Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Kanüle bereit
zu stellen, mit der die Nachteile der herkömmlichen Kanülen zur
Einführung
in biologisches Material oder biologische Hohlkörper überwunden werden und die insbesondere
eine Verschleppung von biologischem Material oder Verunreinigungen
unterdrücken
oder verhindern. Die Kanüle soll
insbesondere mit herkömmlichen
Punktionstechniken kompatibel und als Massenartikel verwendbar sein.
Die Aufgabe der Erfindung ist es auch, verbesserte Verfahren zur
Einführung
von Kanülen
in biologisches Material bereit zu stellen, mit denen die Nachteile
der herkömmlichen
Punktionstechniken überwunden
werden.
Diese
Aufgaben werden mit Kanülen
und Verfahren mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1 oder
21 gelöst.
Vorteil hafte Ausführungsformen
und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die
vorliegende Erfindung basiert vorrichtungsbezogen auf der allgemeinen
technischen Lehre, eine Kanüle
für medizinische
Zwecke bereitzustellen, die eine Hohlnadel mit einem Hohlnadelende umfasst,
wobei das Hohlnadelende mit einer Abdeckeinrichtung ausgestattet
ist, die die Durchlässigkeit der
Hohlnadel beschränkt.
Mit der Abdeckeinrichtung wird zwischen einem Innenraum der Hohlnadel
und der Umgebung eine räumliche
Trennung gebildet.
Die
Kombination einer Kanüle
mit einer Abdeckeinrichtung am Hohlnadelende löst die genannte Aufgabe vorteilhafterweise
dahingehend, dass eine unerwünschte
Aufnahme beispielsweise von Verunreinigungen oder Gewebeteilen in
das Innere der Hohlnadel während
deren Bewegung durch das biologische Material, z. B. beim Einstichvorgang
behindert oder unterbunden wird. Mit der Abdeckeinrichtung kann
insbesondere ein Ausstanzen von Teilen des biologischen Gewebes
ausgeschlossen werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die Abdeckeinrichtung durch ein schichtförmiges Bauteil,
wie zum Beispiel eine Folie oder ein Netz gebildet, das sich über die
Querschnittsfläche
des Innenraums der Hohlnadel erstreckt. Die Erfinder haben festgestellt,
das die schichtförmige
Abdeckeinrichtung an den gängigen herkömmlichen
Kanülenformen
vorgesehen sein kann, ohne deren Funktion zu beeinträchtigen. Überraschenderweise
kann eine Folien- oder Netzabdeckung mit einer derartigen Stabilität am Hohlnadelende
befestigt werden, dass eine Abdeckfunktion während der Einführung der
Kanüle
in das biologische Material gewährleistet
ist. Andererseits kann eine Folien- oder Netzabdeckung durch eine
von außen
aufgebrachte mechanische Belastung relativ leicht durchtrennt werden,
um die Durchlässigkeit
der Hohlnadel zu erhöhen.
Wenn
die Abdeckeinrichtung aus einem Material besteht, dass von sich
aus ohne zusätzliche Klebstoffe
eine Adhäsionsverbindung
mit der Hohlnadel eingeht, können
sich Vorteile für
die Ausrüstung herkömmlicher
Kanülen
mit der Abdeckeinrichtung ergeben. Beispielsweise kann eine selbsthaftende Folie
oder ein selbsthaftendes Netz mit einer geeigneten Form einfach
an das Hohlnadelende angedrückt
werden, um den Innenraum der Hohlnadel von der Umgebung zu trennen.
Selbsthaftende Abdeckeinrichtungen bestehen vorzugsweise aus dünnen, oberflächenbehandelten
Kunststofffolien, wie zum Beispiel Abdeckfolien "Viewseal" oder "Powerseal", Fa. Greiner, Deutschland, Metallfolien,
zum Beispiel aus Silber, oder Verbundfolien, zum Beispiel "Silverseal", Fa. Greiner, Deutschland,
da diese Materialien eine besonders stabile Verbindung mit den gängigen Kanülenmaterialien,
wie z. B. Edelstahl oder Keramik eingehen.
