 1,0 g/ml nach DIN 51757 bei 15°C
- – Viskosität (kinematisch):
50 bis 90 mm2/s nach DIN 51562 bei 40°C
- – Erstarrungspunkt: –30 bis
+ 10°C nach
DIN/ISO 3016
- – Flammpunkt:
200 bis 350°C
nach ISO 2592
- – unlöslich in
Wasser.
-
Besonders
bevorzugt verwendet man Weißöl als Mineralöl, beispielsweise
das medizinische Weißöl Winog® 70
von Fa. Wintershall AG, ein Mineralöl mit folgenden Eigenschaften:
- – Dichte:
ca. 0,867 g/ml bei 15°C
nach DIN 51757
- – kinematische
Viskosität:
ca. 70 mm2/s bei 40°C nach DIN 51562
- – Erstarrungspunkt:
ca. –9°C nach DIN/ISO
3016
- – Flammpunkt:
ca. 266°C
nach ISO 2592
- – unlöslich in
Wasser.
-
Bevorzugt
enthalten die Polymere als Zusatzstoff Z2 ein oder mehrere Antioxidatien.
Solche Antioxidanten Z2 sind z.B. die nachfolgend unter Nr. 1 bis
19 genannten Verbindungen:
- 1. Alkylierte Monophenole,
zum Beispiel 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol, 2-tert-Butyl-4,6-dimethylphenol, 2,6-Di-tertbutyl-4-ethylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-n-butylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-isobutylphenol, 2,6-Dicyclopentyl-4-methylphenol, 2-(a-Methylcyclohexyl)-4,6-dimethylphenol,
2,6-Dioctadecyl-4-methylphenol, 2,4,6-Tricyclohexylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-methoxymethylphenol,
Nonylphenole, die in den Seitenketten linear oder verzweigt sind,
zum Beispiel, 2,6-Dinonyl-4-methylphenol, 2,4-Dimethyl-6-(1'-methylundec-1'-yl)phenol, 2,4-Dimethyl-6-(1'-methylheptadec-1'-yl)phenol, 2,4-Dimethyl-6-(1'-methyltridec-1'-yl)phenol und Gemische
davon.
- 2. Alkylthiomethylphenole, zum Beispiel 2,4-Dioctylthiomethyl-6-terf-butylphenol,
2,4-Dioctylthiomethyl-6methylphenol, 2,4-Dioctylthiomethyl-6-ethylphenol,
2,6-Didodecylthiomethyl-4-nonylphenol.
- 3. Hydrochinone und alkylierte Hydrochinone, zum Beispiel 2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol, 2,5-Di-tert-butylhydrochinon,
2,5-Di-tert-amylhydrochinon, 2,6-Diphenyl-4-octadecyloxyphenol, 2,6-Di-tert-butylhydrochinon,
2,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyanisol,
3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyanisol, 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenylstearat,
Bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)adipat.
- 4. Tocopherole, zum Beispiel α-Tocopherol, β-Tocopherol, γ-Tocopherol, Δ-Tocopherol und Gemische
davon (Vitamin E).
- 5. Hydroxylierte Thiodiphenylether, zum Beispiel 2,2'-Thiobis(6-tert-butyl-4-methylphenol), 2,2'-Thiobis(4-octylphenol),
4,4'-Thiobis(6-tert-butyl-3-methylphenol), 4,4'-Thiobis(6-tert-butyl-2-methylphenol), 4,4'-Thiobis-(3,6-disecamylphenol),
4,4'-Bis(2,6-dimethyl-4-hydroxyphenyl)disulfid.
