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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung drahtloser Kommunikationsverbindungen
in einem aus mehreren Kommunikationseinrichtungen bestehenden Kommunikationssystem.
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Zur
Bereitstellung drahtloser Kommunikationsverbindungen in einem Kommunikationssystem sind
bereits Verfahren bekannt, die einem im Kommunikationssystem registrierten
Teilnehmer unter Verwendung eines mobilen Endgeräts eine ortsungebundene Kommunikation
gestatten. Das Kommunikationssystem weist hierzu üblicherweise
eine oder mehrere Funkvermittlungseinrichtungen sowie eine oder
mehrere Basisstationen auf, durch die eine drahtlose Kommunikationsverbindung
zum mobilen Endgerät
aufgebaut bzw. unterhalten wird. Die Funkvermittlungseinrichtungen – in der
Fachwelt auch als "Radio
Exchange" bekannt – sind mit
einer oder mehreren Kommunikationseinrichtungen verbunden, welche
die Vermittlungs- und Leistungsmerkmalsteuerung des Kommunikationssystems
durchführen.
Jeder Funkvermittlungseinrichtung sind eine oder mehrere Basisstationen
zur Herstellung einer Luftschnittstelle zum mobilen Kommunikationsendgerät zugeordnet.
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Im
folgenden wird auf eine Funkvermittlungseinrichtung und dieser zugeordneten
Basisstationen auch mit dem Begriff "Kommunikationsmodul" Bezug genommen.
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Aus
der internationalen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer WO 94/16531
ist eine Anordnung zur Herstellung drahtloser Kommunikationsverbindungen
in einem aus mehreren Kommunikationseinrichtungen bestehenden Kommunikationssystem
durch Anrufweiterleitung offenbart. Jeder Kommunikationseinrichtung
sind dabei eine oder mehrere Funkvermittlungseinrichtungen zugeordnet, wobei
jeder Funkvermittlungseinrich tung wiederum – gemäß der oben beschriebenen Anschluss-
und Funktionsweise – eine
oder mehrere Basisstationen zugeordnet sind. Ein Teilnehmer, der
sich im Wirkungsbereich einer Basisstation und der dieser zugehörigen Funkvermittlungseinrichtung
befindet, wird bedarfsweise mit einer Anrufweiterleitung über die mit
dieser Funkvermittlungseinrichtung verbundenen ersten Kommunikationseinrichtung
auf die dem Teilnehmer originär
zugeordneten zweiten Kommunikationseinrichtung verbunden. An dieser
dem Teilnehmer originär
zugeordneten zweiten Kommunikationseinrichtung ist der Teilnehmer
mit seinem individuellen Teilnehmerdatensatz registriert. Aus diesem Grund
wird diese zweite Kommunikationseinrichtung in der Fachwelt auch
als "Heimatvermittlung" dieses Teilnehmers
bezeichnet. Die für
die Anrufweiterleitung benötigte
Kommunikationsverbindung zwischen der – vom aktuellen Aufenthaltsort
des mobilen Teilnehmers abhängigen – ersten
und der zweiten Kommunikationseinrichtung – der Heimatvermittlung des mobilen
Teilnehmers – wird
in der Fachwelt auch "Verlängerungsverbindung" genannt.
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Durch
die Anrufweiterleitung ist gewährleistet,
dass einem Teilnehmer an seinem mobilen Endgerät stets alle durch seine Heimatvermittlung
zugewiesenen Leistungsmerkmale zur Verfügung stehen, auch wenn er sich
im Wirkungsbereich einer Basisstation befindet, deren Funkvermittlungseinrichtung nicht
von seiner Heimatvermittlung gesteuert wird. Insbesondere sind mit
dieser Anrufweiterleitung dem mobilen Teilnehmer zugeordnete Berechtigungen, Gesprächsdatenerfassung,
Benutzungsoberfläche, aktivierte
Leistungsmerkmale, vermittlungstechnischen Zustände usw. in gleicher Weise
wie für
einen mit der Heimatvermittlung verbundenen, ortsfesten Teilnehmer
zu handhaben.