Wenn
gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung die Abdeckeinrichtung mit einem Klebstoff am Hohlnadelende
befestigt ist, können
sich Vorteile für
eine besonders stabile Fixierung am Material der Hohlnadel ergeben.
Der Klebstoff sollte vorzugsweise biokompatibel und insbesondere hämokompatibel
sein. Derartige Klebstoffe sind an sich kommerziell verfügbar.
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Hohlnadel und die Abdeckeinrichtung
einstückig aus
Kunststoff, z. B. als Spritzgussteil hergestellt sind. In diesem
Fall ist die Abdeckeinrichtung vorteilhafterweise fest mit dem Wandmaterial
der Hohlna del verbunden, ohne dass deren Funktionalität eingeschränkt ist.
Wenn
die Abdeckeinrichtung gemäß einer Variante
der Erfindung aus einer durchgehenden, geschlossenen Folie besteht,
die den Innenraum der Hohlnadel von der Umgebung flüssigkeits-
und druckdicht trennt, können
sich Vorteile dahingehend ergeben, dass eine Aufnahme von unerwünschten Materialien
in die Hohlnadel während
der Einführung in
das biologische Material ausgeschlossen ist. Am freien Ende der
Hohlnadel wird das biologische Material, zum Beispiel bei einer
Punktion über
die gesamte Querschnittsfläche
der Hohlnadel verdrängt, so
dass ein Ausstanzen von Materialproben ausgeschlossen ist.
Überraschenderweise
hat sich des Weiteren herausgestellt, dass die folienförmige Abdeckeinrichtung
so am Hohlnadelende befestigt werden kann, ohne das gegebenenfalls
vorgesehene Schnittkanten in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
Wenn
gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung die Abdeckeinrichtung aus einer
teildurchlässigen
Folie besteht, können
sich Vorteile für
die Überwachung
des Fortschritts einer Punktion ergeben. Wenn beispielsweise eine
Blutabnahme vorgesehen ist, kann bei Erreichen eines Blutgefäßes ein
geringer Blutstrom durch die teildurchlässige Abdeckeinrichtung hindurchtreten,
der beispielsweise in einem angeschlossenen Schlauch oder Spritzenkolben
erkennbar ist. Obwohl die Flüssigkeit
durch die Abdeckeinrichtung hindurch treten kann, können Partikel
oder Gewebeteile zurückgehalten
und verdrängt werden.
Die gleichen Vorteile ergeben sich, wenn die Abdeckeinrichtung durch
ein Netz gebildet wird.
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass am Hohlnadelende mit der Abdeckein richtung
eine Schnittkrone aufgesetzt ist. Diese Gestaltung kann vorteilhaft
sein, wenn bei einer konkreten Anwendung die Gefahr des Ausstanzens
eines Gewebeteils relativ gering ist und besonders hohe Anforderungen an
die Stabilität
der Befestigung der Abdeckeinrichtung gestellt werden. Bei dieser
Gestaltung kann die Abdeckeinrichtung zwischen der Hohlnadel und
der Schnittkrone fest geklemmt oder fest geklebt werden.
Wenn
das Folienmaterial der Abdeckeinrichtung mit einer Eigenspannung
derart angeordnet ist, dass es sich bei Durchtrennung zusammen zieht, können sich
Vorteile für
eine sichere, schnelle Freigabe der Abdeckeinrichtung nach mechanischer
Verletzung oder Durchtrennung ergeben.
Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Kanüle
mit einer Trenneinrichtung ausgestattet, mit der die Durchlässigkeit
der Abdeckeinrichtung erhöht
werden kann. Mit der Trenneinrichtung erfolgt beispielsweise eine zumindest
teilweise Öffnung
der Abdeckeinrichtung. Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil,
dass die Abdeckeinrichtung gezielt nach der gewünschten Platzierung im biologischen
Material geöffnet
werden kann. Es ist beispielsweise eine Trenneinrichtung, die zur
Erzeugung eines hydrostatischen Unter- oder Überdrucks in der Hohlnadel
eingerichtet ist (Druckeinrichtung) oder die zum Durchstechen der
Abdeckeinrichtung (Stecheinrichtung) eingerichtet ist, vorgesehen.