- 6. Alkylidenbisphenole, zum Beispiel 2,2'-Methylenbis(6-tert-butyl-4-methylphenol),
2,2'-Methylenbis(6-tert-butyl-4-ethylphenol),
2,2-Methylenbis[4-methyl-6-(a-methylcyclohexyl)phenol],
2,2'-Methylenbis(4-methyl-6-cyclohexylphenol),
2,2'-Methylenbis(6-nonyl-4-methylphenol),
2,2'-Methylenbis(4,6-di-tert-butylphenol),
2,2'-Ethylidenbis(4,6-di-tert-butylphenol),
2,2'-Ethylidenbis(6-tert-butyl-4-isobutylphenol),
2,2'-Methylenbis[a-methylbenzyl)-4-nonylphenol],
2,2'Methylenbis[6-(a,a-dimethylbenzyl)-4-nonylphenol],
4,4'-Methylenbis(2,6-di-tert-butylphenol),
4,4'-Methylenbis(6-tert-butyl-2-methylphenol), 1,1-Bis(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)butan,
2,6-Bis(3-tert-butyl-5-methyl-2-hydroxybenzyl)-4-methylphenol,
1,1,3-Tris(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)butan, 1,1-Bis(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-3-n-dodecylmercaptobutan,
Ethylenglycolbis[3,3-bis(3'-tertbutyl-4'-hydroxyphenyl)butyrat], Bis(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylphenyl)dicyclopentadien,
Bis[2-(3'-tert-butyl-2'-hydroxy-5'-methylbenzyl)6-terf-butyl-4-methylphenyl]terephthalat,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-2-hydroxyphenyl)butan, 2,2-Bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)-4-n-dodecylmercaptobutan,
1,1,5,5-Tetra-(5-tert-butyl-4-hydroxy-2-methylphenyl)pentan.
- 7. O-, N- und S-Benzylverbindungen, zum Beispiel 3,5,3',5'-Tetra-tert-butyl-4,4'-dihydroxydibenzylether, Octadecyl-4-
hydroxy-3,5-dimethylbenzylmercaptoacetat,
Tridecyl-4-hydroxy-3,5-di-tert- butylbenzylmercaptoacetat,
Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)amin, Bis-(4-tert-butyl-3-hydroxy-
2,6-dimethylbenzyl)dithioterephthalat, Bis(3,5-di-tert- butyl-4-hydroxybenzyl)sulfid,
Isooctyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylmercaptoacetat.
- 8. Hydroxybenzylierte Malonate, zum Beispiel Dioctadecyl-2,2-bis-(3,5-di-tert-butyl-2-hydroxybenzyl)malonat,
Dioctadecyl-2-(3-tert-butyl-4-hydroxy-5-methylbenzyl)-malonat, Didodecylmercaptoethyl-2,2-bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)malonat,
Bis(4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenyl]-2,2-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)malonat.
- 9. Aromatische Hydroxybenzylverbindungen, zum Beispiel 1,3,5-Tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,4,6-trimethylbenzol,
1,4-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)-2,3,5,6-tetramethylbenzol, 2,4,6-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)phenol.
- 10. Triazinverbindungen, zum Beispiel 2,4-Bis(octylmercapto)-6-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyanilino)-1,3,5-triazin,
2-Octylmercapto-4,6-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyanilino)-1,3,5-triazin, 2-Octylmercapto-4,6-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenoxy)-1,3,5-triazin,
2,4,6-Tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenoxy)-1,2, 3-triazin, 1,3,5-Tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)isocyanurat,
1,3,5-Tris(4-tert-butyl-3-hydroxy-2,6-dimethylbenzyl)isocyanurat,
2,4,6-Tris-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylethyl)-1,3,5-triazin, 1,3,5-Tris(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hexahydro-1,3,5-triazin,
1,3,5-Tris(3,5-dicyclohexyl-4-hydroxybenzyl)isocyanurat.
- 11. Benzylphosphonate, zum Beispiel Dimethyl-2,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat,
Diethyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat, Dioctadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonat,
Dioctadecyl-5-tert-butyl-4-hydroxy-3-methylbenzylphosphonat,
das Calciumsalz des Monoethylesters von 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzylphosphonsäure.
- 12. Acylaminophenole, zum Beispiel 4-Hydroxylauranilid, 4-Hydroxystearanilid,
Octyl-N-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)carbamat.
- 13. Ester von Q-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure mit
ein- oder mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise mit Methanol, Ethanol,
n-Octanol, i-Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol,
Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol,
Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythrit, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat,
N,N'-Bis(hydroxyethyl)oxamid,
3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan,
4-Hydroxymethyl-I-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan.
- 14. Ester von β-(5-tert-Butyl-4-hydroxy-3-methylphenyl)propionsäure mit
ein- oder mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise mit Methanol, Ethanol,
n-Octanol, i-Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol,
Ethylenglycol, 1,2-Propandiol,
Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythrit,
Tris(hydroxyethyl)isocyanurat, N,N'-Bis(hydroxyethyl)oxamid, 3-Thiaundecanol,
3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan, 4-Hydroxymethyl-1-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan.