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In
Fällen,
in denen sich Teilnehmer mit ihren mobilen Endgeräten im Wirkungsbereich
von nicht der Heimatvermittlung des jeweiligen Teilnehmers zugeordneten
Kommunikationsmodulen – d.h.,
s.o. Funkvermittlungseinrichtungen und diesen zuge ordnete Basisstationen – befinden,
werden in Folge der einzurichtenden Verlängerungsverbindungen zu den jeweiligen
Heimatvermittlungen zusätzliche
Kommunikationsverbindungen belegt, die einen erheblichen Grad an
Netzbelastung verursachen. Zudem sind diese Verlängerungsverbindungen bei der
Netzauslegung des Kommunikationssystems zu berücksichtigen, was einen beträchtlichen
Anstieg der Kosten verursacht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Anordnung und ein Verfahren anzugeben,
bei deren Anwendung die obigen Probleme vermieden werden.
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Eine
Lösung
der Aufgabe erfolgt hinsichtlich ihres Verfahrensaspekts durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich ihres
Vorrichtungsaspekts durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10.
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Kommunikationseinrichtungen
und Kommunikationsmodule sind jeweils über ein paketorientiertes Netzwerk
miteinander verbunden, über
das eine direkte Zuordnung zwischen einem mobilen Endgerät eines
Teilnehmers und einer ersten Kommunikationseinrichtung in Form eines
Verbindungsweges erfolgt.
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Die
erste Kommunikationseinrichtung entspricht der diesem Teilnehmer
zugeordneten Heimatvermittlung.
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Die
Begriffe "Verbindungsweg" bzw. "Zuordnung" beschreiben bildlich
einen paketorientierten Signalisierungs- und/oder Nutzdatenaustausch
zwischen zwei an diesem Verbindungsweg beteiligten Partner. Der
Datenaustausch selbst erfolgt über
das – seiner
technischen Natur gemäß an sich
verbindungslose – paketorientierte
Netzwerk wobei die genannten Begriffe einer anschaulichen Beschreibung der
an diesem Datenaustausch beteiligten Partner dienen.
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Ein
Verbindungsweg ist beispielsweise im Fall einer bestehenden Kommunikationsverbindung zwischen
dem mobilen Endgerät
des Teilnehmers und dessen Heimatvermittlung ausgebildet.
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Von
der Heimatvermittlung aus erfolgt die Vermittlung zum Gesprächspartner
dieser Kommunikationsverbindung. Ein Verbindungsweg ist weiterhin auch
unabhängig
von einer bestehenden Kommunikationsverbindung ausgebildet, zum
Beispiel zum Austausch von Steuer- bzw. Signalisierungsdaten, welche
eine Anmeldungsstatus des Teilnehmers verwalten oder zur Signalisierung
von Tasten- und Displayinformationen des mobilen Teilnehmers dienen.
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Befindet
sich der Teilnehmer an einer – nicht seiner
Heimatvermittlung entsprechenden – zweiten Kommunikationseinrichtung,
wird eine Kommunikationsverbindung zu dessen mobilen Endgerät über den örtlich nächstgelegenen
Kommunikationsmodul direkt zu seiner Heimatvermittlung ausgebildet.
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Die
erfindungsgemäßen Funkvermittlungseinrichtungen
weisen jeweils eine Zuordnungssteuerungseinheit auf, durch die eine
direkte Zuordnung einer Kommunikationsverbindung zwischen einem
mobilen Endgerät
eines Teilnehmers und einer diesem Teilnehmer zugeordneten Heimatvermittlung
gesteuert wird.