Die Druckeinrichtung besitzt den Vorteil, dass keine zusätzlichen
Bauteile im Innenraum der Kanüle vorgesehen
sind. Der Unter- oder Überdruck
kann problemlos mit einem Zusatzgerät erzeugt werden, wie es in
Zusammenhang mit vielen Punktionsanwendungen verfügbar ist.
Die Stecheinrichtung hingegen kann vorteilhaft sein, wenn eine Abdeckeinrichtung
mit einer besonders hohen Stabilität vorgesehen ist, zu deren
Durchdringung eine relativ starke Kraft erforderlich ist.
Wenn
die Abdeckeinrichtung mit mindestens einer festen Verbindung und
im übrigen
mit mindestens einer Sollbruchstelle mit dem Hohlnadelende verbunden
ist, können
sich Vorteile in Bezug auf ein sicheres Halten der Abdeckeinrichtung
am Hohlnadelende im geöffneten
Zustand ergeben. Ein unerwünschter
Einfluss durch Teile der Abdeckeinrichtung auf das biologische Material
wird damit vermieden.
Wenn
gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung die Kanüle
in ihrem Innenraum mit einem Katheter ausgestattet ist, können sich
Vorteile für
die Katheterfunktion ergeben. Das Katheterende kann nicht durch
unerwünschte Materialreste
verstopft werden. Der Katheter kann selbst als Stecheinrichtung
verwendet werden. Die erfindungsgemäße Kombination einer Kanüle, die am
Hohlnadelende eine Abdeckeinrichtung aufweist, mit einem Katheter
besitzt besondere Vorteile bei der Blutentnahme, insbesondere bei
der Entnahme von Nabelschnurblut aus Nabelschnur- und Plazentagewebe.
Für die
Blutabnahme können
sich besondere Vorteile ergeben, wenn der Katheter ein perforiertes Katheterende
besitzt, mit dem ein Blutgefäß aufgespannt
und gleichzeitig Blut aus dem Blutgefäß abgenommen werden kann.
Vorteilhafterweise
kann sich ein besonders kompakter Aufbau ergeben, wenn im Katheter
als Stecheinrichtung ein Führungsdraht
zur Durchtrennung der Abdeckeinrichtung beweglich angeordnet ist.
Verfahrensbezogen
basiert die Erfindung auf der allgemeinen technischen Lehre, die
erfindungsgemäße Kanüle mit der
vollständigen,
unverletzten Abdeckeinrichtung in biologisches Material einzuführen, bis
das Hohlnadelende (oder eine auf diesem sitzende Schnittkrone) an
einer gewünschten
Zielposition im biologischen Material platziert ist, und dann mit
der Trenneinrichtung die Abdeckeinrichtung zumindest teilweise zu öffnen.
Das
biologische Material kann allgemein Zellgruppen, biologisches Gewebe,
Organe, oder Gefäße eines
menschlichen oder tierischen Organismus umfassen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird
vorzugsweise an biologischem Material ausgeführt, das außerhalb des jeweiligen Organismus
und von diesem getrennt angeordnet ist.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
besitzt den Vorteil, dass die Kanüle erst am gewünschten Punktionsort
durch Betätigung
der Trenneinrichtung die volle Durchlässigkeit erhält.
Weitere
Gegenstände
der Erfindung sind die Verwendung der erfindungsgemäßen Kanüle zur Blutentnahme,
insbesondere zur Nabelschnurblutentnahme und die Verwendung von
Folien- oder Netzmaterialien zur Bildung einer sich über den Querschnitt
einer Hohlnadel einer Kanüle
erstreckenden Abdeckung.
Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben und es zeigen:
1: verschiedene Ausführungsformen
erfindungsgemäßer Kanülen,
2: eine Illustration der
Funktion einer Trenneinrichtung, die einen Unterdruck in der Kanüle erzeugt,
3,4: medizinische Arbeitsgeräte gemäß der Erfindung,
die eine Kombination aus einer Kanüle und einem Katheter aufweisen,
mit verschiedenen Trenneinrichtungen, und
5: eine Illustration von
verschiedenen Phasen einer Blutentnahme mit einer erfindungsgemäßen Kombination
aus einer Kanüle
und einem Katheter.
1 zeigt Varianten erfindungsgemäßer Kanülen, bei
denen die Abdeckeinrichtung am freien Hohlnadelende (Kanülenspitze)
angebracht ist (Teilbilder A, B) oder an einem Hohlnadelende angebracht
ist, dass eine Schnittkrone trägt
(Teilbild C). Es ist jeweils das freie Ende einer Kanüle schematisch und
vergrößert dargestellt.
Das entgegengesetzte Ende der Kanüle ist jeweils in an sich bekannter
Weise mit einem Teil eines medizinischen Arbeitsgerätes, wie
zum Beispiel einem Schlauch oder einer Spritze verbunden.
Eine
erfindungsgemäße Kanüle umfasst eine
Hohlnadel 10 mit einem Hohlnadelende 11, zu dem
der Innenraum 12 der Hohlnadel 10 führt. Am Hohlnadelende 11 ist
mindestens eine Schliffkante 14 vorgesehen, die am Rand
des Wandmaterials der Hohlnadel 10 gekrümmt oder als gerader Schliff (nicht
dargestellt) gebildet ist. Die Hohlnadel 10 ist schräg angeschnitten,
so dass deren Wandmaterial eine Auflagefläche 13 für die Abdeckeinrichtung 20 bildet.
Als
Abdeckeinrichtung 20 ist gemäß den Teilbildern A und B eine
Folie 21 vorgesehen, die sich über den Querschnitt der Hohlnadel 10 erstreckt
und auf der Auflagefläche 13 befestigt
ist. Die Größe der Folie 21 ist
so gewählt,
dass die mindestens eine Schliffkante 14 frei gelassen
und in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt wird.
Die
Hohlnadel 10 besteht wie herkömmliche Kanülen aus Metall (z.B. Edelstahl)
oder alternativ aus Kunststoff (z.B. Polypropylen oder HDPE) oder Keramik.
Es kann auch ein Verbundmaterial, z.B. aus einer inneren Metall-Hohlnadel
und einem äußeren Kunststoffüberzug vorgesehen
sein. Vorteilhafterweise ist die Umsetzung der Erfindung nicht auf
bestimmte Kanülendurchmesser
beschränkt.
Der Außendurchmesser
der Kanüle
kann beispielsweise im Bereich von 0.5 mm bis 5 mm gewählt sein.
Die Wandstärke
der Hohlnadel 10 kann beispielsweise 0.1 mm bis 1 mm betragen.
Die Dicke der Folie 21 ist beispielsweise im Bereich von
5 μm bis
500 μm gewählt.
Die
Folie 21 besteht beispielsweise aus Polyethylen, Polypropylen
oder anderen biokompatiblen Kunststoffen. In diesem Fall ist vorzugsweise
eine Klebeverbindung mit der Auflagefläche 13 vorgesehen.
Wenn die Folie 21 aus einem adhäsiv am Material der Hohlnadel 10 haftenden
Material besteht, ist die Klebeverbindung nicht zwingend erforderlich.
Sie kann dennoch zur Fixierung der Folie 21 nach der Öffnung der
Abdeckeinrichtung vorgesehen sein (siehe unten). Schließlich kann
die Folie 21 einstückig mit
der Hohlnadel 10 aus Kunststoff hergestellt sein.
Allgemein
ist die Abdeckeinrichtung entlang der gesamten Berührungsfläche mit
dem Hohlnadelende 11 gleichförmig fixiert. Die Haltekraft
der Adhäsions-
oder Klebeverbindung ist entlang der gesamten Berührungsfläche gleich
groß.