- 15. Ester von β-(3,5-Dicyclohexyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure mit
ein- oder mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise mit Methanol, Ethanol,
Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol,
Neopentylglycol, Miodiethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Pentaerythrit, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat, N,N'-Bis(hydroxyethyl)oxamid,
3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan,
4-Hydroxymethyl-1-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan.
- 16. Ester von 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenylessigsäure mit
ein- oder mehrwertigen Alkoholen, beispielsweise mit Methanol, Ethanol,
Octanol, Octadecanol, 1,6-Hexandiol,
1,9-Nonandiol, Ethylenglycol, 1,2-Propandiol, Neopentylglycol, Thiodiethylenglycol,
Diethylenglycol, Triethylenglycol, Pentaerythrit, Tris(hydroxyethyl)isocyanurat,
N,N'-Bis(hydroxyethyl)oxamid,
3-Thiaundecanol, 3-Thiapentadecanol, Trimethylhexandiol, Trimethylolpropan,
4-Hydroxymethyl-I-phospha-2,6,7-trioxabicyclo[2.2.2]octan.
- 17. Amide von β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionsäure beispielsweise
N,N'-Bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hexamethylendiamid,
N,N'-Bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)trimethylendiamid,
N,N'-Bis(3,5-ditert-butyl-4-hydroxyphenylpropionyl)hydrazid,
N,N'-Bis[2-(3-[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl]propionyloxy)-ethyl]oxamid.
- 18. Ascorbinsäure
(Vitamin C)
- 19. Aminartige Antioxidantien, zum Beispiel N,N'-Di-isopropyl-p-phenylendiamin,
N,N'-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin,
N,N'-Bis(1,4-dimethylpentyl)-p-phenylendiamin, N,N'-Bis(1-ethyl-3-methylpenty1)-p-phenylendiamin,
N,N'-Bis(1-methylheptyl)-p-phenylendiamin,
N,N'-Dicyclohexyl-p-phenylendiamin,
N,N'-Diphenyl-p-phenylendiamin,
N,N'-Bis(2-naphthyl)-p-phenylendiamin,
N-Isopropyl- N-phenyl-p-phenylendiamin, N-(1,3-Dimethylbutyl)-N-phenyl-p-phenylendiamin,
N-(1-Methylheptyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin,
N-Cyclohexyl-N'-phenyl-p-phenlendiamin, 4-(p-Toluolsulfamoyl)diphenylamin,
N,N'-Dimethyl-N,N'-di-sec-butyl-p-phenylendiamin,
Diphenylamin, N-Allyldiphenyiamin, 4-Isopropoxydiphenylamin, N-Phenyl-1-naphthylamin,
N-(4-tert-Octylphenyl)-1-naphthylamin, N-Phenyl-2-naphthylamin,
octyliertes Diphenylamin, zum Beispiel p,p'-Di-tert-octyldiphenylamin, 4-n-Butylaminophenol,
4-Butyrylaminophenol, 4-Nonanoylaminophenol,
4-Dodecanoylaminophenol, 4-Octadecanoylaminophenol, Bis(4-methoxyphenyl)amin, 2,6-Di-tert-butyt-4-dimethylaminomethylphenol,
2,4'-Diaminodiphenylmethan
4,4'-Diaminodiphenylmethan,
N,N,N',N-Tetramethyl-4,4'-diaminodiphenylmethan,
1,2-Bis[(2-methylphenyl)amino]ethan, 1,2-Bis(phenylamino)propan, (o-Tolyl)biguanid,
Bis[4-(1',3'-dimethylbutyl)phenyllamin,
tert-octyliertes N-Phenyl-1-naphthylamin, ein Gemisch von mono-
und dialkylierten tert-Butyl-tert- Octyldiphenylaminen, ein Gemisch
von mono- und dialkylierten Nonyldiphenylaminen, ein Gemisch von
mono- und dialkylierten Dodecyldiphenylaminen, ein Gemisch von mono-
und dialkylierten Isopropyl/Isohexyldiphenylaminen, ein Gemisch
von mono- und dialkylierten tert-Butyldiphenylaminen,
2,3-Dihydro-3,3-dimethyl-4-H-1,4-benzothiazin, Phenothiazin, ein
Gemisch von mono- und dialkylierten tert-Butyl-tert-Octylphenothiazinen,
ein Gemisch von mono- und dialkylierten tert-Octylphenothiazinen, N-Allylphenothiazin,
N,N,N,N'-Tetraphenyl-1,4-diaminobut-2-en, N,N-Bis(2,2,6,6-tetramethylpiperid-4-yl)-hexamethylendiamin,
Bis(2,2,6,6-tetramethylpiperid-4-yl)sebacat,
2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-on, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-ol.