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Ein
wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu
sehen, dass eine aus dem Stand der Technik bekannte feste Zuordnung von
Funkvermittlungseinrichtungen zur jeweiligen Kommunikationseinrichtung
entfällt,
da anstatt fester Verbindungsleitungen zwischen jeweiliger Funkvermittlungseinrichtung
und Kommunikationseinrichtung eine für jedes mobile Endgerät individuelle
wahlfreie Verbindung über
das paketorientierte Netzwerk verwendet wird.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein
Ausführungsbeispiel
mit weiteren Vorteilen und Ausgestaltungen der Erfindung wird im
folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1: ein Strukturbild zur
schematischen Darstellung eines Kommunikationssystems mit erfindungsgemäßen Kommunikationsmodulen;
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2: ein Strukturbild zur
schematischen Darstellung eines Roaming-Verfahrens
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3: ein Strukturbild zur
schematischen Darstellung eines Handover-Verfahrens; und
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4: ein Strukturbild zur
schematischen Darstellung eines Mobility-Management-Verfahrens.
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Identische
Bezugszeichen in verschiedenen Figuren repräsentieren hierbei identische
Funktionselemente.
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In 1 ist ein Kommunikationssystem
CSY dargestellt. Das Kommunikationssystem CSY enthält eine
erste, zweite und dritte Kommunikationseinrichtung PBXI,PBX2,PBX3.
Die Kommunikationseinrichtungen PBXI,PBX2,PBX3 sind untereinander
verbunden. In der bevorzugten Ausführungsform sind die Kommunikationseinrichtungen
PBXI,PBX2,PBX3 über
eine entsprechend ausgestaltete Anschlussbaugruppe LTU mit einem
paketorientierten Netzwerk LAN verbunden.
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Das
paketorientierte Netzwerk LAN ist in fachüblicher Weise ausgestaltet
und liegt beispielsweise in Form eines sogenannten "Local Area Network", "Metropolitan Area
Network" oder auch
in einem globaleren Umfang unter Einbeziehung des weltweiten Datennetzes "Internet" vor. Als Basisprotokoll
zum Austausch von Datenpaketen kommt beispielsweise das "Internet Protocol" zum Einsatz. Im übrigen hängt die
im folgenden zu beschreibende erfindungsgemäße Anordnung bzw. das erfindungs gemäße Verfahren
nicht von speziellen Netzwerkarchitekturen bzw. -protokollen ab.
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An
das paketorientierte Netzwerk LAN sind ein erstes, ein zweites sowie
ein drittes Kommunikationsmodul CM1,CM2,CM3 angeschlossen.
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Das
erste Kommunikationsmodul CM1 ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel
modular aufgebaut und enthält
eine erste Funkvermittlungseinrichtung RE1. Der ersten Funkvermittlungseinrichtung
RE1 ist eine erste Basisstation BS1.1 zugeordnet. Der ersten Funkvermittlungseinrichtung
RE1 sind darüber
hinaus weitere Basisstationen zugeordnet. In der Zeichnung ist eine
Anschlusszahl m mit angeschlossenen Basisstationen BS1.1,... BS1.m
angedeutet. Das zweite und das dritte Kommunikationsmodul CM2,CM3
weisen beispielsweise eine zum ersten Kommunikationsmodul CM1 identischen
Aufbau mit einer einer zweiten Funkvermittlungseinrichtung RE2 zugeordneten
Anzahl von n Basisstationen BS2.1,...BS2.n bzw. mit einer einer
dritten Funkvermittlungseinrichtung RE3 zugeordneten Anzahl von
t Basisstationen BS3.1,... BS3.t auf.
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Gemäß des Standes
der Technik war bislang jedes Kommunikationsmodul CM1,CM2,CM3, im speziellen
jede Funkvermittlungseinrichtung RE1,RE2,RE3 einer jeweiligen Kommunikationseinrichtung
PBXI,PBX2,PBX3 zugeordnet und wurde durch diese gesteuert. Mit den
Mitteln der vorliegenden Erfindung arbeiten die Kommunikationsmodule CM1,CM2,CM3
bzw. die Funkvermittlungseinrichtung RE1,RE2,RE3 dagegen autonom,
d.h. ohne Steuerung durch die jeweiligen Kommunikationseinrichtungen
PBXI,PBX2,PBX3.