Alternativ kann eine ungleichmäßige Verteilung
der Haltkraft vorgesehen sein, so dass sich die Abdeckeinrichtung 20 (z. B.
die Folie 21) bei mechanischer Belastung mit der Trenneinrichtung
(siehe unten) in bestimmten Teilbereichen (Sollbruchstellen) relativ
leicht von der Hohlnadel 10 löst, während sie an mindestens einem
Fixpunkt 22 am Hohlnadelende 11 fixiert ist. Ein
Fixpunkt 22 ist schematisch in Teilbild A von 1 ge zeigt. Am Fixpunkt 22 kann
beispielsweise eine Folie 21, die im übrigen durch eine klebstofffreie
Adhäsionsverbindung
am Hohlnadelende 11 haftet, zusätzlich festgeklebt sein.
Bei
der Abwandlung gemäß Teilbild
C in 1 ist die Hohlnadel 10 am
Hohlnadelende 11 senkrecht zur axialen Ausdehnung der Hohlnadel 10 abgeschnitten.
Auf der dabei gebildeten Auflagefläche 13 ist als Abdeckeinrichtung 20 ein
Netz 23 fixiert. Auf dem Hohlnadelende 11 mit
dem Netz 23 sitzt bei dieser Gestaltung eine Schnittkrone 30 auf, die
im Wesentlichen aus einem stark verkürzten Hohlnadelabschnitt mit
einer angeschrägten,
angeschliffenen Spitze 31 besteht. Die Gestaltung gemäß Teilbild
C kann in Bezug auf die Stabilität
der Abdeckeinrichtung 20 vorteilhaft sein.
Die
Abdeckeinrichtung 20 kann am Hohlnadelende 11 aufgespannt
angeordnet sein. Das Material der Folie 21 oder des Netzes 23 steht
dann unter einer mechanischen Spannung. Wenn die Abdeckeinrichtung 20 durch
eine Trenneinrichtung (siehe unten) mechanisch unterbrochen wird,
zieht sich das Material der Abdeckeinrichtung 20 vorteilhafterweise zusammen.
Es sammelt sich an den Verbindungsstellen zum Hohlnadelende 11.
Indem sich das Material der Abdeckeinrichtung 20 zur Auflagefläche 13 zurückzieht,
wird der Innenraum 12 der Hohlnadel 10 zum bestimmungsgemäßen Gebrauch
frei gegeben.
Erfindungsgemäß wird die
Durchlässigkeit der
Abdeckeinrichtung 20 nach der Platzierung im biologischen
Material erhöht.
Hierzu erfolgt vorzugsweise eine mechanische Perforation der Abdeckeinrichtung.
Zur Ausübung
mechanischer Kräfte
kann das jeweilige medizinische Gerät, an das die Kanüle angeschlossen
ist, verwendet werden. Beispielsweise kann mit einer Spritze manuell
durch Rückzug
des Spritzenkolbens ein Druckpuls erzeugt werden, unter dessen Wirkung
die Abdeckeinrichtung zer reißt und/oder
sich an den Rand des Hohlnadelendes 11 zurückzieht.
Alternativ ist erfindungsgemäß eine gesonderte
Trenneinrichtung 40 vorgesehen, die in verschiedenen Varianten
in den 2, 3 und 4 gezeigt ist.
Bei
der Ausführungsform
gemäß 2 ist die Trenneinrichtung 40 zur
Erzeugung eines Über- oder
Unterdruckes in der Hohlnadel 10 eingerichtet.
2 (Teilbild A) zeigt eine
Kanüle
mit einer Hohlnadel 10, an deren Kanülenende 11 die Abdeckeinrichtung 20 vorgesehen
ist. Am entgegengesetzten Ende 15 der Hohlnadel 10 ist
ein Schlauch 16, z.B. ein Kunststoffschlauch für eine Blutdrainage
vorgesehen. Die Trenneinrichtung 40 umfasst ein Ventil 41,
dass in die Hohlnadel 10 integriert oder zwischen der Hohlnadel 10 und
dem Schlauch 16 angeordnet ist. Teilbild A in 2 zeigt das Ventil 41 im
geschlossenen Zustand. Im Innenraum 12 der Hohlnadel 10 befindet
sich zwischen dem Ventil 41 und der Abdeckeinrichtung 20 eine
Flüssigkeitssäule 42.