-
Anstelle
oder zusätzlich
zu den Antioxidantien können
die Polymere als Zusatzstoff Z2 ein oder mehrere Stabilisatoren
gegen Lichteinwirkung (Lichtstabilisatoren) enthalten. Solche Lichtstabilisatoren
Z2 sind z.B. die nachfolgend unter Buchstabe a) bis g) genannten
Verbindungen:
- a) 2-(2'-Hydroxyphenyl)benzotriazole, zum Beispiel
2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benzotriazol, 2-(3',5'-Di-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol,
2-(5'-tert-Butyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(2'-Hydroxy-5'-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenyl)benzotriazol,
2-(3',5'-Di-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)-5-chlorbenzotriazol,
2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl)-5-chlorbenzotriazol,
2-(3'-sec-Butyl-5'-tert-butyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol,
2-(2'-Hydroxy-4'-octyloxyphenyl)benzotriazol,
2-(3',5'-Di-tert-amyl-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol, 2-(3',5'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol,
2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-octyloxycarbonylethyl)phenyl)-5-chlorbenzotriazol,
2-(3'-tert-Butyl-5'-[2-(2-ethylhexyloxy)-carbonylethyl]-2'- hydroxyphenyl)-5-chlorbenzotriazol,
2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy- 5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl)-5-chlorbenzotriazol,
2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl)benzotriazol,
2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-octyloxycarbonylethyl)phenyl)benzotriazol,
2-(3'tert-Butyl-5'-[2-(2-ethylhexyloxy)carbonylethyl]-2'-hydroxyphenyl)benzotriazol,
2-(3'-Dodecyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl)benzotriazol, 2-(3'-tert-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2-isooctyloxycarbonylethyl)phenylbenzotriazol, 2,2'-Methylenbis[4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-
6-benzotriazol-2-ylphenol]; das Umesterungsprodukt von 2-[3'-tert-Butyl-5'-(2-methoxycarbonylethyl)-2'-hydroxyphenyl]-2H-benzotriazol
mit Polyethylenglycol 300; [R-CH2CH2-COO-CH2CH2]2- worin R = 3'-tert-Butyl-4'-hydroxy-5'-2H-benzotriazol-2-ylphenyl, 2-[2'-Hydroxy-3'-(a,a-dimethylbenzyl)-5'-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenyl]benzotriazol;
2-[2'-Hydroxy-3'-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-5'-(a,a-dimethylbenzyl)-phenyl]benzotriazol.
- b) 2-Hydroxybenzophenone, zum Beispiel die 4-Hydroxy-, 4-Methoxy-,
4-Octyloxy-, 4-Decyloxy-, 4-Dodecyloxy, 4-Benzyloxy-, 4,2',4'-Trihydroxy- und
2'-Hydroxy-4,4'-dimethoxy-Derivate.
- c) Ester von substituierten und unsubstituierten Benzoesäuren, wie
zum Beispiel 4-tert-Butylphenylsalicylat,
Phenylsalicylat, Octylphenylsalicylat, Dibenzoylresorcin, Bis(4-tert-butylbenzoyl)resorcin
Benzoylresorcin, 2,4-Di-tert-butylphenyl-3,5-ditert-butyl-4-hydroxybenzoat,
Hexadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat, Octadecyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat,
2-Methyl-4,6-di-tert-butylphenyl-3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzoat.
- d) Acrylate, zum Beispiel Ethyl-α-cyano-β,β-diphenylacrylat, Isooctyl-α-cyano-β,β-diphenylacrylat,
Methyl-α-carbomethoxycinnamat,
Methyl-α-cyano-β-methyl-p-methoxycinnamat,
Butyl-α-cyano-β-methyl-p-methoxycinnamat,
Methyl-α-carbomethoxy-p-methoxycinnamat
und N-(β-Carbomethoxy-b-cyanovinyl)-2-methylindolin.