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Einem
Teilnehmer SBC ist ein mobiles Endgerät MD zugeordnet. Das mobile
Endgerät
MD ist beispielsweise als drahtloses Telefon, als zelluläres Telefon
oder auch als portable Einheit, z.B. in Form eines PDA ("Personal Digital
Assistant") ausgestaltet.
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Zwischen
dem mobilen Endgerät
MD und der ortsnächsten
Basisstation BS1.1 ist eine Luftschnittstelle DECT ausgebildet,
welche einem Austausch von Signalisierungs- und Nutzdaten zwischen
dem mobilen Endgerät
MD und dessen verbundener Basisstation BS1.1 dient. Die Luftschnittstelle
DECT ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel
nach dem Standard DECT (Digital European Cordless Telephone) ausgestaltet,
alternativ sind auch Luftschnittstellen DECT gemäß anderen Protokollen wie z.B.
Wireless LAN, Home RF oder Bluetooth einsetzbar.
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2 zeigt eine Realisierung
des Leistungsmerkmals "Roaming". Das Leistungsmerkmal
Roaming besteht darin, dass die aktuelle örtliche Zuordnung des mobilen
Endgeräts
MD, das vom Funkbereich der ersten Basisstation BS1.1 zu dem Funkbereich
einer zweiten Basisstation BS2.1 wechselt, vom Kommunikationssystem
CSY erfasst wird, wobei dieser Wechsel erfolgt, wenn keine Sprach-
bzw. Nutzdatenverbindung besteht.
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Es
wird zunächst
von einer – punktiert
dargestellten – örtlichen
Zuordnung des mobilen Endgeräts MD
zur ersten Basisstation PBX1 ausgegangen.
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Es
wird weiterhin davon ausgegangen, dass dem Teilnehmer SBC am mobilen
Endgerät
MD die erste Kommunikationseinrichtung PBX1 als Heimatvermittlung
PBX1 zugeordnet ist. Das heißt,
dass der Teilnehmer SBC mit seinem individuellen Teilnehmerdatensatz
an dieser Heimatvermittlung PBX registriert ist.
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Über einen – punktiert
dargestellten – ersten Verbindungsweg
Cl erfolgt ein Signalisierungs- und Nutzdatenaustausch zwischen
dem mobilen Endgerät
MD und der Heimatvermittlung PBX1. Der erste Verbindungsweg C1 verläuft vom
mobilen Endgerät MD über die
erste Basisstation BS1.1, von der ersten Basisstation BS1.1 zur
ersten Funkvermittlungseinrichtung RE1, von dort über das
paketorientierte Netz LAN schließlich an die Anschlussbaugruppe
LTU der Heimatvermittlung PBX1.
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Eine
Zuordnung des mobilen Endgeräts
MD an dessen Heimatvermittlung PBX1 über den Verbindungsweg C1 erfolgt
nach einem erfolgreich beendeten Anmeldevorgang, welcher im folgenden
auch mit "Logon" bezeichnet wird.
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Der
Verbindungsweg C1 ist im übrigen
als logischer Kanal mit den einleitend ausgeführten Anmerkungen bezüglich eines
Verbindungsweges im paketorientierten Netzwerk LAN zu verstehen.
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Wird
der Ort des mobilen Endgeräts
MD in der Weise gewechselt, dass die Empfangs- bzw. Sendequalität über die
bisher aktivierte erste Basisstation BS1.1 nachlässt und gleichzeitig die Sende- bzw.