Die Flüssigkeitssäule wird
beispielsweise durch physiologische Kochsalzlösung oder eine andere biokompatible,
inerte, fließfähige Substanz
gebildet. Die Flüssigkeitssäule 42 besitzt
den Vorteil, dass die Abdeckeinrichtung 20 (z.B. Folie)
vom Innenraum 12 her gestützt wird. Diese Stütze stabilisiert
die Abdeckeinrichtung 20 insbesondere während der Einführung der
Kanüle
in das biologische Material.
Teilbild 3 illustriert
die Wirkung der Trenneinrichtung 40. Wenn die Kanüle an der
gewünschten Position
im biologischen Material z. B. in einem Blutgefäß positioniert ist, wird das
Ventil 41 geöffnet
und mit einem Unterdruck über
dem Schlauch 16 die Flüssigkeitssäule 42 zurückgezogen.
Unter der Wirkung des dabei gebildeten Unterdrucks wird die Abdeckeinrichtung 20 in
den Innenraum der Hohlnadel 10 gezogen. Umgekehrt kann eine
Erhöhung
des Druckes im Innenraum 12 vorgesehen sein, so dass die
Abdeckeinrichtung abgetrennt oder durchbrochen wird.
Bei
der Ausführungsform
gemäß 3 ist als Trenneinrichtung
eine Stecheinrichtung vorgesehen, die durch einen Katheter 50 gebildet
wird. Teilbild A in 3 zeigt
in schematischer Schnittansicht die Hohlnadel 10 mit der
Abdeckeinrichtung 20 und dem Katheter 50, der über ein
Ventil 41 mit einem Schlauch 16 verbunden ist.
Der Katheter 50 besitzt an seinem freien Ende eine Perforation 51 (siehe auch 4). Der Katheter 50 ist
in der Hohlnadel 10 beweglich angeordnet. Im Zustand gemäß Teilbild
A befindet sich das Ende des Katheters 50 im Innenraum 12 mit
Abstand vom Hohlnadelende 11. Die Abdeckeinrichtung 20 ist
geschlossen. Nach Einführung in
das biologische Material 80 (in Teilbild B schraffiert dargestellt)
wird der Katheter 50 vorgeschoben, so dass die Abdeckeinrichtung 20 zerstört und/oder
vom Hohlnadelende 11 zumindest teilweise abgetrennt wird.
Das perforierte Ende des Katheters 50 ragt in das biologische
Material 80. Nach Öffnung
des Ventils 41 kann beispielsweise Blut aus dem Material durch
die Perforationen 51 und den Katheter 50 in eine
Auffangeinrichtung, z. B. einen Blutbeutel gesogen werden.
4 illustriert ein erfindungsgemäßes medizinisches
Arbeitsgerät 100 mit
einer Kanüle,
die eine Hohlnadel 10 und die Abdeckeinrichtung 20 umfasst,
einem Katheter 50, einer Stecheinrichtung 40 in
Gestalt eines Führungsdrahtes 43,
einer Sammeleinrichtung 60 und einer Probenentnahmeeinrichtung 70.
Vorteilhafterweise kann als Stecheinrichtung 40 der Führungsdraht 43 verwendet
werden, wie er an sich von herkömmlichen
Kathetern bekannt ist. Die Hohlnadel 10 mit der Abdeckeinrichtung 20 ist entsprechend
den oben beschriebenen Prinzipien aufgebaut. In der Hohlnadel 10 ist
der Katheter 50 mit einem perforierten Katheterende 51 angeordnet.