- e) Nickelverbindungen, zum Beispiel Nickelkomplexe von 2,2'-Thiobis-[4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol], wie
der 1 : 1- oder 1 : 2-Komplex, mit oder ohne zusätzliche Liganden, wie n-Butylamin,
Triethanolamin oder N-Cyclohexyldiethanolamin,
Nickeldibutyldithiocarbamat, Nickelsalze von den Monoalkylestern,
beispielsweise dem Methyl- oder Ethylester, von 4-Hydroxy-3,5-di-tert-butylbenzylphosphonsäure, Nickelkomplexe von
Ketoximen, beispielsweise von 2-Hydroxy-4-methylphenylundecylketoxim,
Nickelkomplexe von 1-Phenyl-4-lauroyi-5-hydroxypyrazol,
mit oder ohne zusätzliche
Liganden.
- f) Oxamide, zum Beispiel 4,4'-Dioctyloxyoxanilid,
2,2'-Diethoxyoxanilid,
2,2'-Dioctyloxy-5,5'-di-tert-butoxanilid,
2,2'-Didodecyloxy-5,5'-di-tert-butoxanilid,
2-Ethoxy-2'-ethyloxanilid, N,N'-Bis(3-dimethylaminopropyl)oxamid,
2-Ethoxy-5-tertbutyl-2'-ethoxanilid
und dessen Gemisch mit 2-Ethoxy-2'-ethyl-5,4'-di-tert-butoxanilid, Gemische von o- und p-Methoxydisubstituierten
Oxaniliden und Gemische von o- und p-Ethoxy-disubstituierten Oxaniliden.
- g) 2-(2-Hydroxyphenyl)-1.3.5-triazine, zum Beispiel 2,4,6-Tris(2-hydroxy-4-octyloxyphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-
1,3,5-triazin, 2-(2,4-Dihydroxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin,
2,4-Bis(2-hydroxy-4-propyloxyphenyl)-6-(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6-bis(4-methylphenyl)-1,3,5-triazin,
2-(2-Hydroxy-4-dodecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-tridecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin,
2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-butyloxypropoxy)phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethyl)-1,3,5-triazin,
2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-octyloxypropyloxy)phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethyl)-1,3,5-triazin,
2-[4-(Dodecyloxyiffidecyloxy-2-hydroxypropoxy)-2-hydroxyphenyl]-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin,
2-[2-Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-dodecyloxypropoxy)phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin,
2-(2-Hydroxy-4-hexyloxy)phenyl-4,6-diphenyl-1,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-methoxyphenyl)-4,6-diphenyl-1,3,5-triazin,
2,4,6-Tris[2-hydroxy-4-(3-butoxy-2-hydroxypropoxy)phenyl]-1,3,5-triazin,
2-(2-Hydroxyphenyl)-4-(4-methoxyphenyl)-6-
phenyl-1,3,5-triazin, 2-{2-Hydroxy-4-[3-(2-ethylhexyl-I-oxy)-2-hydroxypropyloxylphenyl}-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin.
-
Die üblicherweise
verwendeten Mengen von Z1 bzw. Z2 wurden bereits weiter oben genannt.
-
Zusätzlich zu
den Zusatzstoffen Z1 und ggf. Z2 können die Polymere weitere Zusatzstoffe
bzw. Verarbeitungshilfsmittel in den für diese Stoffe üblichen
Mengen enthalten, z.B. Gleit- oder Entformungsmittel, Farbmittel
wie z.B. Pigmente oder Farbstoffe, Flammschutzmittel, faser- und
pulverförmige
Füll- oder
Verstärkungsmittel
oder Antistatika, sowie andere Zusatzstoffe, oder deren Mischungen.
-
Geeignete
Gleit- und Entformungsmittel sind z.B. Stearinsäuren, Stearylalkohol, Stearinsäureester oder
-amide, Metallstearate wie etwa Zinkstearat, Montanwachse und solche
auf Basis von Polyethylen und Polypropylen.
-
Pigmente
sind beispielsweise Titandioxid, Phthalocyanine, Ultramarinblau,
Eisenoxide oder Ruß,
sowie die Klasse der organischen Pigmente. Unter Farbstoffen sind
alle Farbstoffe zu verstehen, die zur transparenten, halbtransparenten
oder nichttransparenten Einfärbung
von Polymeren verwendet werden können. Derartige
Farbstoffe sind dem Fachmann bekannt.