Empfangsqualität über die
zweite Basisstation BS2.1 verbessert wird, erfolgt eine im folgenden
auch mit "Logoff" bezeichnete Abmeldung
des mobilen Endgeräts
MD von der der ersten Basisstation BS1.1 zugeordneten ersten Funkvermittlungseinrichtung RE1
und in zeitlich unmittelbarer Folge eine Anmeldung an der der zweiten
Basisstation BS2.1 zugeordneten Funkvermittlungseinrichtung RE2.
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Die
Funkvermittlungseinrichtungen RE1,RE2 enthalten jeweils – nicht
dargestellte – Steuerungseinheiten,
welche verbindungsvorbereitend und verbindungsbegleitend vom mobilen
Endgerät
MD gesendete geräteindividuelle
Identifizierungsinformationen auswerten.
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Die
in der zweiten Funkvermittlungseinrichtung RE2 integrierte Steuerungseinheit
bestimmt unter Verwendung der Identifizierungsinformationen des
mobilen Endgeräts
anhand einer – weiter
unten näher
erläuterten – Lokalisierungsfunktion
die Heimatvermittlung PBX1 des mobilen Teilnehmers und führt an dieser
einen Anmeldevorgang aus. Nach einem erfolgreichen Anmeldevorgang
ist das mobile Endgerät über die
zweite Funkvermittlungseinrichtung RE2 auf einem zweiten – strichpunktiert
dargestellten – Verbindungsweg
C2 angemeldet. Damit ist der Roamingvorgang abgeschlossen.
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Der
zweite Verbindungsweg C2 verläuft
vom mobilen Endgerät
MD über
die zweite Basisstation BS2.1, von dieser zur zweiten Funkvermittlungseinrichtung
RE2, von dort über
das paketorientierte Netz LAN schließlich an die Anschlussbaugruppe
LTU der Heimatvermittlung PBX1.
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Wie
beim eingangs beschriebenen Stand der Technik verfolgt das erfindungsgemäße Verfahren das
Ziel, das mobile Endgerät
des Teilnehmers SBC stets mit der Heimatvermittlung PBX1 dieses
Teilnehmers zu verbinden, um die dort zugeordneten Berechtigungen,
Gesprächsdatenerfassung,
Benutzungsoberfläche,
aktivierten Leistungsmerkmale, vermittlungstechnischen Zustände usw.
in gleicher Weise wie für
einen mit der Heimatvermittlung verbundenen, ortsfesten Teilnehmer
zu handhaben.
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Statt
einer im Stand der Technik vorgeschlagenen "Verlängerungsverbindung" über jeweils den Funkvermittlungseinrichtungen
RE1,RE2 zugeordnete Kommunikationseinrichtungen PBX1,PBX2 erfolgt
bei dem erfindungsgemäßen Roamingvorgang ein
Abmeldevorgang und ein an der "besuchten" Funkvermittlungseinrichtung
RE2 ausgelöster
Anmeldevorgang. Diese besuchte Funkvermittlungseinrichtung wird
zur sogenannten Heimat-Funkvermittlungseinrichtung
RE2.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannte feste Zuordnung von Funkvermittlungseinrichtungen zur
jeweiligen Kommunikationseinrichtung entfällt, da feste – eine Funkvermittlungseinrichtung
mit ihrer Kommunikationseinrichtung verbindende – Verbindungsleitungen durch
das paketorientierte Netzwerk LAN ersetzt werden. Das paketorientierte
Netzwerk LAN bietet statt dessen eine wahlfreie Einrichtung von
je mobilem Endgerät
MD individuellen Verbindungswegen C1,C2 und agiert funktionell wie
ein "elektronischer
Hauptverteiler" vergleichbar
einem konventionellen Teilnehmeranschluss-Hauptverteiler bei drahtgebundenen
Endeinrichtungen.
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3 zeigt eine Realisierung
des Leistungsmerkmals "Handover". Das Leistungsmerkmal
Handover besteht darin, dass eine Sprach- bzw. Nutzdatenverbindung
unterbrechungsfrei fortgeführt
wird, wenn das mobile Endgerät
MD während
einer bestehenden Kommunikationsverbindung vom Funkbereich einer
ersten Basisstation BS1.1 zum Funkbereich einer zweiten Basisstation
BS2.1 wechselt.