Am nicht- perforierten,
entgegengesetzten Ende des Katheters 50 befindet sich ein
Leitungsabzweig, über den
der Katheter 50 mit der Sammeleinrichtung 60 und
der Probenentnahmeeinrichtung 70 verbunden ist. Zum Anschluß dieser
Komponenten ist eine Kopplung 52, z.B. ein Luer-Lock-Anschluss
vorgesehen. Am rückseitigen
Ende des Katheters 50 ist ein hydrostatisches Ventil 47 vorgesehen,
durch das die Stecheinrichtung 43 durchführt. Die
Stecheinrichtung 43 verläuft als Führungsdraht durch einen Schutzschlauch 44 bis
zu einer manuellen Betätigungseinrichtung 45 oder
einer apparativ steuerbaren Betätigungseinrichtung
(nicht dargestellt).
Die
Sammeleinrichtung 60 umfasst einen Schlauch 61 und
einen Blutsammelbeutel 62, wie es an sich aus herkömmlichen
Systemen zum Auffangen von Blutspenden, insbesondere von Nabelschnurblut
bekannt ist. Die Probenentnahmeeinrichtung 70 umfasst entsprechend
einen Schlauch 71 und ein Probenreservoir 72,
z. B. eine Pipettenspritze, die z.B. zur Entnahme von Blutproben
für eine Blutgasanalyse
vorgesehen ist.
In 4 ist mit dem Bezugszeichen 53 ein Folienschlauch
bezeichnet, der vorteilhafterweise ein steriles Milieu erzeugt,
in dem sich der Katheter 50 befindet und durch das der
Katheter 50 vorgeschoben werden kann. Dadurch wird eine
Keimverschleppung in das Blutgefäß verhindert.
In 5 sind verschiedene Phasen
der Verwendung eines medizinischen Geräts gemäß 4 bei der Entnahme von Nabelschnurblut
illustriert. Nach einer Desinfektion der Nabelschnur 80 an
der vorgesehenen Einstichstelle wird mit der erfindungsgemäßen Kanüle das Gewebe
der Nabelschnur 80 punktiert. Gemäß Teilbild A wird zunächst die
Hohlnadel 10 mit der geschlossenen Abdeckeinrichtung 20 durch
die Nabelschnur 80 in ein Gefäß, zum Beispiel die Vene 81 eingeführt. Wenn die
Vene 81 erreicht ist, wird dies durch einen verminderten
Widerstand beim Vorschieben der Kanüle oder, falls eine teildurchlässige Abdeckeinrichtung
verwendet wird, durch einen geringfügigen Blutstrom durch den Katheter
erfasst. In diesem Zustand wird der Führungsdraht 43 betätigt, um
die Abdeckeinrichtung 20 zu perforieren. Nach der Perforation
wird gemäß Teilbild B
der Katheter 50 durch die Hohlnadel 10 in die
Vene 81 vorgeschoben.
Dabei
dient der Führungsdraht 43 vorteilhafterweise
gleichzeitig als Stabilisierung des Katheters. Hat der Katheter
seine endgültige
Position erreicht, so wird die Kanüle am Katheter 50 zurückgezogen und
der Führungsdraht
aus dem Katheterlumen über das
hydrostatische Ventil 47 (siehe 4) entfernt. Der Katheter bleibt als
flexible Abstützung
der Vene im Lumen. Durch das Rückziehen
der Kanüle
wird eine Perforation des Gefäßes durch
die Schneiden der Kanüle
verhindert. Gleichzeitig bleiben aber auch die Löcher des Katheters durch die
Kanüle
einerseits und durch den übergestülpten flexiblen
Schlauch andererseits außerhalb
des Gefäßes verschlossen. Das
Blut kann nun vom perforierten Teil des Katheters im Nabelgefäß über den
nicht-perforierten Teil und den Schlauch 61 (siehe 4) in den Blutsammelbeutel 62 abfließen.
Zur
Blutförderung
können
verschiedene Techniken, insbesondere die an sich bekannten Blutentnahmetechniken
verwendet werden. Es kann beispielsweise ein Unterdruck an den Schlauch 61 angelegt
oder eine Spritze zur Entnahme einer Blutprobe verwendet werden.
Die
in der vorstehenden Beschreibung den Zeichnungen offenbarten Merkmalen
der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.