-
Als
Flammschutzmittel können
z.B. die dem Fachmann bekannten halogenhaltigen oder phosphorhaltigen
Verbindungen, Magnesiumhydroxid, sowie andere gebräuchliche
Verbindungen, oder deren Mischungen verwendet werden.
-
Als
Beispiele für
faserförmige
bzw. pulverförmige
Füllstoffe
seien Kohlenstoff- oder Glasfasern in Form von Glasgeweben, Glasmatten
oder Glasseidenrovings, Schnittglas, Glaskugeln sowie Wollastonit
genannt, besonders bevorzugt Glasfasern. Bei der Verwendung von
Glasfasern können
diese zur besseren Verträglichkeit
mit den Blendkomponenten mit einer Schlichte und einem Haftvermittler
ausgerüstet
sein. Die Einarbeitung der Glasfasern kann sowohl in Form von Kurzglasfasern
als auch in Form von Endlossträngen
(Rovings) erfolgen.
-
Als
teilchenförmige
Füllstoffe
eignen sich Ruß,
amorphe Kieselsäure,
Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer, Mica, Bentonite,
Talkum, Feldspat oder insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit
und Kaolin.
-
Geeignete
Antistatika sind beispielsweise Aminderivate wie N,N-bis(hydroxyalkyl)-alkylamine oder -alkylenamine,
Polyethylenglykolether oder Glycerinmono- und -distearate, sowie
deren Mischungen.
-
Die
einzelnen Zusatzstoffe werden in den jeweils üblichen Mengen verwendet, so
dass sich nähere Angaben
hierzu erübrigen.
-
Die
Zugabe der Zusatzstoffe zum festen Polymeren (z.B. Polymergranulat)
kann nach an sich bekannten Mischverfahren erfolgen, beispielsweise
unter Aufschmelzen in einem Extruder, Banbury-Mischer, Kneter, Walzenstuhl
oder Kalander. Die Komponenten können
jedoch auch "kalt" verwendet werden
und das pulvrige oder aus Granulaten bestehende Gemisch wird erst
bei der Verarbeitung aufgeschmolzen und homogenisiert.
-
Aus
den erfindungsgemäßen Homo-
und Copolymeren lassen sich Formkörper (auch Halbzeuge) Folien,
Fasern und Schäume
aller Art herstellen.
-
Gegenstand
der Erfindungen sind demnach auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Homo-
und Copolymere zur Herstellung von Formkörpern, Folien, Fasern und Schäumen, sowie
die aus den Polymeren erhältlichen
Formkörper,
Folien, Fasern und Schäume.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist niedrigere Materialverluste auf als die Verfahren des Standes der
Technik. Insbesondere die Verluste an Zusatzstoffen sind geringer,
d.h. bei der Aufarbeitung und Additivierung gehen weniger Zusatzstoffe,
insbesondere Mineralöl,
verloren.
-
Außerdem weist
das erfindungsgemäße Verfahren
eine gegenüber
den Verfahren des Standes der Technik verbesserte Wirtschaftlichkeit
auf.
-
Die
erfindungsgemäßen Polymere
zeichnen sich außerdem
durch einen geringen Gehalt an Restmonomeren bzw. -oligomeren aus.
Dieser Vorteil fällt
insbesondere bei den styrolhaltigen Polymeren PS, HIPS und S-B ins
Gewicht, weil der geringe Gehalt an Styrol-Restmonomeren und Styrol-Oligomeren
eine nachträgliche
Entgasung – z.B.
auf einem Entgasungsextruder, verbunden mit höheren Kosten und nachteiliger
thermischer Schädigung
des Polymeren (Depolymerisation) – überflüssig macht.
-
Beispiele:
-
Es
wurden folgende Verbindungen verwendet, wobei „gereinigt" bedeutet, dass mit Aluminoxan gereinigt
und getrocknet wurde:
- – Styrol, gereinigt, von BASF
- – Butadien,
gereinigt, von BASF
- – sec.-Butyllithium
als 12 Gew.-%ige Lösung
in Cyclohexan, fertige Lösung
von Fa. Chemetall
- – Triisobutylaluminium
als 20 Gew.-%ige Lösung
in Toluol, fertige Lösung
von Fa. Crompton
- – Cyclohexan,
gereinigt, von BASF – Toluol,
gereinigt, von BASF
- – 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin
(4-Oxo-TEMPO), als stabiles N-Oxyl-Radikal
- – Irganox®1076
= Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat (CAS
2082-79-3), von Fa. Ciba Specialty Chemicals
- – Wasser
oder Isopropanol als Kettenabbruchmittel.