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Ähnlich zu
dem anhand von 2 beschriebenen
Szenario wechselt der Aufenthaltsort des mobilen Endgeräts MD vom
Wirkbereich der ersten Basisstation BS1.1 in den der zweiten Basisstation BS2.1.
Im Unterschied zum dort beschriebenen Roamingvorgang wird in der
folgenden Beschreibung jedoch von einer bestehenden Kommunikationsverbindung
mit dem mobilen Endgerät
MD ausgegangen. Für
diese Kommunikationsverbindung ist ein – punktiert dargestellter – dritter
Verbindungsweg C3 eingerichtet.
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Der
dritte Verbindungsweg C3 verläuft
vom mobilen Endgerät
MD über
die erste Basisstation BS1.1, von der ersten Basisstation BS1.1
zur ersten Funkvermittlungseinrichtung RE1, von dort über das paketorientierte
Netz LAN schließlich
an die Anschlussbaugruppe LTU der Heimatvermittlung PBX1.
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Während einer
aktiven Kommunikationsverbindung darf die Verbindung der ersten
Funkvermittlungseinrichtung RE1 zur Anschlussbaugruppe LTU der Heimatvermittlung
PBX1 des Teilnehmers SBC nicht getrennt werden.
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Wechselt
nun das mobile Endgerät
MD während
einer bestehenden Kommunikationsverbindung in den Wirkungsbereich
der der zweiten Funkvermittlungseinrichtung RE2 zugeordneten Basisstation BS2.1,
erfolgt zunächst
eine Handover-Prozedur, in der die erste Funkvermittlungseinrichtung
RE1 mit der "besuchten" Funkvermittlungseinrichtung
RE2 Daten zur Handhabung des Handover-Vorgangs austauschen. Der
Handover-Vorgang wird mit ei ner Neuzuordnung der Kommunikationsverbindung über einen
vierten Verbindungsweg C4 abgeschlossen.
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Der
vierte Verbindungsweg C4 verläuft
vom mobilen Endgerät
MD über
die zweite Basisstation BS2.1 zur zweiten Funkvermittlungseinrichtung
RE2, von dort über
das paketorientierte Netz LAN zur ersten Funkvermittlungseinrichtung
RE1 und von dieser an die Anschlussbaugruppe LTU der Heimatvermittlung
PBX1.
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Signalisierungs-
und Gesprächsdateninformationen
werden dabei immer von der ersten Funkvermittlungseinrichtung RE1
mit der Heimatvermittlung PBX1 des Teilnehmers SBC ausgetauscht. Wechselt
das mobile Endgerät
MD während
einer bestehenden Kommunikationsverbindung in den Wirkungsbereich
einer einer – nicht
dargestellten – weiteren
dritten Funkvermittlungseinrichtung zugeordneten – nicht
dargestellten – dritten
Basisstation erfolgt ein analoger Handover-Vorgang, d.h. der in
diesem Fall ausgebildete – nicht
dargestellte – Verbindungsweg
führt von
der dritten Funkvermittlungseinrichtung an die erste Funkvermittlungseinrichtung
RE1.
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Wird
die Kommunikationsverbindung – z.B. nach
einem Gesprächsende – mit dem
mobilen Endgerät
MD gelöst,
erfolgt eine Anmeldung gemäß dem anhand
von 2 beschriebenen
Roamingvorgang.
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Anhand
der 4 wird im folgenden
eine Verwaltung von Teilnehmerdaten und eine erweiterte Funktionalität einer
Funkvermittlungseinrichtung erläutert.