-
Als
Emulgatoren E wurden verwendet:
E1: Span®80
von Fa. ICI, Sorbitanmonooleat
E2: Plurafac® LF
400 von BASF, ein Fettalkoholalkoxylat
E3: Plurafac® LF
401 von BASF, ein Fettalkoholalkoxylat
E4: Lutensol® AP8
von BASF, ein Alkylphenolethoxylat.
-
Als
Mineralöl
Z1 wurde das Öl
Winog®70
von Fa. Wintershall verwendet, ein medizinisches Weißöl mit folgenden
Eigenschaften:
- – Dichte: ca. 0,867 g/ml bei
15°C nach
DIN 51757
- – kinematische
Viskosität:
ca. 70 mm2/s bei 40°C nach DIN 51562
- – Erstarrungspunkt:
ca. –9°C nach DIN/ISO
3016
- – Flammpunkt:
ca. 266 C nach ISO 2592
- – unlöslich in
Wasser.
-
Die
nachfolgend unter Punkt 1 bis 3 angegebenen Vorschriften sind allgemeine
Vorschriften. Die Einzelwerte der Variablen A, B, und x1 bis x31
sind in den Tabellen 1 bis 5 zusammengefasst.
-
1. Herstellung der Initiatorlösung (IL)
für die
HIPS-Herstellung
-
Bei
25°C wurden
in einem 15 l-Rührkessel
1980 g Toluol vorgelegt und unter Rühren A g Styrol und B g der
12 Gew.-%igen Lösung
von sec.-Butyllithium in Cyclohexan zugegeben. Nach 10 min gab man
913 g der 20 Gew.-%igen Lösung
von Triisobutylaluminium in Toluol hinzu und kühlte die Mischung auf 40°C.
-
Die
Einzelwerte der Variablen A und B sind in Tabelle 1 angegeben.
-
Tabelle
1: Initiatorlösungen
-
-
2. Herstellung der Kautschuke
K1 bis K22: Styrol-Butadien-Styrol-Dreiblockcopolymer bzw. Butadien-Styrol-Zweiblockcopolymer
-
In
einem 1500 l fassenden Rührkessel
wurden unter Rühren
x1 kg Toluol vorgelegt, x2 kg Styrol zugegeben und die Mischung
auf 50°C
temperiert. Es wurden x3 g der 12 gew-%igen Lösung von sec-Butyllithium in
Cyclohexan zugefügt.
Man wartete 10 min und gab danach bei 60°C x4 kg Butadien hinzu. Nach
20 min wurde auf 60°C
gekühlt
und x5 kg Butadien zugegeben. Nach 25 min wurde wiederum auf 60°C gekühlt und x6
kg Butadien zugefügt.
Nach 25 min wurde erneut auf 60°C
gekühlt
und x7 kg Butadien zugegeben. Nach 10 min wurden x8 kg Styrol zugefügt. Nach
30 min wurde auf 80°C
temperiert und die Reaktion abgebrochen, indem man eine Abbruchmittelmischung
zugab. Die vorgenannten Kühlungen
erfolgten jeweils mittels Siedekühlung.
-
Die
Abbruchmittelmischung bestand aus x9 g Mineralöl Winog®70,
x10 g Abbruchmittel, x11 g einer Emulgatormischung und x12 g 4-Oxo-TEMPO.
-
Die
erhaltene Reaktionsmischung hatte einen Feststoffgehalt von x13
Gew.-% und wurde durch Zugabe von x14 kg Styrol auf x15 Gew.-% Feststoffgehalt
verdünnt.
-
Das
Blockcopolymere besaß nach
GPC-Analyse (Gelpermeationschromatographie in Tetrahydrofuran, Kalibration
mit Polystyrol- bzw. Polybutadienstandards) eine monomodale Verteilung.