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4 zeigt eine gegenüber der 3 erweiterte Ausgestaltung
der aus 3 bekannten
zweiten Funkvermittlungseinrichtung RE2 in Form eines Teilnehmerlokalisierungsleitrechners
SLR, welcher auch als "Subscriber
Location Register" bezeichnet wird.
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Weiterhin
zeigt 4 ein dem Teilnehmer SBC
zugeordnetes stationäres
Endgerät
TP, das beispielsweise an die Anschlussbaugruppe LTU der Teilnehmer-Heimatvermittlung
PBX1 und über
das paketorientierte Netzwerk LAN angeschlossen sein kann.
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Die
Möglichkeit,
das stationäre
Endgerät
TP an die gleiche Anschlussbaugruppe LTU wie die erste Funkvermittlungseinrichtung
anzuschließen
weist auf einen weiteren Vorteil der erfindungsgemäßen Funkvermittlungseinrichtung
RE1 hin. Diese sind in identischer Anschlussweise wie ein stationäres Endgerät TP an
die Kommunikationseinrichtung PBX1 anzuschließen, wodurch sich der Aufwand
an bereitzustellenden Schnittstellen unterschiedlicher Anschlussweise
an der Kommunikationseinrichtung PBX1 verringert.
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Eine
erste, zweite und dritte Basisstation BS1.1, BS1.2, BS1.3 sind mit
der ersten Funkvermittlungseinrichtung RE1 verbunden.
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Im
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR als Funkvermittlungseinrichtung
RE2 mit zusätzlichen
Funktionen ausgestaltet. Dementsprechend sind an den Teilnehmerlokalisierungsleitrechner
SLR auch Basisstationen anschließbar wie beispielsweise die
dem Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR zugeordnete Basisstation
BS2.1. In alternativen Ausführungsformen
ist der Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR als ein eigenständiger Leitrechner,
z.B. in Form eines Personal Computers zu verwirklichen.
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Der
Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR stellt Funktionen, Datensätze und
Bearbeitungsverfahren bereit, die ansonsten – in alternativen Ausführungsformen
der Erfindung – in
den einzelnen Funkvermittlungseinrichtungen RE1,RE2,RE3 zu implementieren
sind.
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Der
Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR verwaltet teilnehmerbezogene
Daten wie z.B. die Netzwerkadresse der dem Teilnehmer SBC zugeordneten
Anschlussbaugruppe LTU, die Teilnehmernummer und für die Anmeldung
notwendige Sicherheitsmittel, z.B. Verschlüsselungsmechanismen, den für den Teilnehmer
SBC verfügbaren
Leistungsmerkmalsatz, für
den Teilnehmer zum Zeitpunkt der Anmeldung verfügbare Funkvermittlungseinrichtungen RE1
usw.
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Im
Falle eines Roaming- oder Anmeldevorgangs, vgl. oben, wird durch
den Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR zunächst eine Berechtigung überprüft. Hierzu übergibt
die der aktiven Basisstation BS1.1 zugeordnete erste Funkvermittlungseinrichtung
RE1 über
einen sechsten Verbindungsweg C6 teilnehmeridentifizierende Daten – z.B. eine
das mobile Endgerät
eindeutig bezeichnende Identifizierungsnummer – an den Teilnehmerlokalisierungsleitrechner
SLR. Bei einem positiven Ergebnis dieser Berechtigung übergibt
der Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR über den sechsten Verbindungsweg C6
eine Teilnehmerrufnummer, Sicherheitsmittel unterstützende Daten
sowie die Netzwerkadresse der für
den Teilnehmer gültigen
Anschlussbaugruppe LTU an die Funkvermittlungseinrichtung RE1. Mit
den erhaltenen Daten startet die erste Funkvermittlungseinrichtung über einen
siebten Verbindungsweg C7 einen Anmeldevorgang an der ersten Kommunikationseinrichtung
PBX1.
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Im
Falle eines Handover-Vorgangs, vgl. oben, verwaltet der Teilnehmerlokalisierungsleitrechner
SLR Informationen zum aktuellen Ort, an dem sich das mobile Endgerät MD befindet.