Die vor der Verdünnung
mit Styrol gaschromatographisch bestimmten Restmonomergehalte waren:
Butadien kleiner 5 ppm(w), Styrol kleiner 5 ppm(w).
-
Die
Molekulargewichte (Blocklängen)
wurden ermittelt per GPC wie vorstehend beschrieben und sind als
x16 in kg/mol und im Format erster Styrolblock/Butadienblock/zweiter
Styrolblock angegeben.
-
Die
Tabellen 2 und 3 fassen die Einzelwerte der Variablen x1 bis x16
zusammen.
-
Tabelle
2: Kautschukherstellung, Variablen x1 bis x8
-
Tabelle
3: Kautschukherstellung, Variablen x9 bis x16
-
-
3. Herstellung des schlagzähen Polystyrols
(HIPS)
-
Der
wie vorstehend unter Punkt 2 beschrieben diskontinuierlich hergestellte
Kautschuk wurde in einem Puffertank zwischengelagert. Die HIPS-Herstellung
erfolgte kontinuierlich wie nachfolgend beschrieben, wozu die Kautschuklösung dem
Puffertank kontinuierlich entnommen wurde.
-
Die
Polymerisation wurde kontinuierlich in einem doppelwandigen 50 l-Rührkessel
mit einem Standard-Ankerrührer
durchgeführt.
Der Reaktor war für
25 bar Absolutdruck ausgelegt sowie mit einem Wärmeträgermedium und per Siedekühlung für isotherme
Reaktionsführung
temperiert. In den Rührkessel
wurden unter Rühren
mit 115 Upm kontinuierlich x17 kg/h Styrol, x18 kg/h der Kautschuklösung (siehe
vorstehend Punkt 2 sowie Tabellen 2 und 3) und x19 g/h der Initiatorlösung IL
(Initiatorlösung
siehe vorstehend Punkt 1 und Tabelle 1), eindosiert und der Kessel
bei einer konstanten Reaktorwandtemperatur von 130°C gehalten. Am
Ausgang des Rührkessels
betrug der Feststoffgehalt x31 Gew.-%.
-
Die
den Rührkessel
verlassende Reaktionsmischung wurde entweder in einem gerührten 29
l-Turmreaktor, oder in einen Rohrreaktor von 7 m Länge und
50 cm Durchmesser, gefördert,
siehe x19a. Der Turmreaktor bzw. der Rohrreaktor war mit zwei gleichgroßen Heizzonen
versehen, wobei die erste Zone bei x20°C und die zweite Zone bei x21°C Reaktorwandtemperatur
gehalten wurde.
-
Der
Austrag des Turmreaktors bzw. Rohrreaktors wurde in einem ersten
Zulauf mit x22 g/h einer ersten Zusatzstoff-Mischung aus x23 g Irganox® 1076
und x24 g Mineralöl
Winog®70,
sowie getrennt davon in einem zweiten Zulauf mit x25 g/h eines Abbruchmittels,
versetzt, danach durch einen Mischer geführt und schließlich durch
ein auf 250°C
beheiztes Rohrstück
geleitet. Danach wurde die Reaktionsmischung zur Entgasung über ein
Druckregelventil in einen bei x26°C
betriebenen Teilverdampfer gefördert
und in einen bei 10 mbar Absolutdruck und x27°C betriebenen Vakuumtopf entspannt.
Das bei der Entgasung entfernte Lösungsmittel Toluol wurde kondensiert
und nach Destillation wiederverwendet.
-
Die
erhaltene Polymerschmelze wurde mit einer Förderschnecke ausgetragen, und
danach mit x28 g/h einer zweiten Zusatzstoff-Mischung aus x29 g
Irganox®1076
und x30 g Mineralöl
Winog®70,
versetzt, durch einen Mischer geführt und granuliert. Der Umsatz
war quantitativ.
-
Das
erhaltene HIPS wies folgende Restmonomergehalte auf, die wie bereits
beschrieben bestimmt wurden: Styrol kleiner als 5 ppm(w), Ethylbenzol
kleiner als 5 ppm(w).
-
Die
Tabellen 4 und 5 fassen die Einzelwerte der Variablen x17 bis x31
zusammen.
-
Tabelle
4: HIPS-Herstellung, Variablen x17 bis x24
-
-
-
-
Tabelle
5: HIPS-Herstellung, Variablen x25 bis x31
-
-
-