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Alternativ
zu einer kommunikationssystemweit-zentralen Ausführung des Teilnehmerlokalisierungsleitrechner
SLR ist auch eine dezentrale Verwirklichung mit mehreren Teilnehmerlokalisierungsleitrechnern
SLR zu implementieren.
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Im
folgenden wird exemplarisch eine Erst-Anmeldeprozedur beschrieben.
Die beispielhafte Erst-Anmeldeprozedur betrifft eine Registrierung des
mobilen Endgeräts
MD und ist z.B. bei einer ersten Inbetriebnahme durchzuführen. Alternativ
ist eine Registrierung von mobilen Endgeräten auch per Betriebstechnik
an der Heimatvermittlung PBX1 oder an einer Funkvermittlungseinrichtung
SLR,RE1 durchzuführen.
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In
einem ersten Schritt identifiziert sich der Teilnehmer SBC an einem
beliebigen stationären Endgerät TP mit
Eingabe einer persönlichen
Identifikationsnummer oder mit anderen Identifizierungsmitteln wie
z.B. einer Eingabe einer Chipkarte. In Folge dieser Maßnahme wird
das stationäre
Endgerät
TP dem Teilnehmer SBC zugeordnet.
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Anschließend gibt
der Teilnehmer SBC für eine
Registrierung des mobilen Endgeräts
MD am stationären
Endgerät
TP eine Anmelderufnummer ein, worauf die Heimatvermittlung für diesen
Anmeldevorgang benötigte
Teilnehmerinformationen an die erste Funkvermittlungseinrichtung
RE1 auf dem siebten Verbindungsweg C7 übersendet.
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Die
erste Funkvermittlungseinrichtung RE1 über einen sechsten Verbindungsweg
C6 die mit der Anmeldung übermittelten
Informationen an den Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR.
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Bei
einem positiven Ergebnis dieser Anmeldeinformationen übergibt
der Teilnehmerlokalisierungsleitrechner SLR über den sechsten Verbindungsweg
C6 die Teilnehmerrufnummer, das Logon-Passwort sowie die Netzwerkadresse
der für den
Teilnehmer gültigen
Anschlussbaugruppe LTU an die Funkvermittlungseinrichtung RE1.
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Mit
den erhaltenen Daten veranlasst die erste Funkvermittlungseinrichtung
RE1 einen Sende-/Empfangsvorgang über voreinstellbare, der Funkvermittlungseinrichtung
RE1 zugeordneten Basisstationen. Der Sende-/Empfangsvorgang dient
einer Ausbildung einer Luftschnittstelle zum mobilen Endgerät und wird
als Öffnung
von Anmeldefenstern LOW ("Logon
Window") be zeichnet.
Das Anmeldefenster LOW ist dabei als eine zeitliche Freigabe zu verstehen,
innerhalb dessen eine Registrierung des mobilen Endgeräts MD erlaubt
ist. In der Zeichnung ist der an den der ersten Funkvermittlungseinrichtung RE1
zugeordneten ersten, zweiten und dritten Basisstationen BS1.1,BS1.2,BS1.3
erfolgende Sende-/Empfangsvorgang innerhalb dieses Anmeldefensters
LOW durch konzentrische Kreisbögen
dargestellt.
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Wird
innerhalb der zeitlichen Freigabe, in der eine Anmeldung möglich ist – z.B. im
Wirkungsbereich der ersten Basisstation BS1.1 – das mobile Endgerät MD akzeptiert,
so wird dies über
einen fünften
Verbindungsweg C5 von der ersten Basisstation BS1.1 an die zugeordnete
erste Funkvermittlungseinrichtung RE1 gemeldet, woraufhin die erste
Funkvermittlungseinrichtung RE1 in der oben beschriebenen Weise
den Anmeldevorgang an der Heimatvermittlung vervollständigt und
beendet.